DE2108760B2 - Verfahren zur mikrobiologischen herstellung von jodinin - Google Patents
Verfahren zur mikrobiologischen herstellung von jodininInfo
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Description
In den letzten Jahren ist gefunden worden, daß Jodinin (l,6-Phenazindiol-5,10-dioxyd) eine von etwa 20
Phenazinverbindungen ist, von denen bekannt ist, daß sie durch Mikroorganismen erhalten werden. Die
jüngsten Entwicklungen auf dem Gebiet der Antibiotika haben Jodinin besonders interessant gemacht, da es in
das neue und pharmazeutisch wertvolle Antibiotikum Myxin umgewandelt werden kann. Myxin wird auch
durch Fermentation einer besonderen Species von Sorangium hergestellt Dieses zuletzt erwähnte Fermentationsverfahren
leidet jedoch unter dem Nachteil, daß das gewünschte Endprodukt in schlechten Ausbeuten
erhalten wird. Es liegt daher auf der Hand, daß ein Verfahren zur Herstellung von Jodinin, das zu guten
Ausbeuten unter Ausnutzung von bereits erhältlichen Ausgangsmaterialien führt, eine wesentliche Bereicherung
der Technik darstellen wird.
Die Entwicklung von synthetischen Wegen zu Myxin unter Verwendung von Jodinin als Ausgangsmaterial
stellt eine wesentliche Stufe dar, um das wertvolle Antibiotikum Myxin in Ausbeuten zu erhalten, die
wirtschaftlich vertretbar sind. Das Nichtvorliegen von großen Jodininmengen steht jedoch einer wirtschaftlichen
Entwicklung des zuletzt erwähnten Syntheseweges im Wege. Es besteht daher ein Bedürfnis an einem
leistungsfähigen Verfahren zur Herstellung des Ausgangsproduktes Jodinin in genügender Reinheit und in
Ausbeuten, die groß genug sind, um den Anforderungen, die an ein wirtschaftliches Herstellungsverfahren für
Myxin gestellt werden, zu genügen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von Jodinin,
das zu einem genügend reinen Produkt und zu Ausbeuten führt, die ausreichen, um den Anforderungen,
die an eine wirtschaftliche Herstellung von Myxin zu stellen sind, zu genügen.
In der Vergangenheit sind zwei grundsätzliche Wege zur Herstellung von Jodinin beschritten worden. In
jedem Fall aber hat sich gezeigt, daß — zusammen mit den damit verbundenen technischen Schwierigkeiten —
das Verfahren insofern unzureichend ist, als die Ausbeuten — obwohl sie für experimentelle Zwecke
ausreichen — für wirtschaftliche Zwecke viel zu niedrig sind. Der erste Weg besteht in einer chemischen
Synthese, bei der Jodinin durch Oxydation von 1,6-Dihydroxyphenazin erhalten wird. Die Leistungsfähigkeit
dieser Synthese wird jedoch durch die Schwierigkeiien beeinträchtigt, die mit dem Schützen
der Hydroxylgruppen verbunden sind und mit der schlechten Löslichkeit der Reaktionspartner. Beim
zweiten Weg sind verschiedene Fermentationsverfahren in dem Bemühen angewandt worden, ein leistungsfähiges
Verfahren zur Jodininherstellung zu entwickeln. Diese Verfahren haben verschiedene Mikroorganismen
benutzt, von denen gefunden wurde, daß sie Jodinin erzeugen, nämlich Brevibacterium iodinum, Microbispora
aerata und Streptomyces thioluteus. Für deren Wachstum wurden verschiedene Wachstumsmedien
und Fermentationsbedingungen angewandL In den meisten Fällen enthielt das Nährmedium etwa 1 % Difco
Bacto Hefe und etwa 1% Glukose.
In jedem Fall war das Fermentationsverfahren zeitraubend (es dauert etwa 2 Wochen), das Wachstumsmedium war außerdem sehr teuer für eine Verwendung
im großen Maßstab und die Ausbeuten waren für wirtschaftliche Zwecke viei zu niedrig (d. h. geringer als
0,2 g/Liter).
Wegen der bekannten Bedeutung von Myxin und dessen Verwendungsmöglichkeiten im großen Maßstab,
ist die Entwicklung eines Herstellungsverfahrens für Jodinin, das zu wirtschaftlichen Ausbeuten führt, von
großer Wichtigkeit auf dem Gebiet der Antibiotika.
Es wurde nun gefunden, daß durch Ausnutzung von hochentwickelten Mikrobenstämmen des Organismus
Brevibacterium iodinum und durch Züchtung dieser hochentwickelten Stämme in einem bestimmten Kulturmedium
die Ausbeuten von Jodinin so gesteigert werden können, daß sie für wirtschaftliche Zwecke
ausreichend sind.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur mikrobiologischen Herstellung von
Jodinin (l,6-Phenazindiol-5,10-dioxyd). Das gewünschte Endprodukt Jodinin hat die Formel:
HO O
Diese Verbindung ist besonders interessant und wichtig wegen ihrer Strukturähnlichkeit mit dem
bekannten pharmazeutisch wertvollen Antibiotikum Myxin und wegen der Entwicklung eines wirtschaftlich
vertretbaren Syntheseweges von Jodinin zum Myxin.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß zur Kultivierung solche Stämme
dieses Mikroorganismus selektiert werden, die eine tiefpurpurne Farbe beim Koloniewachstum zeigen und
daß diese unter aeroben Bedingungen in einem flüssigen Nährmedium kultiviert werden, das etwa 0,2 — 5,0
Gew.-% eines hydrolysierten Saatmehls und/oder hydrolysierten Bohnenmehls und/oder hydrolysierten
Milchproduktes und/oder hydrolysierten Fleischproteins und/oder hydrolysierten Fischproteins, etwa 1,0 bis
10,0 Gew.-% Kohlenhydrate und etwa 0,5 — 10,0 g/Liter eines oberflächenaktiven Mittels enthält.
Ein erfindungsgemäßes Merkmal bezieht sich daher auf eine einfache und leistungsfähige Methode zur
Herstellung von wesentlichen Jodininmengen durch Kultivierung von ausgewählten Stämmen des Organismus
Brevibacterium iodinum.
Der beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Mikroorganismus Brevibacterium iodinum wurde nach
einem eingehenden Studium unter den verschiedenen bekannten Jodinin erzeugenden Organismen ausgewählt
aufgrund seiner überlegenen Jodinin erzeugenden Leistung.
