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Verfahren und Vorrichtung zum Schließen der Bußspitze einer Strumpfware
auf einer Rundstrickmaschine Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schließen
der Bußspitze einer Strumpfware auf einer Rundstrickmaschine, bei welcher das-radiale
Zusammenziehen des Gestrickes durch Ziehen mindestens eines Fadens bewirkt wird,
sowie eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Rundstrickmaschine.
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Es wurden bereits verschiedene Verfahren bekannt (DX-OSen 1.760.213
und 2.061.072), mit dren Hilfe durch Ziehen eines oder mehrerer Fäden die Fuß spitze
radial zusammengezogen wird.
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Bei derartig geschlossenen Spitzen besteht aber die Gefahr, dass durch
auftretende Spannungen im Gebrauch sich diese Snitzen durch das teilweise Zurückrutschen
des oder der gezogenen Fäden wieder etwas öffnen. Man hat deshalb versucht, den
oder die Fäden durch Knoten (1)T-OS 1.760.213) oder Verschweißen (D-OS 2.061.072)
zu sichern. Hierzu sind jedoch Vorrichtungen erforderlich, die räumlich nur dann
untergebracht werden können, wenn auf die übliche Rippscheibe zur Herstellung eines
loppelrandes verzichtet wird, und die nur unter Schwierigkeiten so genau gesteuert
werden können, dass sie an der gewiinschten Stelle auf den Zug fade bzw. die Fußspitze
einwirken.
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Aufgabe der vorliegänden Erfindung ist es daher, die vorstehend genannten
Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die ohne
Beeinträchtigung der üblichen Doppelrandherstellung arbeiten und mit Sicherheit
an der gewtinschten Stelle zur Wirkung gelangen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass mindestens
zwei Fäden im Abstand voneinander ein- bzw. ausgelegt werden, mindestens das Ende
eines dieser Fäden einem Zug zum radialen Schließen des Gestrickes unterworfen und
die Fäden miteinander
verzwirnt werden. Dabei können die zu verzwirnenden
Fäden vorzugsweise während ein und derselben Zylinderumdrehung ein-bzw. ausgelegt
werden im Abstand von einer oder mehreren Waschen oder aber während einer anderen
Zylinderumdrehung in bw. aus demselben oder einem benachbarten Naschenstäbchen.
Dieselbe Wirkung tritt ein, wenn ein dem Zug aussetzbarer Faden mit einem dem Zug
nicht aussetzbarer Faden verzwirnt wird.
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Die Verzwirnung wird vorteilhafterweise so erreicht, dass die nicht
abgetrennten Fäden durch Umdrehungen des Nadelzylinders miteinander Verzwirnt werden.
Ist die Zahl der Zylinderumdrehungen und damit die Zahl der Verdrehungen in den
Faden nicht groß genug, um mit Sicherheit ein nachträgliches Öffnen der Spitze zu
verhindern, so werden während wenigstens eines Teils der Umdrehungen des Nadelzylinders
sämtliche Nadeln abgezogen, ohne ihre Maschen abzuwerfen, 90 dass unabhängig von
einer bestimmten Naschenreihenzahl vor dem erneuten Verstricken der verzwirnten
Fäden jede gewiinschte Anzahl Verdrehungen erzeugt werden kann.
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Es ist gemäß der Erfindung jedoch auch möglich, die Fäden durch Routieren
ihrer Fadenfiihrer um eine geneinsame Achse miteinander zu verzwirnen. Um die Verzwirnung
zu verriegeln, werden vorzugsweise die Fäden nach dem Verzwirnen verstrickt.
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Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Rundstrickmaschine bekannter
Bauart, die mit Hilfe üblicher Steuermittel entsprechend gesteuert wird. Es kann
aber auch eine Rundstrickmaschine Anwendung finden mit einem um seine Längsachse
drehbaren, ein- und auslegbaren Doppelfadenführer und einer in Garnzuführvorrichtung
vor dem Dotelfadenführer angeordneten, im Sinne einer Zugausübung auf die zu verzwirnenden
Päden bewegbaren, steuerbaren Klemme, mit welcher vorteilhafterweise bewegungsmäßig
im Abstand eine synchron zum Doppelfadenfti-rer drehbaren Doppelfadenführung verbunden
ist In den Zeichnungen sind Beispiele des erfindungsmäßigen Verfahrens und der zu
seiner Durchführung geeigneten Rundstrickmaschine dargestellt.
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Es z-eigen: Fig. 1 einen Ausschnitt der Anfangsreihen der Snitze,
Fig. 2 und 3 je einen Ausschnitt weiterer Ausführungen der rnfangsreihen einer Snitze,
"i. 4 das Verzwirnen der Fäden mit Hilfe des routierenden Nadelzylinders in schematischer
Darstcllung, Fig. 6 eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete
Vorrichtung in persnektivischer Darstellung und Fig. 6 und 7 mit Hilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens geschlossene Fußspitzen in der Draufsicht.
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Bei den in f'ig. 1 gezeigten Anfangsreihen der -Fußspitze sind zwei
Fäden 1 und 2 so eingelegt worden, dass sie durch Zugein-w wirkung das Gestrick
radial zusammenziehen und damit die Fußsnitze schließen. Die Fäden 1 und 2 sind
dabei beispielsweise abwechselnd in Form von Henkeln 3 und Flottungen 30 eingearbeitet
und im abstand von einigen Maschen 31 bis 34 nacheinander ausgelegt worden. Durch
Zugeinwirkung auf die Fäden wird die Spitze geschlossen und gleichzeitig oder/und
anschließend werden die Fäden miteinander verzwirnt. Die zwischen den Auslegerunkten
35 und 36 befindlichen Maschen 31 bis 34 verhindern, das einer der beiden miteinander
verzwirnten Fäden 1 und 2 in das Gestrick zurückgezogen wird und sich dabei die
Fußspitze wieder öffnet.
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Wenn auch wegen des komplizierten Aufbaues nicht gezeigt, so ist es
doch auch möglich, die rinlegenden anstelle der Auslegenden der Fäden zu verzwirnen.
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Tri Fig. 2 ist eine weitere Möglichkeit der Anordnung der Fäden 10
und 20 gezeigt, wobei beide Fäden 11) und 20 in Form von Maschen 37 und Flottungen
38 eingearbeitet worden sind. Die Fäden 10 und 20 befinden sich in verschiedenen
Maschenreihen 11
und 21. Das Schließen der Spitze kann bei einer
solchen Anordnunfrr der Fäden 10 und 20 durch Zurückziehen von einem oder von beiden
Fäden erfolgen.
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werden die beiden Fäden 10 und 20 miteinander verzwirnt, wie später
noch beschrieben wird.
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Da es genügt, wenn zum Schließen der Spitze lediglich ein Faden gezogen
wird, kann auch eine Einarbeitung der zu verzwirnenden Fäden 12 und 22 gemäß Fig.
3 vorgesehen werden. Wie diese Figur zeigt, ist lediglich der Faden 12 als Zugfaden
mit Waschen 13 und Flottungen 14 ausgebildet, während der Faden 22 normal in Maschen
23 verstrickt ist0 Auch hier können die Faden 12 und 22 in derselben Reihe im Abstand
von einigen Maschen 31 bis 34 (gemäß Fig. 1) oder in verschiedenen Reihen 11 und
21 im selben Maschenstäbchen 24 oder in benachbarten Naschenstäbchen 15 und 25 ein-
bzw. ausgelegt werden (Fig. 2). Wie Fig. 2 zeigt, ist unter benachbartes Maschenstäbehen"
ein Maschenstäbchen in unmittelbarer Nachbarschaft oder im abstand weniger Maschenstäbchen
zu verstehen.
