DE2123646A1

DE2123646A1 - Verfahren zum Betreiben eines offenen Kühlmöbels

Info

Publication number: DE2123646A1
Application number: DE19712123646
Authority: DE
Inventors: Kuno 8621 Grub am Forst. P Rüttel
Original assignee: Linde GmbH
Current assignee: Linde GmbH
Priority date: 1971-05-12
Filing date: 1971-05-12
Publication date: 1972-11-23
Also published as: ES402597A1; ZA723179B; FR2137785B1; IT955357B; FR2137785A1; GB1368872A; CH544273A

Description

LINDE AKTIENGESELLSCHAFT

(SK 012) · SK 71/037

WU/bd 12. Mai 1971

Verfahren zum Betreiben eines offenen Kühlnffbela

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines offenen Kühlmöbels, durch welches ein Luftstrom zwangebewegt wird« der während dem KUhlbetrieb gekühlt und um den Warenbehälter herumbewegt wird und dabei die Ware bestreicht und der während einer Abtauperiode aufgeheizt wird.

Bei bekannten KUhlmöbeln dieser Art« die mit geringem Aufwand betrieben werden und eine ständige sowie sichere Kühlung der eingelagerten Ware gewährleisten sollen, besteht das schwer zu lösende Problem« die gesamte eingelagerte Ware auch während einer Abtauperiode ausreichend zu kühlen» damit

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eine Schädigung der Ware nicht auftreten und diese nicht verderben kann.

Zur Lösung dieses Problems werden in der Praxis entweder die Ventilatoren während einer Abtauperiode abgestellt, damit keine Warmluft, über die Ware hinweggeblasen wird, oder das Kühlmöbel wird während des KUhlbetriebes mit derart extrem tiefen Temperaturen betrieben, statt -18 ⁰C bis zu -25 ⁰C, daß die Temperatur der Ware während des Kühlbetriebes extrem tief sinkt und diese während einer Abtauperiode möglichst nicht auf einen Wert ansteigen kann, bei dem eine Schädigung der Ware eintritt.

Derartige Verfahrensweisen haben jedoch erhebliche Nachteile und können eine sichere Kühlung der gesamten eingelagerten Ware bei geringem Aufwand nicht gewährleisten, denn beim Abstellen der Ventilatoren dringt trotzdem noch warme Luft zur Ware vor und durch das Fehlen einer Strömung wird der Wärmeaustausch derart verschlechtert, daß der Abtauvorgang relativ lange andauert, wodurch die Temperatur der Ware gefährlich stark ansteigt. Wenn jedoch während einer Abtauperiode die aufgeheizte Luft genau wie die Kühlluft um den W irenbehälter herumzirkuliert und dabei die Ware bestreicht, wird die obere Schicht der Ware trotz dem Fahren von extrem tiefen Temperaturen während des Kühlbetriebs so stark erwärmt, daß diese geschädigt wird. Außerdem erfolgt zeitweise, bedingt durch

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den hohen Wassergehalt der über die Ware etrömenden Wannluft, eine Schnee- und Eisbildung auf der Ware, die in verkaufetechnischer Sicht den Betrieb des Kühlmöbelβ äußerst stört. Ferner ist von Nachteil, daß bei dieser Verfahrensweise am Anfang einer Abtauperiode vorwiegend bereits gekühlte Luft angesogen und aufgeheizt wird, wodurch das Aufheizen über einen relativ großen Temperaturbereich hinweg erfolgen muß und die Abtauzeit relativ lange andauert.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem es möglich ist, bei geringem apparativen Aufwand und Kostenaufwand eine sichere und ausreichende Kühlung einer in einem Kühlmöbel eingelagerten Ware während des gesamten Betriebes des Kühlmöbelε sicherzustellen.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der durch das Kühlmöbel zwangsbewegte Luftstrom während einer Abtauperiode entgegengesetzt zu der Richtung bewegt wird, in der er während dem KUhlbetrieb strömt und der aufgeheizte Teil des Luftstromes derart geführt wird, daß er die Ware nicht bestreicht.

Diese Umkehrung der Strömungerichtung des Luftstromes zu Anfang und Ende einer Abtauperiode erfolgt durch Umkehrung der Drehrichtung eines Luftförderers, z.B. Ventilators. Dabei wird Luft an der Stelle in das Kühlmöbel gesogen, an der während des Kühlbetriebes Kühlluft austritt und diese über Leitbleche über die Ware geblasen wird. Der Luftaustritt der

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Warmluft erfolgt hingegen an der Stelle, an der während des KUhlbetriebes Luft angesogen wird. An dieser Luftaustrittsstelle ist ein Leitblech derart angeordnet, daß die Luft nicht in Richtung der Ware, sondern zur Atmosphäre hin entlassen wird.

Damit wird erfindungsgemäß erreicht, daß durch Umkehren der Drehrichtung des Luftförderers der aufgeheizte Luftstrom direkt in die Atmosphäre entlassen wird, ohne die im Bereich einer Zugangsöffnung im Kühlmöbel offen gelagerte W-re zu bestreichen, und daß somit keine Schädigung der Ware durch den aufgeheizten Luftstrom erfolgen kann.

Ein weiterer Vorteil des Gegenstandes der vorliegenden Patentanmeldung besteht darin, daß während einer Abtauperiode im wesentlichen nur relativ warme atmosphärische Luft in das Kühlmöbel gesogen und aufgeheizt wird, so daß beim Aufheizen der Luft Energien eingespart werden und die Abtauzeit verkürzt wird.

Ein anderer .Vorteil besteht darin, daß kein Warmluftstrom über die Ware geführt wird und somit eine Schnee- und Eisbildung auf der Ware durch diesen nicht erfolgen kann.

Ein besonderer Vorteil des Anmeldungsgegenstandes besteht darin, daß durch ein alleiniges Ändern des Drehsinnes des Luftförderers und nur durch Umsetzen weniger Apparateteile, jedoch ohne apparativen Mehraufwand und unter Beibehaltung der

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gegenwärtig üblichen Kühlmöbelkonstruktionen es durch die vorliegende Erfindung möglich ist, die im Kühlmöbel gelagerte Ware ständig gekühlt und frisch zu halten.

Apparativ ist vorzugsweise als Antrieb für den Luftförderer ein in seiner Drehrichtung umschaltbarer Wechselstrommotor angeordnet. Somit kann die Drehrichtung des Luftförderers bei Beginn und Ende einer Abtauperiode durch elektrische Schaltung in einfacher Weise umgekehrt werden. Außerdem ist die Heizeinrichtung im Gegensatz zum Stand der Technik nicht an der Seite des Wärmeaustauschers angeordnet, durch welche der Luftstrom während dem Kühlbetrieb in diesen eintritt, sondern an der gegenüberliegenden Seite, an welcher der Kühlstrom austritt.

Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Teile mit gleichen Bezugszeichen sind gleiche Teile.

Es zeigt:

Figur 1 einen Querschnitt durch ein Kühlmöbel und eine schematische Darstellung des KühlluftStrömungsverlaufes während des Kühlbetriebes;

Figur 2 den gleichen Querschnitt mit dem Warmluftströmungsverlauf während einer Abtauperiode.

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Figur 1 veranschaulicht, wie in einem Kühlmöbel 1 ein Behälter 2 für Ware J>, ein Ventilator 4 mit Antrieb 5, zwei Wärmeaustauscher 6 und 7» ein vertikaler Luftschacht 8 mit Leitblech 8a, durch welchen Luft während des KUhlbetriebes eintritt und ein weiterer vertikaler Luftschacht 9 sowie ein horizontaler Luftschacht 9& angeordnet sind. Durch den vertikalen Luftschacht 9 tritt Luft während des KUhlbetriebes aus. Diese wird über Leitbleche 10 laminar über die Zugangsöffnung im Kühlmöbel 1 hinweggeführt, wobei die Kühlluft die Ware 3 hinter der Zugangsöffnung 11 bestreicht.

Die Figur 2 zeigt, die während einer Abtauperiode durch Umkehren der Förderrichtung des Ventilators 4 atmosphärische Luft durch den Luftschacht 9 in das Kühlmöbel 1 gesogen und durch den Luftschacht 8 wieder in die Atmosphäre entlassen wird, ohne daß der durch die Heizeinrichtung 12 aufgeheizte Luftstrom die Ware 3 bestreicht. Der Antrieb 5 des Ventilators ist vorzugsweise ein in seiner Drehrichtung umschaltbarer Wechselstrommotor und sowohl die Heizeinii chtung 12 als auch der Antrieb 5 stehen vorzugsweise in Wirkverbindung mit einem Thermostat 13, welcher bei Erreichen einer bestimmten Temperatur am Wärmeaustauscher 6, 7 bewirkt, daß die Helzeinri chtung ausgeschaltet, die Drehrichtung des Antriebes 5 und damit des Ventilators 4 umgekehrt wird und der Wärmeaustauscher wieder eingeschaltet wird.

4 Patentansprüche
1 Blatt Zeichnungen

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Claims

Pate ntansprüohe

l.\ Verfahren zum Betreiben eines offenen Kühlmöbels, durch welches ein Luftstrom zwangsbewegt wird, der während dem KUhlbetrieb gekühlt und um den Warenbehälter herumbewegt wird und dabei die Ware bestreicht und der während einer Abtauperiode aufgeheizt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftstrom während einer Abtauperlode entgegengesetzt zu der Richtung bewegt wird, in der er während dem Kühlbetrieb strömt und der aufgeheizte Teil des Luftstromes derart geführt wird, daß er die Ware nicht bestreicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß während einer Abtauperiode ungekühlte atmosphärische Luft aufgeheizt und zum Abtauen verwendet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch oder 2, mit einem unter dem Warenbehälter angeordneten horizontalen Luftschacht, in welchem mindestens ein Verdampfer, ein Ventilator und eine Heizeinrichtung untergebracht sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (12) in Strömungsrichtung des Luftstromes während der Abtauperiode vor dem Verdampfer (6, 7) angeordnet ist.

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4. Vorrichtung nach Anspruoh j5# dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb des Ventilators (4) ein in seiner Drehrichtung umschaltbarer Wechselstrommotor (5) ist.

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