DE2313730C2 - Verfahren zur Herstellung eines optischen Anzeigeelementes mit einer nematischen flüssigkristallinen Schicht - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines optischen Anzeigeelementes mit einer nematischen flüssigkristallinen SchichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines optischen Anzeigeelementes mit einer nematischen flüssigkristallinen Schicht, bei dem zwei Glasplatten einseitig mit einer für sichtbares Licht transparenten, elektrisch leitfähigen Schicht versehen, anschließend in wenigstens eine der Leitschichten die
anzuzeigenden Informationselemente eingeätzt und schließlich die Glasplatten parallel zueinander mit den
einander zugewandten Leitschichten als Seitenwandungen einer die flüssigkristalline Schicht aufnehmenden
Küvette zusammengesetzt werden, wobei die zwischen den Glasplatten angeordnete flüssigkristalline Schicht
im Bereich der Einätzungen durch eine Zwischenschicht aus transparentem, elektrisch nichtleitendem Material
homöotrop vororientiert wird.
Im allgemeinen sind optische Anzeigeelemente mit einer flüssigkristallinen Schicht in der Weise aufgebaut,
daß die flüssigkristalline Schicht mit einer Dicke von etwa 15 bis 20 μ zwischen zwei Glasplatten eingebettet
ist, deren der flüssigkristallinen Schicht zugewandte Flächen mit einer dünnen transparenten Edelmetallschicht, beispielsweise Gold oder Silber, von etwa 50 nm
Dicke bedeckt sind. Anstelle dünner, transparenter Edelmetallschichten können als transparente Leitschichten auch Schichten aus mit Antimonoxid dotiertem Zinnoxid oder aus mit Zinnoxid dotiertem
Indiumoxid von etwa 80 μηι Dicke verwendet werden.
In die vom Betrachter her vordere Leitschicht oder aber in beide Leitschichten sind Informationselemente,
beispielsweise Buchstaben. Zahlen oder entsprechende Muster, eingeätzt, die, solange an die Leitschichten eine
Spannung angelegt ist, bei rückwärtiger Beleuchtung
des Anzeigeelementes für den Betrachter erkennbar
sind. Diese bekannten Anzeigeelemente werden also in Transmission benutzt, wobei sie von hinten beleuchtet
werden müssen. Andererseits sind auch Anzeigeelemente mit ähnlichem Aufbau bekannt, die sich von den für
Transmission verwendeten Anzeigeelementen lediglich dadurch unterscheiden, daß die hintere, vom Betrachter
entfernt liegende elektrische Leitschicht aus einem undurchsichtigen, metallisch reflektierenden Belag be
steht Dabei kann es sich beispielsweise um eine
entsprechend dicke Edelmetallschicht handeln. In diesem Fall ist keine rückwärtige Beleuchtung erforderlich, vielmehr lassen sich die Anzeigeelemente bei
Beleuchtung von der Vorderseite her, beispielsweise bei
Die in Anzeigeelementen der beschriebenen Art verwendete flüssigkristalline Schicht besteht beispielsweise aus einer Mischung aus MBBA und EBBA,
allgemein aus einer Schiffschen Base. Die zwischen den
Glasplatten angebrachte flüssigkristalline Schicht wird
vor der Inbetriebnahme zunächst zumindest im Bereich der Einätzungen, an den Stellen also, an denen die
elektrisch leitfähige Schicht weggeätzt ist, vororientiert. Diese Vororientierung kann einmal mechanisch erfol
gen, indem die an der flüssigkristallinen Schicht
anliegenden Glasplatten durch Reibung in einer Richtung so beeinflußt werden, daß sich die stabellenförmigen Kristallmoleküle im wesentlichen parallel zur
Glasplatte und zur elektrischen Leitschicht ausrichten.
In diesem Fall spricht man von einer homogenen Orientierung. Wird dagegen in die flUssigkristalline
Schicht nach dem Einfüllen in die durch die Glasplatten gebildete Küvette beispielsweise Lecithin eingegeben,
so richten sich die stäbchenförmigen Flüssigkristallmo
leküle wenigstens im Bereich der Einätzungen normal
zur Ebene der Glasplatten aus, wobei sich eine sogenannte homöotrope Orientierung ergibt
Wird nun an die elektrischen Leitschichten eine Spannung angelegt, so bilden sich innerhalb der
flüssigkristallinen Schicht in all den Bereichen, in denen die Leitschicht oder die Leitschichten nicht in Form der
zur Anzeige zu bringenden Informationselemente weggeätzt ist bzw. sind, unorientierte, lichtstreuende
Domänen, so daß die flüssigkristalline Schicht hier eine
undurchsichtige, milchige optische Sperrschicht bildet.
Die flüssigkristalline Schicht verliert also in all den Bereichen, die beidseitig von den die Glasplatten
bedeckenden Leitschichten begrenzt sind, die vorgegebene anfängliche Orientierung, während diese im
Bereich der Ausätzungen oder Informationselemente erhalten bleibt, so daß die flüssigkristalline Schicht an
diesen Stellen transparent bleibt.
Es hat sich nun herausgestellt, daß die vorstehend beschriebene homogene Orientierung der flüssigkristal
linen Schicht gewisse Nachteile bildet, weil andererseits
auch im Bereich der Ausätzungen eine gewisse
homöotrope Vororientierung der flüssigkristallinen Schicht beispielsweise nach einem Verfahren erzeugt,
wie es in »Appl. Phys. Lett.« 19 (1971), Seiten 213-215,
beschrieben ist, wobei auf die Innenwandungen der Küvette ein dünner Überzug aus Lecithin aufgebracht
bj wird, so tritt der Nachteil auf, daß es im Laufe der Zeit
innerhalb der flüssigkristallinen Schicht zu Diffusionsvorgängen kommen kann, die im Bereich der Informationsclemente eine Desorientierung mit hieraus resultie-
render Transparenzabnahme bewirken können. Dieser Nachteil tritt noch in verstärktem Maße auf, wenn, wie
es bei einem anderen Verfahren bekannt ist, die homöotrope Vororientierung durch Zusatz von Lecithin
zu der in der Küvette befindlichen flüssigkristallinen Schicht erzeugt wird, da hierbei ein Koni;entrationsgefälle
von der Einfüllstelle bis zur gegenüberliegenden Seite der flüssigkristallinen Schicht erzeugt wird,
wodurch Diffusionsvorgänge der beschriebenen Art geradezu unvermeidbar werden. Außerdem können
Lecithinschichten der aus der Entgegenhaltung »AppL Phys. Lett.^ bekannten Art nur bei solchen Anzeigeelementen
zur homöotropen Vororientierung verwendet werden, bei denen die erforderliche Abdichtung der
Küvette durch Kunststoffverklebung erfolgt Wird die Küvette hingegen mit Glaslot verschlossen, so wird bei
den dabei notwendigen Temperaturen das Lecithin zerstört, mit entsprechendem Verlust der Vororientierung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattui.g zu schaffen,
bei dem die flüssigkristalline Schicht dauerhaft und gleichmäßig homöotrop vororientiert werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren der genannten Art gelöst, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß vor dem Aufbringen der Leitschicht und dem Einätzen der Informationselemente
als Zwischenschicht eine Schicht aus SiO2 oder TiO2
unmittelbar auf die Glasplatten) aufgebracht wird, indem die Glasplatte in eine Lösung einer entsprechenden
Metallverbindung in einem organischen Lösungsmittel eingetaucht und anschließend getempert wird.
Durch das erfindungsgemäß vorgesehene Tauchverfahren läßt sich eine lückenlose, nämlich »pinholefreie«
Schicht erzielen, die im Aufdampfverfahren nicht erreicht werden kann und die offenbar den Effekt hat,
daß aus den »pinholes« keinerlei Alkaliionen od. dgl. aus der Glasplatte in die flüssigkristalline Schicht austreten
können, wodurch eine Beeinträchtigung der Vororientierung vermieden wird.
Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Zwischenschicht
als λ/4-Schicht für den Bereich des sichtbaren Lichtes aufgebracht wird. Hierbei ergibt sich der
zusätzliche Vorteil einer Teilentspiegelung, die besonders bei reflektiv betriebenen Anzeigeelementen zur
Wirkung kommt.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß die erwünschte Orientierung der
flüssigkristallinen Schicht an den Kontaktstellen mit den Glasplatten, an den Stellen also, an denen die
elektrischen Leitschichten weggeätzt sind, ohne zusätzliche mechanische Behandlung oder Beimischung eines
Orientierungsmittels, wie Lecithin, automatisch erfolgt, wenn nur die Glasplatte vor dem Aufbringen der
Leitschicht mit SiO2 oder TiO2 dünn beschichtet wird, so
daß die flüssigkristalline Schicht nicht mehr mit der von der Produktion her oft unregelmäßigen oder durch den
Ätzvorgang rauhen Glasoberfläche, sondern mit der SiO2- bzw. TiO2-Schicht in Kontakt kommt. Die w>
Zwischenschicht aus SiO2 oder TiO2, die durch
Eintauchen der Glasplatten in eine Lösung des Zwischenschichtmaterials in einem organischen Lösungsmittel
und anschließendes Tempern hergestellt wird, bildet auf den Glasplatten eine dichte Schicht, so er>
daß zusätzlich auch erreicht wird, daß keine Alkalien des Glassubstrats in die flüssigkristalline Schicht diffundieren
können. Unabhängig vom Glassubstrat bietet sich also der flüssigkristallinen Schicht stets die gleiche
Oberfläche an. Die Struktur der Oberfläche läßt sich durch die Lösungseinstellung und den an die durch
Eintauchen erfolgende Beschichtung angeschlossenen Tempervorgang so beeinflussen, daß sich bezüglich der
Flüssigkristallorientierung die gleiche Wirkung wie beispielsweise mittels einer Lecithinbeimischung erzielen
läßt
Dadurch, daß bei dem Verfahren nach der Erfindung im Gegensatz zu dem aus »Appl. Phys. Lett« 19 (1971),
Seiten 213—215, bekannten Verfahren die homöotrope Vororientierung nicht durch Lecithin erfolgt, sondern
ausschließlich durch die im Gegensatz zu dem dort beschriebenen Anzeigeelement an der der flüssigkristallinen
Schicht zugewandten Seite der Leitschicht angeordneten SiO2- oder TCh-Schicht, können nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Anzeigeelemente auch mit Glaslot verschlossen werden, ohne
daß durch die hierzu erforderlichen Temperaturen das Lecithin zerstört werden könnte. Auch treten die weiter
oben erläuterten Diffusionsprobleme, die bei Verwendung von Lecithin beobachtet werden und zu einem
späteren Verlust der Vororientierung führen können, bei nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Anzeigeelementen nicht auf.
Erfindungswesentlich ist es, daß die SiO2- bzw.
TiO2-Schicht bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in
der beanspruchten Weise unmittelbar auf die Glasplatte aufgebracht wird. Weiterhin ist es erfindungswesentlich,
daß das Aufbringen der SiO2- bzw. TiO2-Schichten
durch Eintauchen der Glasplatte in eine Lösung einer entsprechenden Metallverbindung in einem organischen
Lösungsmittel und anschließendes Tempern erfolgt, nicht aber beispielsweise durch Aufdampfen. Es
hat sich nämlich gezeigt, daß durch Verwendung von Aufdampfschichten keine homöotrope Orientierungswirkung erzielt werden kann. Dies gilt insbesondere
dann, wenn beispielsweise in der durch die US-PS 36 12 654 bekannten Art die SiOrSchicht nicht unmittelbar
auf die Glasplatte, sondern im Anschluß an eine Leitschicht angeordnet wird. Ebenfalls zeigt eine aus der
US-PS 37 00 306 vorbekannte, im Anschluß an die Leitschicht auf die Glasplatte aufgebrachte SiO-Aufdampfschicht
keinerlei vororientierende Wirkung der durch das erfindungsgemäße Verfahren überraschenderweise
erzielten Art.
Die aus einer Figur bestehende Zeichnung zeigt eine die flüssigkristalline Schicht begrenzende, nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren beschichtete Glasplatte im schematischen Schnitt.
Wie sich aus der Zeichnung ergibt, ist auf eine Glasplatte 1 in einer Dicke von beispielsweise λ/4 im
Bereich des sichtbaren Lichtes, vorzugsweise abgestimmt auf die maximale Hellempfindlichkeit des
menschlichen Auges, also auf eine Lichtwellenlänge von 550 ηψ, eine SiO2- oder TiO2-Schicht 2 aufgebracht. Das
Aufbringen der Schicht 2 erfolgt dadurch, daß die Glasplatte 1 in eine Lösung einer entsprechenden
Metallverbindung in einem organischen Lösungsmittel eingetaucht und anschließend getempert wird, wodurch
sich die Schicht 2 verfestigt. Mit anderen Worten, zur Herstellung der Schicht 2 wird ein pyrolyisches
Verfahren angewandt. Anschließend wird in bekannter Weise auf die Zwischenschicht 2 eine elektrisch
leitfähige Schicht 3 aufgebracht.
In die Schicht 3 werden die anzuzeigenden Informationselemente
eingeätzt. Daraufhin steht die flüssigkristalline Schicht an den ausgeätzten Stellen nicht mehr
mit dem Glassubstrat 1 direkt, sondern lediglich mit der Zwischenschicht 2 in Kontakt, wodurch sich automatisch
in diesen Kontaktbereichen die gewünschte, völlige Transparenz der flüssigkristallinen Schicht
bewirkende Orientierung derselben ergibt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines optischen Anzeigeelementes mit einer nematischen flüssigkristallinen Schicht, bei dem zwei Glasplatten einseitig
mit einer für sichtbares Licht transparenten, elektrisch leitfähigen Schicht versehen, anschließend
in wenigstens eine der Leitschichten die anzuzeigenden Informationselemente eingeätzt und schließlich
die Glasplatten parallel zueinander mit den einander zugewandten Leitschichten als Seitenwandungen
einer die flüssigkristalline Schicht aufnehmenden Küvette zusammengesetzt werden, wobei die
zwischen den Glasplatten angeordnete flüssigkristalline Schicht im Bereich der Einätzungen durch
eine Zwischenschicht aus transparentem, elektrisch nichtleitendem Material homöotrop vororientiert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Aufbringen der Leitschicht und dem Einätzen
der Informationselemente als Zwischenschicht eine Schicht aus SiO2 oder TiO2 unmittelbar auf die
Glasplatten) aufgebracht wird, indem die Glasplatte in eine Lösung einer entsprechenden Metallverbindung in einem organischen Lösungsmittel eingetaucht und anschließend getempert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht als λ/4-Schicht für
den Bereich des sichtbaren Lichtes aufgebracht wird.
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