DE2012491A1 - Verfahren zur Herstellung von Formkörpern mit Zellstruktur - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern mit ZellstrukturInfo
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- C08J9/00—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof
- C08J9/04—Working-up of macromolecular substances to porous or cellular articles or materials; After-treatment thereof using blowing gases generated by a previously added blowing agent
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Description
Dp
Dr. V.!--
IuF. 985
SK/sp/W
L O N E1A AG
ÖaölpslAäilis (Schweiz)
(Göschäftsleitühgl Basel)
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern mit Zellstruktur
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
wöichen" Formkörpern mit Zellstruktur aus thermoplastischen
Kunststoffen, ausgehend von kaltverformbaren Piastigelen,
die übliche Treibmittel enthalten, durch Verformen dieser Plastigele zu Rohformkörpern, Einbringen der Rohformkörper
in gegenüber den Ausmassen der Rohformkörper grössere und von der Gestalt der herzustellenden Formkörper unabhängige
Druckbehälter, Füllen der Druckbehälter mit Druckgas, Erhitzen der unter Druck.stehenden Rohfprmkörper auf Temperaturen,
bei welchen eine GelierungyuricT Zersetzung der Treibmittel
stattfindet, Abkühlen der gelierten Körper auf Temperaturen unterhalb der Gelierungstemperatur und oberhalb
der Temperaturdes plastisch-elastischen Bereichs, Erniedrigen
des Drucks auf Ätmosphärendruck und Herausnehmen der
Formkörper aus dem Druckbehälter.
Es ist aus dem schweizerischen Patent 381 419 bekannt,
Formstücke aus Zellmaterial aus Plastigelen herzustellen. Die Plastigele werden, nachdem sie gegebenenfalls entlüftet
worden sind, verformt und diese Rohkörper in die Zellkörper übergeführt. Der Nachteil dieses Verfahrens
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ORIGINAL INSPECTED
besteht darin, dass die aus Plastigelen hergestellten Rohformkörper,
die meist eine kittartige Struktur besitzen, leicht deformierbar sind und leicht brechen. Das.heisst, bei
der Handhabung dieser Formkörper entstehen Fehlstellen. So wird z.B. die Oberfläche durch Berühren mit der Hand leicht
eingedrückt.
Ziel der Erfindung ist, diesen Nachteil zu beseitigen. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, das3 man Rohformkörper
einsetzt, die durch Erhitzen auf eine Temperatur bis höchstens 5 - 1O0C unterhalb der Zersetzungstemperatur
des Treibmittels soweit vorgeliert wurden, dass sie ohne Bruch und unerwünschte Deformation gehandhabt werden können.
Das Vorgelieren (teilweise Gelierung) kann vor, während oder nach der Formgebung durchgeführt werden. Im ersteren
Fall wird das das Treibmittel enthaltende Plastigel in Form von Granalien vorgeliert^ und aus diesen vorgelierten Plastigelgranalien
werden dann die Rohformkörper hergestellt. Dabei geht man beispielsweise so vor, dass man das Plastigel mittels
Extruder in Bänder oder Felle'überführt, diese zur Vorgelierung auf Temperaturen, die höchstens 5 - 1O°C unterhalb der Zersetzungstemperatur
des Treibmittels liegen, zweckmässig z.B. 90 - 1300C, bringt, die vorgelierten Bänder oder Felle in
Granalien überführt und diese durch Extrudieren in die Rohformkörper überführt.
Im zweiten Fall kann beispielsweise so vorgegangen werden, dass man das Plastigel während des Verformens, z. B. '
Extrudierens, auf die zur Vorgelierung nötige Temperatur bringt. In manchen Fällen ist es auch möglich, von den
Komponenten auszugehen und das während des Vermischens in der Formgebungsmaschine primär entstehende Plastigel
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gleich während der weiteren Formgebung völlig au gelieren.
