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Einrichtung zum Stapeln von Zuschnitten, insbesondere Zuschnit-
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ten aus textilem Material Die Erfindung betrifft eine Einrichtung
zum ausgerichteten Stapeln unausgerichtet ankommender Zuschnitte, insbesondere Zuschnitte
aus textilem Material.
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Es besteht seit längerem das Problem, Zuschnitte, insbesondere Zuschnitte
aus textilem Material, die aus einer Herstellungs-oder Behandlungsanlage in unausgerichtetem
Zustand ankommen, auszurichten und zu stapeln. Diese Versuche sind vielfach aaan
gescheitert, dass die Handhabung der Zuschnitte, insbesondere wenn sie aus textilem
Material bestehen, erhebliche Schwierigkeiten bereitet, da insbesondere im letzteren
Falle die Zuschnitte luftdurchlässig sind und gegebenenfalls zugempfindlich
sind.
Ausserdem lassen sie sich wegen der Rauheit des Materials schlecht verrutschen,
insbesondere wenn sie übereinanderliegen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum ausgerichteten
Stapeln ungeschichtet ankommender Zuschnitte, insbesondere Zuschnitte aus textilem
Material zu schaffen, die die genannten Nachteile nicht aufweist und einen einwandfreien
genauen Stapel liefert. Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass die Stapeleinrichtung
eine Ausrichtvorrichtung zum Fördern des Zuschnittes in einer ersten Richtung X
gegen ein erstes Ausrichtglied aufweist, welche Ausrichtvorrichtung in einer zweiten
Richtung Y zum Ausrichten des Zuschnittes an einem zweiten Ausrichtglied verfahrbar
ist, und dass sie eine Umsetzvorrichtung mit einem zwischen der in Ausrichtstellung
befindlichen Ausrichtvorrichtung und einer Stapelablage hin-und hergehenden Umsetzkopf
zum Erfassen des zweifach ausgerichteten Zuschnittes und Umsetzen auf die Stapelablage
aufweist.
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Dadurch, dass die Ausrichtvorrichtung die Zuschnitte nacheinander
an zwei verschiedenen Ausrichtgliedern in zwei verschiedenen Richtungen ausrichtet,
lassen sich selbst schwer zu handhabende Zuschnitte, wie beispielsweise solche aus
textilem Material, einwandfrei ausrichten. Dieser derart ausgerichtete Zuschnitt
kann nun mittels des Umsetzkopfes in seiner ausgerichteten Lage erfasst und genau
auf die Stapelablage umgesetzt werden. Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform
der Einrichtung weist der Umsetzkopf zur Aufnahme des Zuschnittes eine Lochplatte
auf, die eine Wandung einer mit einer Saugvorrichtung, vorzugsweise einem Gebläse
oder gegebenenfalls einem Injektor, verbundenen Verteilerkammer bilder Der Umsetzkopf
kann eine Umschaltvorrichtung, vorzugsweise einen Schieber aufweisen, der die Verteilerkammer
umschaltbar teilweise mit der Saugseite oder der Blasseite der Saugvorrichtung
oder
der Atmosphäre verbindet. Dadurch lässt sich das Aufnehmen und Abgeben von Zuschnitten,
insbesondere solchen aus textilem Material, erleichtern. Der Lochungsanteil einer
solchen Lochplatte kann mindestens 10 %, vorzugsweise mindestens 50 % der Plattenfläche
betragen. Der nicht zur Aufnahme des Zuschnittes dienende Plattenteil kann überdies
mittels einer Maske abgedeckt sein.
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Gegebenenfalls kann der Umsetzkopf zur Aufnahme des Zuschnittes eine
Platte mit vorstehenden Nadeln zum Eindringen in den Zuschnitt aufweisen, wobei
zum Abstreifen des Zuschnittes von den Nadeln ein Abstreifer dienen kann.
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Mit der Stapeleinrichtung können Zuschnitte aus beliebigen Materialien
gestapelt werden. Besondere Vorzüge entfaltet sie allerdings beim Stapeln von Zuschnitten
aus textilen Materialien, wie beispielsweise Bekleidungseinlagen, wie Krageneinlagen
und Manschetteneinlagen für Hemden und Blusen. Es können sogar Zuschnitte aus leichten
Bekleidungseinlagen mit einem Flächengewicht von 50 bis 300 g/m² einwandfrei und
genau gestapelt werden.
