DE2215509B2 - Vernetzte Copolymerisate - Google Patents
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Description
Die covalente Bindung von Substanzen an unlösliche polymere Träger hat in den letzten Jahren zunehmend
an Bedeutung gewonnen. Besondere Vorteile bietet die Fixierung von katalytisch wirksamen Verbindungen,
z. B. Enzymen, da sie in dieser Form nach beendeter Umsetzung leicht abgetrennt und mehrfach
wiederverwendet werden können.
Als Träger mit reaktiven Gruppen wurden bereits mehrfach Copolymerisate aus Maleinsäureanhydrid
und Vinylverbindungen vorgeschlagen. Copolymere des Maleinsäureanhydrids mit Äthylen und Monovinylverbindungen
werden jedoch bei der Umsetzung mit wäßrigen Enzymlösungen mehr oder weniger wasserlöslich, so daß vor oder während der Umsetzung
zweckmäßig ein zusätzlicher Vernetzer z. B. ein Diamin zugesetzt wird. So erhaltene Enzympräparate
sind !relativ schlecht filtrierbar und besitzen lösliche Anteile, was zu Verlusten an gebundenem Enzym
führt(vergl.E. Katchalski, Biochemistry 3, [1964], Seiten 1905-1919).
Ferner wurden Copolymerisate aus Acrylamid und Maleinsäure beschrieben, die durch nachträgliches
Erhitzen in die Anhydridform überführt werden. Diese Produkte sind relativ schwach vernetzt, quellen
sehr stark in Wasser und besitzen eine nur mäßige mechanische Stabilität, was zu Abriebsverlusten bei
der Anwendung dieser Harze führt (vergl. DE-OS 1908290).
Außerdem wurden stark vernetzte Trägerpolymere durch Copolymerisation von Maleinssureanhydrid
mit Divinyläthern hergestellt. Aufgrund der alternierenden Copolymerisationsart der Monomeren enthalten
diese Polymeren einen sehr hohen Anteil an Anhydridgruppen - in den angegebenen Beispielen
jeweils über 50 Gew.-% Maleinsäureanhydrid —, der
durch das Molekulargewicht des Vinyläthermonomeren bestimmt wird und daher nur in relativ engen
Grenzen dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßt werden kann (vergl. DE-OS 2008996).
Aufgabe der Erfindung war es, neue, stark vernetzte, in Wasser quellfähige Copolymerisate mit
stark variierbarem Gehalt an cyclischen Dicarbonsäureanhydridgruppen
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung aufzufinden. Bezüglich ihrer Verwendung zur
Fixierung von Substanzen, die mit Anhydridgruppen reagieren können, sollten sie die Nachteile der bisher
bekannten Trägermaterialien nicht bzw. in geringerem Maße aufweisen.
Die Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß nach den Methoden der Perl- oder Fällungspolymerisation Anhydride
a, ^-monoolefinisch ungesättigter Dicarbonsäuren
und Di- oder Poly-(Meth)Acrylate von Dioder Polyolen zu statistisch aufgebauten Copolymerisaten
polymerisiert wurden.
Gegenstand der Erfindung sind somit vernetzte Copolymerisate bestehend aus copolymerisierten
Einheiten von
A) 0,1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 20 Gew.-% a, /3-monoolefinisch ungesättigten
Dicarbonsäureanhydriden mit 4 bis 9 Kohlenstoffatomen und
B) 99,9 bis 50Gew.-%, vorzugsweise 80 bis 98 Gew.-% Di- und/oder Poly-(Meth)Acrylaten
von Di- und/oder Polyolen,
wobei die vernetzten Copolymerisate Schüttvolumina von 1,4 bis 30, vorzugsweise von 2 bis 20 ml/g und
spezifische Oberflächen von 0,1 bis 500, vorzugsweise von 1 bis 400 mVg besitzen und nach der Verseifung
der Anhydridgruppen 0,02 bis 10, vorzugsweise 0,4 bis 4 Milliäquivalente Säure pro Gramm enthalten.
Die spezifischen Oberflächen werden nach der BET-Methode (DIN 66131 und 66132) bestimmt.
Zur Bestimmung des Säuregehaltes nach Verseifung der Anhydridgruppen werden 1 g Polymerisat mit einem
Überschuß von 0,1 η NaOH versetzt und im geschlossenen Gefäß unter gelegentlichem Umschütteln
16-24 Stunden bei Raumtemperatur belassen. Anschließend wird die nicht verbrauchte Lauge mit 0,1 η
HCl gegen Phenolphthalein zurücktitriert, bis die Lösung 30 Sekunden farblos bleibt. 1 ml verbrauchte
0,1 η NaOH entspricht 0,1 m Äquiv/g.
Gegenstand der Erfindung ist weiter ein Verfahren zur Herstellung dieser Copolymerisate, dadurch gekennzeichnet,
daß man - bezogen auf Gesamtmonomere -
A) 0,1 bis 70Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 35
Gew.-% α, /3-monoolefinisch ungesättigte Dicarbonsäureanhydride
mit 4 bis 9 Kohlenstoffatome, und
B) 99,9 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 98 bis
65 Gew.-% Di- und/oder Poly-(Meth)Acrylate von Di- und/oder Polyolen
nach der Methode der Fällungspolymerisation oder der Perlpolymerisation in Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen,
die gegen Anhydridgruppen inert sind, bei Temperaturen von 20 bis 200° C in Gegenwart Radikale bildender Verbindungen polymerisiert.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung
der erfindungsgemäß erhaltenen Copolymerisate zur Fixierung von Substanzen, die mit den Anhydridgruppen
der Copolymerisate reagieren können.
Als a, /3-monoolefinisch ungesättigte Dicarbonsäureanhydride
mit 4 bis 9, vorzugsweise 4 bis 5 Kohlenstoffatomen seien namentlich genannt: Maleinsäure-,
Itaconsäure- oder Citraconsäureanhydrid, insbesondere Maleinsäureanhydrid. Für die Copolymerisation
können auch Mischungen dieser Anhydride eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Di- und/ oder Polymethacrylate bzw. Di- und/oder Polyacrylate
von Di- und/oder Polyolen leiten sich von Verbindungen mit mindestens 2 alkoholischen oder
phenolischen, vorzugsweise alkoholischen OH-Gruppen bzw. deren Umsetzungsprodukten mit Alkylenoxiden
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 4 Kohlenstoffatomen oder Gemischen dieser Alkylenoxide
ab, wobei an 1 Mol der Hydroxylgruppen tragenden Verbindung 1 bis 104, vorzugsweise 1 bis
20 Alkylenoxidbausteine anpolymerisiert sind. Beispielhaft seien Alkylenoxide, Äthylenoxid, Propylenoxid,
Butylenoxid, Trimethylenoxid, Tetramethylenoxid, vorzugsweise Äthylenoxid und Propylenoxid
genannt.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Di- und Poiy-(Meth)Acrylate von Di- und Polyolen werden
nach bekannten Methoden., beispielsweise durch Umsetzung der Di- und/oder Polyole mit (Meth)-Acrylsäurechlorid
in Gegenwart von in etwa äquimolaren Mengen, bezogen auf Säurechlorid, an tert. Aminen
wie Triäthylamin, bei Temperaturen unter 20° C, in Anwesenheit von Benzol gewonnen (vergl. DE-OS
1907666).
Als Di- bzw. Polyole mit mindestens 2 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 2 bis 12 Kohlenstoffatomen
kommen z. B. in Frage: Äthylenglykol, Propandiol-1,2,
Propandiol-1,3, Butandiole insbesondere Butandiol-1,4, Hexandiole, Dekandiole, Glyzerin,
Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Sorbit, Sucrose und deren Umsetzungsprodukte mit Alkylenoxiden,
wie vorstehend angegeben. Es können auch Gemische aus Di- und Polyolen eingesetzt werden.
Vorzugsweise werden Diacrylate bzw. Dimethacrylate von Diolen mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen
und/oder Umsetzungsprodukten von einem Mol dieser Diole mit 1 bis 20 Molen Alkylenoxid mit 2 bis 4
Kohlenstoffatomen bzw. Trimethylolpropantrimethacrylat verwendet.
Besonders vorteilhaft sind die Dimethacrylate von Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol,
Tetraäthylenglykol oder höheren Polyalkylglykolen mit Molgewichten bis 1000 oder deren Gemische.
Falls gewünscht, können neben den erfindungsgemäß zu verwendenden Di- und/oder PoIy-(Meth)Acrylaten
auch üblicherweise verwendete Vernetzungsmittel mit mindestens 2 nichtkonjugierten
Doppelbindungen, etwa Divinyladipat, Methylenbisacrylamid, Triacrylformal oder Triallylcyanurat in
Mengen von etwa 0,01 bis 30 Gew.-% der Monomerenmischung
zugesetzt werden.
Aufgrund der möglichen Variationsbreite in der Zusammensetzung der Monomerenmischungen können
innerhalb eines sehr weiten Bereiches Hydrophi-He, Vernetzungsdichte, Quellbarkeit und Anhydridgruppengehalt
der erfindungsgemäßen Copolymerisate dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßt
werden.
Die Polymerisation kann z. B. in einem organischen Lösungsmittel als Fällungspolymerisation durchgeführt
werden, wobei die Polymeren bereits kurz nach dem Einsetzen der Polymerisation auszufallen beginnen.
An sich sind alle gegen Anhydridgruppen inerten Lösungsmittel geeignet. Besonders günstige Lösungsmittel
sind aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe sowie halogensubstituierte
Kohlenwasserstoffe, Aikylaromaten und Carbonsäureester.
Beispielhaft seien genannt: Heptan, Octan, Isooctan,
Benzinfraktionen mit Siedpunkten von etwa 60 bis 200° C, Cyclohexan, Benzol, Toluol, Xylole,
Chlorbenzol, Dichlorbenzole, Äthylacetat, Butylacetat.
Die Lösungsmittel sollen vorzugsweise einen Siedepunkt von mindestens 6O0C besitzen und im Vakuum
gut aus dem Fällungspolymerisat entfernbar sein. Für 1 Teil der Monomerenmischung verwendet
man etwa 2 bis 50, bevorzugt 5 bis 20 Gew.-Teile, des Lösungsmittels. Die Eigenschaften der Copolymerisate,
besonders das Schüttgewicht und die spezifische Oberfläche werden durch Art und Menge des
Lösungsmittels wesentlich beeinflußt.
In vielen Fällen ist es vorteilhaft, Gemische der obengenannten Lösungsmittel zu verwenden, oder die
Polymerisation in einem Lösungsmittel für das Polymere zu beginnen und im Verlauf der Polymerisation
kontinuierlich ein Fällungsmittel für das Polymere zuzugeben. Das Fällungsmittel kann auch zu bestimmten
Zeitpunkten in einer oder mehreren Portionen zugegeben werden. Außerdem kann die Monomerenmischung
zusammen mit einem geeigneten Initiator als Lösung oder ohne Lösungsmittel in eine vorgelegte
Lösungsmittelmenge eingespeist werden, so daß während der Polymerisation eine gleichmäßige, geringe
Monomerkonzentration aufrecht erhalten wird. Durch Verwendung von (Meth)-Acrylmonomeren
unterschiedlicher Hydrophilie und Variation der Polymerisationsbedingungen lassen sich innerhalb eines
sehr weiten Bereiches Produkte mit dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßter Quellbarkeit, Dichte
und spezifischer Oberfläche bei guter mechanischer Stabilität herstellen.
Die erfindungsgemäßen Copolymerisate können auch durch Suspensionspolymerisation hergestellt
werden. Die Suspensionspolymerisation wird zweckmäßig in organischem Medium durchgeführt. Die
Monomeren und der Initiator werden in einem mit Paraffinen nicht mischbaren, gegen Anhydridgruppen
inerten Lösungsmittel wie Acetonitril, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid oder Hexamethylphosphorsäuretriamid
gelöst und meistens unter Zusatz von Dispergatoren in der zusammenhängenden Phase
verteilt. Als zusammenhänge Phase eignen sich besonders Paraffinkohlenwasserstoffe, wie Hexan, Heptan,
Octan und höhere Homologe, Cycloaliphaten wie Cyclohexan sowie Paraffingemische wie Benzinfraktionen
oder Paraffinöl. Das Volumenverhältnis, zu-
sammenhängende Phase: Monomerphase beträgt 1:1
bis 10:1, vorzugsweise 2:1 bis 5:1.
Zur Stabilisierung der Suspension können beispielsweise Glycerin-mono- und dioleate sowie Gemische
dieser Verbindungen, Sorbitan-mono- und r> trioleate bzw. -stearate, Polyäthylenglykolmonoäther
mit Stearyl- bzw. Laurylalkohol oder Nonylphenol, Polyäthylenglykolmonoester mit ölsäure, Stearinsäure und anderen Fettsäuren mit mehr als 10 C-Atomen
sowie das Na-SaIz des Sulfobernsteinsäuredioc- '<
> tylesters verwendet werden. Diese Stoffe werden in mengen von vorzugsweise 0,1 bis 10%, bezogen auf
die Monomeremaischung, eingesetzt und allgemein in der Kohlenwasserstoffphase gelöst. Die Partikelgröße
der Suspensionspolymerisate kann außer durch Ver- ι größerung der Rührgeschwindigkeit durch Zugabe
von 0,1 bis 2%, bezogen auf Monomere, einer weiteren oberflächenaktiven Substanz, z. B. eines Alkylsulfonates
verringert werden.
Die Polymerisation wird durch radikalische Initia- -'«
toren ausgelöst. Geeignete Initiatoren sind z. B. Azoverbindungen oder Perverbindungen. Die zur Polymerisationsauslösung
gebräuchlichste Azoverbindung ist das Azoisobuttersäurenitril. Als Perverbindungen
kommen hauptsächlich Diacylperoxide wie Diben- 2> zoylperoxid, oder Percarbonate, wie Diisopropyl- und
Dicyclohexylpercarbonat, in Frage, es können jedoch auch Diacylperoxide, Hydroperoxide und in organischen
Lösungsmitteln wirksame Redoxsysteme zur Initiierung verwendet werden. 3<
>
Die Initiatoren werden in Mengen von 0,01 bis 10%, vorzugsweise 0,1 bis 3%, bezogen auf die Gewichtsmenge
der Monomermischung zugesetzt.
Die Polymerisation wird bei Temperaturen von etwa 20 bis 200° C, vorzugsweise 50 bis 100° C in r>
Abhängigkeit von der Zerfallsgeschwindigkeit der Initiatoren und meistens unterhalb des Siedepunktes
der Lösungsmittel und bei Perlpolymerisationen unterhalb der Mischungstemperatur der beiden Phasen
durchgeführt. Außerdem ist es in der Regel vorteilhaft, in inerter Atmosphäre unter Abwesenheit von
Sauerstoff zu polymerisieren.
Die durch Fällungspolymerisation erhaltenen Copolymerisate sind farblose bis schwach gelb gefärbte,
pulvrige Substanzen mit Schüttvolumina von 1,5 bis 30 ml/g, vorzugsweise 2 bis 20 ml/g und spezifischen
Oberflächen von 0,1 bis 500 mVg, bevorzugt 1 bis 400 m2/g. Der nach Verseifung der Anhydridgruppen
titrimetrisch bestimmte Gehalt an Carboxylgruppen liegt bei 0,02 bis 10 mÄquiv/g, vorzugsweise bei 0,4 >o
bis 4 mÄquiv/g.
