DE2036491C3 - Schädlingsbekämpfungsmittel auf Ketoximcarbamat-Basis - Google Patents
Schädlingsbekämpfungsmittel auf Ketoximcarbamat-BasisInfo
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-
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Description
CH3 CH3 O
worin n=0,1 oder 2 bedeuteL
I Il .
—X—C—C=--N—O—C — N
CH,
CH3-S—C C=N-O-C-NHCH3
CH3-S—C C=N-O-C-NHCH3
CH3 H
zwar teilweise gegen Warmblüter relativ ungiftig, das
Verhältnis zwischen insektizider Wirkung und Warmblütertoxizität befriedigt jedoch auch bei diesen Mitteln
nicht völlig.
Es wurden nun Schädlingsbekämpfungsmittel gefunden, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Ketoximcarbamat
der Formel
In der US-PS 32 17 037 werden unter der allgemeinen Formel
4
\
\
in der .X Sauerstoff oder Schwefel in seinen verschiedenen
Oxidationsstufen bedeutet und die freien Valenzen durch Wasserstoff oder Kohlenwasserstoffradikale
abgesättigt sind, als Schädlingsbekämpfungsmittel Aldoximcarbamate
beschrieben. Diese O-Carbamoyloxime von «-substituierten Aldehyden sind zwar gute
Schädlingsbekämpfungsmittel, weisen jedoch gleichzeitig
eine hohe Warmblütertoxizität auf. Als einzige Verbindung dieser Gruppe hat das unter dem
Handelsnamen »Temik« (Union Carbide Corporation) vertriebene Aldoxim mit folgender Formel
45
industrielle Bedeutung erlangt. Es stellt zwar ein sehr gutes Insekticid dar, jedoch liegt die Warmblütertoxizität
(LD50 oral bei Ratten) bei 0,93 mg/kg (vgl. Pesticide Manual, May 1968, British Crop Protection Council,
Seite 298). Deshalb ist die Verwendung von Präparaten,
die diese Substanz enthalten, in der Anwendung stark eingeschränkt und in der Ausbringung erschwert.
Ferner sind bereits Schädlingsbekämpfungsmittel auf Basis analoger Ketoximcarbamate bekannt, z. B. die
Wirkstoffe der Formel
CH3-S(O)n-C(CH3)J-C(CHj)=N-O-CO-NHCH3
in der η Null, 1 oder 2 bedeutet. Diese Wirkstoffe sind
in der η Null, 1 oder 2 bedeutet. Diese Wirkstoffe sind
55 H
CH3-S(OJ-C-
CH3-S(OJ-C-
CH3
-C=N-O-C-N
CH3 CH,
15 worin n=0, 1 oder 2 bedeutet Diese Mittel /-ichnen
sich gegenüber den bekannten Vertretern der Ketoximcarbamate und gegenüber Temik durch besonders
günstige Verhältniswerte zwischen insektizider Wirkung und Warmblütertoxizität aus.
Werden die Substituenten in der Formel (1) geändert durch Einführen eines aromatischen Restes, durch
Verlängerung der aliphatischen Reste oder durch Einführen eines zweiten Substituenten am Stickstoff, so
tritt eine deutliche Schwächung in der Wirkung gegen Schädlinge ein, die in vielen Fällen sogar ganz ausbleibt
Die beste pesticide Wirkung wird erreicht, wenn /7=0
ist
Andererseits lösen sich Verbindungen bei denen n= 1 oder 2 ist, d. h. Substanzen, die SO- oder SOrGruppen
enthalten, in Wasser. Für die Formulierung der Schädlingsbekämpfungsmittel ist deshalb kein Netzmittel
notwendig. Außerdem zeigen derartige Verbindungen einen geringen Dampfdruck und sind somit für den
Einsatz in geschlossenen Räumen, z. B. in Gewächshäusern besonders geeignet
Die beanspruchten Schädlingsbekämpfungsmittel eignen sich hauptsächlich als Akaricide, Nematicide und
Insekticide. Sie wirken sowohl systemisch wie auch als Kontaktgifte.
Die Herstellung der wirksamen Verbindungen kann in Analogie zu den in der USA.-Patentschrift 32 17 037
beschriebenen Verfahren erfolgen. Anstatt Aldoxime werden lediglich Ketoxime verwendet
Gemäß einem der dort erwähnten Herstellungsverfahren
werden Oxime mit Isocyanaten umgesetzt Wird dabei ein Ausgangsoxim verwendet, dessen Schmelzpunkt
unter 100° C liegt und aus dem ein O-Carbamoyloxim
entsteht, dessen Schmelzpunkt ebenfalls unter 100°C liegt, so ist es vorteilhaft, die Umsetzung ohne
Zusatz eines Lösungsmittels in flüssiger Phase bei Temperaturen unter 100° C durchzuführen. Ist dagegen
der Schmelzpunkt des Ausgangsoxims höher als 1000C,
so werdon als Lösungsmittel vorzugsweise die herzustellenden O-Carbamoyloxime verwendet und die
Umsetzung ebenfalls in flüssiger Phase bei Temperaturen unter 1000C durchgeführt. Auf diese Weise erhält
man hohe Ausbeuten und vermeidet die mit der Verwendung systemfremder Lösungsmittel verbundenen
Nachteile.
Weiterhin können die Oxime mit Phosgen und anschließend mit einem Amin oder mit Carbamoylchloriden
in Gegenwart säurebindender Mittel umgesetzt werden. Als Lösungsmittel dienen dabei für Phosgen
und Carbamoylchlorid inerte Lösungsmittel wie Benzol, Xylol, Benzin, Äther und Tetrahydrofuran.
Die als Ausgangsprodukt verwendeten Oxime lassen sich aus 2-Buten und Nitrosylchlorid zu den entsprechenden
Dimeren, nämlich l-Nitroso-2-chlor-Verbindungen
umsetzen und anschließend durch weitere Reaktion mit Alkali- oder Erdalkalisalzen von Me- s
thylmercaptan unter gleichzeitiger Umlagerung in die entsprechenden Ketoxime überführen. Vorzugsweise
geht man jedoch vom «-Halogenketon aus, bringt es mit Methylmercaptansalze-i wie z. B. Alkali- oder Erdalkalisalzen
zur Reaktion und erhält das Oxim durch Umsetzen mit Hydroxylamin. Dieses Verfahren hat den
Vorteil, daß es das Arbeiten mit dem hydrolyseempfindlichen und giftigen Nitrosylchlorid vermeidet Weiterhin
ist dabei vorteilhaft, daß die Herstellung des Oxims ohne Isolierung der Zwischenstufe in praktisch quantitativer
Ausbeute gelingt
Aus dem so hergestellten Methylthioketoximcarbamat
kann durch Oxidation, beispielsweise durch Wasserstoffsuperoxid, Peressigsäure oder Perschwefelsäure
in stöchometrischen Mengen die entsprechende Sulfinyl- oder Sulfonylverbindung erhalten werden.
Die Herstellung der Schädlingsbekämpfungsmittel aus den Wirkstoffen geschieht in bekannter Weise
durch Mischen und gegebenenfalls zusätzliches Mahlen der aktiven Substanzen mit Füllstoffen, gegebenenfalls
unter Zusatz von Dispersions- und Lösungsmitteln.
So ergeben sich Stäubemittel und Stre jgranulate mit
10 bis 80 Gew.-% aktiven Substanzen oder Emulsionskonzentrate und Pasten, die in Wasser und/oder
organischen Lösungsmitteln dispergierbar sind, mit 1 bis
10 Gew.-% sowie Spritzpulver mit 5 bis 25 Gew.-% Wirkstoff. Zusätzlich zu den hier beschriebenen aktiven
Substanzen lassen sich auch noch ander Pesticide, wie z. B. Insekticide, Nematicide, AJ-.aricide, aber auch
Fungicide, Bakterieide und Viricide zusei-en. Darüber
hinaus können den Wirkstoffen auch Pflanzennährstoffe beigemengt werden.
Als Fallstoffe kommen beispielsweise Kaolin, Pyrophyllit.
Kieselgur, hochdisperse Kieselsäure, Talkum, Kreide, als Trägergranulate z. B. Bims oder Maisschrot
und als Bindemittel Gipshalbhydrat oder Magnesiumsulfat in Frage. Meistenteils werden den Formulierungen
Netzmittel zugesetzt Dafür eignen sich z. B. Fettalkoholsulfonate, Aryialkylsulfonate wie z. B.
45
dodecylbenzolsulfonsaures Calcium,
Natrium, Magnesium,
Arylalkylglykole, Polyäthylenglykole,
Alkylphenoxypolyäthoxyäthanol, z. B.
l-(4-n-Octylphenoxy)-polyäthylenglycol
mit durchschnittlich 12 Glycoleinheiten
in der Polyglycolkette.
Natrium, Magnesium,
Arylalkylglykole, Polyäthylenglykole,
Alkylphenoxypolyäthoxyäthanol, z. B.
l-(4-n-Octylphenoxy)-polyäthylenglycol
mit durchschnittlich 12 Glycoleinheiten
in der Polyglycolkette.
Als Lösungsmittel für die Emulsionskonzentrate können z. B. Diacetonalkohol, Äthoxymethanol, Butoxyäthanol,
Xylol, Toluol oder Wasser eingesetzt werden.
Das Ausbringen der Schädlingsbekämpfungsmittel erfolgt durch Stäuben, Streuen oder Spritzen sowie
Sprühen dispergierter oder gelöster Substanzen.
Die Konzentration der aktiven Verbindungen beträgt dabei 0,005 bis 80 GevMfö.
nach wird unter kräftigem Rühren und Außenkühlung
mit Eis 1 Mol 2-Chlorbutanon-(3) zugetropft Die Zutropfgeschwindigkeit wird so eingestellt,
daß die Temperatur zwischen 30 und 500C bleibt Nach beendeter Zugabe wird sofort 1 Mol
Hydroxylaminhydrochlorid zugefügt und 7 Stunden
bei 200C gerührt Danach wird die wäßrige Schicht abgetrennt Das Protonenresonanzspektrum der
schwachgelblich gefärbten organischen Phase zeijn nur 2 isomere Oxime, die ca. 4% Wasser enthalten.
Aus den Integralen der beiden charakteristischen Banden im Protonenresonanzspektrum des Wasserstoffes
am Kohlenstoffatom, welches das Schwefelatom mit der Kette verbindet, läßt sich ein
Syn-anti-Isomerenverhältnis von 85 :15 berechnen.
85% kommt dem Isomeren mit der chemischen Verschiebung von 6=3,4 ppm und 15% dem
Isomeren mit ό=4,6 ppm zu. Die Gesamtausbeute beträgt 99% d.Th. Nach der Destillation im
Vakuum - Kp. 0,05 = 65° C - werden 973% d. Th.
2-ThiomethyIbutanon-3-oxim erhalten. Das isomerenverhältnis bleibt unverändert bei 85 :15.
b) Umsetzung des gereinigten Oxims mit Methylisocyanat:
b) Umsetzung des gereinigten Oxims mit Methylisocyanat:
Das nach Absatz a) hergestellte Oxim wird nach Zugabe von 0,05 ml Triäthylamin mit der molaren
Menge Methylisocyaaat unter Rühren und Außenkühlung mit Eis so schnell versetzt, daß die
Temperatur bei 35° C bleibt Nach 8stündigem Stehen bei Zimmertemperatur erhält man 2-Methylthiobutanon-N-nicthylcarbamoyloxim
als eine farblose ölige Flüssigkeit Umsatz und Ausbeute sind quantitativ.
H
CH3-S-C-
CH3-S-C-
CH3
C=N-O-C-N
CH3 CH3
a) Herstellung des Oxims:
Zu einer Lösung von 2 Mol NaOH in 310 g wird 1 Mol Methylmercaptan gasförmig eingeleitet. Da-
wobei dt die chemische Verschiebung in der Protonenresonanz
für das am Carbonatstickstoff sitzende Wasserstoffatom ist. J5.6 ist die Kopplungskonstante in
Hertz dieses Wasserstoffatoms mit der am gleichen Stickstoffatom sitzenden Methylgruppe. Das Spektrum
wurde in Tetrachlorkohlenstoff gemessen und auf Tetramethylsilan als externer Standard geeicht
c) 1 Mol der nach Absatz b) hergestellten Verbindung I wird in 250 ecm Eisessig gelöst und bei 500C mit 2
Mol einer 30%igen Peressigsäure in Essigsäureäthylester langsam unter Kühlen und Rühren
versetzt Nach Abdampfen des Essigsäureäthylesters im Vakuum erhält man die Verbindung II in
praktisch quantitativer Ausbeute.
d) Analog dem vorhergehenden Beispiel wird 1 Mol der Verbindung I mit einem Mol Wasserstoffsuperoxid
anstelle von Peressigsäure oxidiert Als Lösungsmittel dient hierbei Essigsäure. Nach
Abdampfen des Lösungsmittels im Vakuum erhält man die Verbindung III in praktisch quantitativer
Ausbeute.
CH3SO2- | 5 | H | Γ* Μ | 20 | 36 491 | 6 | (ppm) | Fp. | |
Tabelle 1 | L. | I | 6,25 | ( C) | |||||
Verbindung Nr |
CH3 | CH3 | |||||||
CH3SO - | H I |
öl ÖJ | |||||||
II | I | (~> XT | CH3 -N \ H |
||||||
j | L N I |
U L· Il |
CH3 | ||||||
CH3 | CH3 | Il O |
-N \ H |
124—128 | |||||
HI | |||||||||
O C η |
|||||||||
Il O |
|||||||||
Eine 10%ige Emulsion der Wirkstoffe wurde wie folgt
bereitet: 10 g Wirkstoff, 80 g Äthanol, 10 g Arylalkylglykoläther(Trifon X 155) als Emulgator.
Getestet wurden die Substanzen gegen Blattläuse und Spinnmilben. In Tabelle 2 sind die Versuchsergebnisse
zusammengefaßt Die angegebenen Zahlen bedeuten die Konzentration in ppm, bezogen auf aktive
Verbindungen, die noch nach 7 Tagen eine 100%ige Wirkung zeigen. Weiterhin ist in der letzten Spalte die
letale Dosis für Warmblüter angegeben.
Die systemische Wirkung der Substanzen wurde dadurch festgestellt, daß zu der Nährlösung, in der
Pflanzen gehalten wurden, die Verbindungen in der angegebenen Konzentration zugesetzt wurden. Um die
Kontaktwirkung zu testen, wurden die Pflanzen bis sie tropfnaß waren, mit einer Spritzbrühe, die durch
Verdünnung des Emulsionskonzentrats auf die in der Tabelle angegebenen Werte hergestellt wurde, besprüht.
Verbindung | Blattläuse | syst | Spinnmilben | syst. | LD5O |
Nr. | kont. | ppm | kont. | ppm | Warmblüter |
ppm | ppm | mg/kg | |||
III
IV
Temik
IV
Temik
- = Nicht untersucht.
oder verringerte Warmbiütertoxizität.
100 | 5 | 100 | 2 | 153 |
1000 | 10 | 200 | 5 | 458 |
500 | 10 | 200 | 5 | - |
200 | 10 | 200 | 5 | 379 |
100 | 2 | 100 | 5 | 0,93 |
Temik ist außerordentlich giftig für Warmblüter, lOmal so giftig wie Cyanwasserstoff (vgl. LD5O= 10 aus
»Maximale Arbeitsplatzkonzentration«, DFG Mitteilung VII, 1972, Seite 12), und kann somit nur als Granulat
angewendet werden.
HI zeigt geringe Giftigkeit (LD50 Warmblüter
-379 mg/kg Ratte), die Wirkung ist jedoch nur noch die Hälfte von Il und somit für die landwirtschaftliche
Praxis unbrauchbar. Bei der erfindungsgemäßen Verbindung I ergibt sich überraschenderweise eine Optimierung
der wesentlichsten Eigenschaften für Schädlingsbekämpfungsmittel. Die Toxizität von I ist gegenüber
Temik 150mal kleircr, die Wirksamkeit entspricht diesem jedoch.
60
10 g Wirkstoff Nr. 1 mit
42 g Bimsgranulat 0,5 bis 0,8 mm
38 g Gipshalbhydrat und
10 g Wasser
42 g Bimsgranulat 0,5 bis 0,8 mm
38 g Gipshalbhydrat und
10 g Wasser
gründlich vermischt wurden.
Eine hundertprozentige Abtötung der Blattläuse bzw. der Spinnmilben wurde noch mit einer Menge von 0,6
bzw. 03 g Wirkstoff/qm erreicht.
7 8
Die nernaticide Wirkung der Substanzen wurde in Petri-Schalen untersucht. Dabei wurde ermittelt, daß die
Verbindung I in einer Konzentration von 0,05% eine Abtötung nach 24 Std. bewirkt.
In einem 2-l-zylindrischen Glasgefäß wurde die Glasgefäßes verteilt. Dabei zeigte sich, daß bereits
Verbindung I auf ihre Wirkung gegen Kornkäfer durch 20 mg der Verbindung pro Gefäß eine 100%ige
untersucht. Zur Prüfung wurde die Substanz mit Hilfe m Abtötung der eingesetzten Kornkäfer zu erreichen war.
von Aceton gleichmäßig auf der inneren Oberfläche des
Claims (1)
- Patentanspruch:Schädlingsbekämpfungsmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Ketoximcarbamat der FormelCH3-S(OJ-C C=N-O-C-NCH3
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