DE2110347A1 - 17alpha-(2-Alkinyl)-11ss-methyl-oestra-1,3,5(10)-trien-3,17ss-diole und deren Ester - Google Patents
17alpha-(2-Alkinyl)-11ss-methyl-oestra-1,3,5(10)-trien-3,17ss-diole und deren EsterInfo
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Description
.ryjuTr
- «. jw. >-. L.-.;:-j,vi. WALTER BEIl
ALFRED '^Ui.^'-'liir·?.
OR. JOR. DiFi.-CrIEM. H.-J. WOLFF DR. iUR. HANS CHS, BEIL
OR. JOR. DiFi.-CrIEM. H.-J. WOLFF DR. iUR. HANS CHS, BEIL
623 FRANKFURTAM MAIN-HöCHST
L 3. März 1971
Unsere Nr. 16 986
G.D. Searle & Co. Skokie, 111., V.St.A.
17oC-(2-Alkinyl)-11ß~methyl-0stra--1,3, 5(i0)-trien~
3ii7ß-diole und deren Ester.
Die vorliegende Erfindung betrifft neue äthylenische
Steroidalkohole und -ester, insbesondere 17oC-(2-Alkinyl)
-iiß-methyl-östra-1,3, 5(iO)-trien-3,1713-diole und deren
Ester der allgemeinen Formel
CH
QH,
R1
=C-(nied. Alkyl)
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in der R und R' entweder ein Wasserstoffatom oder einen
niederen Alkanoylrest bedeuten.
Beispiele für die niederen Alkylreste in der vorstehenden Strukturformel sind Methyl-, Äthyl-, Propyl-, But^yl-,
Pent^yl-, Hexyl- und Heptylreste sowie deren verzweigtkettige
Isomere.
Beispiele für die niederen Alkanoylreste in der vorstehenden Formel sind Forrayl-, Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-,
Valeryl-, Gaproyl- und Heptanoylreste sowie die entsprechenden verzweigtkettigen isomeren Gruppen·
Die neuen Verbindungen der vorliegenden Erfindung werden zweckmäßigerweise unter Verwendung von 3-Hydroxy-1iß-methylöstra-1,3,5-(iO)-trien-i7-on
als Ausgangsmaterial hergestellt. Diese Verbindung wird geeigneterweise durch Umsetzung
mit Dihydropyran in Gegenwart von p-Toluolsulfonsäure
in den 3-Tetrahydropyran-2'-yl-äther umgewandelt, und der
Äther-Wird mit einer metallorganischen 2-Alkinylverbindung
umgesetzt. Durch Umsetzung des 1iß-Methyl-3-tetrahydropyran-
w 2'-yloxy-östra-1,3|5(iO)-trien-i7-ons mit der aus i-Brom-2-butin
und Magnesium hergestellten Grignardverbindung wird
somit der i7t<-(2-Butinyl)-iiß-methylöstra-1,3,5(iO)-trien-3|i7ß-diol-3-tetrahydropyran-2'-yläther
erhalten. Die Spaltung der Ätherschutzgruppe zur Erzielung des freien Diols, d.h. dem 17oC-(2-Butinyl)-iiß-methylöstra-1,3,5(iO)-trien-3,i7ß-diol,
läßt sich leicht durch Umsetzung mit einem sauren Reaktionsmittel, wie p-Toluolsulfonsaure, durchführen.
Die erfindungsgemäßen Ester werden durch Acylierung der entsprechenden
Hydroxyverbindungen erhalten. Wenn die vorstehend genannten Diole mit einem niederen Alkancarbonsäureanhydrid
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~ 3 —
oder -halogenid, vorzugsweise in Gegenwart eines geeigneten
Säureakzeptors, wie Pyridin oder Triäthylamin, in Berührung gebracht werden, findet bei Durchführung des Verfahrens bei
Raumtemperatur eine seKctive Acylierung der 3-Hydroxygruppe
statte Durch Umsetzung des i7o£-(2-Butinyl)-i iß-methylöstra
—1,3,5(io)-trien-3,I7ß-diols mit Essigsäureanhydrid und Pyridin
bei Raumtemperatur wird also das entsprechende 3-Acetat erhalten. Bei erhöhter Temperatur findet die Acylierung
der 17-Hydroxygruppe ebenfalls statt, wobei im letzteren
Falle das entsprechende 3,17-Diacetat erhalten wird.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen wertvolle pharmakologische
Eigenschaften auf. Wie aus ihren deciduogenen Eigenschaften ersichtlich wird, sind sie beispielsweise
hormonartig. Darüberhinaus fehlen ihnen die starken, z.B. östrogenen Nebenwirkungen, die verwandte Mittel des Standes
der Technik besitzen. Die deciduogene Eigenschaft der erfindungsgemäßen
Verbindungen wird insbesondere durch die Aktivi~ tat des i7o£-(2-Butinyl)-11ß-methylöstra-1,3,5(iO)-trien-3,17ß-diols
und des i7°C-(2-Butinyl)-11ß-methylöstra-1,3,5
(iO)-trien-3,i7ß-diol-3-acetats veranschaulicht, wenn diese
nach dem nachstehenden Versuchsverfahren getestet werden.
