DE2228398B2 - Maschine zum Aufbiegen von Bandwickeln mittels Prozessorwalze beim Abhaspeln - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zum Aufbiegen von Bandwickeln mittels einer am Ende eines verschwenkbaren Lenkhebels sitzender Prozessorwalze beim Abhaspeln zur Weiterverarbeitung von Blechbandwickel mit Andrückwalze am Bandwickel und vorzugsweise nachfolgender Richtmaschine, wobei ein Abhebekeil das Wickelende zwischen eine Einlaufwalze und die Prozessorwalze bringt und wobei der Abhebekeil mit der Einlaufwalze schwenkbar an einer steuerbaren Schwinge sitzt.

Die aus Blöcken ausgewalzten Blechbänder werden nach dem Warmwalzen aufgewickelt und so bis zur Weiterverarbeitung gelagert und transportiert. Bei der Lagerung altern diese Bandwickel, so daß beim Abwikkeln zur Weiterverarbeitung Abrollknicke und damit Knicklinien entstehen, welche auch durch die in üblicher Weise folgende Blechrichtmaschine selbst mit hohen Richtdrücken nur zum Teil beseitigt werden können und die sich bei der Verarbeitung störend auswirken. Man hat nun schon Andrückwalzen am Bandwikkel beim Bandablauf von der Haspel angebracht. Diese bekannten Ausführungen sind jedoch besonders beim Einfädeln des Bandanfangs und beim Anfahren der Anlage umständlich zu betätigen und vor allem auch ungenügend in ihrer Wirkung (US-PS 2 508 977).

Auch kennt man schon Vorrichtungen zum Aufbiegen und Weiterleiten des Bandanfangs von Bandwikkein, bei welchen ein Abhebekeil das Wickelende zwischen eine Einlaufwalze und eine Prozessorwalze zur Einleitung des Aufbiege- und Einfädelprozesses bringt und wobei der Abhebekeil mit der Einlaufwalze schwenkbar an einer steuerbaren Schwinge sitzt (DT-PS 1 231 995), Diese Vorrichtungen dienen jedoch nur zum Einführen des Bandanfangs in die Richtmaschine und werden danach außer Betrieb gesetzt.

Aufgabe der Erfindung ist nun neben der Bandeinführung Knicklinien bei Bandabnahme während des Abhaspeins vom Bandwickel zu vermeiden. Die erfindungsgemäße Maschine zum Aufbiegen von Bandwikkeln entsprechend vorgenannter Ausführung, kennzeichnet sich hierzu dadurch, daß der Lenkhebel um die Achse der Einlaufwalze schwenkbar angeordnet ist und daß die Prozessorwalze in vorgegebenem Abstand zur Einlaufwalze liegt und derart schwenkbar ist, daß sie bei ablaufendem Bandwickel zwischen demselben und der Einlaufwalze eintaucht. Hierdurch wird ein jeweils vom Bandwickeldurchmesser, Bandbreite und Bandstärkt abhängige Variationseinstellung der Prozessorwalze abgestellt auf die jeweiligen Erfordernisse zur Vermeidung von Knicklinien während der Bandentnahme vom Bandwickel ermöglicht.

Im einzelnen ist mit am Lenkhebel angreifendem Verstellzylinder für die Prozessorwalze der Verstellzy linder mit der Schwinge auf einer gemeinsamen Drehachse angeordnet, so daß die Winkelstellung der Prozessor- und Einlaufwalze zur Schwinge unabhängig von der Schwingenstellung allein durch den am Lenkhebe! angreifenden Verste'lzylinder bestimmt wird, während der Verstellzylinder für die Schwinge zur Einstellung des Anpreßdrucks der Prozessorwalze an dem Bandwickel in Abhängigkeit von der Arbeitsstellung dient und dieser Verstellzylinder auf konstanten Anpreßdruck der Prozessorwalze gegen den abnehmenden Bandwickel einstellbar ist.

Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Maschine ist in der Zeichnung dargestellt und nachfolgend beschrieben, und zwar zeigt

F i g. 1 die schematische Ansicht der Maschine beim Anlaufen der Abhaspei mit dem Wickelbund,

Fi g. 2 die schematische Ansicht der Maschine nach F i g. 1 bei laufender Blechbandabnahme von der Abhaspel und

F i g. 3 die schematische Ansicht der Maschine nach F i g. 1 bzw. 2 beim Auslaufen des Wickelbundes an der Abhaspei.

