DE2434203C3 - Verfahren zum Polymerisieren von Vinylmonomeren und Katalysator zu seiner Durchführung - Google Patents
Verfahren zum Polymerisieren von Vinylmonomeren und Katalysator zu seiner DurchführungInfo
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Description
Ba
O—C—R
\
R
R
Ba
/
O—C —R
O—C —R
\
R
R
15
20
25
Tn welcher Formel R Methyl, Äthyl oder Propyl bedeutet und jeder R-Rest dieselbe oder
unterschiedliche Bedeutung haben kann und
(2) Dibutylmagnesium,
(2) Dibutylmagnesium,
in welchem mindestens 30 Mol-% der Butylreste sekundäre Butylreste sind,
umfaßt, wohei das Molverhältnis der genannten Bariumverbindung zu der genannten Magnesiumverbindung
0,25 bis 3,25 betragt und das genannte Lösungsmittel ein Lösungsmittel für das genannte
Monomere, das Polymere und cm Katalysatorkomplex ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das genannte Molverhältnis 030 bis 3,0
beträgt und der genannte Komplex in einer Menge von 0,00001 bis 0,002 Mol, berechnet als Dibutylmagnesium,
je 100 g dßs (der) genannten Monomeren insgesamt verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß das genannte Monomere aus
(1) Butadien^ 13) oder
(2) Mischungen aus Butadien-(1,3) und bis zu insgesamt 25 Gew.-%, bezogen auf die genannten
Mischungen, an Styrol und/oder Isopren
besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R Methyl bedeutet und die genannte
Dibutylmagnesium verbindung n-Butyl-sek.-butylmagnesium
ist.
5. Katalysator zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen I bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß er aus einem kohlenwasserstofflöslichen Komplex aus
45
50
60
in welcher Formel R Methyl, Äthyl oder Propyl bedeutet und jeder Rest R dieselbe oder
unterschiedliche Bedeutung haben kann und
(2) Dibutylmagnesium,
in welchem mindestens 30 Mo|-% der Butylreste sekundäre Butylreste sind und das Molverhältnis
der genannten Bariumverbindung zu der genannten Magnesiumverbindung 0,25 bis 3,25
beträgt,
besteht
10 Mischpolymere aus Butadien-Styrol und Isopren-Styrol,
die in Kohlenwasserstofflösungsmitteln unter Verwendung von Organolithiumverbindungen hergestellt
werden, haben eine blockartige Struktur (KeI-I e y, D. J. und T ο b ο I s k y, A. V„ J. Am. Chem. Soc 81,
Seiten 1597 bis 1600 [1959] und K u η t ζ, I, J. Polym. Sei,
54 [1961], Seiten 569 bis 586). So wird beispielsweise im
Anfangsstadium einer Mischpolymerisation eines äquimolaren Gemisches, aus Butadien und Styrol, Butadien
in das Mischpolymere viel rascher als das Styrol eingebaut Styrol wird so lange nicht in bedeutendem
Ausmaße verbraucht, bis das Butadien fast vollständig erschöpft ist WeEn eine polare Verbindung, wie
Tetrahydrofuran oder Diäthyläther, in geringer Menge dieser Mischpolymerisation zugesetzt wird, wird die
Reaktionsfähigkeit des Styrols während des Anfangsstadiums der Reaktion stark erhöht, und es bilden sich
mehr statistische Mischpolymere. Einen statistischen Aufbau der Mischpolymeren fördernde Mittel wie diese
haben jedoch den Nachteil, daß der Vinylgehalt von den üblichen 8 bis 10% in Abhängigkeit von der speziellen
Verbindung und ihrer Konzentration auf hohe Werte von 70% oder darüber erhöht wird. Kautschukarten auf
der Grundlage von Butadien, die eine hohe Vinylstruktur aufweisen, sind wegen ihrer höheren Glasphasenübergangstemperatur
als die der 1,4-Struktur auf bestimmten Anwendungsgebieten nicht erwünscht.
Bei der Herstellung von statistischen Butadien-StyroI-Mischpolymeren
wurden schon Alkalimetall-tertbutylate
von Cs, Rb, K oder Na zusammen mit Organolithiumverbindungen verwendet (US-PS 32 94 768 und 33 24 191). Durch Regulierung der
relativen Mengen der beiden Katalysatorbestandteile wurden Mischpolymere hergestellt, die niedrige Vinylgehalte
(8 bis 10%) aufweisen. Alkalimetall-tert.-butylate
waren sehr wirksam bei der Erhöhung der Geschwindigkeit, mit der Styrol eingebaut wird, und bei
der Erhöhung der Gesamtgeschwindigkeit der Mischpolymerisation; Lithium-tert-butylat verzögerte jedoch
die Geschwindigkeit der Mischpolymerisation und es bildete sich ein Blockmischpolymeres aus Styrol und
Butadien ohne Änderung der MikroStruktur (Wofford.C.
F. und H sieh, H. L, J. Polymer Sei. Part A-I, Bd. 7 [ 1969], Seiten 461 bis 469).
Seit der Ankündigung der von Wo f ford und H s i e h gemachten, vorstehend erwähnten Feststellung
sind andere Patentschriften erschienen, in denen eine Organolithiumverbindung und ein zweiter Bestandteil
als Katalysatoren für die Herstellung von Lösungs-Styrol-Butadien-Kautschuk-Arten
(SBR) beansprucht werden. Die US-PS 35 06 631 lehrt, daß aliphatische oder aromatische Phosphite in Kombination mit n-Butyllithium
ein statistisches Mischpolymeres mit einem niedrigen Vinylgehalt ergeben. In der NL-Patentanmeldung
69 14 452 wird ein verbessertes Verfahren zum Misch-
polymerisieren von Butadien und Styrol unter Verwendung eines Katalysators beansprucht, der aus einem
Alkalioxid, -hydroxid, -Superoxid oder -peroxid zusammen mit einer Organolithiumverbinoung besteht Die
sich ergebenden Mischpolymeren weisen eine statistische Styrol-Anordnung mit einer MikroStruktur des
Dienanteils auf, welche dieselbe ist, wie sie für mit n-Butyllithium hergestellte Mischpolymere gefunden
wird. Die Alkalimetalle, Natrium und Kalium, wurden direkt mit Organolithiumverbindungen zur Bereitstellung
von Katalysatoren für die Herstellung von statistischen Lösungsmischpolymeren umgesetzt (AU-Patentanmeldung
48 069/68). Die Wirkung der Alkalimetalle auf die Struktur des Styrol-Butadien-Kautschuks
war ähnlich derjenigen der entsprechenden Alkalimetallsalze.
