DE2145568B1 - Verzoegerungsspule - Google Patents

Description

trägt 6 mm und sein Innendurchmesser 3 mm. Auf dem Wicklungsträger 1 ist ein leitender Längsstreifen 2 in Form eines aufgebrannten Silberbelages von 1,5 mm Breite über die ganze Wickellänge angebracht, der später an Massebezugspotential ange- S schlossen wird. Unmittelbar auf dem Wicklungsträger 1 nebst Längsstreifen 2 ist eine einlagige Wicklung 3 mit konstanter Steigung (normale Wickeltechnik) aufgebracht, die aus 1000 Windungen eines Kupferlackdrahtes mit 0,04 mm Durchmesser be- ίο steht. Die gesamte Wicklungslänge ist etwa 60 mm. Mit dieser Verzögerungsspule läßt sich eine Verzögerungszeit von 0,4 με erreichen.

Infolge der hohen DK des Wicklungsträgermaterials wird erreicht, daß die Querkapazitäten zwischen Wicklung 3 und geerdetem Längsstreif en 2 nicht mehr aus diskreten Einzelwerten (C₁) bestehen, sondern es kommen die auf die ganze Länge jeder Windung verteilten Kapazitäten C₂ hinzu. Die Querkapazität ist damit wesentlich gleichmäßiger auf die Wicklung ao verteilt als bei den bekannten Verzögerungsspulen mit Wicklungsträgern mit niedriger DK.

Auf der anderen Seite sind auch in Längsrichtung von Windung zu Windung erhöhte Längskapazitäten C₃ wirksam. Wichtig ist, daß diese kapazitive Kopplung auch zwischen nicht unmittelbar benachbarten Windungen wirksam ist (dargestellt durch C₄). Die Größe dieser Längskapazität kann durch die Wahl der DK des Werstoffes für den Wicklungsträger und durch dessen Formgebung, z. B. Wandstärke des Rohres, beeinflußt werden.

Bei richtiger Dimensionierung kann somit auf das Anbringen zusätzlicher, ncht geerdeter Metallstreifen gegebenenfalls ganz verzichtet werden. Man erhält bei normaler Wickeltechnik allein durch die Wahl eines geeigneten Werkstoffes für den Wicklungsträger dennoch eine bessere Laufzeit-Entzerrung als bei den bekannten Verzögerungsspulen, weil die durch die hohe DK des Wicklungsträgers wirksamen Längskagazitäten annähernd gleichmäßig über die Wicklungslänge verteilt sind. Daher bleibt bei derartigen Verzögerungsspulen die Verzögerungszeit über einen weiten Frequenzbereich, z. B. von 0 bis 5MHz, konstant.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen COPY

Claims (4)

1 2 Patentansprüche: Praktische Lösungen sehen vor, auf dem zylin- ' drischen Wicklungsträger neben dem geerdeten lei-

1. Verzögerungsspule, deren Wicklung unmit- tenden Längsstreifen mehrere kurze, elektrisch nicht telbar auf dem mit einem an Massebezugspoten- angeschlossene metallische Streifen anzubringen tial anzuschließenden leitenden Längsstreifen 5 (Fig. 19 A auf Seite 653 in Prov. I.R.E. [1946] und versehenen Wicklungsträger aufgebracht ist, Funktechn. Arbeitsblätter Be 71 aus »Funkschau« dadurch gekennzeichnet, daß der 12. 70). Diese überbrücken jeweils einige Windungen Wicklungsträger (1) aus einem Material mit einer kapazitiv.

Dielektrizitätskonstanten ε (DK) größer als 40 Eine andere bekannte Anordnung sieht vor, außen

besteht. io um die Wicklung der Verzögerungsspule ein Klebe-

2. Verzögerungsspule nach Anspruch 1, da- band mit elektrisch voneinander isolierten Metalldurchgekennzeichnet, daß das Material des Wick- streifen zu wickeln (»Radio Mentor«, 1964, H. 2, lungsträgers (1) eine DK zwischen 90 und 650 S. 111 bis 114). Ferner ist es bekannt, zusätzliche aufweist. Längskapazitäten mit Hilfe einer besonderen Wickel-

3. Verzögerungsspule nach den Ansprüchen 1 15 technik zu erreichen, z. B. Zylinderspule mit seit- und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wick- lichem Kreuzschlag (»Siemens-Bauteile-Informatiolungsträgermaterial aus Keramik besteht. nen« 3-67, S. 76 bis 78).

4. Verzögerungsspule nach Anspruch 3, da- Die bekannten Kompensationsmethoden führen durch gekennzeichnet, daß der Wicklungs- zwar eine gewisse Laufzeit-Entzerrung bei hohen träger (1) rohrförmig ausgebildet ist. 20 Frequenzen herbei, sind aber aufwendig und daher

teuer, weil entweder die Kapazitätsbelege in besonderen Arbeitsgängen aufgebracht werden müssen

Die Erfindung betrifft eine Verzögerungsspule, oder im zuletzt beschriebenen Fall eine umständliche deren Wicklung unmittelbar auf dem mit einem an Wickeltechnik (langsam laufende teure Maschine) Massebezugspotential anzuschließenden leitenden 25 angewendet werden muß. Außerdem ist die Laufzeit-Längsstreifen versehenen Wicklungsträger aufge- Entzerrung unvollkommen, weil nur eine begrenzte bracht ist. Anzahl von Längskapazitäten angebracht werden

Derartige Verzögerungsspulen werden vorwiegend können. Wünschenswert ist aber eine kontinuierlich

zur Korrektur des Laufzeitunterschiedes zwischen auf der ganzen Spulenlänge verteilte Längskapazität.

Luminanz- und Chrominanz-Signal in Farbfernseh- 30 Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß

empfängern verwendet. Außerdem werden sie in die geschilderten Nachteile sich vermeiden lassen,

Oszillografen eingesetzt, um das darzustellende Signal wenn die Längskapazitäten praktisch allein durch

zu verzögern, bis die Triggerschaltung die Zeitablen- die Wahl eines geeigneten Werkstoffes für den Wick-

kung gestartet hat. In beiden Fällen sind Verzöge- lungsträger bestimmt werden. Die Wicklungsträger

rungszeiten bis zu 1 \is notwendig. 35 der bisher bekannten Verzögerungsspulen, insbeson-

Insbesondere bei der Anwendung in Farbfernseh- dere bei denen sich zwischen Wicklung und Wickempfängern soll die Verzögerungsspule eine mög- lungsträger kein weiteres Dielektrikum befindet, belichst kurze stabförmige Gestalt aufweisen. Wird das stehen aus Glas, Kunststoff oder einem keramischen Verhältnis Länge/Durchmesser jedoch zu klein ge- Isolierstoff mit einer relativ niedrigen Dielektriziwählt, so ergibt sich eine zu hohen Frequenzen hin 40 tätskonstante ε (DK) bis etwa 10. Hierbei werden immer stärker werdende Änderung der Verzögerungs- die Kapazitäten fast ausschließlich nur von den Bezeit. reichen bestimmt, in denen der Wicklungsdraht un-

Die bekannten Verzögerungsspulen bestehen aus mittelbar einer leitenden Fläche des geerdeten Längs-

einem langen zylindrischen Wicklungsträger, auf den Streifens oder den nicht geerdeten zusätzlichen Me-

ein leitender Längsstreifen auf fast der ganzen Länge 45 tallstreifen gegenüberliegt.

belagartig aufgebracht ist. Darüber ist eine Wicklung Gemäß der Erfindung wird bei einer Verzögerungsaus isoliertem Kupferdraht in einer Lage gewickelt. spule eingangs erwähnte Art eine gute Laufzeit-Ent-Die Wicklung bildet eine Längsinduktivität. Wird der zerrung dadurch erreicht, daß der Wicklungsträger leitende Längsstreifen an Masse gelegt, z.B. geerdet, aus einem Material mit einer Dielektrizitätskonstante ε so wird von jeder Windung der Wicklung eine Erd- 50 größer als 40 besteht.

kapazität wirksam. Das ganze Gebilde verhält sich In diesem Falle tragen durch die hohe DK des

wie eine Kettenschaltung aus kleinen Längsinduktivi- Wicklungsträgers die elektrischen Feldlinien durch

täten Z/ und Querkapazitäten C₁, ₂, die von Windung das Trägermaterial wesentlich zur Kapazität mit bei.

zu Windung in Kette geschaltet sind. Ein entspre- Zweckmäßig weist das Material des Wicklungs-

chendes Ersatzschaltbild ist in F i g. 1 dargestellt. C₁ 55 trägers eine DK zwischen 90 und 650 auf.

ist die zwischen Wicklung und Metallstreifen wirk- Vorzugsweise besteht das Wicklungsträgermaterial

same Kapazität und C₂ die durch das Trägermaterial aus Keramik.

zum Metallstreifen hindurch wirksame Kapazität. Vorteilhafterweise ist der Wicklungsträger rohr-Mit C₃ sind durch das Trägermaterial hindurch wirk- förmig ausgebildet, wobei die Wandstärke des Rohsame Längskapazitäten und mit C₄ durch das Träger- 60 res relativ groß sein sollte.

material hindurch über mehrere Windungen hinweg Die Erfindung wird nunmehr an Hand eines in

wirksame Längskapazitäten bezeichnet. F i g. 2 dargestellten Ausführungsbeispiels näher er-

Bei derartigen Verzögerungsspulen nimmt aber die läutert, in der zum Teil im Schnitt ein Abschnitt einer

Verzögerungszeit mit höher werdender Frequenz ab. Verzögerungsspule nach der Erfindung in stark ver-

Es ist bekannt, diesen Effekt dadurch teilweise zu korn- 65 größertem Maßstab dargestellt ist.

pensieren, indem man die Induktivitäten durch ein- Die Verzögerungsspule besitzt einen rohrförmigen

zelne ungeerdete Längskapazitäten überbrückt (Proc. Wicklungsträger 1 aus keramischem Material mit

I.R.E. 34 [1946], S. 646 bis 657). einer DK von etwa 90. Sein Außendurchmesser be-