DE2125285A1

DE2125285A1 - Schmiermittelgemisch und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE2125285A1
Application number: DE19712125285
Authority: DE
Inventors: Aleksander Jerzy London Geach Charles John Shepperton Middlesex Groszek, (Großbritannien) ClId 1 00
Original assignee: BP PLC
Current assignee: BP PLC
Priority date: 1970-05-26
Filing date: 1971-05-21
Publication date: 1971-12-09
Also published as: BE767690A; NL7107226A; CA923486A; GB1296904A; AU2908371A; FR2093645A5

Description

Köln, den 17.Mai 1971 Fu/wy

The British Petroleum Company Limited, Britannic House, Moor Lane, London E.C.2 (England).

Schmiermittelgemisch und Verfahren zu seiner Herstellung .

Die Erfindung betrifft Gemische aus olephilem Graphit und Metallsulfiden. In der britischen Patentschrift 1 l80 554 sind solche innigen Gemische aus oleophilem Graphit und Metallsulfiden beschrieben, die durch gemeinsames Vermählen von Graphit und dem Metallsulfid in einer organischen Flüssigkeit hergestellt werden. Die derart gewonnenen Gemische sind Festschmiermittel, in Dispersion in Schmierölen wirken sie als Zusätze mit Lastaufnahmevermögen. Sie sind auch befähigt, Schmieröle zu Schmierfetten zu verdicken.

Es wurde jetzt unerwartet gefunden, daß innige Gemische von Antimontrisulfid und Graphit ungewöhnlich gute Schmiereigenschaften aufweisen.

Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in. einer Ausführungsform ein Verfahren zur Herstellung einer Dispersion eines innigen Gemisches von oleophilem Graphit und Antimontrisulfid, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Graphit und Antimontrisulfid gemeinsam in einer organischen Kahlflüssigkeit vermahlt bis das Material eine Oberfläche von

wenigstens 5 m /g aufweist - gemessen durch Stickstoffadsorbtion. Gegenstand der Erfindung sind weiterhin solche innigen oleophilen Gemische von Graphit und Antimontrisulfid.

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Es wurde darüberhinaus gefunden, daß diese innigen oleophilen Gemische von Graphit und Antimontrisulfid korrosiv gegen Kupfer sind. Diese Korrosivität ist nachteilig, wenn die Gemische als Schmiermittel für Messing- oder Bronzelager oder -Getriebe eingesetzt werden sollen.

Überraschenderweise - und dieses ist ein weiterer Aspekt der Erfindung - kann eine solche Korrosivität gegen Kupfer dadurch beseitigt werden, daß man bei der Herstellung der Mischungen von oleophilem Antimontrisulfid und Graphit zusammen mit dem Antimontrisulfid ein Metall der Vermahlung unterwirft. Die bevorzugten Metalle sind Kupfer, Zinn,Blei, Zink, Antimon und Wismut. Die Gegenwart des gemahlenen Metalls zeigt keine nachteiligen Wirkungen auf die Schmiermitteleigenschaften des Gemisches von Antimontrisulfid und Graphit oder auf seine Fähigkeit, auf Schmierfettkonsistenz zu verdicken.

Liegt ein solches Metall vor, dann macht seine Menge vorzugsweise 5 bis 70 Gew.-^, insbesondere 20 bis 60 Gew.-%

- jeweils bezogen auf das Gewicht des Antimontrisulfids aus. Das Gewichtsverhältnis des Antimontrisulfids zu Graphit beträgt vorzugsweise 1:9 bis 9 ' 1·

Das Gemisch des oleophilen Graphits und Antimontrisulfids

- und gegebenenfalls des Metalls - das hier als "inniges oleophiles Gemisch" bezeichnet wird, kann von der organischen Mahlflüssigkeit durch Absieben, durch Verdampfen der Mahlflüssigkeit oder durch andere geeignete Maßnahmen abgetrennt werden.

Vorzugsweise wird die Mahlstufe praktisch unter Luftausschluß durchgeführt. Dabei ist es bevorzugt, die Vermahlung vollständig eingetaucht, d.h. unterhalb der Oberfläche der organischen Mahlflüssigkeit durchzuführen. Dieses wird am einfachsten dadurch verwirklicht,daß die Mahlkammer mit äar

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organischen Mahlflüssigkeit gefüllt wird. In einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Aufschlämmung von Antimontrisulfid, Graphit und dem gegebenenfalls vorliegenden · Metall in der organischen Mahlflüssigkeit kontinuierlich durch die Mahlkammer im Kreislauf geführt, die dabei stets voll mit dieser Aufschlämmung gefüllt ist.

