DE258180C - - Google Patents
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- DE258180C DE258180C DENDAT258180D DE258180DA DE258180C DE 258180 C DE258180 C DE 258180C DE NDAT258180 D DENDAT258180 D DE NDAT258180D DE 258180D A DE258180D A DE 258180DA DE 258180 C DE258180 C DE 258180C
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/04—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
- D21C3/06—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides sulfur dioxide; sulfurous acid; bisulfites sulfites
Landscapes
- Printing Plates And Materials Therefor (AREA)
- Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)
- Chemical And Physical Treatments For Wood And The Like (AREA)
- Compounds Of Unknown Constitution (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M .258180 — KLASSE 55 b. GRUPPE
Abfallmaterialien.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 7. Januar 1912 ab.
Es ist bekannt, daß man bei der Behandlung von Holz mit gasförmiger oder wäßriger
schwefliger Säure unter Druck und erhöhter Temperatur einen Aufschluß des Holzes erzielt,
der an Zucker relativ reich ist. Im Gegensatz hierzu enthält die Bisulfitmutterlauge
aus den Zellulosekochern einen bedeutend geringeren Prozentsatz an Zucker. Dieser
durch die polarimetrische Methode bestimmte
ίο Zuckergehalt ist nur ungefähr 0,8 Prozent,
bezogen auf Lauge (6 t Lauge auf 2 t Holz aus Ausgangsmaterial), oder 2,4 Prozent,
bezogen auf das Holz. Das alkoholische Gärungsresultat steht damit im Einklang.
Die zum Aufschluß benutzte schweflige Säure sollte aber in ihrer Menge genügen, um eine
höhere, der Wirkung der freien schwefligen Säure nahekommende Hydrolyse herbeizuführen.
ao Bei näherer Untersuchung über die Ursachen dieser Verhältnisse wurde die Beobachtung
gemacht, daß die Umbildung zu Zucker von Seiten des hydrolysiert en Holzmaterials
relativ sehr rasch erfolgt, d. h. es tritt die Zuckerbildung in der allerersten Zeit
des Aufschlusses ein. Weiter wurde beobachtet, daß ein größerer Gehalt der Aufschlußlauge
an schwefliger Säure und Bisulfit wenig günstig, vielmehr schädlich auf die Zuckerbildung einwirkt. Aus einer Reihe von
Versuchen ergeben sich beispielsweise folgende Resultate. Es verwandelten sich
i. mit einer Lauge von 2,7 Prozent SO2
und 0,3 Prozent MgO bzw. CaO bei 125 bis 130° in 5 Stunden 6,5 Prozent des Holzes in
Zucker,
2. mit einer Lauge von 1,35 Prozent SO2
und 0,15 Prozent MgO bzw. CaO bei 125 bis
130° in 5 Stunden 9 Prozent des Holzes in Zucker,
3. mit einer Lauge von 0,65 Prozent SO2
und 0,075 Prozent MgO bzw. CaO bei 125 bis 130 ° in 5 Stunden 7,5 Prozent des Holzes
in Zucker,
4; mit einer Lauge von 0,325 Prozent SO2 und 0,038 Prozent MgO bzw. CaO bei 125 bis
130° in 5 Stunden 4 Prozent des Holzes in Zucker.
Im Gegensatz zu den relativ hochwertigen Aufschlüssen mit einer Lauge, die von so geringwertigem
Gehalte an SO2 und Alkali ist, steht das Ergebnis mit einer Lauge von stärkerem
Gehalte an beiden. So wurden erzielt
5. mit einer Lauge von 13,5 Prozent SO2
und 1,5 Prozent MgO bzw. CaO bei 125 bis
130° in 5 Stunden nur 4,5 Prozent des Holzes an Zucker.
Wie schnell die hydrolytische Aufspaltung des Holzes an Zucker eintritt, zeigt sich dadurch,
daß beispielsweise das aufgeschlossene , Material des Ansatzes 1, mit frischer Lauge
aufgeschlossen, kaum noch eine nennenswerte Neubildung an Zucker ergibt.
Ferner gibt eine Verlängerung der Einwirkungsdauer der verschiedenen Versuche kaum
ein besseres Ergebnis hinsichtlich der Zuckerbildung. Eine Verkürzung der Reaktionsdauer läßt natürlich weniger Zucker erreichen.
Aber schon bei einer Einwirkungszeit von I1Z2 Stunden ist selbst mit einer Lauge nach
Ansatz 3 etwa 5,5 Prozent des Zuckers gebildet.
Es ist die Behandlung des Holzes mit dieser verdünnten Lauge, die nur relativ
kurze Zeit zur Wirkung kommt, natürlich kein eigentlicher Aufschluß auf Sulfitzellulose.
