DE2641983C2 - Verfahren zur zeitlichen Verzögerung des Bremsbeginns bei geregelten Transportantrieben und eine Vorrichtung zu deren Ausführung - Google Patents
Verfahren zur zeitlichen Verzögerung des Bremsbeginns bei geregelten Transportantrieben und eine Vorrichtung zu deren AusführungInfo
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- B66B—ELEVATORS; ESCALATORS OR MOVING WALKWAYS
- B66B1/00—Control systems of elevators in general
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- B66B1/36—Means for stopping the cars, cages, or skips at predetermined levels
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur zeitlichen Verzögerung des Bremsbeginns bei geregelten
Transportantrieben, insbesondere bei Aufzugantrieben, durch Vergleich der Spannurgs-Kennlinien für den
Ist- und Sollwert und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Wird eine Aufzugkabine über weite Strecken bewegt, so wird nach einer Zone der Beschleunigung die volle
Fahrgeschwindigkeit erreicht und bis zu einem Wegpunkt konstant beibehalten. Dieser Wegpunkt, der vor
dem Zielstockwerk (Haltestelle oder Zielpunkt) angeordnet ist, leitet einen Bremsvorgang ein und wird im
folgenden als Bremsschalter (Bremsfahne) bezeichnet Im allgemeinen ist dieser Bremsschalter im Stockwerk
angebracht und wird durch die vorbeifahrende Kabine betätigt, oder der Bremsschalter ist auf einem
sogenannten Kopierwerk angebracht und wird durch einen sich simultan mit der Kabine bewegendem
Nocken angesteuert
Da der Bremsschalter in einem fest vorgegebenen Weg vor der Haltestelle angeordnet ist, steht für die
Bremsung ein gewisser Weg zur Verfügung. ,Der Weg, der für eine Bremsung erforderlich ist, berechnet sich
nach folgender Formel
K2
K2
Darin bedeuten:
s - der Bremsweg
VW = die maximale Geschwindigkeit
b - die Verzögerung (negative Beschleunigung)
In der Formel (1) ist die maximale Geschwindigkeit Vmax angesetzt, denn der Bremsweg muß ja so bemessen
sein, daß die von einer entfernten Haltestelle kommende Kabine, die Vmtx erreicht hat, zielgerecht abgebremst
werden kann.
Wird die Kabine zwischen zwei benachbarten Stockwerken bewegt, so kann es insbesondere bei
schnellfahrenden Aufzügen vorkommen, daß der Bremsschalter bereits betätigt wird, bevor die Kabine
ihre volle Fahrgeschwindigkeit erreicht hat Damit wird der Bremsweg sehr kurz, denn in Formel (1) müßte
anstelle Vma die jetzt tatsächlich erreichte niedrigere
Fahrgeschwindigkeit V eingesetzt werden:
V2
s = Ib-
Schließt sich, wie allgemein üblich, an den Bremsvorgang eine Zone mit einer Schleichfahrt (Feinfahrt) an, so
wird der Weg bei zu früh abgebremster Kabine bis zum Einfahren in die Zielhaltestelle sehr lang, und das
erfordert insbesondere bei einer kleinen Schleichgeschwindigkeit eine sehr lange Zeit
Aus der DE-PS 14 88 397 ist es bekannt, den Bremsbeginn bei Aufz.ugsantrieben mit Leitkurven
dadurch zu verzögern, daß eine Bremsleitkurve bis zu einer Linie, bei der die Bremsung eingeleitet wird, auf
der Höhe Vm« verläuft und danach mit der Sollbremsverzögerung
verringert wird und daß das eigentliche Abbremsen im Schnittpunkt der Bremsleitkurve mit der
Beschleunigungsleitkurve beginnt Hierbei geht man davon aus, daß die Gradienten der Geschwindigkeit
während der Beschleunigung unter Verzögerung gleich groß, aber mit umgekehrten Vorzeichen sind. Dies
stimmt nur im Besonderen. Allgemein gesehen könnten unterschiedliche Werte auftreten und dann versagt die
Genauigkeit dieses Verfahrens. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß nicht der gesamte Weg mit
höchstmöglicher Geschwindigkeit durchfahren werden kann, falls im Zeitpunkt des Überganges von Beschleunigung
zum Bremsen die Fahrgeschwindigkeit noch etwas höher sein müßte, um optimal einzufahren.
