DE2015273C3 - Weichgemachte Präparate - Google Patents
Weichgemachte PräparateInfo
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- C08L27/02—Compositions of homopolymers or copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and at least one being terminated by a halogen; Compositions of derivatives of such polymers not modified by chemical after-treatment
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Description
- -Ci-C
R
R
(D
in welcher jedes R für Wasserstoff, Alkyl, Halogen oder Alkoxy steht; A ist eine Oxygruppe, χ steht
lür eine ganze Zahl von 1 bis 4, ν ist eine ganze
Zahl von 1 bis 4, und ζ ist eine Zahl von 0 oder 1, mit den Voraussetzungen, daß (a) die Summe von
x + y + ζ mindestens 4 und nicht größer als 7 ist und (b) die Gesamtzahl der Variablen R mit einer
anderen Bedeutung als Wasserstoff nicht über 3 beträgt, und
R' R'
I I
--0-C—C-
I I
H H
(H)
in welcher jedes R' für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Chloralkyl steht oder zwei Variable
R zusammen mit dem Äthylenteil der Oxyathylenkette von Einheit II einen gesättigten cycloaliphatischen
Kohlenwasserstoffring mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen bilden, gekennzeichnet ist und in welchem die Struktureinheiten I und II
in einem Verhältnis von 50 — 95:50 — 5 Gewichtsprozent
stehen.
2. Weichgemachte Präparate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einheit I die folgende
Formel hat:
-O4-C
Il
--C—
(III)
in welcher jedes R1 für Wasserstoff oder niedrig-Alkyl
steht, mit der Voraussetzung, daß höchstens drei der Variablen R1 eine andere Bedeutung als
Wasserstoff haben und die Einheit H die folgende Formel hat:
R" R"
O—C—C+
H H
O—C—C+
H H
(IV)
in welcher jedes R" für Wasserstoff oder niedrig-Alkyl
steht.
3. Weichgemachte Präparate nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Variablen R1 von
Einheit III für Wasserstoff oder Methyl stehen.
4. Weichgemachte Präparate nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Substituent R,
von Einheit III Wasserstoff ist und jeder Substituent R" von Einheit IV Wasserstoff oder Methyl
ist.
5. Weichgemachte Präparate n- :! Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mischpolymerisate auf Gewichtsbasis eine Hauptmeage der Einheit
III und eine geringere Menge der Einheit IV enthalten.
6. Weichgemachte Präparate nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischpolymerisate
etwa 60 bis 85 Gewichtsprozent der Einheit 111 und etwa 40 bis 15 Gewichtsprozent der Einheit
IV enthalten.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf weichgemachte Präparate. Sie richtet sich insbesondere auf
die im folgenden beschriebenen, weichgemachten Vinylchloridpolymerisate, die in günstiger, wirtschaftlicher
Weise eine Kombination wünschenswerter Eigenschaften zeigen.
Ein Hauptnachteil bei »von außen« weichgemachten, biegsamen Polymerisaten, wie Polyvinylchlorid,
besteht in der Neigung des Weichmachers, durch Verflüchtigung oder Extraktionsverfahren aus dem weichgemachten
Präparat zu entweichen. Diese Neigung wird bei erhöhten Temperaturen deutlicher und
schwerer wiegend, wie z. B. bei Verwendung des weichgemachten Präparates im Freien, etwa als Isolierungsmedium für Draht und Kabel. Auch die Berührung
mit verschiedenen flüssigen Medien, wie Wasser, öl odei Fette, kann eine beträchtliche Extraktion oder
einen Verlust an Weichmacher im weichgemachten Präparat ergeben. Der Verlust an Weichmacher kann
allmählich eine unerwünschte Versteifung des weichgemachten Präparates verursachen, die schließlich
zu einem Versagen durch Rißbildung, übermäßige Steife, Schrumpfung, führt.
