DE2134209C3 - Verfahren zur Herstellung von Diacetyl - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DiacetylInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C49/00—Ketones; Ketenes; Dimeric ketenes; Ketonic chelates
- C07C49/04—Saturated compounds containing keto groups bound to acyclic carbon atoms
- C07C49/12—Ketones containing more than one keto group
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- C07C45/56—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds from heterocyclic compounds
- C07C45/57—Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds from heterocyclic compounds with oxygen as the only heteroatom
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Description
Die Erfindung betrifft ein einfaches Verfahren zur Herstellung von Diacetyl durch Oxidation von Methylvinylketon in alkalischem Medium mit wässerigem
Wasserstoffperoxid und anschließende Umlagerung der Oxidationsprodukte durch Erhitzen mit verdünnten
wässerigen Säuren.
Aus der DT-PS 7 15 664 ist es bekannt, Diacetyl aus Methylvinylketon durch Anlagerung von unterchloriger
Säure und nachfolgende Umsetzung des Reaktionsgutes mit verdünnten Säuren herzustellen.
Ferner ist aus der FR-PS 10 10 812 ein Verfahren zur
Herstellung von Acetyläthylenoxid (1,2-Epoxybutan-3-on) und Diacetyl bekannt, gemäß dem durch
Einwirken von unterchloriger Säure auf Methylvinylketon in alkalisch wässerigem Medium Acetyläthylenoxid
erhalten wird, welches durch Erhitzen mit wässerigen Säuren in Diacetyl überführt werden kann. Nach beiden
Verfahren erhält man jedoch nur ein durch Halogenverbindungen verunreinigtes Diacetyl und dieses auch nur
in unbefriedigenden Ausbeuten.
Aus der SU-PS 1 31 348 ist weiterhin ein Verfahren zur Oxidation von Methylvinylketon und Methylisopropenylketon mit Wasserstoffperoxid in alkalischem
Medium bekannt. Gemäß diesem Verfahren wird durch Zugabe von wässeriger Wasserstoffperoxidlösung und
Natriumbicarbonatlösung zu einer acetonischen Lösung von Methylvinylketon l,2-Epoxybutan-3-on in etwa
25°/ciger Ausbeute hergestellt und das erhaltene l,2-Epoxybutan-3-on in Gegenwart von ZnCb in
64%iger Ausbeute zu Diacetyl isomerisiert. Die Ausbeute an Diacetyl beträgt also bei diesem Verfahren
nur etwa 18%, bezogen auf eingesetztes Methylvinylketon.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man Diacetyl durch Oxidieren von Methylvinylketon
mit Wasserstoffperoxidlösung in schwach alkalischem Medium und anschließendes Erhitzen des gebildeten
l,2-Epoxy-butan-3-on in Gegenwart von sauren Katalysatoren, in Ausbeuten von über 90% erhalten kann,
wenn man das Methylvinylketon und die Wasserstoffperoxidlösung bei Temperaturen von 10 bis 600C in
einem wäßrig alkalischen Medium bei einem pH-Wert von 7 bis 12 unter Vermeidung eines Überschusses an
Methylvinylketon gegenüber Wasserstoffperoxid vereinigt, das Reaktionsgemisch 0,5 bis J Stunden in dem
angegebenen Temperatur- und pH-Bereich hält, anschließend ansäuert und bei einem pH-Wert kleiner als
2 langsam auf eine Temperatur von 70 bis 1000C erwärmt und 1 bis 8, vorzugsweise 1 bis 4 Stunden in
diesem Temperaturbereich hält.
Auch bei erfindungsgeniäßer Durchführung der
Oxidation des Methylvinylketons mit Wasserstoffperoxidlösung erhält man als Zwischenprodukt 1,2-Epoxy-
butan-3-on nur in Ausbeuten von etwa 50% neben einem Gemisch an weiteren Oxidationsprodukten von
z. T. unbekannter Struktur. Es ist sehr überraschend, daß man durch Erhitzen des Reaktionsgemisches mit
wässerigen Säuren aus der Gesamtheit der verschiede
nen Oxidationsprodukte Diacetyl in sehr hoher
Ausbeute und Reinheit erhält
Die Ausgangsverbindung des Verfahrens, Methylvinylketon, läßt sich beispielsweise durch Wasserabspaltung aus 3-Ketobutanol-(l) herstellen.
Als Wasserstoffperoxidlösung verwendet man eine 10- bis 50gew.-%ige, vorzugsweise eine 30- bis
50gew.-%ige wässerige Lösung.
Zur Durchführung des Verfahrens trägt man im allgemeinen zunächst Methylvinylketon unter intensi
vem Vermischen und Kühlen in eine wässerige schwach
alkalische Wasserstoffperoxidlösung ein. Hierbei ist zu beachten, daß niemals ein Überschuß an Methylvinylketon gegenüber Wasserstoffperoxid auftritt, da sonst
vermehrt unerwünschte Nebenprodukte gebildet wer
den. Besonders gute Ausbeuten erhält man, wenn man
hierbei nicht die gesamte Menge an Wasserstoffperoxid vorlegt, sondern nur einen Teil derselben, und den Rest
gleichzeitig mit dem Methylvinylketon in das wäßrig alkalische Medium einträgt.
Man setzt Methylvinylketon mit etwa äquimolekularen Mengen an Wasserstoffperoxid um. Vorzugsweise
wendet man Wasserstoffperoxid in geringem Überschuß gegenüber Methylvinylketon, beispielsweise in
einem Molverhältnis von 1 :1,05 bis 1 :1,25 an.
Das Gewichtsverhältnis von Methylvinylketon zu der Summe aus wäßrig alkalischem Medium und insgesamt
zugefügter Menge an wäßriger Wasserstoffperoxidlösung liegt im allgemeinen zwischen 1 :2,5 bis 1 :6,
vorzugsweise 1 :3 bis 1 :4.
Die Temperatur soll während der Oxidation 10 bis 60° C, vorzugsweise 20 bis 35° C betragen.
Die Umsetzung wird bei einem pH-Wert zwischen 7 und etwa 12, vorzugsweise von 8 bis 9 durchgeführt. Der
pH-Wert des Reaktionsgemisches sinkt während der
Reaktion ab. Er kann beispielsweise durch ständiges
Zugeben von KOH oder NaOH, aufrechterhalten werden. Dieses Verfahren erfordert jedoch eine pH-Wert-Kontrolle während des gesamten Reaktionsverlaufs.
Zweckmäßig arbeitet man daher in Gegenwart von
Magnesiumhydroxid, d. h. in einer mit NaOH auf den gewünschten Anfangs-pH-Wert gebrachten Suspension
von Magnesiumhydroxid.
Mit besonderem Vorteil führt man diesen ersten Teil der Reaktion etwa folgendermaßen durch:
Eine etwa 1,5- bis 3gew.-%ige Lösung eines Magnesiumsalzes wird mit NaOH versetzt, bis sich ein
pH-Wert von etwa 11 bis 12 einstellt. In diese Lösung
trägt man zunächst eine geringe Menge an Wasserstoffperoxidlösung und dann unter Rühren und Kühlen
(>ü Methylvinylketon und Wasserstoffperoxidlösung etwa
gleichzeitig derart ein, daß im Reaktionsgemisch niemals Methylvinylketon im Überschuß gegenüber
WasserstoffDeroxid enthalten ist. Anschließend läßt
man das Reaktionsgemisch noch 0,5 bis 3, vorzugsweise
1 bis 2 Stunden bei Temperaturen von 20 bis 35° C machreagieren. Hierbei stellt sich im allgemeinen ein
pH-Wert von 9 bis 7 ein. Ein eventuelles Absinken des
pH-Wertes gegen Ende der Reaktion auf Werte unter 7 wird durch Alkalizugabe verhindert
Die Reaktionszeit für diesen Oxidationsvorgang beträgt insgesamt etwa 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 4
Stunden.
Nach Beendigung des Oxidationsvorganges wird das Reaktionsgemisch zweckmäßig zunächst mit wäßrigen
Säuren neutralisiert
Zur Überführung von l,2-Epoxy-butan-3-on und den
anderen Oxidationsprodukten des Methylvinylketon in Diacetyl wird die Reaktionsmischung angesäuert und 1
bis 6, vorzugsweise 2 bis 3 Stunden erhitzt Hierbei ist es zweckmäßig, das Erhitzen so vorzunehmen, daß man die
Reaktionslösung langsam erhitzt bis die zunächst heftige exotherme Umlagerung eintritt Dies ist je nach
dem pH-Wert der Lösung bei Temperaturen von etwa 70 bis 1000C der Fall. Gegebenenfalls unter Zugabe
einer weiteren Säuremenge und/oder Zugabe von Mitteln zur Peroxidzerstörung wird die Umsetzung bei
Temperaturen von etwa 90 bis 100° C zu Ende geführt.
Aus der erhaltenen Lösung läßt sich das Diacetyl nach üblichen Methoden isolieren. Beispielsweise wird
hieraus durch Destillation ein 2 bis 3 Gew.-% Wasser enthaltendes Diacetyl erhalten, das durch Wasserauskreisen
in 99,9%iges Diacetyl überführt werden kann. Der Eniwässerungsvorgang kann auch unter vermindertem
Druck durchgeführt werden.
Zum Neutralisieren und Ansäuern des Reaktionsgemisches kommen praktisch alle organischen und
anorganischen Verbindungen in Frage, die in wässeriger Lösung stark sauer reagieren, d. h. einen pH-Wert von
etwa 1 hervorrufen können und bei den Reaktionstemperaturen stabil sind. Genannt seien beispielsweise
Mineralsäuren wie Schwefelsäure, Phosphorsäure, Perchlorsäure und Chlorwasserstoffsäure sowie organische
Säuren wie Chloressigsäuren, Oxalsäure und Sulfonsäuren wie p-Toluolsulfonsäure.
Mit besonderem Vorteil verwendet m?n jedoch schwerflüchtige Mineralsäuren, wie Phosphorsäure,
Perchlorsäure und insbesondere Schwefelsäure.
Die Säuren verwendet man im allgemeinen in solcher Menge, daß das angesäuerte Reaktionsgemisch einen
pH-Wert von 0 bis 2, vorzugsweise von 0,5 bis 1,5 aufweist
Besonders vorteilhaft ist es, das Reaktionsgemisch zunächst nur bis zu einem pH-Wert von etwa 1,5 bis 1
anzusäuern und den Rest der Säure zur Vervollständigung der Umsetzung erst nach Abklingen der
Hauptreaktion zuzufügen.
Als Mittel zur Peroxidzerstörung können beispielsweise Kupfer(II)-salze, Eisen(II)-salze, insbesondere die
Sulfate oder Mangandioxid der angesäuerten Reaktionslösung zugefügt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt
werden. Für eine kontinuierliche Arbeitsweise sind sogenannte Rührbehälterkas'taden besonders geeignet.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man das gewünschte Diacetyl auf einfache Weise in
Ausbeuten von über 90% der Theorie und in solcher Reinheit, daß anschließende Reinigungsoperationen
auch bei Verwendung im Lebensmittelsektor, unnötig sind. Weiterhin ist es von Vorteil, daß man auf die
Isolierung des U-Epoxy-butan-3-on verzichten kann, da es bei der Isolierung dieser Verbindung zu explosionsartigen
Zersetzungen kommen kann.
Diacetyl Findet hauptsächlich als Aromastoff in der Margarineindustrie sowie als Zusatz zu Back- und
Puddingpulvern Verwendung.
ίο Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße
Verfahren näher erläutern. Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile.
In einer Rührapparatur werden 1500 Teile Wasser, 20
Teile NaOH und 70 Teile MgSO4 · 7 aq. vorgelegt (pH-Wert =12,0). Unter Rühren und guter Kühlung
werden in diese Suspension im Laufe von etwa 2 Stunden bei 25° C Reaktionstemperatur zunächst 10
Teile einer etwa 50% igen wässerigen Wasserstoffperoxidlösung und dann gleichzeitig 700 Teile Methylvinylketon
und weitere 670 Teile der etwa 50%igen Wasserstoffperoxidlösung eingetragen. Das Gesamtgemisch
wird zur Vollständigkeit der Reaktion noch etwa 2 Stunden gerührt und anschließend zunächst neutralisiert.
Dann wird konzentrierte Schwefelsäure zugegeben, und zwar 1 Gew.-°/o, bezogen auf die Gesamtmenge
des Reaktionsgutes. Anschließend wird die saure, peroxidhaltige Epoxybutanonlösung langsam erhitzt.
Bei etwa 90rC setzt der exotherme Umlagerungsvorgang
ein, der durch Kühlung mit Eiswasser abgefangen wird. Das Ganze hält man noch 1 Stunde bei
Temperaturen von 90 bis 100° C und destilliert anschließend das entstandene Diacetyl ab. Dieses wird
durch Wasserauskreisen wie üblich getrocknet So erhält man 790 Teile über 99%iges Diacetyl. Die
Ausbeute beträgt 92% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Methylvinylketon.
In einer Rührapparatur wird eine Mischung aus 300 Teilen Wasser, 4 Teilen NaOH und 7 Teilen MgSO4-7
H2O vorgelegt. Unter Rühren und guter Kühlung werden in diese Suspension im Laufe von 1,5 Stunden
bei einer Reaktionstemperatur von 25°C zunächst 20 Teile einer 30%igen wässerigen Wasserstoffperoxidlösung
und dann gleichzeitig 140 Teile Methylvinylketon und weitere 200 Teile der 30%igen Wasserstoffperoxidlösung
eingetragen. Das Gesamtgemisch wird zur Vollständigkeit der Reaktion noch etwa 1 Stunde
gerührt. Der pH-Wert des Gemisches beträgt dann etwa 8. Anschließend wird die Reaktionsmischung
zunächst mit Schwefelsäure neutralisiert, dann mit 6,5 g konzentrierter Schwefelsäure versetzt und die saure,
peroxidhaltige Epoxybutanonlösung langsam erhitzt. Bei etwa 9O0C setzt der exotherme Umlagerungsvorgang
ein, der durch Kühlung mit Eiswasser abgebremst wird. Das Ganze hält man noch 1 Stunde bei
Temperaturen von 90 bis 100° C und destilliert anschließend das entstandene Diacetyl ab. Dieses wird
durch Wasserauskreisen wie üblich getrocknet.
Die Ausbeute an Diacetyl beträgt 90,5% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Methylvinylketon.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Diacetyl durch Oxidieren von Methylvinylketon mit Wasserstoffperoxidlösung in alkalischen) Medium und anschließendes Erhitzen des gebildeten 1,2-Epoxy-butan-3-on in Gegenwart von sauren Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man das Methylvinylketon und die Wasserstoffperoxidlösung bei Temperaturen von 10 bis 600C in einem wässerig alkalischem Medium bei einem pH-Wert zwischen 7 und 12 unter Vermeidung eines Oberschusses an Methylvinylketon gegenüber Wasserstoffperoxid vereinigt, das Reaktionsgemisch 0,5 bis 3 Stunden in dem angegebenen Temperatur- und pH-Bereich hält, anschließend ansäuert, und bei einem pH-Wert kleiner als 2 langsam auf eine Temperatur von 70 bis 1000C erwärmt und 1 bis 8 Stunden in diesem Temperaturbereich hält
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712134209 DE2134209C3 (de) | 1971-07-09 | 1971-07-09 | Verfahren zur Herstellung von Diacetyl |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712134209 DE2134209C3 (de) | 1971-07-09 | 1971-07-09 | Verfahren zur Herstellung von Diacetyl |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2134209A1 DE2134209A1 (de) | 1973-01-18 |
DE2134209B2 DE2134209B2 (de) | 1977-07-21 |
DE2134209C3 true DE2134209C3 (de) | 1978-03-09 |
Family
ID=5813135
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712134209 Expired DE2134209C3 (de) | 1971-07-09 | 1971-07-09 | Verfahren zur Herstellung von Diacetyl |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2134209C3 (de) |
-
1971
- 1971-07-09 DE DE19712134209 patent/DE2134209C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2134209A1 (de) | 1973-01-18 |
DE2134209B2 (de) | 1977-07-21 |
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