Das innige oleophile Gemisch kann durch Vermählen von natürlichem oder synthetischen Graphit, Antimontrisulfid und gewünschtenfalls dem gewählten Metall in den meisten organischen Flüssigkeiten erhalten werden. Bevorzugt ist die Verwendung von Flüssigkeiten, die leicht von dem innigen oleophilen Stoffgemisch abgetrennt werden können. Flüssigkeiten, die unter 500° C destillieren und eine Viskosität unter 600 cS bei 38° C aufweisen, sind daher besonders bevorzugt. Bevorzugt sind weiterhin Flüssigkeiten mit einer Oberflächenspannung unter 72 dyn/cm, insbesondere mit Werten von 10 bis 40 dyn/cm, jeweils bei 25° C bestimmt.

Geeignete organische Flüssigkeiten sind Kohlenwasserstoffverbindungen, zum Beispiel geradkettige oder verzweigtkettige, gesättigte oder ungesättigte aliphatische Verbindungen, gesättigte oder ungesättigte, substituierte oder unsubstituierte Cykloalkylverbindungen und gesättigte oder ungesättigte aromatische Verbindungen. Beispiele für solche Verbindungen sind n-Hepten, Oct-2-en, 2,2,4-Trimethylpentan, Cyclohexan, Benzol oder Toluol. Verzweigte aliphatische Verbindungen sind besonders bevorzugt. Andere geeignete organische Flüssigkeiten sind Verbindungen, die Fluor, Chlor oder Phophor und Chlor enthalten, beispielsweise Tetrachlorkohlenstoff. Weitere geignete organische Flüssigkeiten sind polare Sauerstoffverbindungen wie Isopropylalkohol. Auch flüssige Silicone können verwendet werden. Kohlenwasserstoffverbindungen mit niedrigem Molekulargewicht, wie Propan, Butan oder Tentan können unter Druck als Mahlflüssigkeiten verwendet werden.

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Für die Erzielung besserer Ergebnisse sollte die Menge von Graphit und Antimontrisulfid in dem Gemisch dieser Stoffe mit der organischen Flüssigkeit 50 Gew.-% nicht überschreiten. Vorzugsweise liegen die Feststoffe in Mengen von 2 bis 20 Gew.-% vor. Die Mahlstufe kann in jeder geeigneten Mahlvorrichtung vorgenommen werden und wird vorzugsweise fortgesetzt bis ein inniges oleophiles Gemisch mit einer Oberfläche (bestimmt durch Stickstoffadsorption) von 10 bis 800, vorzugsweise von 20 bis 200, m /g erhalten worden ist. Üblicherweise kann das durch Vermählen bei Normaltemperatur für den erforderlichen Zeitraum erreicht v/erden, die Temperatur des Gemisches kann aber auch durch zusätzliche Maßnahmen, z.B. bis etwa 400° C, erhöht werden. In diesem Fall können Flüssigkeiten mit Viskositäten bis zu 600 cS bei 3>8° C verwendet werden. Beispiele hierfür sind Mineralschmieröle des Bereichs der sogen. Spindelöle bis zu den Brightstocks.

Eine der schnellsten und wirkungsvollsten Mahltechniken ist das Vermählen in einer Kugelschwingmühle. Wenn eine solche Kugelschwingmühle eingesetzt wird, dann ist es wünschenswert, Kugeln zu verwenden, deren Material nicht mit dem Graphit oder dem Antimontrisulfid reagiert oder deren Metall auch nicht während der Mahlstufe unerwünscht starken Abrieb zeigt. Kugelschwingmühlen enthalten üblicherweise Stahlkugeln. Diese sind auch für die Erfindung brauchbar. Besonders bevorzugt ist die Verwendung eines Hartstahls für die Kugeln der Mahlkammer.

Gewünschtenfalls kann ein Magnetfilter eingesetzt werden, um kleine Stahlteilchen zu entfernen, die in der bei der Mahlstufe gebildeten Aufschlämmung auftreten können. Das ist natürlich nicht möglich, wenn gleichzeitig ein ferromagnetisches Metall mitgemahlen wird. Ein Kreislaufsystem kann Verwendung finden, bei dem die Aufschlämmung durch eir.> außerhalb der Mahlvorrichtung angeordnetes Hagnetfilter geleitet und dann wieder in die Mühle zurückgeführt wird. Die-

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ses Kreislaufsystem kann halbkontinuierlich betrieben werden, wobei dann die Aufschlämmung nach der Mahlstufe herausgepumpt wird, während frisches Material dem System zugeführt wird.

