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Die
Erfindung betrifft ein Ventil für
die Flüssigkeitstrenntechnik,
insbesondere für
die analytische oder präparative
HPLC, mit einem eine Einlaßöffnung und
wenigstens zwei mit dieser in Strömungsverbindung bringbaren
Auslaßöffnungen
aufweisenden Ventilkörper,
in dem ein Absperrflächen umfassendes
Verschlußelement
für ein
alternatives unmittelbares Verschließen der Auslaßöffnungen mittels
der jeweils kegel- bzw. kugelmantelsegmentförmigen Absperrflächen angeordnet
ist.
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Die
mittels Flüssigkeitstrenntechnik,
beispielsweise der analytischen oder präparativen HPLC getrennten Proben
müssen
auf eine geeignete Weise transportiert bzw. gesammelt werden. Wichtige
Kriterien für
das System und die Trennparameter sind eine optimale Auflösung pro
Zeiteinheit oder ein hoher Durchsatz der zu isolierenden Substanz
bei vorgegebener Reinheit. Diese wird mittels geeigneter Detektoren
gemessen. Zur separaten Sammlung der jeweiligen Fraktion werden
detektorgesteuerte Ventile eingesetzt, mit deren Hilfe der die Trennsäule verlassende
Flüssigkeitsstrom
in hierfür
geeignete Sammelbehälter übergeleitet
wird.
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Zu
diesem Zwecke sind eine Reihe von Ventilen bekannt, die jedoch alle
bestimmte Nachteile aufweisen. Ein erster entscheidender Nachteil
kann dadurch entstehen, daß bedingt
durch die Ventilkonstruktion eine signifikante Bandenverbreiterung
auftritt, das heißt
die gewünschte
Trennung nicht erreicht wird. Dies kann durch ungünstige Führung und Gestaltung
der Kanäle
sowie insbesondere durch ungünstige
Gestaltung der Ventilräume
verursacht sein, beispielsweise bedingt durch Totzonen, wie Sacklöcher oder
schlecht durchspülte
Hohlräume,
aber auch durch die Größe des internen
Ventilvolumens selbst. In diesen Bereichen können sich Fraktionenanteile
verschleppen und dadurch den nachfolgenden Fraktionen wieder beimischen.
Ferner können beim
Umschalten der Ventile teilweise erhebliche Druckspitzen auftreten,
die durch kurzzeitige Kanalüberdeckung
und/oder Volumenverschiebungen beim Umschalten auftreten können. Diese
Druckimpulse können
zu entsprechenden Signalstörungen
im Chromatogramm der zur Steuerung des Ventils dienenden Detektoren
führen,
wodurch ein falscher Triggerimpuls für den Schaltzeitpunkt der Ventile
induziert werden kann. Dies kann sich katastrophal auf die Qualität der zu
sammelnden Fraktionen auswirken. Weitere Nachteile können sich
in Verbindung mit konstruktionsbedingt großen Umschaltkräften und/oder
großen
Kräften
ergeben, die zur Gewährleistung
einer ausreichenden Dichtheit in der Absperrposition der Ventile
auftreten. Dadurch sind große
und starke Antriebe erforderlich, was den Forderungen nach einem
möglichst
kleinen Einbauraum entgegensteht.
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Schließlich kann
es, abhängig
von den jeweiligen Ventilkonstruktionen, bei auf der Auslaßseite auftretenden
Gegendrücken
zu einem unbeabsichtigten Öffnen
des Ventils bis hin zu einer frühzeitigen Zerstörung von
wesentlichen das Ventil bildenden Teilen kommen.
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Ein
als Membranventil bekannt gewordenes Umschaltventil für die Flüssigkeitstrenntechnik,
welches die vorstehend bezeichneten Merkmale aufweist, besteht aus
einem Ventilkörper
mit einem Einlaßkanal,
der in einem dazu senkrecht angeordneten Ringkanal mündet. Der
Ringkanal kann wahlweise durch einen von zwei sich gegenüberliegenden
Verschlußkegeln
verschlossen werden, deren stabförmige
Verlängerung
im Zentrum des Ringkanals verläuft, wobei
sich die Verlängerungen
zur Kraftübertragung berühren. Die
Kegelflächen
der beiden Verschlußkegel
sind dabei gegenüberliegend
und derart angeordnet, daß sie
die jeweils als Ventilsitz gestalteten Auslaßöffnungen des Ringkanals abdichtend
verschließen
können.
