DE2241365C3 - Verfahren zur Gewinnung von Isophthalsäuredinitril - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von IsophthalsäuredinitrilInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C253/00—Preparation of carboxylic acid nitriles
- C07C253/24—Preparation of carboxylic acid nitriles by ammoxidation of hydrocarbons or substituted hydrocarbons
- C07C253/28—Preparation of carboxylic acid nitriles by ammoxidation of hydrocarbons or substituted hydrocarbons containing six-membered aromatic rings, e.g. styrene
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von ^phthalsäuredinitril aus dem bei der Dampfphasenammonoxydation
von m-Xylol anfallenden gasförmigen Produktstrom durch Kühlen und Kondensieren desselben.
Die Ammonoxydation von m-Xylol zu Isophthalsäuredinitril ist eine bekannte Reaktion, die in der Literatur
und in zahlreichen Patentschriften beschrieben ist Bei typischen Dampfphasenammonoxydations- Verfahren
wird der gasiormige Abstrom aus dem Ammonoxydationsreaktor
durch WTirmeau «ausch gekühlt und die gekühlten Gase mti Warser abgeschreckt, wobei eine
wässerige Aufschlämmung der η Wasser unlöslichen Isophthalsäure erhalten wird. Dieses Produkt wird dann
filtriert, gewaschen, gewonnen und häufig erneut geschmolzen, um einer weiteren Reinigung durch
Destillation unterworfen zu werden (US-PS 34 62 476, J. P. O'Donnell et al.). Ein anderes Verfahren zur
Gewinnung und zur Reinigung von Isophthalsäuredinitril besteht in der Verwendung eines organischen
Lösungsmittelsystems, aus dem das Isophthalsäuredmitril
anschließend kristallisiert, abfiltriert, gewaschen und in anderer Weise gereinigt wird.
Bei den bekannten Verfahren ist es erforderlich, zur Gewinnung von reinem ^phthalsäuredinitril Feststoffe
aufzuarbeiten, wie zu kristallisieren, zu filtrieren und zu waschen. Dadurch sind für diese Verfahren
Eusätzliche, arbeitsaufwendige Stufen erforderlich und es werden kompliziertere Vorrichtungen benötigt. Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Gewinnung von Isophthaltäuredinitril
aus dem Produktstrom der Ammonoxydalion von m-Xylol zu schaffen, das in einfacher Weise
durchführbar ist, ohne daß Feststoffe verarbeitet werden müssen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Isophthalsäuredinitril aus dem bei der
Dampfphasenammonoxydation von m-Xylol anfallenden gasförmigen Produktstrom durch Kühlen und
!Kondensieren desselben, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man den gasförmigen Produktstrom unter einem
Druck von etwa 1,05 bis 2,8 bar auf eine Temperatur zwischen etwa 1380C Und etwa 238° C Unter Bildung
eitler flüssigen Phase abkühlt, durch Entspannungsver^
dämpfung flüchtige Materialien entfernt undaus dem als
Bodenfraktion abgezogenen lsophthalsäurf.'dinitri! die
verbliebenen Verunreinigungen abdestilÜert,
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Werden die Verfahrensstufen des Filtrierens und Waschens vermieden,
wodurch nicht nur der Arbeitsaufwand verringert, sondern auch die erforderliche Vorrichtung stark
vereinfacht werden kann. Darüber hinaus wird durch das erfindungsgemäße Verfahren Isophthalsäuredinitril
in flüssiger Form erhalten, d.h. in einer sehr bevorzugten Form zur weiteren Verwendung, um es für
technische Zwecke aufzuarbeiten, beispielsweise für die Hydrolyse zu Isophthalsäure.
ίο Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auf das
Produkt jeder beliebigen Dampfphasenammonoxydation von m-Xylol anwenden. Dazu gehören Ammonoxydationsverfahren
mit und ohne Sauerstoff und mit beliebigen der zahlreichen Katalysatoren, die für
derartige Verfahren geeignet sind. Auch kann die Dampfphasenammonoxydation in einem Pestbett, bewegten
Bett, fluidisierten Bett oder einem andersartigen
Reaktionsmedium durchgeführt werden, in welchem die Dämpfe der Reaktanten mit dem Katalysator in
Kontakt gebracht werden. Beispiele für typische Ammonoxydationsverfahren sind in der US-PS
34 78 082, der US-PS 30 79 422 und der US-PS 35 01 517
beschrieben.
Es ist außerdem verständlich, daß die Qualität des in das Ammonoxydationsverfahren als Reaktant eingeführten
m-Xylols schwankt und von seiner Herkunft abhängt; im allgemeinen hat jedoch das verwendete
m-Xylol eine Reinheit von etwa 80% bis etwa 98%. Die Verunreinigungen in dem als Beschickung verwendeten
so m-Xylol sind hauptsächlich die Ortho- und Paraisomeren von Xylol, Äthylbenzol, Toluol. Während der
Ammonoxydation werden nicht alle Xylole zu dem Nitril umgewandelt und es kann die Umwandlung nur
einer Alkylgruppe eintreten, so daß der Abstrom nicht umgesetztes Xylol und Mononitril (beispielsweise
Tolunitril und Benzonitril) enthalten kann. Diese nicht
umgesetzten Xylole, unerwünscht Nitrile, Reaktionswasser und nicht umgesetztes Ammoniak können durch
das erfindungsgemäße Verfahren in wirksamer Weise entfernt werden, so daß Isophthalsäuredinitril hoher
Reinheit erhalten wird.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Ver fahrens wird der gasförmige Abstrom aus dem
Ammonoxydationsreaktor von seiner Austrittstempera· tür abgekühlt, so daß das Isophthalsäuredinitril sich
Unter Bildung einer flüssigen Phase kondensiert. Dazu ist erforderlich, uaß die Temperatur des Abstroms auf
eine Temperatur von etwa 138°C bis etwa 238°C, vorzugsweise etwa 163 bis etwa 191°C vermindert wird.
Es ist zu betonen, daß jede Art einer Wärmeaustauschervorrichtung
oder jede beliebige Methode angewendet werden kann, bevorzugt wird aber das Abkühlen mit Hilfe eines Wasser-Abschrecksystems
oder eines Standard-Wärmeaustauschers. Die gekühlte Flüssigkeit, die im wesentlichen im Gleichgewicht mit
einer aus den unerwünschten Materialien bestehenden Dampfphase steht, wird dann mehreren Trennvorgängen
unterworfen. Vorzugsweise wird die bei etwa 177°C gehaltene Flüssigkeit einer ersten Trennung durch
Entspannungsverdampfung bei etwa 2,8 bar unterworfen, um die stärker flüchtigen Materialien Wasser,
Ammoniak, Nebenprodukte und Xylol zu entfernen. Diesem Vorgang schließt sich eine übliche Destillation
bei etwa 2326C bis 288° C bei einem Druck von etwa
1,05 bis 2,8 bar an, Um fast alle Verunreinigungen über
Kopf zu entfernen.- Wenn in dieser Weise gearbeitet wird, besteht der Sumpf der Destillation aus Isdphthäl·
säuredinitril hoher Reinheit (mehr als 98%l
Zur weiteren Beschreibung der Erfindung wird auf die folgenden Beispiele Bezug genommen.
Zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens dieni die Zeichnung und die nachfolgende
Beschreibung.
Ein Xylolgemisch, das aus 95% m-Xylol, 1,6%
o-Xylol, 0,9% p-XyloI und 2,4% Äthylbenzol besteht,
wird durch Leitung 1 in einer Rate von 4536 kg/h in einen Ammonoxydationsreaktor 3 eingeführt. Im
wesentlichen wasserfreies Ammoniak in einer Rate von 6985 kg/h (Leitung 2) und der Kreislaufstrom 14 werden
gleichzeitig in den Reaktor eingeführt, nachdem sie auf is
399° C vorgeheizt wurden. Der Reaktor enthält einen aus Vanadinoxid entweder in reiner Form, oder
abgelagert auf einem inerten Träger, wie Aluminiumoxid bestehenden Katalysator. Der Reaktor wird
zyklisch betrieben, so daß das Vanadinoxid abwechselnd als Sauerstoffdonor für den Ammonoxydationszyklus
dient und dann das reduzierte Vanadinoxid in einem getrennten Zyklus mit Sauerstoff enthaltendem Gas
wieder oxydiert wird. Die Figur zeigt einen Reaktor 3 des Festbett-Typs, in welchem die Reaktionskolonnen
abwechselnd im Kreislauf an den Ammonoxydatior.sstrom und an die an die Rückoxydation angeschlossen
werden. Der Strom des Reaktionsprodukts 4, 13 018-kg/h enthält 3,8 Gew.-% Xylole, 1,0 Gew.-%
Benzonitril, 3,7 Gew.-% Tolunitril, 44,0 Gew.-% Pbthalsäurenitrile, 0,3 Gew.-% Kohlendioxyd, 34,8
Gew.-% Wasser und 12,4 Gew.-% Ammoniak. Zu diesem Strom, der eine Temperatur von 3990C hat,
werden durch Leitung 5 ungefähr 2721,6 kg Wasser pro Stunde gegeben und der kombinierte Strom 6 wird bei
der resultierenden Temperatur von 177" C und 2,8 bar zu
einem Turm 7 für die Entspannungsverdampfung geleitet. Flüssiges Isophthalsäurenitril (IPN) wird durch
Leitung 8 in einer Rate von 5824 kg/h aus dem Sumpf des Entspannungsturms abgezogen und hat die folgende
Zusammensetzung: 0,6 Gew.-% Xylole, O,7°/o Benzonitril,
3,8% Tolunitrile und 95,0% Phthalonitrile. Es wird in der Destillationskolonne 9 gereinigt, wobei als Produkt
IPN über 10 mit einer Reinheit von 99,9% erhalten wird.
Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, wird die Kopffraktion aus dem Entspannungsturm 7 durch
Leitung 12 zu Entspannungsturm 15 geführt, der bei 37,8°C und 2,8 bar gehalten wird, in welchem Ammoniak
und CO2 über Kopf durch Leitung 16 entnommen werden. Die aus Wasser bestehenden Bodenfraktionen
werden dann durch Leitung 17 zu iiner Destillationsvorrichtung
18 geleitet, in welcher die Kjhlenwasserstoffe in der Kopffraktion 19 abgezogen und mit der
Kohlenwasserstoff-Kopffraktion 20 aus Destillationskolonne 9 kombiniert werden. Dieser kombinierte
Strc.n 12 tritt in die Destillationsvorrichtung 11 ein, das
über Kopf erhaltene Xylol aus Leitung 13 wird zurückgeführt und die Sumpffraktionen werden durch
Leitung 22 zur Destillationskolonne 12 geführt, in der Benzonitril über Kopf abdestilliert wird. Die Nitril-Bodenfraktionen
aus der Destillationskolonne ^(überwiegend Tolunitril) werden durch Leitung 14 entnommen,
um zu dem Ammonoxydationsreaktor 3 zurückgeführt zu werden.
Bei diesen Destillationen werden folgende Einzelbedingungen eingehalten:
Kolonne
Über-Kopf-Temperatur
Sumpf-Temperatur Böden
Rückflußverhältnis
Druck
9 | 270 C | 277 C |
11 | 184 C | 260 C |
12 | 228 C | 268 C |
20 | 2,8 bar |
3 | 2,8 bai |
10 | 2,8 bar |
Eine Ammonoxydationsreaktion wird nach der im Beispiel 1 beschriebenen Verfahrensweise durchgeführt,
wobei jedoch der Reaktionsstrom 6 indirekt mit einem Wärmeaustauscher auf 1820C und 2,8 bar abgekühlt
wird, bevor er zu dem Entspannungsverdampfungsturm 50 dem in Beispiel 1 angegebenen,
strömt. Die Zusammensetzung des flüssigen PIN vom
Boden des Entspannungsverdampfers ist folgende: 0,7 Gew.-% Xylole, 0,6 Gew.-% Benzonitril, 4,1 Gew.-%
Tolunitrile und 94,5 Phthalonitrile. Der restliche Anteil des Reinigungs- und Rückführungsschemas entspricht
Ein Ammonoxydationsreaktor wird in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise betrieben, mii der Abänderung,
daß 2449 kg Dampf pro Stunde zusammen mit den frischen Xylolen, dem im Kreislauf rückgeführten Anteil
und Ammoniak zu der Reaktorbeschickung gegeben wurden. Der Pröduktström einer Temperatur von
399°C wurde mit etwa 2722 leg Wasser pro Stunde abgekühlt, so daß 171,10C in dem Entspannungsverdampfungsturm
erhalten wurde. Das flüssige IPN-Produkt aus dem Boden des Entspannungsverdampfungsturms
hatte uie folgende Zusammensetzung: 0,5 Gew.-°/o Xylole, 0,5 Gew,-% Benzonitril, 3,3 Gew.-%
Tolunitrile, 95,6% Phthalonitrile. Der Rest des Reinigungs- Und Röckführungsschemas entspricht dem in
Beispiel 1 angegebenen!
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Gewinnung von Isophthalsäuredinitril aus dem bei der Dampfphasenammonoxydation von m-Xylol anfallenden gasförmigen Produktstrom durch Kühlen und Kondensieren desselben, dadurch gekennzeichnet, daß man den gasförmigen Produktstrom unter einem Druck von etwa 1,05 bis 2,8 bar auf eine Temperatur zwischen etwa 138°C und etwa 238°C unter Bildung einer flüssigen Phase abkühlt, durch Entspannungsverdampfung flüchtige Materialien entfernt und aus dem als Bodenfraktion abgezogenen Isophthalsäuredinitril die verbliebenen Verunreinigungen abdestilliert.
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