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Das Ziehen eines der Fäden 1,2,10,20 bzw. 12 oder beider Fäden 1 und
2 bzw. 10 und 20 kann vor oder während des Verzwirnens der beiden Fäden kontinuirlich
oder ruckweise erfolgen.
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In Fig. 4 ist schematisch ein Verfahren zum Verzwirnen der Fäden dargestellt,
wobei das Verzwirnen gleichzeitig mit dem Rückziehen der Fäden erfolgt. Die noch
nicht fertiggestellte Fuß spitze 4 wird in bekannter Weise durch die Zylindernadeln
40 gestrickt, während die durch die Fadenführer 16 und 26 ausgelegten Fäden 1 und
2 (siehe Fig. 1) einer Zugwirkung ausgesetzt und miteinander verzwirnt werden. Die
Fäden 1 und 2 werden durch eine Bremse 52 festgehalten, während auf ihren Abschnitt
zwischen der Bremse 52 und den Fadenführern 16 und 26 durch der Wirkung von Federn
53 und 54 unterworfene Bügel 5 und 50 ein Zug auf die Fäden 1 und 2 ausgeiibt wird,
wenn sie durch einen Bügel 51 freigegeben worden sind. Von den mit ihren unfang
fest in der Ware verstrickten Fäden 1 und 2 ist in bekarulter Weise
wenigstens
ein Faden für mindestens eine Zylinderumdrehung durch Zug relativ zum Gestrick bewegbar
und wird daher durch diese Zugeinwirkung aus dem Gestrick zurückgezogen, wobei die
Fuß spitze 4 radial zusammengezogen wird. Dabei ist deutlich dargestellt, wie durch
die Zylinderumdrehungen während des Strickvorganges eine Verzwirnung der Fadenabschnitte
zwischen den Auslegestellen 35 und 36 und den Fadenführer 16 und 26 stattfindet.
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Fig. 5 zeigt eine geschlossene Fußspitze 5, bei welcher die miteinander
verzwirnten Fäden 1 und 2 erneut eingelegt und im Abschnitt 39 verstrickt wurden.
Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei Verwendung rauher Fäden und bei einer genügend
hohen Drehzahl die Fäden infolge von Kringelung daran gehindert werden, dich wieder
aufzudrehen, so dass die Verzwirnung aufrechterhalten bleibt. Eine entsprechende
Fußspitze 4 zeigt Fig. 7, bei welcher die Fäden 1 und 2 somit nicht verstrickt zu
werden brauchen.
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Falls die zum Stricken der Anzahl Maschenreihen zwischen den Auslegestellen
35-und 36 und dem Abschnitt 39 benötigten Zylinderumdrehungen nicht ausreichen,
um die fur die Verzwirnung der Fäden 1 und 2 erforderlichen Anzahl Verdrehungen
zu erzeugen, so werden für eine entsprechende Anzahl von Zylinderumdrehungen alie
Nadeln 40 (Fig. 4) abgezogen, d.h. vom Strickvorgang ausgeschlossen, jedoch ohne
dass sie ihre Maschen"abwerfen, Zur Umstellung der Rundstrickmaschine auf diese
Arbeitsweise ist es lediglich erforderlich, ein paar Steuerkeile auf der Steuervorrichtung
zu verstellen, was innerhalb kürzester Zeit geschehen ist.
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Es kann aber auch eine spezielle Verdreheinrichtung vorgesehen werden.
Eine solche Ausführung ist schematisch in Fig. 6 dargestellt. Die Fäden 1 und 2
werden der Rundstrickmaschine mit Hilfe eines um seine Längsachse drehbaren DoppelfadenfUhrers
6 zugeführt. Dieser wird von einem Hebel 60 getragen, der durch
eine
Zugstange 61 um eine Achse 62 verschwenkt werden kann, um den Doppelfadenführer
6 in oder außer Arbeitsstellung zu bringen.