Die Hersteller von weichgemachtem Polyvinylchlorid haben lange nach einem permanenten, im
wesentlichen nichtflüchtigen und nicht extrahierbaren Weichmacher gesucht. Ein gewisser Fortschritt in
dieser Richtung wurde durch Verwendung von relativ hochmolekularen Butadien/Acrylnitril-Kautschuken
als Weichmacher erzielt; jedoch haben Beeinträchtigung in Farbe, Klarheit, Wider«*and gegen oxydativen
Angriff, Lichtbeständigkeit und Behandlungseigenschaften die Verwendung und Wirksamkeit dieser
Kautschuke in biegsamen Vinylpräparaten beeinträchtigt. Realtiv hochmolekulare, viskose flüssige
Polyester zeigten ebenfalls einen gewissen Erfolg, jedoch haben Schwierigkeiten bei der Handhabung
dieser viskosen Polyester und hohe Kosten deren Verwendung eingeschränkt.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist nun die Schaffung neuer weichgemachter Präparate mit einer
Kombination günstiger Eigenschaften unter wirtschaftlichen und kostensparenden Gesichtspunkten
sowie die Schaffung neuer weichgemachter Präparate mit den kombinierten Eigenschaften von niedriger
Sprödi^keitstemperatur, guter Dauerhaftigkeit und
geringer Flüchtigkeit des Weichmachers.
Die vorliegende Erfindung richtet sich allgemein auf die Herstellung neuer weichgemachter Polymerisatpräparate,
wobei sowohl die Weichmacher und die Polymerisatpräparate im folgenden genauer beschrieben
werden. Diese neuen weichgemachten Polymerisatpräparate, insbesondere neues, weichgemachtes
Polyvinylchlorid, zeigen eine Kombination wünschenswerter Eigenschaften, wie überlegene Schlagfestigkeit
bei niedriger Temperatur und eine hohe Dauerhaftigkeit, sowie gute Biegsamkeit bei Temperaturen unter
(T C und günstige Sprödigkeitstemperaturen. Außerdem haben diese neuen weichgemachten Präparate
eine geringe Flüchtigkeit, hohe Beständigkeit gegen eine Extraktion durch öl und Wasser, ausgezeichnete
Farbe and Verarbeitbarkeit.
Die bei der Herstellung der neuen weichgemachten Präparate geeigneten Weichmacher sind Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisate
mit einer reduzierten Viskosität von mindestens etwa 0,03, vorzugsweise von etwa 0,1 bis 5 und mehr. Diese Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisate
sind weiter durch die wiederkehrenden Struktureinheiten der folgenden Formeln I und II gekennzeichnet, d.h. eine lineare Einheit der
folgenden Formel:
<r\
(I)
in welcher jedes R einzeln für Wasserstoff, Alkyl. Halogen oder Alkoxy steht; A ist eine Oxygruppe^
χ eine ganze Zahl von 1 bis 4, y eine ganze Zahl von
1 bis 4 und ζ eine ganze Zahl von 0 oder 1, mit den Voraussetzungen, daß (a) die Summe von χ + y + z
mindestens 4 und nicht größer als 7 ist und (b) daß die Gesamtzahl der Variablen R mit einer anderen Bedeutung
als Wasserstoff nicht über 3 liegt, vorzugsweise nicht über 2 liegt und eine lineare Einheit der folgenden
Formel:
R R'
O—C-Cf
H H
O—C-Cf
H H
(Π)
in welcher jedes R' einzeln für Wasserstoff, Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Chloralkyl steht oder zwei
der Variablen R' zusammen mit dem Äthylen teil der Oxyäthylenkette von Einheit II einen gesättigten cycloaliphatischen
Kohlenwasserstoffring mit 4 bis 8, vorzugsweise
S bis 6, Kohlenstoffatomen bilden.
Mit Bezug auf die obige Einheit der Formel 1 umfassen die Variablen R Methyl, Äthyl, Isopropyl,
η-Butyl, sek.-Butyl, tert.-Butyl, Hexyl, Chlor, Brom,
Jod, Methoxy, Äthoxy, n-Butoxy, n-Hexoxy, 2-Äthylhexoxy, Dodeeoxy. Vorzugsweise ist jedes R einzeln
Wasserstoff, niedrig-Alkyl, wie Methyl, Äthyl, n-Propyl, Isobutyl und/oder niedrig-Alkoxy, wie Methoxy,
Äthoxy, Propoxy, n-Butoxy. Weiterhin ist die Gesamtzahl der Kohlenstoflatome in den Substituenten
R vorzugsweise nicht höher als 8.
