DE2429992C3 - Verfahren zum Herstellen von Vergießungen und Abdichtungen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Vergießungen und AbdichtungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Vergießungen und Abdichtungen durch Aufbringen
eines Gemisches aus (a) einem olefinisch ungesättigten flüssigen Polymerisat eine;· C» — Ce-Diolefinkohlenwasserstoffverbindung,
bei der ein größerer Anteil der Moleküle zwei getrennte Allylbromid-Endgruppen
aufweist, (b) einer flüssigen Epoxidverbindung, (c) einem polyfunktionellen Amin und gegebenenfalls üblichen
Zusätzen und Aushärtung bei erhöhter Temperatur.
In der Vergangenheit wurden infolge von Giftigkeilsund Verschmutzungsproblemen zahllose Versuche
unternommen, um herkömmliche Blei-Zinn-Lötmitiel
durch ein hitzehärtendes Harzmaterial zu ersetzen. Diese Versuche haben sich jedoch für eine Art der
Lötmittelanwendung, beispielsweise als Vergußmasse für Fahrzeugkarosserien,' wo harte Bedingungen, wie
große Temperaturschwankungen und dauerhafte Erschütterungen und Vibrationen, angetroffen werden, als
nicht erfolgreich erwiesen.
Der Grund für ein derartiges Versagen kann im allgemeinen in der schlechten Haftfestigkeit und den
Schwankungen zwischen dem Expansions- und Kontraktionsverhalten des Metallsubstrates und des Kunststoffes
gesehen werden. Die Haftfestigkeit der bekannten Zusammensetzungen an der Verbindungsfläche
reicht einfach nicht aus, um irgendwelchen ernsthaften Umgebungsänderungec. Widerstand leisten zu können,
so daß daher schon bei geringen Stoßen Fehler auftreten. Bei der Bewältigung dieses Problems wurde
herausgefunden, daß Polymere, die die benötigten Hafteigenschaften aufweisen, zu weich oder elastisch
sind, während diejenigen mit einer ausreichenden Härte nicht die benötigte Haftfestigkeit über den erforderlichen
Temperaturbereich aufweisen.
Es ist bekannt, daß Epoxidharze mit Aminen ausgehärtet werden können. Das resultierende Produkt
besitzt jedoch bei hohen oder niedrigen Temperaturen eine sehr niedrige Biegefestigkeit, Kerbschlagzähigkeit
und Scherfestigkeit. Daher wurden derartige Materialien für die Verwendung als Fahrzeugkarosserievergußmasse
als ungeeignet befunden, da mit einer beträchtli
chen Vibration, Biege- und Verdrehbeanspruchung gerechnet werden mußte. Andererseits besitzen Olefin-
oder Dienkohlenwasserstoffpolymere, die eine ausgezeichnte Flexibilität und Haftfestigkeit aufweisen, den
Nachteil, daß sie eine schlechte Zugfestigkeit und Härte infolge einer relativ niedrigen Vernetzungsdichte unter
Abwesenheit von polaren Gruppen aufweisen. Versuche, ein einziges polymeres System zu erhalten, das die
gewünschten Eigenschaften der auf Epoxid- und Dienkohlenwasserstoffen basierenden Polymerisate besitzt,
indem physikalische Mischungen dieser Polymerisate hergestellt wurden, haben zu keinem Erfolg geführt.
Es war daher nicht möglich, eine Epoxy-Amin-Olefin-Zusammensetzung
mit einer solchen molekularen Struktur herzustellen, daß die Sprödigkeit des Epoxides
und die Weichheit und Elastizität des Olefins an die vernetzte Endzusammensetzung nicht weitergegeben
wurde. Darüber hinaus traf man auf zahlreiche Schwierigkeiten, wie Phasenbildung, Verlust der Haftfestigkeit
und Lösungsmittelempfindfichkeit.
