DE2345223B2 - Kolben für Hubkolbenmaschinen mit einem hohlen Kolbenbolzen - Google Patents
Kolben für Hubkolbenmaschinen mit einem hohlen KolbenbolzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kolben für Hubkolbenmaschinen mit einem hohlen Kolbenbolzen zur Aufnahme
einer Schraube, mittels der Kolben und Kolbenbolzen quer zur Kolbenachse miteinander verspannt
sind.
Eine derartige Triebwerkskonstruktion zeigt beispielsweise die französische Patentschrift 3 63 099.
Auch dort findet ein in Längsrichtung hohler Kolbenbolzen Verwendung. Dieser Kolbenbolzen wird von
einer Schraube durchdrungen, die ihn in seiner Lage gegenüber dem Kolbenmantel fixiert Die den Kolbenbolzen
aufnehmende Schraube weist an einem Ende einen angeformten Schraubenkopf und an ihrem anderen
Ende eine angeschraubte Mutter auf. Schraubenkopf und Schraubenmutter liegen an ihren dem Kolbenbolzen
zugewandten Flächen und längs ihrer radiaten Umfangsflächen formschlüssig an dem Kolbenmantel
an. Die Schraube ist ferner in dem Kolbenmantel in gegenüberliegenden und fluchtenden Bohrungen ohne
Spiel gelagert Diese den Kolbenbolzen aufnehmenden Bohrungen müssen daher sehr fein bearbeitet sein und
verursachen somit hohe Fertigungskosten. Der hohle Kolbenbolzen liegt über seine gesamte Länge mit einer
relativ engen Passung auf der ihn haltenden Schraube •uf. Bei dieser Konstruktion gelangen die auf den Kolbenbolzen
einwirkenden Kräfte direkt auf die diesen SS Bolzen haltende Schraube. Dadurch wird diese einmal
Sehr stark auf Biegung beansprucht was bekanntlich für Schrauben äußerst ungünstig ist Zudem wird diese
Biegebeanspruchung noch auf den zylindrischen Kolbenmantel übertragen, wodurch dieser bis in die Ringpartien
hinein deformiert werden kann.
Die Erfindung will nun eine Lösung aufzeigen, nach der diese Nachteile möglichst vermieden werden können.
Insbesondere wird angestrebt, einen durch eine Schraubverbindung an dem Kolben befestigten KoI-benbolzen
möglichst kurz und in einer von der Gestaltsfestigkeit her ungeschwächten Form herzustellen
sowie diesen ohne komplizierte Passungen zu lagern.
Dabei soll die den Kolbenbolzen durchdringende und diesen an dem Kolben verspannende Schraube weitgehend
frei von Biegebeanspruchungen gehalten werden. Weiterhin soll auch das auf den Kolbenbolzen und dessen
Schraubverbindung entfallende Gewicht im Hinblick auf eine Senkung der bewegten Masse des Triebwerkes
verringert werden.
Erfindungsgemäß werden bereits alle diese Teilaufgaben dadurch gelöst, daß die den Kolbenbolzen verspannende
Schraube innerhalb des Kolbenbolzens und in zwei an sich bekannten vom Kolbenboden nach innen
gerichteten Fortsätzen in Bohrungen gelagert ist deren Durchmesser größer sind als der Außendurchmesser
dieser Schraube, so daß nach Verspannen der Schraube die auf den Kolben wirkenden Kräfte allein
vom Reibschluß zwischen Stirnflächen an Schraube, Fortsätzen und Kolbenbolzen auf ein an diesem angelenktes
Pleuel übertragen werden.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes weisen die vom Kolbenboden nach
innen gerichteten Fortsätze an ihren inneren, einander gegenüberliegenden Stirnflächen Schultern auf, die als
Anlage für den Kolbenbolzen dienen. Diese Schultern erweisen sich besonders bei der Montage des Kolbenbolzens
als günstig.
7ur Verwendung bei der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Konstruktion eignet sich insbesondere ein
Kolbenbolzen aus Leichtmetall. Dies gilt ganz besonders hinsichtlich der Festigkeit der Reibschlußlagerung
bei ansteigenden Temperaturen während des Triebwerkbetriebes. Entscheidend für den Halt des Bolzens
ist nach der Erfindung der Reibschluß zwischen den Bolzenstirnflächen und den von dem Kolbenboden ausgehenden
Fortsätzen, wobei die für den Reibschluß erforderliche Kraft von der den Bolzen verspannenden
Schraube ausgeht. Die Schraube selbst ist zur Aufnahme der hohen Zugbeanspruchung als Dehnschraube
ausgebildet. An dieser Schraube soll der Kolbenbolzen möglichst an keiner Stelle fest anliegen, d.h. seine
Exakt'.age soll nicht durch Auflage am Schraubenumfang festgelegt werden.
Als Material für den Kolbenbolzen eignet sich das Leichtmetall deshalb besonders gut weil durch das
Leichtmetall einmal eine Gewichtsenkung der bewegten Massen des Triebwerkes erzielt werden kann und
andererseits eine günstige Materialpaarung hinsichtlich der gesamten Schraubverbindung erreicht wird. Infolge
des hohen Ausdehnungs-Koeffizienten von Leichtmetall
dehnt sich der Bolzen bei Temperaturerhöhungen nämlich wesentlich stärker aus als die den Bolzen verspannende
Dehnschraube aus Stahl oder einer Legieiung hiervon. Dadurch nimmt der Reibschlußhalt bei
erhöhter Temperatur während des Triebwerkbetriebes praktisch zu und gewährt noch eine zusätzliche Sicherheit
für den Halt des Reibschlusses.
Im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Problem der Kolbenbolzenlagerung sei auch noch auf
die deutsche Patentschrift 8 12 746 hingewiesen. Diese zeigt ein Triebwerk, bei dem der Kolbenbolzen an seinen
Enden mit Abflachungen versehen ist, mit denen er am Kolben anliegt Die Enden des Bolzens sind mit
dem Kolben durch parallel zur Kolbenlängsachse geführte Schrauben verbunden. Damit unterscheidet sich
dieser Gegenstand grundsätzlich von der Erfindung, nach der ein in Längsrichtung hohler Kolbenbolzen
durch eine den Bolzenhohlraum durchdringende Schraube an nach innen gerichteten Fortsätzen des
Kolbenbodens verspannt wird.
Damit zeichnet sich die Erfindung vor allem durch folgende Vorteile aus:
Der Kolbenbolzen wird in Richtung der Kolbenlängsachse durch Reibschluß während des gesamten
Triebwerkbetriebes sicher gehalten, wobei er sich in ;
Kolbenbodenrichtung zusätzlich noch gegen Schultern abstützen kann, die an von dem Kolbenboden ausgehenden
Fortsätzen angeformt sein können. Die durch den Hohlraum des Bolzens geführte Spannschraube
wird von dem Kolbenbolzen her nicht auf Biegung be- ίο
ansprucnL Darüber hinaus ist die Montage des Kolbenbolzens sehr einfach, da nur eine einzige gut zugängliche
Schraube vorgesehen ist im Gegensatz beispielsweise zu der Lösung nach der DT-PS 8 12 746. Aus der
DT-OS 21 51 184 ist zwar auch bereits eine Kolbenbolzenverspannung
durch eine Schraube bekannt, bei der diese Schraube ebenfalls nicht auf Biegung beansprucht
wird. Die gesamte Kolbenkonstruktion sowie insbesondere die Art der Bolzenlagerung ist c'ort jedoch grundsätzlich
von der erfindungsgemäöen Lösung verschieden.
Dort verläuft nämlich die den Bolzen spannende Schraube nicht in Kolbenquer-, sondern in Kolbenlängsrichtung.
Dadurch ergeben sich eine ganze Reihe erhebliche Nachteile gegenüber der erfindungsgemäß
aufgezeigten Bauweise. So ergibt sich bei jenem KoI-ben wegen der dort vorgesehenen zentrischen Verschraubung
beispielsweise eine in vielen Fällen unerwünscht große Bauhöhe. Denn zur Aufnahme der von
der Schraube auszuhaltenden mechanischen und thermischen Belastung muß diese als Dehnschraube mit
einer gewissen Länge zum Vorspannen für die erforderliche Dehnung ausgebildet sein. Der Schraubenkopf
liegt in einer äußeren öffnung des Kolbenbodens. Durch diese Anordnung kann die Höhe der mechanischen
Belastung an der Schraubenauflagefläche des Kolbenbodens bei hohen Betriebstemperaturen wegen
der mit steigender Temperatur sinkenden Festigkeit des meist aus Leichtmetall bestehenden Kolbenwerkstoffes
vielfach kritisch werden. Im übrigen schwächt die für die Spannschraube erforderliche Durchbrechung
des Kolbenbodens diesen. Die im Kolbenbodenäußeren liegende öffnung zur Aufnahme des Schraubenkopfes
stellt einen unerwünschten Schadraum dar, der nur mit besonderem zusätzlichem Aufwand unschädlich
gemacht werden kann. Andi 1 enfalls bestünde nämlich die Gefahr einer Verkokung, die bei Otto-Motoren
zu Giühzündungcn führen könnte. Im übrigen muß der Kolbenbolzen selbst ein großes Materialvolumen
sowie hohe Festigkeit wegen der Aufnahme des Gewindes für die zentral angeordnete Spannschraube
besitzen. Denn dieses Gewinde muß im oberen Totpunkt die gesamte Massenkraft des Kolbenkopfes, der
Schraube selbst, zuzüglich der in der Schraube herrschenden Vorspannkraft aufnehmen. Außerdem kann
bei dem dortigen Bolzen auch nur ein geschlitztes und damit von der Fertigung teueres und von der Tragfähigkeit
her geschwächtes Pleuel Verwendung finden. Nicht zuletzt ist an dem Bolzen für die Drucklagerung
zwischen Kolbenboden und Bolzen auch noch eine spezielle Ausfräsung erforderlich. Sämtliche der genannten
Schwierigkeiten und Nachteile sind bei der erfindungsgemäßen Lösung praktisch von vornherein nicht vorhanden.
Die Erfindung soll an zwei Ausführungsbeispielen erläutert werden, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es
zeigt
F i g. 1 einen Teil eines Triebwerkes gemäß einer ersten Ausführung der Erfindung in einem Schnitt entlang
der Kolbenlängsachse,
F i g. 2 einen Schnitt durch F i g. 1 entlang der Linie 11-11,
F i g. 3 einen Teil eines Triebwerks gemäß einer zweiten Ausführung der Erfindung in einem Schnitt
entlang der Kolbenlängsachse und
F i g. 4 einen Schnitt durch F i g. 3 entlang der Linie
IV-IV.
Bei beiden Ausführungen ist übereinstimmend der Kolben als Ganzes mit 1 bezeichnet Er weist einen
Kolbenboden 2 und eine Ringzone 3 auf. Von der innenseite des Kolbenbodens 2 stehen parallel zur Kolbenlängsachse
gerichtete wandartige Fortsätze 4 und 5 ab. Zwischen diesen ist ein Bolzen 6 angeordnet, der
von dem Kopf eines Pleuels 7 umfaßt wird. Die Fortsätze 4 und 5 und der Bolzen 6 sind von miteinander fluchtenden
Bohrungen 8, 9 und 10 durchsetzt. Durch diese ist eine Schraube 11 geführt, welche durch eine Mutter
12 angezogen ist.
Bei der ersten Ausführung gemäß F i g. 1 und 2 sind die Fortsätze 4 und 5 einstückig mit Schaftteilen 13 und
14 verbunden, welche die Führung des Kolbens 1 im nicht dargestellten Zylinder übernehmen. Der Bolzen 6
ist im Verhältnis zu seinem Durchmesser sehr kurz und wird zwischen den Fortsätzen 4 und 5 ausschließlich
durch die Reibungskräfte gehalten, welche durch die Spannkraft der Schraube 11 vermittelt werden. Damit
die Schraube U auf keinen Fall einer Biegebeanspruchung ausgesetzt ist, ist zwischen ihrem Schaft und den
Bohrungen 8 und 9 in den Fortsätzen 4 und 5 sowie zwischen dem Schaft und der Bohrung 10 in dem Kolbenbolzen
6 ein Spiel vorgesehen.
Die zweite Ausführung gemäß F i g. 3 und 4 weist folgende Besonderheit auf: Zwischen dem Schaft der
Schraube 11 und ihrem Kopf ist ein zapfenförmiges Stück 15 angeordnet. Außerdem ist am anderen Ende
der Schraube zwischen ihrem Schaft und der Mutter 12 eine Hülse 16 eingesetzt, die den gleichen Durchmesser
aufweist wie das zapfenförmige Stück 15. Der Zapfen
15 und die Hülse 16 greifen in entsprechende Bohrungen 17 und 18 eines Schaftteiles 19 ein. Das Schaftteil
19 ist also von dem übrigen Kolben 1 vollständig getrennt und mit ihm nur über die Schraube 11 drehbar
verbunden. Diese Konstruktion stellt also einen sogenannten Pendelschaftkolben dar, der den großen Vorteil
hat, daß der Schaft unbeeinflußt durch den Kopf, der nur der Weiterleitung der Gaskräfte und der Abdichtung
des Brennraums dient, die Führung des Kolbens im Zylinder wahrnehmen kann. Außerdem liegt
der Kolbenbolzen 6 im Gegensatz zur ersten Ausführung auch noch an an den Fortsätzen 4,5 angeformten
Schultern 20, 21 an. Die Stirnflächen des Bolzens 6 sind übrigens mit Rücksicht auf eine leichte Fertigung ebenso
wie die entsprechenden Anlageflächen an den Fortsätzen 4 und 5 zylinderabschnittförmig ausgebildet.
Claims (3)
- Patentansprüche:t. Kolben für Hubkolbenmaschine!! mit einem hohlen Kolbenbolzen zur Aufnahme einer Schrau- S be, mittels der Kolben und Kolbenbolzen quer zur Kolbenachse miteinander verspannt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schraube (11) aufnehmenden Bohrungen (8, 9; 10) in zwei an sich bekannten vom Kolbenboden (2) nach innen gerichteten Fortsätzen (4, 5) und im Kolbenbolzen (6) größer sind als der Außendurchmesser der Schraube (11), so daß nach Verspannen der Schraube die auf den Kolben wirkenden Kräfte allein vom Reibschluß zwischen den Stirnflächen an Schraube, Fortsätzen und Kolbenbolzen auf das Pleuel (7) fibertragen werden.
- 2. Kolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fortsätze (4, 5) an ihren inneren, einander gegenüberliegenden Stirnflächen Schultern (20, 21) aufweisen, die als Anlage für den Kolbenbolzen (6) dienen.
- 3. Kolbenbolzen für den Kolben nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Leichtmetall besteht.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) | ||
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