DE2155082B2 - Verfahren zur Herstellung einer Fliese, insbesondere einer Bodenfliese - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Fliese, insbesondere einer BodenflieseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer gleitsicheren Wand- oder Bodenfliese mit
erhabenen Oberflächenteilbereichen körnig-rauher Oberfläche und mit tiefer liegenden glatten Oberflächenteilbereichen.
Solche Fliesen werden in Räumen der Nahrungsmittelindustrie, der Getränkeindustrie, des Lebensmitteleinzelhandels,
in Naßräumen, Schwimmbädern etc. zur Vermeidung von Unfällen eingesetzt, um dem Bodenbelag
besondere Gleit- oder Trittsicherheit zu geben.
Daneben sind solche Fliesen aber auch als Wandfliesen geeignet, wenn eine Wand rutschfest gestaltet
werden soll. Dies kommt beispielsweise im Schwimmbadbau vor, wo Beckeneinfassungswände für das
Abstoßen in Wettkämpfen rutschsicher sein müssen.
Aus der DE-AS 12 02 465 ist ein Verfahren der eingangs bezeichneten Art bekannt. Dieses Verfahren
wird mehrstufig durchgeführt, und zwar derart, daß der Grundkörper unter leichtem Druck mittels eines
profilierten Preßstempels mit Vertiefungen gepreßt, in diese das Material für die erhabene Fläclienbereiche
bildenden Einlagen eingebracht und danach der Preßstempel mit einer anderen Preßfläche versehen und
unter hohem Druck abgesenkt wird. Dieses Verfahren ist umständlich, einmal wegen der Notwendigkeit,
verschiedenes Material in den verschiedenen Bereichen zum Einsatz zu bringen, und zum anderen auch wegen
der Durchführung mit verschiedenen Preßflächen am Stempel in den verschiedenen Arbeitsschritten.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs bezeichneten Art
vom Materialeinsatz und vom Verfahrensablauf her zu vereinfachen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Formung der Fliesenoberfläche
in einem einzigen Preßvorgang durch Verwendung eines Preßstempels aus Stahl erfolgt, dessen Preßfläche
mehrere Ausnehmungen aufweist, in die elastisch zusammendrückbare Einsätze eingefügt sind.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird die Verwendung eines Preßstempels vorgeschlagen, dessen
Preßfläche im Ruhezustand im wesentlichen plan ist.
Durch diese Maßnahme wird unter Erhaltung der Vereinfachungsvorteile hinsichtlich Materialeinsatz und
Verfahrensablauf eine besonders vorteilhafte Fliesenstruktur erreicht insofern, als in allen Oberflächenbereichen
der Preßfläche des Stempels vom Beginn des Preßvorgangs an ein Druck auf das zu verpressende
Material ausgeübt wird, wenn auch mi; unterschiedlicher Flächenpressung in den Bereichen der mit
Einsätzen bestückten Ausnehmungen einerseits und der unversehrten Preßfläche andererseits, je nach Kompressibilität
der Einsätze.
Die erfindungsgemäß hergestellte Fliese ist trotz der Beschränkung der Rauhigkeit auf einen Oberflächenanteil
mindestens ebenso trittsicher wie eine auf ihrer ganzen Oberfläche rauhe Fliese, und zwar wegen der
großen Flächenpressung beim Auftreten. Andererseits ist die Reinigung sehr erleichtert, und zwar deshalb, weil
nur Teilbereiche körnig-rauh sind. Auch ist die Kontrolle der Reinigung durch Vergleichsmöglichkeit
der schwer zu reinigenden mit den leicht zu reinigenden Flächen erleichtert.
Die Reinigungsmöglichkeit wird noch verbessert, wenn die körnig-rauhen Oberflächenbereiche annähernd
stetig in die flachen Oberflächenbereiche übergehen, weil dadurch die Bildung von scharfen,
schmutzhaltenden Kanten vermieden wird; dieser stetige Übergang wird insbesondere dann erreicht,
wenn das Verfahren mit einem Preßstempel gemäß Anspruch 2 durchgeführt wird.
Die einzelnen Oberflächenbereiche können jede beliebige Form und Anordnung aufweisen, beispielsweise
ornamentale oder geometrische Form, je nach dem für die Fliese gewünschten Muster.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt
F i g. 1 und 2 Ansichten der Trittfläche einer nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Bodenfliese,
F i g. 3 einen Schnitt durch einen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Preßstempel und
F i g. 4 einen Schnitt durch eine nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Fliese.
Die Fliese 11 in F i g. I ist von üblicher quadratischer
Form, weist jedoch kreisförmige Oberflächenbereiche 12 von körnig-rauher Struktur auf. Diese Oberflächenbereiche
12 sind gegenüber den verbleibenden Oberflächenbereichen 13 üblicher Ausführung erhaben. Beim
Betreten der Fliese 11 werden somit im wesentlichen nur die erhabenen und durch die körnig-rauhe Struktur
trittsicheren Oberflächenbereiche 12 betreten, wobei sich eine hohe Flächenpressung ergibt.