In der US-PS 36 29 213 (GB-PS 12 71 265) ist ein
Verfahren zur Herstellung von Homo- und Mischpolymerisaten von konjugierten Dienen mit Styrol
beschrieben, bei denen eine Katalysatorkombination aus Bariumverbindungen mit Organolithiumverbindungen
verwendet wird. Gemäß Beispiel 13 wird mittels eines Bariumstearatkatalysators ein Mischpolymeres
aus Styrol und Butadien erhalten, das einen trans-1,4-Gehalt
von 70,5% aufweisen soIL Es hat sich jedoch später gezeigt, daß der erzielte trans-l,4-GehaIt
tatsächlich nur 52£% beträgt; vgL »Nippon Kagaku Kaishi« Nr. 2 (1972), Seiten 447 bis 453.
Aus der GB-PS 12 46 914 (US-PS 36 65 062) ist die Herstellung von kautschukartigen Mischpolymeren von
Butadien-1,3 und Styrol in Gegenwart sogen. »Ate«-
Verbindungen, die Calcium, Strontium oder Barium sowie Zink oder Cadmium als Metalle und bestimmte
Kohlenwasserstoffreste enthalten, als Katalysatoren bekannt. Es hat sich gezeigt, daß die erhaltenen
Polymeren Blockmischpolymere aus Styroleinheiten und Butadieneinheiten darstellen und entsprechende
Eigenschaften aufweisen; vgl. »Nippon Kagaku Kaishi« Nr. 2(19721 Seiten440bis446.
1,2-Butadien-Telomere wurden mit einem Katalysator,
der aus Di-sek.-butylmagnesium und Kaliumhydrid besteht, hergestellt (US-PS 36 91 241). Der Katalysator
wird mit Ν,Ν,Ν',Ν'-tetramethylendiamin komplexgebunden, und die Polymerisation wird in Toluol bei 65" C
durchgeführt. Die MikroStruktur des erhaltenen Öls bestand aus 38% 1,2-Verknüpfungen und 60% 1,4-Ver
knüpfungen (eis + trans).
Eine im Chemical Abstract in den Bänden von 1956 bis 1973 durchgeführte Literatur-Recherche deckte die
Verwendung von Dialkylmagnesiumverbindungen zusammen mit Metallalkoxiden als Initiatoren der
Polymerisation von vinylsubstituierten, aromatischen Kohlenwasserstoffen oder Dienmonomeren nicht als
bekanntauf.
Die Firma Lithium Corporation of America berichtet in ihrer Produkt-Broschüre (1971), daß die Organolithiumkomplexe
dieser Dialkylmagnesiumverbindungen als Katalysatoren bei anionischen Polymerisationen und als
metallübertragende Mittel in chemischen Synthesen nützlieh sein können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Polymerisieren von bestimmten Vinylmonomeren
oder Oxiranmonomeren, das Homopolymere und stalistische Mischpolymere mit Kristallinität
beim Recken in nichtkompoundiertem und ungehärtetem Zustand, einem niedrigen Vinylgehalt und einem
hohen trans-l.4-Gehalt liefert, und einen Katalysator zu seiner Durchführung zur Verfügung zu stellen.
Die Erfindung ist in den Patentansprüchen definiert.
R in dei Formel
R in dei Formel
Ba
/
O —C—R
O —C—R
\
R
R
ist vorzugsweise eine Methylgruppe.
Die einzelnen Bestandteile des erfindungsgemäßen Katalysators allein sind nicht in der Lage, die
Polymerisation von z. B. Butadien und Styrol oder ihre Mischpolymerisation einzuleiten. Eine Mischung dieser
Verbindungen in Kohlenwasserstofflösungsmitteln ist jedoch ein wirksamer Initiator für Styrol- und
Butadienpolymerisationen. Durch Variieren des MoI-Verhältnisses der Bestandteile des ?\.atalysators, z. B.
von
Ba(t-BuO)2/(Bu)2Mg,
ist es möglich, sowohl die MikroStruktur der Dieneinheiten als auch die Mischpolymerisationsgeschwindigkeit
zu verändern. Die Reihenfolgeverteilung der Comonomeren der in Lösung hergestellten Styrol-Butadien-Kautschukarten
ist für die bevorzugten Ba(t-BuO)2/ (Bu)2Mg-Molverhältnisse von 03 bis 3,0 statistisch.
Diese Mischpolymeren können eine Festigkeit im Rohzustand (»Grünfestigkeit«) und eine Klebrigkeit
aufweisen, die beim Aufbauen von Reifen wertvoll sind. Diese Mischpolymeren können auch bei anderen
Erzeugnissen angewandt werden, die ein Elastomeres verlangen, das unter dynamischen Bedingungen gute
Festigkeit besitzt.
Das Barium-tert.-alkoxid kann dadurch hergestellt werden, daß Bariummetall in einem flüssigen Aminlösungsmittel
bei einer Temperatur von — 100° C bis zum
-to Siedepunkt des Lösungsmittels mit einem tertiären
Carbinol, wie tert.-Butanol oder einem anderen tertiären Carbinol mit der Formel
(R)3C-OH,
in der R Methyl, Äthyl oder Propyl bedeutet, z. B. 3-Äthyl-3-pentanol, 4-Propyl-4-heptanol, 2-Methyl-2-butanol,
2-Methyl-2-pentanol oder 3-Methyl-3-hexanol oder Mischungen daraus, umgesetzt wird.
Das beim Herstellen des Bariumalkoxids verwendete Lösungsmittel ist ein gesättigtes, nichtpolymerisierba-■•es,
aliphatisches, cycloaliphatische oder heterocyclisches, primäres oder sekundäres Monoamin oder
Polyamin (oder eine Mischung davon), das 1 bis 36 Kohlenstoffatome und 1 bis 5 Stickstoffatome aufweist
und bei einer Temperatur von —100 bis +500C oder
dem Siedepunkt des Lösungsmittels unter einem Druck von 0,25 bis 10 Atmosphären flüssig ist. Spezielle
bo Beispiele tür diese Amine sind Methylamin, Dimethylamin,
Äthylamin, n-Propylamin, n-Butvlam.'n, /i-Amylamin,
n-Hcxylamin, Laurylamin, Äthylendiamin, Trimethylendiamin,
Pentamethylendiamin, Hexamethylendiamin, Di-n-propylpmin, Diisopropylamin, Diethylamin,
b5 Cyclohexylamin, N-Butylcyclohexylamin, N-Äthylcyclohexylamin,
N-Methylcyclohexylamin, p-Menthan-l,8-diamin,
Diäthylentriamin, Cyclopentylamin, Diamylamin. Dibutylamin, Diisoamylamin. Diisobutylamin, Dioctade-
cylamin, Dicyclohexylamin, Piperidin, Pyrrolidin, Ν,Ν'-Diäthyläthylendiamin.
N.N'-Dimethyläthylendiamin, Butyläthylamin, Didodecylamin, Dioctylamin, Di-2-octylamin,
Tetraäthylenpentamin und 3-Aminomethyl-3^3-trimethylcyclohexylamin
sowie deren Mischungen. Niedermolekulare Amine werden bevorzugt, da von ihnen geringere Mengen zum Solvatisieren des Metalls
benötigt werden.
Bei der Herstellung des Barium-tert.-alkoxids wird
eine ausreichende Menge des Aminlösungsmittels verwendet, um das Metall aufzulösen. Vorzugsweise
wird ein Überschuß an Amin angewandt. Bei Anwendung niedriger Temperaturen ist es nicht notwendig,
eine Druckapparatur zu verwenden. Jedoch kann man die Herstellung des Bariuni-tert.-alkoxids auch bei
Drücken von 0.25 bis 10 Atmosphären durchführen. Es ist wünschenswert, das Reaktionsgemisch während der
(n-C4H,)Mg(sek.-C4H,).
(n-QH^Mg - (SCk-C4Hq)2Mg,
[(n-C«H,,)Mg(sek.-C4H,)]2 · (n-C4H,)2Mg,
Kn-QHn)3Mg)2 · (SCk-C4Hc)2Mg und
k) d
(n-QH^Mg - (SCk-C4Hq)2Mg,
[(n-C«H,,)Mg(sek.-C4H,)]2 · (n-C4H,)2Mg,
Kn-QHn)3Mg)2 · (SCk-C4Hc)2Mg und
k) d
iiiv. i/.uit£. uti
bewegen. Weiterhin arbeitet man vorzugsweise stets in einer inerten Atmosphäre, wie unter Helium. Neon oder
αre.r η λ.~,;ι Has Produkt nicht mit Sauerstoff.
Wasserdampf oder Kohlendioxid in Berührung kommt. Anstelle des Inertgases kann auch der Dampf der
organischen Verbindung und/oder des Amins als »inerte Atmosphäre« verwendet werden. Man soll im geschlossenen
Gefäß arbeiten. Obwohl das Barium-di-tert.-alkoxid in Masse hergestellt werden kann, ist dies nicht
wünschenswert; die Umsetzung verläuft in diesem Fall langsam und nicht völlig quantitativ, da man einen
großen Überschuß an Alkohol verwenden muß und die Abtrennung des überschüssigen Alkohols schwierig ist.
Nach der Herstellung des Barium-tert.-alkoxids wird das Amin z. B. durch Destillation, Verdampfen im
Vakuum oder Lösungsmittelextraktion unter Anwendung von Temperaturen. Drücken und Lösungsmitteln,
welche das Alkoxid nicht ungünstig beeinflussen, abgetrennt. Das Amin kann einfach vom Alkoxid
abgedampft, jegliches tertiäres Carbinol entfernt und das Alkoxid in einem oder mehreren der Kohlenwasserstofflösungsmittel,
die für die Polymerisation verwendet werden, zusammen mit der Diorganomagnesiumverbindung
unter Bildung des Katalysators dispergiert oder gelöst werden. Da die Menge der Katalysatorlösung im
Verhältnis zu den anderen Reaktanten gering ist, braucht das Kohlenwasserstofflösungsmittel, das für
den Katalysator verwendet wird, nicht notwendigerweise dem Polymerisationslösungsmittel entsprechen; vorzugsweise
ist es jedoch das gleiche Lösungsmittel. Verdünnte Lösungen des Katalysators in den Kohlenwasserstofflösengsmitteln
werden für das Einspeisen in den Polymerisationsreaktor bevorzugt.
Dibutylmagnesiumverbindungen sind im Handel erhältlich und können nach bekannten Methoden
hergestellt werden; vgl. z.B. Kamienski und E a s t h a m, »The Journal of Organic Chemistry«, 34,
Nr. 4 (April 1969), Seiten 1116 bis 1121 und US-PS
36 46 231. Sie sollten in den bei der Lösungspolymerisation verwendeten Kohlenwasserstofflösungsmitteln löslich
sein. Das Dibutylmagnesium kann monomer, dimer oder sogar polymer sein, obgleich die Dibutylmagnesiumverbindungen
bei der Elementaranalyse die Formel
MG - (C4Hg)2
zeigen. Von den Butylgruppen des Dibutylmagnesiums soiiten mindestens 30 Moi-% sekundäre Butyigruppen
sein, damit sich eine erhöhte Löslichkeit in Kohlenwasserstofflösungsmitteln
ergibt. Spezielle Beispiele für solche Verbindungen sind
sowie Mischungen daraus.
