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Die
Erfindung betrifft einen Hüftschutzgürtel aus
einem elastischen Stoff, an dessen Endseiten zueinander komplementäre
Verschlusselemente zum reversiblen Schließen und Öffnen
vorgesehen sind, und der mit Protektoren zum Schutz des Hüftgelenks
versehen ist.
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Ein
derartiger Hüftschutzgürtel wird bei speziellen
Personengruppen, wie beispielsweise bei Personen nach einer Hüftoperation,
bei Osteoporose-Patienten oder allgemein bei älteren, sturzgefährdeten
Personen zum Schutz des Hüftgelenks und der Hüfte
eingesetzt. Der Hüftschutzgürtel kann hierbei auf
oder unter der Kleidung getragen werden. Er umschließt
den gesamten Körper im Bereich der Hüfte. Im Bereich
des Hüftgelenks, nämlich im Bereich des so genannten
großen Rollhügels (trochanter major) sind in dem
Hüftschutzgürtel Protektoren eingearbeitet.
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Ein
möglichst guter Sitz und hoher Tragekomfort ist im Hinblick
auf die Akzeptanz derartiger Hüftschutzgürtel
von besonderer Bedeutung. Ergänzend ist der korrekte Sitz
darüber hinaus auch im Hinblick auf die angestrebte Schutzfunktion
von besonderer Bedeutung. Die eingearbeiteten Protektoren müssen
nämlich möglichst genau über dem trochanter
major angeordnet sein.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Hüftschutzgürtel
anzugeben, der einen möglichst hohen Tragekomfort aufweist
und eine sichere und zuverlässige Positionierung durch
den jeweiligen Benutzer ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen Hüftschutzgürtel mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1, wobei an einer der beiden Endseiten der Stoff getrennte
und vertikal übereinander angeordnete Verschlusslaschen
mit jeweils einem Verschlusselement aufweist. Die Verschlusslaschen
sind dabei unabhängig voneinander und an verschiedenen
Längspositionen an der anderen Endseite des Stoffes befestigbar.
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Durch
die Anordnung mehrerer, insbesondere zwei Verschlusslaschen lässt
sich der Hüftschutzgürtel passgenau an die jeweilige
Anatomie des Benutzers anpassen. Durch die unabhängige
Positionierung und Befestigung der Verschlusslaschen insbesondere
auch in Verbindung mit der Elastizität des Stoffes ist
gewährleistet, dass der Hüftschutzgürtel ohne
Falten oder dergleichen passgenau und möglichst eng am
Körper anliegt. Hierdurch sind der Tragekomfort und damit
die Akzeptanz für derartige Hüftschutzgürtel
verbessert. Gleichzeitig lässt sich durch die Unabhängigkeit
der Verschlusslaschen der Hüftschutzgürtel insgesamt
besser und genauer positionieren, so dass die Protektoren sicher
und zuverlässig und insbesondere dauerhaft an den erforderlichen
Positionen im Bereich des Hüftgelenks positioniert sind.
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Die
Verschlusslaschen sind hierbei in Umfangsrichtung des Körpers
(Längsrichtung des Stoffes) als langgestreckte Fortführungen
des Stoffes ausgebildet. Die vorzugsweise zwei Stofflaschen sind
hierbei durch einen insbesondere V- oder U-förmigen Einschnitt
voneinander getrennt. Die Breite der Stofflaschen beträgt
einige Zentimeter, beispielsweise 4 bis 8 cm. Vorzugsweise entspricht
die Breite des Einschnitts zumindest in etwa der Breite der jeweiligen
Lasche. Die Länge der Laschen entspricht in etwa dem Doppelten
ihrer Breite. Zweckdienlicherweise ist die untere Lasche etwas länger
als die obere Lasche.
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Der
Stoff ist vorzugsweise aus einem einzigen Stück zugeschnitten,
so dass keine Verbindungsnähte zwischen einzelnen Stoffbahnen
erforderlich und vorgesehen sind. Alternativ besteht auch die Möglichkeit,
mehrere Stoffbahnen zur Ausbildung des Hüftschutzgürtels
zusammenzunähen.
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Die
Verschlusselemente sind insbesondere als Klettverschlusselemente
ausgebildet, so dass ein einfaches und reversibles Lösen
und Befestigen ermöglicht ist.
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An
der den Verschlussschlaufen gegenüberliegenden Endseite
ist in einer zweckdienlichen Ausgestaltung ein gemeinsames großflächiges
Klettverschlusselement für die Verschlusslaschen vorgesehen.
Auf diese Weise kann problemlos die genaue gewünschte Position
der einzelnen Verschlusslaschen durch einfaches Andrücken
an das großflächige Klettverschlusselement eingenommen
werden.
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Bei
Klettverschlüssen wirkt allgemein ein Schlaufen-Klettverschlusselement
mit einem Häkchen-Klettverschlusselement zusammen, d. h.
die Häkchen des Häkchen-Klettverschlusselements
verhaken sich in den Schlaufen des komplementären Schlaufen-Klettverschlusselements.
Vorzugsweise ist nunmehr vorgesehen, dass das großflächige Klettverschlusselement
als Schlaufen-Klettverschlusselement ausgebildet ist und vorzugsweise derart
angeordnet ist, dass es bei angelegtem Hüftschutzgürtel
von der Körperseite weg zeigt. Dadurch wird vermieden,
dass die Häkchen mit Kleidungsstücken in Kontakt
kommen.
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Bevorzugt
ist an der den Verschlussseiten zugewandten Endseite ein weiteres
Klettverschlusselement angeordnet, welches komplementär
zu den eigentlichen Klettverschlusselementen an den Laschen ausgebildet
ist. Insbesondere sind diese weiteren Klettverschlusselemente Schlaufen-Klettverschlusselemente,
die vorzugsweise nach Art von schmalen Streifen ausgebildet sind.
Die Häkchen-Klettverschlusselemente, die vorzugsweise an den
Spitzen der Verschlusselemente angeordnete sind, können
daher bei Bedarf zu diesen weiteren Klettverschlusselementen umgeklappt
und an diesen befestigt werden, so dass sie sich nicht unerwünscht – beispielsweise
bei der Aufbewahrung oder beim Transport – verhaken.
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Alternativ,
jedoch vorzugsweise in Kombination mit der Anordnung von mehreren
Verschlusslaschen ist weiterhin erfindungsgemäß vorgesehen, dass
der Hüftschutzgürtel eine Positionsmarke zur Markierung
der Sollposition des Hüftschutzgürtels am Körper
aufweist. Dies vereinfacht das Anlegen des Gürtels durch
den Benutzer, da diesem optisch angezeigt wird, an welche Stelle
der Gürtel zu positionieren ist. Die eingearbeiteten Protektoren
sitzen dann automatisch an der korrekten Sollposition über dem
Trochanter Major. Zweckdienlicherweise ist dabei die Positionsmarke
an einer Stelle angebracht, die bei korrektem Sitz des Hüftschutzgürtels
am Nabel positioniert ist. Der Nabel wird daher als Referenzstelle
des Körpers für die korrekte Positionierung des
Hüftschutzgürtels herangezogen. Zweckdienlicherweise
ist hierfür die Positionsmarke an einer oberen Randseite
im endseitigen Bereich angebracht. Der Gürtel wird daher
in einfacher Weise an der Bauchseite im Bereich des Nabels zur Ausbildung
des Klettverschlusses übereinander gelegt. Als Positionsmarke
wird hierbei vorzugsweise eine Fadenmarkierung eingenäht,
beispielsweise ein farbiger Faden in den typischerweise grauen,
schwarzen, beigen oder weißen Stoff.
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Als
Stoff wird in einer zweckdienlichen Ausgestaltung ein so genanntes
dreidimensionales Abstandsgewirke verwendet. Ein derartiges Abstandsgewirke
ist im Unterschied zu herkömmlichen Stoffen nicht nur zweidimensional,
sondern erstreckt sich auch in die dritte Dimension, also in die
Höhe bzw. Tiefe. Allgemein sind derartige 3D-Abstandsgewirke doppelflächige
Textilien, bei der die beiden Außenseiten, die so genannten
Warenflächen, durch Abstand haltende Verbindungsfäden,
so genannte Polfäden, auf Distanz gehalten sind.
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Ein
derartiger Stoff ist für die Verwendung bei Hüftschutzprotektoren
besonders aufgrund seiner positiven Eigenschaften geeignet. Zum
einen weist er eine besonders hohe Elastizität auf, so
dass er sich gut an die jeweilige Anatomie des Benutzers anschmiegt.
Weiterhin weist er eine sehr hohe Atmungsaktivität auf,
was ebenfalls für den gewünschten hohen Tragekomfort
von besonderer Bedeutung ist. Schließlich weist er durch
seine Dreidimensionalität und der Elastizität
in Richtung senkrecht zur eigentlichen Stoffbahn eine ergänzende
Schutzwirkung auf, so dass durch die Verwendung dieses Stoffes eine
zusätzliche gewünschte Polsterung erzielt ist.
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Im
Hinblick auf einen hohen Tragekomfort sind schließlich
die Protektoren aus einem viskoelastischen Schaum, der den Tragekomfort
im Vergleich zu beispiels weise Hartschalenprotektoren verbessert.
Gleichzeitig weisen sie durch die Viskoelastizität des
Schaumes eine sehr gute Schutzfunktion auf.
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Der
Hüftschutzgürtel weist insbesondere durch die
Kombination der Merkmale
- i) Anordnung mehrerer,
insbesondere zwei, Verschlusslaschen,
- ii) Anordnung einer Positionsmarke,
- iii) Verwendung eines 3D-Abstandsgewirkes
- iiii) Verwendung von viskoelastischen Protektoren,
einen
sehr hohen Tragekomfort bei gleichzeitig hoher Schutzfunktion auf.
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der einzigen Figur
dargestellt. Diese zeigt eine Aufsicht auf die Außenseite
eines Hüftschutzgürtels.
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Der
Hüftschutzgürtel 2 weist allgemein in
seiner Längs- oder Erstreckungsrichtung, die die Umfangsrichtung
um den Körper festlegt, eine langgestreckte Form auf. Die
Länge des Hüftschutzgürtels 2 ist
derart gewählt, dass der Hüftschutzgürtel 2 vollumfänglich
um den Hüftbereich eines Benutzers gelegt werden kann.
Im Ausführungsbeispiel weist der Hüftschutzgürtel 2 im
Mittenbereich beidseitig eine Einschnürung auf. Der Hüftschutzgürtel 2 besteht aus
einem elastischen atmungsaktiven Stoff, insbesondere ein dreidimensionales
Abstandsgewirke. Der Zuschnitt des Stoffs weist die in 1 dargestellte
Kontur auf. Der Zuschnitt ist an seinem oberen Rand 4 in
etwa konkav gekrümmt, d. h. er steigt zu den beiden gegenüberliegenden
Endseiten leicht an.
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An
den beiden Endseiten 6A, 6B des Stoffes sind Verschlusselemente
zum reversiblen Verschließen des Hüftschutzgürtels 2 angeordnet.
Diese sind gebildet durch ein erstes Klettverschlusselement 8A ein
und zweites Klettverschlusselemente 8B, die auf den Stoff
aufgebracht, insbesondere aufgenäht sind. Wie weiterhin
zu erkennen ist, verjüngt sich der Hüftschutzgürtel 2 zu
seinen Endseiten 6A, 6B hin. Die vertikale Ausdehnung
der Endseiten 6A, 6B beträgt beispielsweise
in etwa 2/3 der maximalen vertikalen Ausbreitung. Die beiden Endseiten 6A, 6B sind
von ihrer Geometrie her bis auf den Einschnitt 10 weitgehend
gleich ausgebildet.
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Der
Stoff weist an seiner zweiten, in der Figur rechten Endseite 6B zwei
in Vertikalrichtung durch einen Einschnitt 10 voneinander
getrennte Verschlusslaschen 12 auf. Jede der Verschlusslaschen 12 trägt jeweils
ein zweites Klettverschlusselement 8B. Diese sind jeweils
am äußersten Rand der jeweiligen Verschlusslasche 12 angeordnet.
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Etwas
beabstandet von diesen zweiten Klettverschlusselementen 8B sind
an jeder Verschlusslasche 12 jeweils noch ein weiteres
Verschlusselement 8C aufgenäht, welches streifenförmig
ausgebildet ist. Der Abstand zum zweiten Klettverschlusselement beträgt
in etwa eine Streifenbreite.
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Das
erste Klettverschlusselement 8A ist auf der Außenseite
des Hüftschutzgürtels 2 und die zweiten
Klettverschlusselemente 8B sowie die weiteren Klettverschlusselemente 8C sind
auf der gegenüberliegenden Innenseite des Hüftschutzgürtels 2 angeordnet,
weisen also zum Körper hin. Das erste Klettverschlusselement 8A ist
großflächig ausgebildet und erstreckt sich über
die gesamte vertikale Höhe des Hüftschutzgürtels
an der Endseite 6A. In Längsrichtung des Hüftschutzgürtels
erstreckt sich das erste Klettverschlusselement über mehrere
cm, beispielsweise 5 cm bis 10 cm. Hierdurch ist eine gewisse Längenvariabilität
gegeben. Gleichzeitig können die zweiten Klettverschlusselemente 8B der
Verschlusslaschen 12 weitgehend unabhängig voneinander
an unterschiedlichen Längenpositionen als auch an unterschiedlichen
Vertikalpositionen befestigt werden. Diese Unabhängigkeit
der beiden Verschlusslaschen 12 wird zudem durch die Elastizität des
Hüftschutzgürtels insgesamt unterstützt.
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Zum
Schutz des Hüftgelenks weist der Hüftschutzgürtel 2 zwei
Protektoren 14 auf. Die beiden Protektoren 14 sind
in aufgenähten Taschen, vorzugsweise ebenfalls aus einem
3D-Abstandsgewirke, eingenäht. Die Taschen sind hierbei
vorzugsweise vollumfänglich zugenäht und zwar
derart, dass die Protektoren 14 passgenau und verrutschsicher
an der jeweiligen Position des Hüftschutzgürtels 2 befestigt sind.
Die Protektoren weisen insgesamt eine in etwa rechteckförmige
Ausgestaltung mit einer Einschnürung im oberen Drittel
und einer Verbreiterung im unteren Bereich auf. Sie sind typischerweise
etwa 15–25 cm lang und 10–20 cm breit und etwa
1 cm dick. Im Querschnitt betrachtet fallen sie zu ihren jeweiligen
Randseiten hin ab. Die zum Körper gewandte Innenseite ist
vorzugsweise leicht gewölbt ausgebildet, um sich an die
Anatomie anzupassen. Die Protektoren bestehen vorzugsweise aus einem
viskoelastischen Schaum.
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Im
Bereich der ersten Endseite 6A ist nahe des oberen Randes 4,
insbesondere in einem Randsaum, eine Positionsmarke 16 angebracht.
Diese ist in einfacher Weise durch Einnähen eines farbigen Fadens
gebildet.
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Der
hier beschriebene Hüftschutzgürtel 2 dient
allgemein zum Anlegen um den Hüftbereich eines Menschen.
Der Hüftschutzgürtel 2 zeichnet sich durch
einen hohen Tragekomfort und eine sichere Positionierung aus. Von
besonderer Bedeutung ist hierbei das Zusammenspiel mehrerer Merkmale.
Um eine gute Anpassung an die Anatomie des jeweiligen Benutzers
zu ermöglichen, sind die voneinander unabhängig
befestigbaren Verschlusslaschen 12 von besonderer Bedeutung.
Der Tragekomfort wird weiterhin maßgeblich geprägt
durch die Verwendung des speziellen 3D-Abstandgewirkes. Unterstützt
wird der Tragekomfort durch die Verwendung von viskoelastischen
Protektoren 14.
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Um
zu gewährleisten, dass der Hüftschutzgürtel
vom Benutzer richtig angelegt wird, ist die Positionsmarke 16 von
besonderer Bedeutung. Diese wird beim Anlegen des Gürtels
in einfacher Weise an der Umfangsposition gehalten, an der sich
der Nabel als markantes Körpermerkmal befindet. Die Position der
Protektoren 14 und die Geometrie des Hüftschutzgürtels 2 insgesamt
sind derart auf diese Positionsmarke 16 abgestimmt, dass
die Protektoren 14 zuverlässig an ihrer Sollposition,
nämlich in Umfangsrichtung genau an der Stelle des Hüftgelenks, positioniert
sind und damit ihre optimale Schutzwirkung entfalten. Diese zuverlässige
Positionierbarkeit wird hierbei auch entscheidend von den Verschlusslaschen 12 unterstützt,
da hierdurch eine möglichst genaue Positionierung unabhängig
von der speziellen Anatomie bei hohem Tragekomfort ermöglicht
ist.
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Beim
Anlegen erlauben die beiden Verschlusslaschen hierbei ein gestuftes
Vorgehen. Zunächst wird die obere Verschlusslasche 12 geschlossen,
so dass der Hüftschutzgürtel 2 bereits
in seiner Sollposition fixiert ist. Anschließend kann die
zweite Verschlusslasche 2 noch befestigt werden und zwar derart,
dass ein möglichst hoher Tragekomfort erzielt ist.
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- 2
- Hüftschutzgürtel
- 4
- oberer
Rand
- 6A,
B
- Endseite
- 8A
- erstes
Klettverschlusselement
- 8B
- zweites
Klettverschlusselement
- 8C
- weiteres
Klettverschlusselement
- 10
- Einschnitt
- 12
- Verschlusslasche
- 14
- Protektor
- 16
- Positionsmarke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 602004006293
T2 [0002]