DE2652212C2 - Kran mit einer Einrichtung zum Aufstellen und Austeleskopieren seines Turmes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Kran mit einer Einrichtung zum Aufstellen und Austeleskopieren seines Turmes nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein aus der FR-PS 14 82 882 bekannter Kran dieser Art läßt sich durch Ausfahren seines Innenturms nur aufrichten, wenn dessen Unterbau auf der Seite, in die die Turmteile beim Aufrichten verschwenkt werden, mit einem Gegengewicht ballastiert wird. Diese Ballasticrung erschwert die Handhabung und vergrößert den vorrichtungsmäßigen Aufwand.

Bei einem aus der FR-PS 22 70 190 bekannten Kran sind zum gegenseitigen Verschieben des unteren, äußeren sowie des oberen, inneren Turmteils hydraulische Pressen vorgesehen. Ferner ist zwischen einem Anlenkpunkt am Unterwagen und einem weiteren Anlenkpunkt an der Unterseite des unteren, äußeren Turmlcils, der gegenüber dem unteren Ende desselben nach oben versetzt ist, eine Schubstange angeordnet. Bei diesem bekannten Kran ist jedoch das Aufrichten des Turmes nicht in einem Zug durchführbar. Vielmehr muß der untere, äußere Turmleil während des Aufrichtens noch einmal einer weiteren Bewegung unterwerfen werden. Schließlich ist zum Aufrichten auch ein Gegengewicht s erforderlich, da der Schwerpunkt des Kranturmes im geklappten Zustand weit außerhalb des Untergestells Hegt

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen in einem Zug aufrichtbaren Kran nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart zu verbessern, daß er ohne Ge gengewicht aufgestellt werden kann.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst

is Bei dem erfindungsgemäßen Kran läßt sich der Außenturm im Randbereich des Unterbaus derart anlenken, daß der Schwerpunkt des Kranturmes im geklappten Zustand innerhalb der Abstützpunkte des Unterbaus liegt. Diese Ausgestaltung ist möglich, weil in Aufrichtschwcnkrichtung hinter der Schwenkachse auf dem Unterbau angelenkte Lenker entfallen. Auch während des Aufrichtens des Turmes erfolgt das Teleskopieren von Innen- und Außenturm relativ zu dem Schwenkwinkel in einem Ausmaß, daß der Schwerpunkt der Turmteile nicht über eine Abstützung des Unterbaus nach außen hin auswandern kann. Der Innenturm wird erst nach dem Aufrichten des Außenturms um seine volle ausfahrbare Länge ausgefahren, so daß diese die Stabilität nicht beeinträchtigen kann.

jo Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben worden.

Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung anhand der Zeichnung in zwei Ausführungsformen beispielhaft erläutert. Es zeigt

r> F i g. 1 eine Seitenansicht des Kranturmes im zusammengeklappten Zustand,

F i g. 2 eine Seitenansicht während des Aufstellens, F i g. 3 eine Seitenansicht nach Beendigung des Aufstcll Vorganges,

Fig.4 eine Seitenansicht nach Arretierung des Turmes, und

Fig.5 eine Seitenansicht des Krans mit Ausleger in Arbeitsstellung in einer Ausführungsform der Erfindung, sowie

4ΐ F i g. 6 bis 8 den Fig.) bis 3 entsprechende Darstellungen einer anderen Ausführungsform eines Krans nach der Erfindung.

An einem Untergestell oder einem Unterwagen 1 ist horizontal schwenkbar ein Oberwagen 2 angeordnet. Dieser ist mit starr befestigten, drcieckförmigen Tragkonstruktionen 10 ausgerüstet. Die Tragkonstruktionen 10 könnten auch unmittelbar am Unterwagen oder Untergestell I befestigt sein. Dann muß aber im oberen Teil des Turmes ein horizontal schwenkbarer Drehkran ■>5 für denjenigen Teil des Turms angeordnet sein, an welchem der Ausleger befestigt ist. Der Außenturm 4 ist an seinem untersten Ende über eine Drehachse 3 unmittelbar an der Tragkonstruktion 10 des Oberwagens 2 angelenkt. Diese Achse ist der Drehpunkt beider Turmtei-Ie beim Aufstellvorgang. Im Außenturm 4 ist der Innen turm 5 in Längsrichtung verschiebbar gelagert. Dabei ragt, wie sie am besten aus Fig. 1 ergibt, das untere Fitide des Innenturms 5 durch das untere Ende des Au-Ucntiirms 4 frei hinaus, und zwar um die Länge eines b^r> Hubes der Hydraulikpressen, der etwa 2,5 m sein kann. Diese Ausbildung des Krans ist beiden Ausführungsformcn gemeinsam.

