-
Scharnier, insbesondere Möbelscharnier
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Scharnier, insbesondere Möbelscharnier,
mit einem an einer Tragwand befestigbaren Scharnierteil und einem an dem Flügel
befestigbaren Scharnierteil, welche gelenkig miteinander verbunden sind.
-
Es ist hierbei bekannt, den Wand-Sharnierteil als Gelenkträger für
den Flügel-Scharnierteil auszubilden und an einer an der Tragwand angebrachten Montageplatte
zu befestigen, um den Gelenkträger für eine Seiten-und Tiefenverstellung des Flügels
verstellbar anbringen zu kdnnen. Dies geschieht in der Weise, daß die Befestigung
des Gelenkträgers an der Montageplatte mittels einer Klemmschraube erfolgt, wobei
für die Tiefenverstellung des Flügels der Gelenkträger in
Richtung
seiner Längsachse verschiebbar vorgesehen ist.
-
Für die Seitenverstellung des Flügels wird eine weitere Schraube als
Verstellschraube benötigt. Die Seitenverstellung kann hierbei erst dann vorgenommen
werden, wenn die Klemmschraube gelöst worden ist. Dadurch wird für die Vornahme
der Seitenverstellung des Flügels die Tiefeneinstellung desselben wieder aufgehoben,
so daß eine neue Justierung vorgenommen werden muß. Außerdem wird für jede Verstellungsart
Je eine Schraube verwendet.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Scharnier der anfangs genannten
Art die Befestigung des Gelenkträgers an der Montageplatte einfacher und mit weniger
Schraubmitteln zu gestalten. Bei einem Scharnier, bei dem der Wand-Scharnierteil
als Gelenkträger an einer Montageplatte zu befestigen und zu dieser für die Seiten-
und Tiefenverstellung des Flügels verstellbar ist, zeichnet sich die Erfindung dadurch
aus, daß der Gelenkträger nahe dem Ende, an dem die Gelenke angreifen, zwischen
zwei Ansätzen einer mit einer Ldngsführung zusammengreifenden Verstellschraube gelagert
und mit dem freien Ende an einem dies Ende Ubergreifenden Anschlag abgestützt ist.
-
Durch eine solche Ausbildung der Befestigung des Gelenkträgers ergibt
sich, daß man mit einer Verstellschraube für die Einstellung der Seitenlage und
der Tiefenlage des Flügels zu der Tragwand auskommen kann.
-
Die einzige Verstellschraube nimmt durch die Lagerung des Gelenkträgers
zwischen zwei Ansätzen desselben die set bei Verstellung zu der Montageplatte mit,
wodurch
die Seiteneinstellung des Flügels festgelegt werden kann.
Da der Gelenkträger an der gleichen Verstellschraube Iängsgeführt ist, ergibt sich
durch Verschiebung des Gelenkträgers in Richtung seiner Längsachse ein Einregulieren
des Flügels in Tiefenrichtung zu der Tragwand. Das Festhalten des Gelenkträgers
in der eingestellten Lage für die gewünschte Tiefenlage des Flügels erfolgt mittels
Klemmwirkung durch Abstützung des freien Endes des Gelénkträgers an einem Anschlag
der Montageplatte. Hierzu ist der Gelenkträger vorzugsweise federnd ausgebildet
und besteht aus Federstahl. Die Eigenfederung des Gelenkträgers veranlaßt einerseits
ein Festklemmen des Gelenkträgers in der Nut zwischen den Ansätzen der Verstellschraube.
-
Die dadurch entstehende Reibung reicht aus, um den Gelenkträger gegen
Längsverschiebung zu der Montageplatte zu sichern. Die Eigenfederung des Gelenkträgers
in Achsrichtung der Verstellschraube wirkt sich auch auf das Gewinde derselben dahingehend
aus, daß eine Pressung in Achsrichtung der Schraube in dem Gewinde stattfindet,
wodurch eine unbeabsichtigte Drehung der Verstellschraube verhindert wird. Man erzielt
dadurch selbsttätig einen festen Sitz, sowohl für die Seitenlage als auch fUr die
Tiefenlage des Flügeis zu der Tragwand.
-
Vorteilhaft ist die Verstellschraube mit einer Ringnut versehen, in
der der Gelenkträger mittels eines Langloches u.dgl. verschiebbar ist. Am Ende des
langloches befindet sich zweckmäßig eine dem Kopf der Verstellschraube angepaßte
Ausnehmung, so daß der Gelenkträger gegebenenfalls mit montiertem Flügel auf
die
Verstellschraube aufgesetzt und danach zu dieser verschoben werden kann.
-
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann das freie Ende des
Gelenkträgers eine zur Montage platte gerichtete und auf dieter abstützbare Biegung
besitzen.
-
Durch diese Biegung wird eine Federkraft in dem Gelenkträger senkrecht
zur Montageplatte hineingebracht, so daß eine federnde Einspannung zwischen dem
das freie Ende des Gelenkträgers übergreifenden Anschlag und der Verstellschraube
zustande kommt. Der Gelenkträger wird somit durch Eigenspannung in seiner Längsrichtung
gehalten und gesichert. Hierbei kann zur Unterstützung der eingestellten Lage des
Gelenkträgers das Ende desselben mit einer Querrillung bzw, Zahnung am Anschlag
zusammengreifen. Dadurch erfolgt zugleich die Festlegung des Gelenkträgers mittels
einer Raste in der vorbestimmtenStellung. Durch das federnde Eingreifen des Gelenkträgers
in die Raste ist die Sicherheit der eingestellten Lage desselben gegen Längsverschiebung
gewährleistet.
-
Die Montageplatte kann am freien Ende Bügelform zum Eingreifen des
Gelenkträgerendes in dem Bügel aufweisen. Dadurch ist das Gelenkträgerende auch
gegen Seitenverschiebung gesichert. In geeigneten Fällen kann die Montageplatte
zur Aufnahme der Verstellschraube mit einem erhöhten Bock versehen sein. Die Montageplatte
selbst ist an der Tragwand mittels Schrauben zu befestigen. Man kann die Montageplatte
auch mit einstückigen Zapfen versehen, die wie ein Dübel in die Tragwand eingreifen.
-
Die Erfindung wird anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
nachstehend erläutert.
-
Fig. 1 zeigt das Scharnier gemäß der Erfindung im Längsschnitt und
im Schema bei geschlossenem Flügel; Fig, 2 ist eine Draufsicht auf das Scharnier
der Fig.
-
1, wobei der Flügel weggelassen ist; Fig. 3 stellt eine weitere Ausführungsform
des Scharniers gemäß der Erfindung im längsschnitt schematisch dar.
-
Das Scharnier 1 weist einen an einer Tragwand 4 zu befestigenden Scharnierteil
2 und einen mit dem Flügel 5 zu verbindenden Scharnierteil 3 auf, Der Scharnierteil
3 ist als Topf 6 ausgebildet, der in dem Flügel 5 eingelassen ist. flr Scharnierteil
2 setzt sich aus einem Gelenkträger 7 und einer Montageplatte 8 zusammen. Die letztere
ist mittels der Schrauben 9 und 10 fest mit der Tragwand 4 verbunden. Der Gelenkträger
7 ist mit dem Topf 6 des Scharniertells 3 mittels der Lenker 11 und 12 verbunden.
Diese sind um die Drehachsen 13 und 14 einerseits und 15 und 16 andererseits schwenkbar.
Der Gelenkträger 7 ist im Querschnitt im wesentlichen U-frmig gestaltet und übergreift
mit der U-Form die Montage platte 8.
-
Zur Verstellung des Gelenkträgers 7 zusammen mit dem Flügel 5 dient
eine Verstellschraube 17. Diese weist an ihrem Kopf zwei Ansätze in Form einer Ringnut
18 auf, in der der Gelenkträger 7 mittels des Langloches
19 in Längsrichtung
verschiebbar gelagert ist. Mit dem freien Ende 7a untergreift der Gelenkträger 7
einen Anschlag 8a,der Teil der Montageplatte 8 bilden kann.
-
Hierbei kann die untere Fläche des Anschlages 8a mit einer Querrillung
20 bzw. Zahnung ausgestattet sein, mit der die scharfe Endkante des Gelenkträgerendes
7a zusammengreift. Eine Ausnehmung 21 ist der Größe des Kopfes der Verstellschraube
17 angepaßt, so daß der Gelenkträger 7 über die Verstellschraube 17 gesetzt und
sodann mittels des Langloches 19 in der Ringnut 18 geführt werden kann. Zur Aufnahme
der Verstellschraube 17 dient ein erhöhter Bock 8b der Montageplatte 8. Der Gelenkträger
7 ist aus einem eigenfedernden Material gebildet und besteht vorzugsweise aus Federstahl.
Zur Abstützung des Gelenkträgers 7 zwischen seinen Enden an der Montageplatte 8
ist eine zur Montageplatte gerichtete Biegung 7b bzw. Kröpfung vorgesehen. Die Seitenwangen
des U-förmigen Gelenkträgers 7 sind mit 7c bezeichnet.
-
Die Verstellschraube 17 kann in dem Bock 8b der Montageplatte 8 in
der Höhe verstellt werden. Dadurch wird der Scharnierteil 3 und mit diesem der Flügel
5 senkrecht zur Tragwand verstellt, wodurch eine Seitenverstellung des Flügels zur
Tragwand vorgenommen werdn kann. Da der Gelenkträger 7 in der Ringnut 18 der Verstellschraube
17 längsverschieblich gelagert ist, bedeutet die Längsverschiebung eine änderung
der Tiefeneinstellung des Flügels zu der Stirnseite der Tragwand 4. Mittels ein
und derselben Verstellschraube 17 erfolgt hierbei eine Einregulierung, sowohl für
die Seiten- als auch für die Tiefenverstellung des
Flügels zur
Tragwand. Die Sicherung gegen Längsverschieben des Gelenkträgers 7 zu der Verstellschraube
17 und damit zu der Montageplatte 8 erfolgt durch die federnde Eigenspannung des
Gelenkträgers 7 insbesondere des von den Wandteilen 7c freien Steges mittels der
Kröpfung 7b. Diese Kröpfung bzw. Biegung 7b ist so gestaltet, daß in der höchsten
Stellung der Verstellschraube 17 der Gelenkträger 7 unter Eigenspannung einerseits
an dem Anschlag 8a und andererseits in der Ringnut 18 anliegt. Der Gelenkträger
7 wird zwischen den Endauflagestellen gespannt, wodurch sich eine Anpressung mit
erhöhter Reibung ergibt, so daß dadurch der Gelenkträger 7 in Längsrichtung zu der
Verstellschraube 7 festgelegt ist. Das Einrasten des Gelenkträgerendes 7a in die
Rillung 20 des bUgelförmigen Anschlages 8a sichert die Lage des Gelenkträgers 7
in Längsrichtung zu der Montageplatte 8 zusätzlich.
-
In besonderen Fällen können auch die Flächen der Ringnut und die Gegenflächen
an dem Gelenkträger 7 rauh bzw. geriffelt gestaltet sein.
-
Bei der Ausführungsform der Fig. 3 ist die Montageplatte 22 mit Dübeln
23, 24 versehen, die mit der Montageplatte 22 ein Stück bilden können. Diese greifen
in Bohrungen 25, 26 der Tragwand 4. Die Befestigung der Montage platte 22 erfolgt
hiebei lediglich durch Eindicken derselben mittels der Dübel 23, 24 in die vorbereiteten
Löcher 25, 26 der Tragwand.