DE2509913C2 - Verfahren zur Belüftung und physikalischen Entsäuerung von Grund- und Oberflächenwasser sowie Vorrichtung zu seiner Durchführung - Google Patents
Verfahren zur Belüftung und physikalischen Entsäuerung von Grund- und Oberflächenwasser sowie Vorrichtung zu seiner DurchführungInfo
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- C02—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F—TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/58—Treatment of water, waste water, or sewage by removing specified dissolved compounds
- C02F1/62—Heavy metal compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Belüftung und physikalischen Entsäuerung
von Grund- und Oberflächenwasser geringer Härte in einer Kolonne bei dem das zu entsäuernde Wasser
durch mehrere Abschrtitte einer Kolonne geführt wird und das Wasser vor jedem Eintritt in einen folgenden
Kolonnenabschnitt gestaut wird.
Belüftungsverfahren und -anlagen sind bekannt und werden beispielsweise häufig als Prallteller-Verdüsungsan.'age
gebaut Die Belüftung erfolgt durch größtmöglichen Kontakt des Wassers mit der Umgebungsluft
durch Bildung einer großen spezifischen Wasseroberfläche.
Diese bekannten Anlagen sind nicht optimal, zum einen deshalb, weil für die Verdüsungsanlage eine relativ
große Fläche i<nd ein relativ großer umbauter Raum benötigt wird, zum anderen, weil selbst bei einer geringen
Flächenbeaufschlagung der Wirkungsgrad der Sauerstoffanreicherung sehr niedrig ist, und drittens, weil
der Unterhaltungsaufwand für die Anlagen sehr groß ist Die Gebäude leiden unter der Feuchtigkeit der Luft,
die Leitungsrohre Pralltellerdüsen und Einbauten korrodieren durch die freigesetzte Kohlensäure sehr
schnell.
Es sind sogenannte »Rieselentgaser« bekannt, bei denen
Flüssigkeiten im freien Fall von oben nach unten über kaskadenartig angeordnete Bleche geleitet werden
während Dampf von unten nach oben im Gegenstrom geführt wird,wodurch Gase ausgetrieben werden (DE-OS18
08 105). Bei bekannten Tropfkörpern für die Wasseraufbereitung
oder Abwasserreinigung durch Berieselung wird eine gleichzeitige Belüftung durch in dem
Reinigungsraum hängende Folien bewirkt (DE-OS 17 58 102), wobei insbesondere die Gefahr einer Rißbildung
auftritt
Soll bei bekannten Anlagen ein hoher Wirkungsgrad durch eine Intensivbelüftung erreicht werden, so ist das
aber nur mit einer Zwangsbelüftung möglich, d. h. bei Zufuhr einer entsprechenden Luftmenge unter Druck
im Gegenstrom. Durch die dabei erforderliche Verwendung von besonders leistungsfähigen Kompressoren
und Ventilatoren sowie durch den erforderlichen Flächen- und Betriebsaufwand sind aucü diese Anlagen für
den allgemeinen Gebrauch recht teuer, und außerdem ist die Zuführung von Energie erforderlich. Es ist zwar
eine Kolonne zum Belüften von Wasser bekannt geworden, die in etwa gleich große Kolonnenabschnitte unterteilt
ist. Diese Vorrichtung dient jedoch einer anderen Aufgabe, indem keine intensive Belüftung angestrebt
wird, sondern es soll überschüssige Kohlensäure ausgetrieben werden unter Beibehaltung eines Kohlensäuregleichgewichts
im Wasser. Die Luftzufuhr wird dazu gedrosselt oder mit Abluft gemischt, um einen zu großen
Austrag von Kohlensäure zu verhindern (DE-OS 23 32 150).
Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Kolonne zur
Belüftung und physikalischen Entsäuerung von Grund- und Oberflächenwasser verfügbar zu machen, die unter
Vermeidung einer Zwangsbelüftung und damit einer etwa erforderlichen Energiezufuhr einen maximalen Wirkungsgrad
erlaubt, wobei eine relativ kleine Fläche für den Aufbau erforderlich ist und eine leichte und bequeme
Wartung ermöglicht wird.
Die Erfindung besteht darin, daß jedem Kolonnenabschnitt über eine gesamte Seite der Kolonne quer zum
strömenden Wasser über Füllkörper Frischluft zugeführt wird und die Abluft unter den Füllkörpern auf der
entgegengesetzten Seite abgeführt wird.
Die gleichermaßen verfügbar gemachte Vorrichtung, bei der das Wasser durch Schwerkraft sich von oben
nach unten bewegt, wobei eine Kolonne mittels poröser, eine Wasserstauschicht tragender Böden in im wesentli-
chen gleich große Kolonnenabschnitte aufgeteilt ist, von denen jeder unterhalb des porösen Bodens des darüber
angeordneten Kolonnenabschnitts mit einem Belüftungsstutzen und oberhalb des eigenen porösen Bodens
mit einem Abluftstutzen versehen ist, zeichnet sich durch die erfindungsgemäße Besonderheit aus, daß die
Belüftungs- und Abluftorgane als Schlitze ausgebildet und diametral gegenüberliegend angeordnet sind.
Zur Verhinderung von Kurzschlußströmungen bestent eine Weiterbildung der Erfindung darin, daß einander
zugeordnete K.olonnen einen Entsäuerungskolonnenturm bilden, der einen zentralen Schacht besitzt
Dieser zentrale Schacht kann als Abluftschacht ausgebildet sein, wobei um den Umfang herum verbundene
Belüftungsschlitze vorgesehen sind. Mit Vorteil kann die Vorrichtung aber auch so ausgebildet sein, daß ein
zentraler Zuluftschacht besteht und nach außen gerichtete Abluftstutzen vorgesehen sind.
In zweckmäßiger Weise bestehen die einzelnen Kolonnenabschnitte von unterhalb der Belüftungsschlitze
bis oberhalb der Abluftstutzen aus einem das Wasser für eine möglichst große Beaufschlagungsfläche verteilenden
Profilblock.
Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, daß die einzelnen Kolonnenabschnitte aus gleichartigen Einheiten
bestehen die eine Halterung des Füllkörpers, Belüftungsschlitze und Abluftstutzen, einen Boden und Verkleidungen
aufweisen und baukastenartig aufeinandersetzbar und aneinanderfügbar sind.
Zweckmäßig bestehen die Böden die am Eingang der Kolonnenabschnitte vorgesehen sind, aus Lochplatten.
Die Erfindung gewährleistet nicht nur einen sehr hohen Wirkungsgrad dadurch, daß das Wasser in den einzelnen
übereinander angeordneten Kolonnenabschnitten mittels des in deren Raum angeordneten Füllmaterials
und des Querstroms der zugeführten Belüftungsluft maximal belüftet wird, sondern ist auch billig im Betrieb,
indem die kinetische Energie des Wassers ausgenutzt wird, und in drr Herstellung weil das in Blockform verwendete
Füllmaterial eines jeden Kolonnenabschnittes individuelle Eigenschaften aufweist und ohne Schwierigkeiten
ausgewechselt, gereinigt und von ausgefällten Substanzen, beispielsweise Eisen-III-Verbindungen, befreit
werden kann.
Die Erfindung soll anhand von Ausfii:irungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 die Vorderseite einer Entsäuerungskolonne,
F i g. 2 die Seitenansicht einer Entsäuerungskoionne,
F i g. 3 bis 6 Ansichten verschiedener Anordnungen von Kolonnentürmen mit einem gemeinsamen Abluftschacht.
