DE2165635B2 - Regeleinrichtung zum optimalen Einstellen der Laufschaufeln von Wasserturbinen - Google Patents
Regeleinrichtung zum optimalen Einstellen der Laufschaufeln von WasserturbinenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung zum optimalen Einstellen der Laufichaufeln
von Wasserturbinen unter Ermittlung der Streckenverstärkung zwischen der Laufschaufelstellung
und dem Wirkungsgrad oder der Verlustleistung der Wasserturbine und mit einem von der Streckenverstärkung
beaufschlagten Extremalwertreglei, dessen Ausgangssignal über ein Stellglied die Laufschaufein
verstellt.
Eine derartige Einrichtung ist im Zusammenhang mit der selbsttätigen Regelung von Kaplanturbinen
auf maximalen Wirkungsgrad gemäß der deutschen Patentschrift 935540 bekanntgeworden. Dort wird
vorgeschlagen, die Laufschaufeln mittels eines Zeitschaltwerkes in regelmäßigen Zeitabschnitten ständig
um einen vorgegebenen festen Betrag zu verstellen, die daraufhin eintretende Wirkungsgradveränderung
EU beobachten und daraus die Streckenverstärkung fcwischen Laufschaufelstellung und Wirkungsgrad in
Form des Differentialquotienten des Wirkungsgrades nach der Laufschaufelstellung zu berechnen und die
Laufschaufelsteilung dann so lange zu verändern, bis dieser Differentialquotient zu Null wird. Hierbei sind
neben einem Zeitschaltwerk relativ komplizierte Auswerte- und Rechenschaltungen erforderlich und
vor allem kommt die Verstelleinrichtung nie zur Ruhe, da sie dauernd die in regelmäßigen Zeitabschnitten
eingeleiteten Probier- bzw. Prüfschrnte ausführen muß.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die jeweils dem optimalen
Wirkungsgrad der Wasserturbine zugeordnete Laufschaufelstellung bei sich beliebig ändernden Betriebsparametern
ebenfalls selbsttätig herbeizuführen und dabei aber ohne ein Prüfsignal und mit einer wesentlich
einfacheren Anordnung auszukommen.
Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß zur Ermittlung
der Streckenverstärkung eine an sich bekannte, einen speichernden Quotientenbildner in
Form eines über einen Multiplizierer rückgekoppelten Integrators enthaltende Identifizierungsschaltung
vorgesehen ist. \ls Identifizierungsschaltung kann 635
hierbei eine gemäß der deutschen üftenlegungsschrift 1 815964 bekannte Schaltung zur Streckenversiarkunesidentifizierung
verwendet werden bei welcher der Dividendeneingang des Quotientenbildners über
ein Vorhaltglied vom Ausgang der zu identifizierenden Strecke und der DivLsoreingang vom Sireckeneingangssignal
über ein weiteres Vorhalteglied und eine Streckennachbildung beaufschlagt ist.
Eine gute Langzeitkonstanz dieses speichernden Quotientenbildners ergibt sich gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung, wenn sein Integrator aus einem Stellmotor besteht, der mit dem Schleifer eines an einer
konstanten Spannung liegenden Potentiometers mechanisch gekoppelt ist. Als zweckmäßig erweist es
sich wenn eine Vorsteuerung der Laufschaufelstellung erfolgt, indem das Stellglied mit einer die Leitschaufelstellung
beeinflussenden Größe zusätzlich beaufschlagt ist. Damit können auch gewisse Sonderbetriebsfälle,
wie /. B. das Anfahren einwandfrei beherrscht werden.
Im folgenden soll die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels näher veranschaulicht werden.
Im Diagramm der Fig. 1 gibt die voll ausgezogene Kurve die Abhängigkeit des Wirkungsgrades η der
Wasserturbine vom Anstellwinkel « ihrer Laufschaufeln wieder. Diese Abhängigkeit gelte für einen bestimmten
Satz von Betriebsparametern. Andern sich diese, so wird sich auch der Verlauf der Wirkungsgradkurve
ändern, stets wird jedoch jeweils bei einem, fallweise verschiedenen Winkel a„pl der Laufschaufeln
die Wirkungsgradkurve ein Maximum aufweisen, was regelungstechnisch auch so ausgedrückt werden kann,
daß bei einem solchen Arbeitspunkt der Verstärkungsfaktor zwischen Laufschaufelstellung bzw. Anstellwinkel
<i und Wirkungsgrad Null ist. Für einen solchen Arbeitspunkt mit maximalem Wirkungsgrad
wäre dann die Verlustleistung Nv der Wasserturbine
ein Minimum, wie dies aus dem Verlauf der gestrichelt gezeichneten Verlustleistungskurve hervorgeht. Die
Lage des optimalen Arbeitspunktes, entsprechend ao „ ist nun in starkem Maße veränderlich von zuvor
erwähnten Betriebsparametern.