Die hier beschriebene Species Brevibacterium iodinum umfaßt alle Stämme des Organismus, die das
gewünschte Jodinin zu erzeugen vermögen, und die nicht mit Sicherheit von den obenerwähnten Stämmen ό
unterschieden werden können, sowie deren Subkulturen,
einschließlich der Mutanten und Varianten. Die vorliegende Erfindung umfaßt ferner die Verwendung
der aus dem beschriebenen Organismus durch verschiedene Mittel erhaltenen Mutanten, wie durch chemische '
Mutationsmittel, ultraviolette Strahlen, Röntgenstrahlen, Aussetzen von Phagen u.dgl. Eine Kultur des
Organismus Brevibacterium iodinum ist in der Mikroorganismensammlung des US-Department of Agriculture,
Northern Utilization Research and Development Division, Peoria, Illinois, unter der Registriernummer
1536 erhältlich.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wird das Fermentationsverfahren unter Ausnutzung hochentwikkelter
Mikrobenstämme des Organismus Brevibacterium iodinum ausgeführt. Aus der Mutterkultur werden
die deutlich Jodinin erzeugenden Stämme entfernt und subkultiviert. Das Subkultivieren wird periodisch
durchgeführt, so daß nur Mikroorganismen mit einer guten Jodinin erzeugenden Leistung beim Fermentetionsprozeß
verwendet werden.
Die Auswahl der stark Jodinin erzeugenden Mikroorganismen wird wie folgt durchgeführt Eine Kultur des
Mikroorganismus Brevibacterium iodinum wird in einer sterilen Anreicherungsbrühe suspendiert. Wenn die
Mikroorganismen gut in der Anreicherungsbrühe wachsen, wird eine kleine Menge der Brühe, die das
Mikrobenwachstum enthält, auf angereicherte Nährbodenplatten aufgestrichen. Durch die Aufstreichimpfung
werden einzelne Organismen auf den Nährboden gebracht, die sich anschließend zu Kolonien entwickeln.
Jede Kolonie stellt eine relativ reine Kultur dar.
Die Kolonien, die eine tiefpurpurne Farbe haben, sind Stämme des Mikroorganismus Brevibacterium iodinum,
die eine gute Jodinin erzeugende Leistung aufweisen. Ein kleiner Anteil der einzelnen Kolonien, die diese
tiefpurpurne Farbe haben, wird anschließend von der Nährbodenplatte genommen und in eine sterile
Nährbrühe gebracht. Das Mikrobenwachstum, das sich in dieser Nährbrühe entwickelt, kann anschließend dazu
verwendet werden, die Fermentationsbrühe zu inokulieren, die zur Kultivierung des Mikroorganismus Brevibacterium
iodinum verwendet wird.
Stark Jodinin erzeugende Stämme des Brevibacterium iodinum können auch durch ultraviolette Strahlen
oder chemische Behandlung einer Suspension von Bakterienzellen erhalten werden. Die chemische Behandlung
kann unter Verwendung von Substanzen, wie beispielsweise Nitrosoguanidin, Stickstofflost, Natriumnitrit
u. dgl. erfolgen. Nitrosoguanidin wird bevorzugt. Die Überlebenden einer Population, von -der über 99%
der Zellen durch Bestrahlung oder chemische Behandlung getötet worden sind, werden anschließend, wie
oben beschrieben, kultiviert, um das bei der Fermentation verwendete Inokulum herzustellen.
Ein wichtiges Kennzeichen der vorliegenden Erfindung ist die Zusammensetzung des zur Kultivierung des
Mikrooreanismus Brevibacterium iodinum v*rwende-
C)S ten Nährmediums. Es wurde gefunden, daß bestimmte Bestandteile, die im Nährmedium enthalten sind,
wesentlich sind, um die gewünschten hohen Jodininmengen zu erhalten.
Ein Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht daher in der Kultivierung, bis eine wesentliche
Jodininmenge gebildet ist, des Mikroorganismus Brevibacterium iodinum unter aeroben Bedingungen in einem
flüssigen Nährmedium, das etwa 0,2 — 5,0 Gew.-% eines
komplexen stickstoffhaltigen Produktes, nämlich eines hydrolysierten pflanzlichen und/oder tierischen Proteins,
etwa 1,0 bis 10,0 Gew.-% Kohlenhydrate und etwa 0,5 — 10,0 g/Liter eines oberflächenaktiven Mittels, und
zwar eines polymeren Organosilikons, enthält, und im Abtrennen des so erhaltenen Jodinins aus der
Fermentationsbrühe.
Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft das wäßrige Nährmedium zur Kultivierung des
Mikroorganismus Brevibacterium iodinum unter aeroben Bedingungen, um in wirtschaftlichen Ausbeuten
Jodinin zu erhalten. Dieses Nährmedium besteht aus Wasser, etwa 0,2 — 5 Gew.-% eines komplexen
stickstoffhaltigen Produktes, und zwar eines hydrolysierten Saatmehls und/oder hydrolysierten Bohnenmehls
und/oder hydrolysierten Milchproduktes und/oder hydrolysierten Fleischproteins und/oder hydrolysierten
Fischproteins, etwa 1,0 — 10,0 Gew.-% Kohlenhydrate, und zwar Glukose und/oder technische
Glukose und/oder Invertmelasse und/oder Restmelasse, sowie etwa 0,5 — 10,0 g/Liter eines oberflächenaktiven
Mittels, und zwar eines polymeren Organosilikons.
Die wesentlichen Bestandteile des Nährmediums sind folgende:
1. Eine Stickstoffquelle. Die Stickstoffquelle für das Fermentationsmedium kann aus verschiedenen im
Handel erhältlichen Hefen und aus von Hefen abgeleiteten Produkten, wie beispielsweise Difco Bacto
Hefeextrakt und Brewers getrocknete Hefe, sowie aus verschiedenen komplexen stickstoffhaltigen Produkten,
die sich von Hausabfällen, Milchprodukten, Saat- und Bohnenmehl u. dgl. ableiten, ausgewählt werden.
Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung wurde gefunden, daß eine Stickstoffquelle, die ein hydrolysiertes
Protein enthält, die Jodininausbeute am meisten vergrößert. Bevorzugte Proteinquellen sind entfettete
Saat- oder Bohnenmehle, wie beispielsweise Erdnußmehl, Sojabohnenmehl, Baumwollsaatmehl u. dgl., entfettete
Milchprodukte, wie beispielsweise Milchpulver oder Fleisch- oder Fischproteine. Die Hydrolyse dieser
Proteinquellen kann durchgeführt werden, indem die an Protein reichen Materialien mit Enzymen behandelt
werden, die reich an Proteasen sind. Geeignete Beispiele für proteolytische Enzyme, die sich für diese
Zwecke eignen, sind Pflanzenproteasen (wie Feigenprotease, Bromelin, Papain), Bakterienprotease, Pilzprotease,
Pepsin, tierische Diastase, Trypsin und Pancreatin oder deren Gemische. Die proteolytische Hydrolyse
kann am besten ausgeführt werden, indem die Proteinquelle in einem wasserhaltigen Auflösungsmittel
mit dem proteolytischen Enzym gemischt wird, das Gemisch inkubiert wird, um die Verdauung des Proteins
zu ermöglichen, und das erhaltene Verdaute in eine für die Zugabe zum Fermentationsmedium geeignete Form
gebracht wird. Das Verdaute kann beispielsweise unmittelbar dem Medium zugesetzt werden oder es
kann zunächst zu einem festen Stoff gefriergetrocknet und anschließend zugesetzt werden. Im Bedarfsfalle
kann die Proteinzubereitung zunächst vor der Zugabe
des proteolytischen Enzyms zum Sieden erhitzt werdea Dieses Sieden trägt dazu bei, das Protein zu
denaturieren, unterstützt die Herabsetzung der mikrobiellen
Verunreinigungen während der Verdauung und fährt eine teilweise Zersetzung des Protease inhibierenden
MateriaJes herbei, das in bestimmten Proteinquellen gefunden wird.
Neben den oben beschriebenen bevorzugten Proteinquellen gibt es auch im Handel erhältliche hydrolysierte
Proteinquellen. Im Handel erhältliche Produkte, die für >°
die Zwecke der vorliegenden Ei findung geeignet sind, sind Enzym-hydrolysierte entfettete Rindermuskeln
(Amber Laboratories, Enzym-hydrolysiertes Fleischprotein),
durch Enzym-hydrolysiertes entfettetes Sojaprotein (Sheffield Chemical Corp, Sojapepton), hydro- '5
lysierte Hausabfälle (packing house wastes) (Wilson Laboratories, Proto Peptone 366), Maiseinweichwasserfeststoffe
und Baumwollsaatproteinhydrolysat Von diesen Stickstoffquellen ist das Enzym-hydrolysierte
entfettete Sojabohnenmehl am bevorzugtesten.
1. Die Stickstoffquelle liegt im fertigen Nährmedium in Mengen von etwa 0,2 — 5 Gew.-%, vorzugsweise
etwa 2,0 — 4,0 Gew.-% vor.
2. Kohlenhydratquelle. Die Kohlenhydratquelle kann aus verschiedenen Zucker- oder Stärkeprodukten, wie *s
Glukose, Maltose, Sukrose, Laktose, Restmelasse, Invertmelasse, Mais- und Kartoffel-Stärke u. dgl, oder
deren Gemischen ausgewählt werden. Es ist gefunden worden, daß für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
die leistungsfähigsten Kohlenhydratquellen Glukose, technische Glukose, Restmelasse und Invertmelasse
sind. Glukose und technische Glukose sind die bevorzugtesten Bestandteile.
Die Kohlenhydratquelle liegt in einer Menge von etwa 1 — 10 Gew.-%, vorzugsweise etwa 2 — 5
Gew.-%, bezogen auf das fertige Nährmedium, vor.
3. Spurennährstoffe. Es wurde gefunden, daß die Zugabe von bestimmten Aminosäuren oder von
B-Vitaminen zum Nährmedium die Jodininausbeute beträchtlich steigert Zusätzliche Spurennährstoffe, die
die Jodininprodukiion anregen, sind 1-Valin, 1-Leucin,
!-Lysin, 1-Methionin, 1-Tryptophan, 1-Phenylalanin,
1-Tyrosin, Calciumpantothenat und Folinsäure. 1-Vqlin
und 1-Leucin führen zu den größten Ausbeutesteigerungen. Dem Medium kann ein Gemisch von Metallionen,
wie K, Ca, Mg, Mn, Cu, Co, Zn, Fe, Mo, usw. sowie Anionen, wie PO, zugesetzt werden, um das Wachstum
und die Produktion zu steigern, wenn diese Ionen nicht bereits in dem natürlichen Medium vorliegen. Die
Spurennährstoffe werden dem Nährmedium in einer Konzentration von etwa 0,001 — 1 g/Liter einverleibt.
4. Oberflächenaktive Mittel. Durch die Zugabe von bestimmten oberflächenaktiven Verbindungen, d. h. von
Verbindungen, die die Oberflächenspannung verändern, zum Fermentationsmedium wird oie Jodininerzeugung
beträchtlich angeregt. Es wurde besonders gefunden, daß oberflächenaktive polymere Organo-Silikone die
wirksamsten oberflächenaktiven Mittel sind, um die Erzeugung von Jodinin anzuregen, wobei nichtionische
Polyalkylenoxydsilan-Emulsionen am meisten bevorzugt werden. Die oberflächenaktiven Mittel werden
dem Nährmedium in einer Menge von etwa 0,5 — 10,0 g/Liter einverleibt. Die bevorzugte Konzentration
beträgt etwa 1,0 — 5,0 g/Liter.
Der Anfangs-pH der Fermentationsbrühe muß im Bereich von etwa 5,0 — 9,0 liegen. Während der
Fermentation liegt das pH-Optimum im Bereich von 6,5 — 8,5. Der pH der Brühe wird durch Zugabe eines
' Alkalihydroxyds, wie Natriumhydroxyd, oder durcl Zugabe einer Mineralsäure, wie Schwefelsäure, einge
stellt
Ein weiteres Merkmal des Verfahrens der vorliegen den Erfindung betrifft die Kultivierung des Mikroorga
nismus Brevibacterium iodinum unter aeroben Bedin gungen in einem flüssigen Nährmedium, das eine
Stickstoffquelle aus hydrolysierten pflanzlicher und/oder tierischen Proteinen, eine Kohlenhydratquelk
und ein oberflächenaktives Mittel enthält bei einei Temperatur von etwa 20 — 400C über einen Zeitraurr
von etwa 2 — 12 Tagen, die Entfernung der Feststoffe
aus der Brühe durch Zentrifugieren, Dehydratisierung der erhaltenen nassen Aufschlämmung durch Waschen
mit niedermolekularem aliphatischen, wasserlöslichen Alkohol, Trocknen des Rückstandes und Extrahieren
des Jodinins aus den abgetrennten Feststoffen der Brühe mit einem nichtreagierenden organischen Lösungsmittel.
Das Fermentationsverfahren der vorliegenden Erfindung wird ausgeführt indem ein oder mehrere Stämme
des Brevibacterium iodinum in einem Nährmedium, wie es oben beschrieben ist bei einer Kuiturtemperatur von
etwa 20-400C, vorzugsweise etwa 25 - 32° C, kultiviert werden. Um optimale Jodininausbeuten zu
erhalten, muß die Fermentation geschüttelt und belüftet werden. Die Jodininerzeugung findet aber auch — wenn
auch langsam — in einem Medium statt, das nicht geschüttelt wird und mit atmosphärischem Sauerstoff in
Berührung ist Eine Jodininerzeugung erfolgt nicht oder wird deutlich inhibiert wenn atmosphärischer Sauerstoff
vollständig abwesend ist Die Inkubationszeit beträgt etwa 2 bis 12 Tage, vorzugsweise etwa 4 bis 9
Tage.
Das durch Fermentation erzeugte Jodinin kann anschließend gewonnen werden, indem eines von
mehreren einfachen Gewinnungsverfahren angewendet wird. Nach einem solchen Gewinnungsverfahren, kann
die Brühe mit suspendierten Feststoffen unmittelbar extrahiert werden, indem ein geeignetes nichtreagierendes
organisches Lösungsmittel, wie beispielsweise Methylenchlorid oder Chloroform, verwendet wird.
Jodininkristalle können in guten Ausbeuten aus dem konzentrierten Lösungsmittelextrakt durch Verdampfung
des Lösungsmittels und Entfernung der Feststoffe durch Filtration oder durch Zentrifugieren erhalten
werden. Nach einem anderen Verfahren, das für die Zwecke der vorliegenden Erfindung bevorzugt wird,
weil es weniger Lösungsmittel erfordert, werden zuerst die Feststoffe durch Zentrifugieren aus der Brühe
entfernt. Die gewonnene nasse Aufschlämmung wird dehydratisiert, indem sie mehrere Male mit einem
niedermolekularen aliphatischen, wasserlöslichen Lösungsmittel, wie beispielsweise Methanol, Äthanol,
Butanol, Isobutanol, Aceton u.dgl., gewaschen wird. Den lösungsmittelfeuchten Rückstand läßt man an der
Luft trocknen, und die getrockneten Feststoffe werden in einer Flüssigkeit-Feststoff-Extraktionsapparatur
(Soxhlet) mit einem nichtreagierenden organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Chloroform, Methylenchlorid
oder Toluol, extrahiert.
Nach einem bevorzugten Verfahren der Erfindung, enthält das Nährmedium etwa 20 g/Liter Enzym-hydrolysiertes
entfettetes Sojaprotein, etwa 30 g/Liter technische Glukose, 1 — 5 g/Liter nichtionische Polyalkylen-Siloxan-Emulsion
(Union Carbide Corp ; Präparat SAG 4988) und etwa 1 g/Liter 1-Valin. Das Medium wird mit
destilliertem Wasser auf sein Volumen gebracht. Narh
Jer Herstellung des Nährmediums wird der pH durch Zugabe eines Alkalihydroxyds, wie Natriumhydroxyd,
jder durch Zugabe von Schwefelsäure auf 6,0 — 9,0 :ingestellt und das Medium, beispielsweise 20 bis 30
Minuten bei 1200C, sterilisiert. Damit ist das Nährmedijm
fertig, um für den oben beschriebenen Fermentationsprozeß verwendet zu werden.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Herstellung von Stammkulturen
Brevibacterium iodinum-Stämme, die nach
Brevibacterium iodinum-Stämme, die nach
der
Aufstreichmethode auf angereicherte Nährbodenplatten, wie oben beschrieben, selektiert worden waren,
wurden auf Nährbodenschrägflächen gehalten, die folgende Bestandteile in g/Liter enthielten:
Enzym-hydrolysiertes
entfettetes Sojaproteina) 20
Technische Glukoseb) 30
Bakteriennährboden 20
mit destilliertem Wasser auf das entsprechende
Volumen aufgefüllt.
a) Sheffield Chemicals Corp., Sojapepton T-1,
b) Com Produkts Corp., Cerelose.
Der pH wurde vor der Sterilisation während 20 — 30
Minuten bei 1200C auf 6,8 — 7,2 eingestellt. Inokulierte
Schrägflächen wurden vor der Verwendung 2 — 5 Tage bei 28° C inkubiert. Die Stammkulturen wurden nach
einer 2- bis 3tägigen Inkubationszeit im Eisschrank gekühlt.
Standardverfahren für
Kolbenschütteluntersuchungen
Kolbenschütteluntersuchungen
40
100 ml Anteile des Nährmediums, das die Bestandteile
enthielt, die im Hinblick auf ihre Wirksamkeit auf die Jodininausbeute ausgewählt wurden, wurden in 500-ml-Erlenmeyer-Kolben
gebracht, die mit einem locker sitzenden Baumwollstopfen verschlossen waren, und 20 4S
bis 30 Minuten bei 120° C im Autoklav sterilisiert.
Das Inokulum für Kolbenuntersuchungen wurde hergestellt, indem das Wachstum einer passenden
Anzahl von replizierten Schrägflächen, die analog Beispiel 1 hergestellt wurden, in sterilem, destilliertem
Wasser unter Verwendung von etwa 10 ml Wasser pro Nährboden suspendiert wurde. Jeder Kolben wurde mit
1 ml dieser Zellensuspension inokuliert
Während der Inkubierung (gewöhnlich bei 28° C) wurden die Kolben dauernd auf einer New-Brunswick-Scientific-DrehschOttelapparatur geschüttelt, die eine
kreisförmige Drehbewegung auf einer 2^4 cm Umlaufbahn bei 240 — 280 UpM ausführte.
