DE2240940C3 - Hydrostatisches Getriebe, insbesondere für Winden, Hubwinden, Wippwerkswinden o.dgl - Google Patents

Description

Es sind hydrostatische Getriebe mit offenem Kreislauf oder geschlossenem Kreislauf zum Antrieb von Maschinen, insbesondere Winden, Hubwinden, Wippwerkswinden bekannt, die mit einer Haltebremse verschen sind, Dabei ist es weiterhin bekannt, beim Abschalten des Flüssigkeitsstromes und nach dessen Stillstand die Bremse einzuschalten. Das Abschalten des Flüssigkeitsstromes kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Eine Möglichkeit besteht darin, den Antriebsmotor der Hydraulikpumpe zum Stillstand zu bringen. Eine andere Möglichkeit besteht bei einer Verstellpumpe darin, die Fördermenge auf Null zu stellen. Jetzt ruht der ölstrom. Dabei greift die Bremse erst an, wenn der ölstrom ruht, um Beschädigungen der Haltebremse zu vermeiden.

Bei diesen hydrostatischen Getrieben besteht der Nachteil, daß nach dem Stillsetzen des Antriebes und dem Einfallen der Haltebremse der der Last entsprechende Flüssigkeitsdruck in der Druckleitung nicht erhalten bleibt, sondern infolge von Leckflüssigkeitsverlusten im Motor und in der Hydraulikpumpe in einigen Sekunden auf den Speisedruck abfällt.

Das hat zur Folge, daß beim Lösen der Bremse beim Wiederanfahrvorgang der Last und beim Einschalten des Druckstromes zunächst für eine kurze Zeit nicht der volle Lastdruck erreicht wird, so daß die abgebremste Kraft nunmehr schlagartig den Hydraulikmotor in entgegengesetzter Richtung dreht. Einmal fällt die Last ruckartig für einen kurzen Weg herunter. Zum anderen besteht die Gefahr der Zerstörung des Hydraulikmotors. Außerdem wird beim ruckartigen Absacken der Last ein zwischen dem Hydraulikmotor und beispielsweise der Winde angeordnetes Getriebe unzulässig überlastet, so daß die Zahnflanken leiden. Des weiteren entsteht auf der Niederdruckseite des Hydraulikmotors ein Unterdruck, der zu Kavitationen führt.

Es ist weiterhin eine Vorrichtung zur Steuerung der Bremse eines hydrostatisch angetriebenen Hubwerks bekannt, das mit einer beim Stillstand der Seilw^:nde wirksamen und unter der Einwirkung eines druckbetätigten Hydraulikzylinders sich lösenden Bremse ausgerüstet ist. Dazu ist eine Steuereinrichtuna vorgesehen, die mit der Hochdruckseite des Hvdromotors verbunden und so angeordnet ist, daß der Zufluß des Druckmediums zu dem Bremszylinder in Abhängigkeit von der Größe der Last gesteuert wird damit während des Anhebens der Last die Bremse sich erst dann löst, wenn der Druck auf der Hochdruckseite des Motors im wesentlichen der Last das Gleichgewicht hält. Dabei sind Mittel vorgesehen, die während des Absinkens der Last die Bremse bei einem Druck lösen, der unabhängig von der Größe der Last ist. Bei diesem bekannten Getriebe ist die Steuereinrichtung für die Bremse ein hydraulischer Druckspeicher, der mit der Hochdruckleitung des Motors über ein vom Hydromotor weg öffnendes Einweg-Ventil verbunden ist. Es ist weiterhin ein federbelastetes Steuerventil angeordnet, dis in einer zu dem Bremszylinder führenden Hochdruckleitung angeordnet ist. Das Steuerventil ist auf seiner einen Seite mit dem Druckspeicher verbunden und wird von dem in dem Speicher herrschenden Druck entgegen der Rückstellkraft der Feder in eine erste Stellung gebracht, in der die Druckleitung zu dem Bremszylindifci unterbrochen und die Bremse geschlossen ist Das Steuerventil ist auf seiner anderen Seite mit der Motorhochdruckleitung verbunden und wird von dem in dieser Leitung herrschenden Druck in eine zweite Stellung gebracht, in der die Leitung zu dem Bremszylinder offen und die Bremse gelöst ist. Dabei ist die Druckleitung, die das Steuerventil mit dem Bremszylinder verbindet, über ein Umsteuerventil mit der anderen Druckseite des Motors verbunden. Außerdem überbrückt ein Kurzschlußventil das Einwegventil des Druckspeichers, wobei das Kurzschlußventil auf der anderen Druckseite des Motors geortet ist.

Bei dieser Vorrichtung wird beim Absenken der Last der Bremszylinder über eine gesonderte Leitung, über das Umsteuerventil mit Druckflüssigkeit beaufschlagt. Das Umsteuerventil schließt dabei die andere mit ihr verbundene Leitung. Auf diese Weise wird die Bremse schon bei einem verhältnismäßig niedrigen Druck gelöst, der unabhängig von der Größe der Last ist. Das kann zur Folge haben, daß sich die Last fortlaufend absenkt, insbesondere wenn die Bremse gelöst wird, ohne daß dies gewollt ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs beschriebenen Nachteile zu vermeiden und einen hystrostatischen Antrieb so auszubilden, daß beim Lösen der Bremse ein ruckartiges Komprimieren der Flüssigkeit in der Druckleitung durch den Hydraulikmotor vermieden wird.

Außerdem soll ein ungewolltes Absinken der Last vermieden werden, auch wenn die Last sich im Absenkvorgang befindet. Schließlich sollen mögliche Getriebeschäden des Getriebes zwischen dem Hydraulikmotor und der Maschine vermieden werden. Die Erfindung geht gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs von einem hydrostatischen Getriebe aus, bei dem die vom Hydraulikmotor angetriebene Maschine, insbesondere Winde, Hubwinde, Wippwerkswinde od. dgl. mit einer an einer Bremssteuerleitung angeschlossenen Haltebremse versehen ist und an die Hochdruckleitung des Hydraulikmotors über ein entsperrbares Absperrventil ein Druckspeicher angeschlossen ist.

Die Erfindung besteht gemäß dem Kennzeichen des Hauptanspruchs darin, daß in die Bremssteuerleitung der hydraulisch lüftbaren Haltebremse eine Drossel eingeschaltet ist und in Strömungsrichtung gesehen vor dieser eine Steueriein ng zum öffnen des entsperrbaren Absperrventils des Druckspeichers abzweigt. Dabei kann in Weiterbildung der Erfindung die Drossel verstellbar sein.

Die Erfindung hat den Vorteil, daß in der Hochdruckli itung unmittelbar vor dem Lösen der Bremse m ein Druck aufgebaut werden kann, der dem Lastdruck entspricht. Der Druckspeicher wird über das entsperrbare Rückschlagventil beim Arbeiten der Maschine vor dem Bremsen bis auf den Lastdruck gefüllt und hält diesen der Last entsprechenden Druck, bi« das entsperrbare Rückschlagventil wieder geöffnet wird. Es tritt eine Verzögerung beim Lösen der Bremse gegenüber dem öffnen des Absperrventils des Druckspeicheis ein, so daß gewährleistet ist, daß die Druckleitung unmittelbar vor dem Lösen der ao Bremse auf den Lastdruck gebracht ist. Dabei kann die Drossel verstellbar sein, um diese Verzögerung nach den vorliegenden Verhältnissen einstellen zu können. Durch das Verstellen der Drossel wird auch hei schweren Lasten vermieden, daß diese beim Anhalten der Winde dennoch unkontrollierbar langsam absinken. Die Bremse wird stets nur bei gleichem Steuerdruck gelöst.

Die Erfindung ist anhand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles erläutert, das den Antrieb einer Hubwerkswinde zeigt. Der hydrostatische Antrieb besteht aus der Hydraulikpumpe 1, die über die Hochdruckleitung 2 mit dem Hydraulikmotor 3 verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel ist ein geschlossenes Hydrauliksystem dargestellt, bei dem der Hydraulikmotor 3 über die Rücklaufleitung 4 mit der Hydraulikpumpe 1 verbunden ist.

Der Hydraulikmotor 3 ist über die schematisch dargestellte Antriebswelle 5 mit dem in der Windentrommel 6 untergebrachten, nicht dargestellten Getriebe verbunden. Die Antriebswelle 5 trägt die hydraulisch belüftete Haltebremse 7.

An die Hochdruckleitung 2 ist über die Zweigleitung 8 und über das entsperrbare Rückschlagventil 9 der Druckspeicher angeschlossen. Der Druckspeicher 10 kann in jeder geeigneten Form ausgebildet sein. Das Volumen des Dnickspeichers 10 bestimmt sich nach dem Volumen der Druckleitung.

In die Bremssteuerleitung 11 tier hydraulisch gelüfteten Hallebremse 7 ist eine verstellbare Drossel 12 eingeschaltet. Hinter dieser Drossel 12 ist an die Bremssteuerleitung 11 die Steuerleitung 13 für das entsperrbare Rückschlagventil 9 angeschlossen.

Die Bremssteuerleitung 11 führt zu einem Steuerventil 14, das von einer nicht dargestellten Steuerleitung gespeist wird. Der Schalthebel für die Hydraulikpumpe 1 dient wie üblich gleichzeitig als Schalthebe! für die Bremse, wobei irgendeine geeignete Verzögerungseinrichtung eingebaut ist, die bewirkt, daß die Bremse mit einer einstellbaren Zeitspanne nach dem Absinken des Fördervolumens der Hydraulikpumpe 1 auf Null einfällt.

Wenn beispielsweise das Heben einer Last beendet wird, wird die Hydraulikpumpe 1 abgeschaltet. Gleichzeitig wird mit einer zeitlichen Verzögerung die Haltebremse 7 eingeschaltet. Die Last bleibt in der gewünschten Höhe gehalten. Der Druck in der Hochdruckleitung 2 fällt unter den Lastdruck ab. das entsperrbare Rückschlagventil 9 schließt jedoch, so daß im Druckspeicher 10 ein dem vorher herrschen-Jen Lastdruck entsprechender Druck gespeichert ist.

Wenn nunmehr die Haltebremse 7 gelöst und die Hydraulikpumpe 1 neu angestellt wird, wird in einer durch die Drossel 12 regelbaren Zeitspanne vorher das entsperrbare Rückschlagventil 9 geöffnet, damit Hydraulikflüssigkeit aus dem Druckspeicher 10 in die Hochdruckleitung 2 übertreten kann und einen dem Lastdruck entsprechenden Druck aufbaut. Wenn die Bremse gelöst ist, ist der Hydraulikmotor 1 praktisch eingeschaltet. Ein Durchsinken der Last ist verhindert.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Hydrostatisches Getriebe, bei dem die vom Hydraulikmotor angetriebene Maschine, msbesondere Winde, Hubwinde, Wippwerkswinde od. dgl. mit einer an einer Bremssteuerleitung angeschlossenen Haltebremse versehen ist und an die Hochdruckleitung des Hydraulikmotors über ein entsperrbares Absperrventil ein Druckspeicher angeschlossen ist, dadurch g^ekenn7 zeichnet, daß in die Bremssteuerleitung (11) der hydraulisch lüftbaren Haltebremse (7) eine Drossel (12) eingeschaltet ist und in Strömungsrichtung gesehen vor dieser eine Steueileitung (13) zum öffnen des entsperrbaren Absperrventils (9) des Druckspeichers (10) abzweigt.

2. Hydrostatischer Antrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drossel (12) verstellbar ist. "