Die in Fig. 1 gezeigte Kolonne 2 weist vier Kolonnenabschnitte 8 auf, die mit Hilfe von Lochblechen 4
voneinander getrennt sind. Die Wasserzufuhr erfolgt über den Rohrstutzen 16 und die Ableitung über den
Rohrstutzen 18. Wie aus Fig.2 zu ersehen ist, sind die
einzelnen Kolonnenabschnitte 8 am oberen Ende mit einem Belüftungsschiitz 10 auf einer Seite und am Boden
diametral gegenüberliegend auf der anderen Seite mit einem Abluftstutzen 12 versehen. Mit einem bestimmten
Abstand unterhalb des Belüftungsschlitzes 10 und oberhalb des Abluftstutzens 12 ist in jedem Kolonnenabschnitt
8 ein Füllkörper 14 aus das Wasser verteilendem Füllmaterial gehaltert. Jede Kolonne 2 ist mit
Füßen 20 ausgestattet, so cVQ der Ablaufstutzen 12 über
dem Fußboden geführt werden kann.
Die Böden 4 können in verschiedener Weise durchlässig, porös oder mit Lochern versehen ausgebildet sein,
wobei die Größe der Öffnungen so gewählt ist, daß über den Böden eine Wasserstauschicht 6 jederzeit aufrecht
erhalten wird. Durch die diagonal geführte Belüftungsluft wird das verteilte Wasser maximal mit Sauerstoff
angereichert und die mit Kohlendioxid angereicherte Luft über der Wasserstauschicht 6 ausgeschieden und
über den Abluftstutzen 12 in die Außenluft abgeleitet
Durch Aneinanderreihung von zwei oder mehreren derartigen Kolonnen 2 mit nach innen gerichteten Abluftstutzen
12 können Entsäuerungskolonnentürme, gegebenenfalls mit zusätzlichen Blenden 24, so zusammengebaut
werden, daß innen ein Abluftschacht 22 entsteht, in den die Abluftstutzen 12 münden; die Belüftungsschlitze 10 sind um den L'mfang des Entsäuerungskolonnenturms
herum aufgebracht
Als Kolonnenabschnitte 8 mit geeignetem, leichtem Füllmaterial haben sich Kunststoff-Profilblöcke 14' als
vorteilhaft eiwiesen, wie sie im Handel unter der Bezeichnung
»FLOCOR E« erhältlich s^J. Eine Vielzahl
von gewellten Kunststoffplatten ist zu tinem Profilblock
14' mit einer Höhe von 60 cm, einer Länge von 120 cm und einer Breite von 60 cm zusammengesetzt,
wobei das benutzte Profil einen Plattenabstand von 6 cm und wine Kontaktfläche von 80 m2 pro m3 hat
In F i g. 3 sind zwei Kolonnentürme mit Blenden 24 derart miteinander verbunden, daß die Abluftstutzen 12
in einen durch die Blenden 24 zwischen den beiden Kolonnen gebildeten gemeinsamen Abluftschacht 22 einmünden.
In Fi g. 4 ist eine Anordnung entsprechend der F i g. 3 gezeigt, wobei jedoch je zwei nebeneinander angeordnete
Kolonnentürme durch Blenden 24 derart miteinander verbunden sind, daß die Abluft über ihre Stutzen 12
in einen gemeinsamen Abluftschacht 22 gelangen kann.
F i g. 5 zeigt schließlich eine weitere Anordnung bei der vier Kolonnen 8 um einen zentralen Abluftschacht
22 so angeordnet sind, daß zusätzlich verbindende bienden
24 entfallen können.
In c i g. 6 ist eine Anordnung aus zwei bzw. vier Kolonnentürmen
im Längsschnitt gezeigt wie sie in den F i g. 3 und 4 dargestellt ist.
Bezugszeichenliste | Kolonne |
2 | Lochbleche, Böden |
4 | Wasserstauschicht |
6 | Kolonnenabschnitte |
8 | Belüftungsschlitze |
10 | Abluftstutzen |
12 | Füllkörper |
14 | Kunststoff-Profilblöcke |
14' | Rohrstutzen |
16,18 | Füße |
20 | Abluftschacht |
22 | Blenden |
24 | Hierzu 1 Blatt Zeichnungen |
Claims (8)
1. Verfahren zur Belüftung und physikalischer Entsäuerung von Grund- oder Oberflächenwasser s
geringer Härte in einer Kolonne, bei dem das zu entsäuernde Wasser durch mehrere Abschnitte einer
Kolonne geführt wird und das Wasser vor jedem Eintritt in einen folgenden Kolonnenabschnitt gestaut
wird, dadurch gekennzeichnet, daß jedem dieser Kolonnenabschnitte über eine gesamte
Seite der Kolonne quer zum strömenden Wasser über Füllkörper hin Frischluft zugeführt wird und
die Abluft unter den Füllkörpern auf der entgegengesetzten Seite abgeführt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei der das Wasser durch Schwerkraft
sich von oben nach unten bewegt, wobei eine Kolonne mittels poröser, eine Wasserstauschicht
tragender Boden in im wesentlichen gleich große Kolonnenabschnitte aufgeteilt ist, von denen jeder
unterhalb des porösen Bodens des darüber angeordneten Kolonnenabschnitts mit einem Belüftungsstutzen
und oberhalb des eigenen porösen Bodens mit einem Abluftstutzen versehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungs- und Abluftorgane als Schlitze (10, 12) ausgebildet und diametral gegenüberliegend
angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß einander zugeordnete Kolonnen einen
Entsäuerung»icolonnenturm bilden der einen zentralen
Schacht /22) besitzt
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein zentraler Ab; Jttschacht (22) und
um den Umfang herum verbundene Belüftungsschütze (iO) vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein zentraler Zuluftschacht (22') und
nach außen gerichtete Abluftstutzen (12) vorgesehen sind.
6. Kolonne nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Ko'onnenabschnitte
(8) von unterhalb der Belüftungsschlitze (10) bis oberhalb der Abluftstutzen (12) aus
einem das Wasser für eine möglichst große Beaufschlagungsfläche
verteilenden Profilblock (14') bestehen.
7. Kolonne nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Kolonnenabschnitte
(8) aus gleichartigen Einheiten bestehen, die eine Halterung des Füllkörpers (14), Belüftungsschütze
(10) und Abluftstutzen (12), einen Boden (4) und Verkleidungen aufweisen und baukastenartig
aufeinandersetzbar und aneinanderfügbar sind.
8. Kolonne nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Böden (4), die am
Eingang der Kolonnenabschnitte (8) vorgesehen sind, aus Lochplatten bestehen.
60
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752509913 DE2509913C2 (de) | 1975-03-07 | 1975-03-07 | Verfahren zur Belüftung und physikalischen Entsäuerung von Grund- und Oberflächenwasser sowie Vorrichtung zu seiner Durchführung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752509913 DE2509913C2 (de) | 1975-03-07 | 1975-03-07 | Verfahren zur Belüftung und physikalischen Entsäuerung von Grund- und Oberflächenwasser sowie Vorrichtung zu seiner Durchführung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2509913A1 DE2509913A1 (de) | 1976-09-16 |
DE2509913C2 true DE2509913C2 (de) | 1986-05-07 |
Family
ID=5940692
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752509913 Expired DE2509913C2 (de) | 1975-03-07 | 1975-03-07 | Verfahren zur Belüftung und physikalischen Entsäuerung von Grund- und Oberflächenwasser sowie Vorrichtung zu seiner Durchführung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2509913C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2617945C2 (de) * | 1976-04-24 | 1983-09-08 | Buckau-Walther AG, 4048 Grevenbroich | Vorrichtung zum Belüften von Wasser |
Family Cites Families (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1808105B2 (de) * | 1968-11-09 | 1972-12-07 | L & C Steinmuller GmbH, 5270 Gum mersbach | Rieselentgaser |
DE2332150B2 (de) * | 1973-06-25 | 1978-08-10 | Vereinigte Kesselwerke Ag, 4000 Duesseldorf | Anlage zum Belüften von Wasser |
-
1975
- 1975-03-07 DE DE19752509913 patent/DE2509913C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2509913A1 (de) | 1976-09-16 |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |