DE2511165C3 - Verfahren zur Stabilisierung von Kern- und Formsandbindemitteln auf Kunstharzbasis - Google Patents
Verfahren zur Stabilisierung von Kern- und Formsandbindemitteln auf KunstharzbasisInfo
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- B22C1/00—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds
- B22C1/16—Compositions of refractory mould or core materials; Grain structures thereof; Chemical or physical features in the formation or manufacture of moulds characterised by the use of binding agents; Mixtures of binding agents
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Description
Es ist bekannt, ais Bindemittel für Gießereiformen und -kerne Kunstharze auf der Basis Phenol-Formaldehyd,
Harnstoff-Formaldehyd, Melamin-Formaldehyd und Furfurylalkohol-Formaldehyd einzusetzen. Diese
Kunstharzsysteme oder Mischungen daraus können zusammen mit Sand und Mineralsäuren und/oder
organischen Säuren versetzt, zur Herstellung sogenannter kalthärtender Sandmischungen verwendet werden.
So wurde z. B. die Verwendung von organischen Sulfonsäuren (CH-PS 4 49 857 und CH-PS 5 02 860) und
halogenierten Carbonsäuren (US-PS 33 12 650) als Härtungsmittel für die Harze bei Raumtemperatur
beschrieben.
Aus der DE-AS 12 42 358 sowie der DE-AS 12 52 853
ist weiter bekannt, die Eigenschaften derartiger
30 (I) OR'
Hierbei stellt R' einen Kohlenwasserstoff oder vorzugsweise eine Alkylgruppe mit 1 -6 Kohlenstoffatomen
dar, während R eine Alkylgruppe mit 2—6 Kohlenstoffatomen, die mit verschiedenen funktionellen
ίο Gruppen wie der Amino-, Aminoäthylamino-, Chloro-,
Mercapto-, Epoxy-, Vinyl- oder anderen endständig substituiert ist, bedeutet.
Die Wirkungsweise dieser Silane besteht in einer stark verbesserten Haftfestigkeit des Bindemittelfilmes
auf dem Quarzkorn, was sich in einem Anstieg der Festigkeit gegenüber dem unbehandelten Kunstharz
äußert. Sie tritt bei geeigneter Wahl der entsprechenden
Silantypen sowohl bei thermisch härtenden, aJv auch bei
kalthärtenden Bindemittelsystemen auf.
Durch die Verwendung dieser mit Silan versetzten Bindemittel wird bei den im Kalthärtungsverfahren
hergestellten Kernen und Formen eine Steigerung der Festigkeit von einem hohen Ausmaß erreicht, wodurch
der Bindemittelanteil in der Formmasse um bis zu 50% gegenüber den unsilanisierten Harzen entsprechenden
Typs ohne Festigkeitseinbuße reduziert werden kann, was zweifelsohne die Wirtschaftlichkeit erhöht.
Der Effekt dieser vorteilhaften, festigkeitssteigernden Wirkung durch Silanzusatz ließ sich auf kalthärtende
Phenolharze, die mit alkalischen oder erdalkalischen Katalysatoren hergestellt sind, wohl übertragen.
Nachteilig wurde festgestellt, daß die anfangs erreichte Festigkeit nur über einen Zeitraum von
einigen Tagen beständig war. Mit zunehmender Lagerzeit des silanisierten Phenolharzes tritt ein
weiterer Festigkeitsabfall ein, der — bei gleichbleibenden Mischungsverhältnissen - nicht mehr vertretbar
ist.
Die nachfolgende Tabelle I zeigt den Abfall der Festigkeiten eines silanisierten handelsüblichen Phenolharzes
(Molverhältnis Phenol/Formaldehyd 1 :1,2), das mit einer nicht erfindungsgemäßen, bei Raumtemperatur
das Harz aushärtenden Säure versetzt wurde, in Abhängigkeit von der Lagerzeit, geprüft an einer
Mischung, bestehend aus
lOOGew.-Teilen
0,4 Gew.-Teilen
0,4 Gew.-Teilen
Kunstharze durch Zusatz von geringen Mengen siliziumorganischer Verbindungen, sogenannter Silane,
mit der allgemeinen Formel (I) erheblich zu verbessern 50 1,2 Gew.-Teilen
Quarzsand H 31,
60%ige wäßrige
säure,
Phenolharz.
60%ige wäßrige
säure,
Phenolharz.
p-Toluolsulfon-
(Tagen)
sofort 1
10
20
30
Biegefestigkeit «ra(N/cm2)
430
390
290
Weiterhin ist bekannt, daß bei Phenol-Formaldehyd-Harzen, wenn sie unter bestimmten Bedingungen
kondensiert werden, der Silanzusatz bei nur geringem Abfall der Festigkeit stabilisiert werden kann. Hierbei
handelt es sich um Phenol-Formaldehydharze, die einen hohen Prozentsatz an Benzyläthergruppen enthalten.
Zu den Katalysatoren, mit denen bevorzugt solche Harztypen (in Ortho-Stellung substituierte Phenolharze)
hergestellt werden, zählen hauptsächlich organische
230
200
190
170
Schwermetallsalze, wie z. B. Bleinaphthenat, Zinknaphthsnat, Manganacetat und andere, wie sie z. B. in den
folgenden Schriften beschrieben sind:
NL-PS 67 03 782; NL-PS 67 10 574;
GB-PS 12 72 972; US-PS 34 09 579;
DE-AS 17 20 222; DE-AS 15 83 521.
GB-PS 12 72 972; US-PS 34 09 579;
DE-AS 17 20 222; DE-AS 15 83 521.
Dem Einsatz dieses Harztyps stehen mehrere Nachteile entgegen. Bei der Herstellung treten verfah-
renstechnische Schwierigkeiten auf. Der verhältnismäßig hohe Gehalt an freiem Formaldehyd führt zu starker
Geruchsbelästigung bei der Verarbeitung. Durch die hohe Viskosität ist ein homogenes Untermischen in den
Gisßereisand nicht gewährleistet Außerdem läßt das verzögerte Abbindeverhalten einen wirtschaftlichen
Einsatz in den von einem kalthärtenden System geforderten Taktzeiten nicht zu.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß auch in mit alkalischen und eralkalischen Katalysatoren hergestellten
Phenol-Formaldehydharzen der Silanzusatz in seiner festigkeitssteigernden Wirkung erhalten werden
kann, wobei diese Phenol-Formaldehydharze selbstverständlich geringe Mengen an sich bekannter Modifizierungsmittel
wie Kresole, Naturharz, Harnstoff und dergleichen enthalten können.
Dieser stabilisierende Effekt wird erreicht, wenn dem fertigen Harz Carbonsäuren und/oder Salze von
Carbonsäuren mit schwachen Basen zugesetzt werden.
Außerdem zeichnen sich diese alkalisch oder erdalkalisch katalysjirten Phenol-Formaldehyd-Harze
durch sehr niedrigen freien Formaldehydgehait und durch einen auf die Erfordernisse einstellbaren Viskositätsbereich
aus. Weiterhin entspricht das Abbindeverhalten den an kalthärtende Systeme gestellten Anforderungen.
Ein handelsübliches Phenol-Formaldehyd-Harz, Molverhältnis
1 :1,2 Phenol/Formaldehyd, in Gegenwart von Natrium- oder Bariumhydroxid hergestellt, wurde
wie folgt untersucht:
5 kg Halterner Sand H 31 wurden mit 60 g dieses Harzes und 20 g einer wäßrigen 60%igen Lösung von
p-Toluolsulfonsäure vermischt und in der
+ GF-(-Prüfstabform zu +GF + -Biegeprüfstäben verformt.
Nach der Formgebung wurden die Stäbe bei Raumtemperatur 24 Stunden gelagert und anschließend
auf Biegefestigkeit mit dem üblichen + GF + -Festigkeitsprüfgerät gemessen. Ec wurden Biegefestigkeiten
vor: 100-120 N/cm2 erhalten.
Dem Phenol-Formaldehydharz aus Beispiel 1 wurde nun 0,2% einer siliziumorganischen Verbindung (z. B.
^Aminopropyltriäthoxysilan) kalt untergemischt.
Die Verarbeitung und Prüfung erfolgt analog dem Beispiel 1. Zusätzlich wurde die Prüfung nach
verschiedenen Lagerzeiten des silanisierten Harzes wiederholt. Aus der nachfolgenden Tabelle II sind die
gefundenen Biegefestigkeiten in Abhängigkeit von der Harzlagerzeit ersichtlich.