Die beiden Verschlußkegel
sind jeweils an der Kegelbasis mit einer senkrecht zum Ringkanal bzw.
parallel zum Einlaßkanal
ausgebildeten Membran verbunden. Diese flexiblen Membranen dichten jeweils
die sich an die Auslaßöffnungen
des Ringkanals anschließenden
Flüssigkeitsräume ab,
wobei diese Flüssigkeitsräume in Flüssigkeitsverbindung mit
den eigentlichen Auslaßkanälen stehen.
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Bei
dieser Konstruktion finden sich besonders ungünstige sacklochartige Bereiche
sowohl im Ringkanal als auch in den der Membran zugeordneten Flüssigkeitsräumen. In
diesen schlecht oder gar nicht durchströmten Bereichen können sich
die bereits beschriebenen Rückmischeffekte
mit entsprechender Bandenverbreiterung einstellen.
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Bei
dieser Doppelkegelkonstruktion wirkt der sich in dem Ringkanal ausbildende
Flüssigkeitsdruck entgegen
der Dichtkraft, die erforderlich ist, um einen der Ventilkegel zur
Abdichtung einer der Auslaßöffnungen
gegen den Ventilsitz zu drücken.
Dies führt zu
dementsprechend großen Halte-
und Umschaltkräften,
so daß diese
Konstruktion relativ große
Antriebseinheiten benötigt.
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Ferner
kommt es beim Umschalten des Ventils auch bedingt durch das Membranprinzip
zu einer relativ großen
Volumenverdrängung.
Dies kann zu einer erhöhten
Trägheit
des Ventils führen.
Ferner können
unerwünschte
Druckspitzen auftreten, welche über
die Beeinflussung der Detektorsignale zu einem nicht zeitgenauen
Umschalten des Ventils in Verbindung mit einer unerwünschten
Bandenverbreiterung führen
können.
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Ein
weiterer Nachteil dieser Konstruktion ist es, daß bei an der Auslaßseite auftretenden
Druckerhöhungen
die Membranen erheblich belastet werden können. Dies kann zu einem frühzeitigen
Versagen der Membranen und, im Falle eines Verschlusses des Auslaßkanals,
zu einer sofortigen Zerstörung
der Membranen führen.
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Weiteren
Stand der Technik bilden die EP-A-907045 und die EP-A-679821, die
ebenfalls die vorstehend bezeichneten Merkmkale aufweisen. die EP-A-907045
betrifft eine Ventilanordnung für
Heizsysteme und Wasserheizgeräte
mit einem kegelmantelsegmentförmigen,
voneinander weg weisende Absperrflächen umfassenden Verschlußelement,
das im Bereich eines freien Endes einer Ventilstange angeordnet
ist und die EP-A-679821 betrifft ein elektrisch gesteuertes Dreiwegeventil
zur Ausstattung kombinierter Kreisläufe zur Warmwasserversorgung mit
einem kegelmantelsegmentförmige,
voneinander wegweisene Absperrflächen
umfassenden Verschlußelement,
das in ähnlicher
Weise angeordnet ist.
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Derartige
Heißwasser-Verschlüsse müssen völlig anderen
Anforderungen genügen
als Verschlüsse
für die
Flüssigkeitstrenntechnik,
insbesondere für
die analytische oder präparative
HPLC. Abgesehen davon weisen die dort offenbarten Ventilkonstruktionen
ein schlechtes Ausspülverhalten
auf, was bei ihrer Anwendung in der Flüssigkeitstrenntechnik zu einem
unakzeptablen Trennergebnis führen
würde.
Außerdem
weisen diese Ventile eine vergleichsweise schlechte Abdichtwirkung,
insbesondere bei auf der Auslaßseite
auftretenden Gegendrücken
auf.
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Dementsprechend
ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Ventil für die Flüssigkeitstrenntechnik, insbesondere
für die
analytische oder präparative HPLC
zu schaffen, mit welchem die Nachteile des vorstehend beschriebenen
Standes der Technik vermieden werden können.
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Diese
Aufgabe wird gemäß einem
ersten Lösungsgedanken
durch die Merkmale des Patentanspruches eins, insbesondere dadurch
gelöst,
daß die dem
freien Ende des Betätigungsgliedes
gegenüberliegende
Absperrgegenfläche
des Ventilkörpers
in Richtung auf die Auslaßöffnung kegelmantel-
oder trichterförmig
verjüngt
ausgebildet ist und daß ein zwischen
der Absperrgegenfläche
und einem Auslaßkanal
gebildeter Auslaßraum
mit einer sich konisch nach innen verjüngenden Öffnungsfläche gestaltet ist.
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Durch
diese relativ einfach erscheinenden Maßnahmen, läßt sich ein Ventil für die Flüssigkeitstrenntechnik
schaffen, bei dem insbesondere die Gefahr der Bandenverbreiterung
durch vorteilhafte Ausspülmöglichkeiten
auf ein Minimum reduziert ist. Ein weiterer Vorteil eines derart gestalteten
Ventils ist es, daß der
auf einer Auslaßseite
wirksame Flüssigkeitsdruck
die Dichtkraft verstärkt
und daß ein
kurzer Schalthub in Verbindung mit einer geringen Volumenverdrängung ermöglicht ist.
Dadurch können
insbesondere kleine Impulsantriebe eingesetzt werden, die ein häufiges,
präzises
und schnelles Umschalten des Ventils über eine lange Zeit ermöglichen.
Beim Umschalten dieses Ventils treten keine unerwünschten
Druckspitzen auf, welche über
den Einlaßkanal auf
die Detektoren zurückwirken
können.
Durch diese Maßnahmen
ist insgesamt eine deutlich verbesserte Qualität der Reinheit der zu sammelnden
Fraktionen erzielbar, wobei sich derartige Ventile auch durch eine
besonders lange Lebensdauer auszeichnen.
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Dadurch,
daß das
Verschlußelement
an einem freien Ende des Betätigungsgliedes
angeordnet ist, wird eine besonders günstige Gestaltung des das Verschlußelement
umgebenden Ventilkörpers
und folglich der flüssigkeitsführenden
Hohlräume
hinsichtlich eines besonders günstigen
Ausspülverhaltens
ermöglicht,
so daß die
Bandenverbreiterung auf ein Minimum reduziert ist.
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Dadurch,
daß im
verschlossenen Zustand einer der Auslaßöfnnungen das Verschlußelement
mit seinen dieser Auslaßöffnung zugeordneten
Absperrflächen
an Absperrgegenflächen
eines Ventilsitzes des Ventilköpers
unter Ausbildung einer Ringdichtfläche anliegt, sind günstige Abdichtverhältnisse
bei einer zentrierten Anlage des Verschlußelementes an dem Ventilsitz
sowie eine günstige
Strömungsführung auch
im geöffneten
Zustand ermöglicht.
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Dadurch,
daß die
vorzugsweise dem freien Ende des Betätigungsgliedes gegenüberliegende Absperrgegenfläche des
Ventilkörpers
in Richtung auf die Auslaßöffnung kegelmantel-
bzw. trichterförmig
verjüngt
ausgebildet ist, wird ein besonders günstiges Ausspülverhalten
des internen hydraulichen Volumens ermöglicht. Auf diese Weise läßt sich besonders
vorteilhaft die Nutzfraktion in den Primärkanal abtrennen.
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Ein
weiteres verbessertes Ausspülverhalten wird
dadurch erreicht, daß ein
zwischen der Absperrgegenfläche
und einem Auslaßkanal
gebildeter Auslaßraum
mit einer sich konisch nach ihrer verjüngenden Öffnungsfläche gestaltet ist, so daß der mit
der Absperrgegenfläche
und der ringförmigen Öffnungsfläche begrenzte
Auslaßraum
besonders strömungsgünstig ausgebildet
ist.
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Zweckmäßigerweise
bestehen die Absperrgegenflächen
des Ventilsitzes aus einem gegenüber der
Absperrfläche
des Verschlußelementes
weicheren und elastischen Material, vorzugsweise aus Teflon. Dies
ermöglicht
besonders günstige
Reibungs- und Abdichtverhältnisse
bei einem gegenüber
den verwendeten Flüssigkeiten
inertem Verhalten dieser Ventilteile.
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Dabei
ist es von Vorteil, wenn die Absperrgegenflächen im Bereich der Dichtfläche einen
stufen- bzw. nasenartigen Vorsprung aufweisen. Dies ermöglicht eine
frühzeitige
und exakte Dichtanlage der Absperrflächen des Verschlußelements
mit Selbstabdichtung unter Flüssigkeitsdruck.
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Die
vorstehende Aufgabe wird gemäß einem alternativen
Lösungsgedanken
durch die Merkmale des Patentanspruches 4, insbesondere dadurch
gelöst,
daß die
dem freien Ende des Betätigungsglieds gegenüberliegende
Absperrgegenfläche
des Ventilkörpers
in Richtung auf die Auslaßöffnung kegelmantel-
oder trichterförmig
verjüngt
ausgebildet ist und daß die
Absperrgegenflächen
des Ventilsitzes aus einem gegenüber
den Absperrflächen
des Verschlußelements
weicheren und elastischen Material bestehen und im Bereich der Ringdichtflächen einen
stufen- oder nasenförmigen
Vorsprung aufweisen. In gleicher Weise wie bei der ersten Lösungsalternative, wird
durch die besondere Gestaltung der Absperrgegenfläche ein
günstiges
Ausspülverhalten
des internen hydraulischen Volumens ermöglicht. Dadurch, daß die Absperrgegenflächen des
Ventilsitzes aus einem gegenüber
der Absperrfläche
des Verschlußelements
weicheren und elastischen Material bestehen, sind besonders günstige Abdichtverhältnisse
erreichbar. Durch den stufen- bzw. nasenartigen Vorsprung im Bereich
der Dichtfläche
der Absperrgegenflächen ist
eine frühzeitige
und exakte Dichtanlage der Absperrflächen des Verschlußelements
mit Selbstabdichtwirkung unter Flüssigkeitsdruck ermöglicht.
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Wenn
die Absperrgegenflächen
aus Teflon bestehen, lassen sich bei einem gegenüber den verwendeten Flüssigkeiten
inerten Verhalten dieser Ventilteile die Reibungs- und Abdichtverhältnisse weiter
verbessern.
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Zweckmäßigerweise
sind die Absperrflächen radial
und symmetrisch zu einer Betätigungsachse eines
mit dem Verschlußelement
verbundenen, vorzugsweise als Ventilstößel ausgebildeten Betätigungsglieds
angeordnet. Dies ermöglicht eine
günstige
Selbstzentrierung und dementsprechend günstige Abdichtmöglichkeiten
des Verschlußelements
sowie günstige
Lager- und Abdichtmöglichkeiten
des Betätigungsglieds,
so daß eine über lange
Zeit sichere Funktion der wesentlichen Ventilteile ermöglicht ist.
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Vorteilhafterweise
ist das Verschlußelement an
einem freien Ende des Betätigungsglieds
angeordnet. Dies ermöglicht
eine besonders günstige
Gestaltung des das Verschlußelement
umgebenden Ventilkörpers
und folglich der flüssigkeitsführenden Hohlräume hinsichtlich
eines besonders günstigen Ausspülverhaltens,
so daß die
Bandenverbreiterung auf ein Minimum reduziert ist.
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Vorteilhafterweise
bilden die Absperrflächen und
der Einlaßöffnung gegenüberliegende
Flächenteile
des Verschlußelements
im Querschnitt einen im wesentlichen kontinuierlichen Linienzug
aus. Dadurch ist eine günstige
Führung
und Umleitung der Flüssigkeitsströmung ohne
Ausbildung von Totzonen und eine einfache und präzise Herstellung des Verschlußelements
ermöglicht.
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Zweckmäßigerweise
schließen
die Absperrgegenflächen
im Bereich der Ringdichtfläche
mit der Betätigungsachse
des Betätigungsglieds
einen Winkel ein, der größer oder
gleich 15°,
vorzugsweise größer oder
gleich 30° beträgt. Dies
ermöglicht
günstige Zentrierverhältnise ohne
die Gefahr eines Festklemmens des Verschlußelements am Ventilsitz.
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Vorteilhafterweise
sind die Auslaßöffnungen beiderseits
der Einlaßöffnung gegenüberliegend
ausgebildet. Dies ermöglicht bei
kurzen Strömungswegen
eine vorteilhafte Abdichtung ohne wesentliche Druckspitzen beim
Umschalten des Ventils.
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Vorstehende
Maßnahmen
tragen sowohl einzeln als auch in Kombination untereinander zu einer
günstigen
Qualität
der Reinheit der zu sammelnden Fraktionen ohne wesentliche Bandenverbreiterung
unter Vermeidung von Druckspitzen beim Umschalten sowie einer kleinen
Baugröße in Verbindung mit
kleinen Antriebseinheiten bei geringen Umschaltkräften und
einer langen Lebensdauer derartiger Ventile bei.
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Weitere
Merkmale, Gesichtspunkte und Vorteile der Erfindung sind dem nachfolgenden,
anhand der Figuren abgehandelten Beschreibungsteil entnehmbar.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist nachfolgend anhand der Figuren beschrieben. Es
zeigen:
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1 einen
Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes Ventil für die Flüssigkeitstrenntechnik;
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2 einen
vergrößerten Querschnitt
durch den Ventilkörper
mit dem darin angeordneten Verschlußelement.
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Das
in 1 gezeigte Ventil 20 ist als Drei/Zwei-Wege-Ventil ausgebildet,
und weist den mit dem Einlaß 22 sowie
dem primären
Auslaß 23 und
dem zweiten Auslaß 24 versehenen
Ventilkörper 21 auf.
Der Einlaß 22 ist
mit der Anschlußbohrung 67 zum
Anschluß von
in den Figuren nicht gezeigten Anschlußleitungen versehen und mündet in
den zylindrischen Einlaßkanal 26.
Dieser mündet
in die Einlaßöffnung 31,
welche dem Schaltraum 35 zugeordnet ist. Der Schaltraum 35 weist
ferner die primäre
Auslaßöffnung 32 und
die zweite Auslaßöffnung 33 auf, die
der primären
Auslaßöffnung 32 gegenüberliegt. Die
Auslaßöffnungen 32, 33 sind
symmetrisch zur Betätigungsachse 51 gestaltet
und sind beiderseits der Einlaßöffnung 31 jeweils
in einem Winkel von 90° zu
dieser angeordnet.
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In
dem Schaltraum 35 ist der der primären Auslaßöffnung 32 zugeordnete
erste ringförmige Ventilsitz 36 und
der der zweiten Auslaßöffnung 33 zugeordnete
zweite ringförmige Ventilsitz 37 angeordnet.
In dem Schaltraum 35 befindet sich ferner das schaltbar
und in Richtung der Betätigungsachse 51 verschiebebeweglich
sowie um die Betätigungsachse 51 drehbeweglich
gelagerte Verschlußelement 45,
das zwischen dem ersten ringförmigen
Ventilsitz und dem zweiten ringförmigen
Ventilsitz angeordnet ist. Das kugelförmig ausgebildete Verschlußelement 45 ist
auf dem als Ventilstößel 50 ausgebildeten
Betätigungsglied
befestigt, der durch den sich an die zweite Auslaßöffnung 33 anschließenden Ringkanal 55 geführt ist
und kreiszylindrisch ausgebildet ist. Der Ventilstößel 50 ist
in dem Radiallager 57 geführt gelagert und weist an seinem
Betätigungsende 63 das Befestigungselement 64 auf,
mit dem ein in den Figuren nicht gezeigter Betätigungsantrieb gekoppelt werden
kann. Dieser kann insbesondere als birektionaler Impulsgeber bzw.
als federvorgespannter Haltemagnet mit einem aktiven und einem passiven Schaltzustand
oder ähnlichen
Aktoren ausgebildet sein.
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Das
Radiallager 57 ist mit den Bohrungen 58, 59 versehen,
durch welche die in dem Ringkanal 55 befindliche Flüssigkeit
hindurchtreten kann. An das Radiallager 57 schließt sich
die Radialdichtung 60 an, welche mit geeignet gestalteten
Ringlippenzonen derart ausgebildet ist, daß sie unter Flüssigkeitsdruck
eine selbstabdichtende Funktion ausüben kann.
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Die
primäre
Auslaßöffnung 32 des
Schaltraumes 35 steht mit dem primären Auslaßkanal 27 des Ringflansches 65 in
Verbindung, der mit der Anschlußbohrung 66 des
primären
Auslasses 23 versehen ist. An dieser können ebenfalls geeignete Anschlußleitungen
angeschlossen werden. Der Anschlußflansch 65 ist in
die Gewindebohrung 69 wiederlösbar eingeschraubt und liegt
mit seiner normal zur Betätigungsachse 51 ausgebildeten
Innenfläche 77 an
der Anlagefläche 82 des
ersten ringförmigen Ventilsitzes 36 abdichtend
an. Wie insbesondere aus 1 ersichtlich, kann folglich
das gesamte Ventil 20 leicht montiert und justiert sowie
leicht wieder demontiert werden. Dies ermöglicht eine schnelle und einfache
Reinigung des gesamten Ventils 20 mit seinen wesentlichen
Ventilteilen.
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Der
zylindrisch ausgebildete Schaltraum 35 weist den Innendurchmesser 42 und
die Tiefe 43 auf. Die Abmaße bzw. das Volumen des Schaltraumes 35 ist
derart auf die in ihm angeordneten Ventilteile, also dem ersten
ringförmigen
Ventilsitz 36, dem zweiten ringförmigen Ventilsitz 37 sowie
dem am freien Ende 62 des Ventilstößels 50 befestigten
Verschlußelement 45 angepaßt gestaltet,
daß ein
kurzer Schalthub 75 des Verschlußelements 45 in Verbindung
mit geringer Volumenverdrängung
ermöglicht
ist. Dadurch ist das beim Umschalten des Ventils 20 verdrängte Flüssigkeitsvolumen
sowie die für
die Umschaltkräfte
bestimmende Flächenprojektion
klein, so daß kurze
Schaltzeiten bei kleinen Antrieben ermöglicht sind.
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Der
erste ringförmige
Ventilsitz 36 ist mit der Zylinderfläche 81 ausgebildet.
Diese weist einen Außendurchmesser
auf, der dem Innendurchmesser 42 des zylindrischen Schaltraumes 35 entspricht.
Ferner weist der erste ringförmige
Ventilsitz 36 die senkrecht zur Zylinderfläche 81 ausgebildete
Anlagefläche 82 auf.
Diese setzt sich radial nach außen
in den Ringflansch 38 des Ventilsitzes 36 fort,
der am äußeren Rand
den Außenring 39 aufweist.
Der erste ringförmige
Ventilsitz 36 wird durch den Anlagering 41 des Ventilkörpers 21 aufgenommen
und ist auf diese Weise kraft- und formschlüssig befestigt. Der Ventilsitz 36 weist
ferner die nach innen in den Schaltraum 35 um den Winkel 83 zur
Betätigungsachse 51 geneigte erste
Absperrgegenfläche 84 auf,
die sich über
die Tiefe 85 erstreckt. Die Absperrgegenfläche 84 weist den
stufen- bzw. nasenförmigen
Vorsprung 86 auf, welcher die kreisringförmige Dichtlippe 87 ausbildet.
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Der
zweite zylindrische ringförmige
Ventilsitz 37 ist durch die Zylinderfläche 91 radial begrenzt. Diese
weist einen Außendurchmesser
auf, der dem Innendurchmesser 42 des zylindrischen Schaltraumes 35 entspricht.
Der zweite ringförmige
Ventilsitz 37 weist ferner die senkrecht zur Zylinderfläche 91 ausgebildete
Anlagefläche 92 auf,
die an dem Ringabsatz 98 des Ventilkörpers 21 anliegt.
Der zweite ringförmige
Ventilsitz 37 weist ferner die in dem Winkel 93 zur
Betätigungsachse 51 ausgebildete
zweite Absperrgegenfläche 94 auf,
die sich über
die Tiefe 95 des zweiten ringförmigen Ventilsitzes 37 erstreckt. Die
zweite Absperrgegenfläche 94 weist
den stufen- bzw. nasenförmigen
Vorsprung 96 auf, der die kreisringförmige Dichtlippe 97 ausbildet.
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Der
Winkel 83 der ersten Absperrgegenfläche 84 und der Winkel 93 der
zweiten Absperrgegenfläche 94 beträgt im Ausführungsbeispiel
etwa 30 Grad und ermöglicht
ein günstiges,
zentriertes, leicht abdichtendes Anliegen des Verschlußelements 45, ohne
daß es
zu einem Verklemmen des Verschlußelements 45 im Bereich
der sich während
der Abdichtung ausbildenden Ringdichtflächen 78 an dem ersten
bzw. zweiten ringförmigen
Ventilsitz 36, 37 kommt.
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Der
erste ringförmige
Ventilsitz 36 geht im Bereich seines Innendurchmessers
in die sich konisch nach innen, also in Richtung der Betätigungsachse 51 verjüngende Öffnungsfläche 34 der
primären
Auslaßöffnung 32 über. Dadurch
ist der mit der ersten Absperrgegenfläche 84 und der ringförmigen Öffnungsfläche 34 begrenzte
Auslaßraum 40 besonders
strömungsgünstig ausgebildet.
Der zweite ringförmige
Ventilsitz 37 weist einen Innendurchmesser auf, der gleich
groß bzw.
geringfügig
größer ist
als der Durchmesser 54 der Bohrung 53, so daß auch dieser
Bereich strömungsgünstig gestaltet
ist.
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Das
zwischen den beiden Ventilsitzen 36 und 37 angeordnete
Verschlußelement 45 ist
kugelsegmentförmig
mit dem Radius 73 ausgebildet und weist die kreiszylindrische
Bohrung 46 auf. Diese weist im nicht montierten Zustand
einen Innendurchmesser 47 auf, der geringfügig kleiner
ist als der Außendurchmesser 52 des
kreiszylindrischen Ventilstößels 50,
so daß sich
nach der Montage ein fester Preßsitz des
Verschlußelements 45 auf
dem Ventilstößel 50 ergibt.
Das Verschlußelement 45 weist
die zur ersten Absperrgegenfläche 84 orientierte
erste Absperrfläche 48 und
die zur zweiten Absperrgegenfläche 94 orientierte
zweite Absperrfläche 49 auf.
Bedingt durch die kugelförmige
Gestalt des Verschlußelements 45 sind
die erste Absperrfläche 48 und
die zweite Absperrfläche 49 voneinander
weg weisend ausgebildet. Die erste Absperrfläche 48 und die zweite
Absperrfläche 49 bilden
dabei einen Teil des Kugel- bzw. Kreisabschnittes 71, der
mit dem Radius 73 gewölbt
gestaltet ist. Dadurch ist das Verschlußelement 45 im Bereich
zwischen der Einlaßöffnung 31 und
der ersten sowie der zweiten Absperrgegenfläche 84, 94 mit
dem im wesentlichen kontinuierlichen Linienzug 72 ausgebildet.
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Das
Verschlußelement 45 besteht
aus Edelstahl, während
der erste und der zweite ringförmige Ventilsitz 36 und 37 aus
dem weicheren und elastischen Teflon besteht. Dadurch ergeben sich
günstige Anlage-
und Dichtverhältnisse
und ein gegenüber den
Flüssigkeiten
der zu sammelnden Fraktionen inertes Verhalten.
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Nachfolgend
wird die Funktionsweise des Ventils 20 näher beschrieben:
In
der aus den 1 und 2 gezeigten
Stellung liegt das Verschlußelement 45 mit
seiner zweiten Absperrfläche 49 abdichtend
an der zweiten Absperrgegenfläche 94 des
zweiten ringförmigen
Ventilsitzes 37 an und verschließt dabei die zweite Auslaßöffnung 33.
In dieser Stellung ist zwischen der ersten Absperrfläche 48 des
Verschlußelements 45 und
der erste Absperrgegenfläche 84 des
ersten ringförmigen
Ventilsitzes 36 der schmale Ringspalt 70 ausgebildet,
durch den die gemäß dem Pfeil 25 durch
den Einlaßkanal 26 und
die Einlaßöffnung 31 in
den Schaltraum 35 des Ventilkörpers 21 eintretende
Flüssigkeit
strömungsgünstig unter
Ausfüllung
des der primären
Auslaßöffnung 32 zugeordneten
Teils des Schaltraumes 35 sowie des Auslaßraumes 40 hindurchtreten
kann. Aus dem primären
Auslaßraum 40 kann
die Flüssigkeit
entsprechend der mit dem Pfeil 29 angedeuteten Richtung
austreten. Auf diese Weise kann während eines ersten Zeitabschnittes,
der einer ersten Fraktion, vorzugsweise der Nutzfraktion der Flüssigkeit
zugeordnet ist, diese in einem geeigneten Auffangbehälter gesammelt
werden.
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Sobald
die in den Figuren nicht dargestellte Antriebseinheit gesteuert
durch einen flußaufwärts vor
dem Ventil 20 angeordneten, nicht in den Figuren dargestellten
Detektor, das Ventil 20 impulsartig umschaltet, wird eine
transversale Verschiebebewegung des das Verschlußelement 45 tragenden
Ventilstößels 50 in
Richtung des Pfeils 29 induziert. Dabei bewegt sich das
Verschlußelement 45 solange
in Richtung des Pfeils 29, bis dessen erste Absperrfläche 48 an
dem als Dichtlippe 87 ausgebildeten stufen- bzw. nasenförmigen Vorsprung 86 der
ersten Absperrgegenfläche 84 dichtend
anliegt. In dem kurzen Übergangszeitraum,
in dem die erste Absperrfläche 48 noch
nicht an dem Vorsprung 86 der ersten Absperrgegenfläche 84 anliegt,
sind weder die primäre Auslaßöffnung 32 noch
die zweite Auslaßöffnung 33 durch
das Verschlußelement 45 verschlossen.
Dadurch wird die Ausbildung von Druckspitzen vermieden.