Die Suspensionspolymerisate sind weiße oder schwach gefärbte Perlen, die in einigen Fällen unregelmäßig geformt sein können und einen Durchmesser
von 0,03 bis 1 mm, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 mm und Schüttvolumina von etwa 1,4 bis 8 ml/g, vorzugsweise
1,4 bis 5 ml/g, besitzen. Ihr nach der Hydrolyse der Anhydridgruppen bestimmter Carboxylgruppe ngehalt
beträgt 0,02 bis 10 mÄquiv/g, vorzugsweise 0,4 bis 4 mÄquiv/g. to
Die erfindungsgemäßen Copolymerisate enthalten die copolymerisierten Einheiten statistisch verteilt.
Aufgrund ihrer hohen Vernetzungsdichte sind die Copolymerisate in allen Lösungsmitteln unlöslich. Molekulargewichte
sind daher nicht bestimmbar.
Die Copolymerisate können in Wasser auf das 1,1 bis 2,5fache ihres Schüttvolumens quellen. Sie eignen
sich vorzüglich als Trägerharze zur Fixierung von Substanzen, die mit den Anhydridgruppen der Copolymerisate
reagieren können.
Die Trägerharze werden bei Temperaturen zwischen 0 und 30° C direkt in die wäßrige Lösung des
zu bindenden Stoffes, vorzugsweise in die wäßrige Lösung eines Proteins eingetragen, wobei der pH-Wen
konstant zu halten ist.
Sollen Proteine an die erfindungsgemäßen Copolymerisate gebunden werden, so arbeitet man zweckmäßigerweise
mit einem pH-Staten in einem pH-Bereich von 3 bis 10, vorzugsweise von pH 5,5 bis pH
9,0. Wird als Protein Penicillinacylase eingesetzt, so arbeitet man zweckmäßigerweise zwischen pH 5,7 und
pH 6,8. Während der Bindungsreaktion muß zur Konstanthaltung des pH-Bereiches ständig eine Base
zugesetzt werden. Dabei kommen anorganische Basen (beispielsweise Alkalilaugen) und organische Basen
(beispielsweise tertiäre organische Amine) in Frage.
Im Gegensatz zu den Erfahrungen der Literatur mit
anderen Harzen, nach denen die Umsetzung in gepufferten Lösungen durchgeführt wird, waren die Ausbeuten
an gebundenem Enzym mit den oben beschriebenen Harzen um so besser, je niedriger der
Salzgehalt der Lösungen war.
Das Gewichtsverhältnis von gebundener Substanz, beispielsweise Protein bzw. Peptid zu Trägerharz kann
in weiten Grenzen variiert und dem späteren Verwendungszweck angepaßt werden. Gute Ausbeute erhält
man bei einem Verhältnis von 1 Gew.-Teil Protein zu 4 bis 10 Gew.-Teilen polymerem Träger. Die optimalen
Verhältnisse sind jedoch sowohl von der Zusammensetzung und der Struktur des Polymeren als
auch von der Art des Proteins abhängig. Bei zahlreichen Enzymen ist es zweckmäßig, Stabilisatoren der
Enzymlösung zuzusetzen.
Als solche kommen Polyäthylenglykole oder nichtionische Netzmittel zur Abschwächung der Denaturierung
an Oberflächen in Frage, sowie die bekannten SH-Reagentien oder Metallionen bei speziellen
Enzymen.
Die notwendige Reaktionszeit ist abhängig von der Art des Polymeren. Im Notfall ist die Reaktion nach
20 Stunden bei Raumtemperatur abgeschlossen. Bei 40C läuft die Reaktion besser noch etwas länger. Bei
präparativen Ansätzen wird der Ansatz nicht früher als 2 Stunden nach Beendigung der Alkalizugabe
durch den pH-Staten abgebrochen. Das Polymere mit dem gebundenen Protein wird hierauf abgesaugt oder
abzentrifugiert und der Rückstand mit Salzlösungen hoher Ionenstärke, beispielsweise 1 M-Natriumchloridlösung,
und anschließend mit einem Puffer gewaschen, in dem das Enzym stabil ist. Schließlich wird
mit einer Lösung hoher Salzkonzentration gewaschen, wobei sich ionogen gebundes Protein vom Träger löst.
Zur Beurteilung des Erfolges der Proteinbindung wurde bei Enzymen die enzymatische Aktivität sowohl
im Polymeren als auch in der Restlösung und in den Waschwassern bestimmt. Bei Proteinen ohne
spezifische Wirkung wurde der Stickstoffgehalt im Polymeren nach K jeldahl bestimmt. Die Ausbeuten
bei der Proteinbindung liegen zwischen 10 und über 80%. Betrachtet man die enzymatische Aktivität, so
ist es in einigen Fällen vorteilhaft, keinen zu großen Überschuß an Polymermaterial zu verwenden, da
sonst zwar das Protein vollständig gebunden wird, die Aktivität jedoch darunter leidet.
Die Trägerharze sind geeignet, alle Substanzen zu binden, die eine funktionell Gruppe tragen, die befä-
higt ist, mit der Anhydridgruppe des Polymeren zu reagieren. Bei den Proteinen und Peptiden sind dies
vor allem die endständigen Aminogruppen des Lysins und die freien Aminogruppen der Peptidkettenenden.
An Träger gebundene Peptide und Proteine sind von großer wissenschaftlicher und technischer Bedeutung.
Die in den meisten Fällen teuren und instabilen Enzyme werden durch die Bindung an das Harz wesentlich
stabilisiert. Außerdem gestattet die leichte und vollständige Rückgewinnung des Enzymharzes
eine vielfache Anwendung über lange Zeitspannen.
Folgende Substanzen können beispielsweise an die erfindungsgemäßen Copolymerisate fixiert werden:
Enzyme: Hydrolasen wie Proteasen, beispielsweise Trypsin, Chymotrypsin, Papain, Elastase; Amidasen,
beispielsweise Asparaginase, Glutaminase, Urease; Acyltransferasen, beispielsweise Penicillinacylase;
Lysen, beispielsweise Hyaluronidase.
Andere Proteine, wie Plasmabestandteile, Globuline (Antikörper).
Polypeptide, wie Kallikrein-Inhibitor oder Insulin.
Aminosäuren wie Lysin oder Alanin.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Proteine werden im allgemeinen aus Bakterien, Pilzen, Aktinomyceten
oder aus tierischem Material gewonnen.
Einige Beispiele für technisch wichtige Umsetzungen iiiii gebundenen Enzymen sind der hydrolytische
Abbau der Stärke durch covalent gebundene Amylase, die Klärung von Fruchtsäften u. a. durch gebundene
Pektinase, die Herstellung enzymatisch abgebauter Eiweißhydrolysate, die Hydrolyse von Penicillinen
zur 6-Aminopenicillansäure. Außerdem wurden auch gebundene Enzyme, Peptide u. a. zur Isolierung
von Inhibitoren durch Affinitätschromatographie und umgekehrt gebundene Inhibitoren zur Isolierung von
Enzymen verwendet. Andere Anwendungen liegen im Gebiet der Medizin. Ein Beispiel ist die Verwendung
von gebundener L-Asparaginase oder Urease in einem extrakorporalen Kreislauf zur Erniedrigung des
Asparagin- bzw. Harnstoffspiegels im Blut.
Die Siedepunkte in den Beispielen wurden bei Normaldruck bestimmt.
80 g Tetraäthylenglykoldimethacrylat, 20 g Maleinsäureanhydrid
und 1 g Azoisobuttersäurenitril werden in 1 1 Benzol gelöst und unter Rühren 4 Stunden
auf 600C erwärmt. Dann gibt man 1 g Azoisobuttersäurenitril
und 200 ml Benzin (Kp 100-1400C)
zu und polymerisiert weitere 5 Stunden bei 70° C. Das pulvrige Polymere wird abgesaugt, einmal in
Benzol und dreimal in Petroläther (Kp 30-50° C) aufgeschlämmt und im Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 94 g
Schüttvolumen: 3,5 ml/g
Quellvolumen in Wasser: 4,7 ml/g
spez. Oberfläche: 5 m2/g
Säuregehalt nach Verseifung der Anhydridgruppen: 3,5 mÄquiv/g
1 gdes nach Beispiel 1 a hergestellten Trägerharzes wird in 30 ml einer wäßrigen Lösung von 120 U Penicillinacylase
[spez. Aktivität 1 U/mg Protein (Biuret)] suspendiert. Unter Konstanthaltung des pH-Wertes
auf 6,3 durch Zugabe von 1 N-Natronlauge mit einem pH-Staten wird die Suspension 20 Stunden bei 25° C
gerührt. Anschließend saugt man über eine Glasfritte G3 ab und wäscht das Harz mit je 50 ml 0,05 M-Phosphatpuffer
pH 7,5, der 1 M-Natriumchlorid enthält und mit dem selben Puffer ohne Natriumchlorid.
Durch weiteres Waschen wird die Aktivität des Harzes "> nicht mehr verändert.
Enzymatische Aktivitäten (NIPAB-Test; C.
Kutzbach und E. Rauenbusch Z. physiol. Chem. 354, [1974J, 43-53).
Ausgangslösung: 132 U
Überstand und Waschwasser: 12 U
Überstand und Waschwasser: 12 U
Harz nach der Umsetzung: 86 U
das sind 65% der Ausgangsaktivität.
Die enzymatische Aktivität der Penicillin-Acylase wurde colorimetisch oder titrimetrisch mit 0,002 M-
!■"' 6-Nitro-3-(N-phenylacetyl)-aminobenzoesäure (NI-PAB)
als Substrat bei pH 7,5 und 25° C gemessen. Der molare Extinktionskoeffizient der entstehenden
6-Nitro-3-aminobenzoesäure beträgt E405 nm = 9090.
Einheit (U) entspricht dem Umsatz von ΙμΜοΙ Sub-
-" strat pro Minute.
Eine Lösung von 90 g Äthylenglykoldimethacrylat, g Maleinsäureanhydrid und 1 g Azoisobuttersäu-
-1"' renitril in 1 1 Benzol wird unter Rühren zunächst bei
60° C polymerisiert. Nach 4 Stunden gibt man 200 ml Benzin (Kp 100-140° C) und 1 g Azoisobuttersäurenitril
zu und polymerisiert 2 Stunden bei 70° C und Stunden bei 80° C weiter.
i» Anschließend saugt man das Polymere ab, wäscht
gründlich mit Petroläther (Kp 30-50° C) und trocknet im Vakuum.
Ausbeute: 97 g
Schüttelvolumen: 6,4 ml/g
r> Quellvolumen in Wasser: 8,0 ml/g
spez. Oberfläche: 298 m2/g
Säuregehalt nach Verseifung der Anhydridgruppen 1,5 mÄquiv/g
Ausbeute: 97 g
Schüttelvolumen: 6,4 ml/g
r> Quellvolumen in Wasser: 8,0 ml/g
spez. Oberfläche: 298 m2/g
Säuregehalt nach Verseifung der Anhydridgruppen 1,5 mÄquiv/g
4II Beispiel 2b
6 g des nach Beispiel 2 a erhaltenen Trägerharzes wurden analog zu Beispiel 1 b mit 590 U Penicillin-Acylase
in 165 ml Wasser umgesetzt.
Ergebnis:
■n Enzymische Aktivitäten (NIPAB-Test)
Ausgangslösung: 590 U
Überstand und Waschwasser: 26 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 325 U
das sind 60% der Ausgangsaktivität.
Ausgangslösung: 590 U
Überstand und Waschwasser: 26 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 325 U
das sind 60% der Ausgangsaktivität.
1 g des nach Beispiel 2 a erhaltenen Trägerharzes wurde analog zu Beispiel ibmit 100 mg Asparaginase
umgesetzt.
Enzymatische Aktivitäten (Asparagin-Hydrolyse) Ausgangslösung: 21000 U
Überstand nach der Umsetzung: 3360 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 3910 U
das sind 19% der Ausgangsaktivität.
Überstand nach der Umsetzung: 3360 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 3910 U
das sind 19% der Ausgangsaktivität.
Die Copolymerisation von 90 g Diäthylenglykoldimethacrylat
mit 10 g Maleinsäureanhydrid unter den Bedingungen von Beispiel 2 a ergibt:
Ausbeute: 96 g
Ausbeute: 96 g
Schüttvolumen: 5,5 ml/g
Quellvolumen in Wasser: 6,7 ml/g
spez. Oberfläche: 9,2 m2/g
22 \5 509
ίο
Säuregehalt nach Verseifung der Anhydridgruppen: 1,9 mÄquiv/g
1 g des nach Beispiel 3 a hergestellten Trägerharzes wurden zu einer Lösung von 50 mg unspezifischer
Elastase mit einer enzymatischen Aktivität von 139 U in 32 mi Wasser gegeben. Der Ansatz wurde i6 Stunden
bei Raumtemperatur gerührt, wobei das pH auf 5,8 konstant gehalten wurde. Nach der Umsetzung
wurde das Harz abgesaugt und mit 50 ml 1 N-Natriumchloridlösung
in 0,05 M-Phosphatpuffer pH 7,5 und anschließend mit 50 ml 0,05 M-Phosphatpuffer
pH 7,5 gewaschen.
Ergebnis:
Aüsgangsiösung: 139 E
Überstand und Waschlösungen: 51 E
am Trägerharz gebunden: 15 E
das sind 11% der Ausgangsaktivität.
Hierbei wurde die enzymatische Aktivität titrimetrisch mit Casein als Substrat (Konzentration
11,9 mg/ml) bei pH 8,0 und 25° C bestimmt. 1 Einheit
(E) entspricht einem Verbrauch von 1 μΜοΙ Kalilauge
pro Minute.
1 g des nach Beispiel 3 a hergestellten Trägerharzes wurde zu einer Lösung von 50 mg Urease kristallisiert
(Merck) in 32 ml Wasser gegeben. Der Ansatz wurde bei Raumtemperatur 16 Stunden gerührt, wobei das
pH auf 6,3 konstant gehalten wurde. Die Aufarbeitung erfolgte wie in Beispiel 2d angegeben.
Ergebnis:
Ausgangslösung: 5013 U
Überstand und Waschlösungen: 1397 U
am Trägerharz gebunden: 1405 U
das sind 28% der Ausgangsaktivität.
Die enzymatische Aktivität der Urease wurde titrimetrisch
mit 0,17 M-Harnstoff als Substrat, 25 ° C und pH 6,1 bestimmt. 1 Einheit (U) entspricht der Enzymmenge,
die ΙμΜοΙ Harnstoff pro Minute spaltet.
0,4 g des nach Beispiel 3 a erhaltenen Trägerharzes wurden mit 40 mg Glutathion in 32 ml Wasser 16
Stunden bei einem konstanten pH-Wert von 6,3 bei Raumtemperatur umgesetzt. Das Harz wurde abgesaugt
und mit einer Lösung von 1 N-Natriumchlorid in 0,05 M-Phosphatpuffer pH 7,5 und anschließend
mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen des Harzes im Vakuum bei 100° C über Phosphorpentoxid
wurden 0,47 g erhalten. Die Stickstoffbestimmung nach Dumas ergab einen Wert von 1,1% N der einem
Gehalt von 8,04% oder 37,8 mg Glutathion entspricht. Das sind 94% der eingesetzten Menge von
Glutathion.
80 g Tetraäthylenglykoldimethacrylat, 20 g Maleinsäureanhydrid
und 1 g Azoisobuttersäurenitril werden in 11 Benzol gelöst und unter langsamem Rühren
16 Stunden bei 80° C polymerisiert. Das Polymere wird analog zu Beispiel 1 a aufgearbeitet.
Ausbeute: 95 g
Schüttvolumen: 2,5 ml/g
Quellvolumen: 3,0 ml/g
spez. Oberfläche: 2,7 m2/g
Säuregehalt nach Verseifung der Anhydridgruppen: 2,6 mÄquiv/g
Die Umsetzung von 1 gdes nach Beispiel 4 a hergestellten
Trägerharzes mit Penicillin-Acylase analog zum Beispiel Ib liefert folgende Ergebnisse:
' Enzymatische Aktivitäten (NIPAB-Test)
Ausgangslösung: 123 U
Überstand und Waschlösungen: 13 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 79 U
das sind 64% der Ausgangsaktivität.
