DE1905891A1 - Reaktionskessel zum Hydrieren von Kalk od.dgl.und Verfahren zu seiner Regelung - Google Patents
Reaktionskessel zum Hydrieren von Kalk od.dgl.und Verfahren zu seiner RegelungInfo
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Description
Reaktionskessel zum Hydrieren von Kalk oder dergl„
und Verfahren zu seiner Regelung«
Große Mengen von Kalk werden in der Bauindustrie der ganzen Welt für Putz- und Mörtelarbeiten benutzt. Kalk wird im
allgemeinen durch Brennen von Kalkstein, Dolomit oder deren Mischungen bezw, entsprechenden Mineralien hergestellt, wobei
die natürlichen Karbonate in Oxide umgewandelt werden» Die Oxide werden dann mit Wasser zur Reaktion gebracht, um
weichen gelöschten Kalk herzustellen» Das gebrannte Material wird als Brandkalk oder Kaustischer Kalk bezeichnet und ist
wegen seiner Wasseraufnahmefähigkeit wenig beständig. Früher wandelte man den kaustischen Kalk zu seiner weiteren Verarbeitung
durch Aufschlämmen mit Wasser in einem Mörtelbehälter in gelöschten Kalk um. Neuerdings stellen Gewerbebetriebe
trockenen gelöschten Kalk in Pulverform her, der ein fast allgemein übliches Handelsprodukt geworden ist.
Kalksorten werden im allgemeinen nach Typen klassifiziert,
die von hohem Kalziumgehalt bis zu hohem Magnesiumgehalt schwanken können. Bei den Sorten mit hohem Kalziumgehalt
liegt der Gehalt an Magnesiumoxid selten über 2%, während er bei den Sorten mit hohem Magnesiumgehalt, die gewöhnlich
als Doüiomitkalk bezeichnet werden, bis etwa 40% steigt.
Man kennt auch Kalksorten mit verschiedenem Anteil an Magnesiumoxid zwischen den beiden Grenzwerten« Die für
Putzarbeiten benutzten Kalksorten enthalten im allgemeinen
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einen höheren Magnesiumanteil und in der Handelsform einen
hohen Gehalt an Magnesiumhydrat· Kalksorten mit hohem Kalziumanteil lassen sich leicht hydrieren, wobei die Reaktion
in verhältnismäßig kurzer Zeit beendet ist. Dagegen lassen sich Magnesiumoxide .nur langsam hydrieren. In dem
Maße, wie der Gehalt an Magnesiumoxid in dem gebrannten Kalk steigt, nimmt auch der erforderliche Zeitaufwand zum
Hydrieren des Kalkanteils zu. Bei den stark Dolomit enthaltenden Kalken erfordert das übliche Verfahren,· das bei
verhältnismäßig niedrigen Temperaturen und unter Atmosphärendruck durchgeführt wird, zum Durchnässen des Kalks mit
W Wasser bis zu 24 Stunden, um alle Magnesiumanteile in dem
Kalk zu hydrieren. Bei der üblichen Arbeitsweise, bei der der Kalk in abgeteilten Mengen hydriert wird, hydrieren die
Kalziumoxide schnell, aber die ganze Masse muß längere Zeit mit Wasser in Kontakt bleiben, um die schwerer reagierenden
Dolomitkalke zu hydrieren. Viele bekannte Verfahren arbeiten mit abgeteilten Kalkmengen unter Druok, wodurch die zum
Hydrieren erforderliche Zeit merklich vermindert wird. Hierbei
steigt natürlich die Temperatur, wobei das Hydrieren mit etwa der gleichen Wassermenge wie bei Atmosphärendruck
durchgeführt werden kann. Das handelsübliche Verfahren besteht dabei im Hydrieren des gebrannten Kalks durch Mischen
mit Wasser in einem Kessel, in dem die Mischung eine ausreichend lange Zeit verbleibt, um den gebrannten Kalk im
wesentlichen mit Wasser zur Reaktion zu bringen«, Wenn gebrannter Kalk und Wassex^ miteinander reagieren, wird Wärme
frei. Deshalb ist es bei der Herstellung von im wesentlichen trockenen Hydrat üblich, etwa die doppelte Menge des für die
Reaktion mit dem gebrannten Kalk erforderlichen Wasser zu verwenden. Ein größerer Teil des Wasserüber schuss es wird ver»=
dampft, wobei die Verdampfungswärme zur Regelung der Reaktionstemperatur dient. Sine kleine Abweichung von unkalziniertem
Material in dem gebrannten Kalk beeinflußt erheblich den iaeserbedarf· Wenn dabei das Hydrat su trocken wird, ergibt
sich eine unvollkommene Hydrierung· Mooh "beachtlicher ists
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daß, wenn die Temperatur zu hoch wird, ein Überbrennen
eintritt, das die Kristallstruktur des Hydrats verändert« Die bekannten Vorrichtungen, die für das Hydrieren in abgeteilten
Mengen benutzt v/erden, sind meist seliwer regelbar, so daß ein einheitliches Produkt nur selten erreicht
wird. Bei gebranntem Kalk mit hohem Dolomitanteil erfordern
die höheren Drücke und Temperaturen besondere Einrichtungen, bei denen das Regeln des Hydriervorganges noch schwieriger
ist·
Verstreichbarer oder weich gemachter gelöschter Kalk, der
üblicherweise durch Aufschlämmen von Kalkhydrat in Wasser hergestellt wird, wird im allgemeinen durch Mischen von
gebranntem Kalk mit einer ausreichend großen toassermenge zubereitet, die die Reaktionswärme absorbiert und genügend
Wasser übrig läßt, das ein streichbares Material ergibt. Bei diesem Verfahren kann der Anteil an Kalkhydrat aus dem gleichen Ausgangsprodukt von einer steifen Pastenform bis zu
einer dünnflüssigen Aufschlämmung, dessen Dichte nur wenig über der des Wassers liegt, schwanken. Die Menge des mit
dem gebrannten Kalk gemischen Wassers bestimmt die Art des Produkts.
Die Erfindung betrifft einen Seaktionskessel und sein
Regelverfahren, bei dem wenigstens zwei Stufen zum Hydrieren
verschiedener Kalktypen benutzt werden, um trockene Hydrate oder streichfähige Kalke oder Kalkmilch herzustellen. Die
Vorrichtung hat wenigstens zwei übereinander liegende Stufen, von denen die obere die einleitende Zuführungsstufe ist,
in der »/asser und gebrannter Kalk zur Reaktion gebracht werden. Diese Reaktion wird soweit durchgeführt, bis eine
fließfähige Schicht von hydriertem Kalk zum Ableiten als ein
trockenes pulverförmiges Produkt entsteht, während die nichtreagierten
Kalkbestandteile in einer zweiten, tief er-^gelegenen
Stufe unter langzeitigem Verweilen mit Wasser zum Reagieren
kommen. Das Verfahren sieht wirksame Regelungen der Reaktions-
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vorgänge vor, so daß man kontinuierlich ein handelsfähiges Produkt erzeugen kann.
Zu den Merkmalen und Vorteilen der Erfindung gehört eine Vorrichtung zum Hydrieren verschiffter Kalktypen, durch die
Je nach Bedarf ein trockenes Hydrat ojder ein verstreichbarer
Kalk oder eine Kalkmilch hergestellt werden kann«
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist eine Vorrichtung, die
bei «etgere gelten Bedingungen unter atmosphärisch em oder
erhöhtem Druck betrieben werden kann· Dabei können die zum Hydrieren erforderlichen Wassermengen wirksam geregelt werden,
wobei bestimmte Temperaturen eingehalten werden können, um ein Überbrennen des Hydrats zu verhindern, ohne. Bücksicht auf
die Menge des der Hydrierung zugeführten gebrannten Kalks· ,
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist eine Vorrichtung, in ' der eine Schicht des Gutes in einer ersten Stufe hergestellt
werden kann, in der die Anteile des hydrierten Kalkes durch den Dampf fließfähig gemacht werden, der bei der Temperatur
des Hydrierungsvorganges erzeugt wird. Dabei verweilen die hydrierten und auch die teilweise hydrierten Teilchen in der
durch den Dampf fließfähig gemachten Form für einen ausreichenden Zeitraum in dieser Zone, so daß der Dampf eindringen
und ein vollständiges Hydrieren auch der noch nicht hydrierten Anteile herbeiführen kann, die in dem Inneren einzelnem Partikel
noch vorhanden sein können, bevor das Gut aus dieser Hydrierungsstufe austritt·
Noch ein Merkmal der Erfindung ist eine Vorrichtung, die wenigstens zwei Stufen zum Hydrieren hat, die es ermöglichen,
weich gebrannten oder schnell reaktionsfähigen Kalk in einer ersten Stufe zu hydrieren, während die langsamer reagierenden
Anteile abgesondert und in eine zweite darunterliegende Stufe überführt werdenf in dieser verweilen sie dann in Gegenwart
von Wasser längere Zeit, so daß auch das Hydrieren dieser
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Teile des Gutes vollständig durchgeführt wird.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung ist ein kontinuierliches
Hydrieren verschiedener Arten von gebranntem Kalk, so daß eine handelefähige Qualität von Kalkhydrat aus Kalksorten
unterschiedlicher Zusammensetzung hergestellt werden kann.
