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Die
vorliegende Erfindung betrifft aufblasbare Insassen-Rückhaltevorrichtungen vorzugsweise für Kraftfahrzeuge,
insbesondere aufblasbare Rückhaltevorrichtungen
mit einer anpassbaren Entfaltungs-Gleitbahn.
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Eine
spezifische Bauart aufblasbarer Rückhaltevorrichtungen für Insassen
von Kraftfahrzeugen wird im allgemeinen als Airbag bezeichnet. Der
Airbag ist normalerweise im Kraftfahrzeug in nicht aufgeblasenem
Zustand untergebracht. Im Falle von Fahrzeug-Kollisionen bzw. in
einer Situation, in der ein vorgegebener Schwellwert überschritten
wird, wird Gas aus einer gaserzeugenden Quelle in den Airbag geleitet.
Dadurch wird der Airbag aufgeblasen, so daß sich der Airbag in den Fahrgastraum
des Kraftfahrzeuges ausdehnt. Durch den aufgeblasenen Airbag werden
die Bewegungen der Insassen in Richtung der Innenwandabschnitte
des Kraftfahrzeuges begrenzt.
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Typischerweise
bildet der Airbag im Fahrzeug einen Teil eines Airbagmoduls, welches
zusätzlich
zum Airbag eine Füllgasquelle
(inflator) und einen Behälter
(canister) aufweist. Die Füllgasquelle stellt
die Quelle für
das den Airbag aufblasende Gas dar. Der Behälter enthält den Airbag und die Füllgasquelle
und weist typischerweise eine Entfaltungsöffnung auf, durch welche der
Airbag beim Aufblasen aus dem Behälter austreten kann.
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Um
den Airbag und andere Teile des Airbagmoduls gegenüber dem
Insassenraum zu verbergen, ist es bekannt, die Entfaltungsöffnung des
Behälters mit
einer Entfaltungstür
abzudecken, die z.B. als Verkleidungsstück auf einem Instrumentenbrett
des Kraftfahrzeuges ausgebildet sein kann.
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Wenn
die Füllgasquelle
aktiviert wird, wird Gas in den Airbag geleitet, wodurch dieser
aus dem Behälter
durch die Entfaltungsöffnung
hinaus und kraftvoll gegen die Entfaltungstür gedrückt wird. Durch den Druck des
expandierenden Airbags wird weiterhin ein Verschlussabschnitt der
Entfaltungstür zerrissen.
Bei der weiteren, nach auswärts
gerichteten Bewegung des Airbags gegen die Entfaltungstür bewegt
dieser die Entfaltungstür
um ein Gelenk von der Entfaltungsöffnung weg. Infolge der auf
diese Weise geöffneten
Entfaltungstür
kann der Airbag durch die Entfaltungsöffnung in den Insassenraum eintreten.
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Aus
der
US 5 762 363 , auf
die hier ausdrücklich
Bezug genommen wird, ist ein nahtloses aufblasbares Seitenrückhalte-Entfaltungssystem
für einen Passagier
auf einem Fahrzeugsitz bekannt, bei dem die aufblasbaren Rückhaltemittel
für einen
Seitenaufprallschutz von Fahrzeuginsassen in einem Fahrzeugsitz
untergebracht sind. Dieses System weist ein aufblasbares Seitenrückhaltemodul,
welches an einem Rahmen des Sitzes befestigt ist, sowie ein neben
dem Modul angeordnetes Polster mit einer in diesem vorgesehenen
Entfaltungsöffnung
auf. Eine das Modul umschließende
Riss-Auslösehülle erstreckt sich
durch die Entfaltungsöffnung,
um die Entfaltungskräfte
der aufblasbaren Rückhaltevorrichtung so
zu len ken, dass ein vorherbestimmter Austrittsort realisiert wird,
aus dem sich die aufblasbare Rückhaltevorrichtung
entfalten kann. Durch die Unterbringung dieses Systems sowie anderer
im Sitz montierter Seitenairbagsysteme kann jedoch der Komfort der
Fahrzeuginsassen beeinträchtigt
werden. So kann dadurch z.B. der verfügbare Platz beschränkt werden.