' Enzymatische Aktivitäten (NIPAB-Test)
Ausgangslösung: 123 U
Überstand und Waschlösungen: 13 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 79 U
das sind 64% der Ausgangsaktivität.
0,4 g des nach Beispiel 4 a hergestellten Trägerharzes wurden zu einer Lösung von 40 mg Trypsin in
,-, 32 ml 0,01 M-Calciumchloridlösung gegeben und 16
des pH-Wertes auf 6,3 gerührt. Das Harz wurde abgesaugt
und nach Beispiel Ib gewaschen.
Enzymatische Aktivität
in der Ausgangslösung: 44 U
in Überstand und Waschlösungen: 5,2 U
am Harz gebunden: 8,3 U
das sind 19% der Ausgangsaktivität.
Die enzymatische Aktivität wurde colorimetrisch nachTuppy, Z. Physiol. Chem. 329 (1962) 278, mit Benzoyl-arginin-p-nitroanilid (BAPNA) als Substrat gemessen. 1 Einheit (U) entspricht der Spaltung von 1 μΜοΙ Substrat bei 25° C und pH 7,8.
Enzymatische Aktivität
in der Ausgangslösung: 44 U
in Überstand und Waschlösungen: 5,2 U
am Harz gebunden: 8,3 U
das sind 19% der Ausgangsaktivität.
Die enzymatische Aktivität wurde colorimetrisch nachTuppy, Z. Physiol. Chem. 329 (1962) 278, mit Benzoyl-arginin-p-nitroanilid (BAPNA) als Substrat gemessen. 1 Einheit (U) entspricht der Spaltung von 1 μΜοΙ Substrat bei 25° C und pH 7,8.
Jn Beispiel 4d
1 g des nach Beispiel 4 a hergestellten Harzes wurden zu einer Lösung von 50 mg unspezifischer Elastase
in 32 ml Wasser gegeben. Die Suspension wurde 16 Stunden bei Raumtemperatur unter Konstanthalj-)
tung des pH-Wertes auf 5,8 gerührt. Die Aufarbeitung und titrimetrische Bestimmung der Enzymaktivitäten
mit Casein als Substrat wurde wie in Beispiel 3 b angegeben durchgeführt.
Enzymatische Aktivität
..; ;n der Ausgangslösung: 139 U
..; ;n der Ausgangslösung: 139 U
in Überstand und Waschlösungen: 32 U
am Harz gebunden: 36 U
das sind 26% der Ausgangsaktivität.
4-, Beispiel 5a
In einem Rührgefäß werden 11 Benzin (Kp 100-140° C) und 1 g Azoisobuttersäurenintril 1 Stunde
auf 90° C erwärmt. Dann wird bei 80° C eine Lösung von 95 g Äthylenglykoldimethacrylat, 5 g Maleinsäureanhydrid
und 1 g Azoisobuttersäurenintril innerhalb 3 Stunden zugetropft und weitere 2 Stunden bei
der gleichen Temperatur gerührt.
Das Polymere wird abgesaugt, mehrmals mit Benzol und Petroläther (Kp 20-50° C) gewaschen und im
r>5 Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 96 g
Schüttvolumen: 14 ml/g
Quellvolumen in Wasser: 18,2 ml/g
spez. Oberfläche: 70 m2/g
bo Säuregehalt nach Verseifung der Anhydridgruppen:
0,5 mÄquiv/g *
* 0,4 g des nach Beispiel 5 a hergestellten Harzes
b5 wurden mit 40 mg Glutathion in 32 ml Wasser 16
Stunden unter Konstanthaltung von pH 6,3 bei Raumtemperatur gerührt. Das Harz wurde abgesaugt
und nach Beispiel 3d gewaschen und getrocknet. Es
wurden 0,46 g Harz erhalten, das 0,9% N nach Dumas enthielt. Dem entspricht ein Gehalt von 6,6%
oder 30,4 mg Glutathion, das sind 76 % der eingesetzten Menge.
Eine Lösung von 62,5 g Tetraäthylenglykoldimethacrylat,
37,5 g Maleinsäureanhydrid und 1 g Azoisobuttersäurenintril in 150 ml Butylacetat und 1 I
Benzin (Kp 100-140° C) wird unter Rühren 2 Stunden bei 70° C, 2 Stunden bei 75° C und 1,5 Stunden
bei 90° C polymerisiert. Das Polymere wird abgesaugt, 24 Stunden im Soxhlet-Extrator mit Benzol extrahiert
und im Vakuum getrocknet.
Ausbeute: 77 g
Schüttvolumen: 7,3 ml/g
Quelivolumen in Wasser: 8,2 ml/g
spez. Oberfläche: 19,4 mVg
Säuregehalt nach Verseifung der Anhydridgruppen: 4,0 mÄquiv/g
Die Umsetzung von 1 gdes nach Beispiel 6 a hergestellten
Trägerharzes mit Penicillin-Acylase analog zu Beispiel Ib lieferte folgende Ergebnisse:
Enzymatische Aktivitäten (NIPAB-Test)
Ausgangslösung: 107 U
Üoerstand und Waschlösungen: 28 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 55 U
das sind 51% der Ausgangsaktivität.
Enzymatische Aktivitäten (NIPAB-Test)
Ausgangslösung: 107 U
Üoerstand und Waschlösungen: 28 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 55 U
das sind 51% der Ausgangsaktivität.
Eine Lösung von 90 g Tetraäthylenglykoldimethacrylat, 10 g Maleinsäureanhydrid und 1,0 g Azoiso-
~> buttersäurenitril in 200 ml Acetonitril wird in 1000 ml
Benzin (Kp 100-140° C) in dem 5 g eines Gemisches von Glycerin-mono- und -dioleat gelöst wurden, suspendiert.
Das Reaktionsgemisch wird bis zur Bildung fester Perlen (ca. 2 Stunden) bei 60° C und anschlie-
u> ßend 20 Stunden bei 65° C polymerisiert. Das Polymerisat
wird abfiltriert, dreimal in Benzol und dreimal in Petroläther (Kp 30-50° C) aufgeschlämmt und im
Vakuum bei 50° C getrocknet.
Ausbeute: 94 g
1> mittlerer Teilchendurchmesser: — 0,35 mm
Schüttvolumen: 2,8 ml/g
Quellvolumen in Wasser: 3,1 ml/g
spez. Oberfläche: 3,4 m2/g
Säuregehalt nach Verseifung der Anhydridgrup- -° pen: 1,5 mÄquiv/g
Schüttvolumen: 2,8 ml/g
Quellvolumen in Wasser: 3,1 ml/g
spez. Oberfläche: 3,4 m2/g
Säuregehalt nach Verseifung der Anhydridgrup- -° pen: 1,5 mÄquiv/g
Die Umsetzung von 1 gdes nach Beispiel 7 a hergestellten
Trägerharzes mit Penicillin-Acylase analog ?">
zum Beispiel Ib lieferte folgende Ergebnisse:
Enzymatische Aktivitäten (NIPAB-Test)
Ausgangslösung: 107 U
Überstand und Waschlösungen: 51 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 19 U
)» das sind 18% der Ausgangsaktivität.
Enzymatische Aktivitäten (NIPAB-Test)
Ausgangslösung: 107 U
Überstand und Waschlösungen: 51 U
Trägerharz nach der Umsetzung: 19 U
)» das sind 18% der Ausgangsaktivität.
Claims (7)
1. Vernetzte Copolymerisate bestehend aus copolymerisierten
Einheiten von
A) 0,1 bis 50 Gew.-% α, /3-monoolefinisch ungesättigten
Dicarbonsäureanhydriden mit 4 bis 9 Kohlenstoffatomen, und
B) 99,9 bis 50 Gew.-% Di- und/oder PoIy-(M eth) Acrylaten von Di- und/oder Polyolen,
wobei die vernetzten Copolymerisate Schüttvolumina von 1,4 bis 30 ml/g, und spezifische Oberflächen
von 0,1 bis 500 m2/g besitzen und nach der Verseifung der Anhydridgruppen 0,02 bis 10 MiI-liäquivalente
Säure pro Gramm enthalten.
2. Verfahren zur Herstellung von Copolymerisaten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man — bezogen auf Gesamtmonomere —
A) 0,1 bis 70 Gew.-% α, /3-monoolefinisch ungesättigte
Dicarbonsäureanhydride mit 4 bis 9 Kohlenstoffatomen, und
B) 99,9 bis 30 Gew.-% Di- und/oder PoIy-(Meth)Acrylate
von Di- und/oder Polyolen
nach der Methode der Fällungspolymerisation oder der Perlpolymerisation in Lösungsmitteln
oder Lösungsmittelgemischen, die gegen Anhydridgruppsn inert sind, bei Temperaturen von 20
bis 200° C in Gegenwart Radikale bildender Verbindung polymerisiert.
3. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 zur Fixierung von Substanzen, die mit
den Anhydridgruppen der Copolymerisate reagieren.
4. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 zur Fixierung von Proteinen.
5. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 zur Fixierung von Enzymen.
6. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 zur Fixierung von Penicillinacylase.
7. Verwendung der Copolymerisate gemäß Anspruch 1 zur Fixierung von Inhibitoren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2215509A DE2215509C3 (de) | 1972-03-30 | 1972-03-30 | Vernetzte Copolymerisate |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2215509A DE2215509C3 (de) | 1972-03-30 | 1972-03-30 | Vernetzte Copolymerisate |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2215509A1 DE2215509A1 (de) | 1973-10-04 |
DE2215509B2 true DE2215509B2 (de) | 1979-10-04 |
DE2215509C3 DE2215509C3 (de) | 1980-06-26 |
Family
ID=5840602
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2215509A Expired DE2215509C3 (de) | 1972-03-30 | 1972-03-30 | Vernetzte Copolymerisate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2215509C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2732301C3 (de) * | 1977-07-16 | 1980-12-11 | Roehm Gmbh, 6100 Darmstadt | Verfahren zur Herstellung von stabilisierten trägergebundenen Proteinen |
KR20060024401A (ko) | 2003-06-06 | 2006-03-16 | 바스프 악티엔게젤샤프트 | 알킬레닐렌 글리콜의 (메트)아크릴산 에스테르 및 이의용도 |
-
1972
- 1972-03-30 DE DE2215509A patent/DE2215509C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2215509C3 (de) | 1980-06-26 |
DE2215509A1 (de) | 1973-10-04 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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