DE19954959A1 - Umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen - Google Patents
Umhüllte teilchenförmige PeroxoverbindungenInfo
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Abstract
Es werden ein- oder mehrschichtig umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen mit einem Kern aus einer oder mehreren Peroxoverbindungen und einer Umhüllung aus überwiegend anorganischen Verbindungen beansprucht, die dadurch gekennzeichnet sind, dass der Kern oder die Umhüllung einen oder mehrere Farbstoffe enthält. Die Teilchen sind farbig und eignen sich insbesondere dazu, in feste Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet zu werden, um in diese eine weitere farbige Komponente einzubringen.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein- oder mehrschichtig umhüllte teilchenförmige
Peroxoverbindungen mit einem Kern aus einer oder mehrerer Peroxoverbindungen und einer
Umhüllung aus anorganischen Salzen sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser
teilchenförmigen Verbindungen.
Peroxoverbindungen, insbesondere Percarbonate und Perborate, finden als
Aktivsauerstoffkomponente in Wasch-, Bleich- und Reinigungsmitteln Verwendung. Aufgrund
der ungenügenden Lagerstabilität insbesondere des Natriumpercarbonats in warm-feuchter
Umgebung sowie in Gegenwart verschiedener Wasch- und Reinigungsmittelkomponenten
werden die Peroxoverbindungen, insbesondere Natriumpercarbonat, gegen den Verlust an
Aktivsauerstoff stabilisiert. Ein wesentliches Prinzip zur Stabilisierung besteht darin, die
Teilchen der Peroxoverbindungen mit einer Hülle aus stabilisierend wirkenden Komponenten
zu umgeben.
In der DE-OS-24 17 572 wird ein Verfahren zum Stabilisieren von teilchenförmigen
Peroxoverbindungen, insbesondere den Persalzen von Alkalimetallen, durch Ausbilden einer
Hüllschicht offenbart. Als Hüllsubstanz wird ein Gemisch verwendet, das durch Kristallisation
eines Natriumcarbonats mit anderen Mineralsalzen, wie Natriumdicarbonat und/oder
Natriumsulfat gebildet wird.
Aus der DE-OS 26 51 442 sind Natriumpercarbonat-Partikel bekannt, die aus einem
Natriumpercarbonatkern und einer Umhüllung aus entwässertem Natriumperborat bestehen.
In den europäischen Patenten beziehungsweise Patentanmeldungen EP 0 567 140 B1,
EP 0 592 969 B1, EP 0 623 553 A1, EP 0 675 851 B1 und EP 0 710 215 B1 werden weitere
umhüllte Natriumpercarbonatpartikel beschrieben, die verschiedene Beschichtungssysteme
auf anorganischen Substanzen enthalten, insbesondere aus Silikaten, Alkali- und
Erdalkalisalzen.
Auch wenn das Verbessern der Wasch- und Reinigungsaktivität der Mittel sowie deren
Lagerstabilität ein vorrangiges Ziel bei der Entwicklung neuer Wasch- und Reinigungsmittel
ist, so finden in zunehmendem Maße auch die ästhetischen Aspekte Berücksichtigung. Die
Mittel, die z. B. als Pulver oder in kompahtierter Form, als Granulate oder Extrudate oder auch
als Formkörper (Tabletten) vorliegen, werden häufig als mehrfarbige Produkte hergestellt.
Die Peroxoverbindungen werden insbesondere bei der Herstellung von granularen Wasch-
und Reinigungsmitteln als Zusatzkomponenten zu den anderen Bestandteilen als fertige
Granulate zugemischt. Für Komponenten, die zugemischt werden können, ist es besonders
erwünscht, wenn man dadurch eine weitere farbige Bestandteilkomponente in das
Wasch- und Reinigungsmittel einarbeiten kann. Die bekannten teilchenförmigen
Peroxoverbindungen sind bis jetzt jedoch nur in ihrer Eigenfarbe bekannt.
Der vorliegenden Erfindung lag demgemäß die Aufgabe zugrunde, farbige ein- oder
mehrschichtig umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen zur Verfügung zu stellen, die als
farbige Zumischkomponente für teilchenförmige Wasch- und Reinigungsmittel geeignet sind.
Überraschenderweise wurde festgestellt, dass, wenn man bei der Herstellung von
teilchenförmigen Peroxoverbindungen, die durch eine oder mehrere Umhüllungen stabilisiert
werden, diese Umhüllungen mit einem oder mehreren Farbstoffen versehen werden, oder die
fertig umhüllten Teilchen mit einem Farbstoff beaufschlagt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind demgemäß ein- oder mehrschichtig umhüllte
teilchenförmige Peroxoverbindungen mit einem Kern aus einer oder mehrerer
Peroxoverbindungen und einer Umhüllung aus überwiegend anorganischen Verbindungen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kern und/oder die Umhüllung einen oder mehrere
Farbstoffe enthalten.
Als Färbemittel, die in den erfindungsgemäßen teilchenförmigen Peroxoverbindungen
enthalten oder darauf aufgebracht sein können, sind alle Färbemittel geeignet, die im
Waschprozeß oxidativ zerstört werden können sowie Mischungen derselben mit geeigneten
blauen Farbstoffen, sogenannten Blautönern.
Bevorzugte Farbstoffe besitzen eine hohe Lagerstabilität und sind unempfindlich gegenüber
den Inhaltsstoffen der Mittel sowie gegen Licht und weisen keine ausgeprägte Substantivität
gegenüber den behandelten Substraten, wie Textilfasern oder Geschirrteilen auf, um diese
Substrate nicht anzufärben.
Es haben sich Farbstoffe als besonders geeignet erwiesen, die in Wasser oder bei Raum
temperatur flüssigen organischen Substanzen löslich oder suspendierbar sind.
Geeignet sind beispielsweise anionische Färbemittel, z. B. anionische Nitrosofarbstoffe. Ein
mögliches Färbemittel ist beispielsweise Naphtholgrün (Colour Index (CI) Teil 1: Acid Green
1; Teil 2: 10020), das als Handelsprodukt beispielsweise als Basacid® Grün 970 von der Fa.
BASF, Ludwigshafen, erhältlich ist, sowie Mischungen dieser mit geeigneten blauen Farb
stoffen. Als weitere Färbemittel können Pigmosol® Blau 6900 (CI 74160), Pigmosol® Grün
8730 (CI 74260), Basonyl® Rot 545 FL (CI 45170), Sandolan® Rhodamin EB400 (CI
45100), Basacid® Gelb 094 (CI 47005), Sicovit® Patentblau 85 E 131 (CI 42051), Acid Blue
183 (CAS 12217-22-0, CI Acidblue 183), Pigment Blue 15 (CI 74160), Supranol® Blau GLW
(CAS 12219-32-8, CI Acidblue 221)), Nylosan® Gelb N-7GL SGR (CAS 61814-57-1, CI
Acidyellow 218) und/oder Sandolan® Blau (CI Acid Blue 182, CAS 12219-26-0) zum Einsatz
kommen.