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Der Doppelfadenführer 6 weist ein Zahnrad 63 auf, das im Engriff mit
einem von einer biegsamen Welle 65 angetriebenen Zahnrad 64 steht. In Garnzuführrichtung
vor dem Donpelfadenführer ist auf einem im Sinne einer Jugausiibung, d.h. im wesentlichen
längs des Fadenzuftihrweges, bewegbarer Schwenkhebel 7 mit einer als steuerbare
Klemme ausgebildete Doppelfadenführung 70 vorgesehen.
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Der Hebel 7 befindet sich in der Grundstellung direkt hinter dem Doppelfadenführer
6 und wird zur Zugausübung auf die Fäden 1 und 2 bei geschlossener Klemme vom Doppelfadenführer
6 weggeschwenkt.
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Zum Verzwirnen der Fäden 1 und 2 wird über einen nicht gezeigten Antrieb
die Welle 65 und damit der Doppelfadenfiihrer 6 verdreht. Nach dem Abschneiden der
Fäden 1 und 2 zur Bildung einer EuBspitze 4 gemäß Fig. 7 wird der Doppelfadenführer
6 über die selbe Anzahl drehungen zurückgedreht, um aus den Fäden 1 und 2 zwischen
dem Doppelfadenführer 6 und der als Klemme ausgebildeten Doptelfadenführung 70 die
ungewünschten Drehungen wieder zu entfernen. Dies kann unabhängig vom Strickvorgang
erfolgen.
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Um auch ein Verstricken der Fäden 1 und 2 nach dem Verzwirnen zu ermöglichen
und um damit die Verzwirnung sichern zu können, ist mit der Klemme im Abstand bewegungsmäßig
eine synchron zu:Jr Doppelfadenführer 6 drehbare weitere Doppelfadenführung 71 verbunden.
Bei der Ausfahrung gemäß Pig. 6 ist daher der Schwenkhebel 7 abgekröpft und weist
an seinem Knie die als Klemme ausgebildete Doo-elfadenfiihrung 70 und an seinem
freien Ende die synchron zum Doppelfadenführer 6 antreibbare Doppelfadenführung
71 auf. Diese Doppelfadenführung 71 ist über ein Zahnradgetriebe 72, 73 mit einer
Biegewelle 74 verbunden, die zusammen mit der Welle 65 von der gleichen Antriebsquelle
aus angetrieben wird.
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Dadurch, dass die Doppelfadenführung 71 unter Doppelfadenführer 6
synchron angetrieben werden, entstehen zwischen diesen keine Drehungen, so dass
zum Verstricken der verzwirnten Fäden 1 und 2
die Fadenlieferung
durch langsames Verschwenken des Schwenkhebels 7 in ltichtung zum
6 erfolgen kann.
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Das Drehen und Zurückdrehen des Doppelfadenführers 6 und gegebenenfalls
der Doppelfadenführung 71 zur Beseitigung der unerwünschten Drehung erfolgt beispielsweise
durch einen nolurnschaltbaren Motor, der durch einen Zähler jeweils in beiden Drehrichtungen
stets die gleiche Anzahl Drehungen ausführt. Der Motor kann aber auch die Wellen
stets nur in ein und derselben Richtung a##treiben und mit diesen iiber eine oder
mehrere Kupplungen verbunden sein, wobei der gemeinsamen oder jeder elle ein Rückstellelement,
z.B. in Form einer riorsionsfeder zugeordnet ist. Mitt Hilfe dieser Vorrichtung
wird die durch das Verzwirnen erzeugte Anzahl Drehungen im Bereich zwischen den
Doppelfadenführungen 70 und 71 oder der Doppelfadenführung 71 und dem Doppelfadenführer
6 mit Sicherheit wieder restlos entfernt.
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Natürlich sind auch Kombinationen der einzelnen Verfahren möglich.
Auch können die Fäden in jeder der aufgezeigten Arten im Ges trick eingearbeitet
werden. Die Beschreibung wurde lediglich der Finfachheit halber auf eine tinarbeitung
der ;%:tden 1 und 2 gemäß Fig. 1 gestützt.