DE2448890B2 - Verfahren zur herstellung von kaltgewalzten, siliziumlegierten elektroblechen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von kaltgewalzten, siliziumlegierten elektroblechenInfo
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Description
-14480
10 g Mn-9,20
10 g Mn-9,20
gegebenen Grenztemperatur liegt, gehalten jo wird;
c) das Warmwalzen unter Einhaltung einer über 8400C liegenden Endwalztemperatur durchgeführt
und
d) das entkohlende und reknstallisierende Glühen des kaltgewalzten Bandes oder .Bleches während
einer Dauer bis maximal 4 min vorgenommen wird, wobei der Kohlenstoffgehalt auf unter 0,003% gesenkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Brammentemperatur t auf einen
Wert gehalten wird, der unterhalb einer durch die Gleichung
-14480
1OgMn -9,30
273
45
gegebenen Temperatur liegt und das Warmwalzen unter Einhaltung einer über 86O0C liegenden
Endwalztemperatur erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das entkohlende und rekristallisierende
Glühen des Bandes oder Bleches maximal 3 min beträgt.
55
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von kaltgewalzten, siliziumlegierten Elektroblechen mit
einem Wattverlust Vio/50 von weniger als 2,3 Watt/kp aus einer unberuhigten, weichen Stahlschmelze mit 0,03
bis 0,06% C, die zur Herabsetzung ihres Kohlenstoffgehalts auf unter 0,02% vakuumentkohlt und der zur
Desoxydation zuerst Aluminium und dann Silizium b5 zugesetzt wird, worauf die Schmelze zu Brammen
vergossen wird, die Brammen warm- und dann kalteewalzt werden und das kaltgewalzte Band oder
Bie-h in einem Durchlaufofen zu einer weiteren
Herabsetzung des Kohlemtoftgehaltes auf unter 0 005% entkohlend und rckristalhsierend geglüht wird.
' Es ist bekannt, bei der Herstellung von Elektroblechen
von einem Stahl auszugehen, der einen kleinen Gehalt an Verunreinigungen hat; die Gehalte an C, Mn,
S P Tr und Cu sollen so niedrig wie möglich sein, weil
der Wattverlust bzw. die Koerzitivfeldstärke durch Störstellen von kritischer Größe, z. B. feine Oxyde, aber
auch durch Spannungsfelder von Versetzungen erhöht wird Weiter wird angestrebt, im Stahl ein möglichst
grobkörniges Gefüge zu erzeugen da dadurch die magnetischen Eigenschaften ebenfalls günstig beeinflußt
werden, ff U 1 '
Üblicherweise wird der Kohlenstoffgehalt einerseits durch Vakuumbehandlung von im Ausgangszustand
unberuhigtem Stahl und andererseits durch entkohlendes Glühen der kaltgewalzten Bleche oder Bänder in
einem Durchlaufofen, bei dem auch die Rekristallisierune des Gefüges abläuft, auf unter 0,005% vermindert,
wie dies z. B. in der DT-AS 14 58 852 und in der OPS 3 07 469 beschrieben ist. Man ist bestrebt, die Glühzeiten
im Durchlaufofen möglichst kurz zu halten, d.h. diesen mit möglichst hohen Bandgeschvvindigkeiten zu
fahren weshalb es erforderlich ist, bereits den Kohlenstoffgehalt der flüssigen Schmelze auf niedrige
Werte zu bringen.
Bei der üblichen Technologie hat es sich herausgestellt,
daß bei der Vakuumbehandlung des flüssigen, unbe'ruhigten Stahls nicht nur eine Entkohlung, sondern
auch als Folge des höheren Dampfdruckes des Mangans eine merkliche Verminderung des Mangangehaltes
stattfindet. Bei Stählen mit weniger als 0,15% Mangan, welcher Gehalt im allgemeinen als obere zulässige
Grenze für Elektroblechqualitäten angesehen wird, und einen Kohlenstoffgehalt von weniger als 0,020%,
insbesondere weniger als 0,010%, am Ende der entkohlenden Vakuumbehandlung wurde bei den daraus
hergestellten kaltgewalzten Blechen ein ungünstiges Rekristallisationsverhalten festgestellt; das Korn war
relativ fein, und es wurden unzulässig hohe Wattverluste gemessen. Versuche, den Mangangehalt zu erhöhen,
brachten nur eine geringfügige Verbesserung.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung von aus vakuumentkohltem Stahl hergestellten
und im Durchlaufofen entkohlend und rekristallisierend geglühten kaltgewalzten Elektroblechen zu
schaffen, bei denen das Rekristallisationsverhalten derart beeinflußt wird, daß grobes Korn und niedrige
Wattverluste entstehen; weiter soll, um einen wirtschaftlichen Betrieb des Durchlaufofens zu erhalten, die
Banddurchlaufzeit möglichst kurz sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs definierten Art dadurch gelöst,
daß ein Mangangehalt von 0,25 bis 0,80%, vorzugsweise 0,35 bis 0,50%, in der vakuumentkohlten Schmelze
eingestellt wird; die Brammentemperatur t vor dem Warmwalzen — gemessen in °C vor dem Ziehen der
Bramme aus einem Stoßofen — in Abhängigkeit von Mangangehalt in Gew.-% auf einen Wert, der unterhalb
einer durch die Gleichung
-14480
i0 g Mn - 9,20
-273
gegebenen Grenztemperatur liegt, gehalten wird; das Warmwalzen unter Einhaltung einer über 840°C
liegenden Endwalztemperatur durchgeführt und das
entkohlende und rekristallisierende Glühen des kaltgewalzten
Bandes oder Bleches während einer Dauer bis maximal 4 min vorgenommen wird, wobei der Kohlenstoffgehalt
auf unter 0,003% gesenkt wird.
Das Wesen der Erfindung besteht also in °iner Kombination eines gegenüber den bisherigen Erkenntnissen
relativ hoch einzustellenden Mangangehaltes mit einer davon abhängigen Temperaturfühlung im Stoßofen
und beim Warmwalzen; die Temperatur am Ende des Warmwalzens soll möglichst hoch und die
Temperatur beim Ziehen der Bramme aus dem Stoßofen, also bei Beginn des Walzens, möglichst
niedrig sein. Durch den hohen, mit der Temperatur abgestimmten Mangangehalt werden niedrige Wattverluste
erreicht. Die erfindungsgemäße Begrenzung der Brammentemperatur nach oben verhindert, daß bei
extrem niedrigen C-Gehalten Schwefel und Sauerstoff, die als Sulfide bzw. Oxyde vorliegen, in Lösung gehen;
wäre dies der Fall, so würden feinste Ausscheidungen dieser Sulfide und Oxyde den Rekristallisationsablauf
behindern. Das enthaltene Mangan blockiert dieses In-Lösung-Gehen der Sulfide und/oder Oxyde, weshalb
erfindungsgemäß bei höheren Mangan-Gehalten im Stahl höhere Walzguttemperaturen entsprechend obiger
Gleichung zulässig sind.
Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist gekennzeichnet dadurch, daß die
Brammentemperatur t auf einen Wert gehalten wird, der unterhalb einer durch die Gleichung
t =
-14 480
10 g Mn - 9,30
-273
•14 480
10 g Mn - 9,20
-273
t =
-14 480
10 g Mn - 9,30
273
gegebene Temperatur liegt und das Warmwalzen unter Einhaltung einer über 86O0C liegenden Endwalztemperatur
erfolgt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das entkohlende und rekristallisierende Glühen des
Bandes oder Bleches maximal 3 min beträgt.
Der erfindungsgemäße Zusammenhang zwischen Walzguttemperatur und Mn-Gehalt ist in einem
Diagramm veranschaulicht:
Auf der Abszisse ist der Mn-Gehalt des Stahls in Gew.-% und auf der Ordinate die Walzguttemperatur ί
in 0C, gemessen vor dem Ziehen der Bramme aus dem
Stoßofen, d. h. praktisch zu Beginn der Breitbandwalzung, aufgetragen. Mit 1 ist strichpunktiert eine obere
Grenzkurve bezeichnet, die der Gleichung
·τ>
entspricht; und 2 ist eine vollausgezogene Kurve, die der Gleichung
entspricht; vorzugsweise sollen die im Stoßofen gemessenen Walzguttemperaturen unterhalb der Kurve
2 im schafften gezeichneten Feld liegen. Die vertikalen Linien i und 4 zeigen den Bereich des Mn-Gehaltes, auf
den die Erfindung anwendbar ist, und die strichlinierten Linien 5 und 6 kennzeichnen den bevorzugten
Mn-Gehalt im Bereich zwischen 0,35 und 0,50%. Mit 7 ist ein Einzelwert bezeichnet, der sich auf das folgende
Ausführungsbeispiel bezieht.
In einem 30-t-Konverter wurde nach dem Sauerstoffaufblasverfahren
ein unberuhigter Stahl mit der chemischen Zusammensetzung
0,051% C,
0,28% Mn,
0,012% S und
455 ppm Sauerstoff
erzeugt und anschließend einer entkohlenden Vakuumbehandlung unter Verwendung einer Vakuumheberanlage
unterworfen. Zwischen dem 18. und 22. Hub wurden 130 kp Aluminiumgranalien, zwischen dem 23.
und 33. Hub 870 kp Ferrosilizium und beim 24. Hub 28 kp Mn-affine zugesetzt; nach insgesamt 40 Entgasungshüben
wurde folgende Gußanalyse ermittelt:
0,009% C
1,78% Si,
0,37% Mn,
0,018% P,
0,011% S und
0,346% Al.
Die zu Rohbrammen vergossenen Blöcke dieses vakuumentkohlten Stahls wurden in einem Tiefofen auf
Walztemperatur von 12200C erwärmt, auf einer
Brammenstraße ausgewalzt und die vorgewalzten Brammen in einem Stoßofen auf 12100C (Punkt 7 im
Diagramm) erwärmt und dann gezogen. Nach Walzen in fünf Stichen auf einem Vorgerüst wurde eine
Auslauftemperatur von 1050°C gemessen; das Weiterwalzen
erfolgte auf einer halbkontinuierlichen, sechsgerüstigen Breitbandstraße, wobei ein 2,0 mm dickes
Warmband erzeugt und eine Endwalztemperatur von 885°C bzw. eine Haspeltemperatur von 7400C eingehalten
wurde. Das Warmband wurde in drei Stichen auf 0,5 mm kaltgewalzt und in einem üblichen Durchlaufofen
mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von 26 m pro Minute bei einer Temperatur von 9100C rekristallisierend
und entkohlend geglüht; das entspricht einer Glühzeit (Haltezeit) bei dieser Temperatur von etwa
2,8 min. Die Korngröße nach dem Rekristallisieren lag nach ASTM zwischen 4 und 5; die gemischte
Epsteinprobe ergab einen Ummagnetisierungsverlust V,o/so (bei 10 000 Gauß und 50 Hertz nach DlN 46 400)
von 2,05 W/kp.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann nicht nur beim Blockguß — wie im Ausführungsbeispiel beschrieben
— angewendet werden, sondern auch für kontinuierlich im Strang gtgossene Brammen.
Es wurde festgestellt, daß die günstige Wirkung des Mn-Gehaltes in Kombination mit den übrigen Herstellungsbedingungen
unabhängig ist von den P- und Al-Gehalten, die in üblichen Grenzen zwischen 0,005
und 0,20% P bzw. 0,0 bis 0,50% Al liegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von kaltgewalzten, siliziumlegierten Elektroblechen mit einem Wattverlust
Vio/5o von weniger als 2,3 Watt/kp aus einer
unberuhigten, weichen Stahlschmelze mit 0,03 bis 0,06% C, die zur Herabsetzung ihres Kohlenstoffgehaltes
auf unter 0,2% vakuumentkohlt und der zur Desoxydation zuerst Aluminium und dann Silizium
zugesetzt wird, worauf die Schmelze zu Brammen vergossen wird, die Brammen warm- und dann
kaltgewalzt werden und das kaltgewalzte Band oder Blech in einem Durchlaufofen zu einer weiteren
Herabsetzung des Kohlenstoffgehaltes auf unter i>
0,005% entkohlend und rekristallisierend geglüht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
a) ein Mangangehalt von 0,25 bis 0,80%, vorzugsweise 0,35 bis 0,50%, in der vakuumentkohlten
Schmelze eingestellt wird;
b) die Brammentemperatur f vor dem Warmwalzen — gemessen in 0C vor dem Ziehen der
Bramme aus einem Stoßofen — in Abhängigkeit von Mangangehalt in Gew.-% auf einen
Wert, der unterhalb einer durch die Gleichung
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