Noch ein Merkmal der Erfindung 1st eine Ausgestaltung der
Vorrichtung, bei der die Reaktionswärme zum Vorwärmen des für die Reaktion zugeführten Wassers benutzt werden kann. Diese
Reaktion wird so geregelt, daß die besonders aktiven .Kalkbestandteile schnell hydriert und ausgetragen werden, während
die langsamer reagierenden Anteile in einer nachfolgenden Stufe, in die sie überführt werden, mit Wasser langer verweilen,
damit auch diese langsamer reagierenden Anteile vollständig hydriert werden.
Die Einzelheiten der Erfindung sollen in der folgenden Beschreibung
anhand der Zeichnung näher erläutert werden. In dieser zeigt:
Fig. 1 eine allgemeine·schematische Ansicht der Vorrichtung
in Form eines Durchlaufdiagramms des Hydrierungsvorganges von gebranntem Kalk oder ähnlichen Stoffen,
Pig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, des Reaktionsbehälters
nach der Erfindung und
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der Reaktionsstufen
des Behälters nach Fig. 2, teilweise im Schnitt.
Das Durchlaufdiagramm nach der Erfindung (Fig. 1) zeigt die
Zuführung des gebrannten Kalks, der von einem Brennofen kommend in einem Bunker 10 gelagert ist. Das Gut kommt aus dem
Bunker 10 meist in Stückform durch einen Förderer zu einer Zuführungswaage und fällt durch einen Trichter 14 zu einer
Reih- oder Hammermühle 15. In dieser werden die Kalkstücke
zerkleinert, z.B. zu einer Korngröße von etwa 12 mm, und durch einen Wendelflächenförderer 16 der Hydrier- oder Reaktionskammer
20 zugeführt. Ein Elektromotor 17 mit veränder-
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licher Drehzahl dient zur Regelung für das Eintragen des . • zerkleinerten Guts in die Reaktionskammer 20. Die Vorgänge
und die Bewegung des Guts in dieser Reaktionskammer werden weiter unten beschrieben· Der Reaktionskammer wird Wasser
auf drei Wegen zugeführt. Ein Wasserstrom w£rd über eine
Scharre 71 durch einen Mischer 56 in einen Behälter 26 geleitet. Aus diesem tritt das Wasser durch eine Pumpe 25 über
ein Ventil, einen Durchflußmengenmesser 27 und einen Temperaturanzeiger
28 in einen Mehrfachverteiler 21, der durch Zuführungsleitungen 21a (s.Fig. 3) zu der oberen Stufe des
Reaktors führt. Ein zweiter Verteiler 22 führt das Wasser zu W einem Regelventil JO, das durch einen Temperaturfühler 31
betätigt wird. Der Verteiler 22 ist durch die Leitung 29 mit
der Frischwasserleitung 60 verbunden. Die dritte Wasserzuführung kommt von der Frischwasserleitung 60 über ein Regel—
ventil 53 durch die Leitung 50 in die Austrageschnecke 46
für das nicht kalzinierte Gut, in der alles hydrierte Material aus den nicht hydrierten Rückständen ausgewaschen wird« Dieses
Wasser strömt durch den Austrageförderer in die untere Reaktionsstufe.
Der gebrannte KcQJc wird durch den !Förderer 16 auf einen umlaufenden)
im Reaktionskessel angeordneten Tisch 35 gefördert und mit dem zugeführten Wasser in Zontakt gebracht· Der da-'
durch hydrierte pulverformige Kalk wird durch den sich entwickelnden
Dampf fließfähig und fließt durch einen nach unten sich erstreckenden Schacht 37 in einen Aufnahmetrichter 39»
aus dem er durch einen Schneckenförderer 40 in einen Bunker
gebracht wird» Ficht reagierter Kalk wird von dir zweiten Stufe unter dem Drehtisch 35 durch einen am Umfang der Vorrichtung
angeordneten Auslaß 45 in den Schneckenförderer
entleert. Das in dem Förderer 46 gewaschene Gut wird durch den Auslaß 47 ausgetragen. Frischwasser tritt von einer Zuführungsleitung
60 über ein Ventil 61 in die Leitung 62 und entweder in die Scharre 71 oder in die Leitung 50. Das Wasser kann
durch eine Nebenleitung über ein Ventil 65 in den Tank 26
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durch einen Schwimmer geregelt zufließen· Durch den ■ahwiamer 66 wird ein geeigneter Flüssigkeitsepiegel aufrecht
erhalten»
Di· Beaktion;. de» Wassers mit dem gebrannten Kalk im Reaktor
erzeugt Wasserdampf, der durch den Abzug 70 in die Scharre 71
tritt und dort kondensiert· Das Kondensat und mitgerissene hydrierte Kalkteilchen werden in der Scharre 71 zurückgehalten
und über einen Mischer oder kleinen Behälter 56 durch die
naeh unten führende Leitung 73 dem Reaktor wieder zugeführt.
Ein· Ton der Temperatur abhängige Rückkopplung 75 regelt die der Scharre zugeführte Wassermenge abhängig von der Temperatur
d«r aus dem Reaktor austretenden Dämpfe.
Die Höhenlage der Festteile in der zweiten Stufe wird durch
deren Auetrittsmenge aus dieser Stufe des Reaktors durch die
Austrittsöffnung 45 geregelt. Diese Regelung erfolgt durch
eine entsprechende Einstellung der Drehzahl des Schneckenförderer 46. Die aus der Austrittsöffnung 47 nach dem Auswaschen
des Guts im Sehne IEkBnX or der er 46 austretenden Brocken
können zu dem Bunker 10 oder zu einem Brennofen zur weiteren Aufbereitung gefördert werden.
Der Wasserbedarf für das Hydrieren wird durch die Temperatur in der oberen Stufe des Reaktors geregelt· Die durch die Leitung
50 zugeführte Wassermenge hält den gewünschten Wasserspiegel
in der unteren Reaktorstufe auffrecht. Bei normalem Betrieb strömt das durch die Austragschnecke 46 zugeführte
Wasser in die untere Reaktorstufe und tritt auf den Boden der ersten Reaktorstufe über. Das zunächst in der ersten Reaktorstufe
benötigte Wasser ist das in der Scharre vorgewärmte Wasser. Die Temperatur in der ersten Reaktorstufe wird durch
Wasserzusatz aus der Frischwasserleitung über die Leitung 29 durch den Thermostaten 31 der zweiten Wasserverteilung 22
geregelt. Diese Temperaturregelung wirkt so, daß bei unzureichender Wasserzufuhr die Temperatur in der ersten Stufe
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steigt und der feuchtigkeitsgehalt des Guts abnimmt· Bei zunehmender
Temperatur wird der Wasserzufluß durch den Verteiler
22 erhöht, während er entsprechend vermindert wird, wenn die
Temperatur sinkt, so daß eine gleichbleibende Temperatur auf- -t
rechterhalten wird. Zum Herstellen eines trockenen Hydrats
wird die Temperatur so hoch gehalten, 'daß «in fließfähige· Gut entsteht, das durch den nach unten sich erstreckenden
Schacht 37 abläuft« Wenn der Reaktor zum Herstellen von Weichkalk benutzt wird, wird die Temperatur des Hydriervorgange· , ,
vermindert, so daß anstelle des trockenen Hydrate eine Hydrat»
. aufschlämmung in den Schacht 37 überfließt und durch den
™ Schneckenförderer 40 abgeführt wird· Die Menge dee der Vorrichtung zugeführten Wassers wird so geregelt, daß sich in der
Aufschlämmung die gewünschte HydratkonBentration ergibt, wobei die Regelung automatisch durch das Regelventil in der Wasserzuleitung erfolgen kann. Bas Regelventil kann entweder durch
einen Temperaturregler oder durch eine das spezifische Gewicht ermittelnde Einrichtung betätigt werden. Wenn die Vorrichtung
zum Herstellen von Weichkalk benutzt werden soll, kann die Scharre in dem Abzug fortfallen, weil dann im allgemeinen
keine Gasentwicklung auftritt· Wie aus der Beschreibung des Reaktors ersichtlich ist, kann dieser auch unter Druck betrieben
werden· für diesen Zweck können übliche Drehventile an den Zuführungs- und Austrittsstellen des Guts angeordnet werden»
sowie ein Regelventil in den Abzug, das die Einstellung des
Arbeitsdrucks ermöglicht.
Die vorstehende Beschreibung betrifft eine zweistufige
Hydriervorrichtung, die auch in der Zeichnung dargestellt ist*
Da die Stufen übereinander angeordnet sind, können aber auch
weitere Stufen vorgesehen werden, wenn dies erwünscht oder
zweckmäßig ist. Zusätzliche Stufen sind besonders dann erwünscht, wenn der der Hydriervorrichtung zugeführte gebrannte
Kalk von geringerer Qualität ist oder merklich überhitzt bzw»
beim Kalzinieren hart gebrannt wurde· Die zusätzlichen Stufen
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arbeiten grundsätzlich in der gleichen Weise wie die untere Stufe der zweistufigen Hydriervorrichtung, so daß der nicht
hydrierte Kalk eine längere Zeit mit Wasser in Berührung bleibt» Dadurch können die langsamer reagierenden Anteile in
einem Wasserbad verweilen und reagieren. Im allgemeinen ist es wünschenswert, mehr als zwei Stufen vorzusehen, wenn
Dolomitkalk hydriert werden soll»
In der Darstellung der Einzelheiten nach Fig· 2 und 3 ist'
das Gehäuse 80 des Reaktors mit einem festen Zuführungsansohluö 81 versehen* der mit der Förderschnecke 16 nach Pig· I
verbunden ist. Mit der Ziff. 45 ist die Austrittsöffnung für die festen !Rückstände und mit Ziff. 82 der oben am Gehäuse
liegende Auslafl für Dämpfe und leichtere Feststoffe Umzeichnet»
Das Gehäuse ist vollständig geschlossen, so daß es auch als Druckkessel arbeiten kann. Im Kessel liegt ein nach unten sich
erstreckender Schacht 37« der als Bohr ausgebildet ist und zu einem Palltrichter 39 führt, aus dem der Schneckenförderer
beschickt wird· Der Falltrichter 39 und ein in seiner Geschwindigkeit veränderlicher Löffelbohrer in dem Schneckenförderer 40 regelt die Menge des aus dem Schacht abgeführten
Guts. Der Schacht trägt eine Stopfbüchse 85 und wird durch ein Rädergetriebe 86,87 gedreht. Das Zahnrad 87 wird über
einen Drehzahlminderer 88 durch einen Elektromotor 89 angetrieben. Dem Drehtisch 35 nach Fig. 1 entspricht der Drehtisch 90 in Tig· 2 und 3. Er ist an dem Fallschacht 37 befestigt und lauft mit diesem um· Zum Mischen und Bewegen des
Guts auf dem Drehtisch 90 dienen mehrere von oben herabhängende Arme 92, die an stangenförmigen Werkzeugträgern 93 befestigt
sind. Diese erstrecken sich radial in das Innere des. Kessels von seiner Wandung aus· Nach Fig. 3 sind vier Werkzeugträger
vorgesehen, die an einem Tragring 96 befestigt sind, der den
Faltschacht 37 umfaßt, aber nioht mit 1hm verbunden ist.
Unten an den Armen sind Köpfe 97 t Üe verschiedene Ausführungsf ormen haben können, vorgesehen· Sie geben, dem Gut auf dem
Drehtisch eine Bewegung, die im wesentlichen einen Schub in
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Richtung auf die Austritts öffnung 100 neben dem ]fallschacht
hervorruft. Zwei erste Verteiler 21 führen Wasser den Bohren
21a zu, deren Austritts Öffnungen in der Nähe der Armenden
liegt. Die schon erwähnte öffnung 100 in dem Drehtisch dient
zum Abführen des Guts von dem Drehtisch auf den Boden 102 - des Kessels 80. An der Unterseite des Drehtische sind mehrere
Werkzeugträger 103 mit Bührarmen 104 befestigt und laufen mit
dem Drehtisch um. Unten an Jedem Bührarm 104 ist ein Kopf
angebracht, der dem Gut eine Bewegung nach außen zu der Peripherie des Kessels gibt, so daß das feste Gut durch die Öffnung
45 herausfallen kann·
Der Beaktor arbeitet so, daß das hydrierte Gut durch den TaIl-schacht
37 austritt. Eine Schüttung von gebranntem Kalk wird
auf dem Drehtisch 90 in einer solchen Höhe aufrecht erhalten, daß das mit dem gebrannten. Kalk realisierende Wavser eine
beachtliche Dampf menge bildet, die die leichteren Teile des hydrierten Kalks fließfähig macht. Durch Begeln der Menge des
gebrannten Kalks und des Wassers kann die Dicke dep fließfähigen
Guts so aufrecht erhalten werden, daß dieses in den Fallschacht 37 überfließt und in den Auffangbehälter 39 fällt.
Die Reaktion des Wassers mit dem gebrannten Kalk kann zu einem pulverf örmigen Produkt führen. Wenn die Wassermenge etwa die doppelte
Menge des zum Hydrieren des Kalkes erforderlichen
Wassers ist, wird ein im wesentlichen trockenes Hydrat erzeugt· Der durch die Reaktionswärme entstehende Dampf trennt
sich von dem fließfähigen Gut und tritt durch den Abfluß 82 aus. Der nicht reagierte gebrannte Kalk, d.i. der üblicherweise
langsam reagierende Anteil, sowie der ungebrannte Kalkstein oder Dolomit wird mit Wasser gemischt und langsam zu der
Öffnung 100 im Drehtisch 90 befördert, so daß er in die untere
Stufe mit dem Boden 102 fällt· Die Drehzahl des Tisches kann
den Reaktionsbedingungen entsprechend geregelt werden, so daß das Gut langsam in der gewünschten !!enge nach außen zu dem Auslaß
45 an der Peripherie des Bodens 102 gefördert wird· Wie
schon bemerkt ist, wird der Wasserspiegel in der zweiten Stufe in einer Höhe gehalten, die alles Gut in dieser Stufe bedeckt,
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wobei etwas Wasser auf den Boden der ersten Stufe übertritt.
Die Konstruktion sieht eine dichte fassung zwischen dem Drehtisoh und der Behälterwand vor, wobei ggf· eine umlaufende
•lchtung eingebaut werden kann» Die Umstellmöglichkeit des Keiktfcre gestattet die Herstellung von trockenem Hydrat oder
iron Teratreifehbarem gelöschem Kalk oder von Kalkmilch. KaIkftiloh wird durch ausreichenden Zusatz von Wasser erreicht, das
die untere und die obere Stufe Überflutet, so daß die Kalk-Milch durch den Kalktrichter 37 von dem unteren Austrittstrichter 39 aufgefangen wird« Die Konzentration des Kalks in
der Kalkmilch bsw· deren spezifisches Gewicht läßt sich leicht durch die Regelung des zugeführten Wassers einstellen« Der
Reaktor kann ferner so betrieben werden, daß er eine Klassificierung der ungewässerten Verunreinigungen herbeiführt, die
•ine höhere Dichte als das gewünschte Produkt haben. Diese Verunreinigungen werden von dem Boden der oberen Stufe in die
untere Stufe abgegeben und mit dem nicht reagierten Material ausgetragen· Diese Klassifizierung tritt ein, weil der Strom
des gewünschten Produkts leichter ist als die Rückstände. Dabei kann der Strom des Produkts aus leichteren Festteilen
oder aus Flüssigkeit hestehen, die durch den unteren Auslaßtrichter 39 abgeführt werden.
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Claims (4)
- I* Λα ty$Patentanaprüche.Reaktionskessel zum Löschen von gebranntem Kalk od.dgl· durch Wasser mit kontinuierlicher Zu- und Abführung des Guts gekennzeichnet durch wenigstens zwei übereinander liegende Reaktionsstufen in einem Kessel (80), von denen die obere einen undurchlässigen Boden (90) mit einer seitlichen Eintragungsöffnung (81) für den ungelöschten Kalk, einen oben angeordneten Dampfabzug (82), ein zentral angeordnetes oben offenes Standrohr (37) zum Austragen des reagierten Produktes, das durch die unteren Teile des Kessels (80) hindurch zu einer Austrageeinrichtung (39»40) führt,und durch eine im Boden (90) neben dem Standrohr (37) liegende öffnung (100), durch die die nicht reagierten auf dem Boden (90) verbleibenden festen Teile durch Mischeinrichtungen (92,93) fortlaufend in die untere Stufe gebracht werden, in der Mischeinrichtungen (103,104) das Gut fortlaufend zu einer am Außenrand des Bodens (102) dieser Stufe liegende Austrageöffnung (4-5) und durch diese zu einer Fördereinrichtung (46, 47) bringen, sowie durch Zuleitungen (92,93) für das zur Reaktion benötigte Wasser an geeigneten Stellen der oberen Stufe.
- 2. Reaktionskessel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (90) der oberen Stufe in dem Kessel (80) um · seine Mittelachse drehbar ist, während die als Rührarme ausgebildeten Mischeinrichtungen dieser Stufe im Kessel (20) feststehend angeordnet sind.
- 3· Reaktionskessel nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die als Rührarme ausgebildeten Mischeinrichtungen (103, 104) der unteren Stufe mit dem umlaufenden Boden (90) der oberen Stufe verbunden sind«- 13 909838/0895
- 4. Reaktionskessel nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, daß für den Boden (90) der oberen Stufe und der Mischeinrichtungen (103,104) der unteren Stufe das zentral angeordnete Standrohr (37) dient, das durch einen entsprechenden unterhalb des Reaktionskessels (80) liegenden Antrieb (86-89) gedreht wird und abgedichtet durch den Boden (102) der unteren Stufe hindurchgeführt ist·5» Beaktionekeaeel nach Anspruch 1 bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen für das Wasser an den unteren Enden der Mischeinrichtung (92,93) der Bewegungsrichtung des Gutes entgegengesetzt gerichtet sind*6· Reaktionskessel nach Anspruch 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß alle Eintritts- und Austrittsöffnungen des Reaktionskessel abdichtende Verschlüsse haben, die ein Arbeiten der Torrichtung unter einem, den Atmosphärendruck übersteigenden Druck ermöglichen.7· Reaktionskessel nach Anspruch 1 bis 6 gekennzeichnet durch einen Temperaturfühler (31) in der oberen Zone des Kessels, der die Wasserzufuhr der gewünschten Temperatur entsprechend regelt*8« Reaktionskessel nach Anspruch 1 .bis 7 gekennzeichnet durch eine Fördereinrichtung des aus der unteren Zone austretenden Guts, in der durch eine Zuleitung (50) Wasser der Bewegungsrichtung des Gutes entgegen zugeführt wird, das die Rückstände auswäscht und in die untere Zone des.Reaktionskessels eintritt.9· Reaktionskessel nach Anspruch 1 bis 8 gekennzeichnet durch eine im Gasabzug (82) angeordnete Scharre (71) mit einer Was s er zuführung, durch die die vom Gas mitgenommenen Hydratteilchen mit dem Wasser über einen Sammler (56) der oberen Stufe des Reaktorkessels wieder zugeführt werden·10* Verfahren zum Regeln des Reaktionsvorganges insbesondere beim Verarbeiten vom Kalk mit kleineren unkalzinierten An-909838/08 9 5teilen gekennzeichnet durch die Bemessung der Wasserzufuhr in einer solchen Menge t daß das. Wasser zum Hydrieren auereicht und genügend Dampf bildet, um einen-fließfähigen Strom eines Teiles dee Kalkhydrate zu bilden, der eine ium Abführen des Kalkhydrats ausreichende Stromtiefe hat, während die unhydrierten Beetandteile durch ihre Schwere zu Boden sinken und einer weiteren Hydrierung zugeführt werden, wobei der fließfähige Strom eine ausreichende Reaktionstemperatur erhält, durch die das mit dem Strom abgeführte Produkt im wesentlichen getrocknet wird, während " die unhydrierten Teile im weiteren Verlauf des Verfahrene genügend Zeit und Temperatur zum Hydrieren haben bzw» als nichthydrierfähige Teile abgeschieden werden können.909838/0895L β e r s e i t β
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