Aus der US-PS 35 29 036 ist ein Dichtungsmittel aus einem flüssigen Butadienpolymer mit allylischen Halogenendgruppen
und einem flüssigen Epoxidharz bekannt. Das Gemisch wird mit einem Amin unter Kalthärtung vulkanisiert. Dabei entsteht jedoch ein
thermisch instabiles System. Aus Jahn, Epoxidharze, Seite 160, Leipzig (1969), sind Polyaminoamidharze als
Umsetzungsprodukte von ungesättigten Fettsäuren und Polyalkylenpolyaniinen bekannt, die zur Aushärtung
von Epoxidharzen verwendet werden können. Dabei tritt jedoch eine verminderte Vernetzungsdichte und
eine Aufweitung des makromolekularen Netzwerks auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen von Vergießungen und
Abdichtungen zu schaffen, die außer guter Haftfestigkeit und guter Flexibilität ausreichende Härie und
thermische Stabilität aufweisen, sich gut verarbeiten lassen und gute Haltbarkeit besitzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren der oben beschriebenen Art gelöst, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein Gemisch verwendet, bei dem die flüssige Epoxidverbindung (b)
ein Äquivalentgewicht von 170 - 210 besitzt und mit der
Diolefinkohlenwasserstoffverbindung (a) in einem Gewichtsverhältnis
von 30 : 70 - 70 :30 steht und die Komponente (c) ein polyfunktionelles Amin-terminiertes
Polyamid mit einem Aminäquivalentgewicht von 130—160 ist, wobei ein bis fünf Teile Polyamid (c) für
jeweils fünf Teile des Gemisches von Diolefinkohlenwasserstoff
(a) und Epoxid (b) eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wurde durch die Beobachtung möglich, daß man die Epoxid und Brom
enthaltenden Dienkohlenwasserstoffmaterialien mittels eines in situ gebildeten Härters chemisch verbinden
kann, mit dem Ergebnis, daß die physikalischen und chemischen Eigenschaften beider Materialien in einem
solchen Ausmaß vereint werden, daß die resultierende Polymermasse die wünschenswertesten Eigenschaften
der Vergießungen und Abdichtungen besitzt. Obwohl es nicht gelang, physikalische Mischungen aus ausgehärtetem
Epoxid- und Dienkohlenwasserstoffpolymerisaten herzustellen, die geeignete Eigenschaften für solchf.
Abdichtungen aufwiesen, wurde überraschenderweise festgestellt, daß man das Epoxidmaterial mit einem
bestimmten Amintyp, einem Amin-terminierten Polyamid, reagieren lassen konnte, wobei sich ein Zwischenprodukt,
ein in situ gebildeter Härter, ausbildete, das danach in Gegenwart von Hitze mit der Allylbromid-
Gruppe des Dienkohlenwasserstoffes reagiert und zu einer chemischen Verbindung des Epoxid- und Dienkohlenwasserstoffmaterials
führt. Es wurde erwartet, daß das Amin-terminierte Polyamid-Härtungsmittel vorzugsweise reagieren würde, um das Epoxid auszuhärten,
das nicht in der Lage sein würde, mit dem Dienmaterial eine Reaktion einzugehen.
Zusätzlich zu der Beobachtung, daß ein Epoxid enthaltendes Material und ein bestimmter Amintyp,
nämlich ein Amin-terminiertes Polyamid, eine Reaktion eingehen und ein Härterzwischenprodukt bilden, das in
der Lage ist, mit einem Brom enthaltenden Dienkohlenwasserstoffmaterial
weiter zu reagieren, so daß eine Zusammensetzung mit einzigartigen Eigenschaften
entsteht, wobei diese Eigenschaften sowohl auf das Vorhandensein einer kovalenten Bindung, die durch den
Aminteil des Polyamids, der mit dem Epoxid reagiert, gebildet wird, als auch einer Ionenbindung, die durch das
Amid gebildet wird, das mit dem Allylbromid reagiert, zurückzuführen sind, wurde des weiteren gefunden, daß
der Brom enthaltende Dienkohlenwasserstoff und der in situ gebildete Härter erhitzt werden müssen, damit die
notwendige Reaktion zwischen beiden stattfindet und die gewünschten Eigenschaften, wie Schleiffähigkeit
und Haftfestigkeit erhalten werden können. Es wurde .'5 herausgefunden, daß Hitze die Reaktion nicht bloß
beschleunigt, sondern vielmehr benötigt wird, um die Reaktion vollständig ablaufen zu lassen.
Es wurde festgestellt, daß die Aminveibindung
vorzugsweise mit dem Oxyran-Sauerstoff reagiert und kovalente Bindungen bildet und daß dieser In-situ-Zwischenhärter
danach in Gegenwart von Hitze mit dem Allylbromid enthaltenden Olefinmatorial reagiert, wobei
eine Zusammensetzung entsteht, die sich durch eine ausgezeichnete Haftfestigkeit auf Metall sowie die
benötigte Verformbarkeit zur Anpassung an die Expansion und Kontraktion des Metallsubstrates
auszeichnet. Darüber hinaus werden die erfindungsgemäß erhaltenen Massen durch Temperaturschwankungen,
die in Verbindung mit der Anwendung bei Fahrzeugen auftreten, nicht nachteilig beeinflußt. Es
wurde festgestellt, daß die Massen die verschiedenartigsten, in der Automobilindustrie verwendeten Lacke
rasch annehmen. Darüber hinaus besitzen sie eine annehmbare Haftfestigkeit gegenüber phosphatieren,
nicht phosphatierten und ölüberzogenen Metallsubstraten, die phosphatierbar sind. Diese Massen können auch
auf nicht metallische Substrate, wie Vinyl- und Fiberglas-Kunststoffbestandteile, mit gutem Erfolg
aufgebracht werden.
Das olefinisch ungesättigte Polymerisat, das bei der Erfindung verwendet wird, muß ein flüssiges Material
sein mit einer Grundviskosität in Toluol bei 3O0C im Bereich von etwa 0,04 bis 1,0. Dieser Bereich umfaßt
wasserähnliche Flüssigkeiten sowie Flüssigkeiten mit einer viskosen, vaselineähnlichen Konsistenz. Die
bevorzugten Materialien für die vorliegende Erfindung besitzen eine Grundviskosität von etwa 0,2 bis 0,4.
Das olefinisch ungesättigte Polymerisat ist durch das Vorhandensein eines Allylbromids an jedem Ende oder r,o
in der Nähe desselben eines jeden Moleküls des Polymerisats gekennzeichnet. Natürlich muß nicht jedes
Molekül notwendigerweise das Allylbromid aufweisen. Einige Moleküle sind monofunktionell und besitzen nur
eine Endgruppe. Der Bromgehalt des Polymerisates (>5 sollte etwa 1 bis 15 Gew.-% des gesamten Gewichtes
des Bestandteils (a) betragen und vorzugsweise in einem Bereich von 1.5 bis 10Gew.-% liegen.
Das flüssige Polymerisat wird hergestellt, indem man eine Ct-Ce-Diolefin-Kohlenwasserstoffverbindung unter
wäßrigen Emulsionspolymerisa'icnsbedingungen in Gegenwart von mindestens etwa 0,15 Mol pro 100 Mol
des Monomeren einer Verbindung des Typs Br(Y)CBr3,
in der Y ein Rest mit einer Struktur ist, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist:
(-C-C=C-)
['■—C-C-
I!
c
(C-C=C-R
'—C—C—R —
wobei R ein Kohlenwasserstoff oder substituierter Wasserstoffrest mit einem Molekulargewicht von 14 bis
etwa 1000 ist, polymerisieren läßt.
Aus dem oben Gesagten kann man entnehmen, daß ein Teil, vorzugsweise ein größerer Teil, der flüssigen
Molekularstruktur des Polymerisates eine polymerisierte C^-Cg-Dienkohlenwasserstoffverbindung umfaßt.
Zur Bildung des Dienanteils des flüssigen Polymerisates kann auch mehr als ein Dienkohlenwasserstoff verwendet
werden. Wenn das Polymerisat ein Copolymerisat eines Diolefins und eines Monoolefins ist, dann kann
mehr als ein monoolefinisches Monomeres zur Bildung des Nicht-Dienteils des Polymerisates verwendet
werden. Die Gt- Ce-Diene, die verwendet werden
können, umfassen konjugierte Diene, wie Butadien-1,3; 2-Methylbutadien-l,3; Pentadien-1,3; Hexadien-1,3;
2,3-Hexadien-l,3; 2-Chlorbutadien-l,3 und 2,3-Dimet hylbutadien-1,3. Die monoolefinischen Monomeren, die
verwendet werden können, umfassen Styrol, Acrylnitryl und Methylmethacrylat. In dieser Erfindung werden
Polymerisate bevorzugt, die einen größeren Anteil an polymerisiertem Butadien enthalten.
Die olefinisch ungesättigten Polymerisate, die in dieser Erfindung verwendet werden und oben beschrieben
sind, sind kommerziell erhältliche Produkte und werden einschließlich ihrer Herstellungsmethode im
US-Patent 35 06 742 beschrieben.
Die Epoxidkomponente dieser Erfindung kann irgendein Typ einer flüssigen Epoxidverbindung sein,
vorausgesetzt, daß sie ein Äquivalentgewicht von etwa 170 bis 210 aufweist. Bevorzugte Epoxidverbindungen
sind diejenigen, die eine Viskosität von etwa 12 000 bis
16 00OcP bei 25°C aufweisen und ein Äquivalentgewicht von etwa 185 bis 196 besitzen. Beispielhafte
Epoxidverbindungen, die in dieser Erfindung Anwendung finden können, umfassen alicyclische Polyepoxide,
wie Vinylcyclohexandioxid, Limonendioxid, Dicyclopentadiendioxid,
ÄthyIenglykol-Dis-(3,4-epoxytetrahydrodieyeiopentad,en-8-)äther; epoxydierte Polybutadiene
oder Copolymerisate von Butadien mit äthylenisch ungesättigten Verbindungen, wie Styrol oder Vinylacetat;
Verbindungen, die zwei Epoxycyclohexylreste enthalten, wie Diäthylenglykol-bis-(3,4-epoxycyclohexancarboxylat),
Bis-3,4-(epoxycyclohexylmethyl)succinat, S^-Epoxy-e-methylcycloiiexylmethyl-S^-Epoxy-ömethylcyciohexancarboxylat
und 3,4-Epoxyhexa-hydrobenzal-S/i-epoxycyclohexan-l.l-dimethanol.
Weitere geeignete Epoxidmaterialien sind Polyglycidylester,
wie diejenigen, die durch Reaktion einer
Dicarbonsäure mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin
in Gegenwart eines Alkali erhalten werden. Derartige Polyester können von aliphatischen Dicarbonsäuren,
wie Bernstein- oder Adipinsäure, oder vorzugsweise von aromatischen Dicarbonsäuren, wie Phthalsäure
oder Terephthalsäure, abgeleitet werden. Als geeignete Beispiele können Diglycidyladipat und Diglycidylphthalat
erwähnt werden.
Ebenfalls geeignet sind Polyglycidylether, wie diejenigen, die durch das v"erähtern eines Alkohols mit zwei
oder mehr Hydroxylgruppen oder Diphenols oder Polyphenols mit Epichlorhydrin oder Dichlorhydrin in
Gegenwart eines Alkali erhalten werden.
Diese Verbindungen können von
Glykolen, wie Äthylenglykol,
Diäthylenglykol.Triäthylenglykol,
1,2- Propylenglykol, 1,3- Propylenglykol,
1,4-Butylenglykol, 1,5-PentandioI,
1,6-Hexandiol, 2,4,6-Hexantriol,Glyze.in
und besonders von Diphenolen oder
Polyphenolen, wie Resorzin, Brenzkatechin,
Hydrochinon, 1,4-Dihydroxynaphthalin,
Phenolformaldehyd, Kondensationsprodukten
des Resol- oder Novolaktyps,
Bis-(para-hydroxyphenyl)-methan,
Bis-(para-hydroxyphenyl)-methylphenylmethan,
Bis-(para-hydroxyphenyl)-tolylmethan,
4,4'-Di-hydroxydiphenyl,
Bis-(para-hydroxyphenyl)-sulfonoder
insbesondere von
Diese Verbindungen können von
Glykolen, wie Äthylenglykol,
Diäthylenglykol.Triäthylenglykol,
1,2- Propylenglykol, 1,3- Propylenglykol,
1,4-Butylenglykol, 1,5-PentandioI,
1,6-Hexandiol, 2,4,6-Hexantriol,Glyze.in
und besonders von Diphenolen oder
Polyphenolen, wie Resorzin, Brenzkatechin,
Hydrochinon, 1,4-Dihydroxynaphthalin,
Phenolformaldehyd, Kondensationsprodukten
des Resol- oder Novolaktyps,
Bis-(para-hydroxyphenyl)-methan,
Bis-(para-hydroxyphenyl)-methylphenylmethan,
Bis-(para-hydroxyphenyl)-tolylmethan,
4,4'-Di-hydroxydiphenyl,
Bis-(para-hydroxyphenyl)-sulfonoder
insbesondere von
Bis-(para-hydroxyphenyl)-dimethylmethan
abgeleitet werden. Besonders geeignete Epoxidharze sind diejenigen des Diglycidyläthers von Bis-(para-hydroxyphenyl)-dimethylmetahn (Bisphenol A).
abgeleitet werden. Besonders geeignete Epoxidharze sind diejenigen des Diglycidyläthers von Bis-(para-hydroxyphenyl)-dimethylmetahn (Bisphenol A).