Es ist mehr ein Dämpfungsprozeß. Diese Dämpfungslauge enthält aber nicht nur gegenüber
der jetzigen Sulfitzellstofflauge einen höheren Gehalt an Traubenzucker, sondern
bietet auch den großen Vorteil für ihre Weiterverarbeitung und für ihre Verwertung, daß
sie weniger anorganische Salze und Ligninsulfonsäure enthält.
Dagegen besitzt sie außer ihrem Gehalte an Traubenzucker auch einen weiteren solchen
an organischen Bestandteilen und Kohlehydraten sowie kohlehydratähnlichen Körpern.
So liefert die Lauge des angegebenen Versuchs 4 beim Eindampfen einen hellen, glasigen
Rückstand, der gegen 1,8 Prozent des angewandten Holzes ausmacht. Dieser Rückstand
besitzt starkes Klebevermögen und kann recht verschiedenen Verwendungsformen zugeführt
werden. Die Dämpfungslauge bzw. deren Rückstand ist leicht durch Pilze und Bakterien angreifbar. Man kann sie also
nicht nur zur alkoholischen Gärung, sondern auch zur Säuregärung ausnutzen. Auch kann
das Material als Nährboden für Stickstoffbakterien dienen. Es kann ferner einer rein
chemischen Aufarbeitung unterworfen werden,
z. B. der Trockendestillation mit oder ohne Wasserdampf, der Alkalischmelze oder der
Oxydation.
Wenn bei der Sulfitzellstoffdarstellung eine möglichst hochprozentige Ausbeute an leicht
und gut ausnutzbaren Nebenprodukten entstehen soll, so ist es also vorteilhaft, den Ansatz
chemisch und zeitlich in zwei Phasen zu zerlegen, und zwar 1. in ein kurzes Kochverfahren
mit Hilfe einer an SO2 und Erdalkali oder Alkali armen Lauge und 2. in das darauffolgende
Hauptaufschlußverfahren mit einer Lauge von üblichem Gehalte an SO2 und
Erdalkalien bzw. Alkalien.
Natürlich kann dieses Kochverfahren auch mit Holzschliff, Sägespänen und Holz- und
Zeitungsabfällen usw. durchgeführt werden, wobei das verbleibende, halbaufgeschlossene
Holzmaterial für sich besonderen Verwendungen zugeführt werden kann. So kann man
dieses unmittelbar oder nach einem weiteren Aufschluß mit starker Lauge zur Erzeugung
von Steinholz und ähnlichem Material, als Füllsel zur Papierfabrikation, zur Linoleumfabrikation,
für Anstrichmasse usw. gebrauchen oder durch eine weitere Hydrolyse mit konzentrierter
oder verdünnter Schwefelsäure auf Zucker verarbeiten.
Claims (2)
1. Verfahren zum Aufschließen von Holz und Sägespänen, Holzmehl und holzhaltigen
Abfallmaterialien, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten Materialien nur kurze Zeit mit einer Lauge
von geringem Gehalte an schwefliger Säure und Erdalkali bzw. Alkali bei höherer Temperatur
behandelt werden, zum Zwecke, neben halbaufgeschlossener Holzfaser eine an Zucker und anderen organischen Stoffen
reiche Lauge zu erhalten.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz
in ein kurzes Kochverfahren mit Hilfe einer an SO2 und Erdalkali oder Alkali
armen Lauge und in das darauffolgende übliche Hauptaufschlußverfahren mit einer Lauge von üblichem Gehalte an SO2 und
Erdalkalien bzw. Alkalien zerlegt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE191300304X | 1912-01-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE258180C true DE258180C (de) |
Family
ID=32522856
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT258180D Active DE258180C (de) | 1912-01-06 |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE258180C (de) |
GB (1) | GB191300304A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748862C (de) * | 1937-12-21 | 1944-11-11 | Friedrich Ruehlemann Dr Ing | Verfahren zur Herstellung von Cellulosemehl |
DE1134577B (de) * | 1958-03-22 | 1962-08-09 | Aschaffenburger Zellstoffwerke | Vorbehandlung von Tannen- und Fichtenholz-Hackschnitzeln zur Gewinnung von Zellstoff nach dem sauren Sulfitverfahren |
US5536288A (en) * | 1994-01-25 | 1996-07-16 | De Witt; James J. | Intertial filter |
-
0
- DE DENDAT258180D patent/DE258180C/de active Active
-
1913
- 1913-01-04 GB GB191300304D patent/GB191300304A/en not_active Expired
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE748862C (de) * | 1937-12-21 | 1944-11-11 | Friedrich Ruehlemann Dr Ing | Verfahren zur Herstellung von Cellulosemehl |
DE1134577B (de) * | 1958-03-22 | 1962-08-09 | Aschaffenburger Zellstoffwerke | Vorbehandlung von Tannen- und Fichtenholz-Hackschnitzeln zur Gewinnung von Zellstoff nach dem sauren Sulfitverfahren |
US5536288A (en) * | 1994-01-25 | 1996-07-16 | De Witt; James J. | Intertial filter |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB191300304A (en) | 1914-01-05 |
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