Wie aus der Zeichnung ersichtlich wird, ist vor der Abhaspei 1 mit Bandwickel 2 die Prozessorwalze 3 am Lenkhebel 4 mittels Verstellzylinder 5 steuerbar angebracht. Der Lenkhebel 4 sitzt an der Schwinge 6, welche über den Verstellzylinder 7 zu steuern ist und an dieser (6) ist ferner am Ende eine Einlaufwalze 8 angeordnet. Auf der Achse der mittels Schwinge 6 verschwenkbaren Einlaufwalze 8 sitzt ferner ein Abhebekeil 9, welcher über den Keilhebe! 10 vom Hydraulikzylinder 11 verschwenkt wird und der entsprechend F i g, 1 beim Anlaufen des Bandwickels 2 zum Einführen des Anfangs vom Blechband 12 zwischen die hochgestellte Prozessorwalze 3 und Einlaufwalze 8 dient und danach mit der Schwinge 6 und zusätzlich mittels Zylinder 11 weggeschwenkt wird. Der Prozessorwalze 3 ist am Bandwickel 2 noch die Andrückwalze 13 vorgeschaltet, welche nach dem Einziehen des abzuhaspelnden Blechbands 12 an den Einzugswalzen 14 mit vorgelagertem Einführtisch 15 sowie nachfolgender Richtmaschine 16 bei abgewinkelter Prozessorwalze 3 und Einlaufwalze 8 entsprechend F i g. 2 hochgefahren wird. Sowohl die Andrückwalze 13, die Prozessor- und Einlaufwalze 3, 8 und die Einzugswalzen 14 wie auch

die Richtwalzen 16 sind angetreben, so daß sich die Gesamtzuglast auch bei größeren Bandwickeln verteilt.

Die F i g. 1 zeigt die Anlaufeinstellung der Maschine zum Abhaspeln des Bandwickels und in F i g. 2 ist die Einstellung bei laufendem Abhaspeln gezeigt, während F i g. 3 die Situation beim Auslaufen des Bandwickels 2 und damit das Ende des Abhaspelvorgangs ergibt.

Der Verstellzyünder 5, als Hydraulik- oder Pneumatikzylinder ausgebildet, ist zur Verschwenkung des Lenkhebels 4 mit der Prozessorwalze 3 mit regelbarem Druck beaufschiagbar, um eine Anpassung an die Bandeigenschaften beim Einfädeln zu ermöglichen.

Ebenso ist der als Hydraulik- oder Pneumatikzylinder ausgebildete Verstellzylinder 7 zur Verschwenkung der Schwinge 6 mit angelenktem Lenkhebel 4 mit regelbarem Druck beaufschlagbar, um eine Veränderung des Anpreßdrucks der Prozessorwalze 3 an den Bandwickel 2 in Arbeitsstellung abhängig von den Bandabmessungen und -eigenschaften zu gestatten.

Schließlich ist der Verstellzylinder 7 zur Verschwenkung der Schwinge 6 mit angelenktem Lenkhebel 4 auch auf konstantem Anpreßdruck der Prozessorwalze 3 gegen den abnehmenden Bandwickel 2 einstellbar, was durch entsprechende Regelung der zugeführten Ölmenge bei hydraulischer Betätigung erfolgen kann.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Maschine zum Aufbiegen von Bandwickeln mittels einer am Ende eines verschwenkbaren Lenkhebels sitzenden Prozessorwalze beim Abhaspeln zur Weiterverarbeitung von Blechbandwickel mit Andrückwalze am Bandwickel und vorzugsweise nachfolgender Richtmaschine, wobei ein Abhebekeil das Wickelende zwischen eine Einlaufwalze ,₀ und die Prozessorwalze bringt und wobei der Abhebekeil mit der Einlaufwalze schwenkbar an einer steuerbaren Schwinge sitzt, dadurch gekennzeichnet, daß der Lenkhebel (4) um die Achse der Einlaufwalze (8) schwenkbar angeordnet ist und daß die Prozessorwalze (3) in vorgegebenem Abstand zur Einlaufwalze liegt und derart schwenkbar ist, daß sie bei ablaufendem Bandwickel (2) zwischen demselben und der Einlaufwalze (8) eintaucht.

2. Maschine nach Anspruch 1 mit am Lenkhebel angreifndem Verstellzylinder für die Prozessorwalze, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellzylinder (5) mit der Schwinge (6) auf einer gemeinsamen Drehachse angeordnet ist.

3. Maschine nach Anspruch 1 oder 2, mit einem Verstellzylinder für die Schwinge, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellzylinder (7) zur Einstellung des Anpreßdruc s der Prozessorwalze (3) an dem Bandwickel (2) in Abhängigkeit von der Arbeitsstellung dient.

4. Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellzylinder (7) auf konstanten Anpreßdruck der Prozessorwalze (3) gegen den abnehmenden Bandwickel (2) einstellbar ist.

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