Weitere geeignete Färbemittel sind Ponceau 4R (CAS-Nr. 2611-82-7, CI 16255), Allura Red
40 (CAS-Nr. 25956-17-6, CI 16035), Aluminium Rot RLW (CI Mordant Red 83), Supranol®
Rot GW (CAS-Nr. 61901-44-8), Basantol® Rot 310 (CAS-Nr. 61951-36-8), Basacid® Grün
970 (CAS-Nr. 19381-50-1), Supranol® Grün 6 GW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit
Acid Green 81), Supranol® Grün BW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid Green
84), Ultramarinblau-6394 (CAS-Nr. 57455-37-5, CI 77007), Acid Yellow 17 (CAS-Nr.
6359-98-4, CI 18965), Acid Yellow 23 (CAS-Nr. 1934-21-0, CI 19140).
Ebenfalls geeignet sind die als optische Aufheller bekannten Substanzen, deren Einsatz in
Wasch- und Reinigungsmitteln aus dem Stand der Technik bekannt ist. Hierbei handelt es
sich um organische Farbstoffe, die einen Teil der unsichtbaren UV-Strahlung des Sonnen
lichts in längerwelliges blaues Licht umwandeln. Sie gehören dabei im wesentlichen fünf
Strukturgruppen an, der Stilben-, der Diphenylstilben-, der Cumann-, Chinolin-, der Diphenyl
pyrazolingruppe und der Gruppe der Kombination von Benzoxazol oder Benzimidazol mit
konjugierten Systemen. Ein Überblick über gängige Aufheller ist beispielsweise in G. Jakobi,
A. Löhr "Detergents and Textile Washing", VCH-Verlag, Weinheim, 1987, Seiten 94 bis
100, zu finden. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-Bis[(4-anilino-6-morpholino-s-triazin-2-
yl)amino]-stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle
der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilino
gruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ
der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z. B. die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfo
styryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sul
fostyryl)-diphenyls.
Die Farbstoffe werden vorzugsweise in einer Menge von 0,001 bis 0,15 Gew.-%, berechnet
als trockener Feststoff und bezogen auf das Gewicht der Umhüllung, aufgebracht werden.
Beispiele für Peroxoverbindungen sind insbesondere die Percarbonate, Perborate,
Perpyrophosphate, Pertripolyphosphate, Persilikate, Peroxymonosulfate und deren beliebige
Gemische. Diese Verbindungen liegen in der Regel als Alkalisalze, insbesondere als
Natriumsalze vor. Ferner geeignete Peroxoverbindungen sind Citratperhydrate sowie H2O2
liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate,
Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Eine besonders
bevorzugte Peroxoverbindung ist Natriumpercarbonat.
Als Hüllmaterialien können beliebige anorganische Substanzen ausgewählt werden, die dazu
geeignet sind, auf die teilchenförmigen Peroxoverbindungen aufgebracht zu werden und
stabilisierend auf die Peroxoverbindungen wirken, d. h. deren Aktivsauerstoffgehalt nicht
wesentlich mindern. Beispiele für Hüllmaterialien sind Alkalisalze, insbesondere
Natriumhalogenide, Natriumcarbonate, wie Natriumhydrogencarbonat und Natriumcarbonat,
die Sulfate, Erdalkalisalze, wie Magnesiumsalze, insbesondere Magnesiumsulfat,
Alkalisilikate, insbesondere Natriumorthosilikat, Natriummetasilikat und Wasserglas,
Borverbindungen wie Borsäure, Borate und entwässertes Perborat sowie beliebige Gemische
der voranstehend genannten Verbindungen. Spezielle Beispiele für Hüllmaterialien sind ein
Cokristallisat aus Natriumcarbonat mit anderen Mineralsalzen wie Natriumbicarbonat
und/oder Natriumsulfat, ein Gemisch aus entwässertem Natriumperborat und einem
Natriumsilikat, wie Natriummetasilikat, Natriumdisilikat und Natriumorthosilikat, ein Gemisch
aus Borsäure oder Boraten und Alkaliverbindungen, wie Natriumsulfat, Kaliumsulfat,
Magnesiumsulfat und Calciumsulfat, ein Gemisch aus Natriumcarbonat und Natriumchlorid,
das aus einer Mutterlauge entsteht, wie sie bei der Herstellung von Natriumpercarbonat durch
Umsetzung einer wässerigen Lösung oder Suspension von Natriumcarbonat mit einer
Wasserstoffperoxidlösung in Gegenwart von zum Aussalzen ausreichenden Mengen
Natriumchlorid und gegebenenfalls üblichen Hilfsstoffen anfällt, eine wässerige Lösung von
Borsäure in einem Alkalimetasilikat, ein Gemisch aus einer wässerigen Silikatlösung und
einer gemischten Lösung von Magnesiumsulfat, Alkalisulfat und Alkalibicarbonat sowie ein
Gemisch aus Natriumcarbonat und einer Magnesiumverbindung, wie Magnesiumsulfat,
Magnesiumchlorid oder einem Magnesiumcarboxylat einer C1-C4-Carbonsäure.
Üblicherweise wird die Umhüllung in einer Menge von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die
Peroxoverbindung, aufgebracht.
Die Umhüllung kann zusätzlich Hilfsstoffe enthalten, d. h. solche Substanzen, die die
Stabilität der Peroxoverbindungen oder deren Verarbeitbarkeit bzw. die Schmelze
verbessern. Beispiele für Hilfsstoffe sind Natriumpolyphosphate, Natriumcarboxylate,
Natriumsilikate, Phosphonsäuren und deren Salze.
Die Umhüllung kann ein- oder mehrschichtig sein. Besteht die Umhüllung aus einer Schicht,
so kann sie einen oder mehrere der zuvor genannten Hüllmaterialien beinhalten. Besteht die
Umhüllung aus zwei oder mehr Schichten, so kann jede Schicht aus unterschiedlichen
Hüllmaterialien bestehen. Sowohl bei der einschichtigen als auch der mehrschichtigen
Umhüllung können die Umhüllungssubstanzen in Abhängigkeit von der gewünschten
Stabilisatorwirkung auf die Peroxoverbindung beliebig ausgewählt werden. Gegebenenfalls
können auch zusätzliche Stabilisatoren zugesetzt werden.
Die Farbstoffe können in beliebiger Weise in die teilchenförmigen Peroxoverbindungen ein-
oder aufgebracht oder in die Umhüllungsschicht eingearbeitet werden. Beispielsweise ist es
möglich, den Farbstoff bei der Herstellung der Peroxoverbindung, sofern er die Stabilität und
das Herstellungsverfahren nicht beeinträchtigt, direkt zuzusetzen, oder den Farbstoff als
separate Schicht entweder direkt auf die Peroxoverbindung oder auf die aufgebrachte
Umhüllungsschicht aufzubringen. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der Farbstoff in
die Umhüllung eingebracht und ist daher Bestandteil dieser Umhüllung.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung weisen die
erfindungsgemäßen teilchenförmigen Peroxoverbindungen eine zweischichtige Umhüllung
auf, worin zunächst eine Umhüllung in einer Menge aufgebracht wird, dass diese erste
Schicht 20 bis 70% der gesamten Umhüllung umfaßt und anschließend eine zweite Schicht
aufgebracht wird, die die Farbstoffe und gegebenenfalls weitere Substanzen, insbesondere
organische Verbindungen, zur Verstärkung der Farbintensität enthalten.
Als Beispiele für Farbverstärker können Glycerin, Glyceride, nichtionische Tenside,
insbesondere hydrophobe nichtionische Tenside, Fettalkohle, Fettsäureester, Fette, Öle,
Waches, Parfümöle usw. genannt werden.
Die erfindungsgemäßen umhüllten teilchenförmigen Peroxoverbindungen werden nach aus
dem Stand der Technik bekannten Verfahren hergestellt, indem man die teilchenförmigen
Peroxoverbindungen üblicherweise mit den Umhüllungssubstanzen, welche in der Regel eine
wässerige Lösung oder Suspension der Bestandteile dieser Substanzen darstellt, behandelt
und anschließend trocknet. Dabei kann man beispielsweise die Teilchen der
Peroxoverbindungen mit dem wässerigen Umhüllungsmaterial in einem Mischer vermischen
und anschließend die so behandelten Teilchen trocknen, oder man kann in ebenfalls
bekannter Weise das wässerige Beschichtungsmittel in einem mit Warmluft durchströmten
Wirbelschichttrockner auf die Partikel aufsprühen, wobei gleichzeitig eine Trocknung
stattfindet.
Zur Herstellung der erfindungsgemäß umhüllten teilchenförmigen Peroxoverbindungen in
einer Wirbelschicht werden die in der Wirbelschicht befindlichen zu umhüllenden Teilchen
unter Aufrechterhaltung einer Wirbelschichttemperatur von 30 bis 100°C mit dem
Umhüllungsmaterial besprüht und gleichzeitig oder anschließend getrocknet. Werden
mehrere Schichten aufgebracht, so werden die wässerigen Lösungen oder Dispersionen der
Umhüllungsmaterialien hintereinander aufgesprüht.
Die erfindungsgemäß hergestellten farbigen umhüllten teilchenförmigen Peroxoverbindungen
eignen sich besonders zur Weiterverarbeitung in Wasch- und Reinigungsmittel, insbesondere
in pulverförmigen, granularen, extrudierten oder tablettierten Mitteln.
Für den Einsatz in Wasch- und Reinigungsmitteln werden vorzugsweise teilchenförmige
Peroxoverbindungen eingesetzt, die Kugelform und einen Durchmesser von 0,8 mm bis 3,0
mm, insbesondere von 1,4 bis 2,5 mm aufweisen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden umhüllte
Peroxoverbindungen eingesetzt, die zwei unterscheidbare Teilchengrößenverteilungen
aufweisen, wobei die erste Teilchengrößenverteilung einen mittleren Teilchendurchmesser
von 0,8 mm bis 1,4 mm und die zweite Teilchengrößenverteilung von 1,5 bis 2,5 mm beträgt.
Ein weiterer Gegenstand sind Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend Tenside, Bleichmittel
und ggf. weitere übliche Inhaltsstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass das als Bleichmittel die
oben beschriebenen ein- oder mehrschichtig umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen
mit einem Kern aus einer oder mehrerer Peroxoverbindungen und einer Umhüllung aus anor
ganischen Verbindungen enthalten sind.
In derartigen Mitteln liegen die teilchenförmigen Peroxoverbindungen in Mengen bis zu 30
Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, vorzugsweise von 1 bis 30 Gew.-% und
insbesondere von 3 bis 18 Gew.-% vor. Sie bringen in die Mittel eine weitere farbige
Komponente ein, was den ästhetischen Gesamteindruck beträchtlich erhöht.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten Tenside, z. B. nichtionische, anionische und
amphotere Tenside, und Bleichmittel sowie ggf. weitere übliche Inhaltsstoffe.
Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1
bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder
bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste
im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und
durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO,
C13-15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO
und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-18-Alkohol
mit 5 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für
ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alko
holethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates,
NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr als
12 EO eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit 14 EO, 25 EO, 30 EO
oder 40 EO.
Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden
eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und
propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der
Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen
Patentanmeldung JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der
internationalen Patentanmeldung WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt wer
den.
Eine weitere Klasse von nichtionischen Tensiden, die vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind
die Alkylpolyglycoside (APG). Einsetzbare Alkypolyglycoside genügen der allgemeinen
Formei RO(G)z, in der R für einen linearen oder verzweigten, insbesondere in 2-Stellung
methylverzweigten, gesättigten oder ungesättigten, aliphatischen Rest mit 8 bis 22,
vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine
Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der
Glycosidierungsgrad z liegt dabei zwischen 1,0 und 4,0, vorzugsweise zwischen 1,0 und 2,0
und insbesondere zwischen 1, 1 und 1,4. Bevorzugt eingesetzt werden lineare
Alkylpolyglucoside, also Alkylpolyglycoside, in denen der Polyglycosylrest ein Glucoserest
und der Alkylrest ein n-Alkylrest ist.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-
dimethylaminoxid und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanol
amide können geeignet sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise
nicht mehr als die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte
davon.
Weitere geeignete Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (II),
in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für
Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für
einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3
bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es sich um be
kannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden Zuckers mit
Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgende Acylierung mit einer
Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten werden können.
Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (III),
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen
Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen
Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht,
wobei C1-4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z] für einen linearen
Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen
substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propxylierte Derivate dieses
Restes.
[Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines reduzierten Zuckers erhalten,
beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose. Die
N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten Verbindungen können dann beispielweise nach der
Lehre der internationalen Anmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit
Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten
Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
Die Tenside sind in den erfindungsgemäßen Reinigungs- oder Waschmitteln insgesamt in
einer Menge von vorzugsweise 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere von 8 Gew.-% bis
30 Gew.-%, bezogen auf das fertige Mittel, enthalten.
Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-13-Alkylbenzolsul
fonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disul
fonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger
Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende al
kalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind
auch Alkansulfonate, die aus C12-18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulf
oxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso sind
auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die α-sulfonierten Methylester der
hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglyce
rinestern sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei
der Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfierprodukte von gesättigten Fettsäuren mit
6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure, Caprinsäure, My
ristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäu
rehalbester der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol,
Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen
Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind
Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemi
scher Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten
besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus
waschtechnischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate sowie C14-
C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Pa
tentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell
Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradketti
gen oder verzweigten C7-21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-11-Alkohole mit im Durch
schnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C12-18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie
werden in Reinigungsmitteln aufgrund ihres hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen
Mengen, beispielsweise in Mengen von 1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch
als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester
und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen und
insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten
C8-18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich
betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten). Dabei sind wiederum
Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter
Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich,
Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette
oder deren Salze einzusetzen.
Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht. Geeignet sind ge
sättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearin
säure, hydrierte Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren,
z. B. Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
Die anionischen Tenside einschließlich der Seifen können in Form ihrer Natrium-, Kalium-
oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Tri
ethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium-
oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter, und insbesondere bei der
Wäschevorbehandlung eine verbesserte Bleichwirkung zu erreichen, können
Bleichaktivatoren in die Wasch- und Reinigungsmittelformkörper eingearbeitet werden. Als
Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische
Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen,
und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden.
Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl
und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach
acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte
Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT),
acylierte Glycolurile, insbesondere 1,3,4,6-Tetraacetylglycoluril (TAGU), N-Acylimide,
insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-
Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), acylierte
Hydroxycarbonsäuren, wie Triethyl-O-acetylcitrat (TEOC), Carbonsäureanhydride,
insbesondere Phthalsäureanhydrid, Isatosäureanhydrid und/oder Bernsteinsäureanhydrid,
Carbonsäureamide, wie N-Methyldiacetamid, Glycolid, acylierte mehrwertige Alkohole,
insbesondere Triacetin, Ethylenglycoldiacetat, Isopropenylacetat, 2,5-Diacetoxy-2,5-
dihydrofuran und die aus den deutschen Patentanmeldungen DE 196 16 693 und
DE 196 16 767 bekannten Enolester sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol beziehungs
weise deren in der europäischen Patentanmeldung EP 0 525 239 beschriebene Mischungen
(SORMAN), acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglucose (PAG), Penta
acetylfructose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes, gegebenenfalls
N-alkyliertes Glucamin bzw. Gluconolacton, Triazol bzw. Triazolderivate und/oder
teilchenförmige Caprolactame und/oder Caprolactamderivate, bevorzugt N-acylierte Lactame,
beispielsweise N-Benzoylcaprolactam und N-Acetylcaprolactam, die aus den internationalen
Patentanmeldungen WO-A-94/27970, WO-A-94/28102, WO-A-94/28103, WO-A-95/00626,
WO-A-95/14759 und WO-A-95/17498 bekannt sind. Die aus der deutschen Patentanmeldung
DE-A-196 16 769 bekannten hydrophil substituierten Acylacetale und die in der deutschen
Patentanmeldung DE-A-196 16 770 sowie der internationalen Patentanmeldung
WO-A-95/14075 beschriebenen Acyllactame werden ebenfalls bevorzugt eingesetzt. Auch die aus
der deutschen Patentanmeldung DE-A-44 43 177 bekannten Kombinationen konventioneller
Bleichaktivatoren können eingesetzt werden. Ebenso können Nitrilderivate wie
Cyanopyridine, Nitrilquats und/oder Cyanamidderivate eingesetzt werden. Bevorzugte
Bleichaktivatoren sind Natrium-4-(octanoyloxy)-benzolsulfonat, Undecenoyloxybenzolsulfonat
(UDOBS), Natriumdodecanoyloxybenzolsulfonat (DOBS), Decanoyloxybenzoesäure (DOBA,
OBC 10) und/oder Dodecanoyloxybenzolsulfonat (OBS 12) sowie N-Methylmorpholinum
acetonitril (MMA). Derartige Bleichaktivatoren können in üblichen Mengenbereichen von
0,01 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 15 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-%
bis 10 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, enthalten sein.
Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
sogenannte Bleichkatalysatoren enthalten sein. Bei diesen Stoffen handelt es sich um
bleichverstärkende Übergangsmetallsalze bzw. Übergangsmetallkomplexe wie
beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru - oder Mo-Salenkomplexe oder -carbonylkomplexe. Auch
Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit N-haltigen Tripod-Liganden sowie Co-,
Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als Bleichkatalysatoren geeignet, wobei solche
Verbindungen bevorzugt eingesetzt werden, die in der DE 197 09 284 A1 beschrieben sind.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten in der Regel einen oder mehrere Builder,
insbesondere Zeolithe, Silikate, Carbonate, organische Cobuilder und - wo keine
ökologischen Vorurteile gegen ihren Einsatz bestehen - auch die Phosphate. Letztere sind
insbesondere in Reinigungsmitteltabletten für das maschinelle Geschirrspülen bevorzugt
einzusetzende Gerüststoffe.
Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel
NaMSixO2x+1.H2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und
y eine Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und x die
Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate Na2Si2O5.yH2O
bevorzugt.
Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na2O : SiO2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3,
vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1 : 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert
sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber
herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf verschiedene Weise,
beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/
Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser
Erfindung wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt,
dass die Silikate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern,
wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima
der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des
Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten
Buildereigenschaften führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten
verwaschene oder sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, dass
die Produkte mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei
Werte bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Insbesondere
bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silikate, compoundierte amorphe Silikate
und übertrocknete röntgenamorphe Silikate.
Der feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith ist
vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt der
Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie
Mischungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith X und
Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma CONDEA Augusta S.p.A. unter dem
Markennamen VEGOBOND AX® vertrieben wird und durch die Formel
nNa2O.(1-n)K2O.Al2O3.(2-2,5)SiO2.(3,5-5,5)H2O
beschrieben werden kann. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von
weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vor
zugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
Selbstverständlich ist auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als
Buildersubstanzen möglich, sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen
vermieden werden sollte. Unter der Vielzahl der kommerziell erhältlichen Phosphate haben
die Alkalimetallphosphate unter besonderer Bevorzugung von Pentanatrium- bzw.
Pentakaliumtriphosphat (Natrium- bzw. Kaliumtripolyphosphat) in der Wasch- und
Reinigungsmittel-Industrie die größte Bedeutung.
