DE2110036A1 - Verfahren zur spaltung von ammoniumsulfat - Google Patents
Verfahren zur spaltung von ammoniumsulfatInfo
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Description
CHEMIEBAU
Dr. A. Zieren GmbH & Co. KG
5 Köln-Müngersdorf
Aachener Straße 958
Aachener Straße 958
Verfahren zur Spaltung von Ammoniumsulfat
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Spaltung von Ammoniumsulfat in Ammoniak und Schwefeldioxid.
Eine Reihe chemischer Verfahren, wie z.B. die Herstellung von £-Caprolactam über Cyclohexanonoxim, ist mit einem
Zwangsanfall an Amraoniumsulfat verbunden, für das keine praktische Verwertungsmöglichkeit besteht. Als Düngemittel
hat das Ammoniumsulfat nur begrenzte Bedeutung, zumal da das Abfallprodukt aus der C-Caprolactam-Herstellung für
Düngezwecke erst gereinigt werden müßte.
Aus der deutschen Patentschrift 1 229 995 ist es bekannt, aus Ammoniumsulfat bei 350 bis 4000C Ammoniak abzuspalten
und das entstandene Ammoniumhydrogensulfat durch Reduktion mit Schwefel, Schwefelwasserstoff oder Wasserstoff bei etwa
400 bis 55O0C in Schwefeldioxid und Ammoniumsulfat zu spalten.
Bei diesem Verfahren wird zwar fast das gesamte Ammoniak wiedergewonnen; zur Reduktion ist jedoch entweder der teure
Wasserstoff erforderlich oder es muß bei Einsatz von Schwefel oder Schwefelwasserstoff als Reduktionsmittel mehr Schwefelsäure
erzeugt werden als in den vorgeschalteten, Ammoniumsulfat abgebenden Prozeß zurückgeführt werden kann. Der
Zwangsanfall an Ammoniumsulfat würde dann nur durch eine
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Überschuß-Produktion an Schwefelsäure ersetzt werden, was häufig nicht erwünscht ist.
Aus den deutschen Patentschriften 1 199 243 und 1 206 404 ist die Spaltung Ammoniumsulfat-haltiger Abfallschwefelsäure
bei Temperaturen oberhalb 9000C bekannt, wobei das in der
Säure gelöste Ammonium-Ion im wesentlichen zu Stickstoff und Wasser verbrannt wird, so daß ein praktisch Stickoxidfreies SO2-haltiges Gas entsteht. Dieses Verfahren eignet
sich zur Verbrennung von Abfallschwefelsäuren, die bei der Herstellung von Acrylaten anfallen.
In der deutschen Patentanmeldung P 2 107 910.7 wurde auch
bereits vorgeschlagen, festes feinteiliges Ammoniumsulfat bei Temperaturen zwischen 800 und 125O°C zusammen mit einem
Kohlenstoff-haltigen Brennstoff im wesentlichen zu Schwefeldioxid,
Wasserdampf und Stickstoff zu verbrennen. Dieses Verfahren eignet sich, wenn der durch die Verbrennung
bedingte Ammoniak-Verlust in Kauf genommen werden kann und nur auf die Rückgewinnung des in dem Ammoniumsulfat enthaltenen
Schwefels Wert gelegt wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung eines
Verfahrens zur Spaltung von gegebenenfalls verunreinigtem Ammoniumsulfat unter Rückgewinnung des Schwefelgehaltes
und bis zu 50 % des Ammoniak-Gehaltes. Insbesondere soll
das neue Spaltverfahren zur Deckung des Schwefelsäurebedarfs und Teildeckung des Ammoniak-Bedarfs eines vorgeschalteten,
mit Ammoniumsulfat-Zwangsanfall verbundenen chemischen Prozesses dienen, ohne daß aus dem Spaltprozeß ein
Schwefelsäure-Überschuß abgegeben werden muß.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch, gelöst, daß das
Ammoniumsulfat unter Bildung von Ammoniak und Ammoniumliydrogensulfat
auf eine Temperatur zwischen 300 und 5OO°C erhitzt wird und das Ammoniumhydrogensulfat "bei Temperaturen
zwischen 850 und 1250° mit einem Kohlenstoff-haltigen
Brennstoff verbrannt und dabei in den aus dem Verbrennungsraum austretenden Gasen eine Sauerstoffkonzentration zwischen
1 und 8 Vol.-% eingehalten wird. Das Ammoniumsulfat wird
demnach in einer ersten Stufe in Ammoniak und Ammoniumhydrogensulfat
gespalten. Das abgespaltene Ammoniak kann zur Neutralisation des bei der Beckmannschen Umlagerung
zur Bildung von g-Caprolactam anfallenden Gemisches mitverwendet
werden. Die Ammoniak-Abspaltung erfolgt vorzugsweise in dem Temperaturbereich, von 350 bis 450°C in
Gegenwart eines Überschusses an Ammoniumhydrogensulfat.
Das zu spaltende Ammoniumsulfat wird mit einer vorzugsweise gerührten Ammoniumhydrogensulfat-Schmelze, die auf
einer Temperatur in dem genannten Bereich gehalten wird, gemischt, wobei spontane NH3-Abspaltung erfolgt. Die NH3-Abspaltung
kann durch ein Schleppmittel, beispielsweise Wasserdampf oder Stickstoff beschleunigt werden. Vorzugsweise
erfolgt die vollständige NH3-Abtrennung anschließend in einer Kolonne, auf welche die mit Ammoniumsulfat beladene
Ammoniumhydrogensulfat-Schmelze aufgegeben wird. Das Schleppmittel strömt in der Kolonne aufwärts und führt
das abgespaltene Ammoniak über Kopf ab.
Die aus der Kolonne ablaufende Ammoniumhydrogensulfat-Schmelze wird teils in die AbBira^V5 zurückgegeben, teils
der sich anschließenden Verbrennung zugeführt. Die Verbrennung des Ammoniumhydrogensulfats erfolgt mit Hilfe
eines Kohlenstoff-haltigen Brennstoffes, wie z.B. Heizöl
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oder Erdgas. Wesentlich ist die Einhaltung einer Sauerstoff-Konzentration
zwischen 1 und 8 Vol.-% am Ausgang des Verbrennungsraums, damit das Auftreten von Ammoniak oder
Stickoxiden im Verbrennungsgas vermieden wird. Das gebildete Verbrennungsgas kann in geeigneter Weise,
beispielsweise durch Kontaktoxidation zu konzentrierter Schwefelsäure oder Oleum weiterverarbeitet werden.
Vorzugsweise wird das flüssige Ammoniumhydrogensulfat in den Verbrennungsraum eingedüst. Die feinen Hydrogensulfat-Tröpfchen
verdampfen; das dampfförmige Hydrogensulfat wird in der eigentlichen Verbrennungszone verbrannt.
Nach der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
das Ammoniumhydrogensulfat bei einer Temperatur zwischen
950 und 115O°C verbrannt. In diesem Temperaturbereich
verläuft die Verbrennung mit optimaler Geschwindigkeit, ohne daß in dem Verbrennungsgas Ammoniak oder Stickoxide
in merklicher Menge auftreten. Zweckmäßigerweise wird dabei in den aus dem Verbrennungsraum austretenden Gasen
eine O2-Konzentration zwischen 1,8 und 4,5 Vol.-% eingehalten.
Sofern das durch die Verbrennung gewonnene SO2-haltige Gas
zur Deckung des Schwefelsäure-Bedarfes des vorgeschalteten Prozesses nicht ausreicht, kann in dem Verbrennungsraum
zugleich Schwefel verbrannt werden. Im allgemeinen wird man jedoch das Schwefel-Defizit durch Verbrennung eines
Schwefel-haltigen Brennstoffs, beispielsweise eines Schwefel-haltigen Heizöls decken können.
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Sofern in dem vorgeschalteten, Ammoniumsulfat abgebenden
Prozeß auch durch organische Stoffe verunreinigte Ammoniumsulfat-Lösung
anfällt, kann diese mit dem Ammoniumhydrogensulfat zusammen verbrannt werden. Auch andere schwefelhaltige
Abfallstoffe, wie z.B. organische Verbindungen und/oder Ammoniumsalze enthaltende Abfallschwefelsäuren, wie sie
beispielsweise bei der Herstellung von Methylmethacrylat
oder anderen Acrylaten anfallen, können mitverbrannt
werden.
Zwei Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend an Hand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 das Fließschema einer Anlage für eine erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens mit zweistufiger Ammoniakabspaltung und
Fig. 2 das Fließschema einer Anlage für eine zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einstufiger Ammoniakabspaltung.
Nach Fig. 1 wird in einem Mischer 1, der beispielsweise
ein Rührbehälter sein kann, über Leitung 2 zugeführtes festes Ammoniumsulfat mit einer Ammoniumhydrogensulfat-Schmelze
gemischt. Das eingetragne Ammoniumsulfat zersetzt sich teilweise, so daß durch Leitung 3 aus dem
Mischer Ammoniak entweicht. Die Ammoniumsulfat-haltige Ammoniumhydrogensulfat-Schmelze wird aus dem Mischer 1
über Leitung 4 auf eine Kolonne 5 gepumpt und darin im Gegenstrom mit überhitztem Wasserdampf behandelt. Der
über Kopf der Kolonne 5 durch Leitung 6 abgehende, Ammoniakhaltige
Wasserdampf wird mit dem aus Mischer 1
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entweichenden Ammoniak vereinigt und steht gegebenenfalls
nach Kondensation des Wasserdampfes zur Verwendung in dem vorgeschalteten Prozeß zur Verfugung.
Die aus der Kolonne 5 ablaufende, im wesentlichen nur aus
Ammoniumhydrogensulfat bestehende Schmelze wird teilweise über Leitung 7 in den Mischer 1 zurückgepumpt. Ein der
zugeführten Ammoniumsulfat-Menge entsprechender Teil der Ammoniumhydrogensulfat-Schmelze wird in dem Verbrennungsofen
8 mit Hilfe eines bei 9 zugeführten schwefelhaltigen Heizöls zu einem SO2-haltigen Gas verbrannt, das nach
Passieren des Abhitzekessels 10 für die Kontaktoxidation zur Herstellung von Schwefelsäure zur Verfugung steht.
Der in dem Abhitzekessel 10 erzeugte überhitzte Wasserdampf wird teilweise durch Leitung 11 der Kolonne 5 als
Schleppmittel zugeführt, teilweise steht er bei 12 für andere Zwecke zur Verfügung.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 wird das Ammoniumsulfat über Leitung 14 einem Rührkessel 13 zugeführt, in dem sich
eine Ammoniumhydrogensulfat-Schmelze befindet. In den Kessel 13 wird durch Leitung 15 als Schleppmittel Stickstoff
eingeblasen. Aus dem Kessel entweicht durch Leitung 16 ein N2 , WH3-Gemisch. Die Ammoniumsulfat-haltige
Ammoniumhydrogensulfat-Schmelze wird aus Kessel 13 durch Leitung 17 zur Hauptverbrennungskammer 18 eines Ofens
gepumpt und in diesen eingedüst. Gleichzeitig werden in die Kammer 18 geschmolzener Schwefel und organisch verunreinigte
(Min)oS0Z|-Lösung bei 19 bzw. 20 eingedüst.
Heizöl und Luft werden der Hauptverbrennungskammer 18 seitlich bei 21 zugeführt. Das Verbrennungsgemisch wird
nach Luftzugabe bei 22 in einer Nachverbrennungskammer 23
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zuende verbrannt. Das SO2-haltige Gas steht nach Wärmeabgabe
in einem Abhitzekessel 24 bei 25 für die Kontaktoxidation zur Verfügung.
In einen Rührkessel (1), in dem sich eine geschmolzene
Mischung,aus Ammoniumsulfat und Ammoniumhydrogensulfat
befindet, werden auf etwa 400 kg Schmelze stündlich 132 kg festes (NH4)p SO4 eingerührt (2). Die Schmelze
wird durch Beheizung mit Dampf auf etwa 39O°C gehalten. A.US dem Kessel entweichen außer dem am eingetragenen Salz
anhaftenden Wasser 13»3 Nm3 Ammoniak (3)· Die noch
(NH4)2 SO^-haltige Schmelze (4) wird dann auf die FuIlkörperkolonne
(5) gepumpt und darin bei 380 bis 400°C mit überhitztem Wasserdampf behandelt. Mit dem Dampf entweichen
etwa 8,4 Nm3 Ammoniak (6) aus der Kolonne. Das Ammoniak-Wasserdampf
-Gemisch wird mit dem Ammoniak aus Rührkessel.(1) vereinigt und steht für die Neutralisation des Umlagerungsgemisches
der £-Caprolactamherstellung zur Verfügung.
Von der aus Kolonne (5) ablaufenden Ammoniumhydrogensulfat-Schmelze
(7), die noch etwa 1,9 Gew.-% (NH4)2 SO4 enthält,
werden stündlich etwa 115 kg in den 10600C heißen Ofen (8)
eingedüst, wobei zum Ausgleich von Schwefelverlusten stündlich etwa 0,8 kg Schwefel mitverbrannt werden. Die Sulfat-Verbrennung
erfordert 17,6 kg Heizöl (9) mit einem Heizwert von 10 000 Kcal/kg. Den Ofen verlassen 350 Nm3 Verbrennungsgas
mit 1040°C. Es enthält 6,1 Vol.-% SO2, 0,3 Vol.-% SO3,
24,8 Vol.-% H2O,. 5,9 Vol.-% CO2 , 58,6 Vol.-% N2 und
4,3 Vol.-% O2 . In einer großtechnischen Anlage kann dem
Verbrennungsofen ein Abhitzekessel (10) nachgeschaltet werden, in dem je t zu verarbeitendes (NH4)ρ SO4 etwa
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1,12 t Dampf (55 atü) erzeugt werden (11,12). Das Verbrennungsgas
kann in bekannter Weise zu Schwefelsäure weiterverarbeitet werden.
In einen feuerbeheizten Kessel (13) werden auf 500 kg Schmelze, die aus vorwiegend Ammoniumhydrogensulfat,
Ammoniumpyrosulfat und etwas Ammoniumsulfat besteht,
stündlich 152 kg festes (Mi^)2 SO^ eingetragen. Die
Temperatur der Schmelze wird auf 395°C gehalten. Um die Entbindung des Ammoniaks zu unterstützen, wird
Stickstoff als Schleppmittel eingeleitet, der den Kessel gemischt mit etwa 16 kg M3 verläßt.
Eine Pumpe fördert stündlich etwa 116 kg Schmelze, die noch 6,7 % (MB7,)ο SO^ enthält, in den Hauptverbrennungsraum
(18) eines Ofens. Hier werden außerdem 26 kg 50 %ige
wässrige mit organischen Stoffen verunreinigte (UH2J.) ρ SCL-Lösung,
0,8 kg geschmolzener Schwefel und 22 kg schweres Heizöl mit einem Heizwert von 10 000 kcal/kg eingeführt.
Zum Zerstäuben der Flüssigkeiten dienen bekannte Vorrichtungen, die den Stoffeigenschaften angepaßt sind.
Das durch die Verbrennungs- und Redukt.ionsvorgange entstehende
Gas tritt mit etwa 1050°C in den Nachverbrennungsraum
(23) ein. Sofern erforderlich, kann Sekundärluft zugesetzt werden, um bei etwa 95O°C die
Oxidationsvorgänge zu vervollständigen. Den Ofen verlassen stündlich 443 Nm3 Gas mit 5,3 Vol.-% SO2 und
26,4 Vol.-% H2O, das ggf. nach üblicher Abhitzeverwertung
auf Schwefelsäure weiterverarbeitet wird.
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Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zur Spaltung von Ammoniumsulfat in Ammoniak und Schwefeldioxid, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumsulfat unter Bildung von Ammoniak und Ammoniumhydrogensulfat auf eine Temperatur zwischen 300 und 500°C erhitzt wird und das Ammoniumhydrogensulfat bei Temperaturen zwischen 850 und 125O0C mit einem Kohlenstoff-haltigen Brennstoff verbrannt und dabei in den aus dem Verbrennungsraum austretenden Gasen eine Sauerstoffkonzentration zwischen 1 und 8 Vol.-% eingehalten wird.Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige Ammoniumhydrogensulfat in den Verbrennungsraum eingedüst wird.Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammoniumhydrogensulfat bei einer Temperatur zwischen 950 und 11500C verbrannt wird.Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den aus dem Verbrennungsraum austretenden Gasen eine Sauerstoffkonzentration zwischen 1,8 und 4,5 Vol.-% eingehalten wird.— 2 —309822/0961Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4-, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Verbrennungsraum zugleich Schwefel verbrannt wird.6. Verfahren nach einem der Ansprüche Λ bisdadurchgekennzeichnet, daß ein Ammoniumsulfat-haltiges Ammoniumhydrogensulfat verbrannt wird.309822/0961Leerseite
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