DE2054029C3 - Dichtungsbahn aus Kunststoff - Google Patents

Description

2. Dichtungsbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Ober- und Unterseite jeweils ein Streifen (9,10) ohne Rippen an den sich gegenüberliegenden Rändern der Folie vorhanden ist

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Es ist bekannt, Abdichtungen gegen Druck-, Sicker- und Oberflächenwasser dadurch herzustellen, daß man auf die abzudichtenden Flächen eine Schicht aus Bitumen aufbringt oder Kunststoffbahnen unterschiedlicher Zusammensetzung lose vei egt Eine Bitumenschicht besitzt jedoch den Nachteil, daß sie eine wenn auch minimale Wasser- und Wasserdampfdurchlässigkeit besitzt und unter Einwirkung von Wasser quillt. Da Bitumen außerdem altert, kann es nicht für dauerhafte Abdichtungen, wie z.B. für Schiffahrtskanäle benutzt «o werden. Glatte Bahnen aus für Abdichtungen geeignetem Kunststoff müssen meist verschweißt werden. Es ergeben sich häufig Schwierigkeiten, da beim Verschweißen im offenen Gelände häufig Löcher in die Bahnen geschmolzen werden bzw. keine genügend dichten Schweißnähte erzielt werden können.

Dazu kommt, daß zum Abdichten von schrägen Flächen, wie z. B. von Kanalböschungen, Deichen oder Erdwällen eine Verwendung von glatten Kunststoffbahnen nicht oder nur mit sehr großen Schwierigkeiten so möglich ist, da sich bei Regen das Wasser auf der Folienfläche sammfcli und eine wassergesättigte Zone bzw. Wasserfilm bildet, wodurch die Erdabdeckung unter ihrem Eigengewicht auf der Folie abrutscht. Wenn man anstelle von Erdreich Abdeckungsmaterial in Form von Schotter, größeren- Steinen oder dergleichen benutzt, wird die Abdichtungshaut gefährdet. Ein Abdecken mit vorgefertigten Betonplatten ist teuer und erfordert ein Widerlager am Fuß der Böschung.

Aus der Zeitschrift »Die Bautechnik«, 1967, Seite 228 »o sind Folien aus Polyäthylen bekannt, die einseitig mit 10 mm hohen Noppen versehen sind. Ferner sind Kunststoffbahnen bekannt, die durch Flocken aus dem gleichen Material griffig gemacht sind. Damit verhindert man zwar das Abrutschen von Erdmassen auf der ·>■> gerippten bzw. beflockten Seite, überträgt dann aber die Scherkräfte, die von den Abdeckungen auf der Oberseite der Folie hervorgerufen werden, auf die glatte Unterseite der Kunststoffbahnen. Ein Abgleiten der Folienbahnen in dieser Ebene ist dann nicht zu vermeiden, wenn die Böschungen steil und die Auflast groß ist. Die Reißfestigkeit des Materials kann dabei ohne weiteres überschritten werden. Da Polyäthylen nicht verklebt, sondern nur verschweißt werden kann, kommen die bereits geschilderten Schwierigkeiten der Schweißlochbildung dazu.

Die deutsche Patentanmeldung 17 948X/ä9a beschreibt einseitig mit einer Gitterstruktur von Rillen oder Stegen versehene Platten aus PVC, wobei diie Rillen im Schnitt eine nach der offenen Seite konisch verlaufende Verengung und die Stege eine pilzförmige Verdickung am freien Ende zeigen. Diese Hinierschneidungen sollen die mechanische Verankerung in einer zuerst plastischen, später erhärtenden Masse, z. B. Beton verbessern. Diese Schutzplatten dienen dazu. Bauwerken eine nach außen hin glatte Oberfläche zu verleihen. Auch als Bahnen wären sie wegen der glatten Oberfläche auf einer Seite und den durch das Kalandrieren erzeugten inneren Spannungen für Bodenabdichtungen ungeeignet Bahnen mit einer Gitterstruktur lassen sich zudem wegen der zwangsläufig aufeinanderliegenden Rippen oder Felder nur unter Schwierigkeiten und nicht mit der erforderlichen Sicherheit verkleben, weil selbst kleinste Öffnungen infolge ihrer Kapillarwirkung vermieden werden müssen.

Aus der US-PS 24 89 951 sind weiterhin Kunststoffolien bekannt, die beiderseits strukturiert sind Diese Folien werden aber ausschließlich als Zwischenlagen zum Verkleben zweier Glasscheiben, d. h. zum Herstellen von Sicherheitsverbundglas verwendet Die Oberflächenstruktur soll das vorzeitige Festhaften am Glas vor der richtigen Plazierung für die anschließende Laminierung und das Verkleben der Folien miteinander verhindern und ermöglichen, daß beim Verpressen von zwei Glasscheiben mit der dazwischen gelegten Folie die Luft besser entweichen kann. Djsse Folien bestehen aus Polyvinylacetat, insbesondere Polyvinylbutyral, einem Material, das für Dichtangsbahnen völlig ungeeignet ist, da es bis zu 14% Feuchtigkeit aufnimmt und damit die erforderliche Festigkeit verliert, abgesehen davon, daß eine Abdichtung gegen Wasser bei einem solchen wassergesättigten Material durch Diffusion nicht mehr gegeben ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsbahn aus Kunststoff zu schaffen, die den Anforderungen als Abdichtung gegen Druck-, Sicker- und Oberflächenwasser, insbesondere an schrägen Flächen wie Kanalböschungen, Deichen oder Erdwällen voll genügt und deshalb die folgenden Voraussetzungen erfüllen muß:

— Sie muß aus einem Material bestehen, das nicht altert, wasser- und wasserdampfundurchlässig ist, unter Einwirkung von Wasser nicht quillt, auch bei Aufnahme von Wasser genügend reißfest bleibt und sich schnell und ohne Schwierigkeiten miteinander verbinden läßt

— Weder darf die Erdabdeckung von der Dichtungsbahn noch diese von der Böschung abrutschen, d. h. der innere Reibungswiderstand muß auch bei Bildung einer Wasserhaut auf der Folie erhalten bleiben.

— Auch durch die Formgebung und Anordnung der Rippen muß gewährleistet sein, daß sich die Dichtungsbahn gut und raumsparend aufwickeln und völlig wasserdicht miteinander verbinden läßt.

— Die beidseitig gerippte Dichtungsbahn sollte in einem Arbeitsgang mit präzis und völlig gleichmäßig ausgebildeten Rippen herstellbar sein.

— Die Bahn muß, da sie in großen Mengen verwendet wird, kontinuierlich, in einem Arbeitsgang und mit s hoher Produktionsgeschwindigkeit und damit wirtschaftlich herstellbar seia

Diese Aufgabe wird durch eine beidseitig in Längsrichtung gerippte extrudierte Kunststoffbahn gelöst, die durch die folgenden Merkmale gekennzeichnet ist:

— Die Bahn ist beidseitig in Längsrichtung gerippt

— die Rippen sind durch Abziehen und Glätten gleichmäßig geformt ' ^

— sie sind auf beiden Seiten der Rippenfolie an den gleichen Stellen, d.h. spiegelsj mmetrisch angeordnet und gleich hoch,

— die Stärke der Grundfolie beträgt 0,5 bis 3 mm,

— die Rippenhöhe und -breite beträgt '/is bis zur ^M einfachen Stärke der Grundfolie bei einer Mindesthöhe der Rippen von 0,2 mm,

— der Rippenabstand ist wenig größer als die Rippenbreite und

— die Bahn besteht aus Weich-PVC ^2S

Eine derartige Rippenfolie verändert den inneren Reibungswiderstand von Schüttmaterialien wie beispielsweise Sand, Klei, Erde usw. praktisch nicht Auch im durch Wasser gesättigten Zustand der Schüttmaterialien bleibt hier der innere Reibungswiderstand erhalten. Ferner lassen sich die Rippenfolien mit der erforderlichen Sicherheit schnell und ohne Schwierigkeiten miteinander verbinden. Durch die verhältnismäßig niedrigen Rippen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise hergestellt werden, läßt sich die Folie außerdem gleichmäßig aufwickeln.

Zur Herstellung der beidseitig gerippten Dichtungsbahn wird ein Extruder benutzt, der mit einer Breitschlitzdüse versehen ist Diese Breitschlitzdüse ist an der Ober- und Unterseite in Fließrichtung der Bahn mit eingefrästen Nuten versehen. Die plastische Kunststoffmasse wird extrudiert und von der Düse mit einer bestimmten Geschwindigkeit abgezogen. Dabei wird die Geschwindigkeit so eingestellt, daß die Rippen eine vom Werkzeugquerschnitt abweichende, präzisere Form annehmen. Die so abgezogene Folie wird durch einen Glättkalander gehhrt, der gekohlt ist. Dadurch wird bewirkt, daß die Rippen geglättet werden und die Folie erstarrt, so daß nu.a eine Rippenfolie erhält bei so der die Rippen auf beiden Seiten gleich hoch sind, rudern an denselben Stellen liegen und völlig gleichmäßig ausgebildet sind

In F i g. 1 ist ein Schnitt durch eine so hergestellte

Folie dargestellt. Die Grundfolie f ist auf beiden Seiten mit Rippen 2 versehen, die sich genau gegenüber liegen, da dann durch das Kalandrieren eine außerordentlich gleichmäßige Rippenform erhalten wird. Die Rippenhöhe auf der Ober- und Unterseite der Folie ist gleich. Dadurch erreicht man, daß zwei Rippenbahnen einfach und praktisch verbunden werden können. Dann ist es bei einer späteren Verarbeitung der Folienbahnen unwichtig, welche Seite als Oberseite genommen wird.

Die verhältnismäßig niedrigen Rippen besitzen gegenüber hohen und entfernt stehenden Rippen keinen Nachteil. Der innere Reibungswiderstand von Schüttmaterialien, wie Sand, wird durch die niedrigen eng beieinander liegenden Rippen praktisch nicht verändert Andererseits hat man den Vorteil, daß sich Folienbahnen mit niedrigen Rippen sehr gut und raumsparend aufwickeln lassen und daher für eine beträchtliche Herabsetzung der Transportkosten sorgen.

Den Rippenabstand wählt man nur wenig größer als die Rippenbreite, damit die Kapillaren zwischen Rippen zweier übereinander gelegten und so zu befestigenden Bahnen möglichst klein sind.

Die Stärke der Gründfolie 1 von 04 bis 3 mm wird durch das Werkzeug und die Abzugsgeschwindigkeit der plastischen Kunststoffmasse bestimmt

Die ao hergestellten Rippenfolien können, wie in Fig.2 dargestellt an ihren Rändern übereinander gelegt werden und durch Flüssigfolie oder einen gefüllten Kleber miteinander verbunden werden. Die beste Methode besteht darin, daß man eine Flüssigfolie benutzt, die für den Fall, daß die Folie aus Weich-PVC besteht in Tetrahydrofuran gelöstes Weich-PVC ist Dazu wird die Folienbahn 3 über die Folienbahn 4 gelegt so daß die Rippen ineinander greifen und lediglich die Hohlräume S freilassen. An den sich überlappenden Stellen wird dann die Flüssigfolie aufgebracht, so daß die Hohlräume 5 verschlossen und die Bahnen 3 und 4 miteinander verbunden werden, in Rippenrichtung werden die beiden Folienbahnen dann ebenfalls durch Flüssigfolie 6 miteinander verbunden, so daß man eine völlig wasserdichte Abdeckung erhält Zweckmäßigerweise benutzt man eine Flüssigfolie, die anders gefärbt ist als die Bahnen, so daß man ohne weiteres erkennen kann, an welchen Stellen die Bahnen noch nicht miteinander verbunden wurden.

Es ist zweckmäßig, auf der Ober- und Unterseite der Rippenfolie jeweils einen schmalen Streifen ohne Rippen vorzusehen, wobei sich diese Streifen an den sich gegenüber liegenden Rändern befinden. Mit einer derart ausgebildeten Rippenfolie ist es möglich. Verbindungen zwischen 7 und 8 herzustellen, wie F i g. 3 darstellt Dabei werden die Streifen ohne Rippen 9 und 10 übereinandergelegt und durch Flüssigfolie oder gefüllter/ Kleber aneinander befestigt

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:

1. Dichtungsbahn aus Kunststoff, gekennzeichnet durch folgende Merkmale: ί

a) die Bahn (3, 4) ist beidseitig in Längsrichtung gerippt

b) die Rippen (2) sind durch Abziehen und Glätten gleichmäßig geformt

c) die Rippen (2) sind auf beiden Seiten der Rippenfolie an den gleichen Stellen, d.h. spiegelsymmetrisch angeordnet und gleich hoch

d) die Stärke der Grundfolie (1) beträgt 0,5 bis 3 mm

e) die Rippenhöhe und -breite beträgt >/is bis zur ^l:> einfachen Stärke der Grundfolie (1) bei einer Mindesthöhe der Rippen (2) von 0,2 mm

f) der Rippenabstand ist wenig größer als die Rippenbreite

g) die Bkrm (3,4) besteht aus Weich-PVC