Bei der Ausführungsform der Fig. 1 bis 5 sind Hy-

draulikpressen 6 einerseits über Drehachsen 7 am Außenturm 4 und andererseits Ober Drehachsen 8 an einem Kletterrahmen 9 angelenkt. Der !(leiterrahmen 9 ist den Innenturrr 5 umfassend und in dessen Längsrichtung arretierbar an diesem gelagert

Beiden Ausführungsformen ist wieder gemeinsam, daß der !nnenturm 5 mitteis einer Schubstange 11 festgelegt ist, die einerseits über eine oberhalb der Drehachse 3 des Außenturms 4 angeordnete Drehachse 12 an der Tragkonstruktion 10 und andererseits am urmeren Ende des Innenturms 5 angelenkt ist. Diese Anlenkachse 13 befindet sich im oberen Bereich des Innenturms 5, betrachtet in der waagerechten Lage desselben gemäß Fig. 1.

In der Ausführungsform der Fig. 1 bis 5 wird der Innenturm 5 gegenüber dem Außen turm 4 durch Betätigen der Hydraulikpressen 6 verschoben. Zum Aufstellen des Turmes wird der Kletterrahmen 9 zunächst über Bolzen oder Klinken fest an dem Innenturm 5 arretiert. Die untere Anlenkachse 13 der Schubstange U kann beim Aufstellvorgang einen Kreisbogen nach unten beschreiben, wobei die Anlenkachse 12 der Mittelpunkt des Kreisbogens ist Der Innenturm 5 kann beim Ausfahren der Hydraulikpressen 6 nur solche Bewegungen ausführen, die durch die kreisförmige Bewegung der Anlenkachse 13 einerseits und durch die Verschiebbarkeit des Innenturms 5 im Außenturm 4 andererseits ermöglicht bleiben. Durch die Anlenkung des Außenturms 4 an der Schwenkachse 3 ist für den Außenturm nur eine Schwenkbewegung in Richtung »TURM AUFSTELLEN« möglich, wenn zum Aufstellen des Turmes die Hydraulikpressen 6 ausgefahren werden. Eine Bewegung der Anlenkachse 8 der Kolbenstangc der Hydraulikpresse 6 gegenüber dem Kletterrahmcn 9 ist durch dessen Arretierung gegenüber dem Innenturm 5 nicht möglich. Auch eine Bewegung des Innenturms 5 durch die Schubstangen U ist nicht möglich. Daher wirkt die Kraft der Hydraulikpressen auf deren Anlenkachse 7 zum Außenturm 4 und bewirkt, daß sich der Außenturm 4 aufrichtet. Der Innenturm 5 wird durch den Außenturm 4 mitgenommen, weil er ja in diesem gelagert und geführt ist.

Schließlich ist der Kran in beiden Ausführungsformen noch mit einer aus den Fig. 2 und 7 ersichtlichen Arretierung 14 am Außenturm 4 ausgerüstet. Diese Arretierung 14 nähert sich beim Aufstellen des Turmes der Anlenkachse 12 an der Tragkonstruktion 10. Hat der Turm seine senkrechte Stellung erreicht, so wird er mit Hilfe der Arretierung 14 an der Tragkonstruktion 10 des Oberwagens 2 befestigt. Es ist jedoch nicht wesentlich, daß sich die Arretierung 14 und die Anlenkachse 12 in einer Stellung treffen, wie in den F i g. 1 bis 3 sowie 6 bis 8 dargestellt ist. Die Anlenkachse 12 kann vielmehr beispielsweise auch vor, hinter, oberhalb oder unterhalb der Anlenkachse 12 liegen, an der der Außenturm 4 mit HiKe der Arretierung 14 an der Tragkonstruktion 10 befestigt wird. Der Innepturm 5 wird ferner im Außenturm 4 durch Klinken od. dgl. gegen Einfahren gesichert. Nunmehr werden die Schubstangen U entfernt und kann die Arretierung zwischen dem Kletterrahmen 9 und dem Innenturm 5 gelöst werden.

In der anderen Ausführungsform gemäß den Fig.6 bis 8 wird der Innenturm 5 mittels eines Klaschenzuges gegenüber dem Außenturm 4 verschoben. Zu diesem Zweck ist am Oberwagen 2 cine Seiltrommel 21 angeordnet. Von dieser ist ein Seil 27 über eine vorzugsweise am Oberwagen 2 angeordnete Seilrolle 22 über eine oder mehrere, am oberen Cnde des Außenturms 4 angeordnete Seilrollen, z. B. 23, sowie Ober eine oder mehrere am unteren Ende des Innenturms 5 angeordnete Seilrollen 24, 25 zu einem vorzugsweise am oberen Ende des Außenturms 4 angeordneten Seilfestpunkt 26 geführt. Durch Betätigen der Trommel 21 ist der Innenturr.i 5 mittels des Seiles 27 aus dem Außenturm 4 herausschiebbar. Auf diese Weise ist das Aufrichten des Turmes mittels des Flaschenzuges in entsprechender Weise möglich, wie dies anhand der Ausführungsform