In der DE-AS 11 00 898 werden zwei Spannungen verglichen, wobei die Differenzhöhe zum Abfallen eines
Relais führt, das den Urnschaltpunkt vorgibt Auch bei
diesem Verfahren ist es nicht möglich, den gesamten Weg mit höchstmöglicher Geschwindigkeit zu durchfahren.
In der DE-PS 2047 681 werden zwei Leitlinien beschrieben, wobei die Leitlinie für den Anlaufvorgang
gegen die Maximal-Geschwindigkeit und die Leitlinie für den Abbremsvorgang gegen Null geht Die kleinere
der durch die Leitkurve vorgegebenen Geschwindigkeiten stellt die Soll-Geschwindigkeit dar. Bei diesem
Verfahren ist es ebenfalls nicht möglich, den gesamten Weg mit höchstmöglicher Geschwindigkeit zu durchfahren.
In der DE-OS 24 18 339 werden Vergleichsspannungen vorgegeben, die jedem Stockwerk zugeordnet sind.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß jedem Stockwerk ein zusätzlicher Relaiskontakt und ein
zusätzliches Potentiometer zugeordnet sein müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren vorzuschlagen, mit welchem
der Umschaltpunkt vom Anfahren zum Bremsen gegenüber dem Eingabebefehl des Bremsschalturs
elektronisch errechnet so verzögert wird, daß eine möglichst große Wegstrecke mit einer möglichst hohen
Geschwindigkeit durchfahren werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst daß die Kennlinien vs 1 für den Anfahrverlauf und vs 2
zum Zeitpunkt U startend für den Soll-Brems verlauf der
Geschwindigkeit in zeitlicher Abhängigkeit mit einer dritten Größe (Ux), die aus der Differenz dieser beiden
Kennlinienverläufe durch Integration über die Zeit gewonnen wird, so verglichen werden, daß zu dem
Zeitpunkt (ti"), wenn die Summe der drei Spannungen
(Größen) gleich Null ist, ein Signal zum Beginn des Bremsens ausgegeben wird, das gegenüber dem
Eingabesignal bei fi zeitlich verzögert ist
Der mit der Erfindung erzielbare Vorteil liegt insbesondere darin, daß eine möglichst große Wegstrekke
mit möglichst hoher Geschwindigkeit durchfahren wird, so daß keine langen Schleichwege auftreten.
Zur Durchführung des Verfahrens wird erfindungsgemäß
eine Vorrichtung vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist durch einen kapazitiv geschalteten Operationsverstärker
als Integrator, dessen Ausgang mit dem Eingang einer invertierenden Verstärkeranordnung
verbunden ist, und einen Spannungskomparator, an
dessen Eingang die Spannungen — Ux, + t/ra ι und
— Uvs 2 anliegen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielhaft erläutert
In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 Geschwindigkeit-Zeit-Diagramm eines Aufzuges, dessen Fahrweg genügend groß ist, damit die
Kabine die maximale Fahrgeschwindigkeit erreichen kann,
F i g. 2 Geschwindigkeit-Zeit-Diagramm eines Aufzuges, dessen Kabine infolge frühzeitigen Abschaltens
nicht die volle Fahrgeschwindigkeit erreicht,
F i g. 3 Geschwindigkeit-Zeit-Diagramm eines Aufzuges, bei welchem der Umschaltpunkt vom Treiben zum
Bremsen durch Einführen einer Leitkurve zeitlich verzögert wird,
F i g. 4 Geschwindigkeit-Zeit-Diagramm eines Aufzuges, bei welchem durch elektronisches Auswerten eine
zeitliche Verzögerung des Umschaltpunktes herbeigeführt wird,
F i g. 5 Schaltungstechnisches Ausführungsbeispiel der Anordnung zur Erzielung des Verzögerungseffektes.
In F i g. 1 ist schematisch das Fahrdiagramm eines Aufzuges dargestellt In Abhängigkeit von der Zeit ist
die Geschwindigkeit V aufgetragen. Die Geschwindigkeit wächst zunächst beim Anfahrbeginn, i=0, mit
endlicher Beschleunigung bis zum Maximalwert Vmax an.
Zum Zeitpunkt f! beginnt der Antrieb mit endlicher Verzögerung abzubremsen und erreicht schließlich die
Schleichgeschwindigkeit Vo. Zum Zeitpunkt t2 wird die
Anlage wiederum mit endlicher Verzögerung abgebremst und erreicht bei h den Stillstand.
Bei Aufzügen, insbesondere bei solchen mit höherer Geschwindigkeit, ist die erforderliche Wegstrecke, die
der Aufzug zwischen ii und h zurücklegen muß, sehr
groß. Demzufolge liegt der Umschaltpunkt zum Bremsbeginn ft wegmäßig sehr weit vor dem Zielpunkt
ti. Das bedeutet insbesondere bei Fahrten zwischen
benachbarten Haltestellen, daß unter Umständen schon während des Anlaufvorganges abgebremst werden
muß.
In Fig.2 ist ein Diagramm gezeigt, in dem der
Bremsvorgang innerhalb der Anlaufzone erfolgt Da hierbei nicht aus der maximalen Fahrgeschwindigkeit
heraus, sondern bereits aus der niedrigeren, dem Zeitpunkt t entsprechenden Geschwindigkeit heraus
abgebremst wird, wird die Schleichgeschwindigkeit Vo früher erreicht Die in der F i g. 2 schraffierte, eine
Weglänge darstellende Fläche Si geht zunächst verloren und muß durch eine Fläche Si' während der
Schleichfahrt als Weg wieder eingebracht werden. Die Fläche Si' hat die gleiche Größe wie die Fläche Si und
stellt somit auch die gleiche Weglänge wie die Fläche Si
dar. Dieses Verhalten bedingt unerwünscht lange Schleichfahrten.
Fig.3 zeigt eine erste Sollwertkurve VS2 entspre
chend der die tatsächliche Geschwindigkeit des Aufzugs nachgeführt ist Eine Leitkurve VS 2 läuft auf der Höhe
Vmax bis zum Erscheinen des Bremsbefehls zum
Zeitpunkt fi. Danach fällt VS2 mit einer Neigung ab, die
ίο der Neigung der Bremsverzögerung von VSi entspricht
Gemäß der DE-PS 14 88 397 erfolgt der Beginn der Abbremsung nicht (wie etwa in F i g. 2 gezeigt) im
Punkt ii, sondern erst an einem Zeitpunkt ti', bei dem
sich die beiden Kurven VSl und VS 2 schneiden; vgl.
is Fig.3.
Somit wird ein Teil des Weges Si eingespart, aber es
geht immerhin noch der Weg S2 verloren, der durch den
Weg Sz während der Schleichfahrt wieder eingebracht werden muß.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, den Weg S2 durch weiteres zeitliches Verzögern so zu verlegen,
daß er nicht mehr während der Schleichfahrt eingebracht werden muß. Dementsprechend zeigt F i g. 4 eine
zusätzliche Verschiebung des Umschaltpunktes von ii'
nach fi". Der als schraffierte Fläche dargestellte Weg S2
wird eingebracht während des Abbremsvorganges und erscheint als Fläche S2". Diese zusätzliche Verschiebung
wird wie folgt ermittelt
Während die Verschiebung des Umschaltpunktes von fi auf f/ mittels eines Komparators gemäß
Uvs\-Uvs2 =
geschieht, wird erfindungsgemäß bei der Verschiebung
des Umschaltpunktes auf t\" eine dritte Größe eingeführt
Diese Größe Ux ist abhängig von der Fläche S2 und
kann gebildet werden durch Integration der Differenz der Spannungen Uvsi- Uvs\ über die Zeit:
•1
T ist eine Konstante, die durch die Bauteile der nachstehend beschriebenen elektronischen Schaltung
bestimmt ist
Der Erfindungsgedanke geht dahin, eine Anordnung derart vorzusehen, daß diese, wenn nachstehende
Formel (5) erfüllt ist, ein Ausgabesignal erzeugt:
Uvsi-UvSi-Ux=O
oder
UVSt -
•1
- — J (,Uy31 - Uy51) · d/ = 0.
Diese Ausgabesignal erscheint zum Zeitpunkt U" und leitet den Bremsvorgang ein. Der Abbremsvorgang
erfolgt dann gemäß Linie VS Γ (F i g. 4).
In Fig.5 ist der prinzipielle Aufbau der elektronischen
Schaltung dargestellt, wonach die Operation gemäß Formel (5) durchgeführt wird.
D«.r Operationsverstärker 5 arbeitet in Verbindung
mit dem Kondensator 4 als Integrator. Die Anfangsbedingung, daß die Ausgangsspannung dieses Integrators
zu Beginn der Integration gleich Null ist, wird durch den Kontakt 3 gewährleistet, der zum Zeitpunkt ti öffnet
Die Differenz Uvs\-Uvs2 erscheint am Eingang des
Integrators. Die Spannung am Integratorausgang wird invertiert und erscheint zum Ausgang der Verstärkeranordnung
15 als Signal:
-Ux" —γ J WyS2-UVSl)· al.
Die Konstante Γ wird hierbei durch den Kondensator 4 und die beiden Widerstände 1 und 2 bestimmt. Ist der
Widerstand 1 gleich dem Widerstand 2 gleich R und der Kondensator 4 gleich Q so wird T=R-C
Der Komparator 9 liefert am Ausgang ein positives Signal und das Relais 11 ist angezogen, solange die
Bedingungen
Uvs\-Uvs2-UX<Q
erfüllt ist.
Wird
Wird
Uvs\-Uvs2-U,>0,
so wird die Ausgangsspannung des Komparator
negativ und das Relais U fällt ab. Dessen Kontakt 12 öffnet und leitet den Bremsvorgang ein.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur zeitlichen Verzögerung des Bremsbeginns bei geregelten Transportantrieben,
insbesondere bei Aufzugantrieben, durch Vergleich der Spannungskennlinien für den Ist- und Sollwert,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kennlinien vs 1 für den Anfahrverlauf und vs2 zum
Zeitpunkt fi startend für den Soll-Bremsverlauf der
Geschwindigkeit in zeitlicher Abhängigkeit mit einer dritten Größe (Ux), die aus der Differenz dieser
beiden Kennlinienverläufe durch Integration über der Zeit gewonnen wird, so verglichen werden, daß
zu dem Zeitpunkt t\", wenn die Summe der drei Spannungen (Größen) gleich Null ist, ein Signal zum
Beginn des Bremsens ausgegeben wird, das gegenüber dem Eingabesignal bei ii zeitlich verzögert ist
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
kapazitiv geschaltäten Operationsverstärker (5) als Integrator, dessen Ausgang mit dem Eingang einer
invertierenden Verstärkeranordnung (15) verbunden ist, und einen· Spannungskomparator (9). an
dessen Eingang die Spannung —Ux+U,\ und
— {/„ 2 anliegen.
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CH (1) | CH629729A5 (de) |
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ES (1) | ES462407A1 (de) |
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