Fig. 2 zeigt die grundsätzliche Struktur des Strekkenabschnittes
der Wasserturbine, der den Anstellwinkel ο der Laufschaufeln als Eingangsgröße und
den Wirkungsgrad η der Wasserturbine als Ausgangsgröße
hat. Ein Zeitkonstantenglied 1 repräsentiert dabei die mechanische und/oder elektrische
Trägheit der Verstelleinrichtung. Mit der multiplikativ wirkenden Größe K - versinnbildlicht durch ein von
dieser Größe beaufschlagtes Multiplizierglied 2 - ist die zu identifizierende Streckenverstärkung, mit L
eine additiv wirkende Störgröße, beispielsweise die Belastung bezeichnet. Sowohl der Verstärkungsfaktor
K als auch die Störgröße L sind in der Regel betriebsmäßigen Änderungen unterworfen.
In Fig. 3 ist eine Kaplan-Turbine 3 mit Laufschaufeln 4 angedeutet, welche aus einem höherliegenden
Wasserreservoir 5 mit Wasser beaufschlagt ist. Je nach dem Sollwert N* der benötigten Leistung werden über
einen Leistungsregler 6 und ein Stellglied 7 die Leitschaufeln 8 im Sinne einer mehr oder weniger großen
öffnung verstellt. Mit der Turbinenwelle 9 ist ein Drehstromgenerator 10 gekuppelt, der in ein mit R,
S, T bezeichnetes Drehstromnetz einspeist. An seine Ausgangsklemmen ist zur Erfassung seiner Wirkleistung
ein wattmetrisches Meßinstrument 11 angeschlossen, dessen Ausgangsgröße Nah den Istwert des
Leistungsreglers 6 bildet.
Damit die geforderte elektrische Leistung N* bei einem möglichst großen Wirkungsgrad η abgegeben
wird, ist ein Regler 12 vorgesehen, dessen Ausgangsgröße « über ein vorzugsweise elektrohydraulisches
Stellglied 13 den Anstellwinkel α der Laufschaufeln 4 vorstellen kann. Auf den Eingang des Stellgliedes 13
kann zusätzlich eine Vorsteuerung in Fon« des über einen Funktionsgenerator FG geführten Ausgangssignals
λ des Leistungsreglers 6 wirken, welches die Stellung der Leitschaufeln bestimmt. Der Funktionsgenerator
kann in an sich bekannter Weise mittels vorgespannter Schwellwertdioden realisiert werden
und weist eine solche Zuordnung zwischen seiner Eingangsgröße λ und seiner Ausgangsgröße α' auf, daß
ein gesicherter, wenn auch nicht optimaler, Betrieb gewährleistet ist. Der Sollwert des die Vorsteuerung
im Sinne einer optimalen Einstellung ergänzenden Reglers 12 besteht in dem Wert Null, während ihm
als Istwert über eine Schaltbrücke 14 das Ausgangssignal einer mit /5 bezeichneten Identifizierungsschaltung
zugeführt ist. Die Identifizierungsschaltung dient in an sich bekannter Weise dazu, die Verstärkung der
Strecke bzw. des Übertragungssystems zu finden, welches durch die Größe α als Eingangsgröße und den
Wirkungsgrad η als Ausgangsgröße, entsprechend der Darstellung gemäß Fig. 2, definiert ist. Die Eingangsklemme 16 der Identifizierungsschaltung IS ist über
eine weitere Schaltbrücke 18 mit dem Ausgang euies Dividierers 19 verbunden, welcher eingangsseitig von
der am Ausgang des Meßinstruments 11 abgenommenen, der abgegebenen Leistung Nab proportionalen
Spannung, und von einer der aufgenommenen Leistung Naul proportionalen Spannung beaufschlagt
wird. Letztere wird in einem Multiplizierer 20 gebildet, dem eingangsseitig einer mittels eines Wasserstandsgebers
21 ermittelten, der Fallhöhe H proportionalen Spannung h und vom Ausgangssignal m
eines Durchflußmengenmessers 22 beaufschlagt ist. Der Durchflußmengenmesser ist als sogenannter
Druckunterschiedszähler ausgebildet und benutzt den beim Wasserdurchfluß auftretenden Druckunterschied
am normalen und einem verengten Rohrquerschnitt. Das Produkt aus Fallhöhe und Hurchflußmenge
ist der aufgenommenen Leistung proportional. Der mit dem an der Ausgangsklemme 15 der Identifizierungsschaltung
auftretenden Spannung, d.h. also mit einer Spannung, weiche dem (statischen) Verstärkungsfaktor
K zwischen α und η proportional ist, beaufschlagt .; Regler 12 wird also so lange ein« Verstellung
des Anstellwinkels α der Laufschaufeln 4 bewirken, bis ein derartiger Arbeitspunkt erreicht ist, bei
welchem diese Verstärkung K gleich dem ihm zugeführten Sollwert, d.h. zu Null wird. Dies ist aber, wie
aus Fig. 1 hervorgeht, gerade der Arbeitspunkt, in welchem die geforderte elektrische Leistung N* beim
günstigsten, d.h. größten Wirkungsgrad, abgegeben wird. Der Regler 12 ist demnach als ein Extremal-
wertregler anzusprechen.
Werden die mit 18 und 14 bezeichneten Schaltbrücken in ihre waagerechte Stellung gebracht, dann
wird der Eingangsklemme 16 der Identifizierungsschaltung eine der Verlustleistung des Maschinensat-
zes proportionale Spannung Nv, welche in einem Operationsverstärker
23 als Differenz zwischen aufgenommener und abgegebener Leistung ermittelt wird,
zugeführt. Da nunmehr das Ausgangssignal der Identifizierungsschaltung dem Eingang des Extremalwertreglere
12 nicht mehr additiv sondern subtraktiv zugeführt wird, kehrt sich der Regelsinn um, er wird nun
eine derartige Verstellung des Anstellwinkels α der Laufschaufeln 4 bewirken, welche zu einem Minimum
der Verlustleistung Λ/ν führt, wodurch wiederum
ao selbsttätig der optimale Arbeitspunkt eingestellt ist.
Fig. 4 zeigt nähere Einzelheiten zum Aufbau der
Identifizierungsschaltung /S. Die Eingangsklemme 16
ist über ein Vorhaltglied 24 und einen Betragsbildner
25 mit einem Mischglied 26, beispielsweise in Form
eines Operationsverstärkers, verbunden. Der Ausgang des Mischgliedes 26 wirkt auf einen Stellmotor
27, der mittels einer Spindelmutter 28 den Schleifer eines an einer konstanten Gleichspannung P liegenden
Potentiometers 29 so lange verstellt, als das Aus-
gangssignal des Mischgliedes 26 einen von Null verschiedenen
Wert aufweist. Regelungstechnisch gesehen stellt dieser Stellmotor also einen Integrator dar,
welcher die Eigenschaft hat, sein Ausgangssignal bei fehlendem Eingangssignal beliebig lange speichern zu
können. Dieser Integrator ist mittels eines Multiplizierers 30 rückgekoppelt. Auf den anderen Eingang
dieses Multiplizierers wirkt über ein zweites Vorhaltglied 31 sowie eine Streckennachbildung 32 sowie einen
Betragsbildner 33 die an der Eingangsklemme 17
anliegende, dem Anstellwinkel der Laufschaufeln proportionale Größe α. Die Streckennachbildung M
ist ein vollständiges Modell der zwischen α und η liegenden Strecke, ist jedoch nicht dem Einfluß von äußeren
Störgrößen unterworfen. Im vorliegenden Fall besteht die Streckennachbildung also lediglich aus einem
Zeitkonstantenglied, enthält also nicht das Multiplizierglied 2 sowie die in Fig. 2 diesem nachgeordnete
Eingriffsstelle für eine additiv wirkende Störgröße. Die beiden Vorhaltglieder 24 und 31 sind von
gleichem Aufbau, so daß mit der in Fig. 4 dargestellten Anordnung in an sich bekannter Weise an der
Ausgangsklemme 15 eine der Verstärkung der betrachteten Strecke entsprechende Spannung erscheint.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Regeleinrichtung zum optimalen Einstellen tier Laufschaufeln von Wasserturbinen unter Ermittlung
der Streckenverstärkung zwischen der Laufschaufcleinslellung und dem Wirkungsgrad
oder der Verlustleistung der Wasserturbine und mit einem von der Streckenverstärkung beaufschlagten
Extremalwertregler, dessen Ausgangssignal über ein Stellglied die Laufschaufeln verstellt,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ermittlung der Streckenverstärkung eine an sich bekannte, einen speichernden Quotientenbildner
in Form eines über einen Multiplizierer rückge- »5 koppelten Integrators enthaltende Identifizierungsschaltung
(IS) vorgesehen ist.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß der Integrator aus einem
Stellmotor (27) besteht, der mit dem Schleifer eines an einer konstanten Spannung (P) liegenden
Potentiometers (29) mechanisch gekuppelt ist.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |