DE2003693B2 - Verschlußkappe zum dichten Verschließen von Glasbehältern, bei der auf der Innenseite ein Dichtungswerkstoff aus einer Plastisolmischung aufgetragen ist - Google Patents
Verschlußkappe zum dichten Verschließen von Glasbehältern, bei der auf der Innenseite ein Dichtungswerkstoff aus einer Plastisolmischung aufgetragen istInfo
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Description
Die Verwendung von Plastisolen als Dichtungswerkstoffe,
die auf Polyvmylchlondbasis beruhen, ist fur
Verschlußkappen fur Glasbehälter bekannt Beispiele dafür lassen sich der US-Patentschrift 25 28 506 sowie
der US-Patentschnft 28 74 863 sowie der US-Patentschrift
32 83 936 entnehmen
Kommerziell, d h wirtschaftlich befriedigende Dichtungswerkstoffe fur Verschlußkappen müssen eine
Anzahl kritischer Eigenschaften besitzen, durch die sie
hochspezialisierte Werkstoffe und Zusammensetzungen darstellen Wahrend gewisse, auf Polyvinylchloridbasis
zusammengesetzte Dichtungswerkstoffe schon mit erheblichem wirtschaftlichem Erfolg eingesetzt werden
können, sind jedoch die Anforderungen, die an derartige
Massen gestellt werden, wesentlich großer, und es sind verbesserte Eigenschaften erwünscht
Der US-PS 33 56 625 liegt die Aufgabe zugrunde, den Fullstoffanteil der Plastisolmischung fur eine Verschlußkappe
der m Frage stehenden Art zu erhohen So können die Füllstoffe annähernd etwa die Hälfte der
gesamten Plastisolmischung ausmachen Das Plastisol gemäß dieser Druckschrift umfaßt ein Vmylchlorid-Polymer,
ein epoxydiertes ungesättigtes fettiges Ol sowie
Füllstoffe, wie Calciumcarbonat oder Bariumsulfat Das
epoxydierte ungesättigte fettige Ol bildet den Weichmacher
Es wurde allgemein gesagt gefunden, daß die meisten monomeren und polymeren Weichmacher, die den
Polyvinylchloridharzen zugefugt werden, um eine
angemessene Flexibilität und Nachgiebigkeit einzustellen, sehr leicht durch fettige oder ölige Substanzen aus
der Masse herausgezogen werden, so daß danach eine gesteigerte Gasdurchlassigkeit (d h em geringerer
Widerstand gegen eine Gasdiffusion) eintritt Eine möglichst niedrige Sauerstoffdurchlassigkeit ist besonders
bei Behaltern fur Nahrungsmittel von besonderem b5
Vorteil, weil derartige Produkte, insbesondere beispielsweise verarbeitete Fleischprodukte oder fettige oder
ölhaltige Nahrungsmittel, vor Sauerstoffzutntt geschützt
werden müssen, um eine Verfärbung, eine
Oxydation oder ein Ranzigwerden zu vermeiden
Aufgabe der Erfindung ist es, Verschlußkappen mit
Dichtungswerkstoffen zu schaffen, die sehr leicht und einfach aufgetragen werden können und durch Schmelzen,
d. h. Harten, bei erhöhten Temperaturen in einen
Zustand mit netzartiger Molekularstruktur uberfuhrbar sind, und die geringe Gasdurchlassigkeitszahlen aufweisen
Erfindungsgegenstand sind Verschlußkappen gemäß
den Ansprüchen.
Die Bezeichnung »carboxylgruppenhaltige Vmylchlond-Copolymere«
steht fur Stoffe, bei denen es sich um Copolymere von Vinylchlorid mit einem copolymensierbaren
athylenischen ungesättigten Carbonsaure-Comonomer, wie Maleinsäure, handeln kann. Es kann sich
bei diesen aber auch um Copolymere handeln, die ein
drittes athylenisch ungesättigtes copolymerisierbares
Monomer, wie beispielsweise Vinylazetat, Acrylnitril
oder Vinylidenchlorid, in Kombination mit Vinylchlorid
und dem Carbonsauremonomer enthalten
Die Vinylchloridkomponente des Copolymers ist in
einem Bereich von etwa 85 bis 99 Gewichtsprozent des Copolymers vorgesehen, wahrend der Anteil des
copoiymerisierbaren Carbonsauremonomers im Bereich
von etwa 1 bis 5% hegt Das dritte copolymensierbare
Monomer ist, falls es verwendet wird, im
Copolymer in einem Bereich von etwa 1 bis 15 Gewichtsprozent enthalten.
Carboxylgruppenhaltige Vinylchlondpolymerharze,
die zur Bildung der erfmdungsgemaß eingesetzten Dichtungswerkstoffe geeignet sind, können durch an
sich bekannte Mittel hergestellt werden und sind handelsüblich erhältlich Ein Beispiel fur em handelsübliches
carboxylgruppenhaltiges Vinylchlondpolymer ist
ein emulsionspolymensiertes Vinylchlondmaleinsaureanhydndcopolymer,
das in der Form eines weißen Pulvers erhältlich ist und eine innere Viskosität (ASTM
D-1243-60) von 1,40 (äquivalent einem Molekulargewicht
von etwa 93 000) und einen Carboxylgruppengehalt von 1,67 g je 100 g Harz aufweist und bei dem 100%
der Partikel ein Sieb mit 200 Maschen passieren
Es ist ein wesentlicher und kritischer Gesichtspunkt
der vorliegenden Erfindung, daß das carboxylgruppenhaltige Vinylchloridpolymer eine innere Viskosität
aufweist, die großer als 0,8 ist, wenn die Viskosität nach
den Bestimmungen des ASTM D-Verfahren A gemessen wird Das bedeutet, es ist eine relative Viskosität von
0,2 g je 100 ml Losung des Harzes in Cyclohexanon bei
300C gegeben Eine innere Viskosität von 0,8 ist
äquivalent einem Molekulargewicht von etwa 50 000 Bevorzugt wird eine innere Viskosität, die im Bereich
von etwa 1,2 bis 1,5 liegt und einem Molekulargewichtsbereich
zwischen 80 000 und 100 000 entspricht
Wenn versucht wird, ein Plastisol aus einem
Weichmacher in Form eines epoxydierten ungesättigten
fettigen Ols und einem carboxylgruppenhaltigen Vinylchloridpolymer
herzustellen, welches eine innere Viskosität besitzt, die wesentlich niedriger als 0,8 liegt,
dann tritt eine übermäßige Quellung oder Solvatation
des Vmylchloridpolymers bei Raumtemperatur ein, und
es ergibt sich die Bildung eines festen Gels Em in d eser
Weise bei Raumtemperatur gelöstes Plastisol ist im
wesentlichen bei Raumtemperatur unverarbeitbar und zur Bildung von Dichtungseinlagen ungeeignet, bei
denen ein flussiges Gemisch benotigt wird, um den
Auftrag etwa durch Einfließen m rotierende Teile vornehmen zu können
Die Plastisole der vorliegenden Erfindung enthalten carboxylgiuppenhaltige Vinylchloridpolymere mit einer
inneren Viskosität oberhalb 0,8 und sind infolgedessen
in dem epoxydiei ten 01, das als Weichmacher dient, bei
normaler Raumtemperatur unlöslich, werden jedoch löslich, sobald die Temperatur erhöht wird
Bei den erfindungsgemaß eingesetzten Dichiungswerkstoffen
ergeben sich auch keinerlei Losungsschwierigkeiten Die Plastisole bleiben auch bei langerei
Lagerung bei Raumtemperatur im flussigen Zustand
Wenn die Plastisole auf die Oberflachen von Deckel
oder Kappen in flussigem Zustand aufgetragen werden,
enthalten sie einzelne kleine Partikelchen Erst durch die
Anwendung erhöhter Temperatur, etwa in der Größenordnung
von 150 bis 260° C, verschmelzen die einzelnen getrennten Harzteilchen und bilden einen kontinuierlichen
undurchlässigen Film
Die epoxydierten ungesattigen fettigen Öle gehoien
einer Gruppe von Stoffen an, zu denen beispielsweise epoxydiertes Sojabohnenol, epoxydiertes Leinöl oder
epoxydiertes Safloiol zahlen Die epoxydierten ungesättigten
fettigen Öle besitzen zahlreiche Oxazirangruppen in inneren olfenen Kettenteilen der Molekularstruktur
und sind im wesentlichen frei von Endoxazirangruppen
(Oxirangruppen) Die Oxirangruppen werden durch an sich bekannte Verfahren in die ungesättigten fettigen
Öle eingefuhi t Diese Öle können beispielsweise durch
beliebige übliche Verfahren einschließlich der Anwendung von Percarbonsauren epoxydiert werden Epoxydiertes
Sojabohnenol besitzt einen maximalen Oxirangehalt von etwa 7%, epoxydiertes Saflorol ungefähr
7,5% und epoxydiertes Leinöl etwa 9% Aufgrund der hohen Oxirangehalte neigen diese Stoffe sehr leicht zur
Bildung von Querverbindungen mit den reagierenden carboxylgruppenhaltigen Vinylchlondpolymerharzen r>
beim Verflüssigen wahrend des Auftragens Es ergeben
sich stark quer vernetzte Dichtungswerkstoffe mit entsprechend verbessertem Widerstand gegen eine
Extraktion durch fettige Substanzen sowie mit sehr niedrigen Gasdurchlassigkeiten
Im folgenden ist eine Tabelle der allgemeinen
Zusammensetzung eines Werkstoffes lur Dichtungen oder Beschichtungen angegeben, die erfindungsgemaß
ausgebildet ist
Allgemeine Zusammensetzung des
Dichtungswerkstoffs
Dichtungswerkstoffs
Gewichtsteile
Carboxylgruppenhaltigcs Vinylchlorid- 100
Copolymer
Epoxydiertes ungesättigtes fettiges Ol 50-100
Pigment 1 - 5
Gleitmittel 1- 7
Stabilisator 1 - 5
Pigmente, die zur Bildung des Dichtungswerkstoffs verwendet werden können, sindl beispielsweise Titandioxyd
und Zinkoxyd Diese pigmente werden im allgemeinen zum Undurehsichitigmachen und zur
Einstellung einer bestimmten Farbe zugegeben
Die Gleitmittel dienen zur Einstellung der richtigen
Drehmomentwerte, die aufgeschraubt oder aufgedieht werden müssen Geeignete Gleitmittel schließen fettige
Sauren, wie Stearin- und Oleinsäure, Sihkonole, wie
Dimethylpolysiloxan und Methyllhydiogenpolysiloxan,
ein
Stabilisatoren werden dem Pias
die Beständigkeit des carboxylgn
chlondcopolymers gegenüber den
is sen von Licht, Sauerstoff und
Geeignete Stabilisatoren sind die s<
die in der Lage sind, mit Chlorwas
die Beständigkeit des carboxylgn
chlondcopolymers gegenüber den
is sen von Licht, Sauerstoff und
Geeignete Stabilisatoren sind die s<
die in der Lage sind, mit Chlorwas
4r> lsol beigemischt, um
ippenhaltigen Vmylschadlichen
Einflus-Varme zu steigern ig Saureakzeptoren,
ierstoff zu reagieren leren, wenn solche
und Chlorwasserstoff zu neutrah:
Gruppen vom Vinylchlondcopolyir er abgespalten wer-
den Beispiele fur Stabilisatoren, J die geeignet sind,
bilden Calciumstearat, Zmkstearatj Magnesiumstearat,
Aluminiumstearat, Calciumncinolkat, Zmkricinoleat,
Calciumlaurat, Bartumlaurat und andere Fettsaureseifen
dieser Metalle j
Die Dichtungswerkstoffe werdeln durch einfaches
Mischen der Ingredenzien in gewünschten Mengenanteilen
hergestellt
Die Plastisole können in die Vers
die unterschiedlichsten bekannten
bracht werden Eines der meist ang
ren ist das sog Einfließverfahren, be
die unterschiedlichsten bekannten
bracht werden Eines der meist ang
ren ist das sog Einfließverfahren, be
:hlußkappen durch Techniken eingewendeten Verfah-1 dem das Plastisol
in ungehärtetem pastenartigem Zustand aus einer oder
mehreren Düsen in die Kappen ausgedruckt wird, die
mit der Innenseite nach oben aul einem Saugnapf od dgl mit hoher Drehzahl in Rotation versetzt werden
Aufgrund der Zentrifugalkräfte wirdpas Dichtungsmaterial
in die gewünschte Kontur und !Gestalt überfuhrt
Nachdem dieses Einfließen vollzogen ist, findet eine
Härtung statt, die durch eine Hitzebjehandlung ausgeführt
wird Auch dabei wird nach beklannten Verfahren
und mit bekannten Ausrüstungen gearbeitet
Die mit den geharteten Dichtungen versehenen
Verschlußkappen werden »verflusüigt« (»gefluxt«) durch Brennen der Kappen bei Temperaturen im
Bereich von 150 bis 260° C, bevorzugt bei Temperaturen
im Bereich um 2000C, fur die Dau:r von 1 bis 10
Minuten Die Brenndauer hangt vor der Dicke des Auftrages ab 1
Ein repräsentativer Dichtungswerkstoff, der erfindungsgemaß
ausgebildet ist, wird in der folgenden
Tabelle zum Zwecke des Vergleiches mit einer korrespondierenden Masse erläuteri, bei der ein
Polyvinylchloridharz ohne Carboxylgruppen verwendet wird Die Tabelle enthalt die Daten der physikalischen
Eigenschaften der Verbindungen 1
Bestandteil
Plastisolverbindung Nr
A B
A B
Polyvinylchlorid (innere Viskosität 1,27)
Vinylchlond/Maleinsaurecopolymer,
Carboxylsauregehalt 1,67g/100g Harz
(innere Viskosität 1,40)
Carboxylsauregehalt 1,67g/100g Harz
(innere Viskosität 1,40)
Mengen (Gewichtsprozent)
100
100
100 100
r-oitsel/ung
Bestandteil | Plastisolvcibindung Nr | B | C | (Gewichtsprozent) | 80 |
Λ | 100 | 1 | |||
Mengen | 1 | 4 | |||
Epoxydiertes Sojabohnenol (Oxyrangehalt 7%) | 100 | 4 | 0,5 | ||
Titandioxyd | 1 | 0,5 | 1 | ||
Paraffinwachs | 4 | 1 | |||
Dimethylpolysiloxan (350 ctks) | 0,5 | ||||
Calcium- und Zinkstearat Stabilisator | 1 |
237,2
147,8
114,5
Gasdurchlassigkeit Spezifische Durchlässigkeit in Luft
10"4m! (Gas)/mm (Wanddicke)/
m2 (Flache)/24Std 30 C (Mittel aus zwei Werten)
Physikalische Eigenschaften Reiß-Dehnung, Prozent Reißfestigkeit, kp/cm3
Harte
Spezifisches Gewicht
Spezifisches Gewicht
Olextraktion
Lagerung 8 Tage % Gewichtsanderung % Volumenanderung
Lagerung 8 Tage % Gewichtsanderung % Volumenanderung
Aus der vorstehenden Tabelle ist ersichtlich, daß 35 Verbesserungen hinsichtlich ihres Widerstandes gegen
Dichtungswerkstoffe, die aus Mischungen von carboxyl- Gasdurchlassigkeit im Vergleich zu Vmylchloridpoly-
gruppenhaltigen Vinylchloridpolymeren und epoxydier- meren aufweisen, die keine Carboxylgruppen enthalten,
ten ungesättigten fettigen Ölen gemäß vorliegender wenn diese ein fast gleiches Molekulargewicht besitzen
Erfindung gebildet werden (Plastisole B, C) merkliche
370 | 293 | 260 |
9914 | 11904 | 12938 |
60,6 | 65,0 | 77,3 |
1,24 | 1,20 | 1,22 |
-7,93 | -4,50 | _ |
-9,43 | -6,36 | - |
Claims (4)
- Patentansprüche:1 Verschlußkappe zum dichten Verschließen von Glasbehälter^ bei der auf der Innenseite ein Dichtungswerkstoff aus einer Plastisolmischung aufgetragen ist, die ein Vinylchlorid-Polymer und ein epoxidrertes ungesättigtes fettiges Öl enthalt, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungswerkstoff zu wenigstens 90 Gewichtsprozent aus einem Gemisch aus 100 Gewichtstellen eines carboxylgruppenhaltigen Vmylchlond-Copolymers mit einer inneren Viskosität oberhalb von 0,8 und 50 bis 100 Gewichtsteilen des epoxidierten Öls besteht und der ggf vorhandene Rest von Pigmenten, Gleitmitteln und Stabilisatoren gebildet wird
- 2 Verschlußkappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylchlond-Copolymer eine zwischen 1,2 und 1,5 hegende innere Viskosität aufweist
- 3 Verschlußkappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylchlond-Copolymer ein Vinylchlond/Maieinsaure-Copolymer ist
- 4 Verschlußkappe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylchlorid/Malemsaure-Copolymer etwa 1 bis 5 Gewichtsprozent Maleinsäure enthalt
Applications Claiming Priority (1)
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US82469669A | 1969-05-14 | 1969-05-14 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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- 1970-01-28 DE DE2003693A patent/DE2003693C3/de not_active Expired
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- 1970-04-24 JP JP3533170A patent/JPS4843318B1/ja active Pending
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OGA | New person/name/address of the applicant | ||
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |