DE2005010B2 - Vorrichtung zum Abkühlen und Naßabscheiden heißer metalloxidhaltiger Reaktionsgase - Google Patents
Vorrichtung zum Abkühlen und Naßabscheiden heißer metalloxidhaltiger ReaktionsgaseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abkühlen von heißen metalloxidhaltigen Gasen und Abscheiden
der darin enthaltenen Feststoffteilchen.
Bisher sind schon eine ganze Reihe von Verfahren bekanntgeworden, wie Produkte, die bei der Gasphasenreaktion
von Metall- oder Metalloidhalogeniden mit Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen entstehen,
abzukühlen und die Feststoffteilchen aus dem Reaktionsgas abzuscheiden sind.
Die meisten bisher bekannten Verfahren beziehen sich darauf, daß das Feststoff/Gas-Gemisch zunächst
stark abgekühlt und dann - nach eventueller Voragglomeration - nach konventionellen Methoden abgeschieden
wird. In der US-PS 2789886 wird z. B. ein Verfahren beschrieben, nach dem die Abkühlung des
Feststoff/Reaktionsgas-Stromes in wassergekühlten Röhren erfolgt. Eine Vielzahl von Röhren ist hierbei
hintereinander angeordnet; sie sind durch 180"-Kriimmer miteinander verbunden. Um die Wände,
insbesondere an den Umlenkungen freizuhalten, werden Feststoffe eingefahren, die bei den herrschenden
Temperaturen sublimieren; hierzu wird Trockeneis vorgeschlagen.
Im Prinzip wird diese Arbeitsweise bereits in der US-PS 2721626 beschrieben. Nach Passieren dos
Kühlers erfolgt die Abscheidung des Pigments auf konventionelle Weise, ■/.. B. durch elektrostatische
Gasreinigung, in Zyklonen oder Filtern.
Die Nachteile einer derartigen Arbeitsweise liegen auf der Hand. Die Abkühlung der Gassuspension
durch indirekten Wärmeaustausch über die Wand ist schwierig und langwierig. Das Problem, bei dieser Arbeitsweise
die Wand des Wärmeaustauschers, insbesondere an Umlenkungen, freizuhalten, ist oben schon
erwähnt worden.
Diskutiert wurde ebenfalls, die Gassuspension mit
kaltem Rückgas abzukühlen. Für eine Abkühlung auf niedrige Temperaturen sind aber große Kaltgasmengen,
große Abscheider und Gebläse erforderlich. Eine Ausweichmöglichkeit bietet noch der Kontakt mit
kalten Festkörpern. Nach der DE-AS 1033192 erreicht
man die Kühlung des Produktstromes dadurch, daß wesentlich kälteres, feinverteiltes TiO2 in die abzukühlende
Suspension eingeführt wird. Ein ähnliches Prinzip wird in der DE-AS 1231224 verfolgt. Die
Kühlung einer gasförmigen Dispersion von TiO2-Pigment
in den Reaktionsabgasen soll dadurch bewerkstelligt werden, daß die Dispersion durch einen senkrechten
Turm im Gegenstrom zu herabrieselnden inerten Kühlteilchen nach oben geführt wird. Bei all
diesen bisher behandelten Verfahrensweisen wird eine konventionelle Abscheidung vorgeschlagen; es
werden erwähnt Zyklone, normale Staubfilter und die elektrische Gasreinigung. Diese Methoden sind aber
bei diesen sehr feinteiligen Produkten allesamt problematisch, da man entweder sehr große Filterflächen
in Kauf nehmen oder wenigstens eine Voragglomeration durchführen muß. In der DE-AS 1147207 wird
ein Verfahren beschrieben, in dem die Abscheidung von TiO2 aus der Gasphase dadurch erreicht wird, daß
das im Gas enthaltene TiO2 in einem Fließbett aus gröberem TiO2 festgehalten wird. Schließlich sei die
DE-AS 1284955 erwähnt, bei der die zur Abscheidung notwendige Voragglomeration dadurch erreicht
wird, daß Gas und Produkt teilweise im Kreis gefahren werden unter Aufrechterhaltung starker Turbulenz;
u. U. durch Einbau eines schnell rotierenden Flügelrades.
Die Trockenabscheidung von feinteiligen Oxiden, die durch Verbrennen der entsprechenden Halogenide
hergestellt werden, hat aber noch weitere Nachteile. Die abgeschiedenen Feststoffe haben an der
Oberfläche Halogen, also insbesondere Chlor, stark absorbiert und müssen von diesem befreit werden.
Das kann geschehen, indem man das Produkt in einem zusätzlichen Arbeitsgang auf ca. 600° C erhitzt.
Sollen die Produkte einer Nachbehandlung unterworfen werden, müssen sie in Wasser dispergiert werden.
Dies bereitet jedoch bei trocken abgeschiedenen Produkten Schwierigkeiten.
Weit effektvoller als die Abkühlung mit Gas oder mit kaltem Feststoff ist die Abkühlung mit Flüssigkeit.
Ein derartiges Verfahren und eine Vorrichtung hierzu wurde auch bereits in der DE-AS 1194832 vorgeschlagen.
Die Abkühlung der heißen TiO2-haltigen Reaktionsgase erfolgt dabei mit Wasser. Dazu wird
der Produktstrom durch ein senkrechtes dünnes Rohr geleitet, an dessen Innenwand ein fließender Wasserfilm
aufrechterhalten wird.
Die Abtrennung des Feststoffes selbst läßt sich auf nassem Wege bewerkstelligen, indem das Pigment aus
dem Gasstrom gewaschen wird.
Dabei besteht jedoch die Gefahr, daß einerseits Cl2
mit H2O unter Bildung von HCl reagiert und daß andererseits
Verstopfungen beim Übergang trokken-naß auftreten können.
Aus der DE-AS 1097958 ist ein Verfahren bekannt, bei dem heiße Titandioxid-haltige Gasgemische
mit Wasser in Sprühkühltürmen abgeschreckt werden. Auch bei diesem bekannten Verfahren ist der
Chlorverlust infolge Reaktion mit Wasser unerwünscht hoch.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Abkühlen und Naßabscheiden hei-
ßer metalloxidhaltiger Reaktionsgase, wie sie bei der Reaktion zwischen gasförmigen Metallhalogeniden
und Sauerstoff-haltigen Gasen entstehen, zur Verfügung
zu stellen, bei der einerseits die Chlorverluste möglichst gering sind, andererseits Verstopfungen
beim Übergang trocken—naß vermieden werden können.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit eine Vorrichtung zum Abkühlen und Naßabscheiden
heißer metylloxidhaltiger Reaktionsgase, wie sie bei
der Reaktion zwischen gasförmigen Metallhalogenide η und Sauerstoff-haltigen Gasen entstehen, bestehend
aus
a) einem ganz oder teilweise porös ausgeführten zylindrischen Rohrstück 5, versehen mit Kühlvorrichtung
2, ringförmigem Verteilerraum 3 und Stutzen 4 für die Gaszufuhr;
b) einem zweiten Rohr, in das das Rohrstück 5 zentral eingesteckt ist, mit einem zylindrischen oberen
Teil 6, einem konvergierenden mittleren Teil 9 und einem zylindrischen Teil 11, wobei
der öffnungswinkel des konvergierenden Teils größer als 7° ist;
c) einem am oberen Ende des konvergierenden Teils angebrachten Ringspalt 10, einem oder
mehreren Stutzen 7, gegebenenfalls mit Drall erzeugenden Einbauten, für die Flüssigkeitszufuhr;
und
d) am zylindrischen unteren Teil des Rohres 6 befindlichen schräg nach unten gerichteten und in
ihrer Strahlrichtung verstellbaren Düsen 12.
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung schafft jedes der eingesetzten Einzelmerkmale die Voraussetzung
für die erfolgreiche Wirkung der weiteren Elemente. So ist die poröse Wand Voraussetzung dafür,
daß am Übergang trocken-naß keine Zusetzungen auftreten. Im konvergierenden Teil erfolgt neben einer
weiteren Abkühlung die Benetzung, weiche Voraussetzung für die nachfolgende Abscheidung ist. Die
Abscheidung erfolgt durch schräg nach unten gerichtete Düsen in einem zylindrischen Rohr, wodurch unerwünschte
Rückkoppelungen, insbesondere auf den Reaktor, vermieden werden. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung umfaßt eine Vielzahl von Merkmalen, die auch nur zum Teil, beispielsweise aus der US-PS
2913232 und DD-PS 57844 bekannt waren. Die funktioneile Zusammenwirkung der Merkmale der
erfindungsgemäßen Vorrichtung und die damit erzielbaren Vorteile waren überraschend.
Die Abkühlung und Abscheidung kann z. B. so durchgeführt werden, daß die Gas/Feststoffsuspension
mit kaltem, entstaubtem Rückgas erst auf Temperaturen von 600-800° C abgekühlt wirf, dann in
einem Raum, dessen Wände mit einer rotierenden Flüssigkeitsschicht bedeckt sind, weiter abgekühlt
wird und dann in einem zylindrischen Teil durch eine Suspension, die durch Düsen eingeführt wird, die
Feststoffpartikel völlig benetzt und abgeschieden werden.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, daß bei der Herstellung feinteiliger anorganischer Oxide durch
Reaktion der entsprechenden Halogenide mit Sauerstoff oder sauerstoff haltigen Gasen das Produkt durch
eine umlaufende Suspension des besagten Feststoffes in Wasser in der aus einem konvergierenden und einem
zylindrischen Teil bestehenden Vorrichtung mit Wasser abgeschreckt, benetzt und darin abgeschieden
wird, wobei die umlaufende Suspension in einem Wärmeaustauscher gekühlt wird, so daß der Hauptteil
der aus der Reaktion abzuführenden Wärme mit Kühlwasser abgeführt werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann zum Ab-
"> kühlen von Reaktionsgasen und zum Abscheiden von darin enthaltenen Feststoffteilchen, wie sie bei Gasphasenreaktionen
zwischen Metall- oder Metalloid-Halogeniden, z. B. der Chloride von Titan, Silicium,
Zirkon, Eisen, Zink, Chrom oder Aluminium und
κι sauerstoffhaltigen Gasen bei Temperaturen von etwa
900-1500° C entstehen, verwendet werden. Die Reaktionsgase bestehen im wesentlichen aus Halogen,
z. B. Chlor. Diesem kann jedoch ein gewisser Anteil von Inertgasen, wie Stickstoff, Kohlenoxide, Sauer-
r> stoff oder Edelgase zugemischt sein.
Die Abkühlung der heißen Reaktionsgase erfolgt zunächst mit einem kalten Gas. Als kaltes Gas kommen
grundsätzlich solche Gase in Frage, die mit dem Reaktionsgas bzw. den darin enthaltenen feinteiligen
_'ii Oxiden keine weiteren Reaktionen eingehen, z. B.
eignen sich Gase wie Stickstoff, Luft oder Chlor. Auch das Eindüsen und Verdampfen von bei Normalbedingungen
als Flüssigkeit vorliegenden Stoffen, wie z. B. Wasser, kann angewandt werden. Vorzugsweise wird
r> jedoch kaltes gereinigtes Rückgas, das auch im Kreislauf geführt werden kann, verwendet. Die Menge des
zugemischten Gases muß so bemessen werden, daß die Temperatur des abzukühlenden metalloxidhaltigen
Gases auf die gewünschte Temperatur von ca.