Eine geeIngete Kugelschwingmühle wird von der Firma Pilamec Ltd unter dem Handelsnamen "Megapact" vertrieben.

Wird eine verhältnismäßig hochsiedende organische Flüssigkeite bei der Mahlstufe eingesetzt, dann kann es wünschenswert sein, diese Flüssigkeit zunächst gegen eine niedrig siedende Flüssigkeit auszutauschen. Diese Flüssigkeit kann dann durch Abdampfen entfernt werden. Es ist dabei bevorzugt, kräftig siedend zu arbeiten.

Man kann auch die Aufschlämmung filtrieren und hierbei als Filterkuchen das innige oleophile Gemisch erhalten. Es kann dabei in den hier geschilderten Fällen bevorzugt sein, die letzten Spuren der Mahlflüssigkeit oder der gegen sie ausgetauschten Flüssigkeit durch Erhitzen des innigen oleophilen Gemisches in einem Vakuumofen für den Zeitraum einiger Stunden - beispielsweise bei 100° C und bei 1 mm Hg zu entfernen. Wahlweise und in einigen Fällen vorzugsweise wird aber die Mahlflüssigkeit oder die gegen sie ausgetauschte HilfsflüssigkeiS/von dem innigen oleophilen Gemisch entfernt, dieses verbleibt vielmehr in der Aufschlämmung. Dieses Vorgehen ist insbesondere dann bedeutungsvoll, wenn die Mahlflüssigkeit gleichzeitig als Grundöl für ein Schmiermittelgemisch eingesetzt werden kann.

Andere geeignete Mühlen sind Rührwerksmühlen mit hoher Umlaufgeschwindigkeit. Hierunter ist ein Mühle zu verstehen,baL der das Mahlen durch Rühren der Mahlkörper durch Drehung einer Achse, an der Vorsprünge befestigt sind, stattfindet. Bei den für die Zwecke der Erfindung geeigneten Rührwerkcmühlen ist die Achse in einem Gehäuse auf luftdichten Lagern

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montiert. Als Mahlkörper dienen vorzugsweise Kugeln von hoher Dichte, z.B. aus Stahl oder Zirkon, die vorzugsweise einen mittleren Durchmesser von weniger als 5 mm haben. Das Gehäuse besteht aus Stahl.

Die Vorsprünge an der Achse können beispielsweise die Form von Scheiben, Stäben, Paddeln oder Propellern oder beliebige andere Formen haben. Bei den erfindungsgemäß bevorzugten Mühlen bestehen die Vorsprünge aus parallelen Scheiben.

Die Erfindung betrifft weiterhin Schmiermittelgemische, die ein Mineralschmieröl oder ein synthetisches Schmieröl und ein inniges oleophiles Gemisch gemäß der Erfindung enthalten. Wenn von diesem innigen oleophilen Gemisch genug zu dem Schmieröl gegeben wird, dann bildet sich ein Schmierfett.

Das Schmierölgrundmaterial kann wie gesagt ein Mineralöl oder ein synthetisches öl sein. Geeignete Mineralöle sind gereinigte Mineralöle aus Erdöl, beispielsweise solche öle mit einer Viskosität im Bereich von 2 bis 50 cS, vorzugsweise im Bereich von 4 bis 40 cS, jeweils bei 99° C. Geeignete Schmieröle sind beispielsweise organische Ester, PoIyglykoläther, Polyvlnyläther, fluorierte Kohlenwasserstoffe, Kieselsäureester, Siliconöle und ihre Gemische.

Die wichtigste Klasse der synthetischen öle sind flüssige organische Polyester, insbesondere neutrale Polyester mit einer Viskosität im Bereich von 1 bis J5O cS bei 99° C. Der Ausdruck "Polyester" ist dabei für Ester verwendet, die wenigstens 2 Estergruppen pro Molekül enthalten. Der Begriff "neutraler Polyester" bezieht sich auf vollveresterte Produkte. Beispiele für geeignete Polyester sind etwa flüssige Diester von aliphatischen Dicarbonsäuren und monofunktioneilen Alkoholen, beispielsweise Dioctylsebacat, Dinonylsebacat, Octylnonylsebacat sonrie die entsprechenden Azelate und Adipate. Andere Beispiele sind flüssige Diester von aliphatischen Dicarbonsäuren und Phenolen, beispielsweise 109850/1638

die in den britischen Patentschriften 1 129 965, 1 O44 550, 1 O44 885, 1 058 906 und 1 059 955 beschriebenen sowie komplizierte aufgebaute Polyester, beispielsweise solche wie sie in den britischen Patentschriften 666 697, 745 571, 780 0^4, 861 962, 935 721, 971 901 und 986 068 sowie in den britischen Patentschriften 1 105 965 und 1 129 965 beschrieben sind.

Der Mengenanteil des innigen oleophilen Gemisches, bezogen auf das Grundöl, hängt von der Natur des Öles und der gewünschten Konsistenz des Schmiermittels ab. Für die meisten Zwecke werden Mengen bis zu 50 Gew.-%, bezogen auf das fertige Fett, verwendet. Es ist jedoch auffallend, daß die erfindungsgemäßen innigen oleophilen Gemische Öle zu Fetten mit sehr brauchbaren Eigenschaften selbst bei so niedrigen Konzentrationen wie 5 bis 20 Gew.-% verdicken können, wobei diese Maßzahlen auf das fertige Fett bezogen sind und tatsächlich den bevorzugten Konzentrationsbereich darstellen.

Das innige oleophile Gemisch der Erfindung kann in Sehmiermittel auf verschiedene Weise eingearbeitet werden. Es ist bevorzugt, das oleophile Material in das Schmierfett unmittelbar nach der Mahlstufe einzuarbeiten. Soll jedoch das oleophile Gemisch einige Zeit vor seiner Überführung indas Schmierfett hergestellt werden, so ist es bevorzugt, dieses oleophile Material in luftdichten Behältern zu lagern. Es kann auch als Aufschlämmung gelagert werden.

Im Folgenden sind Beispiele für Verfahrensmöglichkeiten angegeben, durch die die Schmierfette hergestellt werden können:

Die Mahl flüssigkeit wird von der Aufschlämmung des innigen oleophilen Gemisches abgetrennt, die in der Mahlstufe erhalten worden ist. Der anfallende Filterkuchen wird aufgebrochen, beispielsweise dadurch, daß man ihn durch eine Kolloidmühle

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gibt. Das anfallende Pulver wird in das öl eingerührt. Das Schmierfett wird einer Abschlußbehandlung durch Kolloidmahlung unterworfen.

Die Mahlflüssigkeit wird durch heftiges Abdampfen von der Aufschlämmung, und damit von dem oleophilen Feststoffgemisch abgetrennt. Hierdurch wird die Bildung eines Kuchens dieses Feststoffgemisches vermieden. Das anfallende Pulver wird in das öl eingerührt und das Schmierfett schließlich abschließend in einer Kolloidmahlung fertiggestellt.

Das Grundöl wird der Aufschlämmung des innigen oleophilen Gemisches in der Mahlflüssigkeit zugesetzt und die Mahlflüssigkeit abdestilliert.

Das Grundöl wird der Aufschlämmung des innigen olecphilen Gemisches in der Mahlflüssigkeit zugesetzt. Die Mischung wird durch einen Homogenisator - beispielsweise des Manton-Gaulin-Typs - derart geleitet, daß Temperaturen bis zu oder auch über l4o° C eingestellt werden. Die Temperaturen' müssen hoch genug sein, die Mahlflüssigkeit abzutreiben.

Das Schmierfett kann auch durch direktes Vermählen des Graphits und Antimontrisulfids in dem Grundöl für das Schmierfett hergestellt werden. So kann beispielsweise ein Mineralschmieröl mit niedriger Oberflächenspannung und niedrigem Siedepunkt und einer Viskosität bis zu 600 cS bei 38⁰ C Verwendung finden. Bis auf 400°C erhöhte Temperaturen können während der Vermahlung Anwendung finden.

Die hier geschilderten Verfahren c), d) und e) sind besonders bevorzugt. Im allgemeinen wird das innige oleophile

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Geraisch von Graphit und Antimontrisulfid in das Grundöl entweder bei Normaltemperatur oder gewünschtenfalls auch bei erhöhten Temperaturen, beispielsweise bei Temperaturen bis zu 400° C eingearbeitet.

Die erfindungsmäßen Schmierfette haben ungewöhnlich hohe Tropf punkte. V/enn man ihre Tropf punkte nach den IP-oder nach den ASTM-Standardmethoden bestimmt, dann v/erden Werte bis oberhalb 400° C gefunden. Solche Schmierfette werden als "unschmelzbar" bezeichnet und sind nach bisher bekannten Methoden nur schwierig herzustellen. Bei der Verwendung sorgfältig ausgewählter Grundöle, beispielsweise bei der Verwendung synthetischer öle mit hoher Oxydations- und Thermo-Stabilität, können erfindungsgemäß Schmierfette mit einer einzigartigen Kombination von Eigenschaften hergestellt werden.

Diese Schmierfette zeigen eine gute Beständigkeit gegen Oxydation und mechanische Einflüsse bei Temperaturen bis zu etwa 130 bis l40° C v/enn Mineralöle als Grundöle eingesetzt werden. Für Temperaturen oberhalb dieses Bereichs können synthetische Grundöle Verwendung finden. Für schärfere Anwendungsbedingungen können auch Antioxidantien zugesetzt werden. Ebenso können Viskositätsindexverbesserer, Metalldeaktivatoren, Antikorrosionsmittel und ähnliche Zusatzstoffe beigefügt werden. Auch das Lastaufnahmevermögen erhöhende Zusatzstoffe können den erfindungsgemäßen Schmierfetten einverleibt werden.

Beispiel 1

Ein Gemisch von Antimontrisulfid und Graphit wird in einer Kugelschwingmühle für den Zeitraum von 8 Stunden gemahlen. Die verwendete Mühle ist eine von der Firma Pilamec Ltd vertriebene "Megapact"-Mühle. In der eingesetzten Ausführung form bestehen die Mahlkarnniern au;; StekLzylindern einoc Innendurchmessers von etwa 'j>,2 cm be L Länge von etwa 38cm.

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Diese Zylinder sind nahezu angefüllt mit Stahlkugeln eines Durchmessers von etwa 0,6 cm. Die Mühle wird durch einen l/8-PS-Elektromotor betrieben. Die Schwingungsbreite kann zwischen 1 und 5 mm eingestellt werden. Im Betrieb v/erden die Zylinder vollständig mit n-Heptan gefüllt und dann die Stahlkugeln, sowie 25 bis 30 g Graphith und Antimontrisulfid zugefügt. Es verbleiben dann etwa 150 bis 200 cnr n-Heptan in jedem Zylinder. Die Zylinder werden dann mit Metallkappen unter Verwendung von Gummidichtungsringen verschlossen und das Mahlen wird durchgeführt. Nach der Mahlstufe wird der Zylinderinhalt durch ein Sieb gegossen, das die Stahlkugeln zurückhält. Das n-Heptan wird von dem oleophilen Material durch kräftiges Verdampfen entfernt. Die Schwingungsamplitude bei der Mahlstufe beträgt 4 mm.

Beispiel 2

Beispiel 1 wird wiederholt, es wird jetzt jedoch ein Teil des Antimontrisulfids durch ein Metall ersetzt.

Mit den Produkten aus den Beispielen 1 und 2 werden dann Schmierfette hergestellt, indem die jeweiligen Gemische bei Raumtemperatur in ein Grundöl eingerührt werden, woraufhin dieses Gemisch durch eine Kolloidmühle gegeben wird.

Die Schmierfette werden in einer Vier-Kugel-Maschine getestet. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sind in der folgenden Tabelle 1 zusammengefaßt. Vergleichsversuche sind angegeben für reinen oleophilen Graphit, reines Molybdändisulfid, Gemische von Bleisulfid und Graphit und Gemische von Blei und Graphit. Die eingesetzte Testmethode ist als "Methode 6503" Im US-Federal-Test Standard-Methode No.7919 beschrieben mit der Ausnahme, daß jeweils eine Versuchsperiode von 1 Minute anstelle einer solchen Versuchsperiode von 10 Sekunden verwendet worden ist.

Die erhaltenen Ergebnisse sind in den anschließenden Tabellen zusammengefaßt.

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- li -

Beispiel 3

Weitere Schmierfettgemische mit einem Gehalt an Antimontrisulfid und einem Metall, Polyäthylen und einem Antioxidant werden wie in Beispiel 2 hergestellt. Die auf der 4-Kugel-Maschine erhaltenen Ausprüfungen sind in den Tabellen 2 und 3 zusammengefaßt.