Alkalimetallphosphate ist dabei die summarische Bezeichnung für die Alkalimetall-
(insbesondere Natrium- und Kalium-)-Salze der verschiedenen Phosphorsäuren, bei denen
man Metaphosphorsäuren (HPO3)n und Orthophosphorsäure H3PO4 neben höhermolekularen
Vertretern unterscheiden kann. Die Phosphate vereinen dabei mehrere Vorteile in sich: Sie
wirken als Alkaliträger, verhindern Kalkbeläge auf Maschinenteilen bzw. Kalkinkrustationen in
Geweben und tragen überdies zur Reinigungsleistung bei.
Natriumdihydrogenphosphat, NaH2PO4, existiert als Dihydrat (Dichte 1,91 gcm-3,
Schmelzpunkt 60°) und als Monohydrat (Dichte 2,04 gcm-3). Beide Salze sind weiße, in
Wasser sehr leicht lösliche Pulver, die beim Erhitzen das Kristallwasser verlieren und bei
200°C in das schwach saure Diphosphat (Dinatriumhydrogendiphosphat, Na2H2P2O7), bei
höherer Temperatur in Natiumtrimetaphosphat (Na3P3O9) und Maddrellsches Salz (siehe
unten), übergehen. NaH2PO4 reagiert sauer; es entsteht, wenn Phosphorsäure mit
Natronlauge auf einen pH-Wert von 4,5 eingestellt und die Maische versprüht wird.
Kaliumdihydrogenphosphat (primäres oder einbasiges Kaliumphosphat, Kaliumbiphosphat,
KDP), KH2PO4, ist ein weißes Salz der Dichte 2,33 gcm-3, hat einen Schmelzpunkt 253°
[Zersetzung unter Bildung von Kaliumpolyphosphat (KPO3)x] und ist leicht löslich in Wasser.
Dinatriumhydrogenphosphat (sekundäres Natriumphosphat), Na2HPO4, ist ein farbloses, sehr
leicht wasserlösliches kristallines Salz. Es existiert wasserfrei und mit 2 Mol. (Dichte
2,066 gcm-1 Wasserverlust bei 95°), 7 Mol. (Dichte 1,68 gcm-3, Schmelzpunkt 48° unter Verlust von
5 H2O) und 12 Mol. Wasser (Dichte 1,52 gcm-3, Schmelzpunkt 35° unter Verlust von 5 H2O),
wird bei 100° wasserfrei und geht bei stärkerem Erhitzen in das Diphosphat Na4P2O7 über.
Dinatriumhydrogenphosphat wird durch Neutralisation von Phosphorsäure mit Sodalösung
unter Verwendung von Phenolphthalein als Indikator hergestellt. Dikaliumhydrogenphosphat
(sekundäres od. zweibasiges Kaliumphosphat), K2HPO4, ist ein amorphes, weißes Salz, das
in Wasser leicht löslich ist.
Trinatriumphosphat, tertiäres Natriumphosphat, Na3PO4, sind farblose Kristalle, die als
Dodecahydrat eine Dichte von 1,62 gcm-3 und einen Schmelzpunkt von 73-76°C
(Zersetzung), als Decahydrat (entsprechend 19-20% P2O5) einen Schmelzpunkt von 100°C
und in wasserfreier Form (entsprechend 39-40% P2O5) eine Dichte von 2,536 gcm-3
aufweisen. Trinatriumphosphat ist in Wasser unter alkalischer Reaktion leicht löslich und wird
durch Eindampfen einer Lösung aus genau 1 Mol Dinatriumphosphat und 1 Mol NaOH
hergestellt. Trikaliumphosphat (tertiäres oder dreibasiges Kaliumphosphat), K3PO4, ist ein
weißes, zerfließliches, körniges Pulver der Dichte 2,56 gcm-3, hat einen Schmelzpunkt von
1340° und ist in Wasser mit alkalischer Reaktion leicht löslich. Es entsteht z. B. beim Erhitzen
von Thomasschlacke mit Kohle und Kaliumsulfat. Trotz des höheren Preises werden in der
Reinigungsmittel-Industrie die leichter löslichen, daher hochwirksamen, Kaliumphosphate
gegenüber entsprechenden Natrium-Verbindungen vielfach bevorzugt.
Tetranatriumdiphosphat (Natriumpyrophosphat), Na4P2Q7, existiert in wasserfreier Form
(Dichte 2,534 gcm-3, Schmelzpunkt 988°, auch 880° angegeben) und als Decahydrat (Dichte
1,815-1,836 gcm-3 Schmelzpunkt 94° unter Wasserverlust). Bei Substanzen sind farblose, in
Wasser mit alkalischer Reaktion lösliche Kristalle. Na4P2Q7 entsteht beim Erhitzen von
Dinatriumphosphat auf <200° oder indem man Phosphorsäure mit Soda im
stöchiometrischem Verhältnis umsetzt und die Lösung durch Versprühen entwässert. Das
Decahydrat komplexiert Schwermetall-Salze und Härtebildner und verringert daher die Härte
des Wassers. Kaliumdiphosphat (Kaliumpyrophosphat), K4P2O7, existiert in Form des
Trihydrats und stellt ein farbloses, hygroskopisches Pulver mit der Dichte 2,33 gcm-3 dar, das
in Wasser löslich ist, wobei der pH-Wert der 1%igen Lösung bei 25° 10,4 beträgt.
Durch Kondensation des NaH2PO4 bzw. des KH2PO4 entstehen höhermol. Natrium- und
Kaliumphosphate, bei denen man cyclische Vertreter, die Natrium- bzw.
Kaliummetaphosphate und kettenförmige Typen, die Natrium- bzw. Kaliumpolyphosphate,
unterscheiden kann. Insbesondere für letztere sind eine Vielzahl von Bezeichnungen in
Gebrauch: Schmelz- oder Glühphosphate, Grahamsches Salz, Kurrolsches und
Maddrellsches Salz. Alle höheren Natrium- und Kaliumphosphate werden gemeinsam als
kondensierte Phosphate bezeichnet.
Das technisch wichtige Pentanatriumtriphosphat, Na5P3O10 (Natriumtripolyphosphat), ist ein
wasserfrei oder mit 6 H2O kristallisierendes, nicht hygroskopisches, weißes, wasserlösliches
Salz der allgemeinen Formel NaO-[P(O)(ONa)-O]n-Na mit n = 3. In 100 g Wasser lösen sich
bei Zimmertemperatur etwa 17 g, bei 60° ca. 20 g, bei 100° rund 32 g des kristallwasserfreien
Salzes; nach zweistündigem Erhitzen der Lösung auf 100° entstehen durch Hydrolyse etwa
8% Orthophosphat und 15% Diphosphat. Bei der Herstellung von Pentanatriumtriphosphat
wird Phosphorsäure mit Sodalösung oder Natronlauge im stöchiometrischen Verhältnis zur
Reaktion gebracht und die Lsg. durch Versprühen entwässert. Ähnlich wie Grahamsches
Salz und Natriumdiphosphat löst Pentanatriumtriphosphat viele unlösliche Metall-
Verbindungen (auch Kalkseifen usw.). Pentakaliumtriphosphat, K5P3O10
(Kaliumtripolyphosphat), kommt beispielsweise in Form einer 50gew.-%-igen Lösung (< 23%
P2O5, 25% K2O) in den Handel. Die Kaliumpolyphosphate finden in der Wasch- und
Reinigungsmittel-Industrie breite Verwendung. Weiter existieren auch
Natriumkaliumtripolyphosphate, welche ebenfalls im Rahmen der vorliegenden Erfindung
einsetzbar sind. Diese entstehen beispielsweise, wenn man Natriumtrimetaphosphat mit KOH
hydrolysiert:
(NaPO3)3 + 2 KOH → Na3K2P3O10 + H2O
Diese sind erfindungsgemäß genau wie Natriumtripolyphosphat, Kaliumtripolyphosphat oder
Mischungen aus diesen beiden einsetzbar; auch Mischungen aus Natriumtripolyphosphat und
Natriumkaliumtripolyphosphat oder Mischungen aus Kaliumtripolyphosphat und
Natriumkaliumtripolyphosphat oder Gemische aus Natriumtripolyphosphat und
Kaliumtripolyphosphat und Natriumkaliumtripolyphosphat sind erfindungsgemäß einsetzbar.
Als organische Cobuilder können in den erfindungsgemäßen Mitteln insbesondere
Polycarboxylate/Polycarbonsäuren, polymere Polycarboxylate, Asparaginsäure,
Polyacetale, Dextrine, weitere organische Cobuilder (siehe unten) sowie Phosphonate
eingesetzt werden. Diese Stoffklassen werden nachfolgend beschrieben.
Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die in Form ihrer Natriumsalze
einsetzbaren Polycarbonsäuren, wobei unter Polycarbonsäuren solche Carbonsäuren
verstanden werden, die mehr als eine Säurefunktion tragen. Beispielsweise sind dies
Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Äpfelsäure, Weinsäure,
Maleinsäure, Fumarsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA),
sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie
Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie
Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren und
Mischungen aus diesen.
Auch die Säuren an sich können eingesetzt werden. Die Säuren besitzen neben ihrer
Builderwirkung typischerweise auch die Eigenschaft einer Säuerungskomponente und dienen
somit auch zur Einstellung eines niedrigeren und müderen pH-Wertes von Wasch- oder
Reinigungsmitteln. Insbesondere sind hierbei Citronensäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure, Gluconsäure und beliebige Mischungen aus diesen zu nennen.
Als Builder sind weiter polymere Polycarboxylate geeignet, dies sind beispielsweise die
Alkalimetallsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit
einer relativen Molekülmasse von 500 bis 70 000 g/mol.
Bei den für polymere Polycarboxylate angegebenen Molmassen handelt es sich im Sinne
dieser Schrift um gewichtsmittlere Molmassen Mw, der jeweiligen Säureform, die grundsätzlich
mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt wurden, wobei ein UV-Detektor
eingesetzt wurde. Die Messung erfolgte dabei gegen einen externen Polyacrylsäure-
Standard, der aufgrund seiner strukturellen Verwandtschaft mit den untersuchten Polymeren
realistische Molgewichtswerte liefert. Diese Angaben weichen deutlich von den
Molgewichtsangaben ab, bei denen Polystyrolsulfonsäuren als Standard eingesetzt werden.
Die gegen Polystyrolsulfonsäuren gemessenen Molmassen sind in der Regel deutlich höher
als die in dieser Schrift angegebenen Molmassen.
Geeignete Polymere sind insbesondere Polyacrylate, die bevorzugt eine Molekülmasse von
2000 bis 20 000 g/mol aufweisen. Aufgrund ihrer überlegenen Löslichkeit können aus dieser
Gruppe wiederum die kurzkettigen Polyacrylate, die Molmassen von 2000 bis 10 000 g/mol,
und besonders bevorzugt von 3000 bis 5000 g/mol, aufweisen, bevorzugt sein.
Geeignet sind weiterhin copolymere Polycarboxylate, insbesondere solche der Acrylsäure mit
Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders
geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90
Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Ihre relative
Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 2000 bis 70 000 g/mol,
vorzugsweise 20 000 bis 50 000 g/mol und insbesondere 30 000 bis 40 000 g/mol.
Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wässerige Lösung
eingesetzt werden. Der Gehalt der Mittel an (co-)polymeren Polycarboxylaten beträgt
vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%.
Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie
beispielsweise Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten.
Insbesondere bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei
verschiedenen Monomereinheiten, beispielsweise solche, die als Monomere Salze der
Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate oder die als
Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker-Derivate
enthalten.
Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die als Monomere vorzugsweise Acrolein und
Acrylsäure/Acrylsäuresalze bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen.
Ebenso sind als weitere bevorzugte Buildersubstanzen polymere Aminodicarbonsäuren,
deren Salze oder deren Vorläufersubstanzen zu nennen. Besonders bevorzugt sind
Polyasparaginsäuren bzw. deren Salze und Derivate.
Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umsetzung von
Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3
Hydroxylgruppen aufweisen, erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus
Dialdehyden wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Gemischen und aus
Polyolcarbonsäuren wie Gluconsäure und/oder Glucoheptonsäure erhalten.
Weitere geeignete organische Buildersubstanzen sind Dextrine, beispielsweise Oligomere
bzw. Polymere von Kohlenhydraten, die durch partielle Hydrolyse von Stärken erhalten
werden können. Die Hydrolyse kann nach üblichen, beispielsweise säure- oder enzymkata
lysierten Verfahren durchgeführt werden. Vorzugsweise handelt es sich um Hydrolysepro
dukte mit mittleren Molmassen im Bereich von 400 bis 50 0000 g/mol. Dabei ist ein
Polysaccharid mit einem Dextrose-Äquivalent (DE) im Bereich von 0,5 bis 40, insbesondere
von 2 bis 30 bevorzugt, wobei DE ein gebräuchliches Maß für die reduzierende Wirkung
eines Polysaccharids im Vergleich zu Dextrose, welche ein DE von 100 besitzt, ist. Brauchbar
sind sowohl Maltodextrine mit einem DE zwischen 3 und 20 und Trockenglucosesirupe mit
einem DE zwischen 20 und 37 als auch sogenannte Gelbdextrine und Weißdextrine mit
höheren Molmassen im Bereich von 2000 bis 30 000 g/mol.
Bei den oxidierten Derivaten derartiger Dextrine handelt es sich um deren
Umsetzungsprodukte mit Oxidationsmitteln, welche in der Lage sind, mindestens eine
Alkoholfunktion des Saccharidrings zur Carbonsäurefunktion zu oxidieren. Ebenfalls geeignet
ist ein oxidiertes Oligosaccharid, wobei ein an C6 des Saccharidrings oxidiertes Produkt
besonders vorteilhaft sein kann.
Auch Oxydisuccinate und andere Derivate von Disuccinaten, vorzugsweise
Ethylendiamindisuccinat, sind weitere geeignete Cobuilder. Dabei wird Ethylendiamin-N,N'-
disuccinat (EDDS) bevorzugt in Form seiner Natrium- oder Magnesiumsalze verwendet.
Weiterhin bevorzugt sind in diesem Zusammenhang auch Glycerindisuccinate und
Glycerintrisuccinate. Geeignete Einsatzmengen liegen in zeolithhaltigen und/oder
silicathaltigen Formulierungen bei 3 bis 15 Gew.-%.
Weitere brauchbare organische Cobuilder sind beispielsweise acetylierte
Hydroxycarbonsäuren bzw. deren Salze, welche gegebenenfalls auch in Lactonform
vorliegen können und welche mindestens 4 Kohlenstoffatome und mindestens eine
Hydroxygruppe sowie maximal zwei Säuregruppen enthalten.
Eine weitere Substanzklasse mit Cobuildereigenschaften stellen die Phosphonate dar. Dabei
handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate. Unter den
Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP) von
besonderer Bedeutung als Cobuilder. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt,
wobei das Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als
Aminoalkanphosphonate kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat
(EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat (DTPMP) sowie deren höhere
Homologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der neutral reagierenden
Natriumsalze, z. B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta- und Octa-Natriumsalz
der DTPMP, eingesetzt. Als Builder wird dabei aus der Klasse der Phosphonate bevorzugt
HEDP verwendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem ein ausgeprägtes
Schwermetallbindevermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere wenn die Mittel auch
Bleiche enthalten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate, insbesondere DTPMP,
einzusetzen, oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten zu verwenden.
Darüber hinaus können alle Verbindungen, die in der Lage sind, Komplexe mit Erdalkaliionen
auszubilden, als Cobuilder eingesetzt werden.
Das erfindungsgemäße Wasch- und Reinigungsmittel kann als weitere übliche Inhaltsstoffe
insbesondere Enzyme, Sequestrierungsmittel, Elektrolyte, pH-Regulatoren und weitere
Hilfsstoffe, wie optische Aufheller, Vergrauungsinhibitoren, Farbübertragunsinhibitoren,
Schaumregulatoren, zusätzliche Bleichaktivatoren, Farb- und Duftstoffe enthalten.
Als in den Mitteln verwendbare Enzyme kommen solche aus der Klasse der Oxidasen, Pro
teasen, Lipasen, Cutinasen, Amylasen, Pullulanasen, Cellulasen, Hemicellulasen, Xylanasen
und Peroxidasen sowie deren Gemische in Frage, beispielsweise Proteasen wie BLAP®,
Optimase®, Opticlean®, Maxacal®, Maxapem®, Alcalase®, Esperase® und/oder Savinase®,
Amylasen wie Termamyl®, Amylase-LT®, Maxamyl®, Duramyl® und/oder Purafect® OxAm,
Lipasen wie Lipolase®, Lipomax®, Lumafast® und/oder Lipozym®, Cellulasen wie
Celluzyme® und oder Carezyme®. Besonders geeignet sind aus Pilzen oder Bakterien, wie
Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyces griseus, Humicola lanuginosa, Humicola
insolens, Pseudomonas pseudoalcaligenes oder Pseudomonas cepacia gewonnene enzy
matische Wirkstoffe. Die gegebenenfalls verwendeten Enzyme können, wie zum Beispiel in
der europäischen Patentschrift EP 0 564 476 oder in der internationalen Patentanmeldungen
WO 94/23005 beschrieben, an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen ein
gebettet sein, um sie gegen vorzeitige Inaktivierung zu schützen. Sie sind in den erfindungs
gemäßen Tensidmischungen vorzugsweise in Mengen bis zu 10 Gew.-%, insbesondere von
0,2 Gew.-% bis 2 Gew.-%, enthalten, wobei besonders bevorzugt gegen oxidativen Abbau
stabilisierte Enzyme, wie zum Beispiel aus den internationalen Patentanmeldungen
WO 94/02597, WO 94/02618, WO 94/18314, WO 94/23053 oder WO 95/07350, bekannt,
eingesetzt werden.
Neben den Tensiden, Bleichmitteln und Gerüststoffen kann in Waschmitteln eine Vielzahl von
Verbindungen eingesetzt werden, beispielhaft seien hier Schauminhibitoren, Phosphonate,
Enzyme sowie optische Aufheller genannt.
Beim Einsatz in maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den Mitteln übliche
Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise Seifen
natürlicher oder synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an C18-C24-Fettsäuren
aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind beispielsweise
Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, ggf. silanierter Kieselsäure sowie
Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter Kieselsäure
oder Bistearylethylendiamid. Mit Vorteilen werden auch Gemische aus verschiedenen
Schauminhibitoren verwendet, z. B. solche aus Silikonen, Paraffinen oder Wachsen.
Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren, insbesondere Silikon- oder Paraffin-haltige
Schauminhibitoren, an eine granulare, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz
gebunden. Insbesondere sind dabei Mischungen aus Paraffinen und Bistearylethylendiami
den bevorzugt.
Als Salze von Polyphosphonsäuren werden vorzugsweise die neutral reagierenden
Natriumsalze von beispielsweise 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat, Diethylen
triaminpentamethylenphosphonat oder Ethylendiamintetramethylenphosphonat in Mengen
von 0,1 bis 1,5 Gew.-% verwendet.
Die erfindungsgemäßen Mittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendi
sulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-Bis(2-
anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig
aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe,
eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen.
Weiterhin können Aufheller vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z. B.
die Alkalisalze des 4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls,
oder 4-(4-Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller
können verwendet werden.
Wird das erfindungsgemäße Mittel als sogenanntes Universalwaschmittel eingesetzt enthält
es vorzugsweise von 3 bis 30 Gew.-% anionische Tenside, 2 bis 20 Gew.-% nichtionische
Tenside, 10 bis 50 Gew.-% Buildermaterialien, 5 bis 25 Gew.-% Bleichmittel, 1 bis 10 Gew.-
% Bleichaktivatoren, 0,3 bis 3 Gew.-% Enzyme, 0,3 bis 8 Gew.-% Cobuilder und 0,1 bis 6
Gew.-% Entschäumer.
Claims (14)
1. Ein- oder mehrschichtig umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen mit einem Kern
aus einer oder mehrerer Peroxoverbindungen und einer Umhüllung aus überwiegend
anorganischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern und/oder die
Umhüllung einen oder mehrere Farbstoffe enthalten.
2. Umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Farbstoffe ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus
anionischen Nitrosofarbstoffen, wie Naphtholgrün (Golour Index (CI) Teil 1: Acid
Green 1; Teil 2: 10020), Pigmosol® Blau 6900 (CI 74160), Pigmosol® Grün 8730 (CI
74260), Basonyl® Rot 545 FL (CI 45170), Sandolan® Rhodamin EB400 (CI 45100),
Basacid® Gelb 094 (CI 47005), Sicovit® Patentblau 85 E 131 (CI 42051), Acid Blue
183 (CAS 12217-22-0, CI Acidblue 183), Pigment Blue 15 (CI 74160), Supranol® Blau
GLW (CAS 12219-32-8, CI Acidblue 221)), Nylosan® Gelb N-7GL SGR (CAS 61814-
57-1, CI Acidyellow 218) oder Sandolan® Blau (CI Acid Blue 182, CAS 12219-26-0),
Ponceau 4R (CAS-Nr. 2611-82-7, CI 16255), Allura Red 40 (CAS-Nr. 25956-17-6, CI
16035), Aluminium Rot RLW (CI Mordant Red 83), Supranol® Rot GW (CAS-Nr.
61901-44-8), Basantol® Rot 310 (CAS-Nr. 61951-36-8), Basacid® Grün 970 (CAS-
Nr. 19381-50-1), Supranol Grün 6 GW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid
Green 81), Supranol® Grün BW (Anthrachinon-Farbstoff-Zubereitung mit Acid Green
84), Ultramarinblau-6394 (CAS-Nr. 57455-37-5, CI 77007), Acid Yellow 17 (CAS-Nr.
6359-98-4, CI 18965), Acid Yellow 23 (CAS-Nr. 1934-21-0, CI 19140) sowie optische
Aufheller.
3. Umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Farbstoffe in einer Menge von 0,001 bis 0,15
Gew.-%, berechnet als trockener Feststoff und bezogen auf das Gewicht der
Umhüllung, aufgebracht werden.
4. Umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Peroxoverbindung ausgewählt ist aus
Percarbonaten, Perboraten, Perpyrophosphaten, Pertripolyphosphaten, Persilikaten,
Peroxymonosulfaten, Citratperhydraten sowie H2O2 liefernden persauren Salzen oder
Persäuren, wie Perbenzoaten, Peroxophthalaten, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure und deren beliebigen Gemischen.
5. Umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Peroxoverbindunge Natriumpercarbonat ist.
6. Umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung Verbindungen enthält, die ausgewählt
sind Alkalisalzen, insbesondere Natriumhalogeniden, Natriumcarbonaten, wie
Natriumhydrogencarbonat und Natriumcarbonat, Alkalisulfaten, Erdalkalisalzen, wie
Magnesiumsalzen, insbesondere Magnesiumsulfat, Alkalisilikaten, insbesondere
Natriumorthosilikat, Natriummetasilikat und Wasserglas, Borverbindungen, wie
Borsäure, Boraten und entwässerten Perboraten sowie beliebigen Gemischen der
voranstehenden.
7. Umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, dass die Hüllmaterialien ausgewählt sind aus einem Cokristallisat
aus Natriumcarbonat mit anderen Mineralsalzen wie Natriumbicarbonat und/oder
Natriumsulfat, einem Gemisch aus entwässertem Natriumperborat und einem
Natriumsilikat, wie Natriummetasilikat, Natriumdisilikat und Natriumorthosilikat, einem
Gemisch aus Borsäure oder Boraten und Alkaliverbindungen, wie Natriumsulfat,
Kaliumsulfat, Magnesiumsulfat und Calciumsulfat, einem Gemisch aus
Natriumcarbonat und Natriumchlorid, das aus einer Mutterlauge entsteht, wie sie bei
der Herstellung von Natriumpercarbonat durch Umsetzung einer wässerigen Lösung
oder Suspension von Natriumcarbonat mit einer Wasserstoffperoxidlösung in
Gegenwart von zum Aussalzen ausreichenden Mengen Natriumchlorid und
gegebenenfalls üblichen Hilfsstoffen anfällt, einer wässerigen Lösung von Borsäure in
einem Alkalimetasilikat, einem Gemisch aus einer wässerigen Silikatlösung und einer
gemischten Lösung von Magnesiumsulfat, Alkalisulfat und Alkalibicarbonat sowie
einem Gemisch aus Natriumcarbonat und einer Magnesiumverbindung, wie
Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid oder einem Magnesiumcarboxylat einer C1-C4-
Carbonsäure.
8. Umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass Hilfsstoffe ausgewählt aus Natriumpolyphosphaten,
Natriumcarboxylaten, Natriumsilikaten, Phosphonsäuren und deren Salzen enthalten
sind.
9. Umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Peroxoverbindungen Kugelform aufweisen und
einen Durchmesser von 0,8 mm bis 3,0 mm, insbesondere von 1, 4 bis 2,5 mm
aufweisen.
10. Verfahren zur Herstellung von ein- oder mehrschichtig umhüllten teilchenförmigen
Peroxoverbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
dass die teilchenförmigen Peroxoverbindungen mit einer wässerigen Lösung oder
Dispersion der Umhüllungssubstanzen behandelt und die so behandelten Teilchen
getrocknet werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Umhüllungssubstanzen in einer Wirbelbettapparatur aufgebracht werden.
12. Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend Tenside, Bleichmittel und ggf. weitere
übliche Inhaltsstoffe, dadurch gekennzeichnet, dass das als Bleichmittel ein- oder
mehrschichtig umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen mit einem Kern aus einer
oder mehrerer Peroxoverbindungen und einer Umhüllung aus anorganischen
Verbindungen nach einem der Ansprüche 1 bis 9 enthalten sind.
13. Mittel nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass es die ein- oder
mehrschichtig umhüllte teilchenförmige Peroxoverbindungen von 1 bis 30 Gew.-%,
insbesondere von 3 bis 18 Gew.-%, bezogen auf die fertigen Mittel, enthält.
14. Mittel nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass es ein
Universalwaschmittel ist und von 3 bis 30 Gew.-% anionische Tenside, 2 bis 20 Gew.-%
nichtionische Tenside, 10 bis 50 Gew.-% Buildermaterialien, 5 bis 25 Gew.-%
Bleichmittel, 1 bis 10 Gew.-% Bleichaktivatoren, 0,3 bis 3 Gew.-% Enzyme, 0,3 bis
8 Gew.-% Cobuilder und 0,1 bis 6 Gew.-% Entschäumer enthält.
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