Mit Bezug auf die obige Einheit der Formel II umfassen die Variablen R' Methyl, Äthyl, n-Propyl,
Isopropyl, terL-Butyl, die Hexyle, die Dodecyle
2-Chloräthyl, Phenyl, Pheuäthyl, Äthylphenyl, Cycla
pentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl. R' ist vorzugsweise
Wasserstoff, niedrig-Alkyl, wie Methyl, Äthyl n-Propyl, Isopropyl, Chloralkyl, wie 2-Chloräthyl.
Die obige wiederkehrende lineare Einheit (I) isl durch die Oxygruppe (— O—) einer Einheit mit dei
Carbonylgruppe
Ii
—c—
einer zweiten Einheit oder mit dem Kohlenstoffatom des Alkylenteil der Oxyalkyleinheit (II) verbunden.
Das heißt, die Verbindung dieser Einheiten erfolgt nicht durch direkte Bindung von zwei Carbonylgruppen,
d. h.
O O
Il Il
c-c-
oder zwei Oxygruppen, d. h. — O — O —. Bei den
relativ hochmolekularen Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisaten
sind die endständigen Teile nicht durch IR-Analyse bestimmbar; dieser Faktor ist leicht
verständlich, da es sich um Makromoleküle handelt. Dagegen sind relativ niedrigmolekulare Materialien,
wie 7- B. solche mit reduzierten Viskositäten unter etwa 0,3, durch Endgruppen gekennzeichnet, die
Hydroxylgruppen, Carboxylgruppen, Hydrocarbylgruppen, wie Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl und
Alkaryl sein können, Hydrocarbyloxygruppen, wie Alkoxy, Cycloalkoxy, Aryloxy, Aralkoxy und Alkaryloxy,
und mögliche andere Teile, wie Katalysatorreste, sein können. Es ist jedoch äußerst zweckmäßig, daß
die gegebenenfalls anwesenden Hydroxyl- und Carboxy Iendgruppen z. B. durch Umsetzung des Hydroxylteiles
mit einer Monocarboxylverbindung oder deren entsprechendem Anhydrid, z. B. Essigsäure, Essigsäureanhydrid,
Buttersäure, 2-Äthylhexansäure, Benzoesäure, oder durch Umsetzung des Carboxyteiles
mit einer Monohydroxylverbiiidung, wie einem einwertigen Alkohol oder einwertigen Phenol, z. B.
Methanol, 2-Äthylhexanol, Isobutanol, Phenol verestert
oder acyliert sind. Die Veresterung oder Verätherung dieser Endgruppen ergibt Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisate,
die eine verbesserte Weich-
so machung erzielen, da die Wasserextrahierbarkeit dieser Mischpolymerisate wesentlich verringert ist.
Besonders bevorzugte Lacton/Alkylenoxyd-Mischpoiymerisate
werden durch die Oxypentamethylencarbonylkette und die Oxyäthylenkette gekennzeichnet.
Diese bevorzugten Mischpolymerisate werden durch die wiederkehrenden Struktureinheiten der folgenden
Formeln III und IV gekennzeichnet:
C4-C
R!/5
(III)
in welcher jedes R1 für Wasserstoffoder niedrig-Alkyl,
vorzugsweise Wasserstoffoder Methyl steht, mit der
Voraussetzung, daß nicht mehr als drei der Variablen R1 eine andere Bedeutung als Wasserstoff haben;
R" R"
1 I
o—c—c-
H H
(IV)
in welcher jedes R" einzeln für Wasserstoff oder niedrig-Alkyl, vorzugsweise für Wasserstoff, Methyl
oder Äthyl steht
Die Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisatc können nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift
2962 524 hergestellt werden. Bei diesem Verfahren wird eir.e Mischung aus Lacton, Alkylenoxyd und
einem polyfunktionellen Initiator mit Amino-, Hydroxyl- und/oder Carboxylgruppen, z. B. Diäthylenglykol,
Monoäthanolamin, Adipinsäure, vorzugsweise in Anwesenheit einer Lewis-Säure als Katalysator,
wie Bortrifluorid, unter Verwendung eines molaren Überschusses der monomeren Reaktionsteilnehmer
gegenüber dem Initiator umgesetzt. Die erhaltenen polymeren Produkte haben endständige Hydroxylgruppen,
die in üblicher Weise in Acyloxy- oder Hydrocarbyloxygruppen umgewandelt werden können.
Lacton/Alkylenoxyd - Blockmischpolymerisate können durch Verwendung von Kaliumhydroxyd
als Katalysator hergestellt werden.
Geeignete monomere Lactone zur Verwendung bei der Herstellung der Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisate
können durch die folgende Formel dargestellt werden:
C-O-
(R-CR)1 (R-C-R),
I- -(A)2 1
(V)
in welcher R, A, x, y und ζ die für Formel I angegebene
Bedeutung haben.
Solche monomeren Lactone umfassen z. B. d-Valerolacton,
t-Caprolacton, i-önantholacton, r/-Caprylolacton,
die MonoalkyM-valerolactone, wie die Monomethyl-, Monoäthyl-, Monohexyl-o-valerolactone; die
Dialkyl-n-valerolactone, wie die Dimethyl-, Diäthyl-
und Di-n-octyl-d-valerolactone; die Monoalkyl-, Dialkyl-
und Trialkyl-e-caprolactone, wie die Monomethyl-,
Monoäthyl-, Monohexyl-, Dimethyl-, Diäthyl-, Di-n-propyl-, Di-n-hexyl-, Trimcthyl-, Triäthyl-
und Tri-n-propyl-f-caprolactone; die Monoalkoxy- und Dialkoxy-o-valerolactone und -e-caprolactone,
wie die Monomethoxy-, Monoisopropoxy-, Dimethoxy- und Diäthoxy-i-valerolactone und -f-caprolactone;
1,4-Dioxan-2-on. Es kann ein einziges Lactonmonomeres oder eine Mischung dieser Monomeren
verwendet werden.
Die zur Herstellung der Mischpolymerisatweichmacher verwendeten monomeren Alkylenoxyde können
durch die folgende Formel VI dargestellt werden:
R'
R'
in welcher R' jeweils die Tür Formel II angegebene
Bedeutung hat. Solche Alkylenoxyde sind unter anderem Äthylenoxyd, Propylenoxyd, die Butylenoxyde,
Styroloxyd, Epichlorhydrin, Cyclohexenoxyd.
Lacton/Alkylenoxyd - Mischpolymerisate können auch hergestellt werden durch Umsetzung einer Mischung aus Lacton, Alkylenoxydmonomeren und einem Zwischenflächenmittel, wie z. B. ein festes, relativ hochmolekulares Polyvinylstearat oder Laurylmethacrylat/Vinylchlorid - Mischpolymerisat (reduzierte Viskosität in Cyclohexanon bei 3(TC — etwa 0,3 bis etwa 1,0) in Anwesenheit eines inerten, normalerweise flüssigen, gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffträgers, wie Heptan. Phosphorpentafluorid als Katalysator, bei erhöhter Temperatur, z.B. etwa 8O0C für eine zur Bildung der Lacton/ Alkylenoxyd-Mischpolymerisate ausreichende Dauer.
Lacton/Alkylenoxyd - Mischpolymerisate können auch hergestellt werden durch Umsetzung einer Mischung aus Lacton, Alkylenoxydmonomeren und einem Zwischenflächenmittel, wie z. B. ein festes, relativ hochmolekulares Polyvinylstearat oder Laurylmethacrylat/Vinylchlorid - Mischpolymerisat (reduzierte Viskosität in Cyclohexanon bei 3(TC — etwa 0,3 bis etwa 1,0) in Anwesenheit eines inerten, normalerweise flüssigen, gesättigten aliphatischen Kohlenwasserstoffträgers, wie Heptan. Phosphorpentafluorid als Katalysator, bei erhöhter Temperatur, z.B. etwa 8O0C für eine zur Bildung der Lacton/ Alkylenoxyd-Mischpolymerisate ausreichende Dauer.
Wie erwähnt, werden die als Weichmacher in
Betracht kommenden Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisate
oft durch ihre reduzierte Viskosität gekennzeichnet. Bekanntlich ist der Wert der reduzierten
Viskosität ein Mail oder Anzeichen für das Molekulargewicht der Polymerisate. Die »reduzierte
Viskosität« ist ein Wert, uvhalten durch Dividieren der spezifischen Viskosität durch die Konzentration
des Polymerisates in der Lösung, wobei die Konzentration in Gramm Polymerisat pro 100 ecm Lösungsmittel
gemessen wird. Die spezifische Viskosität wird erhalten durch Dividieren der Differenz zwischen der
Viskosität der Lösung und der Viskosität des Lösungsmittels durch die Viskosität des Lösungsmittels. Falls
nicht anders angegeben, wurden die in der vorliegenden Anmeldung angegebenen Werte der reduzierten Viskosität
bei einer Konzentration von 0,2 g Polymerisat in 100 ecm Lösungsmittel, wie Cyclohexanon, Benzol.
Chloroform, Toluol oder einem anderen, üblichen organischen Lösungsmittel, bei 30' C gemessen.
Die als Weichmacher verwendbaren, besonders bevorzugten Mischpolymerisate enthalten eine Hauptgewichtsmenge
der Einheit der obigen Formel 1 und eine geringere Gewichtsmenge der Einheit von
Formel II. Zweckmäßig enthält der Weichmacher etwa 50 bis 95 Gewichtsprozent der Einheit I und
50 bis 55 Gewichtsprozent der Einheit II, bezogen auf das Gesamtgewicht aus Einheit I und II. Besonders
bevorzugte Weichmacher enthalten etwa 60 bis 85 Gewichtsprozent von Einheit I mit der Oxypentamethylencarbonylstruktur
und etwa 40 bis 15 Gewichtsprozent der Einheit Il mit der Oxyäthylen- oder
Oxypropylenstruktur.
Vinylchloridpolymerisate, die mit den oben aufgeführten Lacton-Alkylenoxyd-Mischpolymerisaten
in befriedigender Weise weichgemacht werden können, sind feste, weichmachbare Vinylchloridhomopolymerisate
und -mischpolymerisate, wie
(VI)
Polyvinylchlorid,
Vinylchlorid/Vinylacetat-Mischpolymerisate,
Vinylchlorid/Acrylnitril-Mischpolymerisate.
Vinylchlorid/Acrylnitril/Vinylidenchlorid-
Vinylchlorid/Acrylnitril-Mischpolymerisate.
Vinylchlorid/Acrylnitril/Vinylidenchlorid-
Mischpolymerisate,
Vinylchlorid/Vinylpropionat-Mischpolymerisate, Vinylchlorid/Methacrylnitril-Mischpolymerisate,
Vinylchlorid/Vinylmethylketon-Mischpoly-
merisate,
Vinylchlorid/Acrylnitril/Methacrylnitril-
Vinylchlorid/Acrylnitril/Methacrylnitril-
Mischpolymerisate.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen, weichgemachten Präparate können verschiedene Misch-
und Plastifizierungs- bzw. Erweichungsverfahren verwendet werden. So können das weichzumachende
Polymerisat und der Weichmacher durch Rühren oder Umwälzen innig dispergiert und die Mischung
auf einem mit Wasserdampf erhitzten Walzenstahl zu einer kontinuierlichen Folie verwalzt werden.
Es können auch andere Verfahren, z. B. in einem Banbury-Mischer mit anschließendem Kalandrieren,
angewendet werden.
Das Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisat wird in der Praxis in einer weichmachenden Menge verwendet.
Die Bezeichnung »weichmachende Menge« bedeutet die Menge an Mischpolymerisat, die die
Biegsamkeit, Verarbeitbarkeit oder Dehnbarkeit des Materials, mit dem es gemischt wurde, merklich erhöht.
Die tievorzugte Konzentration des mischpolymerisierten
Weichmachers im weichzumachenden Polymerisat liegt gewöhnlich zwischen etwa 25 bis 125 Gewichtüteilen
pro 100 Gewichtsteile weichzumachenden Polymerisat; es können jedoch auch höhere oder
niedrigere Konzentrationen angewendet werden. So kann z. B. nur 1 Teil Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisat
pro 100 Teile des weichmachbaren Polymerisates einen meßbaren Effekt auf die Steifheit
der Mischung haben, während die obere Gren/c von dem durch die beabsichtigte Endverwendung geforderten!
Maß an Biegsamkeit bestimmt wird
Als Weichmacher verleihen die obigen Lacton Alkylenoxyd-Mischpolymerisateden weichmachbaren
Vinylchloridpolymerisaten äußerst wünschenswerte Eigenschaften. So ergibt z. B. die Einverleibung dieser
misch polymerisiert en Weichmacher in die Vinylchloridpolymerisate
ein weichgemachtes Präparat mn guten Eigenschaften bei niedriger Temperatür, wie
niedrige Sprödigkeitstemperatur. Die neuen weichgemachten polymeren Präparate widerstehen auch
einem Zersplittern bei niedrigen Temperaturen; außerdem /eigen sie eine geringe Flüchtigkeit und gute
Beständigkeit gegen Extraktion durch öl und Wasser.
Die folgenden Beispiele zeigen Auswertungen verschiedener Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisate
als Weichmacher für Vinylchloridpolymerisate. Im allgemeinen wurden die weichgemachten Präparate
hergestellt durch Verwalzen (Plastifizieren) des Lacton
Alkylenoxyd-Mischpolymerisates und Vinylchloridpolymerisates
auf einem Zweiwalzenstuhl bei Temperaturen von etwa 150 bis 160 C für einige Minuten.
Dann wurden die so erhaltenen Folien bei 150 bis 160' C zur Hersteilung von Testproben verformt.
Bei der Angabe der physikalisches Eigenschaften der weichgemachten Vinyichloridpolymerisatpräparate
wurden die folgenden Symbole und Abkürzungen verwendet:
Die ölextraktion (Testtemperatur 50'3C) wurde
gemäß der Formel
bestimmt; dabei ist
E1 = Extraktion des Weichmachers in Gewichtsprozent.
W1 = Ursprüngliches Gewicht der weichgemachten
Probe.
W2 = Endgewicht der weichgemachten Probe,
nachdem diese für eine Zeitlang dem Mineralölextraktionstest unterworfen und bei
70c C 30 Minuten in einem Luftzirkulationsofen getrocknet worden ist.
Die Wasserextraktion (Testtemperatur 700C) wurde
gemäß der Formel
_ 100(W, - Wj) «(tatsächlich)
W1 l),Ö04~
W1 l),Ö04~
bestimmt; dabei ist
E11. = Extraktion des Weichmachers in Gewichtsprozent.
W1 = Das ursprüngliche Gewicht der weichgemachten
Probe.
W, = Endgewicht der weichgemachten Probe,
nachdem diese für eine Zeit dem Wasserextraktionstest unterworfen und in einem Luftzirkulationsofen bei 70 C 30 Minuten
getrocknet worden ist.
ι (tatsächlich) ist die tatsächliche Dicke der Probe.
3d 0,004 ist ein Faktor, um die Dicke der Probe auf den Standard von 0,1 mm einzustellen.
Die Durometer-Härte »A« ist ein Maß für die Beständigkeit einer Probe gegen ein Eindellen durch eine
Nadel, die mit einer stumpfen Spitze versehen ist (vgl. ASTM-Verfahren D-676-49T).
QYTQ steht für ein Polyvinylchlorid mit einer inhärenten Viskosität von 0,95 bis 1,0.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Beispiele 1 bis 4
Γ und TA
ASTM = American Society ofTesting Materials. Temperaturen, bei welchen die Torsionssteiflieitsmodali
9450 bzw. 700 kg/cm2 (gemäß Bestimmung nach ASTM D-1043-51) betrogen.
TB — (SprödigkeitsteniperaturJ = Schiagmessung bei niedriger Temperatur gemäß ASrM D9746-55T.
TB — (SprödigkeitsteniperaturJ = Schiagmessung bei niedriger Temperatur gemäß ASrM D9746-55T.
Die Flüchtigkeit wurde gemäß ASTM-Verfahren D-1203-55 bei einer Testtemperator von 7(TC bestimmt.
Bei diesen Beispielen wurde der Lacton/AIkylenoxyd-Mischpolymerisatweichmacher
hergestellt durch Lösen des KOH-Katalysators im Hydroxylinitiator
unter einer Stickstoffatmosphäre bei 100 C in einem mit automatischen Temperatur- und DruckkontroHen
und einer Zirkulationspumpe versehenen Autoklav aus rostfreiem Stahl. Nach Erhitzen auf 110 bis 114r C
wurde die Lacton/Alkylenoxyd-Mischung bei einer solchen Geschwindigkeit zugefügt, daß der Reaktordruck
auf 3,50 atü gehalten wurde. Zur Zugabe der
Lacton/AIkylenoxyd-Mischong war eine Gesamtzeit von 12 Stunden notwendig. Danach wurde die Reaktion
fortgesetzt, bis der Reaktordrudcabfafl weniger
als 0,07 atfi/Std. betrug.
Dann wurde die Reaktionsmischimg mit einer äquivalenten Menge Salzsäure neutralisiert und die
nicht umgesetzten Monomeren unter vermindertem Druck entfernt, worauf das neutralisierte Reaktionsprodukt zur Entfernung der Salze filtriert wurde.
Dann wurde das oben erhaltene Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisat
mit einem 50molprozentigen
409 681/161
Überschuß an Essigsäureanhydrid 3 bis 4 Stunden bei 175° C acyliert, worauf überschüssiges Anhydrid
und Säurenebenprodukt unter vermindertem Druck entfernt wurden. Schließlich wurden gleiche Gewichtsteile des erhaltenen acylierten Alkylenoxyd/Lacton-Mischpolymerisates
und Polyvinylchlorid (QYTQ) gemäß den obigen Ausführungen verwalzt. Die Daten
sind in der folgenden Tabelle 1 genannt:
Lacton
Alkylenoxyd
Gewichtsverhältnis
Lacton/Alkylenoxyd...
Initiator
Endständige Gruppe ....
Molekulargewicht
Durometer-HärteA
TB,°C
T4, C
Tf,°C
SPl-Flüchtigkeit, %
Extraktion
Wasser, %
öl (K)
F-Caprolacton
Propyienoxyd
70/30
2-Äthylhexanol Isobuttersäure 1450 73 -22
-8 -26 1,7
2,1 1.9 f-Caprolacton
Propyienoxyd
Propyienoxyd
80/20 2-Äthylhexanol
Essigsäure
1440
73
-28
-5
-23
1,9
Essigsäure
1440
73
-28
-5
-23
1,9
2,6
1,1
1,1
F-Caprolacton
Propyienoxyd
Propyienoxyd
70/30
Glycerin
Isobuttersäure
1700
77
-14
-3
-23
0,9
Glycerin
Isobuttersäure
1700
77
-14
-3
-23
0,9
1,3
0,6
0,6
f-Caprolacton Äthylenoxyd
70/30
Dipropylenglykol Isobuttersäure 2200 74 -24 -4 -30 2,3
3,0 0,5
Beispiele S und 6
Eine 50gewichtsprozentige Lösung aus Lacton und Alkylenoxydmonomeren in Benzol wurde in einen
mit Rückflußkühler und Rührer versehenen Reaktionskolben gegeben. Die erhaltene Reaktionsmischung
wurde auf -80" C abgekühlt, dann wurden 0,7 Gewichtsprozent
Phosphorpentafluorid (bezogen auf die gesamte monomere Beschickung) zugefügt. Anschließend
wurde die Reaktionsmischung auf 60 bis 65° C erhitzt und etwa 14 Stunden unter Rühren auf dieser
Temperatur gehalten und schließlich auf Zimmertemperatur abgekühlt Das Benzol wurde unter vermindertem
Druck entfernt und das Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisat gewonnen. Es wurde wie in
den obigen Beispielen mit Polyvinylchlorid (QYTY) verwalzt, wobei gleiche Gewichtsteile verwendet wurden.
Die Daten sind in der folgenden Tabelle 2 aufgeführt :
Lacton
Alkylenoxyd
Rednz. Viskosität..
Gewichtsverhältnis
Lacton/Aikylenoxyd
Lacton/Aikylenoxyd
Durometer-Härte A
T^0C
SPI-Flüchtigkeit, %
Extraktion
Wasser, %
öl (K)
p-Caprolacton
Propyienoxyd j
82/18 82
19
U
19
U
1,1
F-Caprolacton
Propyienoxyd
0,21
65/35 83 -19 0,8
1,0 0,7
Gleiche Gewichtsteile Polyvinylchlorid mit einer reduzierten Viskosität von 0,75 und eines festen
f - Caprolacton/1,2 - Butylenoxyd - Mischpolymerisates
mit einer reduzierten Viskosität von 0,3 und einem Gewichtsverhältnis von r-Caprolacton zu 1,2-Butylenoxyd
von 80:20 wurden mit einem üblichen Wärmestabilisator
5 Minuten bei Temperaturen verwalzt, die von anfänglich 165 bis 1000C am Ende des
Verwalzens lagen. Man erhielt eine biegsame, klare Folie. Das erhaltene weichgemachte Produkt ist durch
einen niedrigen Steifheitsmodul bei 25° C, eine ungewöhnlich niedrige Sprödigkeitstemperatur (TB) und
eine nur sehr geringe öl- und Wasserextraktion ge-
kennzeichnet.
Polyvinylchlorid mit einer inhärenten Viskosität von 0,95 wurde mechanisch mit 45 Gewichtsprozent
eines festen Mischpolymerisates aus 70 Gewichtsteilen gennschtem, dimethylsnbstituiertem F-Caprolacton
und 30Gewichtsteaen Äthylenoxyd (Ir = 0,25) gemischt
Dann wurde die erhaltene Mischung aus Polyvinylchlorid und Weichmacher bei 158° C auf
einem nrit Wasserdampf erhitzten Zweiwalzenstuhl
verwalzL Das erhaltene weichgemachte Präparat war durch einen niedrigen Steifheitsmodul bei 25° C.
erae niedrige Sprödigkeitstemperatur (TB) und nur
sehr leichte öl- und Wasserextraktion gekennzeichnet
Polyvinylchlorid mit einer inhärenten Viskosität von 0,8 wurde mit 80 Gewichtsprozent eines festen
Mischpolymerisates aas 80 Gewichtsteilen r-Methyle-caprolacton
und 20 Gewichtsteilen Propyienoxyd gemischt und die erhaltene Mischung aus Polyvinylclorid
und Weichmacher auf einem mit Wasserdampf erhitzten Zweiwalzenstuhl bei 158° C verwalzt.
Das erhaltene weichgemachte Präparat war durch einen niedrigen Steifheitsmodul bei 25°C eine niedrige Sprödigkeitstemperatur (TB) und nur leichte öl-
und Wasserextraktion gekennzeichnet.
Ein Vinylchlorid/Acrylnitril-Mischpolymerisat aus
85 Gewichtsteilen Vinylchlorid und 15 Gewichtsteilen
Acrylnitril mit einer inhärenten Viskosität von 1,1 wurde mechanisch mit 50 Gewichtsprozent eines flüs-
sigen Mischpolymerisates aus 65 Gewichtsteilen Λ-Valerolacton und 35 Gewichtsteilen 2,3-Butylenoxyd
gemischt und die erhaltene Mischung aus Vinylchloridpolymerisat und Weichmacher auf einem mil
S Wasserdampf erhitzten Zweiwalzenstuhl bei 158° C verwalzt. Das erhaltene weichgemachte Präparat
war durch einen niedrigen Steifheitsmodul bei 25° C eine niedrige Sprödigkeitstemperatur (T8), geringe öl·
und Wasserextraktion und geringen Verlust durch
ίο Flüchtigkeit gekennzeichnet
Claims (1)
1. Weichgemachte Präparate, bestehend aus
einem Vinylchloridpolymerisat und, als Weichmacher,
einer weichmachenden Menge eines Lacton/Alkylenoxyd-Mischpolymerisates
mit einer reduzierten Viskosität von mindestens etwa 0,03, gemessen bei einer Konzentration von (X2 g Mischpolymerisat
in 100 ecm Benzol bei 300C, das durch die folgenden linearen, wiederkehrenden Struktureinheiten
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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