Itt leteteren Falle wird das Plastigel verformt und als
Rohformkörper auf Vörgelierungstemperatur gebracht. Die
Zeit, die zur Vorgelierung benötigt wird, hängt von der Grosse der Formstücke und dem Zeitpunkt, an welchem die
Vorgelierung durchgeführt - wird, ab. In der Regel genügen
Seiten von weniger als eine bis 5 Hinuten. Im Extremfall
wird eine Zeit von 20 bis 25 Minuten angewendet. Nach dem
Verfahren der Erfindung gedingtes, Rohformkörper herzustellen, die ohne Schädigung gehandhabt werden können.
So ist es insbesondere möglich, endlose Schaumstoffprofile,
wie Schnüre, Rohre, Bänder herzustellen, indem die entsprechend geformten Rohformkörper vorgeliert werden und
somit wickelbar werden. Die treibmittelhaltigen, vorgelierten Rohprofile werden beispielsweise auf Träger, wie
Rohre, StMbe, aufgewickelt, in den Druckautoklaven.eingebracht und entsprechend dem Verfahren der Erfindung in
Schauekörper übergeführt. Durch die Expansion während der
HerstellungsprozesBe hängen die Profile in losen Schlaufen
ua tile Träger und können leicht abgenommen werden. Auf
diese Weise lassen sich Profile aller Art, wie Rohre, Stäbe etc. einer Dicke bis zu etwa $ cm herstellen.
Als thermoplastische Kunststoffe kommen Homo- und Mischpolymerisate von Vinylchlorid gegebenenfalls in Mischimg
alt anderen Thermoplasten in Frage« Als Mischpolymerisate
dös Vinyl chlor ids können sowohl Co-Polymeri sate als auch
Ter- und interpolymerisate eingesetzt werden, die mehr
als 50 Gew.-# Vinylchlorid enthalten« Als mischpolymeri-•ierbare Monomere kommen in Betracht; Vinylester, wie
Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinittaurati ferner
rierte Monomere, wie Vinylidenchlorid,
'063*42/17-90.'
Polyvinylchlorid oder seine oben genannten Mischpolymerisate können aber auch im Gemifech mit Polymerisaten der genannten
Monomeren zur Anwendung kommen, solange nur der Gesamtgehalt der Mischung an Vinylchlorid mehr als
50 Gew.-% beträgt.
Das thermoplastische Ausgangsiiaterial wird in weichgemachter
Form in Plastigele übergeführt, wobei die Weichmachung
durch interne Weichnachüng · und/oder durch externe
Weichmachung erfolgen kann» Solche Plastigele werden
vorteilhäfterweise hergestellt, indem man den Üblichen, leicht in der Wärme zerfliessenden, weichgemachten Kunststoff-Mischungen
(Plastisolen) die üblichen versteifenden Zusätze zusetzt, z.B. Aluminiumlaurat, Aluminiumstearat,
Magnesiumstearat, Calciumcarbonat, Calciumsilikat, Bleistearat,
Zinkstearat, kolloidale Kieselsäure, Kupferphthalocyanin, Montmorillonitprodukte. Diese genannten
Stoffe geben den Plastigelen die spezielle Eigenschaft, sich verformen zu lassen, ohne dass sie beim Gelieren bzw.
Verschmelzen ihre Gestalt ändern.
Man kann solche Plastigele auch durch einfaches Vermischen und Kneten mit externen Weichmachern mit speziellen Kunststoffsorten,
insbesondere Polyvinylchloridsorten, die die Eigenschaft besitzen, mit Weichmachern direkt kittähnliche
Massen zu bilden. ι
Als externe Weichmacher kommen die bekannten, hochsiedenden
Verbindungen, wie Phthalsäureester, z.B. Dioctylphthalat? Trikresylphosphat, Alkylsebacate, Ester mehrwertiger
Alkohole, in Betracht.
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Als Treibmittel kommen die bei höheren Temperaturen Gas
entwickelnden Verbindungen in Frage, z.B. Azoisobuttersäuredinitril,
Azodicarbonamid, Benzolsulfhydrazid, Diazoaminobenzol, sowie Kohlendioxyd abspaltende Verbindungen.
Selbstverständlich können noch Stoffe ("Regulatoren") zugesetzt werden, die die Zersetzungstemperatur und die
Geschwindigkeit der Zersetzung regulieren. Im Falle der
Verwendung von Regulatoren ist die tatsächliche Zersetzungstemperatur
für die Vorgelierung massgebend, und man muss bei Temperaturen von höchstens 5 - 1O°C unterhalb
dieser tatsächlichen Zersetzüngstemperatur arbeiten. Das Treibmittel wird im Hinblick auf das zu verarbeitende
Polymerisat ausgewählt, wobei gegebenenfalls zur Einstellung der gewünschten Zersetzungstemperatur des Treibmittels noch ein geeigneter Regulator mitverwendet wird.
Die Temperatur für die Vorgelierung ist .abhängig von der
Gelierungstemperatur des verwendeten Polymerisates und der Zersetzungstemperatur des Treibmittels. Die konkrete
Vorgelierungstemperatur hängt von der Ausgangsmischung ab. In den meisten Fällen wird bei Temperaturen von
90 - 1300C gearbeitet. .'■'-■
Die Temperaturen für die anschliessende Gelierung und
Zersetzung der Treibmittel hängen ebenfalls von der Art und Zusammensetzung der" Kunststoffinasse ab und liegen
meistens etwa bei 150 - 1900C. Für die Expansion liegt .
die Temperatur zweckmässig bei 100 - 1300C,
Die anzuwendenden Drücke liegen bei 3 - 100 atü, zweckmässig
bei 5-30 atü, vorzugsweise bei 5 - 10 atü.
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Je nach angewandtem Druck tritt bereits bei der Zersetzung und Gelierung eine Zellkernbildung auf. Dies vor
allem bei Drücken um 5 - 10 atü.
Durch die erfindungsgemässe Arbeitsweise erhält man Formkörper aus Zellmaterial mit geschlossenen Zellen und
einem regelmässigen Zellenaufbau. Man kann durch Dosierung des Treibmittels und des Veichma^chergehalts Formkörper
mit verschiedenen spezifischen Gewichten von z.B. 0,05 0»5
g/cm in verschiedener Härte und Weichheit herstellen.
Es war einerseits nicht zu erwarten, dass es gelingt, ohne Zersetzung oder Teilzersetzung des Treibmittels eine Vorgelierung
(d.h. unter Beibehaltung der ursprünglichen Dimensionen) soweit durchzuführen, dass Rohformkörper entstehen,
die mechanisch so stabil sind, dass sie sogar mit kleinstem Radius ohne Bruch gewickelt werden können und
eine ausreichende Form- bzw. Dimensionsstabilität besitzen. Andererseits war es nicht zu erwarten, dass diese vor**
gelierten, im Gegensatz zu den Piastigelen bereits festen
Rohformkörper ohne Schwierigkeiten im weiteren Verlauf noch in Zellkörper mit regelmässiger Zellstruktur übergeführt
werden können. Obwohl ein bereits starres Rohprodukt vorliegt, ist eine Zellbildung im gewünschten
Ausmasse möglich.
Die Kunststoffplastigele können noch übliche Füllstoffe
und Pigmente enthalten.
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i. Eine Mischung aus
10 kg PolyvinylChloridemulsionspolymerisat
. (Lonza Typ B 3 )· 0,75 kg Azodicarbonamid
0,50 kg neutrales Bleistearat
0,20 kg Pigment
4,00 kg Dioctylphthalat
4,00 kg Dibutylphthalat
0,50 kg neutrales Bleistearat
0,20 kg Pigment
4,00 kg Dioctylphthalat
4,00 kg Dibutylphthalat
wurde in einem Doppelmuldenkneter unter Entlüften zu einem
homogenen Plastigel verarbeitet. Auf einer Einschneckenpresse
wurde daraus bei etwa 90 - 1300C und mittels einer Runddtise von 4 mm Durchmesser eine endlose
Rohschnur hergestellt. Diese vorgelierte Rohschnur wurde
auf Aluminiumrohre (1.00 mm Durchmesser, 1,25 m Länge) in
einer Steigung von ca. 18 mm aufgewickelt. Achtzehn solcher auf Träger (Al-Rohre) aufgebrachte Rohformkörper
wurden in einem Autoklaven bei β atU Stickstoffdruck und
1600C während 35 Hin. erhitzt. Dann wurde, ohne den Gasdruck
zu senken, auf 125°C abgekühlt und während 20 Min.
diese Temperatur beibehalten. Anschliessend wurde der Autoklav entspannt.
Die resultierende Schaumstoffrundschnur hatte einen Durchmesser
von 11 mm und ein spez. Gewicht von 0,14 g/cm5.
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- 8 2. Eine Mischung bestehend aus
70 kg Mischpolymerisat aus 90# Vinylchlorid und
10% Vinylacetat
4 kg Calciumsilikat
5 kg Diazoaminobenzol
30 kg Trikresylphosphat
30 kg Trikresylphosphat
wurde auf einem Walzwerk bei 8O0C zu einem homogenen
Plastigelfell verarbeitet. Aus diesem wurden dann Roh-P
formkörper von 50 χ 50 mm und einer Dicke von 5 mm geformt. Diese wurden dann in einem Ofen bei Temperaturen
von etwa 10O0C vorgeliert. Die vorgelierten Formkörper
sind ohne Beschädigung derselben handhabbar. Sie wurden in einem Druckluftbehälter bei 30 atü und 1700C während
10 Minuten erhitzt, danach wurde der Druck auf 25 atü gesenkt (Vorexpansion) und abgekühlt auf 1100C. Nach 20
weiteren Minuten wurde entspannt und abgekühlt.
Der nun erhaltene Schaumkörper hatte ein spez. Gewicht von 0,25 g/cm5. Die Dimensionen betrugen 90 χ 90 χ 9 mm.
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Claims (5)
- L.P. 985PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von weichen Formkörpern aus mit Zellstruktur aus thermoplastischen Kunststoffen, ausgehend von kalt verformten Piastigelen, die übliche Treibmittel enthalten, durch Verformen dieser Plastigele zu Rohformkörpern, Einbringen der Rohformkörper in gegenüber den Ausmassen sowohl der Rohformkörper als auch der expandierten Formkörper grössere und von deren Gestalt unabhängige Drückbehälter, Füllen der Druckbehälter mit Druckgas, Erhitzen der unter Druck stehenden Rohfprmkörper auf Temperaturen, bei welchen eine Gelierung]und Zersetzung der Treibmittel einsetzt, Abkühlen der gelierten Körper auf Temperaturen unterhalb der Gelierungstemperaturen und oberhalb der Temperatur des plastisch-elastisOheii Bereiches, Erniedrigen des Druckes auf Atmosphärendruck und Herausnehmen der Formkörper aus dem Druck- < behälter, dadurch gekennzeichnet, dass man Rohformkörper einsetzt, die durch Erhitzen auf eine Temperatur bis höchstens 5 - 1O0C unterhalb der Zersetzungstemperatur des Treibmittels bis zur Handhabbarkeit vorgeliert sind.
- 2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorgelieren vor der Formgebung durchgeführt wird.009842/1790- ίο -
- 3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorgelieren während der Formgebung durchgeführt wirdi
- 4. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorgelieren nach der Formgebung durchgeführt wird.
- 5. Verfahren nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennfc zeichnet, dass das Plastigel vorgeliert wird, das vorgelierte Produkt zerkleinert und die Rohformkörper aus dem zerkleinerten, vorgelierten Produkt hergestellt werden.6+ Verfahren nach Patentanspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass nach Gelierung und Treibmittelzersetzung die Erniedrigung des Druckes gleichzeitig mit dem Beginn des Abkühlens eingeleitet wird.7» Verfahren nach Patentanspruch 1-5, dadurch gekennzeichnet, dass als Rohformkörper endlose Profile eingesetzt werden.8# Formkörper, hergestellt nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch 1-7, insbesondere in Form endloser Profile.V/. Schalk, KpUm-]P-W"1009842/1790
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