Für die Versuche wurden 3 — 5 ml Proben aseptisch und periodisch aus dem jeweiligen Kolben entfernt
Bei spie! 3
Standardverfahren für Behälteruntersuchungen
Schrägbodenkulturen wurden wie im Beispiel 1 beschrieben, hergestellt und verwendet Saatinokulum
wurde in 500-ml-Erlenmeyer-Kolben, die 100 ml Medi-
60 um enthielten, das mit dem in Beispiel 1 verwendeten
identisch war, zur Schrägflächenherstellung unter Weglassung des Nährbodens hergestellt. Nach 3- bis
5tägigem Inkubieren auf einer Drehschüttelapparatur bei 28°C wurden 20 ml Mengen der entwickelten Kultur
zu 2-Liter-Mengen des Mediums des Saatinokulums gegeben, das für Kolbenuntersuchungen in Beispiel 2
hergestellt worden war und in 6-Liter-Saatkolben enthalten war, die am Boden mit Rohren zum
aseptischen Überleuen des Inhaltes ausgerüstet waren. Nach der Inokulation wurden die 6-Liter-Saatkolben auf
einer Drehschüttelapparatur, die mit einer Geschwindigkeit von 200 UpM arbeitete, inkubiert. Die Inkubation
wurde 3 — 5 Tage fortgesetzt.
Ein nichtrostender Fermentationsstahlbehälter mit einem Fassungsvermögen von 400 Liter, der mit einer
Rührvorrichtung, Belüftung und Temperaturkontrolle versehen war, wurde mit 200 Liter Medium von der
gleichen Zusammensetzung wie die Saatkolben gefüllt, mit der Ausnahme, daß anstelle von destilliertem
Wasser Leitungswasser verwendet wurde. Außerdem wurden 0,025% Dow-Corning-Silicon-A-Paste zugesetzt,
um das Schäumen während der Sterilisation unter Kontrolle zu halten.
Die Sterilisation wurde durchgeführt, indem Behälter
und Inhalt 30 — 45 Minuten auf 1200C gehalten wurden
und anschließend schnell auf Inkubationstemperatur abgekühlt wurde.
Die Inokulierung wurde durchgeführt, indem der Inhalt von zwei 6-Liter-Saatkolben, die geschüttelt
wurden, aseptisch in den Behälter überführt wurde.
Die Schüttelgeschwindigkeit (Achsengeschwindigkeit) wurde anschließend auf 200 — 2501JpM eingestellt
und die Belüftung auf 0,142 m3/Min. gehalten, während eine konstante Temperatur von 28° C beibehalten
wurde.
Das Schäumen wurde im Bedarfsfalle durch Zugabe einer sterilen 30%igen wäßrigen Suspension von
Dow-Corning-Silicon-Antischaum-Emulsion A kontrolliert.
Aus dem Behälter wurden periodisch zur analytischen und mikrobiologischen Kontrolle Proben gezogen.
Beispiel 4
Analytische Standardmethoden
Analytische Standardmethoden
Proben der Brühe aus Kolben und Behälter wurden nach dem folgenden Verfahren untersucht:
Ein 2,0 ml aliquoter Teil einer gut geschüttelten Probe
wurde zu 40 ml Chloroform von Reagenzqualität gegeben, welches in einem mit Glasstopfen versehenen
50-ml-Rohr enthalten war, und heftig geschüttelt Die
erhaltene Emulsion wurde anschließend bei etwa 2 000 UpM 5 Minuten zentrifugiert, um die Emulsion zu
brechen.
Ein 1,0 ml aliquoter Teil der klaren Chloroformschicht wurde abpipettiert und in passender Weise mit frischem
Chloroform verdünnt Die erhaltene Chloroformlösung wurde gemessen bei einer Wellenlänge von 535 ΐημ in
einem Beckman-DU-Spektrophotometer oder in einem Bausch-und-Lomb-Spectronic-20-Colorimeter.
Die abgelesene optische Dichte wurde in meg/m! Jodinin umgerechnet unter Verwendung einer Eichkur
ve oder unter Verwendung des Wertes Em 535 = 6350 : Molekulargewicht = 244.
Aufgrund wiederholter Versuche ergab sich, daß die
Analysen der Brühe bis auf etwa ± 6% genau sind. Es
wurde gefunden, daß die Kulturbrühen von Brevibacterium
iodinum keine analytisch nennenswerten Mengen von verunreinigenden Phenacinen enthalten, die in der
Nähe von 535 ηιμ absorbieren.
B e i s ρ i e 1 5
100 g gemahlenes entfettetes Erdnußmehl wurde in 300 ml destilliertem Wasser suspendiert und der pH mit
5 N-Natriumhydroxyd auf 8,5 eingestellt. Zwei Gramm handelsübliche Bakterienprotease (Maxatase), die in
40 ml destilliertem Wasser suspendiert waren, wurden eingerührt und die Masse nach dem Durchmischen mit
destilliertem Wasser auf 500 ml gebracht. Nachdem wieder auf pH 8,5 eingestellt worden war, wurde das
Material auf einen Inkubationsschüttler gestellt und langsam geschüttelt, während eine Temperatur von
40cC aufrechterhalten wurde. Nach einer Inkubationszeit
von 48 Stunden wurde ein 100 ml aliquoter Teil ~l
entfernt und lyophilisiert zu einem frei fließenden Feststoff.
Ein wäßriges Medium wurde hergestellt, das 2% lyophilisierte Feststoffe und 3% technische Glukose
(Cerelose) enthielt Nachdem das Medium auf pH 7,0 eingestellt worden war. wurden 100 ml Anteile in
500-ml-Erlenmeyer-Kolben gebracht, 30 Minuten bei 120°C ii.i Autoklav behandelt und nach dem Abkühlen
mit einer Suspension von 3 Tage alten Zellen von Brevibacterium iodinum inokuliert, die nach der oben Λ°
beschriebenen Aufstreichmethode auf die angereicherten Nährbodenplatten selektiert worden waren. Nach
der Inokulation wurden die Kolben auf einen Drehschüttler, der mit 280 UpM arbeitete, gestellt und 8 Tage
bei 28CC inkubiert. Die nach dieser Zeit gezogenen Proben
zeigten einen Jodiningehalt von 1930 mg/Liter.
100 g entfettetes Sojabohnenmehl (Sovalose 103) wurden in 400 ml destilliertem Wasser suspendiert und
der pH mit 5 N-Schwefelsäure auf 5,0 eingestellt. Nach der pH-Einstellung wurde die Suspension 20 Minuten
zum Sieden erhitzt und anschließend abgekühlt. Nach dem Abkühlen wurde die Suspension mit destilliertem
Wasser auf 450 ml verdünnt und 50 ml einer wäßrigen Suspension, die 2 g Pepsin enthielt, zugesetzt. Nach der
Zugabe des Enzyms wurde der Kolben auf einen Inkubationsschürtier gestellt, der auf 40" C gehalten
wurde und leicht geschüttelt Nach einer 72stündigen Inkubationszeit wurde der Kolbeninhalt wieder auf pH
7,0 eingestellt und lyophilisiert
Ein wäßriges Medium wurde hergestellt, das 2%
lyophilisierte Feststoffe und 3% technische Glukose (Cerelose) enthielt Der pH wurde auf 7,0 eingestellt und
100 ml aliquote Teile in 500-ml-Erlenmeyer-Kolben
portioniert Nach der Sterilisierung über einen Zeitraum von 30 Minuten bei 12O0C wurden die Kolben mit einer
wäßrigen Suspension von 3 Tage alten Zellen von Brevibacterium iodinum inokuliert, die nach der oben
beschriebenen Auf Streichmethode auf die angereicherten Nährbodenplatten selektiert worden warea Man
ließ bei 28° C auf einem Drehschüttler, der mit 280 UpM arbeitete, inkubierea Nach einer lOtägigen Inkubation
wieder die gezogenen Proben einen Gehalt von 1460 mg Liter Iodinin auf.
Baumwollsaatmehl wurde 48 Stunden bei pH 6.0 mit einer in Beispiel 5 beschriebenen Protease enthaltenden
tierischen Diastase behandelt. Anschließend wurde ein wäßriges Medium hergestellt, das 2% lyophilisierte
Feststoffe und 3% technische Glukose (Cerelose) enthielt. Es wurde analog den Verfahren im Beispiel 5
sterilisiert und inokuliert. Nach einer Inkubationszeit von 7 Tagen hatte sich Jodinin in einer Menge von
1230 mg/Liter gebildet.
Entfettete getrocknete Milchfettstoffe wurden wie im Beispiel 5 mit einer Bakterienprotease 48 Stunden bei
pH 8.5 behandelt. Ein wäßriges Medium wurde anschließend hergestellt unter Verwendung der analog
Beispiel 5 erhaltenen lyophilisienen Feststoffe. Nach einer Inkubationszeit von 8 Tagen hatte sich Jodinin in
einer Menge von 925 mg/Liter gebildet.
Entfettetes Erdnußmehl wurde mit Pancreatin 4S Stunden bei pH 8.5, wie im Beispiel 6 beschrieben.
behandelt. Ein mit lyophilisienen Feststoffen analog Beispiel 6 hergestelltes Medium lieferte in 10 Tagen
1615 mg/Liter Jodinin.
Beispiel 10
Der Einfluß der oberflächenaktiven Mittel auf die Jodininerzeugung
Brevibacterium iodinum N RRL-1536 Stamm 1302B.
■K der nach der oben beschriebenen Aufstreichmethode
auf angereicherte Nährbodenplatten selektiert worden war. ließ man 3 Tage bei 281C auf fünf Nährbodenschrägflächen
wachsen, die 20 g/Liter hydrolysiertes Sojabohnenmehl. 30 g/Liter technische Glukose unc
20 g/Liter Nährboden enthielten. Mit destillierten": Wasser wurde auf das entsprechende Volumen aufgefüllt.
Vor der Sterilisation wurde der pH auf 6.S — '■-eingestellt.
Das Wachstum der Schrägflächen wurde in destilliertem Wasser suspendiert, vereinigt und auf
50 ml verdünnt
1 ml aliquote Teile dieser Zellensuspension wurden in 500-ml-Erlenmeyer-Kolben überführt Jeder Kolben
enthielt 100 ml Medium, das 20 g/Liter hydrolysiertes
Sojabohnenmehl und 30 g/Liter technische Glukose
enthielt Die inokulierten Kolben unterschieden sich
voneinander hinsichtlich der Mengen und Arten der oberflächenaktiven Verbindungen, die sie enthielten.
Die Aufstellung der Verbindungen, ihre Konzentrationen und die damit erhaltenen Jodininausbeuten sind in
Bei der Durchsicht der Tabelle I zeigt sich, daß in
einer Fermentationszeit von 7 Tagen eine Ausbeute von 4100 mg/Liter Jodinin erhalten wurde, und zwar in
einem Medium, das als oberflächenaktive Verbindung
1 g/Liter Union Carbide Silicon-Antischaummittel L-78
enthielt Ein Medium, das 5 g/Liter Union Carbide Polyalkylensiloxan SAG 4988 enthielt ergab eine
Ausbeute von 4200 mg/Liter. Andere nichtionische
oberflächenaktive Verbindungen erzeugen zwar auch deutlich Iodinin, jedoch regen sie etwas weniger die
Ausbeute an.
Einfluß oberflächenaktiver Mittel auf die Ausbeute von Jodinin
Zubereitung | Im Medium | Erhaltene | Jodininzu- |
verwendete | Iodinin- | nahme in | |
Menge in | ausbeute | % gegen | |
g/Liter zur | in mg/Liter | über der | |
Erzielung | Ver | ||
einer maxima | gleichs- | ||
len Wirkung | probe | ||
Vergleichsmedium | 2500 | ||
UCO-L-782) | 1 | 4100 | 61 |
UCO-L-782) | 5 | 3900 | 52 |
UCO-SAG-4712) | 1 | 3800 | 48 |
UCO-SAG-49882) | 5 | 4200 | 67 |
UCO-SAG-54402) | 1 | 3200 | 24 |
UCO-S AG-544 Ρ) | 1 | 3200 | 27 |
Stauffer SS-2013) | 1 | 3900 | 52 |
Hodag K-57<) | 5 | 3000») | 43 |
Hodag K-364) | 1 | 2500*) | 17 |
Pluronic L-815) | 5 | 3500**) | 33 |
Tween-806) | 5 | 2500***) | 16 |
MYRJ-456) | 1,5 | 2800**·) | 29 |
MYRJ-596) | 5 | 2700·**) | 26 |
Beispiel 11
Der Einfluß der Temperatur auf die
Jodininherstellung
Jodininherstellung
Das Fermentationsverfahren folgt dem Verfahren, wie es in Beispiel 2 angeführt ist. Die Fermentationen
wurden in 100 ml Mengen Nährmedium in 500-ml-Erlenmeyer-Kolben
ausgeführt, indem kontinuierlich bei 240 UpM auf einer kreisförmigen 2,54-cm-Umlaufbahn
geschüttelt wurde. Das Nährmedium, das 2% hydrolysiertes Sojaprotein und 3% technische Glukose enthielt,
wurde in destilliertem Wasser hergestellt und vor der Sterilisierung auf pH 6,8 - 7,2 eingestellt. Die Kolben
wurden mit 1 Vol.-°/o/Volumen einer wäßrigen Suspension des Wachstums einer 3 Tage alten Schrägfläche
von Brevibacterium iodinum Stamm 1302B in 10 ml sterilem destillierten Wasser inokuliert. Die Inkubationstemperatur
wurde bei jeder Fermentation variiert, um den Einfluß der Temperatur auf die Anregung der
Jodininerzeugung festzustellen. Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Tabelle II zusammengefaßt.
Einfluß der Temperatur auf die Jodininherstellung
s Inkubationstemperatur
(in "C)
(in "C)
Hersteller: Union Carbide Corp.
Hersteller: Stauffer Chemical Corp.
Hersteller: Hodag Chemical Corp.
Hersteller: Dow Chemical Corp.
Hersteller: Atlas Chemical Industries Ltd.
Die Kontrolle bei diesem Versuch ergab 2090 mg/Liter Die Kontrolle bei diesem Versuch ergab 2360 mg/Liter. *) Die Kontrolle bei diesem Versuch ergab 2140 mg/Liter. Maximale jodinin-
Hersteller: Stauffer Chemical Corp.
Hersteller: Hodag Chemical Corp.
Hersteller: Dow Chemical Corp.
Hersteller: Atlas Chemical Industries Ltd.
Die Kontrolle bei diesem Versuch ergab 2090 mg/Liter Die Kontrolle bei diesem Versuch ergab 2360 mg/Liter. *) Die Kontrolle bei diesem Versuch ergab 2140 mg/Liter. Maximale jodinin-
ausbeute
(in mg/Liter)
Alter
(in Tagen)
<800
2700
2100
2400
1400
2100
2400
1400
sehr langsames
Wachstum
Eine Durchsicht der Daten in Tabelle H zeigt, daß bei Inkubationstemperaturen von 25 — 32°C die Jodininausbeuten
am höchsten sind.
Beispiel 12
Einfluß von im Handel erhältlichen komplexen stickstoffhaltigen Nährstoffen auf die Ausbeute von Jodinin
Die Fermentationen werden nach den in Beispiel 2 angeführten Verfahren ausgeführt Das Basismedium,
das mit destilliertem Wasser hergestellt wurde, enthielt 1 % Glukose m Form von technischer Dextrose. Der pH
wurde vor der Sterilisierung auf 6,8 bis 7,2 eingestellt
Verschiedene im Handel erhältliche komplexe stickstoffhaltige Nährstoffe wurden im Hinblick auf ihren
Einfluß auf die Jodininerzeugung untersucht, indem diese Produkte dem Fermentationsmedium zugesetzt
wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind in Tabelle III aufgeführt.
Eine Durchsicht der Tabelle 111 zeigt, daß verschiedene
stickstoffhaltige Nährstoffe höhere Jodininausbeuten liefern. Enzym-hydrolysiertes entfettetes Sojaprotein
Baumwollsaatprotein und Enzym-hydrolysierte entfettete Rindermuskeln liefern die besten Ergebnisse.
Beispiel 13 Einfluß von Kohlenhydratquellen auf die Ausbeute von Jodinin
Die Fermentationen wurden nach den in Beispiel 2 angeführten Verfahren ausgeführt Das Basismedium,
das mit destilliertem Wasser hergestellt wurde, enthielt 2% hydrolysiertes Sojaprotein (Sojapepton T-I, Sheffield Chemicals Corp.). Vor der Sterilisierung wurde der
pH auf 6,8 - 7,2 eingestellt Verschiedene im Handel erhältliche Kohlenhydratquellen wurden im Hinblick
auf ihren Einfluß auf die lodininerzeugung ausgewählt
indem diese Produkte zu dem Fermentationsmediun
gegeben wurden. Die Ergebnisse dieser Untersuchunj sind in Tabelle TV aufgeführt
Bei der Durchsicht von Tabelle IV zeigt sich, dal
verschiedene Kohlenhydrate höhere Jodininausbeutei liefern. Mit Glukose, technischer Glukose und Rest
oder Invertmelasse erhält man die besten Ausbeuten.
Einfluß von im Handel erhältlichen komplexen stickstoffhaltigen Nährstoffen auf die Jodininausbeute
Produkt | Im | Maximale | Alter |
Medium | Ausbeute | (in Ta | |
verwen | an Jodinin | gen) | |
dete % | in mg/Liter | ||
Hydrolysiertes Soja | 2 | 1200 | 4 |
protein2) | |||
(Sojapepton T-I) | |||
Peptonisierte Milch2)3) | 2 | 360 | 4 |
Hydrolysierte Hausab | 4 | 550 | 4 |
fälle (Protopepton 366)<) | |||
Maiseinweichwasser | 2 | 620 | 7 |
feststoffe | |||
Enzym-hydrolysierte | 2,5 | 2300 | 10 |
entfettete Rinder | |||
muskeln3)5) | |||
Baumwollsameti- | 2 | 1400 | 10 |
protein3)5) |
Hersteller: Sheffield Chemicals Corp.
3% Glukose in Form technischer Dextrose enthaltendes Medium.
Hersteller: Wilson Laboratories.
Hersteller: Amber Laboratories; Enzym-hydrolysiertes
Fleischprotein.
Hersteller: Amber Laboratories Amber CTPH.
Eine Durchsidn von Tabelle V zeigt, daß mehrere dei
untersuchten Aminosäuren und B-Vitamine eine bedeu tende Erhöhung der Jodininausbeute ergeben. L-Valin
1-Leucin und Ca'ciumpantothenat liefern die bester
Beispiel 15
Brevibacterium iodinum NRRL 1536 Stamm 1302B
ließ man auf einer Nährbodenschrägfläche, wie im Beispiel 1 beschrieben, wachsen. Eine Saatkultur wurde
hergestellt, indem ein schleifenartiges 3 Tage altes Schrägflächenwachstum in einen 500-ml-Erlenmeyer-Kolben
überführt wurde, der 100 ml Medium enthielt, das 20 g/Liter Sojabohnenmehlhydrolysat und 30 g/Liter
technische Glukose enthielt Mit destilliertem Wasser wurde auf 1 Liter aufgefüllt. Der inokulierte
Kolben wurde auf einen Drehschütteltisch gestellt, der eine kreisförmige 2,54-cm-Umlaufbahn beschreibt, und
mit 280 UpM geschüttelt, während eine Temperatur von 28° C aufrechterhalten wurde. Die Inkubation wurde 3
Tage fortgesetzt
10 ml Mengen dieser Saatkultur wurden zu 2-Liter-Mengen Saatmedium gegeben, die sich in zwei
6-Liter-Erlenmeyer-Kolben befanden, die am Boden für
die Entleerung der Kolben mit Rohren versehen waren. Diese 6-Liter-Saatkolben wurden auf einer Drehschüttelvorrichtung,
die 200 UpM beschrieb, 3 Tage bei 28°C inkubiert. Der Inhalt der Kolben wurde anschließend in
ein 400-Liter-Fermentationsgefäß aus rostfreiem Stahl überführt, das mit
Einfluß von Kohlenhydratquellen auf die Ausbeute von
Jodinin
Anregende Einflüsse auf die Jodininausbeute von verschiedenen Aminosäuren oder B-Vitaminen
Produkt | Ver | 2 | 2 | Jodinin | Alter in | Zusatzstoff | 40 | 1-Valin | Konzen | Stimulie | Fermen |
wendete | 2 | 1 | ausbeute in | Tagen bei | 1 -Leucin | tration | rung der | tations- | |||
Menge im | 1 | 1 | mg/Liter | der maxi | 1-Lysin | in g/Liter | Jodinin- | dauer | |||
Medium | 5 | malen | 4S 1-Methionin | ausbeute | (in | ||||||
% | Maisdextrin (Amidex) 5 | Ausbeute | 1 -Tryptophan | in % | Tagen) | ||||||
Glukose, C. P. | 2 | Saccharose | Beispiel | 1800 | 8 | 1-Phenylalanin | 1 | 80 | 10 | ||
Technische Glukose 5 | Lösliche Stärke | 1800 | 8 | 1 -Tyrosin | 1 | 73 | 10 | ||||
Restmelasse | Laktose | 1500 | 8 | 1-Glutaminsäure | 0,5 | 42 | 9 | ||||
lnvertmelasse | 1400 | 8 | 50 Calciumpantothenat | 0,5 | 41 | 10 | |||||
Kartoffelstärke | 900 | 5 | Folinsäure | 0,5 | 36 | 9 | |||||
Maltose | 310 | 5 | Cyanocobalamin | 0,5 | 30 | 9 | |||||
200 | 5 | Pyridoxin | 0,5 | 30 | 9 | ||||||
200 | 5 | 0,5 | 16 | 9 | |||||||
210 | 5 | 0,025 | 46 | !0 | |||||||
190 | 5 | 0,010 | 43 | 10 | |||||||
0,001 | 13 | 10 | |||||||||
0,01 | Ί2 | 10 | |||||||||
14 |
Anregende Einflüsse auf die Jodininausbeute von
verschiedenen Aminosäuren oder B-Vitaminen
Die Fermentationen wurden nach den im Beispiel 2 angegebenen Verfahren ausgeführt Das Basismedium
enthielt 2% hydrolysiertes Sojabohnenmehl und 3% technische Glukose, aufgefüllt mit destilliertem Wasser,
und vor der Sterilisierung auf pH 6,8 bis 7,2 eingestellt
Verschiedene Aminosäuren und B-Vitamine wurden im Hinblick auf ihren Einfluß auf die Jodininerzeugung
untersucht, indem diese Produkte zu dem Fermentationsmedhim gegeben wurden. Die Ergebnisse dieser
Untersuchung sind in Tabelle V aufgeführt
Einrichtungen zum Schütteln, Belüften und zur Temperaturkontrolle versehen war. Der Behälter e'ithielt 200
Liter eines sterilisierten Mediums, das mit Leitungswasser aufgefüllt worden war und das 20 g/Liter Sojabohnenhydrolysat und 30 g/Liter technische Glukose
enthielt Der pH wurde vor der Sterilisierung auf 7,2 eingestellt Vor der Sterilisierung wurden 50 g Dow-Corning-Silicon-Antischaumemulsion-A-Paste zugesetzt um das Schäumen unter Kontrolle zu halten.
Nach der Inokulation wurde der Ansatz bei 28° C
inkubiert und mit einer Geschwindigkeit von 0,142 m3/
Min. belüftet, während mit einer Achsengeschwindigkeit
von 250 UpM geschüttelt wurde. Nach 9 Tagen hatten sich 1900 me/Liter Iodinin pehilcfct.
Der Ansatz wurde durch Zentrifugieren in einer Sharples-Industrie-Modell-Zentrifuge gesammelt Die
erhaltene nasse Aufschlämmung (8,65 kg) wurde mit 48 Liter Lösungsmittel auf«?eschlämmt, das aus 50%
Äthanol und 50% Isopropanol bestand. Die Lösungsmittelsuspension wurde zentrifugiert, um die Feststoffe
zu entfernen, die wiederum in 45 Liter frischem Lösungsmittelgemisch suspendiert wurden. Die Fest-
stoffe wurden wieder durch Zentrifugieren entfernt und der lösungsinittelnasse Brei zur Trocknung in offenen
flachen Schalen ausgebreitet Die getrockneten Feststoffe hatten ein Gewicht von 1,9 kg und enthielten
107 g/kg Iodinin. 170 g 97%iges Jodinin wurden aus den getrockneten Rohfeststoffen durch kontinuierliche
Chloroformextraktion in einer großen Soxhlet-Extraktionsapparatur erhalten. Die Ausbeute betrug 84%.
Claims (1)
- ' Patentanspruch:Verfahren zur mikrobiologischen Herstellung von Jodinin mit Hilfe von Brevibacterium iodinum, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kultivierung solche Stämme dieses Mikroorganismus selektiert werden, die eine tiefpurpurne Farbe beim Koloniewachstum zeigen und daß diese unter aeroben Bedingungen in einem flüssigen Nährmedium kultiviert werden, das etwa 0,2 — 5,0 Gew.-% eines hydrolysierten Saatmehls und/oder hydrolysierten Bohnenmehls und/oder hydrolysierten Milchproduktes und/oder hydrolysierten Fleischproteins und/oder hydrolysierten Fischproteins, etwa 1,0 bis 10,0 Gew.-% Kohlenhydrate und etwa 0,5 — 10,0 g/Liter eines oberflächenaktiven Mittels enthält
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