DE202016103355U1

DE202016103355U1 - Längsprofil aus Aluminium

Info

Publication number: DE202016103355U1
Application number: DE202016103355.1U
Authority: DE
Original assignee: eepos GmbH
Current assignee: eepos GmbH
Priority date: 2016-06-24
Filing date: 2016-06-24
Publication date: 2016-07-06
Anticipated expiration: 2026-06-25

Abstract

Längsprofil (1) aus Aluminium, insbesondere ein Kranlängsprofil, zumindest aufweisend in Längsrichtung des Profils verlaufende sickenartige oder nutartige Vertiefungen (2) oder Hohlräume (5), dadurch gekennzeichnet, dass in die sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen (2) und/oder die Hohlräume (5) ein Stab oder ein Materialstreifen (3) aus einem Material angeordnet oder eingebracht ist, dessen Elastizitätsmodul größer ist als der Elastizitätsmodul des Längsprofils (1) aus Aluminium.

Description

Die Erfindung betrifft ein Längsprofil aus Aluminium, insbesondere ein Kranlängsprofil, zumindest aufweisend in Längsrichtung des Profils verlaufende sickenartige oder nutartige Vertiefungen oder Hohlräume.
Derartige Längsprofile sind im Stand der Technik insbesondere zur Verwendung als Kranlängsprofile vielfach bekannt und weit verbreitet.
Derartige Kranlängsprofile sind dabei wesentliche Bestandteile eines Kransystems und werden an einem oder zwischen zwei ein Auflager bildenden Teilen, wie beispielsweise Gebäudeteilen oder Stützpfosten befestigt, und ermöglichen die Aufnahme eines beispielsweise mittels Laufrollen verschiebbaren Fahrwerkes mit Mitteln zur Aufnahme oder Halterung von Lasten. Dabei sind die Längsprofile häufig hohen orthogonalen Kräften ausgesetzt und müssen, um diese Kräfte aufnehmen zu können und um nicht durchzubiegen, entsprechend stark dimensioniert werden.
Die Aufnahme von orthogonal wirkenden Kräften ist insbesondere von dem Elastizitätsmodul des verwendeten Materials abhängig.
Um insbesondere das Transportgewicht und auch das Montagegewicht derartiger Kransysteme zu verringern, werden derartige Längsprofile häufig aus Aluminium hergestellt und haben sich ansich bewährt.
Aufgrund des Eingangs genannten Standes der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Längsprofil aus Aluminium, insbesondere ein Kranlängsprofil, zu schaffen, bei dem die Biegesteifigkeit und somit die Aufnahme von orthogonal wirkenden Kräften deutlich erhöht ist, welches nur geringes Gewicht aufweist, welches dabei kostengünstig und einfach zu fertigen ist und eine hohe Lebensdauer aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor, dass in die sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen und/oder die Hohlräume ein Stab oder ein Materialstreifen aus einem Material angeordnet oder eingebracht ist, dessen Elastizitätsmodul größer ist als der Elastizitätsmodul des Längsprofils aus Aluminium.
Die Anordnung von derartigen Stäben oder Materialstreifen aus einem Material mit einem gegenüber dem Material des Kranlängsprofils erhöhtem Elastizitätsmodul, erhöht die Aufnahme von hohen orthogonal wirkenden Kräften durch das Längsprofil ohne dieses zu verbiegen. Somit ist durch diese erhöhte Biegesteifigkeit des Längsprofils die Aufnahme von größeren Lasten beispielsweise in einem Kransystem bei gleichen Außenabmessungen des Längsprofils ermöglicht.
Zudem weist ein derartiges Längsprofil ein geringeres, oder lediglich ein geringfügig erhöhtes Gewicht gegenüber den bekannten Längsprofilen auf, sodass beispielsweise keine erhöhten Transportkosten oder durch das Gewicht des Längsprofils bedingte erhöhte Montagekosten anfallen.
Die Anordnung derartiger Stäbe oder Materialstreifen in den sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen und/oder in den Hohlräumen, stellt somit eine langlebige und kostengünstig herzustellende Lösung dar, die die Biegesteifigkeit eines derartigen Längsprofils deutlich erhöht.
Zudem ist es hierdurch auch möglich, Material bei der Herstellung des Längsprofils einzusparen und durch die Anordnung derartiger erfindungsgemäßer Stäbe oder Materialstreifen aus einem Material mit einem vergrößerten Elastizitätsmodul eine vergleichbare Biegesteifigkeit trotz Materialeinsparung zu erreichen.
Somit kann mit der erfindungsgemäßen Lösung für den Fall, dass die Biegesteifigkeit nicht erhöht werden muss, Material und somit Gewicht bei der Herstellung eines derartigen Längsprofils eingespart werden.
Insbesondere kann dabei besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass der Stab oder Materialstreifen aus Carbon besteht.
Die Verwendung von Carbon zur Herstellung der Stäbe oder Materialstreifen hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt. Carbon ist ein besonders leichtes, langlebiges und relativ einfach zu Stäben oder Materialstreifen zu verarbeitendes Material, welches in der in die sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen oder die Hohlräume des Kranlängsprofils eingebrachten Lage die Biegesteifigkeit des Kranlängsprofils deutlich erhöht.
Zudem weist Carbon nur ein besonders geringes Gewicht auf.
Weiter kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass der Stab oder Materialstreifen formschlüssig oder kraftschlüssig und/oder kraftschlüssig und formschlüssig in den sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen und/oder den Hohlräumen angeordnet ist.
Durch diese formschlüssige oder kraftschlüssige oder formschlüssige und kraftschlüssige Anordnung der Stäbe oder Materialstreifen ist ein sicherer Halt am Längsprofil einerseits sichergestellt und zum anderen können diese derart angeordneten Stäbe oder Materialstreifen die Biegesteifigkeit von Beginn an einer möglichen Durchbiegung entgegenwirken und auch eine geringe ungewünschte Durchbiegung des Längsprofils verhindern.
Darüber hinaus kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass der Stab oder Materialstreifen stoffschlüssig in der jeweiligen sickenartigen oder nutartigen Vertiefung und/der dem Hohlraum angeordnet ist, insbesondere in diesem mit dem Längsprofil aus Aluminium verklebt ist.
Auch ein stoffschlüssiges Verbinden des jeweiligen Stabes oder Materialstreifens in der jeweiligen sickenartigen oder nutartigen Vertiefung und/oder dem Hohlraum ermöglicht ein dauerhaftes Verbleiben des Stabes oder Materialstreifens in diesem und wirkt einer möglichen Durchbiegung des Längsprofils bei orthogonal auf das Längsprofil einwirkenden Kräften von Anfang an entgegen, sodass sich nicht erst nach einer gewissen Durchbiegung eine Erhöhung der Biegesteifigkeit ergibt, sondern diese jederzeit, also auch im unbelasteten Zustand erhöht ist.
Schließlich kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass in den Seitenwänden des Längsprofils aus Aluminium fachwerkartige Ausnehmungen oder Vertiefungen ausgebildet sind, in die ein Stab oder ein Materialstreifen aus Carbon oder einem Material, dessen Elastizitätsmodul größer ist als der Elastizitätsmodul des Längsprofils aus Aluminium, angeordnet oder eingebracht ist.
Bei dieser eigenständigen oder ergänzenden Lösung sind auf den Seitenwänden, entweder innenseitig oder in einer bevorzugten Lösung außenseitig, fachwerkartige Ausnehmungen oder Vertiefungen ausgebildet, in die jeweils ein Stab oder ein Materialstreifen aus einem Material mit einem gegenüber dem Längsprofil erhöhten Elastizitätsmodul angeordnet ist. Diese fachwerkartige Anordnung erhöht die Biegesteifigkeit des Längsprofils signifikant und dient dabei entweder als Alternative oder als Ergänzung zu den längsverlaufenden Stäben oder Materialstreifen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
Es zeigt:
1 Ein erfindungsgemäßes Längsprofil im Querschnitt;
2 desgleichen in perspektivischer Ansicht;
3 desgleichen in Seitenansicht.
In den Figuren ist ein Längsprofil 1 aus Aluminium gezeigt. Ein derartiges Längsprofil 1 dient insbesondere als Kranlängsprofil und kann an einem oder zwischen zwei ein Auflager bildenden Teilen, wie beispielsweise Gebäudeteilen oder Stützpfosten befestigt werden. Zur Bildung eines Kranksystems kann in dem Kranprofil ein entlang des Kranprofils mittels Laufrollen verschiebbares Fahrwerk mit Mitteln zur Aufnahme oder Halterung von Lasten angeordnet sein und dort zwischen den jeweiligen Enden des Kranlängsprofils verfahren.
Das Längsprofil 1 weist zumindest in Längsrichtung des Profils 1 verlaufende sickenartige oder nutartige Vertiefungen 2 und Hohlräume 5 auf.
Erfindungsgemäß ist zur Erhöhung der Biegesteifigkeit des Längsprofils in die sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen 2 ein Materialstreifen 3 aus einem Material mit einem gegenüber dem Material des Längsprofils 1 erhöhtem Elastizitätsmodul angeordnet.
Alternativ kann auch in dem oder den Hohlräumen 5 ein Stab oder ein Materialstreifen 3 aus diesem Material angeordnet sein.
Der Stab oder Materialstreifen 3 besteht im Ausführungsbeispiel aus Carbon. Durch die Anordnung eines derartigen Carbonstreifens ist die Biegesteifigkeit eines derartigen Längsprofils 1 aus Aluminium deutlich erhöht. So kann beispielsweise bei der Verwendung als Kranlängsprofil mit einem derartigen Längsprofil 1 mit eingebrachten Materialstreifen 3 aus Carbon oder einem anderen Material mit einem gegenüber dem Aluminium erhöhten Elastizitätsmodul eine deutlich höhere Last aufgenommen werden, als mit einem Längsprofil 1 ohne die erfindungsgemäßen Materialstreifen 3 aus Carbon.
Zudem ist es hierdurch möglich, bei gleichbleibender Biegesteifigkeit, Material bei der Herstellung des Längsprofils 1 aus Aluminium einzusparen, ohne die Biegesteifigkeit des Längsprofils 1 zu verringern.
Die jeweiligen Stäbe oder Materialstreifen 3 können formschlüssig oder kraftschlüssig oder formschlüssig und kraftschlüssig in den sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen 2 oder den Hohlräumen 5 angeordnet sein.
Im Ausführungsbeispiel sind die Materialstreifen 3 zusätzlich stoffschlüssig durch Verkleben mit dem Längsprofil 1 verbunden.
Hierdurch ist es jederzeit sichergestellt, dass der Materialstreifen 3 aus Carbon innerhalb seiner gewünschten Solllage innerhalb der jeweiligen sickenartigen oder nutartigen Vertiefung 2 oder des Hohlraumes 5 angeordnet ist und dort verbleibt.
In einem in den Figuren nicht gezeigten Ausführungsbeispiel können alternativ oder ergänzend zu den in Längsrichtung des Kranlängsprofils verlaufenden sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen 2 oder Hohlräumen 5 fachwerkartige Ausnehmungen oder Vertiefungen in den Seitenwänden 4 des Längsprofils 1 angeordnet sein. Zur Versteifung und somit Erhöhung der Biegesteifigkeit des Längsprofils 1 sind in diese fachwerkartigen Ausnehmungen oder Vertiefungen jeweils ein Stab oder ein Materialstreifen aus Carbon oder einem anderen Material, dessen Elastizitätsmodul größer ist als der Elastizitätsmodul des Längsprofils aus Aluminium angeordnet und eingebracht.
Hierdurch wird die Biegesteifigkeit des Längsprofils 1 zusätzlich deutlich erhöht.
Die Erfindung ist nicht auf die Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
Alle in der Beschreibung und/oder Zeichnung offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich angesehen.
Bezugszeichenliste

1: Längsprofil
2: Vertiefungen
3: Materialstreifen
4: Seitenwände v. l.
5: Hohlräume

Claims

Längsprofil (1) aus Aluminium, insbesondere ein Kranlängsprofil, zumindest aufweisend in Längsrichtung des Profils verlaufende sickenartige oder nutartige Vertiefungen (2) oder Hohlräume (5), dadurch gekennzeichnet, dass in die sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen (2) und/oder die Hohlräume (5) ein Stab oder ein Materialstreifen (3) aus einem Material angeordnet oder eingebracht ist, dessen Elastizitätsmodul größer ist als der Elastizitätsmodul des Längsprofils (1) aus Aluminium.
Längsprofil (1) aus Aluminium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab oder Materialstreifen (3) aus Carbon besteht.
Längsprofil (1) aus Aluminium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab oder Materialstreifen (3) formschlüssig oder kraftschlüssig und/oder kraftschlüssig und formschlüssig in den sickenartigen oder nutartigen Vertiefungen (2) und/oder den Hohlräumen (5) angeordnet ist.
Längsprofil (1) aus Aluminium nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Stab oder Materialstreifen (3) stoffschlüssig in der jeweiligen sickenartigen oder nutartigen Vertiefung (2) und/oder dem Hohlraum (5) angeordnet ist, insbesondere in diesem mit dem Längsprofil (1) aus Aluminium verklebt ist.
Längsprofil (1) aus Aluminium nach dem Oberbegriff des Anspruches 1, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in den Seitenwänden 4 des Längsprofils 1 aus Aluminium fachwerkartige Ausnehmungen oder Vertiefungen ausgebildet sind, in die ein Stab oder ein Materialstreifen aus Carbon oder einem Material, dessen Elastizitätsmodul größer ist als der Elastizitätsmodul des Längsprofils aus Aluminium, angeordnet oder eingebracht ist.