Weiterhin können
bei einigen Sitzgestaltungen die Insassen den in dem Sitz untergebrachten Seitenairbag
fühlen.
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In
der
US 5 628 527 ist
eine weiche, flexible Stoffumhüllung
für einen
Airbag beschrieben, welche eine Sollbruchnaht aufweist. Bei einer
Entfaltung des Airbags wird die Umhüllung entlang dieser Naht aufgetrennt,
wobei überschüssiges Material
der Umhüllung,
welches gegebenenfalls versteift sein kann, eine Schwenkbewegung
macht und den Airbag bei seiner anfänglichen Entfaltung lenkt.
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Ferner
ist aus der
DE 196
46 817 A1 ein Seitenairbagmodul bekannt, bei welchem ein
Airbag in einem Behälter
untergebracht ist, der an der Seitenfläche eines Fahrzeugsitzes befestigt
ist. Der Behälter
ist zur Fahrzeugtür
hin durch einen Deckel abgedeckt, welcher um ein Gelenk zwischen
einer verstauten Position und einer ausgezogenen Position schwenkbeweglich
ist. In der verstauten Position lässt der Deckel dem Airbag nur
einen Schusskanal mit minimalem Querschnitt zur Entfaltung, während er
in der ausgeklappten Position einen Schusskanal mit vergrößertem,
optimalen Querschnitt bereitstellt. In der ausgeklappten Position
wird der Deckel durch hakenförmige
Rückhaltemittel
fixiert, um ein weiteres Ausklappen zu verhindern.
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Aus
der
US 5 505 487 A ist
ein in der Kopfstütze
eines Kraftfahrzeugsitzes verstauter Seitenairbag bekannt, bei dem
der Airbag während
des Entfaltungsvorganges zunächst über einen
mechanisch geführten
Schlitten an der Seite der Kopfstütze ausgefahren wird und sich
dann anschließend
durch Wirkung eines Umlenkungselementes quer dazu in Fahrtrichtung
entfaltet. Der Schusskanal innerhalb der Kopfstütze ist bei dem bekannten Airbag
bereits im nicht aktivierten Zustand ausgespart und lediglich durch
eine Abdeckung verschlossen, so dass ein relativ großer Hohlraum
in der Kopfstütze
vorhanden ist, der hinsichtlich der Polsterungseigenschaften ungünstig ist.
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Vor
diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
aufblasbare Rückhaltevorrichtung
für den
Sitz eines Fahrzeuges bereitzustellen, welche im unbenutzten Ruhezustand
platzsparend und für
die Fahrzeuginsassen nicht bemerkbar angeordnet werden kann, und
welche eine sichere Entfaltungsfunktion gewährleistet.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird eine Rückhaltevorrichtung geschaffen,
die ohne Komforteinbußen
in Fahrzeugteilen wie insbesondere den Sitzen angeordnet werden
kann. Darüber
hinaus wird angestrebt, die Entfaltungsrichtung des Seitenairbags
einstellbar zu gestalten, um eine Anpassung an verschiedene Sitzgestaltungen,
Sitzorte und Fahrzeugtypen vornehmen zu können.
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird eine aufblasbare Rückhaltevorrichtung
geschaffen, die für eine
Unterbringung in einem Insassensitz eines Kraftfahrzeuges ausgebildet
ist. Die Rückhaltevorrichtung
enthält
einen Behälter
mit einer hieraus entfaltbaren aufblasbaren Rückhalteeinrichtung, ein Gleitelement,
das mit dem Behälter
zur Steuerung der Entfaltung der aufblasbaren Rückhalteeinrichtung zusammenwirkt,
und ein anpassbares Haltesystem, welches zwischen dem Behälter und
dem Gleitelement angebracht ist, um das Gleitelement in einer vorgegebenen
Position relativ zum Behälter
zu halten, so dass die Entfaltung der aufblasbaren Rückhalteeinrichtung
in eine vorgegebene Richtung vom Insassensitz aus gelenkt wird.
Das Gleitelement umgibt die aufblasbare Rückhalteeinrichtung in dem Behälter und
ist an dem Behälter
mit einer Mehrzahl von Sicherungsaufhängern befestigt. Die Aufhänger können durch
Schlitze oder Löcher
im Behälter
an ihrem Ort eingerastet werden. Das Gleitelement ist ferner durch
mehrere Haltegurte bzw. Halteseile an dem Behälter befestigt. Die Haltegurte
sind anfänglich, wenn
das Modul in einem Zustand vor der Entfaltung ist, zusammengefaltet
und entfalten sich, um das Gleitelement in einer gewünschten
Position zu halten. Die Länge
der Haltegurte kann auf einer Seite des Behälters im Gegensatz zur gegenüberliegenden
Seite oder auf der Oberseite gegenüber dem Boden des Behälters länger oder
kürzer
sein. Durch eine derartige Anordnung wird eine Richtungsänderung
der Airbag-Trajektorie in bezug auf die Behälteröffnung erzeugt, welche durch
den Anbringungswinkel des Moduls vorgegeben ist. Die Haltegurte
können
von der Peripherie des Moduls aus und in beliebiger Weite und Länge hinzugefügt werden,
um die Richtungskontrolle und die benötigte Festigkeit zur Verfügung zu
stellen und um eine Anpassung an verschiedene Unterbringungsorte
und andere Vorgaben zu ermöglichen.
Vorzugsweise wird das Modul in einem rückwärtigen Abschnitt des Sitzes
untergebracht, und das Polstermaterial des Sitzes wird vorgeschlitzt
oder mit einem Schlitz ausgebildet, um hierdurch eine Freigabe des
Airbags zu erlauben und so Zerstörungen
zu reduzieren. Vorzugsweise ist der Schlitz zur Naht eines äußeren Gewebeüberzuges des
Sitzes ausgerichtet.
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Zur
Entfaltung der Vorrichtung wird in den Airbag Entfaltungsgas eingeleitet.
Der Airbag schiebt das Gleitelement vom Behälter weg, verlagert die Sicherungsaufhänger und
verdrängt
das Polstermaterial des Sitzes, wodurch die Naht der Sitzabdeckung aufgetrennt
wird. Wenn das Gleitelement über
die Länge
der Haltegurte bewegt wurde, wird es angehalten Hierdurch wird eine
Naht am Ende des Gleitelements geöffnet, wodurch sich der Airbag
in der gewünschten
Richtung entfalten kann. Das Gleitelement schützt auf diese Weise das Polstermaterial des
Sitzes vor Abrieb und Zerstörung.
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Ein
Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass eine aufblasbare
Rückhaltevorrichtung
mit einem vorhersagbaren Reißort
im Insassensitz zur Verfügung
gestellt wird. Ein weiterer Vorteil besteht in der Gewährleistung
einer anpassbaren und kontrollierbaren Trajektorie der Airbagentfaltung. Weiterhin
werden Zerstörungen
des Sitzmaterials minimiert. Zudem wird der Insassenkomfort bei
einer in einem Fahrzeugsitz montierten Rückhaltevorrichtung aufrecht
erhalten.
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Ein
Merkmal der vorliegenden Erfindung besteht in dem Gleitelement,
welches durch den aufblasenden Airbag durch einen Schlitz im Polstermaterial des
Sitzes geschoben wird. Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß das Gleitelement
durch Haltegurte anpassbarer Größe an dem
Behälter
befestigt ist, um den Airbag in die gewünschte Richtung zu lenken. Ein
weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein Fahrzeugsitz einen im
rückwärtigen Teil
angebrachten Airbag aufweist, welcher sich mittels eines Gleitelementes,
das den Airbag beim Austritt aus dem Sitz in eine vorgegebene Richtung
lenkt, durch einen Schlitz im Polstermaterial des Sitzes entfaltet. Schließlich ist
ein Merkmal der Erfindung darin zu sehen, dass dem Gleitelement
eine Reißnaht
an einem seiner Enden zugeordnet ist, und dass sich das Gleitelement
beim Austritt des Airbags aus dem Sitzmaterial in Leitelemente aufspaltet.
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Im
folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Figuren erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Innenansicht des Insassenraumes eines Fahrzeuges
mit einem Sitz, der eine erfindungsgemäße aufblasbare Rückhaltevorrichtung
enthält;
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2 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen aufblasbaren Rückhaltevorrichtung,
welche in ihrem funktionellen Zusammenhang mit dem Sitz dargestellt
ist;
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3 eine
perspektivische Explosionsansicht auf die Rückseite der aufblasbaren Rückhaltevorrichtung
des Sitzes gem. 2;
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4 einen
Querschnitt entlang der Linie 4-4 von 2, welcher
die erfindungsgemäße aufblasbare
Rückhaltevorrichtung
im nicht auseinander gezogenen Zustand zeigt;
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5 einen
Querschnitt ähnlich 4,
jedoch mit dem Gleitelement in einem auseinander gezogenen Zustand;
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6 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen aufblasbaren Rückhaltemoduls
in einem nicht auseinander gezogenen Zustand gemäß 4;
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7 eine
perspektivische Ansicht einer aufblasbaren Rückhaltevorrichtung in einem
auseinander gezogenen Zustand gemäß 5;
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8 den
Querschnitt einer erfindungsgemäßen aufblasbaren
Rückhaltevorrichtung ähnlich 5,
jedoch mit einer aus dem Gleitelement austretenden aufblasbaren
Rückhaltevorrichtung;
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9 eine
Aufsicht auf ein Kraftfahrzeug mit einem Sitz mit einer erfindungsgemäßen aufblasbaren
Rückhalteeinrichtung,
wobei die aufblasbare Rückhalte einrichtung
in einem vollständig
entfalteten Zustand entlang der an den Sitz angrenzenden Seite des
Fahrzeugs dargestellt ist;
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10 und 11 Querschnitte ähnlich 5,
jedoch mit einem Gleitelement, das anpassbar in horizontal um einen
Winkel verschobenen Positionen relativ zum aufblasbaren Behälter sitzeinwärts beziehungsweise
sitzauswärts
zurückgehalten wird;
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12 und 13 perspektivische
Ansichten eines aufblasbaren Rückhaltemoduls ähnlich 7,
jedoch mit einem Gleitelement, das anpassbar in abwärts beziehungsweise
aufwärts
zeigenden Winkeln in einer vertikalen Ebene in Bezug auf den Behälter zurückgehalten
wird.
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Im
Insassenraum eines allgemein mit 10 bezeichneten Kraftfahrzeuges
ist, wie insbesondere aus 1 hervorgeht,
in bekannter Weise ein Sitz 12 angeordnet, welcher eine
hieran angepasste aufblasbare Rückhaltevorrichtung 14 enthält. Wie
aus 2 besser ersichtlich, ist die erfindungsgemäße aufblasbare
Rückhaltevorrichtung
in einer Wirkbeziehung mit dem Sitz 12 dargestellt, welcher
eine im allgemeinen horizontale Sitzfläche 16 und eine im
allgemeinen vertikale Rückenfläche 18 aufweist.
Die vorliegende Erfindung kann sowohl bei der Sitzfläche 16 als
auch der Rückenfläche 18 eingesetzt
werden, wobei im folgenden stellvertretend der Einsatz in Zusammenhang
mit der Rückenfläche 18 beschrieben wird.
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Die
Rückenfläche 18 hat
einen Sitzrücken-Rahmen 20.
Der Sitzrücken-Rahmen 20 ist
im allgemeinen U-förmig
aus einem hohlen Element oder einem Rohr mit einem im allgemeinen
kreisförmigen
Querschnitt und vorzugsweise aus einem metal lischen Material hergestellt.
Die Rückenfläche 18 weist
ein Sitz-Rückenpolster 22,
welches benachbart zum Sitzrücken-Rahmen 20 angeordnet
ist, und eine Sitzverkleidung 24 auf, die das Sitz-Rückenpolster 22 abdeckt
(3). Das Sitz-Rückenpolster 22 ist aus
einem Schaummaterial oder Kissen hergestellt. Die Sitzverkleidung 24 ist
aus einem flexiblen Gewebematerial – wie zum Beispiel Stoff, Vinyl,
Leder od. dgl. – hergestellt.
Der bis hierher beschriebene Sitz ist von herkömmlicher Art und aus dem Stand
der Technik bekannt.
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Bezugnehmend
auf die 2 bis 4 ist erkennbar,
dass die aufblasbare Rückhaltevorrichtung 14 eine
aufblasbare Rückhalteeinrichtung 26 wie
zum Beispiel einen Airbag (4) und eine
Füllgasquelle 28 enthält, die
innerhalb eines aufblasbaren Rückhaltemoduls 30 untergebracht
sind. Die Gasquelle 28 stellt die Quelle eines Aufblasfluids oder
eines Aufblasgases zum Aufblasen einer Rückhalteeinrichtung 26 dar.
Das Modul 30 setzt sich zusammen aus einem Behälter 32 (canister)
mit einem offenen Ende 34 und einem Gleitelement 36,
welches gleitfähig über dem
Behälter 32 angebracht
ist und über
Haltegurte bzw. Halteseile 64 hiervon zurückgehalten
wird (5).
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Die
aufblasbare Rückhaltevorrichtung 14 der vorliegenden
Erfindung enthält
einen insgesamt mit der Bezugsziffer 40 bezeichneten Befestigungsmechanismus,
um das aufblasbare Rückhaltemodul 30 entfernbar
an dem Sitzrücken-Rahmen 20 zu
befestigen. Der Befestigungsmechanismus 40 umfasst eine
Platte 42, welche über
geeignete Maßnahmen – wie z.B.
Verschweißen
an dem Sitzrücken-Rahmen 20 – befestigt
ist (4). Die Platte 42 ist vorzugsweise aus
Metall hergestellt und besitzt wenigstens eine, vorzugsweise jedoch
ein Paar von Öffnungen 44,
die sich durch die Platte erstrecken (3). Ein Paar
von Befestigungselementen 46 mit Gewinde erstreckt sich
von dem Modul 30 durch die Öffnungen 44 und wird
auf der Platte 42 durch eine Mutter 48 mit Gewinde
festgehalten (3 und 4).
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Durch
einen Schlitz 50, der sich vorzugsweise im wesentlichen
vertikal vom vorderen Abschnitt des Sitzrückenpolsters 22 zu
einer Vertiefung 52 in einem hinteren Abschnitt des Rücken-Sitzpolsters 22 erstreckt
(4), wird ein Pfad für die Entfaltung des Gleitelementes 36 gebildet.
Die Vertiefung 52 enthält das
aufblasbare Rückhaltemodul 30.
Das Sitzrückenpolster 22 weist
einen vergrößerten Hohlraum 54 zur Aufnahme
des Sitzrücken-Rahmens 20 auf
(3 und 4). Vorzugsweise ist der Schlitz 50 benachbart
zu einer Gewebenaht 56 im Gewebe der Sitzverkleidung 24 angeordnet,
um das Entfalten der aufblasbaren Rückhaltevorrichtung zu erleichtern.
Das Sitzrückenkissen 22 ist
vorzugsweise aus einem Schaumstoffmaterial hergestellt, welches
vorgeschlitzt ist oder den Schlitz 50 angeformt enthält.
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In
den 6 und 7 ist das aufblasbare Rückhaltemodul 30 in
einer verstauten beziehungsweise einer auseinander gezogenen Position
dargestellt. In der verstauten Position ist das Gleitelement 36 durch
Aufhänger 58,
die sich von einer Basis 60 des Moduls 30 aus
erstrecken, an dem Behälter 38 befestigt.
Die Aufhänger 58 wirken
lösbar
mit Schlitzen 62 in dem Gleitelement 36 zusammen.
Die Aufhänger 58 können integral
mit der Basis 60 ausgebildet sein (6 und 7),
oder sie können
durch Löcher
in der Basis 60 (nicht dargestellt) in ihrer Position eingerastet
werden. Die Anzahl der Aufhänger kann
je nach dem vorliegenden speziellen Design unterschiedlich sein,
und die von den Aufhängern
ausgeübte
Rückhaltekraft
ist einerseits groß genug,
dass das Gleitelement 36 an der Basis 60 gehalten
wird, jedoch andererseits gering genug, um die Entfaltung des Gleitelementes 36 nicht zu
behindern. Alternativ können
die Aufhänger 58 auch
integral mit dem Behälter 38 ausgebildet
oder anderweitig hieran befestigt sein, um das Gleitelement 36 lösbar zu
befestigen.
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In
der auseinander gezogenen Position ist das Gleitelement 36 über Haltegurte
bzw. Halteseile (tethers) 64 an die Basis 60 gebunden
(6 und 7). Die z.B. aus einem Nylongurt,
einem Taschenmaterial oder einem anderen flexiblen starken Material
bestehenden Haltegurte 64 können entlang der unteren Kante 66 des
Gleitelementes 36 an einem Rückhaltesteg 68 befestigt
sein (7). Das andere Ende der Haltegurte ist an der
Basis 60 befestigt oder alternativ direkt am Behälter 38 (nicht
dargestellt). Wenn das Gleitelement 36 anfänglich in
einer Position vor der Ausfaltung beziehungsweise in einer verstauten
Position ist, sind die Haltegurte 64 gefaltet. In der auseinander
gezogenen Position (7) entfalten sich die Haltegurte,
um das Gleitelement 36 in einer vorgegebenen Orientierung
in Bezug auf den Behälter 38 zu
halten.
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Das
Gleitelement 36, welches vorzugsweise aus einem in einem
Gießverfahren
hergestellten, thermoplastischen Material oder einem anderen geeigneten
Material besteht, weist an einem Austrittsende 72 eine
Reißnaht 70 auf,
um der aufblasbaren Rückhalteeinrichtung
das Verlassen des Gleitelementes zu erlauben, wenn dieses in der
auseinander gezogenen Position ist (7). Vorzugsweise
ist das Austrittsende 72 enger als das Basisende 66 des Gleitelementes 36,
um die Bewegung durch den Schlitz 50 zu erleichtern (4 bis 7).
Wie aus der Ausgestaltung gemäß den 6 und 7 ersichtlich
ist, erstreckt sich die Reißnaht 70 entlang
einer Führungskante 74 und
verläuft über eine
Seite 76 des engeren Endes 72 und quer zu der
Seite 76 (7). Das engere Ende 72 nimmt
so die Form eines räumlichen
Dreiecks (Prismas) an, das auf einem räumlichen, rechteckigen Abschnitt 78 (Quader)
angebracht ist. Es können
auch andere Formen des Gleitelementes 36 einschließlich (aber
nicht begrenzt auf) eines zylindrischen unteren Abschnitts und eines konischen
engeren Abschnittes mit einer Reißnaht daran vorgesehen sein.
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Wenn
das Gleitelement 36 in der vollkommen auseinander gezogenen
Position ist, wird durch Wirkung der Kraft des aufblasbaren Rückhaltesystems 26 die
Reißnaht 70 aufgerissen
und so ein Paar von Leitelementen 80 für die aufblasbare Rückhalteeinrichtung
erzeugt, welche dazu dienen, die aufblasbare Rückhalteeinrichtung 26 zusätzlich in
eine gewünschte
Richtung zu lenken und das benachbarte Gewebe des Rückenkissens
vor der aufblasbaren Rückhalteeinrichtung 26 schützen, um
dessen Zerstörung
zu minimieren.
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Wenn
das Kraftfahrzeug in einen Betriebszustand jenseits eines vorgegebenen,
eine Kollision anzeigenden Schwellwertes gelangt, wird die Gasquelle 28 betätigt und
Gas in die aufblasbare Rückhalteeinrichtung 26 geleitet.
Bei Eintreten des Gases in die aufblasbare Rückhalteeinrichtung 26 übt diese
eine Kraft auf das Gleitelement 36 aus und überwindet
so die Rückhaltekräfte der
Befestigungsaufhänger 58. Bei
einer weiteren Expansion der aufblasbaren Rückhalteeinrichtung 26 durch
das Gas gleitet das Gleitelement 36 in axialer Richtung
in Bezug auf den Behälter 38,
bis die Haltegurte 64 eine weitere Bewegung stoppen. Das
Gleitelement 36 bewegt sich auf diese Art ausgehend von
der verstauten Position (4 und 6) entlang
des Entfaltungsweges des Schlitzes 50 in eine auseinander
gezogene Position, wobei es den Schaum 22 des Sitzrückens bei
der Bewegung durch diesen aufspaltet (5 und 7).
Die weitere Expansion des Gases in die aufblasbare Rückhalteeinrichtung
verursacht das Aufreißen
der Sitznaht 56 und erlaubt so die Expansion der aufblasbaren
Rück halteeinrichtung
außerhalb
des Fahrzeugsitzes 12 (8 und 9),
so dass innerhalb des Insassenraumes 10 des Fahrzeuges 82 ein Schutz
der Insassen gewährleistet
wird.
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Wie
aus den 10 und 11 ersichtlich, können die
Haltegurte 64 auf einer Seite im Gegensatz zur anderen
Seite länger
gehalten werden, so dass die Entfaltung der aufblasbaren Rückhalteeinrichtung
um einen Winkel θ von
der Achse 84 durch den Behälter 38 in einer im
allgemeinen horizontalen Ebene abweicht. In ähnlicher Weise können die
Längen
der Haltegurte 64 an der Spitze oder dem Boden länger oder
kürzer
gehalten werden, um den Entfaltungswinkel der aufblasbaren Rückhalteeinrichtung 26 um
einen Winkel α von
der Achse 84, welche im wesentlichen senkrecht zur Basis 60 ist,
abweichen zu lassen, um so eine anpassbare Entfaltung in einer im
allgemeinen vertikalen Ebene zu erlauben (12 und 13).
Ebenso kann eine Kombination von Haltegurtlängen verwendet werden, um den
Entfaltungswinkel der aufblasbaren Rückhaltevorrichtung 26 sowohl
in der horizontalen als auch der vertikalen Ebene anzupassen. Weiterhin
können
die Haltegurte 64 so ausgestaltet werden, dass sie eine
veränderbare
Länge haben,
die eine Anpassung der Entfaltung der aufblasbaren Rückhaltevorrichtung 26 erlaubt.
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Die
aufblasbare Rückhaltevorrichtung 14 gemäß der vorliegenden
Erfindung gewährleistet
die Aufrechterhaltung des Sitzkomforts, indem das aufblasbare Rückhaltemodul
in einem hinteren Abschnitt des Rücksitzes angeordnet wird. Durch
das Vorhandensein eines Gleitelementes, welches durch den Sitzrückenschaum
gleitet und diesen aufteilt, sowie durch Gleitelemente, welche die
aufblasbare Rückhalteeinrichtung
vom Sitz weg lenken, werden durch die Erfindung ferner Zerstörungen verhindert.
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Obwohl
die Erfindung am Beispiel eines im Sitz angebrachten aufblasbaren
Seitenrückhaltesystems
beschrieben wurde, ist offensichtlich, dass die Erfindung auch an
anderen Orten eingesetzt werden kann, an denen bei der Unterbringung
einer aufblasbaren Rückhalteeinrichtung
die Entfaltung durch eine Fahrzeugkomponente hindurch und/oder die
anpassbare Ausrichtung der aufblasbaren Rückhalteeinrichtung in bezug
auf einen Behälter
oder auf ein Basiselement erforderlich ist.