in 600-800° C abgekühlt wird. Dabei beträgt die Temperatur
des zugemischten Gases etwa 10° C bis 50° C. Im Anschluß an diese Vorkühlung wird die Gas/
Feststoff-Suspension mit einer Geschwindigkeit von etwa bis 10-100 m/sec in ein nach unten konisch zulaufendes
Rohr eingeleitet, dessen Wände mit einer Flüssigkeit bespült sind. Zur Aufrechterhaltung einer
Flüssigkeitsschicht an den Wänden kommen sowohl Flüssigkeiten als auch Suspensionen in Frage. Besonders
gut eignen sich Wasser oder eine wäßrige Suspension der entsprechenden im Gas enthaltenen Oxidteilchen.
In diesem Raum wird nun das bereits vorgekühlte, Oxidteilchen enthaltende Reaktionsgas
sehr stark abgekühlt. Zusammen mit der starken Abkühlung tritt auch eine gewisse Benetzung der Fest-
4-) Stoffteilchen auf.
Dem konvergierenden Teil nachgeschaltet ist eine Zone, in dem über vorzugsweise nicht radial angeordnete
Düsen Flüssigkeit in den Gasstrom bzw. in die Gas-Feststoff-Suspension eingespritzt wird und in
-,ο dem die Feststoffteilchen weiter benetzt werden.
In dieser Zone kommen als Einspritzflüssigkeiten wieder Wasser oder eine wäßrige Suspension des im
Gas suspendierten Feststoffes in Frage.
Unterhalb der Düsen ist die Temperatur auf unter 100° C abgesenkt, und die Feststoffteilchen sind von
der Flüssigkeit vollständig umhüllt. Die Geschwindigkeit der Suspension in diesem Bereich bewegt sich
etwa zwischen 2,5 und 25 m/sec.
Die Abscheidung des in der Suspension enthaltenen
bo feinteiligen Oxids erfolgt in an sich bekannter Weise,
dazu kann das Gas-Flüssigkeits-Gemisch nach dem Abkühlen und Suspendieren z. B. in einen Vorabscheider
geleitet werden, in dem eine Abtrennung der Suspension erfolgt. Das Gas kann dann zur weiteren
b5 Wäsche in eine Sprühturm geleitet werden. Das Gas/
Flüssigkeits-Gemisch kann aber auch direkt in einen Waschturm geleitet werden. Das Endgas wird anschließend
in einer Verfahrensstufe mit kaltem
Frischwasser im Gegenstrom gewaschen.
Das verbleibende Gas, z. B. Chlor geht, evtl. nach einer Endreinigung, in einer elektrischen Gasreinigungsanlage
durch eine Trocknung und kann dann anschließend wieder verwendet werden, z. B. zur Chlorierung
von Titanerzen.
Die bei den Abscheidungs- und Waschprozessen in der erfindungsgemäßen Vorrichtung anfallende
Suspension wird in einem Behälter gesammelt. Dieser Behälter dient gleichzeitig als Pumpenvorlage. Über
die dazugehörige Pumpe lassen sich alle Bespülungsund Wascheinrichtungen, die mit Suspensionen gespeist
werden, versorgen. Die Produktion wird als wäßrige Suspension abgenommen und kann dann,
evtl. nach erfolgter Eindickung, z. B. einer Nachbehandlung zugeführt werden.
In den Kreislauf der Suspension kann zusätzlich ein Kühler eingebaut werden. So kann die Bespülung über
die Düsen stets mit kalter Suspension vorgenommen werden. Der Hauptteil der im Prozeß anfallenden
Wärme wird dann in diesem Kühlsystem mit Hilfe von Kühlwasser abgeführt.
Da die Produktion in Form einer Suspension anfällt, muß laufend Frischwasser nachgeliefert werden.
Dies erfolgt zweckmäßigerweise so, daß z. B. der letzte Waschvorgang mit Frischwasser durchgeführt
wird.
