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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schalungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1, also eine Schalungsvorrichtung zur Herstellung von Betonstützen, insbesondere zur Herstellung von Teile einer Mauer bildenden vertikalen Betonstützen.
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Durch das Vorsehen von Betonstützen in Mauern wird den betreffenden Mauern eine höhere Stabilität verliehen. Solche Betonstützen kommen beispielsweise in Kniestöcken (Drempeln) von Gebäuden zum Einsatz. Ein Kniestock ist eine über die Rohdecke des Dachgeschosses hinaus gemauerte Außenmauer, auf der die Dachkonstruktion aufliegt, und auf die somit besonders große Kräfte wirken. Die Integration von vertikalen Betonstützen in die den Kniestock bildende Mauer erhöht deren Stabilität und stellt sicher, dass der Kniestock für die Aufnahme der auf ihn wirkenden großen Kräfte geeignet ist. Betonstützen können jedoch auch in beliebigen anderen Mauern eines Gebäudes vorgesehen werden. Beispielsweise kann damit auch die Stabilität von Mauern in darunter liegenden Geschossen des Gebäudes erhöht werden. Dabei kann es sich beispielsweise, aber nicht ausschließlich um in den Ecken des Gebäudes vorgesehene geschosshohe Eckstützen handeln.
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Eine Schalungsvorrichtung, unter Verwendung welcher sich die Betonstützen einer Betonstützen enthaltenden Mauer, und damit auch die gesamte Mauer besonders einfach und schnell herstellen lassen, ist aus der
DE 20 2017 105 685 U1 bekannt. Diese bekannte Schalungsvorrichtung ist eine Schalungsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1. Solche Schalungsvorrichtungen haben sich in der Praxis bereits bestens bewährt und erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Schalungsvorrichtung muss insbesondere beim Ausgießen derselben mit Flüssigbeton große Kräfte aufnehmen können, ohne dabei verformt oder gar beschädigt zu werden. Dies setzt unter anderem eine sehr präzise und sehr stabile Integration der Schalungsvorrichtung in die Mauer voraus.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu finden, durch welche auf einfache Art und Weise erreichbar ist, dass die Schalungsvorrichtung noch widerstandsfähiger gegen die Kräfte wird, die beim Ausgießen der Schalungsvorrichtung mit Flüssigbeton auf die Schalungsvorrichtung wirken.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Schutzanspruch 1 beanspruchte Schalungsvorrichtung gelöst.
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Die beanspruchte Schalungsvorrichtung, genauer gesagt die diese bildenden Schalungssteine sind erfindungsgemäß so ausgebildet, dass im bestimmungsgemäß in die Mauer eingebauten Zustand der Schalungssteine im Zusammenwirken mit den seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen eine Verzahnung der Schalungssteine mit den seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen bewirkt wird. Durch eine solche Verzahnung wird einerseits eine Relativbewegung der Schalungssteine in Bezug zu den damit verzahnten Mauerwerksbausteinen verhindert, und wird andererseits die Verformbarkeit der Schalungssteine beschränkt. Als Folge hiervon sind die Schalungssteine noch widerstandsfähiger gegen die Kräfte, die beim Ausgießen der Schalungssteine mit Flüssigbeton auf die Schalungssteine wirken.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der folgenden Beschreibung, und den Figuren entnehmbar.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine Mauer in welche die im Folgenden näher beschriebene Schalungsvorrichtung integriert ist,
- 2A eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Schalungssteins der hier vorgestellten Art,
- 2B eine Draufsicht auf eine mehrere Schalungssteine gemäß 2A enthaltende Schalungsstein-Anordnung zur Herstellung einer in einem geraden Mauerstück zu liegen kommenden Betonstütze,
- 2C eine Seitenansicht der in der 2B gezeigten Anordnung,
- 3A eine Draufsicht auf zwei unterschiedlich lang ausgebildete Schalungssteine gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 3B eine Draufsicht auf eine mehrere Schalungssteine gemäß 3A enthaltende Schalungsstein-Anordnung zur Herstellung einer in einer Laibung zu liegen kommenden Betonstütze,
- 3C eine Seitenansicht der in der 3B gezeigten Anordnung,
- 4A eine Draufsicht auf einen Schalungssteine gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
- 4B eine Draufsicht auf eine mehrere Schalungssteine gemäß 4A enthaltende Schalungsstein-Anordnung zur Herstellung einer in einer Gebäudeecke zu liegen kommenden Betonstütze,
- 4C eine Seitenansicht der in der 4B gezeigten Anordnung, und
- 5 eine Mauer in welche eine durch einen höheren Schalungsstein gebildete Schalungsvorrichtung integriert ist.
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Die im Folgenden näher beschriebene Schalungsvorrichtung ist eine Schalungsvorrichtung zur Herstellung von Betonstützen, insbesondere zur Herstellung von Teile einer Mauer bildenden vertikalen Betonstützen.
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Die Schalungsvorrichtung wird durch spezielle Schalungssteine gebildet, die so ausgebildet und bemessen sind, dass sie als Mauerwerksbausteine zur Herstellung einer aus Mauerwerksbausteinen bestehenden Mauer verwendbar sind, und beim Mauerbau mit nicht durch Schalungssteine gebildeten Mauerwerksbausteinen kombinierbar sind und wie die nicht durch Schalungssteine gebildeten Mauerwerksbausteine in den Mauerwerksbaustein-Verbund integrierbar sind.
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Ein Beispiel dafür, wie die Schalungssteine in den Mauerwerksbaustein-Verbund integriert sein können, ist in 1 veranschaulicht.
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Die 1 zeigt einen Teil einer Außenmauer M eines Gebäudes.
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Die Mauer M ist auf einer in den Figuren nicht gezeigten Geschoßdecke eines Gebäudes errichtete vertikale Mauer. Die Mauer M bildet im betrachteten Beispiel nach deren Fertigstellung einen Kniestock, könnte aber auch eine beliebige andere Mauer sein. An der mit dem Bezugszeichen BS bezeichneten Stelle soll eine Betonstütze entstehen, die sich von der Geschoßdecke vertikal nach oben erstreckt und in die Mauer M integriert ist.
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Die Mauer M ist aus Mauerwerksbausteinen 1, 2 hergestellt, die in einem Mauerwerksbaustein-Verbund angeordnet sind. Der Mauerwerksbaustein-Verbund besteht im betrachteten Beispiel aus mehreren übereinander angeordneten Mauerwerksbaustein-Reihen, deren Mauerwerksbausteine so ausgewählt und angeordnet sind, dass die vertikalen Fugen zwischen seitlich benachbarten Mauerwerksbausteinen nicht übereinander zu liegen kommen.
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Die Betonstütze BS durchläuft die Mauerwerksbausteine 1, die somit den von der Betonstütze durchlaufenen Mauerabschnitt bilden. Wie später noch genauer beschrieben wird, wird zunächst aus den Mauerwerksbausteinen 1, 2 die Mauer M errichtet, und anschließend durch Ausgießen einer in der Mauer vorhandenen vertikalen Aussparung mit Flüssigbeton die Betonstütze BS hergestellt. Es wird also nicht etwa wie früher zuerst die Betonstütze hergestellt und danach sich daran anschließende Mauerteile errichtet, sondern erst die komplette Mauer hergestellt und danach durch Ausgießen einer vertikalen Aussparung in der Mauer die Betonstütze hergestellt.
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Die Mauer M besteht aus zwei Arten von Mauerwerksbausteinen, nämlich aus Schalungssteinen 1 und normalen Mauerwerksbausteinen 2 wie beispielsweise Tonziegeln oder sonstigen Mauerwerksbausteinen. Die Schalungssteine 1 bilden den von der Betonstütze BS durchlaufenen Mauerabschnitt. Genauer gesagt werden alle von der Betonstütze BS durchlaufenen Mauerwerksbausteine, und zwar vorzugsweise nur diese Mauerwerksbausteine durch Schalungssteine 1 gebildet, wohingegen alle anderen Mauerwerksbausteine der Mauer M durch die normalen Mauerwerksbausteine 2 gebildet werden.
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Die Schalungssteine 1 weisen dieselbe Breite auf wie die nicht durch Schalungssteine gebildeten normalen Mauerwerksbausteine 2, welches normalerweise etwa die der Mauerstärke entsprechende Breite ist. Die Höhen der verschiedenen Mauerwerksbausteine 1, 2 sind ebenfalls gleich groß. Die Längen der verschiedenen Mauerwerksbausteine 1, 2 können, müssen aber nicht unterschiedlich groß sein.
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Jeder Schalungsstein 1 wird von einer vertikalen Aussparung 11 durchlaufen, welche einen dem Betonstützen-Querschnitt entsprechenden Querschnitt aufweist. Im betrachteten Beispiel handelt es sich um einen rechteckigen Querschnitt, doch kann der Querschnitt auch eine beliebige andere Form aufweisen. Vorliegend sind die Ecken des Querschnitts zur Erhöhung der Stabilität der Schalungssteine 1 abgerundet, doch besteht auch hierauf keine Einschränkung.
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Die Schalungssteine 1 werden so in den Mauerwerksbaustein-Verbund integriert, dass die vertikalen Aussparungen 11 übereinander angeordneter Schalungssteine 1 fluchten und genau dort zu liegen kommen, wo die Betonstütze BS entstehen soll.
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Diese übereinanderliegenden Aussparungen 11 bilden die vorstehend bereits erwähnte vertikale Aussparung der Mauer M, die zur Herstellung der Betonstütze BS mit Flüssigbeton ausgegossen wird. Der in die Aussparungen 11 eingefüllte Flüssigbeton bildet nach dem Aushärten die herzustellende Betonstütze BS.
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Zur Erhöhung der Belastbarkeit der Betonstütze BS wird diese mit Bewehrungsmitteln, beispielsweise mit Bewehrungsstahl verstärkt. Die Aussparungen 11 der Schalungssteine 1 sind daher so ausgebildet und bemessen, dass deren vertikale Aussparungen 11 zur Aufnahme von Bewehrungsmitteln geeignet sind, also beispielsweise von Bewehrungsmitteln durchlaufen werden können. Diese Bewehrungsmittel sind in den Figuren nicht gezeigt.
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Wie erwähnt, wird die Aussparung 11 vorzugsweise erst ausgegossen, nachdem die Mauer M fertiggestellt ist, genauer gesagt nachdem der Mauerwerksbaustein-Verbund bestimmungsgemäß weit nach oben gezogen ist.
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Die Schalungssteine 1 bilden eine Schalungsvorrichtung, also die Gussform für die herzustellende Betonstütze BS. Es sind keine zusätzliche Schalung, Stützung, Stabilisierung, Abspannung, etc. erforderlich. Die Schalungssteine 1 können so, wie sie in die Mauer M eingebaut sind, mit Flüssigbeton ausgegossen werden und sind so beschaffen, dass sie allen Kräften standhalten, die vor, während und nach dem Mauerbau / dem Ausgießen auf sie wirken.
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Die hier vorgestellten Schalungssteine 1 weisen Besonderheiten auf, durch welche sie besonders widerstandsfähig gegen die Kräfte sind, die beim Ausgießen der Schalungssteine mit Flüssigbeton auf die Schalungssteine wirken.
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Zu diesen Besonderheiten gehört es, dass die Schalungssteine 1 an ihren Seitenflächen, welche nicht durch Schalungssteine gebildeten seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen, genauer gesagt den Mauerwerksbausteinen 2 zugewandt sind, so geformt sind, dass hierdurch im bestimmungsgemäß in die Mauer eingebauten Zustand der Schalungssteine 1 im Zusammenwirken mit den seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 eine Verzahnung der Schalungssteine 1 mit den seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 bewirkt wird.