Die Epoxid- und konjugierten Brom-terminierten Diolefinkohlenwasserstoffmaterialien werden mittels
eines polyfunktionellen primären Amin-terminierten Polyamids chemisch miteinander verbunden.
Es ist herausgefunden worden, daß die einzigartigen und unerwarteten Eigenschaften des Endproduktes
durch die Verwendung eines Amin-terminierten Polyamids erhalten werden. Durch keinen anderen Amintyp
kann diese Kombination an Eigenschaften, die für eine Karosserielötmasse bzw. Vergußmasse benötigt wird,
erhalten werden. Es wird angenommen, daß das Amin innerhalb seiner Polymerhauptkette Amidstrukturen
aufweisen muß, damit zusätzlich zu den kovalenten Bindungen, die sich normalerweise bilden, wenn ein
Amin mit dem Oxyransauerstoff des Epoxidmaterials reagiert, ionische Bindungen vorgesehen werden.
Geeignete Amin-terminierte Polyamidmaterialien für diese Erfindung sind die Reaktionsprodukte der
aliphatischen Polyamine und Dicarbonsäuren. Das Amin-terminierte Polyamid sollte in einem peeigneten
Temperaturbereich von 20 bis 300C im flüssigen
Zustand vorliegen. Materialien dieses Typs sind gut bekannt und werden in den US-Patenten 23 79 413 und
24 50 940 beschrieben.
Die aliphatische Polyaminkomponente, die zur Synthetisierung des Amin-terminierten Polyamids verwendet
wird, muß eine aliphatische Struktur besitzen; der Säurebestandteil kann jedoch entweder aliphatisch,
aromatisch oder heterocyclisch sein. Weder das aliphatische Polyamin noch die Carbonsäure sollten ein
tertiäres Amin in ihrer Struktur enthalten, da dieses die Basisreaktion zwischen der Epoxidverbindung und dem
Amin-terminierten Polyamid stören könnte. Beispiele von geeigneten Diaminen, aus denen das Amin-termi
nierte Polyamid synthetisiert werden kann, umfassen Propylendiamin, Äthylendiamin, Hexamethylendiamin,
Methandiamin, Triäthylentetramin, 1,3-Propandiamin,
1,3-Diarninobutan und 1,4-Dianiinobutan. Geeignete Carbonsäuren für die Herstellung des Amin-terminierten
Polyamids sind Sebacinsäure, Bernsteinsäure, Azelainsäure, Glutarsäure, Adipinsäure und Isophthalsäure.
Das bevorzugte primäre Amin-terminierte Polyamid besitzt ein Amin-Äquivalentgewicht von etwa
130 bis 160 und ist das Reaktionsprodukt von Triäthylentetramin und einer dimeren Fettsäure. Andere
ausgezeichnete Amin-terminierte Polyamidmaterialien umfassen das Kondensationsprodukt von Hexamethylendiamin
und einer dimeren Fettsäure, Sebacinsäure und 1,4-Butandiamin, von Hexahydrophthalsäure und
Menthandiamin und Adipinsäure und einem dimeren Diamin, das ein kommerziell erhältliches Material der
Struktur H2N-D-NH2 ist, worin D eine Kette mit 36 C-Atomen ist.
Gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens gibt man geeigente Pigmente oder
Additive in eine erste Komponente A, die das bromierte Olefin und das Epoxid ist, und eine zweite Komponente
B, die das polyfunktionelle Amin-terminierte Polyamid ist. Diese Dispersionen werden in Geräten hergestellt, in
denen ein Vakuum aufgebaut werden kann, beispielsweise einem Nautt- oder Baker-Perkins-Mixer. Die
Komponenten A und B werden dann kurz vor der Anwendung vermischt. Wie vorher bereits angedeutet
wurde, sollten der Diolefin-Kohlenwasserstoff. das Amin-terminierte Polyamid und das Epoxid bei
Temperaturen von 20 bis 300C einen flüssigen Zustand einnehmen. Während des Mischens brauchen keine
besonderen Temperaturen eingehalten zu werden; die Entlüftung wird jedoch erleichtert, wenn die Pigmentdispersion
bei einer Temperatur von 48,9 bis 76,7 C vermischt wird. Es sollte darauf geachtet werden, daß
keine Luft mit eingeschlossenen wird. Der Mischvorgang sollte daher unter Vakuum durchgeführt werden.