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Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung werden nachfolgend
anhand einer schematischen Zeichnung näher beschrieben, dabei zeigen: Fig. 1 eine
Stapeleinrichtung in Seitenansicht und teilweise geschnitten; und Fig. 2 die Stapeleinrichtung
der Fig. 1 in Draufsicht und ebenfalls teilweise geschnitten.
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Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Stapeleinrichtung enthält eine
Puffervorrichtung 200 zur Aufnahme und zum Vorausrichten unausgerichtet ankommender
Zuschnitte 202. Ferner dient sie zum Abgeben eines voraus gerichteten Zuschnittes
202
an eine in Aufnahmestellung A befindliche Ausrichtvorrichtung
204. Diese fördert den Zuschnitt in einer ersten Richtung X gegen ein erstes Ausrichtglied
206. Zum Ausrichten in einer zweiten Richtung Y ist die Ausrichtvorrichtung 204
gegen ein zweites Ausrichtglied 208 verfahrbar. Eine Umsetzvorrichtung 210 mit einem
Umsetzkopf 212 dient zur Aufnahme eines zweifach ausgerichteten Zuschnittes in der
Ausrichtstellung B der Ausrichtvorrichtung 204 und zum Umsetzen des Zuschnittes
auf die Stapelablage 214 zur Bildung eines Stapels 216.
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Die Ausrichtvorrichtung 204 enthält einen an Führungsstangen 218 in
Y-Richtung geführten und mittels einer vorzugsweise pneumatischen Betätigungsvorrichtung
220 aus einer Aufnahnestellung A in eine Ausrichtstellung B verfahrbaren Schlitten
222. Letzterer trägt eine in X-Richtung fördernde Fördervorrichtung 224, die parallel
zueinander und mit Abstand voneinander angeordnete umlaufende endlose Riemchen 226
aufweist.
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Diese fördern einen ankommenden Zuschnitt 202 gegen eine als erstes
Ausrichtglied 206 dienende Anschlagleiste 228. Als zweites Ausrichtglied 208 dient
ein vorzugsweise als Lichtschranke ausgebildeter Detektor 230, der am Maschinengestell
232 angeordnet ist und somit nicht mit dem Schlitten 222 verfahrbar ist. Der Detektor
230 spricht auf ein in Y-Richtung verfahrenen Zwschnitt 202 an und dient zum Abstellen
der Betätigungsvorrichtung 220. Vor der Anschlagleiste 228 ist am Schlitten 222
oder am Maschinengestell 232 ein weiterer Detektor 234 angeordnet, der auf einen
in X-Richtung ankommenden Zuschnitt anspricht und mit einer gewissen Verzögerung
die Betätigungsvorrichtung 220 zum Verschieben des Schlittens 222 in X-Richtung
einschaltet.
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Der Schlitten 222 trägt ferner die Puffervorrichtung 200, die eine
gegen eine Anschlagleiste 23.6 geneigte Auflage 238 aufweist, die mittels einer
vorzugsweise pneumatischen Bettigungsvorrichtung 240 um eine am Schlitten angeordnete
Achse
242 gegen die Fördervorrichtung 224 verschwenkbar ist. Ein
Detektor 2411, der vorzugsweise wiederum als Lichtschranke ausgebildet ist, tastet
die Auflage 238 durch eine Oeffnung 246 nach ankommenden Zuschnitten 202 ab.
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Die Stapelablage 214 ist als schrittweise fördernder Umlaufförderer
248 ausgebildet und mittels einer Hubvorrichtung 250 mindestens annähernd proportional
mit dem Aufbau des Stapels 216 senkbar. Die Hubvorrichtung ist vorzugsweise als
pneumatisches Kolben/Zylinder-Aggregat ausgebildet.
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Der Umsetzkopf 212 der Umsetzvorrichtung 210 enthält zur Aufnahme
des Zuschnittes 202 eine Lochplatte 252, die eine Wandung einer Verteilerkammer
254 bildet. Die Lochplatte weist einen Lochungsanteil von mindestens 10 %, vorzugsweise
mindestens 50 % der Plattenfläche auf. Eine nicht dargestellte Maske kann den nicht
zur Aufnahme des Zuschnittes dienenden Plattenteil abdecken. Die Verteilerkammer
254 ist mit einer Saugvorrichtung 256 verbunden, die vorzugsweise als Gebläse 258
ausgebildet ist. Eine blasseitig angeordnete Schliessvorrichtung 260 enthält einen
Deckel 262, der mittels einer, vorzugsweise pneumatisch ausgebildeten Betätigungsvorrichtung
264 geöffnet und geschlossen werden kann.
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Der Umsetzkopf 212 ist mittels Führungsstangen 266 vertikal heb- und
senkbar an einem Schlitten 268 gelagert. Eine Hebevorrichtung 269 mit einer vorzugsweise
pneumatisch ausgebildeten Betätigungsvorrichtung 270 greift über eine als Gabel
ausgebildete Kopplungsvorrichtung 272 an Flanschen 274 der Führungsstangen 266 an.
Die Kopplungsvorrichtung 272 ist derart ausgebildet, dass die Arme 276 der Gabel
bezüglich der Flansche 274 ein vertikales Spiel aufweisen. Bei in Grundstellung
befindlicher Betätigungsvorrichtung 270 und auf der Ausrichtvorrichtung 204 abgesetztem
Umsetzkopf 212 greifen deshalb die Arme 276 nicht an den Flanschen 274 an, so dass
der Umsetzkopf unter seinem Eigengewicht auf
der Ausrichtvorrichtung
bzw. einem darauf befindlichen Zuschnitt aufliegt. Dies ist auch dann der Fall,
wenn der Umsetzkopf 212 auf einem Stapel 216 der Stapelablage 214 aufsitzt. Ein
Detektor 278 dient zur Feststellung des Umsetzkopfes 212 an der Ausrichtvorrichtung
204 und/oder der Stapelablage 214 bzw. des Stapels 216.
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Der Schlitten 268 ist auf Schienen 280 zwischen der Aufnahmestellung
C an der Ausrichtvorrichtung 204 und der Abgabestellung D an der Stapelablage 214
verfahrbar. Zum Antrieb dient eine vorzugsweise pneumatisch ausgebildete Betätigungsvorrichtung
282. Die Aufnahmestellung C und die Abgabestellung D werden durch Anschläge 284
und 286 bestimmt.
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Die Funktionsweise der Stapelvorrichtung ist wie folgt.
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Ein an der Puffervorrichtung 200 ankommender, unausgerichteter Zuschnitt
202 rutscht über die schräge Auflage 238 gegen die Anschlagleiste 236 und wird dort
vorausgerichtet. Der Detektor 244 registriert den ankommenden Zuschnitt und löst
die Betäsigungsvorrichtung 240 aus, sobald der Schlitten 222 der Ausrichtvorrichtung
204 in Aufnahmestellung A ist. Der vorausgerichtete Zuschnitt wird mittels der Auflage
238 auf die Fördervorrichtung 224 gekippt, welche den Zuschnitt in X-Richtung gegen
die Anschlagleiste 228 fördert und dort ausrichtet. Der Detektor 234 stellt die
Ankunft des Zuschnittes an der hnschlagleiste 228 fest und löst die Betätigungsvorrichtung
220 aus, die den Schlitten 222 in Y-Richtung verschiebt, bis der Detektor 230 den
Rand des Zuschnittes erfasst und die Betätigungsvorrichtung 220 abschaltet.
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Der Detektor 230 löst weiter das Absenken des in Aufnahmestellung
D befindlichen Umsetzkopfes 212 aus. Während des Absenkens des Umsetzkopfes 212
ist der Deckel 262 des Gebläses 258 geschlossen. Sitzt der Umsetzkopf 212 auf der
Ausrichtvorrichtung 204 bzw. dem Zuschnitt 202 auf, so spricht der Detektor 278
an
und löst das Oeffnen des Deckels 262 mittels der Betätigungsvorrichtung 264 aus,
dadurch wird der Zuschnitt 202 an der Lochplatte 252 angesaugt. Dann wird die Betätigungsvorrichtung
270 ausgelöst, die den Umsetzkopf 212 anhebt, worauf der Schlitten 268 mittels der
Betätigungsvorrichtung 282 in die Abgabestellung D verfahren wird. Nach Ankunft
am Anschlag 286 wird die Betätigungsvorrichtung 270 in entgegengesetzter Richtung
aktiviert und veranlasst das Absenken des Umsetzkopfes 212 auf den Stapel ?16. Sobald
der Umsetzkopf 212 auf dem Stapel 216 aufsitzt löst der Detektor 278 die Betätigungsvorrichtung
264 aus, so dass diese den Deckel 262 schliesst, und die Ansaugkraft an der Lochplatte
252 abfällt. Daraufhin wird die Betätigungsvorrichtung 270 aktiviert, hebt den Umsetzkopf
212 an und die Betätigungsvorrichtung 282 verfährt den Schlitten 268 in die Aufnahmestellung
C, die gleichzeitig die starte~ stellung ist, bis ein neuer Zuschnitt den Detektor
230 aktiviert.
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Zur Bildung des Stapels 216 wird die Stapelablage 214 proportional
mit dem Aufbau des Stapels abgesenkt. Den Absenkimpuls kann beispielsweise eine
durch den Detektor 230 aktivierte Zählvorrichtung auslösen, wobei die Absenkung
der Stapelablage entweder bei jeder Ablage eines Zuschnittes oder vorzugsweise nach
Ablage einer bestimmten Anzahl von Zuschnitten erfolgen kann. Ist die Stapelhöhe
erreicht, was wiederum mittels der nicht dargestellten Zählvorrichtung festgelegt
sein kann, wird der Umlaufförderer um einen Förderschritt weiter bewegt, so dass
die fertigen Stapel an eine Abnahmestelle gelangen.
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Im Gegensatz zum dargestellten Ausführungsbeispiel sind noch eine
Reihe von Abwandlungen möglich.
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So kann beispielsweise die Ausrichtvorrichtung auch so ausgebildet
sein, dass sie eine Auflage für den Zuschnitt aufweist, die derart gegen ein als
Anschlagleiste ausgebildetes erstes
Ausrichtglied geneigt ist,
dass der ankommende Zuschnitt gegen die Anschlagleiste rutscht. Diese Ausrichtvorrichtung
könnte anstelle der dargestellten Fördervorrichtung zum Einsatz kommen und wäre
ähnlich der Puffervorrichtung ausgebildet. Wird ein ankommender Zuschnitt mittels
eines Detektors festgestellt, so kann eine Betätigungsvorrichtung die Ablage waagrecht
stellen, so dass der ausgerichtete Zuschnitt nach einem Verfahren der Ausrichtvorrichtung
gegen das zweite Ausrichtglied mittels des Umsetzkopfes abgenommen werden kann.
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Anstelle des dargestellten Gebläses sind auch andere Saugvorrichtungen,
wie beispielsweise ein Injektor möglich. Dabei kann zwischen der Verteilerkammer
und der Saugvorrichtung eine Umschaltvorrichtung, wie beispielsweise ein Schieber
vorgesehen sein, der die Verteilerkammer teilweise mit der Saugseite oder der Blasseite
der Saugvorrichtung oder aber auch mit der Atmosphäre verbinden kann. Eine solche
Ausbildung ist beispielsweise für schwerer zu handhabende Zuschnitte zweckmässig.
Je nach dem Grad des Anschlusses der Verteilerkammer mit der Saugseite kann der
Ansaugluftstrom variiert werden. Zum Abgeben des Zuschnittes kann dann die Umschaltvorrichtung
die Vertei lerkammer entweder teilweise oder ganz mit der Blasseite der Saugvorrichtung
oder mit der Atmosphäre verbunden werden, je nachdem wie leicht sich der Zuschnitt
von dem Umsetzkopf löst.
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Der Umsetzkopf kann auch zur Aufnahme des Zuschnittes eine Platte
mit vorstehenden Nadeln zum Eindringen in den Zuschnitt aufweisen. Zum Abgeben des
Zuschnittes kann ein mittels einer Betätigungsvorrichtung betätigbarer Abstreifer
dienen.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Stapelablage zur Bildung
des Stapels absenkbar. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Stapelablage
in vertikaler Richtung nicht verstellbar ist, sondern die Hebevorrichtung der Umsetzvorrichtung
so ausgebildet ist, dass der Umsetzkopf mindestens um die Höhe
des
zu errichtenden Stapels anhebbar ist.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die verschiedenen Betätigungsvorrichtungen
und Antriebe vorzugsweise pneumatisch ausgebildet, beispielsweise als Kolben/Zylinder-Aggregate.
Es sind aber auch andere Ausführungen der Betätigungsvorrichtung möglich, wie beispielsweise
mechanische, elektrische, elektromagnetische und hydraulische Betätigungsvorrichtungen
und Antriebe. Auch Mischsysteme können zur Verwendung gelangen.
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