Intakte, nicht geschlechtsreife weibliche Ratten mit einem
Körpergewicht von 1 kg wurden täglich an 6 aufeinander fügenden Tagen mit subkutanen Injektionen von 5 meg östradiol
(I7ß) vorbehandelt. An dem der letzten Injektion folgenden
Tag wurde eine Maisöllösung oder - suspension der ausgewählten Dosis der Testverbindung täglich über weitere 8 aufeinanderfolgende
Tage subkutan verabreicht. Am 9. Tag wurden die Tiere getötet, und die Uteri wurden entfernt und histologisch
auf deciduale Zellbildung untersucht. Eine Verbindung wurde dann als wirksam angesehen, wenn sie das Auftreten
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decidualer Zellen im Uterus bewirkt.
Die nachstehenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung. Falls nichts anderes angegeben" ist, werden die Mengen
in Gewichtsteilen ausgedrückt.
Ein Gemisch aus 3,66 Teilen 3-Hydroxy-11ß-methylöstra-1,3,5
(I0)-trien-i7-on, 2,7 Teilen Dihydropyran, 0,01 Teilen p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
und 53 Teilen Benzol wurde etwa 16 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen gelassen und dann
zur Entfernung einer kleinen Menge unlöslichen Materials filtriert. Dieses Gemisch wurde dann mit 0,2 Teilen Pyridin versetzt,
und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck abdestilliert, wobei ein öliger Rückstand erhalten wurde. Das
Öl erstarrte beim Stehen und ergab 3-Tetrahydropyran-2'-yloxy-11ß-methylöstra-1,3,5(iO)-trien-i7-on;
diese Verbindung wies, gemessen in Chloroform, IR-Absorptionsmaxima bei etwa 3,39,
5|74, 6,21, 6,65, 8,10, 9,63 und 10,26/ü auf.
Ein Gemisch aus 1,2 Teilen Magnesiumspänen, 0,06 Teilen Quecksilber-II-chlorid
und 3 5 Teilen Äther wurde bei 0 - 5°C gerührt· dann wurde eine Lösung aus 5 Teilen i-Brom-2-butin innerhalb
von 90 Minuten zugesetzt. Bei Beginn des letzteren Zusatzes wurde eine kleine Menge Jod zur Einleitung der Reaktion
zugesetzt. Das Gemisch wurde gekühlt und dann eine weitere Stunde nach Beendigung des Zusatzes gerührt. Danach wurde eine
Lösung von 3 Teilen 3-Tetrahydropyran-2'-yloxy-Hß-methylöstra-1,3,5(10)-trien-i7-on
in 45 Teilen Tetrahydrofuran innerhalb eines Zeitraums von etwa einer Stunde unter Kühlen tropfenweise
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zugesetzt. Das Rühren wurde etwa 1 Stunde lang bei O - 5 C
fortgesetzt, woraufhin das Gemisch etwa 16 Stunden lang unter
Rückfluß erhitzt wurde. Dann wurde gekühlt und ein Überschuß von gesättigtem Ammoniumchlorid zugesetzt. Das Gemisch wurde
mit Äther verdünnt, und die organische Schicht wurde abgetrennt, mehrmals mit Wasser gewaschen, über entfärbende Kohle
enthaltendem, wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und unter Strippen bei vermindertem Druck vom Lösungsmittel befreit, wobei
ein öliger Rückstand, 17 <<-(2~Butinyl)-iTß-methyl-3-tetrahydropyran-2'-yloxyöstra-1,3,5(10)-trien-i7ß-ol
enthielt, erhalten wurde.
Dieser Rückstand wurde mit 0,1 Teilen p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
und 80 Teilen Methanol versetzt, und dieses Reaktionsgemisch wurde etwa 45 Minuten lang bei Raumtemperatur gehalten.
Dann wurde das Gemisch mit 0,5 Teilen Pyridin versetzt, und das Lösungsmittel wurde unter vermindertem Druck abdestilliert.
Der braune Ölige Rückstand wurde durch Adsorption an Silicagel und Eluierung mit 5 %±g&a Äthylacetat in Benzol gereinigt.
Die eluierte Fraktion wurde durch Umkristallisieren aus wäßrigem Methanol weiter gereinigt, wobei 17cC-(2-Butinyl)-11ß-methylöstra-1,3,5(iO)-trien-3,17ß-diol,
dessen Schmelz punkt bei etwa 145 - 148°C lag, erhalten wurde. Diese Verbin-
dung weist, gemessen in Chloroform, eine optische Drehung von +38 C auf und ist weiterhin durch die nachstehende Strukturformel charakterisiert«
CH
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Ein Gemisch aus 2,3 Teilen 17 <--(2-Butinyl)-11ß-methylöstra-1,3,5(10)~trien-3,i7ß-diol,
15 Teilen Essigsäureanhydrid und 30 Teilen Pyridin wurde etwa 16 Stunden lang bei Raumtemperatur
stehen gelassen und dann mit Methanol*verdünnt. Das erhaltene Gemisch wurde bei 0 - 5 C solange gekühlt, bis sich das
ölige Produkt völlig abgetrennt hatte. Dieses öl wurde in Äther
extrahiert; die Ätherlösung wurde nacheinander mit Wasser, verdünnter Salzsäure und verdünntem wäßrigen Natriumcarbonat
gewaschen und dann über entfärbende Kohle enthaltendem, wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet. Durch Abdestillieren des Lösungsmittels
unter vermindertem Druck wurde ein glasähnlicher Rückstand erhalten. Dieser Stoff wurde in Benzol gelöst und
durch Trockenchromatographie an Silicagel gereinigt. Der gewtlnschte
Silicagel abschnitt wurde drei Malmit Äthylacetat extrahiert, und die erhaltene Lösung wurde unter vermindertem
Druck zur Trockne eingedampft, wobei i7oC-(2-Butinyl)-i 1ßmethylöstra-1,3,5(iO)-trien-3,17ß-diol-3-acetat
in Form eines Öls gewonnen wurde. Diese Verbindung wird durch die nachstehende Strukturformel dargestellt:
CH
CH2C=CCH3
* und Wasser
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Setzte man eine äquivalente Menge Propionsäureanhydrid in
das Verfahren des Beispiels 3 ein, wurde 17i^-(2-Butinyl)-11ß-methylöstra-1,3,5(iO)-trien-3,17ß-diol-3-propionat
erhalten·
Setzte man eine äquivalente Menge 1-Brom-2-pentin in das
Verfahren des Beispiels 1 ein, wurde 11ß-Methyl-i7c?C-(2—
pentinyl)-3-tetrahydropyran-2'-yloxyöstra-1,3,5(10)-trien-17B-O1
hergestellt.
Setzte man eine äquivalente Menge 11ß-Methyl-i7p£-{2--pen~
tinyl)-3-tetrahydropyran-2'-yloxyöstra-1,3,5(1O)-trien-17ßol
in das Verfahren des Beispiels 2 ein, wurde 11ß-Methyl-17oC-(2-pentinyl)-östra-1,3,5(10)-trien-3,t7ß-diol
hergestellt.
Ein Gemisch aus 1 Teil l7oC-(2-Butinyl)-i1ß-methylöstra-1,3,5(10)-trien-3,17ß-diol,
10 Teilen Essigsäureanhydrid und 20 Teilen Pyridin wurde etwa 4 Stunden lang auf einem
Dampfbad erhitzt, dann gekühlt und vorsichtig in ein Gemisch aus Eis und Wasser geschüttet. Das erhaltene wäßrige Gemisch
wurde mit Benzol extrahiert, die Benzolschicht wurde abgetrennt, mit Wasser gewaschen, über entfärbende Kohle enthaltendem,
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und unter vermindertem Druck konzentriert, wobei i7oC-(2-Butinyl)-Hß-
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methylöstra-1,3,5(1O)-trien-3,i7ß-diol-3,17-diacetat gewonnen
wurde.
Setzte man eine äquivalente Menge Propionsäureanhydrid ein
und arbeitete sonst nach den in Beispiel 7 beschriebenen Methode", wurde 17«£-(2-Butinyl)~i 1ß-methylöstra-1,3, 5( 10)-trien-3,17ß-diol-3,17-dipropionat
hergestellt.
Durch Einsetzen einer äquivalenten Menge 1Iß-Methyl-I7<<l -(2-pentinyl)östra-1,3,5(10)-trien-3,17ß-diol
in das Verfahren des Beispiels 3 wurde 11ß-Methyl-17?c -(2-pentinyl)östra-1,3,
5(iO)-trien-3,i7ß-diol-3-acetat erhalten.
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Claims (1)
- Patentansprüche:1. i7^-(2-Alkinyl)-11ß-methyl-östra--1,3, 5(iÖ)-trien-3,i7ß-diole und deren Ester der allgemeinen FormelR'CH-- CH2C== C-(nied. Alkyl)in der R ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkanoylrest bedeutet und in der R', wenn R ein Wasserstoffatom darstellt, ebenfalls ein Wasserstoffatom bedeutet oder, wenn R einen niederen Alkanoylrest darstellt, ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkanoylrest bedeutet.2. Verbindung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die FormelCH3L. CH9C=:C-(nied. Alkyl)109838/17 023. Verbindung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die FormelCHCH2C=C-(nied.Alkyl)(nied.Alkyl)4. Verbindung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Formel)HCH(nied.Alkyl)CO—CH2C=CCH3-1,3,5(1O)-trien-3,i7ß-diol.6. 17 oC-(2-Butinyl)-11ß~methylöstra-1,3,5(10)-trien-3,I7ßdiol-3-acetat.Für: G.D. Searle & Co.Skokie, 111,.., V.St.A.(Dr. H. X. WoXf f) Rechtsanwalt109838/1702
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