Für die Vergießung und Abdichtungen können verschiedenartige Füllstoffe, klebrigmachende Mittel.
Antioxydationsmittel und ähnliche Additive, wie Ruß, fein verteilte Metalle, Asbest, Kieselsäure, Quarz und
Metalloxide, verwendet werden. Derartige Materialien sollten während des Mischens mit den Hauptbestandteilen
gründlich mit dem flüssigen Polymerisat vermischt werden. Nach dem Mischen besitzen die erfindungsgemäß
erhaltenen Massen, die als Karosserievergußmasse bzw. Lötmittel verwendet werden können, die Konsistenz
eines schmiermittel- oder vaselineähnlichen Materials, das sofort verwendet und aufgebracht
werden kann.
Wie oben angedeutet, wurde herausgefunden, daß im allgemeinen nur die Oberfläche aushärtet, während das
Innere der Mischung weich bleibt, wenn die Mischung aus dem Diolefin-Kohlenwasserstoff, Amin-terminierten
Polyamid und Epoxidmaterial nicht erhitzt wird. Augenscheinlich reagiert ohne äußere Hitzeeinwirkung
Epoxid mit dem Amin-terminierten Polyamid und bildet den Zwischenhärter. Dieser Härter reagiert jedoch
nicht mit den Allylbromidgruppen des Diolefin-Kohlenwasserstoffes,
wenn keine äußere Hitzeeinwirkung auftritt. Naturgemäß ist die erforderliche Hitzemenge
eihi Funktion der in der Mischung verwendeten
spezifischen Verbindungen.
Durch die folgenden Beispiele, in denen alle Teile Gew.-Teile sind, wenn nicht anders angegeben, wird die
Erfindung weiter verdeutlicht.
Dieses Beispiel verdeutlicht die Notwendigkeit der Einwirkung von Hitze auf die fertige Lötmittelmi- s
schung, damit eine vollständige Aushärtung bewirkt wird. Obwohl die anfängliche Reaktion zwischen dem
Epoxid und dem Polyamidamin schnell und bei Raumtemperaturen vonstatten geht, muß der auf diese
Weise gebildete Härter mit der Diolefin-Kohlenwasser-Stoffkomponente weiter reagieren. Diese zuletzt genannte
Reaktion ist infolge des hohen Molekulargewichtes des Reaktionszentrums träge. Diese Trägheit
gestatiet die Wanderung der polymeren Systeme. Eine derartige Wanderung oder Phasenbildung kann bei der ι s
Zerlegung einer Probe, die lediglich Raumtemperaturen ausgesetzt war, beobachtet werden. Des weiteren wird
diese Wanderung oder Phasenbildung und die unvollständige Aushärtung aus der verminderten Härte im
Inneren der Probe ersichtlich.
Um zu verdeutlichen, daß die erfindungsgemäße Mischung erhitzt werden muß, wurde eine Polymerisatmischung
hergestellt, indem in einem Baker-Perkins-Mischer bei Raumtemperatur und unter einem Vakuum
von etwa 635 Torr, 60 Teile Dibrompolybutadien mit einer Grundviskosität in Toluol bei 300C von etwa 0,3
und einem Bromgehalt von etwa 7 Gew.-% des gesamten Polymerisatgewichtes und 40 Teile des
Dicylycidyläthers von Bisphenol A mit einem Epoxyäquivalentgewicht von etwa 188 und einer Viskosität
von 14 000 cP bei 25°C vermischt wurden.
In ein separates Gefäß wurde ein Amsn-terminiertes
Polyamid mit einem Aminwert von 385 (Aminäquivalentgewicht 142) eingeführt. Der Polyamidhärter war
das Kondensationsprodukt von einer dimeren Fettsäure und Triäthylentetramin. Der Mischvorgang wurde unter
Vakuum bei Raumtemperatur durchgeführt.
Danach wurde eine Vergießungsmasse hergestellt, indem 3.3 Teile des oben beschriebenen Härtere mit
jeweils 100 Teilen der wie oben beschrieben hergestellten Polymerisatmischung vermischt wurden. Aus der
resultierenden Mischung mit vaslineähnlicher Konsistenz wurde danach eine Anzahl von Scheiben einer
Dicke von etwa 12,7 mm hergestellt, um die Härte der Zusammensetzung nach bestimmten Aushärtetemperaturen
und -zeiten bestimmen zu können. Die folgenden Ergebnisse sind Härteangaben nach dem Shore
Durometer Typ D-2 unter einem Gewicht von 15 kg. Dieser Test wurde gemäß ASTM D-1706-61 durchgeführt.
Zeit | Raumtemp. | Temperatur, °C | 54,4 | 70,0 | 76,7 | 87,8 | 101,7 | 148,9 | 176,7 |
43,3 | W | W | W | W | W | 60 | 62 | ||
5 Min. | W | W | 40 | 50 | 52 | 55 | 62 | 64 | |
•/2 Std. | W | W | 32 | 50 | 52 | 53 | 58 | 65 | 65 |
1 Std. | W | W | 45 | 58 | 58 | 58 | 58 | 65 | 67 |
2 Std. | W | 25 | 62 | 64 | 65 | 63 | 68 | 68 | 71 |
20 Std. | 45 30 | 58 | 62 | 66 | 68 | 65 | 69 | — | |
94 Std. | 58 53 | 61 | — | — | — | — | — | ||
118 Std. | 54 49 | 61 | 62 | 67 | 68 | 67 | 69 | — | — |
142 Std. | 54 49 | 62 | 53 | 53 | 49 | 60 | 59 | 68 | 70 |
142 Std. | 42 | 50 | |||||||
Oberfläche bis auf | |||||||||
6,35 mm abgeschliffen | |||||||||
w = weich. |
Die wirkliche Bedeutung der obigen Ergebnisse wird aus der unteren Zahlreihe deutlich, die erhalten wurde,
als man die Mitte der Testscheiben, bei denen 6,35 mm oder die Hälfte der Scheibe abgeschliffen war, dem
Gewicht aussetzte. Eine angemessene Härte für Vergußmassen beträgt etwa 58. Man kann daher
erkennen, daß sogar nach einer Zeit von 142 Stimden
unterhalb einer Temperatur von 87,8° C keine Aushärtung auftrat Es ist noch zu bemerken, daß die besondere
Aushärtetemperatur in diesem Beispiel für die beschriebene Zusammensetzung gilt, und daß die Aushärtetemperatur mit der jeweiligen verwendeten Zusammensetzung variiert
Die mittels der obenerwähnten Zusammensetzung erhaltenen Scherfestigkeitsergebnisse, die auf einem
635 mm starken Klebespalt basieren, zeigen ebenfalls
das Kritischsein der Temperatur: Aushärtung bei Raumtemperatur Ober 24 Stunden weniger als 3,5 kp/
cm2, bei Raumtemperatur fiber 48 Stunden 59,5 kp/cm2,
bei Raumtemperatur Ober 142 Stunden 65,1 kp/cm2. Im Gegensatz dazu ergibt eine fünfminfitige Aushärtung
bei 14WC eine Scherfestigkeit von 115,5 kp/cm2.
Es wurde eine Polymerisatmischung hergestellt, indem in einem Baker-Perkins-Mixer bei Raumtemperatur und unter einem Vakuum von etwa 635 Torr, 60
Teile Dibrompolybutadien mit einer Grundviskosität in Toluol bei 30° C von etwa 03 und einem Bromgehalt von
etwa 7 Gew.-% des Gesamtgewichtes des Polymerisates, 40 Teile des Dicylycidyläthers von Bisphenol A mit
einem EpoxySquivalentgewicht von etwa 188 und einei
Viskosität von 14 00OcP bei 25°C und 4 Teile vor säuregewaschenem Asbest vermischt wurden.
In einem separaten Gefäß wurde ein Härtersystem hergestellt indem 70 Teile eines Amin-terminierter
Polyamidharzes mit einem Aminwert von 385 (Amin· äquivalentgewicht 142) und 7 Teile säuregewaschener
Asbestes vermischt wurden. Das Polyamidharz war da: Kondensationsprodukt von einer dimeren Fettsäure
und Triäthylentetramin. Der Mischvorgang wurde untei
Vakuum bei Raumtemperatur vorgenommen. Danacr wurde eine Abdichtungsmasse hergestellt indem 4,2
Teile des oben beschriebenen Härtersystems mit jeweili
10 Teilen der oben beschriebenen Polymerisatmischung vermischt wurden. Das resultierende vaselineähnliche
Gemisch wurde danach auf eine Naht einer nicht lackierten Fahrzeugkarosserie aufgebracht und durch
Erhitzen mittels einer 250-Watt-Infrarotlampe in 4 s
Minuten bis zu einem schleifbaren Zustand ausgehärtet. Die Zusammensetzung besaß eine Topfzeit von etwa 50
Min. bei 25° C und, nachdem sie auf einen phosphatierten kaltgerollten Stahl aufgebracht worden war, nach
einer weiteren Härtung von 30 Minuten bei 148,9°Ceine Zugfestigkeit von etwa 105 kp/cm2.
Beispiel III
Es wurde eine ausgezeichnete Karosserievergußmasse hergestellt, indem zuerst bei Raumtemperatur und
unter Vakuum eine Polymerisatmischung aus 21 Teilen Dibrompolybutadien und 14 Teilen des Diglycidiläthers
von Bisphenol A (diese beiden Bestandteile sind identisch mit denen des Beispiels I), 16 Teilen kristalliner
Kieselsäure und zwei Teilen hydrophober, in der Dampfphase erzeugter Kieselsäure hergestellt wurde.
Die Kieselsäurebestandteile erwiesen sich als günstig für die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Vergußmasse
gegenüber Feuchtigkeit. Separat davon wurde ein Härtersystem unter Vakuum und bei Raumtemperatur
hergestellt, indem 30 Teile des in Beispiel I beschriebenen Polyamidharzes mit 42 Teilen von
nadeiförmigem Zinkoxid und einem Teil organophiler, in der Dampfphase hergestellter Kieselsäure, einem
thixotropen Mittel, vermischt wurden. Es wurde festgestellt, daß das nadeiförmige Zinkoxid die resultierende
Vergußmasse verstärkt und darüber hinaus Rissebildung in den auf der Vergußmasse aufgebrachten
Anstrichen verhindert.
Danach wurde die endgültige Abdichtungsmasse wie in Beispiel I hergestellt, indem 2,4 Teile der Polymerisatmischung
mit einem Teil des Härtersystems vermischt wurden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von Vergießungen und Abdichtungen durch Aufbringen eines Gemisches aus (a) einem olefinisch ungesättigten flüssigen Polymerisat einer Q- Ca-Diolefinkohlenwasserstoffverbindung, bei der ein größerer Anteil der Moleküle zwei getrennte AHylbromid-Endgruppen aufweist, (b) einer flüssigen Epoxidverbindung, (c) einem polyfunktionellen Amin-terminierten Polyamid und gegebenenfalls üblichen Zusätzen und Aushärtung bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssige Epoxidverbindung (b) ein Äquivalentgewicht von 170 bis 2Ί0 besitzt und mit der Diolefinkohlenwasserstoffverbindung (a) in einem Gewichtsverhältnis von 30 :70 bis 70:30 steht, und daß die Komponente (c) ein polyfunktionelles Amin-terminiertes Polyamid mit einem Aminäquivalentgewicht von 130 bis 160 ist, wobei 1 bis 5 Teile Polyamid (c) für jeweils 5 Teile des Gemisches von Diolefinkohlenwasserstoff (a) und Epoxid (b) eingesetzt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US00373573A US3842023A (en) | 1971-10-12 | 1973-06-25 | Polymeric solder composition |
Publications (3)
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DE2429992C3 true DE2429992C3 (de) | 1978-05-03 |
Family
ID=23472976
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742429992 Expired DE2429992C3 (de) | 1973-06-25 | 1974-06-22 | Verfahren zum Herstellen von Vergießungen und Abdichtungen |
Country Status (4)
Country | Link |
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JPH0757743B2 (ja) * | 1987-12-23 | 1995-06-21 | 昭和電工株式会社 | アリル型アミンの製造法 |
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-
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Also Published As
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