Um die Löslichkeit von Chlor in der Suspension gering zu halten und um die Reaktion zwischen Wasser
und Chlor weitgehend auszuschließen, empfiehlt es sich, die Temperatur der Suspension zwischen 40
und 70° C zu halten.
Beim eigentlichen Abkühlen und Waschen des Produktstromes in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
genügt es allerdings nicht, nur die Temperatur der eingefahrenen Suspension niedrig zu halten. Es
muß auch die Menge der Suspension so abgestimmt sein, daß die Temperaturerhöhung über das angegebene
Maß nicht hinausgeht. Die Acidität in der umlaufenden Suspension soll 15 g/l HCl nicht übersteigen;
bei der beschriebenen Arbeitsweise ist es möglich, sogar deutlich unter 15 g HCl/1 zu bleiben.
In den Fig. 1 bis 4 sind erfindungsgemäß geeignete Vorrichtungen dargestellt. In Fig. 1 bedeuten 1 das
Einleitungsrohr für das Reaktionsgemisch, 2 ein wassergekühltes Rohr, 3 einen Verteilerraum für das
Kühlgas, 4 einen Stutzen für die Gaszufuhr, 5 ein poröses Rohr, 6 oberes zylindrisches Rohr des Wäschers,
7 Flüssigkeitszuführung, 8 einen Zwischenraum, 9 einen konischen Teil des Wäschers, 10 einen Ringspalt,
11 den unteren zylindrischen Teil des Wäschers, und
12 sind Düsen. In Fig. 2 ist der Schnitt A-A aus Fig. 1 dargestellt.
Fig. 3 zeigt eine mögliche Anordnung gemäß einem anderen Vorschlag. Dabei sind 13 die Zufuhr
für Kaltgas, 14 ein Umlenkkasten, 15 ein umlaufender
Rahmen und 16 eine Vorrichtung, die der groben Trennung von Flüssigkeit und Gas dient Diese Vorrichtung
kann auch als Waschturm ausgebildet sein.
Fig. 4 zeigt eine weitere mögliche Anordnung; darin stellt 17 den Reaktorunterteil und 18 die Reaktorwand
dar, 19 ist ein ringförmiger Verteilerraum für
das Kaltgas, 20 ein Gaszuführungsstutzen, 21 Düsen, 22 ein Waschturm, 23 eine Pumpenvorlage und 24
eine Pumpe.
Anhand der Fig. 1 bis 4 wird die Verfahrensdurchführung
in den Vorrichtungen in einer vorteilhaften Ausführungsform erläutert
Das bei 1 (Fig. 1) aus dem Reaktor austretende Reaktionsgemisch, bestehend aus dem feinteiligen
Oxid als Suspension in den Reaktionsabgasen, die im wesentlichen ans Chlor bestehen, wird zunächst auf
Temperaturen von 600-800° C abgekühlt. Vorteilhaft ist die Abkühlung durch Zugabe %'on kaltem, entstaubtem
Rückgas.
An die Eintrittsleitung 1 schließt sich ein poröses Rohr 5 an, das in den Oberteil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung hineinragt. Es besteht aus einem wassergekühlten, rohrförmigen Teil 2 sowie einem Verteilungsraum
3 für das Gas, das durch Stutzen 4 zugeführt wird und dann durch das poröse Rohr 5 strömt.
Auch die Stirnfläche des eingesetzten Rohres, die zum konvergierenden Teil hin gerichtet ist, ist porös
ausgeführt.
Bei poröser Ausführung dieses Einsteckrohres und Durchdrücken von Gas durch den porösen Rohrteil
kann die Bildung störender Ansätze und Verstopfungen am Übergang trocken/naß verhindert werden.
Daran schließt sich der eigentliche Wäscher an. Er besteht aus einem zylindrischen Teil 6, in den das poröse
Rohr 5 eingesteckt ist. Durch zwei oder mehrere tangential angestellte Düsen 7 wird Flüssigkeit, vorteilhaft
flüssige Suspension, eingefahren. Die Düsen sind vorzugsweise in Form flacher Schlitze ausgebildet,
um die Rotation der Flüssigkeit im Raum zwischen dem eingesetzten rohrförmigen Teil 8 zu erhöhen.
Der mit Drall behaftete, nach unten durch den Ringspalt 10 strömende Flüssigkeitsfilm bedeckt völlig
den zylindrischen und konischen Teil des Wäschers 9. Das eingesetzte Teil 8 begrenzt den Raum,
in dem die Flüssigkeit rotiert, und begünstigt eine gleichmäßige Verteilung der Flüssigkeit durch den
Spalt 10. Teil 8 verhindert gleichzeitig, daß Flüssigkeit gegen das Einsteckrohr 2 und gegen die untere Stirnfläche
des porösen Rohres 5 spritzt.
Eine Erzeugung der Rotation ist auch durch entsprechende Einbauten und schräggestellte Düsen im
Bereich des Spaltes 10 möglich. Im zylindrischen Teil unterhalb des Spaltes 10 und im konischen Teil des
Wäschers 9 werden Ansätze wirksam verhindert, zugleich werden durch Verdampfung von Flüssigkeit
eine Abkühlung der Gassuspension und eine teilweise Belegung der Teilchenoberflächen mit Flüssigkeit bewirkt.
Dieser Vorgang ist wesentlich, weil dadurch die Auswaschung im nachfolgenden Teil der Vorrichtung
begünstigt wird. Der Winkel ist größer als 7°, vorzugsweise 15° bis 45°.
Der konische Teil 9 des Wäschers geht über in den zylindrischen Teil 11, in dem kurz nach Übergang in
zylindrischen Teil 11, in dem kurz nach Übergang in diesen vorzugsweise mehrere Düsen 12 eingesetzt
sind, durch die Flüssigkeit in den Innenraum zugeführt
Es muß vermieden werden, daß die Flüssigkeitsstrahlen so aufeinandertreffen, daß der Durchgang im
Es muß vermieden werden, daß die Flüssigkeitsstrahlen so aufeinandertreffen, daß der Durchgang im
werden. Günstig ist eine schräg nach unten gerichtete, nicht radiale Anordnung der Düsen nach Fig. 2.
Es können auch andere Vorrichtungen zur gleichmäßigen Verteilung der Flüssigkeit über den Querschnitt
des Teiles 11 eingesetzt werden. Beispielsweise kann die Flüssigkeit in Strömungsrichtung durch im
Innern des Teiles 11 oder 9 eingebaute Vollkegeldüsen oder Hohlkegeldüsen zugeführt werden.
Bei kleinen Durchmessern ist es außerdem möglich, die Flüssigkeit dadurch in den Gasraum zu bringen,
daß man beim Übergang vom konvergierenden zum zylindrischen Teil oder im Oberteil des letzteren einen
Ring einsetzt, auf den die aus dem konvergierenden Teil kommende Flüssigkeit auffließt und dadurch wenigstens
teilweise in den Gasraum abgelenkt wird.
Im Bereich des Teiles 11 erfolgt die restliche Abkühlung und die Vergrößerung der Partikelmasse
durch Umhüllung mit einer Flüssigkeitshaut, durch Agglomeration von Teilchen und durch Anlagerung
an Flüssigkeitstropfen. Dadurch wird die Abscheidung des Feststoffes in nachgeschalteten Anordnungen
wesentlich erleichtert.
Das Rohr 11 und die Einleitung 1 können vorzugsweise annähernd mit gleichem Querschnitt ausgeführt
werden. Infolge der Abkühlung der heißen Gase ist im Teil 11 die Gasgeschwindigkeit relativ gering. Somit
kann die erfindungsgemäße Anordnung mit einem erstaunlich geringen Druck- bzw. Energieverlust betrieben
werden.
Das Gas-Flüssigkeitsgemisch kann nach dem erfindungsgemäßen Wäscher zunächst in einen Vorabscheider
16 geleitet werden, in dem eine grobe Abtrennung der Suspension erfolgt, oder direkt in einen
Waschturm geleitet werden.
Fig. 3 zeigt eine mögliche Kombination der erfindungsgemäßen
Anordnung. Das aus dem Reaktor kommende ausreagierte Gemisch wird zunächst mit Kaltgas versetzt, das bei 13 parallel zur Wand durch
einen Ringspalt zugegeben wird. In einem Umlenkkasten 14 - gemäß einem anderen Vorschlag - mit umlaufendem
Rahmen 15 wird das Reaktionsprodukt gleichmäßig auf 600 bis 800° C gekühlt und tritt dann
bei 1 in die erfindungsgemäße Vorrichtung ein.
Eine andere mögliche Anordnung zeigt Fig 4. Das aus dem Reaktor austretende Reaktionsgemisch, bestehend
aus dem feinteiligen Oxid als Suspension in den Reaktionsabgasen, die im wesentlichen aus Chlor
bestehen, tritt bei 1 aus dem Reaktor aus. Die Abkühlung der Suspension auf 600-800° C erfolgt durch
Zugabe von Kühlgas über Stutzen 20, ein Zwischenstück 19 und über mehrere über den Umfang verteilte
Düsen 21. Die Düsen sind abwärts geneigt, um einem Rückstau und zu starker Turbulenz in diesem Bereich
entgegenzuwirken. Nach Passieren des erfindungsgemäßen Wäschers geht der Gasstrom von unten nach
oben durch den Waschturm 22 und wird im Gegenstrom mit Suspension besprüht. Hierbei erfolgt eine
sehr weitgehende Abscheidung des feinteiligen Oxids.
Zur Veranschaulichung der Erfindung dient das folgende Beispiel:
Im Reaktor wurde dampfförmiges TiCl4, das soviel
Al2O3 enthielt, daß das sich bildende TiO2 1 Gew.-%
Al2O3 (bezogen auf TiO2) enthielt, mit heißem sauerstoffhaltigen
Gas umgesetzt.
Dazu wurde das TiCl4 zunächst verdampft, dann
erhitzt und nach Zumischung des Al2O3-Dampfes mit
470° C über eine Mischvorrichtung in den Reaktor eingefahren. Gleichzeitig wurde ein ca. 1820° C heißes
O2/CO2-Gemisch senkrecht zum TiCl4-Strom eingefahren.
Der Sauerstoff wurde mit 30% Überschuß, bezogen auf die Stöchiometrie, eingesetzt. Die theoretische
Mischtemperatur des Reaktionsgemisches (also ohne Berücksichtigung der Reaktionswärme)
betrug 946° C.
Nach erfolgter Reaktion trat folgendes Gemisch aus dem Reaktor aus:
244 NmVh Reaktionsgas mit 200 kg/h TiO2: das
Gas enthielt 77,0 Vol-% Chlor, 12,6 Vol-% CO2 und
10,4 Vol-% O2.
Dieses Reaktionsprodukt trat bei 1 in die erfindungsgemäße Vorrichtung ein. Der Durchmesser an
dieser Stelle betrug 20 cm.
Das heiße Gas hatte bei Austritt aus dem porösen Rohr 8 in den konischen Teil 12 eine mittlere Geschwindigkeit
von ca. 14,6 m/sec. Das poröse Einsteckrohr mit einem Durchemsser von 20 cm und einer
Länge von 44 cm wurde mit 60 NmVh Kaltgas beaufschlagt. Zur Aufrechterhaltung des rotierenden
Wasserfilms in konvergierenden Teil des Wäschers wurden durch zwei tangential angestellte Düsen insgesamt
7,5 mVh Suspension eingefahren.
Die Temperatur des Gas/Suspensions-Gemisches hinter dem Wäscher lag im Bereich 55-60° C (ohne
Berücksichtigung des Wasserdampfes betrug die mittlere Gasgeschwindigkeit nach der Abkühlung im zylindrischen
Teil ca. 4,5 m/sec). Die Temperatur der Suspension wurde im Kreislauf vor Eingang in den
Kühler gemessen und bewegte sich dort im Bereich zwischen 45 und 55° C; hinter dem Kühler lag die
Temperatur bei ca. 40°C.
Die Suspension wurde mit 20% Feststoff gehalt im Kreislauf gefahren. Der HCl-Gehalt der Suspension
stellte sich bei 11,4 HCl/1 ein. Demnach betrug der
Chlorverlust 0,92%. Der Versuch wurde mehrere Tage störungsfrei gefahren. Nach Beendigung des
Versuches wurde der Wäscher abgebaut und untersucht. Das poröse Einsteckrohr hatte nur einen sehr
geringen Belag von trockenem, d. h. locker aufliegendem TiO2. Alle von Suspension bespülten Teile waren
frei von jeglichem Belag. Der Druckverlust in diesem Wäscher betrug 25—40 mm Wassersäule.
Bei anderen Ausführungen des Überganges trokken/naß traten u. a. teilweise hohe Druckverluste,
Versetzungen und hohe Druckschwankungen auf.
Bei Einsatz des erfindungsgemäßen Wäschers dagegen war der Betrieb gleichmäßig und störungsfrei.
Das Produkt erwies sich in der Suspension als so gut verteilt, daß es ohne zusätzliche Maßnahme sofort
einer Nachbehandlung zugeführt werden konnte.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist eine ganze Reihe von Vorteilen auf:
Die Abschreckung der heißen Suspension mit Wasser oder flüssiger Suspension erfolgt schnell und wirkungsvoll.
Am Übergang trocken/naß treten keine störenden Ansätze auf. Der Hauptteil der Wärme läßt
sich durch die Kühlung der Suspension abführen. Die Raum-Zeit-Ausbeute für den Kühl- und Waschvorgang
ist sehr groß, da der erfindungsgemäße Wäscher sehr klein dimensioniert sein kann.
Die Feststoffpartikel werden in der erfindungsgemäßen Vorrichtung schon teilweise abgeschieden, und
die Abscheidung in nachgeschalteten Apparaturen wird wesentlich verbessert.
Kennzeichnend sind weiterhin der geringe Druckverlust,
mit dem dieser Wäscher betrieben werden kann, und das Fehlen störender Druckschwankungen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Vorrichtung zum Abkühlen und Naßabscheiden heißer metalloxidhaltiger Reaktionsgase, wie sie bei der Reaktion zwischen gasförmigen Metallhalogeniden und sauerstoffhaltigen Gasen entstehen, bestehend ausa) einem ganz oder teilweise porös ausgeführten zylindrischen Rohrstück 5, versehen mit Kühlvorrichtung 2, ringförmigem Verteilerraum 3 und Stutzen 4 für die Gaszufuhr;b) einem zweiten Rohr, in das das Rohrstück 5 zentral eingesteckt ist, mit einem zylindrischen oberen Teil 6, einem konvergierenden mittleren Teil 9 und einem zylindrischen Teil 11, wobei der öffnungswinkel des konvergierenden Teils größer als 7° ist;c) einem am oberen Ende des konvergierenden Teils angebrachten Ringspalt 10, einem oder mehreren Stutzen 7, gegebenenfalls niit Drall erzeugenden Einbauten, für die Flüssigkeitszufuhr; undd) am zylindrischen unteren Teil des Rohres; 6 befindlichen schräg nach unten gerichteten und in ihrer Strahlrichtung verstellbaren Düsen 12.
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