Lagerzeit (Harz)
(Tagen)
sofort 1
sofort 1
10
20
30
Biegefestigkeit ob (N/cm2)
430
390
250
230
200
190
Proben des Phenol-Formaldehyd-Harzes nach Beispiel 1 wurden mit verschiedenen Zusätzen versehen. Es
wurden z. B. jeweils
2% Salicylsäure (Zusatz A)
2% Aluminiumacetat (Zusatz B)
2% Aluminiumacetat (Zusatz B)
2% Zinkacetat (Zusatz C)
2% Ammoniumacetat (Zusatz D)
kalt untergemischt. Anschließend wurde mit 0,2% ^■Aminopropyltriäthoxysilan versetzt.
kalt untergemischt. Anschließend wurde mit 0,2% ^■Aminopropyltriäthoxysilan versetzt.
Die Verarbeitung und Prüfung der einzelnen Harzproben erfolgte analog dem Beispiel 2. Aus der
nachfolgenden Tabelle III sind die gefundenen Biegefestigkeiten in Abhängigkeit der Harzlagerzeit ersichtlich.
Lagerzeit Harz | Biegefestigkeiten (N/cm2) | + Zus. A | + Zus. B | + Zus. C | Zus. D |
(Tagen) | ohne Zusatz | 460 | 440 | 430 | 460 |
1 | 390 | 460 | 420 | 410 | 450 |
4 | 290 | 450 | 420 | 400 | 440 |
7 | 250 | 450 | 400 | 390 | 440 |
10 | 230 | 440 | 390 | 380 | 430 |
15 | 200 | 440 | 380 | 370 | 430 |
20 | 190 | 430 | 380 | 370 | 420 |
30 | 170 |
Claims (3)
1. Verfahren zur Stabilisierung der Festigkeitswerte silanisierter, mit alkalischen oder erdalkalischen
Kondensationsmitteln hergestellter kalthärtender Phenol-Formaldehyd-Harze für Gießereizwecke,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Harz Carbonsäuren und/oder Salze von Carbonsäuren mit schwachen Baser in einer Menge
von 0,1 bis 10% zugesetzt werden.
2. Verfahren zur Stabilisierung der Festigkeitswerte silanisierter, mit alkalischen oder erdalkalischen
Kondensationsmitteln hergestellter kalthärtender Phenol-Formaldehyd-Harze für Gießereizwecke
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Harz als Stabilisierungsmittel Essigsäure
und/oder Silicylsäure zugesetzt werden.
3. Verfahren zur Stabilisierung der Festigkeitswerte silanisierter, mit alkalischen oder erdalkalischen
Kondensationsmitteln hergestellter kalthärtcndcr Phcnol-Formaldchyd-Harzc für Gießereizwecke
nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Harz die Salze von Aluminium,
Zink, Mangan und Ammonium der in Anspruch 2 genannten Säuren zugesetzt werden.
OR'
I—Si^-OR'
I—Si^-OR'
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752511165 DE2511165C3 (de) | 1975-03-14 | 1975-03-14 | Verfahren zur Stabilisierung von Kern- und Formsandbindemitteln auf Kunstharzbasis |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752511165 DE2511165C3 (de) | 1975-03-14 | 1975-03-14 | Verfahren zur Stabilisierung von Kern- und Formsandbindemitteln auf Kunstharzbasis |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2511165A1 DE2511165A1 (de) | 1976-09-23 |
DE2511165B2 DE2511165B2 (de) | 1976-12-30 |
DE2511165C3 true DE2511165C3 (de) | 1982-07-08 |
Family
ID=5941384
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752511165 Expired DE2511165C3 (de) | 1975-03-14 | 1975-03-14 | Verfahren zur Stabilisierung von Kern- und Formsandbindemitteln auf Kunstharzbasis |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2511165C3 (de) |
Family Cites Families (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1095516B (de) * | 1957-01-14 | 1960-12-22 | Hooker Chemical Corp | Verfahren zur Herstellung von waermehaertbaren Kunstharzmassen |
US3093494A (en) * | 1961-06-12 | 1963-06-11 | Dow Corning | Preparation of molded articles |
US3312650A (en) * | 1964-05-20 | 1967-04-04 | Borden Co | Binder composition (1) condensate of phenol, furfuryl alcohol and formaldehyde and (2) additional furfuryl alcohol |
CH449857A (de) * | 1965-10-18 | 1968-01-15 | Reichhold Chemie Ag | Verfahren zur Herstellung von Sandkernen und -formen |
CH502860A (de) * | 1968-03-29 | 1971-02-15 | Reichhold Chemie Ag | Kalthärtendes Bindemittel für Giessereikerne und -formen und dessen Verwendung |
-
1975
- 1975-03-14 DE DE19752511165 patent/DE2511165C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2511165B2 (de) | 1976-12-30 |
DE2511165A1 (de) | 1976-09-23 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8230 | Patent withdrawn | ||
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |