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Spiel- oder Lehrspielgerät Die Erfindung betrifft ein neuartiges
Spiel- oder Lehrspielgerät mit ungewöhnlich vielen Variationsmöglichkeiten. Je nach
Ausgestaltung kann das Gerät als reines Spielzeug für Kinder der verschiedensten
Altersstufen, als Lehrspielgerät für den Unterricht oder aber auch als Unterhaltungs-
oder Geduldspiel für Erwachsene Verwendung finden.
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Das Spiel- oder Lehrspielgerät gemäß Erfindung ist gekennzeichnet
durch eine Mehrzahl von auf einer Mittelachse drehbar angeordneten, gegeneinander
verdrehbaren Scheiben an deren nach außen sichtbaren Umfangsflächen Farbmarkierungen,
Symbole oder Schriftzeichen so angebracht sind, daß sich jeweils in einer oder mehreren
Zuordnungen der Scheiben zueinander logischrationale und/oder künstlerische Aussagen
ergeben.
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In seinem Grundaufbau besteht das Gerät somit aus einer massiven oder
hohl ausgebildeten Achse sowie einer Anzahl von drebar angeordneten Scheiben welche
entweder unmittelbar aneinanderstnssend oder mit Abstand voneinander in Richtung
der Achse neDen- bzw.
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übereinander liegen. Statt durch eine durchgehende Achse können
die
Scheiben auch jeweils mit den benachbarten Scheiben drehbar verbunden sein, so daß
das gleiche Endergebnis erreicht wird.
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Die einzelnen Scheiben können an sich Grundflächen von beliebiger
geometrischer Gestalt aufweisen, vorausgesetzt, daß sich wenigstens eine Symmetrieebene
senkrecht zur Scheibenebene legen läßt, damit die Scheiben durch Verdrehen in einer
von der ursprünglichen Stellung abweichenden Stellung wieder zur Deckung miteinander
gebracht werden können. Besonders geeignet sind Scheiben mit Grundflächen in Form
eines regelmäßigen Vielecks oder eines Kreises, da die Zahl der Möglichkeiten, die
Scheiben zur Deckung zu bringen, mit der Zahl der Symmetrieebene, oder anders ausgedrückt
mit der Eckenzahl eines regelmäßigen Vielecks ansteigt.
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Die Scheiben müssen so dick sein, daß sich eine zur Aufnahme von Farbmarkierungen,
Symbolen oder Schriftzeichen geeignete Umfangsfläche ergibt. Darüber hinaus müssen
sich die einzelnen Scheiben unabhängig von den benachbarten Scheiben drehen lassen/
was eine bestimmte Mindestdicke bzw. einen bestimmten Mindestabstand der Scheiben
von einander voraussetzt, falls die einzelnen Scheiben nicht nach außen ragende
Betätigungselemente für das Drehen aufweisen.
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Es ist jedoch auch möglich die einzelnen Scheiben tn bestimmter Zuordnung
zueinander gesteuert anzutreiben. Auf diese Weise lassen
sich dann
zeitlich gesteuert, nacheinander bestimmte Figuren oder Zahlen darstellen, und das
Gerät kann somit beispielsweise auch als Uhr verwendet werden.
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Alle'Scheiben eines erfindungsgemäßen Spielgerätes weisen vorzugsweise
gleiche Abmessungen auf, so daß sich regelmäßige geometrische Körper ergeben, z.B.
bei Verwendung quadratischer Scheiben ein Würfel und bei Benutzung kreisförmiger
Scheiben ein Zylinder: Die Scheiben können jedoch auch beispielsweise unterschiedliche
Grundflächenmaße aufweisen, so daß sich bei erfindungsgemäßer Anordnung Pyramiden
oder Doppelpyramiden ergeben, wobei es gegebenenfalls möglich ist, die Umfangsflächen
so abzuschrägen, daß die Umfangsflächen der Scheiben insgesamt glatte Flächen ergeben.
Weiterhin kann mit Hilfe kreisförmiger Scheiben beispielsweise auch ein Körper in
Form einer Kugel erhalten werden.
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Die erfindungsgemäßen Spiel- und Lehrspielgeräte lassen sich aus beliebigen
Material herstellen, wobei Holz und Kunststoffe besonders geeignet sind. Besondere
Effekte lassen sich erzielen, wenn man als Grundmaterial einen lichtdurchlässigen
oder glasklaren Kunststoff verwendet. Im letzteren Fall ist es unter anderem möglich
im Innern des Gerätes eine Lichtquelle vorzusehen und dadurch nicht nur das Erkennen
der Markierungen oder Symbole an den Außenflächen der Scheiben zu erleichtern, sondern
unter Umständen das Gerät darüber hinaus auch als Beleuchtungskörper benutzen zu
können.
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Weiterhin ist es möglich, daß aus den einzelnen, drehbar mit einander
verbundenen Scheiben bestehende Gerbt mit einer Umhüllung zu versehen, welche unter
Umständen gleichzeitig für den Zusammenhalt der Scheiben sorgen kann. Dabei ist
es bevcrzugt, daß die Scheiben mindestens mit einem Teil ihrer Umfangsflächen von
außen direkt zugänglich sind, um das Verdrehen der Scheiben gegeneinander zu ermöglichen.
Zu diesem Zweck kann die Umhüllung beispielsweise eine fensterartige Aussparung
aufweisen, welche gleichzeitig den Blick auf den in der der Aussparung liegenden
Teil der Umfangsflächen der Scheiben freigibt. Andererseits kann die Umhüllung auch
teilsweise oder auch ganz durchsichtig sein, um die Benutzung des Gerätes zu ermöglichen
oder zu erleichtern.
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Die Ausbildung des erfindungsgemäßen Spiel- und Lehrgerätes eröffnet
eine große Vielfalt von Anwendungsmöglichkeiten.
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Einmal können die von den Umfangsflächen der einzelnen Scheiben gebildeten
Außenflächen des Gerätes mit verschiedenen gegenständlichen oder abstrakten Darstellungen
versehen werden, welche sich anschließend durch systematisches oder unregelmäßiges
Verdrehen der Scheiben gegeneinander in verschiedenster Weise verändern lassen.
Hier bieten sich alle Variationen von den einfachsten Spielen für Kleinkinder bis
zur Vario-Kunst für die höchsten Ansprüche an.. Ferner können auf den Scheiben außer
Ziffern auch Tages- und Monatsbezeichnungen vorgesehen werden, und das Gerät kann
als Kalender dienen.
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Der Ubergang zu pädagogisch wertvollen Spielen ergibt sich bereits
bei Spielen, bei denen unterschiedliche Farben oder Formen einander zuzuordnen sind.
Im weiteren Verlauf können aus unregelmäßig verteilten Punkten, beispielsweise durch
geeignetes Verdrehen der Scheiben, Zahlen oder Buchstaben oder aus einzelnen Buchstaben
Silben und Worte gebildet werden.
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Andererseits lassen sich leicht Geduldspiele von unterschiedlichsten
Schwierigkeitsgraden erhalten. Zum Beispiel läßt sich die Aufgabe stellen, durch
Verdrehen der Scheiben gegeneinander ein um den ganzen Scheibenkörper herumlaufendes
Labyrinth fertigzustellen. Selbst bei einem aus verhältnismäßig wenigen Scheiben
bestehenden Gerät ergeben sich hier neben einer richtigen unzählige falsche, die
Aufgabe erschwerende Lösungen.
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Auf dem Gebiet der reinen Lern- und Lehrspiele bietet das erfindungsgemäße
Gerät ebenfalls eine überraschende Vielfalt von Möglichkeiten, welche sich noch
dadurch ganz wesentlich steigern läßt, daß man die einzelnen Scheiben austauschbar
ausbilden kann. Insbesondere kann mit Hilfe des Gerätes auf den verschiedensten
Gebieten die Aufgabe gestellt werden, bestimmte Begriffe einander zuzuordnen, z.B.
in der Biologie bestimmte Gattungen oder Arten angebende Einzelmerkmale in der Erdkunde,
bestimmte Länder, Orte, Gebirge oder dergleichen, in der Geschichte bestimmte Daten,
Orte oder Personen, in der Kunst- und Literaturgeschichte bestimmte Kunstepochen,
Künstler sowie deren Werke oder im Sprachunterricht aus einzelnen Worten bestehende
Sätze.
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Für die zuletzt genannte Anwendungsmöglichkeit soll das folgende in
einer Tabelle zusammengestellte Beispiel dienen. Es ist ohne
weiteres
erkennbar, daß in-der markierten senkrechten Spalte der richtige Satz gebildet wurde
während die Zuordnung der übrigen Worte zueinander fehlerhaft ist.
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T A B E L L E
we they you she I it he you |
were is am is are were are is |
painting running swimming jumping reading walking going raining |
through at upon into behind in in into |
the house the forest the paper the water the pool the roof
the wall the baker |
Eine Verfeinerung des Gerätes gerade für Lehrzwecke besteht dar-in,
daß für die Auslösung eines optischen oder akustischen Signals bei bestimmter Zuordnung
der Informationen auf den Außenflächen der Scheiben zueinander elektrische Kontakte
an den aneinandergrenzenden Flächen der Scheiben und/oder an den Berührungsflächen
der Scheiben mit der Mittelachse vorgesehen sein können. Auf diese Weise wird erreicht,
daß bei richtiger Lösung einer Aufgabe der Schüler automatisch die Bestätigung hierfür
erhält und sich an die Lösung der nächsten Aufgabe heranwagen kann.
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Die vorstehende Erläuterung der Möglichkeiten des erfindungsgemäßen
Spiel- und Lehrspielgerätes ist keineswegs erschopfends weitere Abwandlungen des
Grundprinzips ergeben sich jedoch ohne Schwierigkeit.
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Zur näheren Erläuterung der Erfindung sollen weiterhin die beiliegenden
Zeichnungen dienen; es zeigen Figur 1 elne Ausführungsform der Erfindung in auseinandergezogener
perspektivischer Darstellung und Figur 2 eine weitere Ausführungsform der Erfindung,
ebenfalls in auseinandergezogener perspektivischer Darstellung.
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Das Gerät der Figur 1 besteht aus kreisförmigen Scheiben 2, welche
sich um die Mittelachse 1 drehen lassen. Die Umfangsflächen 5 der einzelnen Scheiben
2, welche jeweils
die gleichen Abmessungen aufweisen, sind mit
unregelmäßig verteilten, etwa quadratischen Farbmarkierungen 4 versehen.
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Durch geeignetes Verdrehen der einzelnen Scheiben gegeneinander lassen
sich mit Hilfe dieser Markierungen die arabischen Ziffern von 1 bis 9 bilden. Das
Gerät kann sowohl als Lehrspiel gerät für Kinder im Vorschulalter dienen, welche
die Zahlen erlernen sollen, als auch als Unterhaltungs- und Geduldspiel für Erwachsene,
da die Schwierigkeit der Aufgabe durch Anbringung einer größeren Zahl von Farbmarkierungen
erheblich gesteigert werden kann.
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Das Spielgerät der Figur 2 ist grundsätzlich ähnlich aufgebaut, besteht
jedoch aus Scheiben 12 mit quadratischer Grundfläche, welche sich um die Mittelachse
11 verdrehen lassen. Im Gegensatz zu der Ausführungsform der Figur 1 gibt es für
jede der Scheiben 12 im Verhältnis zu den übrigen nur 4 jeweils um 900 versetzte
Positionen in welchen eine Korrelation der Symbole an den Außenflächen erreicht
werden kann. Bei der dargestellten Ausführungsform sind auf den Umfangsflächen 13
der Scheiben 12 unregelmäßige Farbmarkierungen 14 angebrachtJ welche bei korrekter
Zuordnung der Scheiben zueinander einen Labyrinthweg ergeben, welcher sich durchlaufend
über alle vier Seiten des Spielgerätes erstreckt.
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Es liegt auf der Hand, dass die Schwierigkeit dieses Geduldspieles
mit der Zahl der vorhandenen Scheiben 2 schenll ansteigt.