DE1903148B2 - Verfahren zum Calcinieren eines Polymerisationskatalysators - Google Patents
Verfahren zum Calcinieren eines PolymerisationskatalysatorsInfo
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Description
15
Bekannt sind bereits Verfahren zur Calcinierüng von Katalysatoren, die im wesentlichen aus einer kleineren
Menge Chromoxid auf einer größeren Menge eines inerten Trägers bestehen, bei erhöhten Temperaturen in
einem sauerstoffhaltigen Gas (DE-AS 1115 023), in
einer oxidierenden Atmosphäre (US-PS 29 51 816), in Gegenwart einer freien Sauerstoff enthaltenden Atmosphäre
(US-PS 29 59 577)" oder in einem Luftstrom (J. Polyrn. ScL Bd. 34 [1959], Seiten 129 bis 137). Eine
Calcinierüng entsprechender Katalysatoren in Gegenwart von Sauerstoff bei überatmosphärischem Druck
geht daraus jedoch nicht hervor. Ein Arbeiten bei erhöhten Drücken erfordert anerkanntermaßen zudem
stets kompliziertere und aufwendigere Verfahrensmaßnahmen und Vorrichtungen. Der Fachmann bevorzugt
aus diesen Gründen in der Regel daher durchweg ein Arbeiten unter Normaldruck, wenn nicht besondere
Gründe dagegen sprechen. Eine Calcinierüng unter Anwendung eines Sauerstoffüberdrucks läßt zunächst
jedoch keinerlei vorteilhaftes Ergebnis erwarten, und alle bekannten Calcinierungen von Katalysatoren
werden daher bisher auch stets unter Normaldruck durchgeführt.
Es ist weiter bekannt, daß äthylenisch ungesättigte Verbindungen mit Hilfe von Katalysatoren polymerisiert
werden können, die Übergangsmetalloxide auf inerten Trägern enthalten. Zu solchen Katalysatoren
gehören beispielsweise Chromoxid auf Siliciumdioxid und Vanadiumoxid auf Aluminiumoxid Solche Katalysatoren,
die bei Bedarf in Verbindung mit verschiedenen bekannten Promotoren, z. B. Aluminium- und Boralkylen,
Aluminiumsesquihalogeniden, Metallhydriden und Alkalimetallen, verwendet werden, sind zur Herstellung so
fester Polyolefine aus alpha-Olefinen, z. B. von Polypropylen
aus Propylen und Polyäthylen aus Äthylen, geeignet
Wenn Katalysatoren mit hoher Aktivität in feiner Verteilung zur Polymerisation von «-Olefinen verwendet
werden, kann das polymere Produkt ein so hohes Molekulargewicht aufweisen, daß seine Verwendung
zur Herstellung von Formkörpern und Folien erschwert und unmöglich gemacht wird, wenn nicht eine weitere
Behandlung, zum Beispiel thermisches Cracken zur &o
Verminderung des Molekulargewichts des Polymeren, angewandt wird. Es wäre natürlich vorteilhaft, wenn das
Molekulargewicht des Polymeren während der Polymerisationsreaktion durch Änderung der Verfahrensbedingungen
oder Modifizierung des Katalysators gesteuert es werden könnte. Derartige Maßnahmen sind bekannt.
Hinsichtlich der Steuerung der Verfahrensbedingungen
bestehen jedoch Grenzen, da eine Abänderung der Bedingungen zur Erzielung einer Verminderung des
Molekulargewichts des Polymeren eine nachteilige Auswirkung auf die Ausbeute an Polymeren haben
kann.
So wird in US-PS 3t 32 125 bereits ein Verfahren zur
Calcinierüng von Katalysatoren beschrieben, deren Verwendung beispielsweise bei der Polymerisation von
a-OIefinen zwar eine Erniedrigung des Molekulargewichts der entsprechenden Polyolefine ergibt, gleichzeitig
jedoch auch zu einer unerwünschten Erniedrigung der Polymerausbeute führt Entsprechendes gilt auch für
nach anderen Verfahren hergestellte Katalysatoren.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines neuen Verfahrens zur Herstellung von Polymerisationskatalysatoren,
durch deren Verwendung bei der Polymerisation von «-Olefinen sich gegenüber in bekannter Weise hergestellten entsprechenden Katalysatoren
unter gleichbleibender oder sogat höherer Polyolefinausbeute das Molekulargewicht solcher Polymerer
in gezielter Weise steuern und niedrig halten läßt
Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch
bezeichnete Verfahren erfindungsgemäß gelöst
Im folgenden werden die allgemeinen Bedingungen und die besonderen Ausführungtformen bei der
praktischen Anwendung der Erfindung beschrieben.
Die erfindungsgemäß zu calcinierenden Katalysatoren enthalten als Metalloxide der Gruppen Va und VIa
des Periodensystems vorzugsweise Vanadiumoxid und Chromoxid. Die Oxide können als solche auf inerten
Trägern verteilt oder durch Calcinierüng einer in Wasser dispergierbaren, vorzugsweise einer wasserlöslichen,
Metallverbindung auf inerten Trägern erzeugt werden. Hierzu geeignete Metallverbindungen sind
beispielsweise Chromtrioxid, Ammoniumchromat, Ammoniumdichromat,
Natriumchromat, Kaliumchromat, Natriumvanadat, Ammoniumvanadat, Chromtriacetat
und Chromnitratnonahydrat
Die Träger zur Hersteilung der erfindungsgemäß zur
calcinierenden Katalysatoren sind inerte oder schwer reduzierbare Metalloxide, wie Aluminiumoxid, Magnesiumoxid,
Titandioxid, Borooxid, Zirkoniumdioxid oder Siliciumdioxid, oder daraus zusammengesetzte Stoffe,
wie synthetische Aluminiumsilicate oder ihre physikalischen Gemische. Die Träger sollen zweckmäßigerweise
Teilchendurchmesser von weniger als 1 Mikron, vorzugsweise weniger als 0,2 Mikron, scheinbare
Dichten von weniger als 0,1 g/cm und äußere Oberflächen von etwa 1 bis 1500 m2/g aufweisen. Träger mit
Oberflächen von 50 bis tOOOmVg werden bevorzugt
Die bevorzugten Träger haben einen Teilchendurchmesser von 0,001 bis 0,04 Mikron und eine scheinbare
Dichte von etwa 0,04 g/ccm bei einer äußeren Oberfläche von etwa 100 bis 500 mVg.
Das Mengenverhältnis von Metalloxid zu Träger kann innerhalb eines weiten Bereichs schwanken,
solange jeder Bestandteil in. ausreichender Menge vorhanden ist, damit eine katalytisch wirksame Menge
erzeugt wird. Diese Menge beträgt zweckmäßig wenigstens etwa 0,1 Gewichts-% jeder Komponente,
und die üblichen Verhältnisse von Metalloxid zu Träger liegen im Bereich von etwa 1 :100 bis 1 :1. Gewöhnlich
wird für die erfindungsgemäßen Zwecke ein Katalysator verwendet, der 1 bis 10 Gewichts-% Metalloxid
enthält
Für die Polymerisation unter Verwendung der erfindungsgemäß calcinierten Katalysatoren werden die
üblichen Bedingungen angewandt Solche Bedingungen für die Polymerisation von A-Olefinen gehen beispiels-
weise aus US-PS 26 91647 hervor, Vorzugsweise wird
jedoch bei Polymerisanonstemperaturen gearbeitet, die
bei der unteren Grenze des darin genannten Temperaturbereichs liegen, so daß Temperaturen von 20 bis
125° C bevorzugt werden.
Das Polymerisationsverhalten der erfindungsgemäß erhaltenen Katalysatoren wird durch die Calcinierungstemperatur,
die Dauer der Calcinierung und den Sauerstoffdruck, unter dem die Calcinierung durchgeführt
wird, beeinflußt Ganz allgemein führt eine Verlängerung der Cakanierungszeit, eine Erhöhung der
Temperatur und eine Erhöhung des Sauerstoffdrucks zu einer Verminderung des Molekulargewichts des mit den
erfindungsgemäßen Katalysatoren hergestellten Polymeren.
Die Calcinierungsdauer beträgt 2 bis 20 Stunden,
vorzugsweise 8 Stunden bis 16 Stunden.
Die Calcinierungstemperatur beträgt 450 bis 10000C,
vorzugsweise 650 bis 9500C und insbesondere 8000C
Die Sauerstofkdrücke für die erfindungsgemäße
Calcinierung betragen im allgemeinen 3,5 bis 35 atü,
vorzugsweise 7 bis 21 ata Im allgemeinen soll bei den höheren Calcinierungstemperaturen ein höherer Sauerstof
fdruck angewandt werden.
Geeignete Bedingungen sind beispielsweise Drücke von 34 bis 35 atu bei einer Caicinierungstemperatur von
650° C und Drücke von 7 bis 70 atü bei einer Calcinierungstemperatur von 9500C Es wurde ferner
gefunden, daß es günstiger ist, wenn der Sauerstoff während der Calcinierung über den Katalysator strömt,
als wenn er im stationären Zustand vorliegt Wenn ein Sauerstoffstrom aufrechterhalten wird, ist das Molekulargewicht
des Polymeren, das nr»t dem erhaltenen Katalysator erzeugt wird, im allgemeinen niedriger als
unter stationären Bedingungen. Die Sauerstoffströmung ist zweckmäßigerweise nur so stark, daß sie zum
Abführen von anhaftendem Wasser oder anderen anhaftenden Stoffen genügt Zur Herstellung kleiner
Proben der Katalysatoren sind Sauerstoffströmungsgeschwindigkeiten von 25ccm/Min. bis 30 l/Min, und g
Katalysator zweckmäßig. Bei größeren Katalysatormengen können geringere Strömungsgeschwindigkeiten
angewandt werden. Alternativ können ferner Spülungen mit Inertgas zwischen Behandlungen mit
ruhendem Sauerstoff angewandt werden.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert,
Beispiele J bis 8
und Vergleichsversuch
und Vergleichsversuch
0,01 g einer Probe von 4 Gewichts-·)* Chromoxid auf
Siliciumoxid werden in einen Rohrreaktor aus Stahl gegeben, der mit Einrichtungen zum Durchheften von
Sauerstoff ausgerüstet ist und mit einem elektrischen
ίο Ofen beheizt wird. Die Temperatur in dem Reaktor wird
langsam auf 650° C gebracht und 16 Stunden bei diesem
Wert gehalten, während der Sauerstoffdruck bei einer Strömungsgeschwindigkeit von 120 ccm/Min. bei 14 atü
gehalten wird.
Hne Probe des in der beschriebenen Weise calcmlerten Katalysators wird in einen Polymerisationsreaktor, der aus einer Bombe aus korrosionsbeständigem
Stahl besteht, unter einer Schutzatmosphäre aus Argon gegeben. Der Reaktor wird auf 0,1 mm Hg
evakuiert und dann mit 100 ml über Natrium-Kalium-Legierung frisch destilliertem n-Heptan beschickt Dsnn
wird das Vakuum mit einer kleinen Menge Äthylen aufgehoben. Hierauf wird der Reaktor mit 0,5 ml einer
Lösung von Aluminiumtriisobutyl in Heptan beschickt die 0,044 g/ccm Aluminiumtriisobutyl enthält Dann
wird monomeres Äthylen bis zu einem Dnick von 21 atü
eingeleitet, und dies-jr Druck wird während der
Reaktionsdauer von 1,5 Stunden aufrechterhalten. Während dieser Zeit wird der Reaktor von Zimmertemperatur
auf 88° C gebracht Dann wird der Reaktor entspannt, und das feste Polymere wird abfiltriert und
getrocknet
Nach dieser allgemeinen Arbeitsweise wird, jedoch unter Abänderung der Dauer, der Temperatur und des
Drucks der Katalysatorcalcinierung, eine Reihe von Versuchen durchgeführt Die Katalysatoren werden
sowohl in Anwesenheit als auch in Abwesenheit von zugesetztem Wasserstoff zur Steuerung des Molekulargewichts
auf ihre Polymerisationsakt ität geprüft Die Ergebnisse dieser Versuche sind zusammen mit den
Bedingungen der Katalysatorherstellung, der Polymerausbeute, angegeben in Gramm Polymer pro Gramm
fester Katalysator, und der grundmolaren Viskosität des Produkts, die ein Maß für das Molekülargewicht
darstellt, in der folgenden Tabelle angegeben:
Tabelle | Temp. | Zeit | Druck | Zugesetzter | Ausbeute2) | Grundmolare |
Wasserstoff1) | Viskosität | |||||
Calcinierungsbedingungen | "C | Std. | atü | des Produkts | ||
650 | 16 | 0 | 2,5 | 700 | 6,8 | |
650 | 16 | 3,5 | 2,5 | 3450 | 4,6 . | |
Vergleichs | 800 | 8 | 3,5 | 1, | 3000 | 5,8 |
versuch | 800 | 8 | 14 | 1, | 3000 | 4,3 |
Beispiel 1 | 800 | 8 | 14 | 0 | 3500 | 9,2 |
Beispiel 2 | 800 | 8 | 14 | 1, | 3000 | 4,3 |
Beispiel 3 | 750 . | 8 | 14 | 2, | 2400 | 5,0 |
Beispiel 4 | 800 | 8 | 14 | 1, | 3000 | 4,3 |
Beispiel 5 | 950 | 8 | 14 | 3200 | 3,9 | |
Beispiel 6 | ||||||
Beispiel 7 | ||||||
Beispiel 8 | ||||||
1,0 | ||||||
') Mol-%, bezogen auf Äthylenbeschickung.
) Gramm festes Polymerpfodukt pro Gramm fester Katalysator.
) Gramm festes Polymerpfodukt pro Gramm fester Katalysator.
5 6
bei 4er Caicinierung geht aus dem Beispiel J und dem die beim Einleiten von Wasserstoff in den Reaktor
temperatur und aus den Beispielen 2 und 3 bei einer Die Wirkung einer Erhöhung der Calicinierungstem-
höheren Calcinierungstemperatur hervor. Die niedere 5 peratur geht aus den Beispielen 6, 7 und 8 hervor, bei
den Vergleichsversuch sichtbar. durchgeführt wird.
Claims (1)
- Patentanspruch;Verfahren zum Calcinieren eines Polymerisationskatalysators, der eine kleinere Menge eines Oxids eines Metalls der Gruppe Va oder VIa des Periodensystems auf einer größeren Menge eines inerten Trägers enthält, in Gegenwart von Sauerstoff während einer Zeit von 2 bis 20 Stunden bei einer Temperatur von 450 bis 10000C, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator unter einem Sauerstoffdruck im Bereich von 3,5 bis 70 atü calciniert
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