Im allgemeinen werden verdünnte Lösungen des Dibutylmagnesiumkatalysators in den Kohlenwasser-Stofflösungsmitteln
verwendet, die bei der Polymerisation benutzt werden. Vorzugsweise entspricht das
Kohlenwasscrstofflösungsmiltcl dem während der Polymerisation
verwendeten.
Vor der Polymerisation vermischt man die Baritimalkoxid-Kohlcnwasserstofflösung
und die Dibutylmagncsium-Kohlenwasscrstofflösung und man läßt die
Bariumverbindung mit der Magnesiumverbindung sich
umsetzen. Die zur Komplcxbildiing benötigte Zeit
beträgt 5 Min. bis 1 Std, vorzugsweise 15 bis 30 Min., je
nach der Reaktionstemperatur. Die Reaktion sollte unter einer inerten Atmosphäre durchgeführt werden,
und die Bestandteile können zur Beschleunigung der Reaktion auf Temperaturen von 25 bis 100°C,
2r, vorzugsweise 40 bis 60"C, erhitzt werden. Nachdem sich
der Komplex gebildet hat, können das Polymerisationslösun^smittel
und Monomeres (Monomere) hinzugefügt werden, oder der vorgeformte, in seinem Lösungsmittel
gelöste Katalysator kann in ein Umsetzungsgefäß
jo eingespeist werden, welches die im Polymerisationslösungsmittel
gelösten Monomeren enthält.
Das Barium-di-terL-alkoxid und die Dibutylmagnesiumverbindung
werden unter Anwendung von Molverhältnissen von Bariumalkoxid, z. B. Ba(t- BuO)2, zu
j5 (Bu)2Mg von 0.25 bis 3,25, vorzugsweise 0,30 bis 3,0,
umgesetzt.
Die erfindungsgemäß bei der Polymerisation eingesetzten Vinylmonomeren weisen eine aktivierte, ungesättigte
Doppelbindung auf. Beispiele sind diejenigen Monomeren, in denen benachbart zu der Doppelbindung
eine Gruppe vorliegt, die elektrophiler als Wasserstoff ist und durch eine starke Base nicht leicht
entfernt wird. Beispiele für solche Monomere sind
Nitrile, wie Acrylnitril oder Methacrylnitril; Amide, wie Acrylamid oder Methacrylamid; Acrylate und Alkacrylate,
wie Methylacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Äthylhexylacrylat, Octylacrylat, Methylmethacrylat,
Äthylmethacrylat, Butylmethacrylat, Methyläthacrylat,
Äthyläthacrylat, Butyläthacrylat oder Octyläthacrylat; die Erdalkalimetallsalze, wie die Ba-, Ca- und or-Salze
der Acryl- und Alkacry!säuren, wie von Acryl-, Methacryl- oder Äthacrylsäure; die Diene, wie Butadien-(13).
Isopren oder 23-Dimethylbutadien; und die Vinylbenzole, wie Styrol, a-Methylstyrol, p-tert-Butylstyrol,
DivinylbenzoL Methylvinyltoluol oder p-Vinyltoluol,
sowie Mischungen derselben. Die polymerisierbaren Oxiranmonomeren bestehen aus Kohlenstoff,
Wasserstoff und Sauerstoff, weisen einen Ring aus zwei Kohlenstoffatomen und einem Sauerstoffatom auf,
öffnen sich leicht und polymerisieren unter Bildung von Polyethern. Beispiele für verwendbare Oxiranmonomere
sind Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Isobutylenoxid,
Allylglycidyläther, Crotylglycidyläther, Isoprenmonoxid, Butadicnmonoxid und Vmylcyclohexenmonoxid
sowie Mischungen davon. Die Monomeren weisen bis zu 14 Kohlenstoffatome auf und sind frei von
solchen Gruppen (wie Atomen oder Resten), welche den
Katalysatorkomplex zerstören wurden.
In Abhängigkeit von dem verwendeten Monomeren
können die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren kiiiitschukartig oder harzartig, thermoplastisch oder
hitzehiirlbarsein.
Bevorzugt zu verwendende Monomere sind Butadicn-(l.3) und Mischungen aus Butadien-(l,3) und
(insbesondere bis zu 25 Gew.-°/o, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischungen) Styrol und/oder
Isopren, um kautschukartige llomopolymere und kautschukartige statistische Mischpolymere herzustellen,
welche Kristallinitiit zeigen, wenn sie im nichtkompoiindiertcn
und nichtgehärteten Zustand gereckt werden, und mindestens 70% (insbesondere mindestens
75.9%. speziell 80 bis 85%) trans-1.4-LUiIhCItCn. nicht
über 10% (vorzugsweise 6 bis 10%) Vinyl- I.2-E£inheitcn
und ein /.ahlenmittelmolckulargcwicht von bis zu 300 000 aufweisen. Überdies kann durch Veränderung
der Zusammensetzung oder mikrosirukiiii ties Binadienhomo-
oder -mischpolymeren ein Kautschuk erzeugt werden, der bei Raumtemperatur nicht
kristallisiert, beim Recken aufgrund seiner .Stcreoregelmüßigkeit
jedoch kristallisiert. Dieses Verhalten entspricht jenem von Naturkautschuk. Daher gestattet die
Erfindung die Herstellung von Polymeren, die auf Anwendungsgebieten als Ersatzstoffe dienen können,
wo Naturkautschuk verwendet wird, beispielsweise in Reifen. Das Zahlenmittelmolckulargewicht wird durch
das Verhältnis von polymerisiertem Monomeren! in Gramm zum zugeführten Kohlenstoff-Magnesium in
Mol ^„-regelt. Üblicherweise werden Polymerisationsgrade von 80 bis 90% erzielt, obgleich auch quantitative
Umsetzungen erreicht werden können. Die Molekulargewichtsverteilung
kann in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen eng oder breit sein. Beispielsweise
kann die Molekulargewichtsverteilung durch die Polymerisationstemperatur oder die Geschwindigkeit
der Zugabe von Monomerem (Monomeren) oder Katalysator gesteuert werden.
Die Polymerisationsdauer hängt von der Temperatur,
der Katalysatormenge oder der gewünschten Polymerenart ab. Für die Polymerisation sind nur pprinjp
Mengen an Katalysatorkomplex notwendig. Die verwendete Katalysatormenge kann jedoch mit der
gewünschten Polymerenart variieren. Beispielsweise ist bei der Herstellung von Polymeren mit hohem
Durchschnittsmolekulargewicht bei einer gegebenen Monomeren- und Katalysatormenge nur eine geringe
Menge des Katalysatorkomplexes notwendig, während größere Mengen des Katalysatorkomplexes verwendet
werden, wenn ein Polymeres mit niedrigem Durchschnittsmolekulargewicht
hergestellt wird. Außerdem wächst das Polymere, weil es ein lebendes Polymeres ist,
so lange weiter, als Monomeres zugeführt wird. Daher kann das Molekulargewicht einen Wert von 1 000 000
oder sogar noch höher annehmen. Andererseits verlangen sehr hochmolekulare Polymere für eine
gegebene Menge des Katalysatorkomplexes ziemlich lange Polymerisationszeiten; bei niedrigeren Katalysatorkonzentrationen
fäilt die Polymerisationsgeschwindigkeit ab. Überdies sind hochmolekulare Polymere im
Polymerisationsreaktor und auf Kautschukmühlen schwierig zu handhaben. Um leicht verarbeitbare
Polymere in annehmbarer Zeit zu erhalten, verwendet man zweckmäßig Katalysatorkomplexanteile von
0,000Oi bis 0.002 Mol (vorzugsweise 0,0003 bis 0,0009
Mol), berechnet als Dibutylmagnesium je 100 g Monomere^).
Da das Polymere in Lösjing in den Polymerisationsmedien ein lebendes Polymeres oder da die Polymerisation
eine nichtendende Polymerisation ist (sofern sie nicht absichtlich dadurch beendet wird, daß kein
Monomeres zugesetzt oder ein die Polymerisation beendendes Mittel zugesetzt wird), kann durch aufeinanderfolgende
Zugabe von Monomeren ein Blockpolymeres hergestellt werden, oder es können funktionell
Gruppen eingeführt werden. Beispielsweise kann man das lebende Polymere, da es endständige Metallionen
ίο enthält, mit einem epoxidähnliehen Älhylenoxid und
dann mit Wasser umsetzen, um Polymere mit endständigen Hydroxylgruppen für die Reaktion mit Polyisocyanaten
zur Herstellung von Polyurethanen bereitzustellen.
i) Die Polymerisation wird in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel
durchgeführt. Man arbeitet vorzugsweise bei einer Konzentration von nicht über 15 bis 20%
Poiymerenfeststoffen im Lösungsmittel, damit eine
leichte Wärmeübertragung und Verarbeitung ermög-
2(i licht werden. Die Kohlenwasscrstofflösungsmiltcl sollten
nicht als kettenabschließendc Mittel wirken und bei Raumtemperatur (etwa 25 C) flüssig sein; Beispiele für
geeignete Lösungsmittel sind Benzol. Toluol, die Xylole,
die Trimcthylbenzole. Hexan. Heptan, Octan. Nonan, Cyclohcxan. Cycloheptan und Cyclooctan sowie Mischungen
derselben.
Die Polymerisation sollte in einem verschlossenen Reaktionsgefäß, vorzugsweise einem Druckreaktor, der
u. a. mit einem Rührer. Heiz- und Kühlvorrichtungen.
id mit Vorrichtungen zum Spülen mit einem Inertgas (wie
Stickstoff. Neon oder Argon) oder zum Einpumpen eines Inertgases, damit die Polymerisation unter
nichtreaktiven Bedingungen erfolgt, mit Vorrichtungen für die Zufuhr von Monomeren und Katalysator und mit
r, Vorrichtungen zum Austragen des erhaltenen Polymeren ausgestattet ist. durchgeführt werden.
Nach der Polymerisation kann der Katalysator durch Zugabe von Wasser, Alkohol oder eines anderen Mittels
zu der Polymerenlösung desaktiviert werden. Nachdem das Polymere isoliert und getrocknet worden ist. kann
Aniioxidsr.c v.'ic 2,6 Di
kresol. zugesetzt werden. Das Antioxidans kann jedoch der Polymerenlösung zugegeben werden, bevor das
Lösungsmittel von ihr abgestreift wird.
Die Fig. 1 ist ein Diagramm, das die Abhängigkeit
der Polybutadien-Mikrostruktur (der Butadieneinheiten in einem erfindungsgemäß hergestellten, kautschukartigen
Butadien-Styrol-Mischpolymeren) von der Zusammensetzung eines Barium-di-tert.-butylat/Dibutylmagnesium-Komplexkatalysators
zeigt und
die F i g. 2 ist ein Diagramm, das ein Differentialthermogramm eines kautschukartigen Butadien-Styrol-Lösungsmischpolymeren
mit hohem Gehalt an trans-1,4-Polybutadien-Anordnungen oder —Einheiten, das erfindungsgemäß
hergestellt wurde, sowie die Schmelztemperatur (Tm) und die Glasphasenübergangstemperatur
)\
Die nach dem erfindungsgemaßen Verfahren hergestellten Polymeren können in derselben Weise wie
andere plastische und kautschukartige Polymere kompoundiert und gehärtet werden. Beispielsweise können
sie mit Schwefel oder schwefelliefernden Stoffen. Peroxiden, Ruß, SiCh, T1O2. Sb2C>3, rotem Eisenoxid,
Phthalocyaninblau oder -grün. Tetramethyl- oder
Äthylthiuramdisulfid oder Benzothiazyldisulfid vermischt
werden. Stabilisatoren, Antioxidantien, UV-Lichtabsorptionsmittel und andere den Abbau verhindernde
Mittel können den Polymeren zugesetzt werden.
ίο
Diese können auch mit anderen Polymeren abgemischt
werden, z. B. mit Naturkautschuk, Butylkautschuk, Butadien-Styrol-Acrylnitril-Terpolymeren, Polychloropren,
SBR oder Polyurethanelastomeren.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polymeren können als Anstrichstoffe, Schutzüberzüge
für Gewebe zur Herstellung von Fasern, Fäden und Textilien, Karosserie- und Motorrahmen für
Kraftfahrzeuge, Dichtungen, Laufflächen und Karkassen für Reifen, Golfbällen, Golfballüberzügen. Riemen.
Schläuchen. Schuhsohlen. Motoraufhängungen, geschäumten
Kunststoffisolierungen für Gebäude, I.adekästen, elektrischen Draht- und Kabelisolierungen und
als Weichmacher und polymere Füllstoffe für andere Kunststoffe und Kautschukarten verwendet werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung. In diesen Beispielen und überall in der übrigen
Beschreibung iinrl Ηρπ Anbrüchen sind iiüe Teüi! und
Prozentzahlen, soweit nicht anders angegeben, aufs Gewicht bezogen. Auch wurden in diesen Beispielen
sämtliche Umsetzungen und Polymerisationen in verschlossenen, gerührten Gefäßen unter Stickstoff.
Argon oder Neon durchgeführt. In den Beispielen war die Reihenfolge der Zugabe der Stoffe in das
Reaktionsgefäß folgende: Lösungsmittel, (Bu)2Mg-Losung,
Ba(t-BuO)2-Lösung und Comonomere (zuerst
Butadien-(l,3) und dann Styrol). Die Gesamtmenge an (Bu)2Mg umfaßte eine für die Spülung des Systems
ausreichende Menge zusätzlich zu derjenigen Menge, die für die Polymerisationscharge benötigt wird. In
jedem Falle wurde der Komplex aus (Bu)2Mg und
in Ba(t-BuO)2 hergestellt, indem die Lösungen der beiden
Bestandteile in dem Reaktionsgefäß 30 Minuten bei 500C umgesetzt wurden, so daß sich eine klare,
geringfügig gefärbte (gelbe) Lösung ergab, wenn Cyclohexan als Lösungsmittel verwendet wurde. Die
π Comonomeren wurden dann dem vorgeformten Komplex
zugesetzt.
Die Wirkung des Ba(t-BuO)2/(Bu)2Mg-Molverhältnis-2»
ses auf die Struktur und das Molekulargewicht von hergestellten Mischpolymeren aus Butadien und Styrol
ist aus Tabelle I ersichtlich:
Tabelle I | Molverhältnis Ba(I-BuO)2/ (Bu)2Mg |
Endumsatz | Styrol | Barium-tert.-butylat-Dibutylmagnesium-Katalysator | % | Mn | M,/Mn |
Gew.-% | Gew.-% | Polybutadien-Mikrostruktur MW, geschätzt aus GPC Trans Vinyl |
6,1 | 44 392 | 1,38 | ||
0,32 | 43,15 | 11,4 | % | 8,4 | 68150 | 2,19 | |
0,i6 | 79,10 | 14,7 | 85,3 | 9,4 | 61276 | 2,14 | |
Struktur von Butadien-Styrol-Mischpolymeren, die mit dem hergestellt wurden. |
0,ä6 | 70,86 | 14,6 | 79,4 | 9,4 | 60896 | 2,12 |
Versuch Nr. |
1,08 | 70,95 | 14,7 | 75,9 | 9,4 | 110020 | 2,18 |
1,53 | 83,40 | 14,0 | 76,5 | 9,0 | 112949 | 2,18 | |
1 | 3,17 | 83,21 | 16,6 | 67,8 | _ | _ | _ |
2 | nur (Bu)1Mb | 0 | - | 66,7 | |||
3 | _ | ||||||
4 | |||||||
5 | |||||||
6 | |||||||
7 |
Polymerisationsbedingungen
1. Die Polymerisationen wurden in Cyclohexan als Lösungsmittel 24 Stunden lang bei 500C durchgeführt.
2. Die molaren Konzentrationen der Comonomeren und von (Bu)2Mg waren:
[(Bu)2Mg]= 1,25 χ 10-3,
[Butadien] = 2.1 und
[Styrol] = 0,20.
[Butadien] = 2.1 und
[Styrol] = 0,20.
3. Nach der Polymerisation wurde das Reaktionsgefäß belüftet und die Lösungsmittel wurden von dem
Mischpolymeren abgestreift, das dann geprüft wurde.
Diese Ergebnisse zeigen, daß der trans-1,4-GehaIt mit
steigendem Ba(t-BuO)2/(Bu)2Mg-Molverhältnis bei geringer
Veränderung des Vinylgehaltes oder des Heterogenitätsindexes abnimmt. GPC bedeutet GeI-durchdringungs-Chromatogramm.
Wie in der oben stehenden Tabelle und in der F i g. 1
gezeigt wird, nimmt daher das trans-1,4/cis-1,4-Verhältnis
der Dienaddukte mit abnehmendem Ba(I-BuO)2/
(BuJiMg-MoIverhältnis zu, und der Vinylgehalt bleibt
bei allen Ba(t-BtiO)2/(Bu)2Mg-Molverhältnissen von 0,3
bis 3,0 bei einem niedrigen Wertebereich (6 bis 10%). Dies zeigt die Abhängigkeit der Butadienmikrostruktur
von der Katalysatorzusammensetzung. Auch wies das Mischpolymere des Versuchs I, wie in der oben
stehenden Tabelle und in der F i g. 2 gezeigt wird, einen gutdefinierten Kristallschmelzpunkt von 32.6°C und
eine Glasphasenübergangstemperatur von -80,50C
auf, wie durch Thermodifferentialanalyse gezeigt wurde. Dies deutet auf Stereoregelmäßigkeit hin.
Die Geschwindigkeit der Mischpolymerisation von Styrol und Butadien nahm zu, wenn das Ba(t-BuO)2/
(Bu)2Mg-Molverhältnis anstieg.
Bemerkungen
a. Herstellung von Barium-tert.-butylat
a. Herstellung von Barium-tert.-butylat
Barium-tert.-butylat wurde durch Umsetzen von 2 Mol tert.-Butanol mit 1 Grammatom Barium hergestellt.
Die Umsetzung wurde in flüssigem Monomethylamin durchgeführt, in dem das Metall in der Form des
solvatisierten Metalls und das Metalldimethylamid mit
dem Alkohol bei einer Temperatur von etwa — 500C reagieren. Nach der Umsetzung wurde das Amin
verdampft und das Ba(t-BuO)2 in Benzol gelöst oder
aufgeschlämmt. Das Aminlösungsmittel sorgt für eine sehr reaktionsfähige Form des Metalls, so daß eine
vollständige Umsetzung mit dem Alkohol gewährleistet wurde.
b η-Butyl-sek.-butylmagnesium-Vorratslösung
Eine handelsübliche Lösung von Dibutylmagnesium (in welchem 50 Mol-% der Butylreste sekundäre Butylrcste waren) in n-llexan und Cyclohexan (95% Hexan) mit einem Kohlenstoff-Magnesiumgehalt von 1,33 mäq/ml wurde mit Toluol auf 0,15 mäq/ml verdünnt und durch Titration mit sek.-ß; 'nnol in Xylol unter Verwendung von 9,10-Phenanthiolin als Indikator gemäß S. C. Watson und J. F. Ea st ham, J. Olganometal Chem. 9, 165 (1967) auf den Kohlenstoff-Magnesiumgehalt analysiert. Die verdünnte Dibutylmagnesiumlösung dient zur Umsetzung mit der Bariumnlkoxidlösung.
Eine handelsübliche Lösung von Dibutylmagnesium (in welchem 50 Mol-% der Butylreste sekundäre Butylrcste waren) in n-llexan und Cyclohexan (95% Hexan) mit einem Kohlenstoff-Magnesiumgehalt von 1,33 mäq/ml wurde mit Toluol auf 0,15 mäq/ml verdünnt und durch Titration mit sek.-ß; 'nnol in Xylol unter Verwendung von 9,10-Phenanthiolin als Indikator gemäß S. C. Watson und J. F. Ea st ham, J. Olganometal Chem. 9, 165 (1967) auf den Kohlenstoff-Magnesiumgehalt analysiert. Die verdünnte Dibutylmagnesiumlösung dient zur Umsetzung mit der Bariumnlkoxidlösung.
c. Styrol
Ein handelsübliches Styrol wurde durch Vakuumdestillation aus Calciumhydrid gereinigt.
d. Butadien-(l,3)
Ein handelsübliches Butadien-(1,3) von Kautschukqualität wurde durch Destillieren in Gegenwart von
n-Butyllithium in Erdöl gereinigt.
e. Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel
Es wurden ACS-Lösungsmittel (ACS = American
Chemical Society) von Reagensqualität verwendet. Sie wurden in einer inerten Atmosphäre aus Calciumhydrid
destilliert.
f. Analyse der Mischpolymeren
Die oben angegebene Mischpolymerenzusammensetzung und Dienmikrostruktur wurden durch Ultrarot(IR)-Analyse
unter Verwendung eines Perkin Elmer-Ultrarotspektrometers,
Modell 21, bestimmt. Der Isomerengehalt wurde an den in Kohlenstoffdisulfid gelösten Mischpolymeren (2 g Mischpolymeres je
100 ml Lösung) bestimmt. Die insgesamt als Vinyl- und
trans-1,4 vorhandenen, ungesättigten Gruppen wurden nach der Gleichung
a ■ I
errechnet, in der bedeuten:
c = Die Menge des als trans-1.4-oder Vinyl-1.2-Einheiten
vorliegenden Butadiens in g dl -';
a = die Absorptionsfähigkeit der Isomereneinheit in ml g-'cm-';
/ = dieZellenweglängeincm;
A = der im Beerschen Gesetz definierte Absorptionswert.
Die insgesamt als trans-1,4 und Vinyl-1,2 vorliegenden
ungesättigten Gruppen wurden mit Hilfe der folgenden Werte errechnet:
2(i trans-1,4:
Vinyl:
Bande bei 966 cm -' Mikron und a = 1950;
Bande bei 909 cm -' Mikron und a = 2841.
Der Prozentsatz der insgesamt als eis-1,4 vorliegenden,
ungesättigten Gruppen wurde durch Subtraktion der trans-1,4% plus der Vinyl-% von 100% erhalten.
Der Styrolgehalt wurde aus dem Ultrarotspektrum mit Hilfe der Bande bei 697 cm-1 und der Gleichung
102
c = -"- (A/l - Ao) a
in der :i = 2250, bestimmt. Der Faktor Ao = 0,44 wurde
durch Eichung des Instruments mit Mischungen von Homopolymeren des Styrols und Butadiens bekannter
Zusammensetzung und MikroStruktur bestimmt. Auch Messungen des Bi cuMungMiidex wurden herangezogen,
um die Gewichtsprozente des Styrols zu erhalten.
Die Aufeinanderfolgeverteilung der Comonomeren wurde durch Kernmagnetresonanzanalyse (NMR) bestimmt,
bei der Resonanzmaxima bei 2,85 r, 3,0 r und 3,5 r herangezogen wurden. Es wurde berichtet, daß
isolierte Styroleinheiten nur das einzelne Aromatenmaximum bei 2,85 r zeigen, während mit drei oder mehr
Styroleinheiten durchgeführte Versuche die beiden Resonanzmaxima bei 3,0 r und 3,5 r aufweisen (Moc
h e I, V. D. und Johnson, B. L, Rubber Chem. and
Tech., 43 [5][ 1970], S 1138).
jo Die GPC-Werte wurden an den Mischpolymeren
aufgenommen, wenn sie als lgew.-%ige Lösung in Benzol vorlagen. Der Kolonnenofen wurde bei 45:C
und das Differentialrefraktometer bei 55°C gehalten. Die Einführungszeit der Probe betrug 60 Sekunden. Die
Säulenkonfiguration betrug bei allen analysierten Polymeren
10"+ 1.5 χ 10'+105+ 0,75+1O4.
Die Osmometrie erfolge in Toluol bei 251C unter
4i) Verwendung des Mechrolab-Membran-Osmometers
7iir Opwinniincr vr»n yahlpnrnittplmnlAtiii^riTAtiZi^hion
Analytische Thermodifferentialmessungen wurden bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 20 C je
Minute, beginnend bei ungefähr - 170rC angestellt.
Die Methode dieses Beispiels einschließlich Prüfungen und Analysen war dieselbe wie diejenige des oben
stehenden Beispiels 1, soweit nicht anders angegeben.
Unter Verwendung des Katalysatorkomplexes aus (Bu)jMg und Ba(t-BuO)2 wurden Polybutadiene in
entweder Benzol oder Toluol hergestellt. Die Strukturanalyse (wie unten stehende Tabelle II) zeigt, daß in
jedem der beiden Lösungsmittel ein Polybutadien mit hohem trans-1.4-Gehalt gebildet wurde.
Struktur von mit Barium-t-butylat-Dibutylmagnesium-Katalysator hergestelltem Polybutadien
Versuch
Nr.
Nr.
Poiymerisationslösungsmittel
Molverhältnis Dienstruktur
BaO-BuO)2/
(Bu)2Mg trans
Vinyl
Nach GPC | Gewichts |
geschätztes Mn | prozentualer |
Endumsatz | |
121000 | 96 |
Rn mn | 7? |
Benzol
Toluol
1,9
2.0
2.0
72 77
Polymerisationsbedingungen
1. Die Polymerisationen wurden 24 Stunden lang bei 500C durchgeführt;
2. Die Molkonzentrationen von Butadien und (Bu)2Mg waren:
[(Bu)2Mg]= 1,25 χ 10-3und
[Butadien]=2,5.
[Butadien]=2,5.
Ein geringfügig höherer trans-l,4-Gehalt wurde bei dem in Toluol hergestellten Polymeren erhalten. Das
Zahlenmittelmolekulargewicht, das für die in Toluol hergestellte Probe gefunden wurde, war größer als der
Wert des berechneten Molekulargewichts, 51 000, was darauf hindeutet, daß eine Kettenübertragung auf
Toluol nicht erfolgt.
Die Methode dieses Beispiels, einschließlich Prüfun gen und Analyse, war dieselbe wie diejenige des obei
stehenden Beispiels 1, soweit nicht anders angegeben Der Ba(t-BuO)2/(Bu)2Mg-Katalysator stellt eine Metho
de bereit, um Lösungskautschuk in quantitative Ausbeute mit einem Bereich von Polynierenzusammen
Setzungen zu erhalten, wie die in der Tabelle Il gebrachten Ergebnisse zeigen. Die Aufeinanderfolge
verteilung der Comonomeren des im Versuch 'L gebildeten Mischpolymeren war, wie die durch Kern
magnetresonanz-Analyse durchgeführte Bestimmung ergab, statistisch. Für die isolierten Styroleinheiten de;
Mischpolymeren wurde ein einzelnes Aromatenmaxi· mum bei 2,85 r beobachtet.
Tabelle III | Polymerisations lösungsmittel |
Molverhältnis von Ba(t-BuO)j/ (Bu)2Mg |
Hierzu '. | Mischpolymeres Styrol |
öarium-t-tutylat-Dibutylmagnesium· | % | Gewichts prozentualer Endumsatz |
Gew.-% | Polybutadienmikrostruktur trans Vinyl |
8 | |||||
Toluol | 0,31 | 0,0 | Ά | 9 | 100 | ||
Toluol | 0,83 | 14,7 | 78 | 9 | 92 | ||
Toluol | 0,31 | 16,9 | 78 | 9 | 100 | ||
Butadien-Homo- und Mischpolymere, die in höher Ausbeute mit dem Katalysator hergestellt wurden. |
Toluol | 0,31 | 27,8 | 85 | 100 | ||
Versuch Nr. |
86 | ||||||
2 Blatt Zeichnungen | |||||||
21 | |||||||
22 | |||||||
23 | |||||||
24 | |||||||
Claims (1)
1. Verfahren zum Polymerisieren von Vinylmonomeren mit einer aktivierten Doppelbindung oder
Oxiranmonomeren, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff bestehen, welche Monomeren bis· zu
14 Kohlensioffatome aufweisen und frei von Gruppen sind, welche den Katalysatorkomplex
zerstören würden, unter inerten Bedingungen in einem Kohlenwasserstofflösungsmittel bei einer
Temperatur von —90 bis 100° C mit einem Organobariumkatalysator, dadurch gekennzeichnet,
daß der Katalysator einen kohlenvyasserstofflöslichen Komplex aus
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2434203B2 DE2434203B2 (de) | 1979-05-17 |
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