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Die speziell geformten Seitenflächen der Schalungssteine sind bestimmte vertikale Flächen des Schalungssteins (bezogen auf den bestimmungsgemäß in die Mauer eingebauten Zustand der Schalungssteine 1), genauer gesagt diejenigen vertikalen Flächen, die mit seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 in Kontakt kommen. Je nach dem bestimmungsgemäßen Einbauort eines jeweiligen Schalungssteins, kann sogar vorgesehen sein, dass nur bestimmte Bereiche einer vertikalen Fläche speziell geformt sind (siehe beispielsweise 4A).
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Alle anderen Seitenflächen / Seitenflächen-Bereiche der Schalungssteine 1 sind im betrachteten Beispiel nicht so geformt, dass es dort zu einer Verzahnung der Schalungssteine 1 mit Mauerwerksbausteinen 2 kommt. Diese anderen Seitenflächen / Seitenflächen-Bereiche können aber dennoch eine bestimmte Form oder Oberflächenstruktur aufweisen, beispielsweise damit darauf aufgebrachter Putz besser daran haftet. Zu einer Verzahnung mit Mauerwerksbausteinen 2 kommt es dadurch aber nicht.
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Im betrachteten Beispiel sind die Schalungssteine 1 an ihren Seitenflächen, welche den seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 zugewandt sind, komplementär zu den Seitenflächen der seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteine 2, welchen sie zugewandt sind, geformt.
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Vorliegend sind die Schalungssteine 1 so ausgebildet, dass sie an ihren Seitenflächen, welche den seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 zugewandt sind,
- - Erhebungen 12 aufweisen, die dazu ausgelegt sind, im bestimmungsgemäß in die Mauer eingebauten Zustand der Schalungssteine 1 in zugeordneten Vertiefungen in den Seitenflächen der seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteine 2, welchen die Seitenflächen der Schalungssteine zugewandt sind, zu liegen zu kommen, und
- - Vertiefungen 13 aufweisen, die dazu ausgelegt sind, im bestimmungsgemäß in die Mauer eingebauten Zustand der Schalungssteine 1 zugeordnete Erhebungen an den Seitenflächen der seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteine 2, welchen die Seitenflächen der Schalungssteine zugewandt sind, in sich aufzunehmen.
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Dies ist insbesondere in der 1 anschaulich dargestellt.
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Die Erhebungen 12 und Vertiefungen 13 verlaufen im betrachteten Beispiel in vertikaler Richtung und erstrecken sich über die gesamte Höhe der Schalungssteine 1. Es handelt sich also letztlich um vertikal verlaufende Rippen 12 und Nuten 13, die in horizontaler Richtung abwechselnd aufeinanderfolgen.
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Die Erhebungen 12 und Vertiefungen 13 haben im betrachteten Beispiel in der Draufsicht von oben einen rechteckförmigen Querschnitt, können aber auch einen beliebigen anderen Querschnitt aufweisen.
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Unabhängig hiervon sind die zugeordneten Erhebungen und Vertiefungen der Schalungssteine 1 und der normalen Mauerwerksbausteine 2 im betrachteten Beispiel so ausgebildet, dass die Erhebungen jeweils vollständig in den zugeordneten Vertiefungen zu liegen kommen und diese im Wesentlichen vollständig ausfüllen.
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Es dürfte einleuchten und bedarf keiner näheren Erläuterung, dass die Erhebungen 12 und Vertiefungen 13 auch beliebig anders ausgebildet sein können. Wichtig ist in erster Linie, dass es durch eine spezielle Formgebung von Schalungssteinen 1 und Mauerwerksbausteinen 2 zu einer Verzahnung derselben kommt.
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Durch die beschriebene oder eine andersartige Verzahnung zwischen Schalungsstein 1 und Mauerwerksbaustein 2
- - wird eine horizontale Relativbewegung der Schalungssteine 1 in Bezug zu den seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 entlang deren einander zugewandten Seitenflächen verhindert, und
- - wird die Verformbarkeit der Schalungssteine 1 beschränkt.
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Die Schalungssteine 1 sind dadurch erheblich widerstandsfähiger gegen die Kräfte, die beim Ausgießen der Schalungssteine mit Flüssigbeton auf die Schalungssteine wirken.
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Zusätzlich können auch die übereinander angeordneten Schalungssteine 1 miteinander verzahnt sein. Beispielsweise kann vorgesehen werden, dass von den einander zugewandten Seiten von übereinander angeordneten Schalungssteinen 1 die eine Seite Vorsprünge aufweist, und die andere Seite komplementäre Vertiefungen aufweist, wobei diese Vorsprünge und Vertiefungen so angeordnet sind, dass in der bestimmungsgemäßen Relativlage der Schalungssteine 1 die Vorsprünge in den Vertiefungen zu liegen kommen. Diese Vorsprünge und Vertiefungen sind in den Figuren nicht gezeigt.
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Das Vorsehen der besagten zusätzlichen Vorsprünge und Vertiefungen erweist sich in mehrfacher Hinsicht als vorteilhaft. Erstens sind die Vorsprünge und Vertiefungen so beschaffen und angeordnet, dass sie nur in der bestimmungsgemäßen Relativlage der betreffenden Schalungssteine 1 miteinander in Eingriff kommen können, also bei in Eingriff stehenden Vorsprüngen und Vertiefungen die Schalungssteine automatisch ihre bestimmungsgemäße Relativlage innehaben. In diesem Zustand fluchten die vertikalen Ausnehmungen 11 der Schalungssteine 1, sodass keine Kontrolle und Ausrichtung dar Lage der vertikalen Aussparungen 11 erforderlich ist. Zweitens verhindern die besagten Vorsprünge und Aussparungen Relativbewegungen der bestimmungsgemäß aufeinandergesetzten Schalungssteine in horizontaler Richtung. Drittens wird dadurch die Stabilität der Schalungssteine erhöht. Insbesondere können die Schalungssteine den beim Ausgießen der vertikalen Aussprung 11 auf sie wirkenden Kräften besser standhalten.
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Die Schalungssteine 1 verbleiben nach der Fertigstellung der Betonstütze BS in der Mauer, bilden also eine sogenannte verlorene Schalung. Da die Schalungssteine 1 die selbe Breite aufweisen wie die normalen Mauerwerksbausteine müssen dort, wo sich die Betonstütze befindet, keine weiteren Arbeiten, insbesondere kein Auffüllen oder Verkleiden von Spalten, Wandnischen oder dergleichen vorgenommen werden.
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Die Schalungssteine 1 bestehen vorzugweise aus einem gute Wärmedämmeigenschaften aufweisenden Material, sodass auch keine zusätzlichen Wärmedämmmaßnahmen erforderlich sind. Im betrachteten Beispiel bestehen die Schalungssteine 1 aus geschäumtem Kunststoff wie etwa geschäumtem Polystyrol. Es können aber auch andere Kunststoffe, beispielsweise PU-Schaum, oder ganz andere Materialien zum Einsatz kommen.
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Die nachfolgend unter Bezugnahme auf die
2 bis
4 näher beschriebenen Schalungssteine
1 sind einteilig ausgebildet. Sie könnten aber auch mehrteilig ausgebildet sein, beispielsweise wie in den
2B und
2C der
DE 20 2017 105 685 U1 gezeigt aus zwei (oder mehr) Schalungsstein-Elementen zusammengesetzt sein.
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Die 2A zeigt eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiels eines Schalungssteins der hier vorgestellten Art.
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Der in der 2A gezeigte Schalungsstein 1 kommt bei der Herstellung einer in einem geraden Mauerstück vorgesehenen Betonstütze zum Einsatz, also beispielsweise bei der Herstellung der in die Mauer M gemäß 1 zu integrierenden Betonstütze BS.
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Deshalb sind seine in den Figuren links und rechts dargestellten Seitenflächen speziell geformt, genauer gesagt mit Erhebungen (Rippen) 12 und Vertiefungen (Nuten) 13 versehen. Wie insbesondere aus der 1 ersichtlich ist, kommen die speziell geformten Seitenflächen der Schalungssteine 1 mit seitlich (rechts und links) angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 in Kontakt. Genauer gesagt kommen die Erhebungen 13 des Schalungssteins 1 in zugeordneten Vertiefungen der rechts und links angrenzenden Mauerwerksbausteine 2 zu liegen, und kommen an den Mauerwerksbausteinen 2 vorgesehene Erhebungen in den Vertiefungen 13 des Schalungssteins 1 zu liegen, sodass in der fertigen Mauer die Schalungssteine 1 und die rechts und links angrenzenden Mauerwerksbausteine 2 miteinander verzahnt sind. Dies ist in der 1 anschaulich dargestellt.
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Die restlichen Seitenflächen des Schalungssteins 1, also die nicht mit angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 in Kontakt kommenden Seitenflächen des Schalungssteins weisen keine Vorkehrungen für eine Verzahnung mit angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 auf.
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Die 2B und 2C veranschaulichen die Verwendung der Schalungssteine 1 zur Herstellung einer in einem geraden Mauerstück vorgesehenen Betonstütze. 2B zeigt die Draufsicht auf Schalungssteine 1 der Mauer von oben, und 2C eine Seitenansicht. Zur Vermeidung von Missverständnissen sei darauf hingewiesen, dass die 2B und 2C nur die durch die Schalungssteine 1 gebildeten Teile der Mauer zeigen. Die den Rest der Mauer bildenden Mauerwerksbausteine 2 sind in diesen Darstellungen weggelassen.
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Wie aus den 1, 2B und 2C ersichtlich ist, wird der von der Betonstütze durchlaufene Mauerabschnitt im betrachteten Beispiel dadurch gebildet, dass Schalungssteine 1 gemäß 2A seitlich zueinander versetzt aufeinandergesetzt werden.
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Die 3A zeigt eine Draufsicht auf zwei unterschiedlich lang ausgebildete Schalungssteine 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Die in der 3A gezeigten Schalungssteine 1 kommen bei der Herstellung einer in einer Laibung zu liegen kommenden Betonstütze zum Einsatz. Wie die unterschiedlich lang ausgebildeten Schalungssteine 1 hierbei anzuordnen sind, ist in den 3B (Draufsicht von oben) und 3C (Seitenansicht) veranschaulicht. Die 3B und 3C zeigen nur die durch die Schalungssteine 1 gebildeten Teile der Mauer. Die den Rest der Mauer bildenden Mauerwerksbausteine 3 sind in diesen Darstellungen weggelassen.
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Wie aus den 3B und 3C ersichtlich ist, wird die Laibung im betrachteten Beispiel dadurch gebildet, dass abwechselnd lange Schalungssteine 1 (Schalungssteine gemäß 3A oben) und kurze Schalungssteine 1 (Schalungssteine gemäß 3A unten) aufeinandergesetzt werden. Die in den 3A und 3B links dargestellte Fläche bildet die Laibung. Rechts schließen sich die (nicht gezeigten) Mauerwerksbausteine 2 an die Schalungssteine 1 an.
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Da die Schalungssteine 1 gemäß 3A nur an ihren in der Figur rechts dargestellten Seitenflächen der Schalungssteine 1 mit seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 in Kontakt kommen, ist nur diese Seitenfläche speziell geformt, genauer gesagt mit Erhebungen (Rippen) 12 und Vertiefungen (Nuten) 13 versehen. Die Erhebungen 13 des Schalungssteins 1 kommen in zugeordneten Vertiefungen der seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteine 2 zu liegen, und an den Mauerwerksbausteinen 2 vorgesehene Erhebungen kommen in den Vertiefungen 13 des Schalungssteins 1 zu liegen, sodass in der fertigen Mauer die Schalungssteine 1 und die seitlich (rechts) angrenzenden Mauerwerksbausteine 2 miteinander verzahnt sind.
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Die restlichen Seitenflächen des Schalungssteins 1, also die nicht mit angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 in Kontakt kommenden Seitenflächen des Schalungssteins weisen keine Vorkehrungen für eine Verzahnung mit angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 auf.
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Die 4A zeigt eine Draufsicht auf einen Schalungsstein 1 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
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Der in der 4A gezeigte Schalungsstein 1 kommt bei der Herstellung einer in einer Gebäudeecke vorgesehenen Betonstütze zum Einsatz. Wie die Schalungssteine 1 gemäß 4A hierbei anzuordnen sind, ist in den 4B (Draufsicht von oben) und 4C (Seitenansicht) veranschaulicht. Die 4B und 4C zeigen wiederum nur die durch die Schalungssteine 1 gebildeten Teile der Mauer. Die den Rest der Mauer bildenden Mauerwerksbausteine 3 sind in diesen Darstellungen weggelassen.
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Wie aus den 4B und 4C ersichtlich ist, wird die Gebäudeecke im betrachteten Beispiel durch Schalungssteine 1 gemäß 4A gebildet, wobei die Schalungssteine 1 wie gezeigt jeweils um 90° (abwechselnd im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn) gegenüber dem darunter liegenden Schalungsstein 1 gedreht sind.
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Da jeder Schalungssteine 1 gemäß 4A an seinen in der 4A rechts und unten dargestellten Seitenflächen mit seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 in Kontakt kommt, sind diese beiden Seitenfläche speziell geformt, genauer gesagt mit Erhebungen (Rippen) 12 und Vertiefungen (Nuten) 13 versehen. Von der unten dargestellten Seitenfläche ist nur ein Teil derselben mit Erhebungen (Rippen) 12 und Vertiefungen (Nuten) 13 versehen, weil nur ein Teil dieser Seitenfläche mit einem seitlich angrenzenden Mauerwerksbaustein in Kontakt kommt.
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Die Erhebungen 13 des Schalungssteins 1 kommen in zugeordneten Vertiefungen der seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteine 2 zu liegen, und an den Mauerwerksbausteinen 2 vorgesehene Erhebungen kommen in den Vertiefungen 13 des Schalungssteins 1 zu liegen, sodass in der fertigen Mauer die Schalungssteine 1 und die seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteine 2 miteinander verzahnt sind.
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Die restlichen Seitenflächen des Schalungssteins 1, also die nicht mit angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 in Kontakt kommenden Seitenflächen des Schalungssteins weisen keine Vorkehrungen für eine Verzahnung mit angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 auf.
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Bei allen vorstehend beschriebenen Schalungsstein-Ausführungsbeispielen kann es sich als vorteilhaft erweisen, wenn an wenigstens einer Seite der Schalungssteine 1 eine Schicht aufgetragen oder eine Platte aufgesetzt ist, welche aus einem anderen Material besteht als der Rest der Schalungssteine. Insbesondere kann vorgesehen werden, dass schon bei der Herstellung des Schalungssteins 1 auf einer Seite eine Ziegelschale oder dergleichen zur Verblendung angebracht wird. Dadurch kann beispielsweise der an der Gebäudeaußenseite zu liegen kommenden Seite des Schalungssteins 1 das Aussehen und/oder die Oberflächeneigenschaften der nicht durch die Schalungssteine gebildeten normalen Mauerwerksbausteine 2 verliehen werden.
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Es kann auch vorgesehen werden, wenigstens eine Seite der Schalungssteine mit einem mineralischen Putzhaftgrund zu versehen. Dies erleichtert das Verputzen der betreffenden Schalungsstein-Seiten.
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Unabhängig hiervon kann vorgesehen werden, dass wenigstens eine Seite der Schalungssteine 1 mit Schaum- oder Mörteltaschen versehen ist, die dazu ausgelegt sind, bei der Mauerherstellung verwendeten Montageschaum, Kleber oder Mörtel in sich aufzunehmen und damit die Verbindung zu angrenzenden Mauerwerksbausteinen zu verbessern.
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Die vorstehend beschriebene Schalungsvorrichtung lässt sich zur Herstellung von Betonstützen verwenden, die an beliebigen Stellen einer Mauer in diese integriert sind.
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Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Verzahnung von Schalungssteinen 1 und normalen Mauerwerksbausteinen besteht darin, dass sich hierdurch die Anzahl und/oder die Größe der Hohlräume zwischen den verzahnten Steinen reduzieren lassen. Dies hat einer verbesserte Schalldämmung und eine verbesserte Wärmedämmung zur Folge.
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Ein weiteres Ausführungsbeispiel der hier vorgesellten Art von Schalungsvorrichtung ist in 5 dargestellt. Die 5 zeigt eine Mauer M, in welche eine durch einen höheren Schalungsstein 1 gebildete Schalungsvorrichtung integriert ist.
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Die in der 5 gezeigte Anordnung entspricht weitestgehend der in der 1 gezeigten Anordnung. Die mit denselben Bezugszeichen bezeichneten Komponenten sind identische oder einander entsprechende Komponenten. Unterschiedlich ist einzig und allein die Höhe des Schalungssteins 1. Während in der Anordnung gemäß 1 die Schalungssteine 1 dieselbe Höhe wie die normalen Mauerwerksbausteine 2 aufweisen, weist in der Anordnung gemäß 5 der Schalungssteine 1 die dreifache Höhe auf.
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Der Schalungsstein 1 gemäß 5 kann auch höher oder niedriger sein, wobei die Höhe jedoch vorzugsweise ein ganzzahliges Vielfaches der Höhe eines normalen Mauerwerksbausteins 2 ist. Bei Bedarf können selbstverständlich auch mehrere hohe Schalungssteine 1 gemäß 5 übereinander gesetzt werden. Es können auch unterschiedlich hohe Schalungssteine 1 kombiniert werden. Die übereinander angeordneten Schalungssteine 1 können selbstverständlich auch wie in der Anordnung gemäß 1 seitlich zueinander versetzt angeordnet werden.
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Die höheren Schalungssteine 1 gemäß 5 sind wie die niedrigeren Schalungssteine gemäß 1 so ausgebildet und bemessen, dass sie als Mauerwerksbausteine zur Herstellung einer aus Mauerwerksbausteinen bestehenden Mauer verwendbar sind, und beim Mauerbau mit nicht durch Schalungssteine gebildete Mauerwerksbausteinen 2 kombinierbar sind und wie die nicht durch Schalungssteine gebildeten Mauerwerksbausteine in den Mauerwerksbaustein-Verbund integrierbar sind.
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Auch sind die höheren Schalungssteine 1 an ihren Seitenflächen, welche nicht durch Schalungssteine gebildeten seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 zugewandt sind, so geformt, dass hierdurch im bestimmungsgemäß in die Mauer eingebauten Zustand der Schalungssteine 1 im Zusammenwirken mit den seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 eine Verzahnung der Schalungssteine 1 mit den seitlich angrenzenden Mauerwerksbausteinen 2 bewirkt wird.
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Die höheren Schalungssteine 1 gemäß 5 können abgesehen von ihrer Höhe sämtliche vorstehend beschriebenen Merkmale und Besonderheiten der niedrigeren Schalungssteine 1 gemäß den 1 bis 4 aufweisen. Sie sind auch wie diese kombinierbar.
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Die vorstehend beschriebene Schalungsvorrichtung erweist sich unabhängig von den Einzelheiten der praktischen Realisierung in vielfacher Hinsicht als vorteilhaft. Sie ermöglicht es, die Schalungsvorrichtung bzw. die diese bildenden Schalungssteine besonders widerstandsfähig gegen die Kräfte zu machen, die beim Ausgießen der Schalungsvorrichtung mit Flüssigbeton auf die Schalungssteine wirken.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schalungsstein
- 2
- normaler Mauerwerksbaustein
- 11
- vertikale Aussparung in 1
- 12
- Erhebung an 1
- 13
- Vertiefung in 1
- BS
- Betonstütze
- M
- Mauer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202017105685 U1 [0003, 0041]