DE2532838B2 - Doppelsitzventil mit Leckkontrolle - Google Patents
Doppelsitzventil mit LeckkontrolleInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Doppelsitzventil mit Leckkontrolle, insbesondere für Nahrungsmittelindustrie, mit zwei relativ zueinander bewegbaren
Ventiltellern, deren kleinerer mit einer im Einbauzustand des Doppelsitzventils nach oben aus dem
Ventilgehäuse herausgeführten Ventilstange unbeweglich verbunden ist und beim Öffnungsvorgang nach
einem Teilhub am anderen zum Anschlag kommt und diesen bei der weiteren Öffnungsbewegung gleichfalls in
die Offenstellung überführt, sowie mit einem, sowohl in die Schließ- wie auch in der Offenslellung zwischen den
Ventiltellern eingeschlossenen Leckage-Hohlraum, der über ein mit dem unten liegenden Ventilteller <>"
verbundenes, im Ventilgehäuse unten abgedichtet gelagertes Rohr mit der Atmosphäre verbunden Lsi und
eine Zuleitung für eine Reinigungsflüssigkeit aufweist.
Doppekit/.ventile dieser ArI finden insbesondere in
solchen Fällen Anwendung, in denen die Vermischuiig *>Γ>
durch diis Doppelsitzventil voneinander getrennter Medien in Rohrleitungen eine Gefahr bedeutet und
daher mit Sicherheit verhindert werden mud.
Beim öffnen und Schließen dieser Doppelsitzventile
tritt jeweils über den Einzelteilhub des angetriebenen Ventiltellers eine Schaltleckage aus der Rohrleitung in
den Leckage-Hohlraum und die Leckageleitung auf, die in Betrieben mit hohen sanitären Ansprüchen eine in
kurzen Abständen auszuführende Reinigung dieses Bereiches erforderlich macht.
Eine solche Reinigung wird bei dem aus der DE-PS 20 01 599 bekannten Doppelsitzventil mit Leckkontrolle
dadurch erreicht, daß innerhalb der Kontroll- und Ablaufbohrung ein Reinigungsrohr angeordnet ist. Das
Reinigungsrohr ermöglicht sowohl im Öffnungs- als auch im Schließzustand des Doppelsitzventils die
Reinigung des Leckage-Hohlraumes, wobei sichergestellt ist, daß weder das Reinigungsmittel noch das
abgereinigte Material in die Produktleitung gelangt
Das bekannte Doppelsitzventil mit Leckkontrolle hat vor allem den Nachteil, daß der erforderliche Abstand
des Doppelsitzventils und der Rohrleitungen vom Montageboden relativ groB ist, da der nicht angetriebene Ventilteller mit der Hohlstange völlig unabhängig
vom angetriebenen im unteren Ventil-Gehäuse gelagert ist Zur Anpressung des nicht angetriebenen Ventiltellers auf die Sitzfläche ist unterhalb des unteren
Ventil-Gehäuseteils angeordneter Federkörper erforderlich, der nach unten demontiert werden muß. Daraus
ergibt sich insbesondere bei größeren Ventilblöcken eine sehr schlechte Zugänglichkeit des Doppelsitzventils bei Reparaturen oder Inspektionen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Doppelsitzventil nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs so auszubilden, daß dessen Bauhöhe unterhalb
der Rohrleitung auf das bei druckloser Abführung der Reinigungsflüssigkeit und des Leckmediums erforderliche Minimum reduziert ist und Antrieb und Ventileinbauten von und nach oben demontiert werden können,
wobei die gute Reinigungsfähigkeit im Einbauzustand erhallen bleibt.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst daß der kleinere Ventilteller unterhalb des größeren Ventiltellers angeordnet und mit der Ventiistange über das Rohr
verbunden ist, das oberhalb des unteren Ventiltellers in den Leckage-Hohlraum führende Bohrungen oder
Schlitze aufweist, und daß der obere Ventilteller mit einer auf der Ventilstange gelagerten zusammen mit
dieser einen Teil der Zuleitung für die Reinigungsflüssigkeit bildenden Hohlstange verbunden ist
Es ist zwar aus der DE-OS 20 27 792 bereits ein Doppelsitzventil bekannt, bei dem ebenfalls bereits die
Reinigungsflüssigkeit in einem Ringspalt /.wischen Ventilstange und einer diese umgebende, mit dem
größeren Ventilteller verbundene Hohlstange hindurch geleitet wird. Bei diesem bekannten Doppelsitzventil
erfolgt aber die Zuleitung und Ableitung der Reinigungsflüssigkeit von der unteren Seite des Ventils her.
Die anmeldungsgemäß herausgestellte Aufgabe kann mit dem bekannten Doppelsitzventil nicht gelöst
werden.
Mit der Erfindung lassen sich insbesondere die folgenden Vorteile erzielen: Die Demontage des
Antriebes und der Einbauten des Doppelsitzventil erfolgt ausschließlich von und nach oben. Damit ist die
Zugänglichkeit für Wartung und Reparatur gegenüber bekannten Doppelsilzventilen mit Leckkontrolle wesentlich verbessert. Die Bauhöhe des Doppelsitzventil*
unterhalb des unteren Ventil-Ciehäuseteils ist auf das
Minimum reduziert, das die zur restlosen und drucklosen Entleerung des Leckage-Hohlraumes unumgängli-
ehe Ableitung von Leckmedium und Reinigungsflüssigkeit
nach unten erfordert. Damit ist der Einsatzbereich von Doppelsitzventilen mit Leckkontrolle wesentlich
erweitert. Weiterhin wird die Zentrierung der beiden Ventilteller auf ihren Sitzflächen gegenüber bekannten
Doppelsitzventilen dadurch verbessert, daß die Ventilstange an der Durchführung des die Verlängerung der
Ventilstange bildenden Rohres durch das untere Ventil-Gehäuseteil zur Atmosphäre ein zusätzliches
Lager erhält Außerdem ist es strömungstechnisch vorteilhaft und stellt eine Vereinfachung der Leitungsführung für die Reinigungsflüssigkeit dar, wenn diese
ohne Umkehr von oben nach unten durch das Doppelsitzventil durchgeleitet wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaitung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlstange über eine
Lager- und Abdichtungsstelle nach oben aus dem Ventil-Gehäuse herausgeführt ist und daß außerhalb des
oberen Ventil-Gehäuses ein die Reinigungsflüssigkeit zum durch Ventil- und Hühisiange gebildeten Ringspaii iü
führendes Zuleitungsrohr an die Hohlstange angeschlossen ist
Durch die Verlängerung der Hohlstange über das obere Ventil-Gehäuseteil hinaus ist es nunmehr möglich
geworden, die Flüssigkeits-Zuleitung im Gegensatz zu bekannten Ausgestaltungen von Reinigungsflüssigkeits-Zufuhren
an der Hohlstange anzuordnen. Durch diese Anordnung der Reinigungsflüssigkeits-Zulei'.ung wird
das Doppelsitzventil gemäß der Erfindung gedrungener bzw. kompakter ausgebildet. Weiterhin stellt die
Einleitung der Reinigungsflüssigkeit über den durch Ventil- und Hohlstange gebildeten Ringspalt in den
Leckage-Hohlraum gegenüber denkbaren anderen Anordnungen des Reinigungszulaufes und der Abdichtung
dieses Spaltes durch Gleildichtung oder Membran )5 an der Eintrittsstelle des Ringspaltes in den Leckage-Hohlraum
die sicherste Methode zur Gewährleistung sanitärer bzw. chemisch und mechanisch sauberer
Verhältnisse an dieser Stelle dar.
Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht einen im Eintritt des Ringspaltes in den Le-jkage-Hohlraum
angeordneten elastischen Prallkörper vor, der am oberen Ventilteller mit einer Dichtlippe anliegt und bei
Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit zusammen mit dem oberen Ventilteller eine Ringdüse bildet.
Durch seine Ausbildung und Anordnung erfüllt der elastische Prallkörper in vorteilhafter Weise drei
Funktionen. Er wirkt einmal als Dichtung, da er mit einer Dichtlippe am oberen Ventilteller anliegt und
dadurch das Eindringen von Leckmedium in den v>
RingspaU verhindert. Er wirkt zum anderen als Prpllteii, das die von oben nach unten durch das Doppelsitzventil
durchgeleitete Reinigungsflüssigkeit umlenkt und zusammen mit dem oberen Ventilteller ringdüsenartig auf
die zu reinigenden Innenflächen des Leckage-Hohlrau- «
mes und des Rohres verteilt. Weiterhin ist der elastische Prallkörper so ausgebildet, daß der Einlaß der
Reinigungsflüssigkeit in den Leckage-Hohlraum mit so viel Widerstand erfolgt, daß der Ringspalt vollständig
gefüllt und durchgespült wird. ho
Anhand der Figur der Zeichnung wird eine Ausfiihrungsform
eines Doppelsitzventil mit Lcckkontrollc gemäß der Erfindung beispielsweise erläutert.
Im Vcntil-Gehjuse I des Doppelsitzventil« befinden
sich zwischen dessen VcntilGchäuseteilen 2 und 3 zwei hr.
Sitzfläche 4 und 4a. Der kleinere Ventilteller 6 liegt auf
der unteren Sitzfläche 4a und ist auf der angetriebenen Ventilstange 10 fixiert, die sich in das Rohr 9 mit der
Kontroll- und Ablaufbohrung 8 verlängert. Das Rohr 9 wird durch den unteren Ventil-Gehäuseteil 3 in die
Atmosphäre geführt und durch die Bohrungen oder Schlitze 6a mit dem Leckage-Hohlraum 7 so verbunden,
daß Leckmedium und Reinigungsflüssigkeit restlos ablaufen können. Der obere, größere Ventilteller 5 ist
durch die ins Freie geführte, über die Lager- und Abdichtungsstelle la im Ventil-Gehäuseteil 1 gelagerte
und abgedichtete Hohlstange 5a auf der Ventilstange 10 gelagert und über den Dichtspalt 16 abgedichtet.
Die Flüssigkeit zur Reinigung des Leckage-Hohlraumes 7 wird durch das Zulaufrohr 15 so in den Ringspalt
18 eingeleitet, daß letzterer vollständig gespült wird und über den elastischen Prallkörper 17 so abgelenkt, daß
alle Wandflächen des Leckage-Hohlraumes 7 und der Kontroll- und Ablaufbohrung 8 ρ .spült werden. Der
elastische Prallkörper 17 ist zugleicii ro gestaltet, daß
der Rückfluß von Leckmedium in den Ririgspalt 18 verhindert wird.
Der kleinere Ventilteller 6 wird in der dargestellten Ruhelage des Doppelsitzventils durch die Feder 12 auf
seine Sitzfläche 4a gepreßt. Der größere Ventilteller 5 wird durch die Feder 14, die gegen den Bund 13 auf der
Ventilstange 10 wirkt, gegen seine Sitzfläche 4 gepreßt. Der Leckage-Hohlraum 7 ist über die Bohrungen oder
Schlitze 6a und die Kontroll- und Ablaufbohrung 8 mit der Atmosphäre verbunden. Leckmedium, das zwischen
der Sitzfläche 4 und dem größeren Ventilteller 5 oder der Sitzfläche 4a und dem kleineren Ventilteller 6 in den
Leckage-Hohlraum 7 eintritt, kann also frei abfließen, ohne einen Überdruck aufzubauen.
