DE2006366C3 - Verfahren und Vorrichtung zur schonenden, Verklebungen und Anbackungen vermeidenden Behandlung von Calciumsulfat- Hydrat-Kristallen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur schonenden, Verklebungen und Anbackungen vermeidenden Behandlung von Calciumsulfat- Hydrat-KristallenInfo
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- F26B17/103—Machines or apparatus for drying materials in loose, plastic, or fluidised form, e.g. granules, staple fibres, with progressive movement with movement performed by fluid currents, e.g. issuing from a nozzle, e.g. pneumatic, flash, vortex or entrainment dryers the drying enclosure having the shape of one or a plurality of shafts or ducts, e.g. with substantially straight and vertical axis with specific material feeding arrangements, e.g. combined with disintegrating means
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Description
.10
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur schonenden, VerkL Dungen und Anbakkungen
vermeidenden Behandlung von Calciumsulfat-Hydrat-Kristallen, die in an sich bekannter Weise aus
einer wäßrigen Suspension abgeschieden werden, zwecks Überführung in eine Weiterverarbeitungsanlage
sowie eine Vorrichtung hierzu.
Es ist bereits bekannt, die Trennung von Fest/Flüssig-Gemischen
in Zentrifugen, auch Schleudern genannt, durchzuführen und den abgetrennten Produkten die
anhaftende Feuchtigkeit in nachgeschalteten Trocknungsanlagen, z. B. Stromtrocknern, Bandtrocknern,
Trommeltrocknern oder Etagentrocknern, zu entziehen. Das zu trocknende Gut wird dabei meistens über
Fallschächte, Förder- oder Zuteilorgane in die Trocknungsanlage eingebracht.
Es hat sich nun gezeigt, daß die vorstehenden bekannten Verfahren und Vorrichtungen für die
Verarbeitung von Calciumsulfat-Hydrat-Kristallen ungeeignet sind, da diese im feuchten Zustand zum Kleben
bzw. Zusammenbacken neigen und damit unter Ausbildung von Knollen, harten Krusten und Verstopfungen
den Belriebsablanf erheblich stören oder gar unmöglich machen. Auch kann der Wert der Trockenprodukte
auf diese Weise erheblich gemindert werden, da die dabei erhaltenen Calciumsulfat-Hydrat-Kristalle
hinsichtlich ihrer chemischen und physikalischen Eigen- <*>
schäften beträchtliche Schwankungen aufweisen und damit bei der nachfolgenden Verarbeitung zu weiteren
Schwierigkeiten führen können.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren zur schonenden, Verklebungen und Anbak- fi5
kungen vermeidenden Behandlung von Calciumsulfat-Hydrat-Kristallen, die in an sich bekannter Weise aus
wäßriger Suspension abgeschieden werden, zwecks Überführung in eine Weiterverarbeitungsanlage zu
finden, sowie eine Vorrichtung zu seiner Durchführung.
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, dali
die feuchten Calciumsulfat-Hydrat-Kristalle im Anschluß an die Trennung von der Suspensionsflüssigkeit
in einem, die Suspensionstrennanlage und die Weiterverarbeitungsanlage verbindenden heißen Schacht
direkt in einen heißen Gasstrom eingebracht und durch diesen im Gleichstrom in die Weiterverarbeituiigsanlage
überführt und die Schachtwände durch den heißen Gasstrom vor Aufnahme der Kristalle aufgeheizt
werden.
Die Einbringung der feuchten Calciumsulfat-Hydrat-Kristalle in den Heißgasschacht erfolgt mit einem an
sich bekannten Eintragsorgan, z. B. einer Austragsschnecke, einer Schubschleuder, einer Schälschleuder,
das gegebenenfalls Bestandteil einer Fest/Flüssig-Trennvorrichtung
ist, wie etwa einer Zentrifuge, insbesondere einer Dekantierzentrifuge. Auch können
die Calciumsulfat-Hydrat-Kristalle unmittelbar von einem Filter in den Heißgasschacht eingebracht werden.
Das neue Verfahren zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß es leicht durchführbar ist und ohne Einsatz von
zusätzlichen Rühr- oder Schaufelwerken zu rieselfähigen Calciumsulfat-Hydrat-Kristallen führt, die entweder
nach Verlassen des Heißgasschachtes als Fertigprodukte in Verpackungsanlagen verpackt oder aber in
Trocknern, Zerkleinerungsanlagen, Misch- und Gießanlagen weiterbehandelt werden.
Ein weiterer Vorteil des neuen Verfahren;; wird schließlich noch darin gesehen, daß es nicht allein zur
Trocknung von feuchten Calciumsulfat-Hydrat-Kristallen
geeignet ist, sondern darüber hinaus gleichzeitig zur Entfernung von Kristallwasser eingesetzt werden kann,
hier zur Umwandlung von feuchtem, aus Trennanlagen ausgetragenem Calciumsulfat-Dihydrat in /Ϊ-Calciumsulfat-Halbhydrat.
Feuchtes Calciumsulfat-Halbhydrat geht bekanntlich bei Temperaturen unterhalb 1000C. sehr rasch in das
harte Dihydrat über, so daß die mittels bekannter Vorrichtung in Trockner eingetragenen und zu trocknenden
Halbhydrate häufig mit bereits ausgehärtetem Gips verunreinigt sind. Eine derartige Umwandlung ist
bei dem neuen Verfahren nicht zu befürchten, so daß Verkrustungen bzw. Verstopfungen auch in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht auftreten.
Anhand der F i g. 1 und 2 soll nun der Gegenstand der Erfindung am Betspiel einer Zentrifuge noch näher
erläutert werden.
F i g. 1 zeigt den Seitenriß einer besonders vorteilhaften Vorrichtung nach der Erfindung. Die Suspensionstrennanlage
ist hier eine Zentrifuge, die durch die Bezugsziffer 2 gekennzeichnet ist. Der Bereich der
Austragung, die beispielsweise eine Austragsschnecke oder ein anderes bekanntes Austragsorgan sein kann, ist
durch die Bezugsziffer 1 angedeutet. Die zu behandelnde wäßrige Calciumsulfat-Hydrat-Kristall-Suspension
wird der Zentrifuge 2 über das Einlaufsrohr 13 kontinuierlich zugeführt. Der Heißgasschacht 3 besteht
aus einem doppelwandigen Schacht 3, 4, in dessen Innenraum die zur Trocknung vorgesehenen Heißgase
über den Stutzen 5 eingeleitet werden. Im Anwendungsbeispiel betrug die Temperatur der Heißgase bei Eintritt
in den Stutzen 5 etwa 600°C und bei Austritt aus dem Heißgasschacht 3 etwa 120°C. Selbstverständlich ist der
Gegenstand der Erfindung nicht auf diese Temperaturangaben beschränkt. Die Temperatur der zur Aufheizung
der inneren Wand 7 des Doppelmantels und/oder
Trocknung des feuchten Gutes im Heißgasschacht 3 vorgesehenen Gase richtet sich nach den Eigenschaften
des zu trocknenden bzw. schonend zu behandelnden Calciumsulfat-Hydrates, der Art der zu entfernenden
Flüssigkeit sowie den technischen Gegebenheiten der Betriebsanlage.
Die Länge des Heißgasschachtes betrug im Anwendungsbeispiel etwa 2 m und die Querschnittsfläche
0,25 m2.
Wie bereits erwähnt, strömt das bei 5 eingeführte Heißgas durch das Innere des doppelwandigen Schachtes
4 nach oben, wobei in diesem Falle die Wand 7 des Doppelmantels auf eine mittlere Temperatur von etwa
3000C aufgeheizt wird. Arn oberen Ende des Heißgasschachtes
wird das aus dem Doppelmantel austretende Heißgas über die strömungs!eitenden Einbauten 9, z. B.
Leitbleche oder Leitschaufeln, im Dom 6 nach unten umgelenkt. Das abwärtsströmende Gas trifft nunmehr
auf die Strömungsglocke 10, unter der beispielsweise der Rotor 12 mit dem Austragungsbereich 1 der
Zentrifuge 2 angeordnet ist. Dabei wird die Strömungsglocke 10 aufgeheizt, so daß das aus der 7.?ntrifi*ge
ausgeschleuderte und zu Verklebungen neigende Calciumsulfat-Halbhydrat im gesamten Streubereich
nur mit heißen Wandungen in Berührung kommt.
Für den Gegenstand der Erfindung hat es sich noch als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn die
Strömungsglocke 10 in ständiger Rüttelbewegung gehalten wird. Hierzu ist die pneumatisch, elektrisch
oder hydraulisch angetriebene Rüttelvorrichtung 11 vorgesehen, mittels der ein Ansetzen der zu trocknenden
Calciumsulfat-Hydrat-Kristalle mit Sicherheit ausgeschlossen
wird. Auf diese Weise ist es möglich, die Verweilzeit der Calciumsulfat-Hydrat-Kristalle innerhalb
des Schachtes genau vorzugeben und somit Produkte gleichmäßiger Zusammensetzung zu erzielen.
Das abwärtsströmende Gas trifft unterhalb der Strömungsglocke unmittelbar auf die ausgeschleuderten
Calciumsulfat-Hydrat-Kristalle, so daß eine spontane Trocknung eintritt und die Bildung von Knollen oder
Agglomeraten verhindert wird. Das ganz oder teilweise getrocknete Calciumsiilfat-Hydrat verläßt den Heißgasschacht
über die mit 14 angedeutete Austrittsöffnung und wird entweder in der Vorrichtung 15, die
beispielsweise ein Trommel- oder Etagentrockner sein kann, nachpetrocknet und/oder in Zrrkleinerungsanlagen,
wie Mühlen, auf die gewünschte Korngröße gebracht.
Für den störungsfreien Ablauf des Verfahrens nach der Erfindung hat es sich weiterhin als zweckmäßig
erwiesen, entweder die Form der Strömungsglocke selbst dem Eintragsorgan, hier dem Rotor der
Zentrifuge, anzupassen oder aber diese mit entsprechenden Leitblechen zu versehen.
F i g. 2 stellt einsn Querschnitt der in F i g. I im
Seitenriß gezeigten Vorrichtung dar. Die Bezugsziffeni haben hierbei die gleiche Bedeutung wie in F i g. I.
Mittels der eben beschriebenen Vorrichtung konnten pro Stunde 1,5 to dt-Calciumsulfat-Halbhydrat mit
einem Feuchtigkeitsgehalt von ca. 15 Gewichtsprozent
getrocknet werden. Zur Trocknung wurden 450Om3
Rauchgas mit einer Temperatur von ca. 6000C benötigt.
Die Abgastemperatur betrug etwa 12O0C. Das getrocknete
Produkt hatte eine gute Rieselfähigkeit und enthielt kein Calciumsulfat-Dihydrat. Der Kristallwassergehalt
des (X-Halbhydrates betrug 5,5 Gewichtsprozent. Das Produkt kann sofort einer Weiterverarbeitungsanlage,
z. B. Absackanlage, zugeführt v/erden.
In einem anderen Beispiel wurden die von einer Dekantierzentrifuge ausgeschleuderten Calciumsulfat-Dihydrat-Kristalle
(0,8 to/h) in dem Heißgasschacht getrocknet und in ^-Calciumsulfat-Halbhydrat übergeführt.
Der Feuchtigkeitsgehalt des Zentrifugenproduktes betrug hierbei 25 Gewichtsprozent und die
Temperatur der Heißgase 6000C. Die pro Stunde in den
ίο Heißgasschacht eintretenden 4500 m3 Heißgase bewirkten
eine spontane Trocknung des Dihydrates sowie eine Umwandlung (Calcination) desselben in ^-Calciumsulfat-Halbhydrat
Das Abgas hatte beim Austritt aus der Austrittsöffnung 14 eine Temperatur von etwa 1800C.
Der Feuchtigkeitsgehalt des so hergestellten 0-Halbhydrates
betrug 0 Gewichtsprozent und der Kristallwassergehalt 5,8 Gewichtsprozent. Calciumsulfat-Dihydrat
konnte in dem fertigen Produkt nicht nachgewiesen werden. Auch hier wurde das erfindungsgemäß
hergestellte Calciumsulfat-Halbhydrat sofort einer Weiterverarbeitungsanlage zugeführt, und zwar einer
Absackvorrichtung.
Mit den nachstehenden nachgebrachten Beispielen soll nun das erfindungsgemäße Verfahren noch näher
erläutert werden:
Beispiel Ϊ
In die vorbeschriebene Vorrichtung wurden von einer Dekantierzentrifuge pro Stunde 1,5 t alpha-Calciumsulfat-Halbhydrat
mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 15 Gew.% eingetragen. Das im Doppelschacht der
Vorrichtung eintretende Heißgas hatte eine Temperatur von 6000C und verließ den nachgeschalteten
Stromtrockner mit einer Abgastemperatur von 120°C.
Die Anlage wurde kontinuierlich betrieben und blieb frei von Anbackungen an den Schachtwänden. Das
Endprodukt ist pulverförmig. Es hatte einen Kristallwassergehalt von 5,5%.
Von einer Dekantierzentrifuge wurde pro Stunde 0,8 t Calciumsulfat-Dihydrat mit einem Oberflächenwassergehalt
von 25 Gew.% in die Vorrichtung eingetragen. Das direkt und indirekt heizend °intretende
Heißgas hatte eine Temperatur νη,τ 6000C und
trocknete bzw. calcinierte in dem zur Weiterverarbeitung führenden Schacht und im nachgeschalteten
Stromtrockner im Gleichstrom das Calciumsulfat-Dihydrat zu beta-Calciumsulfat-Halbhydrat. Die Abgastemperatur
am Ende des Stromtrockners betrug 180° C. Das
ausgetragene Produkt war pulverförmig. Die Vorrichtung gestattete einen kontinuierlichen Betrieb ohne
Reinigungsphasen.
B e i s ρ i e I 3
Über eine Denantierzentrifuge wurden in die
Vorrichtung pro Stunde 1000 kg Calciumsulfat-Dihydrat mit 25 Gew.% Oberflächenfeuchte eingetragen.
Die eintretende Heißgastemperatur h°trug 5000C. Die
Abgastemperatur am nachgeschalteten Stromtrockner hatte 120°C. Zum Austrag kam pulverförmig knollenfreies
Produkt mit einem Kristallwassergehalt von 20%. Die Trocknung des Calciumsulfat-Dihydrats konnte
kontinuierlich ohne Anbackungen in der Eintragsvor-
6^ richtung betrieben werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur schonenden. Verklebungen und Anbackungen vermeidenden Behandlung von CalciumsuIfat-Hydrat-Kxistalien,
die in an sich bekannter Weise aus wäßriger Suspension abgeschieden
wurden, zwecks Oberführung in eine Weiterverarbeitungsanlage,
dadurch gekennzeichnet, daß die feuchten Calciumsulfat-Hydrat-Kristalle im Anschluß an die Trennung von der Suspensionsflüssigkeit
in einem, die Suspensionstrennanlage und die Weiterverarbeitungsanlage verbindenden heißen
Schacht direkt in einen heißen Gasstrom eingebracht und durch diesen im Gleichstrom in die
Weiterverarbeitungsanlage überführt und die Schachtwände durch den heißen Gasstrom vor
Aufnahme der Kristalle aufgehellt werden.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansp-uch I1 gekennzeichnet durch einen doppelwandigen
Schacht (3, 4) mit Innenwand (7), Heißgaseinlaß (5), Dom (6) mit strömungsleitenden
Einbauten (9), Strömungsglocke (10) und Austrittsstutzen (14), wobei oberhalb der Strömungsglocke
eine Rüttelvorrichtung (11) angeordnet ist und unterhalb der Strömungsglocke die Zentrifuge (2)
mit in den Schacht (3) mündenden Austragsbereich (1)·
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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-
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- 1970-02-12 DE DE19702006366 patent/DE2006366C3/de not_active Expired
Also Published As
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