DE19953398A1 - Verfahren und Vorrichtung zum teilnehmerunspezifischen Nachrichtenmanagement - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum teilnehmerunspezifischen NachrichtenmanagementInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum teilnehmerunspezifischen Nachrichtenmanagement, umfassend mindestens eine innerhalb eines Telekommunikationsnetzes angeordnete Zentraleinheit, die mit einer Sende-/Empfangseinheit (8) für SMS-Nachrichten ausgebildet ist, eine der Zentraleinheit zugeordnete Datenbank (10) und eine Vielzahl von Endgeräten zur Telekommunikations- und Datenübertragung in dem Telekommunikationsnetz, wobei die Endgeräte einerseits mit einer Sende-/Empfangseinheit für SMS-Nachrichten und andererseits mit Mitteln zur Erfassung oder Abspeicherung von Positionsdaten des Endgerätes ausgebildet sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
teilnehmerunspezifischen Nachrichtenmanagement.
Aus der DE 197 47 438 A1 ist ein Verfahren zum Abrufen von
benutzerspezifizierten Informationen mittels eines Mobilfunktelefons
bekannt. Dabei werden die SMS-Nachrichten eines Mobilfunktelefons
benutzt, um örtlich und zeitlich ungebunden mit dem Mobilfunktelefon
Informationen abzufragen. Zur Spezifizierung der gewünschten
Informationen und zur Definition der Kurzkommandos verwendet der
Benutzer des Mobilfunktelefons ein Datenverarbeitungsgerät mit
Datenleitungen zum Informationsanbieter, z. B. Internetanschluß, mittels
dessen beim Informationsanbieter Abfrageprofile hinterlegt werden können.
Der Benutzer kann mittels einfacher Kurzkommandos die hinterlegten
Abfrageprofile abfragen und die gewünschten Informationen erhalten. Die
gewünschten Informationen werden durch das Mobilfunktelefon entweder
akustisch oder visuell wiedergegeben. Des weiteren wird vorgeschlagen,
anstelle des Internets ein Callcenter einzusetzen. Hierbei wird der Benutzer
mit einem Sprachcomputer oder auch von einer Person durch die
Konfigurations-Menüs begleitet. Das Abfrageprofil gibt der Benutzer durch
Tastentelefon oder durch Sprache ein. Weiter wird alternativ vorgeschlagen,
daß der Benutzer des Mobilfunktelefons dem Informationsanbieter das
Abfrageprofil selbst mitteilt, beispielsweise in Form eines Briefes, Telefax,
Telefonanrufes usw., und der Informationsanbieter diese Information
abspeichert. Aufgrund der vorhandenen Informationsmengen ist für eine
sinnvolle Funktionalität des Verfahrens ein möglichst genau spezifiziertes
Abfrageprofil notwendig, das der Informationsanbieter vor der Abfrage
kennen muß, um die relevanten Datensätze in vertretbarer Zeit nach Erhalt
des Kurzkommandos zusammenzustellen. Daher ist das Verfahren auf
standardisierbare, nutzerspezifizierte Informationsabfragen beschränkt.
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, ein Verfahren
und ein Vorrichtung zum teilnehmerunspezifischen Nachrichtenmanagement
zu schaffen, mittels derer ein Nutzer spontan einen Nachrichtenaustausch
mit thematisch gleichgesinnten anderen, unbekannten Nutzern durchführen
kann.
Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Gegenstände
mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 5. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Hierzu umfaßt die Vorrichtung zum teilnehmerunspezifischen
Nachrichtenmanagement mindestens eine innerhalb eines
Telekommunikationsnetzes angeordnete Zentraleinheit, die mit einer
Sende-/Empfangseinheit für SMS-Nachrichten ausgebildet ist, eine der
Zentraleinheit zugeordnete Datenbank und eine Vielzahl von Endgeräten zur
Telekommunikations- und Datenübertragung in dem
Telekommunikationsnetz, wobei die Endgeräte einerseits mit einer Sende-/
Empfangseinheit für SMS-Nachrichten und andererseits mit Mitteln zur
Erfassung oder Abspeicherung von Positionsdaten des Endgerätes
ausgebildet sind. Möchte nun der Nutzer an dem Nachrichtenaustausch
teilnehmen, so sendet dieser eine SMS-Nachricht an die Zentraleinheit.
Diese SMS-Nachricht enthält mindestens eine Information, aus der sich die
aktuelle bzw. letzte ermittelbare Position des Nutzers ermitteln läßt, und
eine weitere Information, aus der sich die Intention des Nutzers ermitteln
läßt. Die SMS-Nachricht ist also gleichzeitig Abfrageprofil und Abfrage. Des
weiteren ist die SMS-Nachricht gleichzeitig Abfrage und Information. Die
Zentraleinheit empfängt hierzu die SMS-Nachricht und klassifiziert diese
nach Position und Intention. Um diesen Klassifizierungsvorgang
datentechnisch zu vereinfachen, kann für die SMS-Nachrichten durch den
Betreiber der Vorrichtung ein Datenformat bzw. eine Codierung für die
Intention als auch die Position vorgegeben werden. Die derart klassifizierte
SMS-Nachricht wird als neue Information in der zugeordneten Datenbank
abgespeichert. Des weiteren initiert die SMS-Nachricht als Abfrage eine
Durchsuchung der Datenbank nach übereinstimmenden SMS-Nachrichten
von anderen Nutzern hinsichtlich Position und Intention. Wird eine
übereinstimmende Nachricht gefunden, so wird wenigstens einer der Nutzer
über die andere übereinstimmende SMS-Nachricht informiert. Dieser kann
dann bei Bedarf mit dem anderen Nutzer beispielsweise via Endgerät oder
direkt persönlich Kontakt aufnehmen. Ziel der Erfindung ist dabei also eine
Zusammenführung bzw. Kommunikation von Nutzer, die sich nicht kennen,
jedoch innerhalb der gleichen Umgebung die gleiche Intention haben. In
diesem Zusammenhang ist auch der Begriff teilnehmerunspezifisch zu
verstehen, da durch die SMS-Nachricht nicht ein bekannter, spezifischer
Teilnehmer angesprochen wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Endgeräte als
Mobilfunktelefone mit GPS-Empfänger ausgebildet. Dabei kann der GPS-
Empfänger entweder direkt im Mobilfunktelefon integriert oder über eine
externe Schnittstelle mit dem Mobilfunktelefon verbunden sein.
Die Ausbildung als Telekommunikations-Endgerät ermöglicht es darüber
hinaus, daß die Zentraleinheit auf Wunsch eine direkte
Telekommunikationsverbindung zwischen den Endgeräten herstellt.
Weiter kann vorgesehen sein, daß der Nutzer und/oder der Betreiber der
Vorrichtung eine zeitliche Gültigkeit zuordnet. Dadurch kann der Nutzer
verhindern, daß ihm noch SMS-Nachrichten zugesendet werden, obwohl er
daran kein Interesse mehr hat und der Betreiber kann dadurch den
Speicheraufwand in seiner Datenbank reduzieren.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels näher erläutert:
Fig. 1 ein schematisches Blockschaltbild eines Mobilfunk-
Telekommunikationsnetzes mit einer Vorrichtung zum
teilnehmerunspezifischen Nachrichtenmanagement und
Fig. 2 eine Tabelle möglicher Intentionen mit zugehöriger
Codierung.
Das Mobilfunk-Telekommunikationsnetz umfaßt ein Mobil Switching Center
MSC 1, das die höchste Hierarchieebene des Mobilfunk-
Telekommunikationsnetzes darstellt. Das MSC 1 stellt einerseits die
Verbindung zu anderen Telekommunikationsnetzen 2, 3 her und organisiert
die gesamte Ablaufsteuerung des Mobilfunk-Telekommunikationsnetzes.
Das MSC 1 ist mit einer Vielzahl von dezentral angeordneten Base Station
Controllers BSC 4 verbunden, wobei hier zur Übersicht nur zwei dargestellt
sind. Jeder BSC 4 ist wiederum meist über eine Luftschnittstelle mit einer
Anzahl von Base Transceiver Stations BTS 5 verbunden, die jeweils einen
bestimmten Bereich abdecken. Die BTS 5 baut die
Telekommunikationsverbindung von und zu in seinem Bereich befindlichen
Mobil-Stationen MS 6 auf, die beispielsweise als Mobilfunktelefon
ausgebildet sind. Einzelnen oder allen Mobil-Stationen 6 ist eine
Positionserfassungseinrichtung 7 zugeordnet, die beispielsweise als GPS-
Empfänger ausgebildet ist. Dem Mobil Switching Center 1 ist eine
Vorrichtung zum teilnehmerunspezifischen Nachrichtenmanagement
zugeordnet, die eine Sende-/Empfangseinheit 8 für SMS-Nachrichten, eine
Klassifizierungseinheit 9 und eine Datenbank 10 umfaßt.
Sucht nun beispielsweise ein Nutzer einer Mobil Station 6 einen Sportpartner
in seiner Nähe, so sendet dieser eine SMS-Nachricht an die Vorrichtung zum
teilnehmerunspezififschen Nachrichtenmanagement. Diese SMS-Nachricht
enthält hierzu die Positionsangabe der Positionserfassungseinrichtung 7,
eine Codenummer, aus der die Intention abgeleitet werden kann, die
Mobilfunknummer des Nutzers und gegebenenfalls weitere Informationen
wie beispielsweise Geschlecht, Uhrzeit, Gültigkeitsdauer und
Sperrvermerke. Mittels dieser Sperrvermerke kann der Nutzer beispielsweise
entscheiden, ob seine Mobilfunknummer an andere Nutzer weitergegeben
werden soll oder aber, daß seine SMS-Nachricht nicht als Information in der
Datenbank 10 abgelegt werden soll, sondern nur gleichlautende SMS-
Nachrichten übertragen werden sollen. Die Sperrung der Mobilfunknummer
ist in den meisten handelsüblichen Mobilfunktelefonen standardmäßig
integriert, so daß hierfür kein zusätzlicher Hard- oder Softwareaufwand
notwendig ist.
Im vorliegenden Beispiel soll nun davon ausgegangen werden, daß die
SMS-Nachricht eine Freigabeerklärung für die Mobilfunknummer enthält und
über die Codierung die Information enthält:
"Mann sucht männlichen Jogging-Partner für heute."
"Mann sucht männlichen Jogging-Partner für heute."
Hierzu gibt dieser gemäß Fig. 2 beispielsweise die Codenummer 112111
ein. Diese SMS-Nachricht wird über die zugehörige BTS 5 an dem BSC 4
und von dort an das MSC 1 übertragen. Die Sende-/Empfangseinheit 8
empfängt diese SMS-Nachricht und leitet diese an die Klassifizierungseinheit
9 weiter. Diese speichert die klassifizierte SMS-Nachricht in der Datenbank
10 ab und durchsucht diese nach übereinstimmenden SMS-Nachrichten
(hier 112111 und 112131 und 112112 und 112132) mit einer korrelierenden
Positionsangabe. Im einfachsten Fall wird hierzu jeder SMS-Nachricht fest
ein Planquadrat aufgrund der Positionsangabe zugeordnet. Es ist jedoch
auch denkbar diese Positions-Korrelation sehr flexibel zu gestalten, indem
beispielsweise Entfernungen berechnet werden. Die zulässigen
Entfernungen oder Planquadrate können dabei auch je nach Intention
unterschiedlich groß gewählt werden. So können beispielsweise passive
Intentionen, wo eine Fernsprechverbindung als Ziel angestrebt wird, über
größere Entfernungen miteinander korrelieren, wohingegen aktive
Intentionen wie "Sport machen" auf die engere Umgebung beschränkt
werden.
Das Nachrichtenmanagement kann nun nach erfolgreicher Suche nach
übereinstimmenden SMS-Nachrichten sehr verschieden stattfinden. Zum
einen können an den jeweils letzten Nutzer alle gefundenen SMS-
Nachrichten gesendet werden, so daß sich dieser die geeignetste
aussuchen kann und dann wahlweise eine Telekommunikationsverbindung
aufbauen kann, falls nicht bereits ein Treffpunkt in der SMS-Nachricht steht.
Des weiteren kann die letzte Nachricht auch an die vorangegangenen
Absender der übereinstimmenden SMS-Nachrichten gesendet werden.
Weiter ist es auch möglich, daß das MSC 1 direkt eine Telekommunikations-
Verbindung zwischen den Nutzern herstellt.
Über die anderen Telekommunikationsnetze 2, 3 können sich beispielsweise
auch Nutzer mit einem Computer einloggen und an dem Verfahren
teilnehmen. Voraussetzung ist nur, daß ihr Endgerät eine SMS-Nachricht
senden und empfangen kann. Die Positionsangaben müßten dann manuell
eingegeben werden.
Die Zuordnung der Vorrichtung an dem Mobil Switching Center MSC 1 hat
besonders den Vorteil, daß auf wesentliche Hardware- und Software-
Komponenten zurückgegriffen werden kann. Prinzipiell wäre es bei einer rein
lokalen Zuordnung der SMS-Nachrichten auch denkbar, die Vorrichtung den
Base Transceiver Stations BTS 5 zuzuordnen. In diesem Fall steckt die
Positions-Korrelation bereits im Empfangsbereich der jeweiligen BTS 5.
Claims (7)
1. Verfahren zum teilnehmerspezifischen Nachrichtenmanagement, mittels
mindestens einer Zentraleinheit zum Empfang und Auswerten von SMS-
Nachrichten, umfassend folgende Verfahrensschritte:
- a) Empfangen von SMS-Nachrichten von verschiedenen Endgeräten von verschiedenem Nutzen, wobei jede SMS-Nachricht mindestens eine Information, aus der auf die Position des Nutzers geschlossen werden kann, und eine weitere Information umfaßt, aus der die Intention des Nutzers bestimmbar ist,
- b) Klassifizieren und abspeichern der empfangenen SMS-Nachrichten nach Position und Intention in einer der Zentraleinheit zugeordneten Datenbank (10),
- c) Durchsuchen der Datenbank (10) nach übereinstimmenden Datensätzen hinsichtlich Position und Intention und
- d) Übertragen mindestens einer übereinstimmender SMS-Nachricht an das jeweils andere Endgerät.
2. Verfahren nach Anspruch 1, mittels als Telekommunikations-Endgeräten
ausgebildeten Endgeräten, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zentraleinheit eine Telekommunikationsverbindung zwischen den
Endgeräten übereinstimmender SMS-Nachrichten herstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gültigkeit einer SMS-Nachricht durch den absendenden Nutzer und/oder
die Zentraleinheit zeitlich beschränkt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die lokale Zuordnung verschiedener SMS-
Nachrichten nach unterschiedlichen, von der Zentraleinheit vorgebbaren
Planquadraten erfolgt.
5. Vorrichtung zum teilnehmerspezifischen Nachrichtenmanagement,
umfassend mindestens eine innerhalb eines Telekommunikationsnetzes
angeordnete Zentraleinheit, die mit einer Sende-/Empfangseinheit (8) für
SMS-Nachrichten ausgebildet ist, eine der Zentraleinheit zugeordnete
Datenbank (10) und eine Vielzahl von Endgeräten zur
Telekommunikations- und Datenübertragung in dem
Telekommunikationsnetz, wobei die Endgeräte einerseits mit einer
Sende-/Empfangseinheit für SMS-Nachrichten und andererseits mit
Mitteln zur Erfassung oder Abspeicherung von Positionsdaten des
Endgerätes ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Endgeräte als Mobilfunktelefone mit GPS-Empfänger (7) ausgebildet
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zentraleinheit einem Mobil Switching Center MSC (1) eines
Mobilfunknetzes zugeordnet ist.
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