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Tabelle 1

	Verdicker-Gemisch	Pene	Aus bluten	Abriebverschleiß Durchmesser 1 Minute bei	15o kg	2oo kg	3oo kg	60Min.be	Kupfer- • . i^tt^t^rion '	Mitt lere Herte-	Fress-j T η tr· 4-1 X CO t?j	.	430
	Oleophiler Graphit	tration	5.6	loo kg	1.48	1.82	2.5	15 kg	bei 100⁰C ASTM	Last	2S2
	Oleophiles MoSg(33^)	309		O.96	0.91	2.8		0.82	-	44	300	j
O	4a53bpS +60£Graphit		4.5	0.86	Ο.85	1.02	1.37			53	>8oo
cc OD	40^ Fbs +60 % Graphit	320	5.4	0.66	Ο.94	1.15	I.45	0.62	3C	92	65Ο
	27^ 5b_oS,+13 % Cu	313		O.67				Ο.87		58
	60 % Graphit				Ο.69	O.8O	1.33
co	275$ Sb₂S₃+13 % Zn			0.40					IA
co	60 % Graphit				Ο.83	1.14	1.77
	27 f, Sb₉S^+ 13 % Pb			0.45					2B
	60 % Graphit				Ο.69	Ο.96	I.34
	20 % Pb + 60#0raphit		-	0.43	1.00	1.55	2.30
	60 \o Pb + 40^Graphit	245	5-4	0.70	O.9O	1.02	1.64	Ο.85	-
313	0.63	0.75	—	58

Tabelle

! Gemisch

! Graphit Gew.-%

Antimontrisuli'id Gew. -%

^{ Kupfer Gew.-^

; Polyäthylen Gew.-%

j Phenyl-naphthylamin Gew.-%

Test - 4- Kugeltest 10.44
4. &\
2.32
1.35
I.03

Mittlere Hertz-Last kg Fresslast kg 11.82

5.25
2.62

I.39
I.I8

96.41 j 91.4
7794

12.18 3.48 I.74 1.35 I.05

78.32

Tabelle

Gemisch

Graphit

Antimontrisulfid

Kupfer

Blei

Gew. Gew.· Gew.· Gew.· 14.1
2.36
I.I8

Rig Test 4-Kugel-Test ;

Abriebverschleiß bei 100 kg ; Abriebverschleiß bei 158 kcr Abriebverschleiß bei 200 kg AbriebvernchleiS bei 316 kg

1 AbrLebverschleiß bei 50I kg j AbrLebverschleiß bei 63I kg Abriebversohleiß bei 708 kg

Abr'iebver:;ohlfi Iß bei 704 kg I mm

O.7I
0.66

1.25
1.28

1.44
1.42

I.85
2.02

2.43
fest

;i4.i
; 2.36

■ 1.18

mm

0.51 0.48

1.21 1.24

1.38 1.36

1.88 1.87

2.16 2.62

fest 2.74

fest 2.85

13.92 i 2.3? ' I.I6 ,

1.35 ^: 1.05

75.34 >7O8

i (J b ü y υ / I G 3

Claims

Patentansprüche

1. Oleophiles Gemisch von Graphit, Antimontrisulfid und gegebenenfalls einem Metall.

2. Verfahren zur Herstellung eines innigen oleophilen Gemisches von Graphit und einem Metallsulfid durch gemeinsames Mahlen des Graphits und des Metallsulfid.s in einer organischen Mahlflüssigkeit bis auf eine Oberfläche von 20 bis 20 m /g praktisch unter Luftausschluß, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallsulfid Antimontrisulfid eingesetzt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit dem Graphit und dem Antimontrisulfid ein Metall, beispielsweise Kupfer, Zinn, Blei, Zink, Antimon oder Wismut vermählen wird.

4. Verfahren nach Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mahlstufe eingetaucht in die Mahlflüssigkeit unterhalb ihrer Oberfläche erfolgt.

5· Verwendung der oleophilen innigen Gemische von Graphit und Antimontrisulfid sowie gegebenenfalls dem gemeinsam damit gemahlenen Metall für das Eindicken von mineralischen oder synthetischen Schmierölen auf Schmierfettkonsistenz, wobei vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% des oleophilen Feststoffgemisches - bezogen auf das Schmierfett- eingesetzt werden.

JOÜUjU/1638