ίο der F i g. 1 bis 5 bereits beschrieben worden ist

Wenn der Außenturm 4 und der Innenturm 5 mit angelenktem Ausleger um die Drehachse 3 hochgeschwenkt werden, kommt der Schwerpunkt des Kranes bei Annäherung an seine senkrechte Stellung von der

is Anlenk- und Schwenkachse 3 zu liegen. Um ein Oberkippen des Turmes in Richtung des Aufstellvorganges zu »erhindern, ist auf dem Oberwagen 2 eine Rückhalteeinrichtung 28 angeordnet. Diese ist vorzugsweise hydraulisch betätigbar. Eine Betätigung mittels Federn ist aber gleichfalls möglich. Die Rückhalteeinrichtung 28 bewirkt, daß trotz eines Eigengewichtsmomentes, welches eine Entlastung des Aufstellflaschenzuges hervorrufen würde, weiterhin eine positive Seilkraft zum Aufrichten bis zur senkrechten Stellung des Turmes erforderlich ist. Nach der bereits anhand der Ausführungsform der Fig.! bis 5 beschriebenen Verriegelung des Außcnturnis 4 an der Anlenkachse 12 der Tragkonstruktion 10, die jetzt als Festpunkt wirkt, können die Schubstangen 11 entfernt und der Innenturm 5 aus dem

jo Außenturm 4 heraustelcskopiert werden.

Zum Herausteleskopieren der beiden Turmteile wird in beiden Ausführungsformen der Kletterrahmen 9, der beim Aufstellvorgang nach oben gefahren worden war, in seine untere Stellung abgefahren. Hier greifen vom Kletterrahmcn 9 Klinken auf den Innenturm 5 und heben diesen beim Ausfahren der Hydraulikpressen 6 um einen Pressenhub nach oben. Nach diesem Hub rastet der Innenturm 5 auf Klinken auf, welche im Außenturm 4 angeordnet sind. Die Unterseite des Innenturins 5 hat nunmehr die in Fig.5 mit 20 bezeichnete Stellung erreicht, wodurch am unteren Ende des Außenturms 4 eine Öffnung 15 entstanden ist. Nach der Montage des Auslegers 16 kann durch Verfahren der Laufkatze 17 mit dem Lasthaken 18 ein Turmverlängerungselement

4^ri 19 an das untere Ende des Außenturms 4 herangebracht werden und am unteren Ende 20 des Innenturms5 befestigt werden. Mit Hilfe dieses an sich bekannten Vorganges können eine beliebige Anzahl von Turmverlängerugselementen eingebracht werden.

Bei der Ausführungsform der F i g. 6 bis 8 ist das Einbringen von Turmverlängerungselementen 19 unter der Voraussetzung möglich, daß die Rollen 24, 25 nicht direkt am Innenturm 5. sondern an einer eigenen TeIeskopflaschc angeordnet sind, die am Innenturm 5 lösbar befestigt ist Mit dieser Flasche ist es dann möglich, Turmelemcnte in der bereits bekannten Art einzubringen.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Kran mit einer Einrichtung zum Aufstellen und Austeleskopieren seines Turmes, die aus einem Lenker und wenigstens einem Organ zum gegenseitigen Verschieben des Außenturms und eines Innenturms, z. B. einer Hydraulikpresse, besteht, wobei der FuI) des Außenturmes direkt und der Fuß des Innenturms über den Lenker derart am Umbau angclcnkt sind, daß beim Ausfahren des Innenturms ein den Außenturm aufrichtendes Drehmoment entsteht dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des Innenturms (S) aus dem unteren Ende des Außenturms (4) vorragend gelagert ist und daß der als entfernbare Schubstange (II) ausgebildete Lenker oberhalb der Anlenkung (3) des Fußes des Außenturms (4) mittels einer Tragkonstruktion (10) am Unterbau (2) angelenkt ist.

2. Kran nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende des Innenturms (5) aus dem unteren Ende des Außenturms (4) um die Länge eines Hubes des zwischen Außenturm und Innenturm angreifenden Verschiebeorgans (z. B. 6) vorragend gelagert ist

3. Kran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Organ zum Verschieben des Innenturms (5) gegen den Außenturm (4) ein Flaschenzug ist, dessen Seil (27) über wenigstens eine am oberen Ende des Außenturms (4) angeordnete Seilrolle (23) und wenigstens eine am unteren Ende des Innenturms (5) oder einer an diesem Turmteil lösbar befestigten Telcskopflasche angeordneten Seilrolle (24, 25) zu einem vorzugsweise am oberen Ende des Außenturms (4) angeordneten Seilfestpunkt (26) geführt ist.

4. Kran nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Oberwagen (2) oder dem Unterwagen (1) eine vorzugsweise hydraulisch beiätigbarc. einer durch das Eigengewichtsmoment hervorgerufenen Entlastung des Aufstellflaschenzuges entgegenwirkende Rückhalteeinrichtung (28) angeordnet ist so daß zum Aufrichten des Turms bis in dessen senkrechte Stellung eine positive Scilkraft erforderlich ist.