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Sobald
das Verschlußelement 45 an
der Dichtlippe 87 anliegt führt die durch den Einlaßkanal 26 und
durch die Einlaßöffnung 31 in
den Schaltraum 35 eintretende und die aus diesem wieder
durch den Ringkanal 55 austretende Flüssigkeitsdruckströmung zu
einem selbsttätigen
zusätzlichen
Andrücken der
ersten Absperrfläche 48 des
Verschlußelements 45 gegen
die erste Absperrgegenfläche 84 des
ersten ringförmigen
Ventilsitzes 36, so daß der
sich ausbildende Flüssigkeitsdruck
wirksam die Dichtkraft unterstützt.
Dabei kommt es zu einer geringfügigen
Verformung des als Dichtlippe 87 gestalteten Vorsprungs 86 der
ersten Absperrgegenfläche 84,
so daß zur
Abdichtung eine ausreichend breite Ringdichtfläche zur Verfügung steht.
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In
diesem, in den 1 und 2 nicht
dargestellten Schaltzustand, in dem das Verschlußelement 45 gegen
den ersten ringförmigen
Ventilsitz 36 angepreßt
wird, kann folglich die entsprechend der Richtung des Pfeils 25 eintretende
Flüssigkeit
der zweiten Fraktion, vorzugsweise des Eluenten, durch den Ringkanal 55 hindurchtreten.
Dabei wird bedingt durch die konstruktive Anordnung und Gestaltung des
Einlaßkanals 26 des
Verschlußelements 45,
des zweiten ringförmigen
Ventilsysitzes 37 und des Schaltraumes 35 eine
drallbehaftete Strömung
der Flüssigkeit
induziert. Dies führt
zu einer vorteilhaften und vollständigen Umströmung des
Ventilstößels 50 bzw.
Durchströmung
des Ringkanals 55. Die zweite Fraktion kann anschließend durch
den zweiten Auslaßkanal 28 strömen (Pfeil 30)
und steht nachfolgend an dem mit der Anschlußbohrung 68 versehenen zweiten
Auslaß 24 zur
Sammlung in einem geeigneten Auffangbehälter zu Verfügung.
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Entsprechend
den vorbeschriebenen Schritten können
sich eine Vielzahl weiterer Schaltvorgänge anschließen.
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In
dem in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
weist das Ventil 20 einen unsymmetrischen, auf optimale
Strömungsausbildung und
Umspülung
gestalteten Flüssigkeitspfad
auf (Pfeile 25 und 29). Dies wird auch dadurch
erreicht, daß die
Einlaßöffnung 31 in
unmittelbarer Nähe
des zweiten ringförmigen
Ventilsitzes 37 angeordnet ist, so daß auch der schmale Dichtspalt
zwischen der zweiten Absperrfläche 49 des
Verschlußelements 45 und
der zweiten Absperrgegenfläche 49 des
zweiten ringförmigen
Ventilsitzes 37 optimal gespült wird. Eine Steigerung dieses
Effektes kann dadurch erzielt werden, daß der Einlaßkanal 26 derart geneigt
bzw. schräg
angeordnet ist, daß die
durch den Kanal 26 induzierte Strömungsrichtung mit der Betätigungsachse 51 einen
spitzen Winkel einschließt.
Die Umspülungs-
und Ausströmwirkung
kann noch weiter dadurch verbessert werden, daß der Einklaßkanal 26 exzentrisch
zur Betätigungsachse 51 derart
schräg ausgebildet
ist, daß die
durch den Einlaßkanal 26 ausgebildete
Strömung
im Abstand von der Betätigungsachse 51 verläuft, so
daß der
durch die Einlaßöffnung 31 in
den Schaltraum 35 gelangenden Flüssigkeitsströmung ein
Drall um die Betätigungsachse 51 aufgeprägt wird.
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Es
versteht sich, daß das
Verschlußelement 45 außer am freien
Ende 62 des Ventilstößels 50 auch
im Bereich eines in Richtung des Betätigungsendes 51 verschobenen
Teils des Ventilstößels 50 angeordnet
sein kann, so daß beiderseits
des Verschlußelements 45 ein
dem Ringkanal 55 entsprechender Ringkanal ausgebildet sein
kann. Es versteht sich ferner, daß auf einem einzigen Ventilstößel 50 mehrere,
jeweils axial in Richtung der Betätigungsachse 51 versetzt
angeordnete Verschlußelemente 45 befestigt
sein können
und dementsprechend mehrere weitere Ein- und Auslaßkanäle geschaffen
sein können.
Dadurch können
vorteilhaft mehrere flüssigkeitsführende Kanäle gleichzeitig
geschaltet werden.