Die Fliese 14 gemäß F i g. 2 unterscheidet sich von der Fliese 11 nur durch andersartige, nämlich dreieckige
Form der erhabenen körnig-rauhen Oberflächenbereiche 15. Die tiefer liegenden Oberflächenbereiche 16 sind
ebenfalls glatt.
Mit den beiden unterschiedlichen Formen der erhabenen Oberflächenbereiche 12 und 15 ist angedeutet,
daß jede beliebige Musterung vorgenommen werden kann, ohne die Vorteile der erfindungsgemäß
hergestellten Fliese nachteilig zu beeinträchtigen.
Durch die unterschiedliche Oberflächenausgestaltung der Fliese läßt sich auch der Reinigungsgrad genau
kontrollieren, indem die körnig-rauhen Oberflächenbereiche 12,15 in denen sich wegen der Struktur Schmutz
festsetzen kann, farblich mit den glatten Oberflächenbereichen 13,16 verglichen wird.
Die Sauberhaltung und die Reinigung wird durch einen wenigstens annähernd stetigen Übergang der
erhabenen Oberflächenbereiche 12, 15 in die glatten Oberflächenbereiche 13, 16 erleichtert, wie er aus den
Fi g. 3 und 4 zu erkennen ist.
F i g. 3 zeigt einen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Preßstempel 18, mit dessen
Hilfe in einem einzigen Arbeitsgang eine Preßmasse mit
einem Druck von beispielsweise über 100 kg/cm2
ausgeformt wird. Der Preßstempel 18 weist in seiner Preßfläche 21 Ausnehmungen 22 auf, in weiche
Gummieinsätze 17 eingefügt sind. Im Bereich dieser
Gummieinsätze 17 deren Angriffsflächen im Ruhezustand mit den unversehrten Teilen tier Preßfläche 21
bündig sind und somit eine insgesamt im wesentlichen plane Preßfläche ergeben, werden in dem entstehenden
Preßling 20 beim Pressen die erhabenen, körnig-rauhen Oberflächenbereiche 19 gebildet, wobei die Gummieinsätze
17 gegenüber den unversehrten Teilen der Preßfläche 21 des Preßstempels 18 zurückgedrängt
werden. Dabei entstehen die verhältnismäßig stetigen Übergänge zwischen den erhabenen und den vertieften
Bereichen der Fliesenoberfläche.
Die "^rittsicherheit wurde dadurch erhöht, daß in die
Oberflächenschicht der Fliese abriebfestes Korn,
beispielsweise Siliciumcarbid- oder Korrundkömer,
eingebettet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer gleitsicheren Wand- oder Bodenfliese mit erhabenen Oberflächenteilbereichen
körnig-rauher Oberfläche und mit r> tiefer liegenden glatten Oberflächenteilbereichen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Formung der Fliesenoberfläche in einem einzigen Preßvorgang durch Verwendung eines Preßstempels
aus Stahl erfolgt, dessen Preßfläche mehrere ι ο Ausnehmungen aufweist, in die elastisch zusammendrückbare
Einsätze eingefügt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Preßstempels, dessen
Preßfläche im Ruhezustand im wesentlichen plan ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712155082 DE2155082C3 (de) | 1971-11-05 | 1971-11-05 | Verfahren zur Herstellung einer Fliese, insbesondere einer Bodenfliese |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712155082 DE2155082C3 (de) | 1971-11-05 | 1971-11-05 | Verfahren zur Herstellung einer Fliese, insbesondere einer Bodenfliese |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2155082A1 DE2155082A1 (de) | 1973-05-10 |
DE2155082B2 true DE2155082B2 (de) | 1980-05-29 |
DE2155082C3 DE2155082C3 (de) | 1981-02-12 |
Family
ID=5824332
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712155082 Expired DE2155082C3 (de) | 1971-11-05 | 1971-11-05 | Verfahren zur Herstellung einer Fliese, insbesondere einer Bodenfliese |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2155082C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4200815A1 (de) * | 1991-02-13 | 1992-08-20 | Bruno Lampka | Formstein |
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IT1258686B (it) * | 1992-05-15 | 1996-02-27 | Mass Spa | Tampone ceramico tipo muratura |
WO2003086722A1 (es) * | 2002-04-17 | 2003-10-23 | Molcer, S.A. | Punzón vulcanizado |
DE202004006889U1 (de) * | 2004-04-29 | 2005-06-09 | Staatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe Gmbh | Bodenbelagselement |
-
1971
- 1971-11-05 DE DE19712155082 patent/DE2155082C3/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4200815A1 (de) * | 1991-02-13 | 1992-08-20 | Bruno Lampka | Formstein |
DE4200815C2 (de) * | 1991-02-13 | 2001-03-01 | Bruno Lampka | Verfahren zur Herstellung eines Formsteins |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2155082A1 (de) | 1973-05-10 |
DE2155082C3 (de) | 1981-02-12 |
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