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Die Erfindung betrifft eine Durchlauf-Spülmaschine, insbesondere für Kunststoff-Mehrwegbecher, mit den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruches 1.
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Derartige Spülmaschine werden im gewerblichen Bereich eingesetzt, da sie gegenüber Haushalts-Spülautomaten (mit meist einer Spülkammer) einen höheren Durchsatz zulassen. Solche Durchlauf-Spülmaschinen sind mit einer Fördereinrichtung, häufig in Art eines Förderbands ausgerüstet, um das Spülgut von einem Einlass zu einer Auslassöffnung zu transportieren. Bei derartigen Durchlauf-Spülmaschinen durchläuft das Geschirr auf dem Förderband, meist in entsprechend angeordneten Körben, verschiedene Spülzonen innerhalb der tunnelartig geformten Spülmaschine. So sind meist Vorspülzonen vorgesehen, in denen das Spülgut mit sog. Reinigungsflotte (z. B. Spüllauge mit 60°C) vorgereinigt wird. Ferner sind Klarspülzonen vorgesehen, in denen das Spülgut von Spülsalz-Rückständen befreit wird sowie mehrere Trockenzonen, in denen das Spülgut getrocknet wird. Solche Durchlauf-Spülmaschinen weisen oft eine Länge von mehr als zehn Metern auf und sind daher schwierig zu transportieren und aufzustellen. Gerade bei Kunststoff-Mehrwegbechern sind zudem relativ lange Trocken- oder Abblasstationen nötig, da Kunststoff im Gegensatz zu Glas kaum Wärme speichert und somit kaum von selbst abtrocknet. Als letzte Station ist aus Hygienegründen auch oft noch eine UV-Bestrahlstation vorgesehen.
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Gerade im mobilen oder teilmobilen Einsatz, z. B. bei Großveranstaltungen oder Festivals ist der Einsatz solcher Durchlauf-Spülmaschinen kaum oder nicht möglich, da diese u.a. eine exakt ausgerichtete Stellfläche benötigen, welche z. B. auf einer Wiese nicht vorhanden ist. So ist es bei Festivals etc. oft üblich, die benutzten Becher in Körben zu sammeln und dann in einem Lkw zum Spülen zu einer stationären Durchlauf-Spülmaschine zu fahren, häufig über viele Dutzend Kilometer. Dies bedeutet einen immensen Logistik-Aufwand, da pro Stunde weit mehr als tausend Becher anfallen können. Zudem ist die Handhabung in Körben recht umständlich und sollte möglichst vermieden werden, ebenso wie der manchmal vorgenommene Einsatz von Einwegbechern als Überbrückung von Engpässen.
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Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Durchlauf-Spülmaschine mit einer möglichst einfachen und kompakten Fördereinrichtung zu schaffen, so dass diese Durchlauf-Spülmaschine mit üblichen Mitteln, wie Gabelstapler leicht aufzustellen ist, insbesondere bei Festivals und Großveranstaltungen.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Durchlauf-Spülmaschine gemäß Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Bei der vorgeschlagenen Durchlauf-Spülmaschine sind die diversen Spülzonen und die mindestens eine Trocknungszone zusammen mit den nötigen Aggregaten in kompakter Bauweise, insbesondere in Art eines Karussells angeordnet, so dass die Spülmaschine bevorzugt auf einer Palette stehend mit einem Gabelstapler leicht umgesetzt werden kann, z. B. zwischen einzelnen Getränkeausgaben bzw. Verkaufsstationen auf einem Festivalgelände oder auch einfach auf einen Lkw auf- bzw. abgeladen werden kann. Durch die ringartige Grundgestalt können Tanks für die Reinigungsflüssigkeiten bzw. deren Aufbereitung in Zentrum der Durchlauf-Spülmaschine angeordnet sein, so dass die Kompaktheit weiter gesteigert wird. Auch relativ schwere Gebläse für Warmluft oder Pumpen für die Druckerzeugung und die diversen Spülzonen sind bevorzugt zentral im unteren Bereich der Durchlauf-Spülmaschine kompakt angeordnet und bevorzugt von einem Halbkreis von Sprühdüsen umgeben, vorzugsweise von sog. Rotations- oder Rotordüsen, wie z. B. aus der
DE 20 2008 002 597 bekannt (ebenso aus Hochdruckreinigern; Hersteller z. B. Fa. Kränzle oder Fa. Kärcher).
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Die jeweiligen Sprühdüsen für das Zuführen von Reinigungsflotte mit erhöhtem Druck ist bevorzugt so gewählt, dass die Becher in eine definierte Dreh- und/oder Taumelbewegung um ihre Hochachse versetzt werden. Hierdurch wird die Reinigungswirkung erheblich gesteigert, zumal die Rotationsdüsen rasch rotierende Sprühkegel aufweisen und somit die Becheroberfläche rasch und mehrfach überstreichen. Diese Düsenart lässt sich auch vorteilhaft in der Klarspülzone mit entmineralisiertem Wasser einsetzen, das relativ teuer ist und somit sehr sparsam eingesetzt werden sollte. Durch den rotierenden Sprühkegel wird eine feine Bedeckung der Becheroberfläche (innen wie außen) erzielt, so dass der Wasserverbrauch gering bleibt und die Trocknungszone kompakt ausgeführt werden kann.
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In vorteilhafter Weise erfolgt bei der vorgeschlagenen Durchlauf-Spülmaschine, insbesondere für Kunststoff-Mehrwegbecher, der Vorschub der Fördereinrichtung um jeweils einen Becherdurchmesser getaktet, wobei die Sprühdüsen in Transportrichtung um jeweils den Becherdurchmesser (bzw. einige Prozent größer) voneinander beabstandet sind. Hierdurch wird der Reinigungseffekt bei kompakter Bauweise verbessert. Die Fördereinrichtung ist insbesondere als Drehteller oder Antriebsstern ausgebildet, an dessen Umfangsbereich die Sprühdüsen karussellartig angeordnet sind. Für das Spülen von Kunststoffbechern beträgt die Länge der Trocknungszone (mit Warmluftdüsen) zumindest etwa der Länge der Spülzone, um ein sicheres Abtrocknen zu gewährleisten.
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Die in der Durchlauf-Spülmaschine verwendete Fördereinrichtung weist bevorzugt zwei ringförmig umlaufende Auflageschienen auf, die einen im Vergleich zum Becherdurchmesser geringeren, radialen Abstand zueinander besitzen. Durch diese Auflageschienen wird ein durchgängiger, insbesondere ringförmiger Spalt gebildet, in den bügelförmige Mitnehmer der Fördereinrichtung sternförmig eingreifen und so einen sicheren Transport der Becher garantieren, bis diese jeweils einzeln nach der Trocknungszone durch eine Ausfallöffnung nach unten fallen und insbesondere mit einem Ablenkmechanismus in Art einer Rutsche in Form von Stapelsäulen gestapelt werden können.
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Wie oben erwähnt, kann das Spülwasser zur Mehrfach-Nutzung in einer Wanne aufgefangen werden. Diese ist ebenso wie zumindest ein Flüssigkeitstank unterhalb der Fördereinrichtung angeordnet, so dass sich eine kompakte Bauweise mit niedrigem Schwerpunkt ergibt. Zudem können an dem Flüssigkeitstank Stützfüße und/oder Staplerlaschen angeordnet sein, so dass die gesamte Durchlauf-Spülmaschine mit einem Gabelstapler transportiert bzw. verlagert werden kann. Weitere Vorteile liegen darin, dass an dem Flüssigkeitstank Pumpen für die Sprühdüsen und/oder Gebläse für die Trocknungszone platzsparend zu befestigen sind.
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Wie oben angedeutet, ist die Spülzone karussellartig geformt, bevorzugt auch die Vorspülzone und die Klarspülzone, sowie die Trocknungszone. Somit können die Spülzone, die Vorspülzone und die Klarspülzone, sowie die kreisbogenförmige Trocknungszone von einem ringförmigen Deckel oder Deckelsegmenten abgedeckt sind. Zur Anpassung an verschiedene Bechertypen können z. B. an der Unterseite des Deckels zur Einstellung auf die entsprechende Becherhöhe schnell austauschbare Abstandshalter vorgesehen sein. Durch die karussellartige Grundform der Durchlauf-Spülmaschine können die Sprüh- und/oder Luftdüsen in Form von zwei konzentrischen Ringbereichen angeordnet sein, wobei bevorzugt die Trocknungszone im inneren Ringbereich vorgesehen ist, insbesondere über einen Zentrumswinkel von mehr als 180°, um Kunststoffbecher sicher abzutrocknen.
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Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf die vorgeschlagene Durchlauf-Spülmaschine;
- 2 einen Querschnitt durch die Spülmaschine gemäß 1; und
- 3 eine abgewandelte Ausführungsform.
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1 zeigt in Schema-Darstellung eine Durchlauf-Spülmaschine 1, bei der sich das Spülgut, insbesondere Kunststoff-Mehrwegbecher 2 mit einem Durchmesser D, im Uhrzeigersinn bewegt/bewegen. Der Transport des Spülgutes erfolgt hierbei mit einer weitgehend kreisförmigen Fördereinrichtung 4, insbesondere in Form eines Antriebssterns 4'. Die Becher 2 werden hierbei einzeln von oben in eine Eingabezone 1' eingestellt, die von einer Außenwand 1a und Innenwand 1b begrenzt ist. Die Außenwand 1a und Innenwand 1b (vgl. auch 2) bildet somit für das darin transportierte Spülgut einen ringförmigen Tunnel. Nach unten hin weist dieser Tunnel Auflageschienen 4a auf, die parallel zu der Außenwand 1a und der Innenwand 1b verlaufen und bevorzugt über kurze Streben an diesen befestigt sind (vgl. 2).
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Diese Durchlauf-Spülmaschine 1, insbesondere für Kunststoff-Mehrwegbecher, weist mindestens eine Spülzone 6 mit einer Vielzahl von Sprühdüsen 3 und einer Klarspülzone 6', sowie einer Trocknungszone 7 mit Luft-Sprühdüsen 3' auf, durch welche die Becher 2 mit bügelförmigen Mitnehmern 4c gefördert werden. Der Vorschub der Fördereinrichtung 4 erfolgt um jeweils einen Becherdurchmesser D getaktet und die vielen Sprühdüsen 3 sind in Transportrichtung T um jeweils etwa den Becherdurchmesser D voneinander beabstandet angeordnet. Diese Sprühdüsen 3 (ebenso die Warmluftdüsen 3') sind am Umfangsbereich der Fördereinrichtung 4 (Antriebsstern 4') in Radialrichtung leicht versetzt angeordnet.
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In 2 mit einem Querschnitt durch die Durchlauf-Spülmaschine 1 sind die Sprühdüsen 3 als Rotationsdüsen gezeigt, die jeweils einem um ihre aufrechte Hauptachse rotierenden Sprühkegel 3a aufweisen. Hierdurch wird das Becherinneren besonders effektiv gereinigt, wobei die Becher 2 an jeder Taktstation auch etwas in Drehung um ihre Hochachse versetzt werden. Um bei hohem Druck zu verhindern, dass die Becher 2 aus dem Formeingriff an den sternförmigen Mitnehmern 4c (Radialstege) gehoben werden, sind am Deckel 12 über der Außenwand 1a und Innenwand 1b Abstandshalter 12 eingesetzt. Diese dienen zur Einstellung auf verschiedene Bechertypen bzw. -höhen.
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Aus 1 ist weiterhin ersichtlich, dass bei der vorgeschlagenen Durchlauf-Spülmaschine 1 die Länge der Trocknungszone 7 zumindest etwa der Länge der Spülzone 6 entspricht. Zudem ist der Spülzone 6 bevorzugt eine Vorspülzone 5 zur groben Vorreinigung vorgeschaltet ist. In dieser Zone können z. B. die Sprühkegel 3a der Rotationsdüsen enger gewählt werden, um auch Verkrustungen sicher zu lösen. Zudem sind in 2 die Becher 2 leicht nach außen geneigt, damit der Sprühstrahl etwas außermittig angreifen kann, um so die Becher in Rotation um ihre Hochachse zu versetzen. Die Becher 2 sind hierbei auf zwei, bis auf ein Ausfallloch 8 ringförmig umlaufende Auflageschienen 4a der Fördereinrichtung 4 abgestützt. Diese Auflageschienen 4a weisen im Vergleich zum Becherdurchmesser D einen etwas geringeren, radialen Abstand zueinander auf, so dass zwischen den Auflageschienen 4a ein durchgängiger, insbesondere ringförmiger Spalt 4b vorgesehen ist, in den die bügelförmigen Mitnehmer 4c der Fördereinrichtung 4 von unten her eingreifen. Somit werden die Becher 2 taktweise sicher weitertransportiert, wenn diese Mitnehmer 4c von einem Motor M mit getaktetem Vorschub über den Antriebsstern 4' angetrieben sind. Schließlich ist am Ende der Trocknungszone 7 das Ausfallloch 8 vorgesehen, an dem die gereinigten und getrockneten Becher nach unten fallen, um bevorzugt mit einem Ablenkmechanismus 9 in Art einer Rutsche aufeinander gestapelt zu werden (sog. Stapelsäulen), vgl. 2.
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Von Bedeutung ist auch, dass das Spülwasser in der Spülzone 6 zur Mehrfach-Nutzung in einer Wanne 6a aufgefangen wird, die unterhalb der Fördereinrichtung 4 stationär angeordnet ist, insbesondere direkt über einem Flüssigkeitstank 10. Wie in 2 dargestellt können auch die Sprühdüsen 3 am Umfangsbereich dieser Wanne 6a direkt befestigt sein. Dieser Flüssigkeitstank 10 kann auch Abteilungen 10' aufweisen, z. B. für die Klarspülung. Zudem sind unter dem Flüssigkeitstank 10 (mit z. B. 200 Liter Volumen) stabile Stützfüße 11 und/oder Staplerlaschen 11' angebracht, um die gesamte Spülmaschine 1 mit einem Gabelstapler zu transportieren. Weiterhin sind hier direkt am Flüssigkeitstank 10 wenigstens eine Pumpe P für die Sprühdüsen 3 und ein Gebläse G für die Trocknungszone 7 befestigt. Dies dient der kompakten Bauweise, da die Druckleitungen zu den Sprühdüsen 3 sehr kurz ausgeführt werden können, ebenso vom Gebläse G zu dem Luftdüsen 3'.
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Wie erwähnt ist, ist zumindest die Spülzone 6 karussellartig geformt, bevorzugt auch die Vorspülzone 5 und die Klarspülzone 6', sowie die Trocknungszone 7. Geringfügige Abwandlungen von der Kreisform , z. B. eine Zwischenschleife sind möglich. Die Spülzone 6, die Vorspülzone 5 und die Klarspülzone 6', sowie die Trocknungszone 7 in der bevorzugten Karussellform können so einfach von einem ringförmigen Deckel 12 oder Deckelsegmenten abgedeckt werden, die zur Maschinenwartung abgenommen werden, aber auch mit der Außenwand 1a und Innenwand 1b verschraubt sein können.
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Wie in 3 in einer Abwandlung der Durchlauf-Spülmaschine 1 gezeigt, können die Sprühdüsen 3 in Form von zwei konzentrischen Ringbereichen angeordnet sein, wobei bevorzugt die Trocknungszone 7 im inneren Ringbereich vorgesehen ist, insbesondere über einen Zentrumswinkel von mehr als 180°. Zwischen der Außenwand 1a und der Innenwand 1b ist somit eine Zwischenwand 1c vorhanden, so dass die Länge des Spül- und Trockentunnels praktisch verdoppelt wird. Somit wird die besonders lange Trockenstrecke mit einem Minimum an Stellfläche erzielt. Der Bauaufwand ist zudem sehr gering, da die genannte Zwischenwand 1c einen Doppelnutzen erfüllt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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