Wird das Doppelsitzventil angesteuert, so tritt am Druckmittel-Anschluß 11 b Druckmittel, z. B. Preßluft, in
den Zylinder 11; der Kolben 11a hebt über die Ventilstange 10 den kleineren Ventilteller 6 von seiner
Sitzfläche 4a und es tritt eine Schalileckage aus dem Vciitil-Gehäuseteil 3 in den Leckage-Hohlraum 7 ein,
bis der kleinere Ventilteller 6 am größeren Ventilteller 5 zum Anschlag kommt und sich gegen diesen durch die
andauernde Wirkung der Feder 14 abdichtend legt. Mit dem weiteren Aufwärtsgang wird auch der größere
Ventilteller 5 von seiner Sitzfläche 4 abgehoben, so daß die Verbindung zwischen den Ventil-Gehäuseteilen 2
und 3 hergestellt ist. Die Feder 14 sorgt auch bei Öffnungsstellung des Doppelsitzventils für Absperrung
des Leckage-Hohlraumes 7 gegenüber dem Inhalt der Ventil-Gehäuseteile 2 und 3. Die durch den großen
Abfluß-Querschnitt der Kontroll- und Ablaufbohrung 8 und 'ien begrenzten Zulauf-Querschnitt des Zulaufrohres
15 und Zulaufdruck der Reinigungsflüssigkeit mit Sicherheit drucklose Reinigung des Leckj^e-Honlraumes
7 und der Kontroll- und Ablaufboh.ung 8 kann also auch im Öffnunßszustand des Doppelsitzventils gefahrlos
erfolgen. Der Schließvorgang des Doppelsitzventil* erfolgt sinngemäß in umgekehrter Reihenfolge wie das
beschriebene öffnen durch Abströmen des Druckmittels au1, dem Zylinder 11. Auch hier lritt eine
.Schaltleckage vom Vcnlil-Gehäusetcil I in den Leckage-Hohlraum
7 auf, wenn tier größere Ventilteller 5
seine Sitzfläche 4 erreicht hat und sich der kleinere
Ventilteller 6 auf de.η Weg vom Anschlag am größeren
Ventilteller 5 bis zu seiner Sitzfläche 4a befindet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Doppelsitzventil mit Leckkontrolle, insbesondere für Nahrungsmittelindustrie, mit zwei relativ
zueinander bewegbaren Ventiltellern, deren kleinerer mit einer im Einbauzustand des Doppelsitzventils
nach oben aus dem Ventilgehäuse herausgeführten Ventiistange unbeweglich verbunden ist und beim
Öffnungsvorgang nach einem Teilhub am anderen zum Anschlag kommt und diesen bei der weiteren ι ο
Öffnungsbewegung gleichfalls in die Offenstellung überführt, sowie mit einem, sowohl in der Schiießwie auch in der Offenstellung zwischen den
Ventiltellern eingeschlossenen Leckage-Hohlraum, der über ein mit dem unten liegenden Ventilteller '5
verbundenes, im Ventilgehäuse unten abgedichtet gelagertes Rohr mit der Atmosphäre verbunden ist
und eine Zuleitung für eine Reinigungsflüssigkeit aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
der kleinere Ventilteller (6) unterhalb des größeren Ventiltellers (5) angeordnet und mit der Ventilstange
(10) über das Rohr (9) verbunden ist, das oberhalb des unteren Ventiltellers (6) in den Leckage-Hohlraum (7) führende Bohrungen oder Schlitze (6a)
aufweist, und daß der obere Ventilteller (5) mit einer auf der Ventilstange (10) gelagerten zusammen mit
dieser einen Teil der Zuleitung für die Reinigungsflüssigkeit bildenden Hohlstange (5a) verbunden ist.
2. Doppelsitzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennze -iinet, daß die Hohlstange (5a) über eine w
Lager- und Abdichtungssielle (la) nach oben aus dem Ventil-Gehäuse herausgeführt ist und daß
außerhalb des oberen Veptil-Gehäuses ein die Reinigungsflüssigkeit zum durch Ventil- und Hohlstange gebildeten Ringspalt (18) führendes Zulei-
tungsrohr(15)an die Hohlstange angeschlossen ist.
3. Doppelsitzventil nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen im Eintritt des
Ringspalts in den Leckage-Hohlraum (7) angeordneten elastischen Prallkörper (17), der am oberen «0
Ventilteller (5) mit einer Dichtlippe anliegt und bei Zufuhr von Reinigungsflüssigkeit zusammen mit
dem oberen Ventilteller eine Ringdüse bildet.
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