DE2161198B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen der Abluft einer Spritzkabine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen der Abluft einer SpritzkabineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Reinigen der Abluft einer Spritzkabine, wobei die abgesaugte Abluft mit einer Waschflüssigkeit gewaschen wird, indem die Abluft mit der
Waschflüssigkeit in einem unter dem Fußboden der Kabine gelegenen venturiartigen Drosselorgan intensiv
vermischt wird.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Erfindung sind Spritzkabinen für Kraftfahrzeugkarosserien. Bei manuellem Spritzlackieren in diesen Kabinen hat sich
ergeben, daß nur 50% der zerstäubten Farbe auf den Karosserien haftenbleibt. Der Rest bildet einen
Farbnebel aus klebrigen Farbtröpfchen, die schnell beseitigt werden müssen. In modernen Anlagen erfolgt
dies mit Hilfe einer starken Absaugung durch den Boden der Spritzkabine hindurch, der in der Regel aus
Gitterrosten besteht. Die Abscheidung dieser klebrigen Tröpfchen von der aus der Spritzkabine abgesaugten
Luft hat lange ein ernsthaftes Problem dargestellt, da dl·? nicht abgeschiedene Farbe in der Umgebung der
Anlage große Übelstände in Form von Farbstaubablagerungen auf Gebäuden, fertigproduzierten Kraftfahrzeugen usw. verursacht. Da ferner starke Farbablagerungen eine bedeutende Brandgefahr darstellen, ist
eine hohe Abscheidefähigkeit der Anlage erforderlich, die außerdem so ausgebildet sein muß, daß die Gefahr
ihrer Verstopfung gering ist, um sonst von Zeit zu Zeit erforderlich werdende zeitraubende und kostspielige
Reinigungen zu vermeiden, die eine vorübergehende Stillegung der Anlage voraussetzen würden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Verfahren der eingangs genannten Gattung die oben
geschilderten Forderungen nach einer hohen Abscheidefähigkeit bei geringer Verstopfungsgefahr der zur
Durchführung des Verfahrens dienenden Anlage auf relativ einfache Weise zu erfüllen. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das Luft-Flüssigkeit-Ge
misch nach dem Durchströmen des Drosselorgans von seiner Strömungsrichtung durch ein Leitorgan seitwärts
abgelenkt wird. Hierdurch werden die Luft und die in ihr enthaltenen Flüssigkeitsteilchen infolge djr dabei
ίο auftretenden Zentrifugalkraft voneinander getrennt und
damit auf einfachste Weise eine überraschend gute
zweckmäßig sein, daß nach der Ablenkung des Gemischstromes ein zusammenhängender Schleier der
von der Luft getrennten Flüssigkeit gebildet und die Luft zum Hindurchströmen durch diesen Schleier
gebracht wird. Hierdurch kann ein weiteres Auswa
sehen der Luft erreicht werden.
Zur Durchführung des vorerwähnten Verfahrens kann erfindungsgemäß eine Vorrichtung dienen, bei der
in Strömungsrichtung des Luft-Flüssigkeit-Gemisches hinter dem venturiartigen Drosselorgan eine bogenför
mige Ablenkfläche vorgesehen ist, an die sich eine ebene
zur Horizontalen geneigte Leitfläche anschließt. Bei dieser VorrichtuP.? kann die Leitfläche an ihrem
hinteren Ende schräg nach oben gebogen sein, wodurch eine größere Fallhöhe des von der Leitfläche herabfal-
JO lenden Flüssigkeitsschleiers erreicht wird, der zu einer
vergrößerten Berührungsfläche zwischen diesem Schleier und der abgeschiedenen Luft führt. Ferner kann
die Durchtrittsöffnung des venturiartigen Drossclorgans mit Hilfe eines Drcssclflansches einstellbar sein.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung des in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiclcs der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. In der Zeichnung ist ein
Querschnitt durch eine geschlossene Spritzkabine 1 gezeigt, durch welche die zu lackierenden Gegenstände
2 hindurchgeführt werden. Über einen oberen Zuluftkanal 3 wird der Kabine erwärmte, eventuell gefilterte
Luft von einem in der Zeichnung nicht dargestellten
*ϊ System zugeführt. Ein sich über den ganzen Horizontalquerschnitt der Spritzkabine erstreckendes Luftfilter 4
erleichtert die gleichmäßige Verteilung der Luft über die gesamte Querschnittsfläche der Spritzkabine. Diese.!
Luftfilter kann entweder in Zellen unterteilt sein, die der
V) Reihe nach ausgetauscht werden, sobald sie eine nicht
mehr tragbare Verschmutzung durch die einströmende Luft erhalten haben. Das Luftfilter kann aber auch als
eine nach und nach oder stufenweise aufrollbare Filtermatte ausgebildet sein.
In dem Raum 11 unter dem Gitterrost 9 ist ein im
Querschnitt der Kabine V-förmigcr Boden 5 angeordnet, der in seiner Mitte einen als venturiartiges
Drosselorgan 6 ausgebildeten Längsspalt besitzt, der zum Ableiten der mit Lackpartikelchen verunreinigten
M) Luft dient. An den beiden oberen Seitenrändern des
Bodens 5 sind Behälter 7 vorgesehen, welchen über Flüssigkeitsleitungen 8 Waschflüssigkeit zugeführt wird.
so daß diese über dem Boden S zugewandten Seitenrand hinweg — und auf dem geneigten Boden zum
es venturiartigen Drosselorgan 6 hinabfließt. Dadurch
wird der Boden ständig von Flüssigkeit bespült, um Farbablagerungen dort zu vermeiden.
Die Weite des Längsschlitzes 6 ist durch einen
Drosselflansch 16 einstellbar, der unmittelbar unter dem Spalt 6 angeordnet ist. Unter dem Spalt und dem
Drosselflansch ist eine zur Horizontalen geneigte Leitfläche 12 vorgesehen, welche an den Drosselflansch
durch eine bogenförmige Ablenkfläche 15 angeschlossen ist, die an der Stelle 13 mit der Leitfläche 12 fest
verbunden ist. Die Neigung der Leitfläche 12 ist in der Zeichnung mit dem Winkel λ bezeichnet, während ihre
Länge mit L die Krümmung des bogenförmigen Teiles mit R bezeichnet ist.
Der Boden Ic des Raumes 11 der Spritzkabine ist
nach einer Kabinenseite hin mit Gefälle ausgeführt, wo ein Becken 17 zur Aufnahme der verbrauchten
Waschflüssigkeit angeordnet ist. Zum Ablassen eines Teils des Wassers aus dem Becken über die Leitung 19
ist ein heb- und senkbares Ventil 18 vorgesehen. Ferner ist an einer Seitenwand des unteren Raumes der
Spritzkabine eine Abluftleitung 20, 21 vorgesehen, die zu einem in der Zeichnung nicht dargestellten Exhaustor
führt und zum Ableiten der von Farbteilchen befreiten >o Luft ins Freie dient.
Die der Spritzkabine von oben zugeff-hrte I-uft
bestreicht in der mit Pfeilen angedeuteten Weise gleichmäßig den gesamten Querschnitt der Spi rtzkabine
und vermischt sich mit den in der Luft schwebenden 2=>
Farbteilchen. Bei manuellen Farbspritzen kann man, wie erwähnt, damit rechnen, daß nur 50% der zerstäubten
Farbe auf den Karosserien haftenbleibt. Der Rest bildet einen Farbnebel, der wegen der Gesundheitsgefahr für
die Arbeiter sowie mit Rücksicht auf die Güte der feriig lackierten Karosserien rasch weggeführt werden muß.
Man muß daher für einen beschleunigten Abzug sehr großer Luftmengen über die ganze Fläche des Bodens
der Spritzkabine, also des Gilterrostes 9, sorgen. Die von dem oberen Teil la der Spritzkabine abgezogene.
mit Farbteilchen vermengte Luft prallt dann gegen die
schrägen, mit Wasser barieselten Bodenflächen 5.
Die vor. den Behältern 7 zugeführte Flüssigkeit kann
mit einem Zusatz von Chemikalien versehen werden, damit die Farbteilchen nicht an den Oberflächen des
Drosselorganes 6 bzw. des Drosselflansches 16 haftenbleiben. Der abgesaugte Farbnebel wird frühzeitig
unschädlich gemacht, wenn er mit hoher Geschwindigkeit durch die Flüssigkeitszone im Drosselorgan 6 mit
dem regulierbaren Drosselflansch 16 getrieben wird, wo das Wasser in einen homogenen Flüssigkeiunebel
übergeht. Ein inniges Gemisch der Abluft und des Farbnebels wird über die bogenförmige Ablenkfläche
15 auf die geneigte Leitfläche 12 geleitet.
Die dargestellte Vorrichtung gibt nachgewiesenerma-Qen
einen Abscheidegrad von über 99,8%. Dies dürfte auf der Umlenkung und dem Reinigungseffekt beruhen,
dem das Gemisch nach dem Durchgang durch das Drosselorgan 6 an dem bogenförmigen Teil 15 sowie an
dem schräg nach oben gerichteten hinteren Ende 14 der Leitfläche 12 ausgesetzt wird. SctVeßlich erfolgt eine
Reinigung der Abluft durch den Flüssig"!' citsschieier, der
sich zwischen den Teilen 14 und 17 bildet.
Es hat sich in der Praxis als möglich erwiesen, bei der beschriebenen Anordnung Tropfenfängerflächen, wie
zum Beispiel Evolventen, einzusparen, die in einem Luftabsaugschacht (Luftabsaugschächten) bei den bisher
üblichen Verfahren erforderlich sind. Dies bedeutet erhebliche Ersparnisse sowohl an Platz als auch an
Installationskosten. Ein anderer, seiir ins Gewicht fallender Vorteil bei dem Verfahren und der Vorrichtung
gemäß der Erfindung ist die leichte Reinigungsmöglichkeit, der Teile 16,15 und IZ Ihre Reinigung kann
in relativ langen Zeitspannen, etwa halbjährlich, erfolgen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
- Patentansprüche:!. Verfahren zum Reinigen der Abluft einer Spritzkabine, wobei die abgesaugte Abluft mit einer Waschflüssigkeit gewaschen wird, indem die Abluft mit der Waschflüssigkeit in einem unter dem Fußboden der Kabine gelegenen, venturiartigen Drosselorgan intensiv vermischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Luft-Flüssigkeit-Gemisch nach dem Durchströmen des Drosselorgans von seiner Strömungsrichtung durch ein Leitorgan seitwärts abgelenkt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß nach der Ablenkung des Gemischstromes ein zusammenhängender Schleier der von der Luft getrennten Flüssigkeit gebildet und die Luft zum Hindurchströmen durch diesen Schleier gebracht wird.
- 3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Strönjungsriehtu.ng des Luft-Flüssigkeit-Gemisches hinter dem venturiartigen Drosselorgan (6) eine bogenförmige Ablenkflächc (15) vorgesehen ist, an die sich eine ebene, zur Horizontalen geneigte Leitfläche (12) anschließt
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitfläche (12) an ihrem hinteren Ende (14) schräg nach oben gebogen ist.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnung des venturiartigen Drosselorgan (6) mit Hilfe des Drosselflansches (16) einstellbar ist.
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