DE249258C

DE249258C -

Info

Publication number: DE249258C
Application number: DENDAT249258D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 249258 -KLASSE 47h. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. August 1911 ab.

Um bei Kettentrieben mit Rücksicht auf möglichst geräuschloses und genaues Arbeiten die Kette nachspannen zu können, wurde bisher entweder der Abstand der beiden Radwellen verstellbar gemacht oder der Kette durch Spannrollen zwischen den Rädern ein von der Geraden mehr oder weniger abweichender Verlauf gegeben. Dieses letztere Mittel ist wegen des erforderlichen Platzes in

ίο vielen Fällen nicht anwendbar, während der Veränderung des Wellenabstandes oft die Notwendigkeit eines bestimmten Abstandes entgegensteht. Der nachfolgend beschriebene neue spannbare Kettentrieb ist dagegen in den meisten Fällen verwendbar.

Fig. ι zeigt in der Seitenansicht ein Ausführungsbeispiel des neuen Kettentriebes, Fig. 2 eine dazu senkrechte Ansicht mit teilweisem Schnitt. In den Figuren bedeuten Y₁ und r₂ die beiden durch die Kette k verbundenen Räder auf den Wellen W₁ und w₂. Während aber das Rad r_r mit seiner Welle fest verkeilt ist, wird das Rad r₂ von einem besonderen hohlen Zapfen ζ getragen, der die zugehörige Welle w₂ mit Spielraum umschließt und seinerseits von einem um den Bolzen b schwingenden Arme α getragen wird. Durch eine Schraube s kann die Stellung des Armes a verändert werden, so daß der in den Figuren konzentrisch zu der Welle W₂ gezeichnete Zapfen ζ durch Verschieben nach rechts oder links eine exzentrische Lage erhalten kann.

Infolge der Lagerung auf dem Hohlzapfen ζ hat das Rad r₂ keine mittelbare Verbindung mit der Welle ze>„. Diese ist vielmehr durch eine besondere Kupplung hergestellt. Die Kupplung ist hier nach Art der Oldhamschen Scheibenkupplung ausgeführt angenommen, bei der zwei Scheiben mit kreuzweise gegenander versetzten Nuten durch ein Mittelstück mit entsprechend versetzten Federn verbunden sind. Dementsprechend greifen hier Klauen an der Nabe des Rades r₂ in Nuten des Mittelstückes m ein, und auf der anderen Seite ist mit der gedachten Versetzung das Mittelstück m ebenfalls durch Klauen mit der auf der Welle w₂ festen Endscheibe e verbunden. Durch eine nachgiebige Kupplung solcher Art ist also die nötige Beweglichkeit zwischen der Welle w₂ und dem zugehörigen Rade r₂ erzielt, so daß diese Teile auch bei der im allgemeinen exzentrischen Stellung doch richtig zusammen arbeiten.

Mit der beschriebenen Einrichtung kann man, wie ersichtlich, innerhalb des Zapfen-Spielraumes die Kette auf richtige Spannung einstellen. Die Einzelheiten, namentlich die verstellbare Lagerung des Zapfens z, für den beispielsweise statt der Bogenführung auch eine geradlinige Führung vorgesehen sein kann, und die nachgiebige Kupplung zwischen dem verstellbaren Rade und seiner Welle können verschiedene Formen annehmen. Selbstverständlich läßt sich die Spannvorrichtung auch gleichzeitig für beide Räder des Triebes ausführen und auch in Verbindung mit einer der bekannten Spannvorrichtungen, etwa als Ergänzung einer solchen. Die neue Spannvorrichtung empfiehlt sich auch für solche Fälle, wo durch das Nachspannen die Winkelstellung

Claims

der beiden Räder gegeneinander nicht geändert werden darf, wenn beispielsweise die Kette zum Antriebe einer Steuerwelle dient. Endlich kann die beschriebene Einrichtung, wiewohl in erster Linie für Kettentriebe bestimmt und dazu besonders geeignet, doch auch für andere Getriebe mit biegsamem Übertragungsmittel dienen, im besonderen auch für Stahlbandtriebe, die ähnlich dem Kettenantriebe auch nur kleine Verstellungswege erfordern.

Ρλτενϊ-Anspruch :

Spannvorrichtung für Rädergetriebe mit biegsamem Übertragungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß bei gleichem Abstand der Wellen die Räder auf hohlem, die zugehörige Welle mit Spielraum umschließendem, quer zur Welle verstellbarem Zapfen gelagert sind, während eine nachgiebige Kupplung zwischen jedem Rad und der zugehörigen Welle vorgesehen ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.