DE19910791A1 - Trockenvorrichtung und -verfahren - Google Patents
Trockenvorrichtung und -verfahrenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trockenvorrichtung und ein Trockenverfahren, insbesondere zur Trocknung pflanzlicher Produkte. Das zu trocknende Gut wird in Produktträger eingebracht und abständig übereinander in der Halteeinrichtung einer Trockenkammer angeordnet. In der Trockenkammer werden die Produktträger im wesentlichen horizontal überströmt. Mit Hilfe einer Umlenkeinrichtung wird die Trockenluft nach Überströmen von einem oder mehreren Produktträgern umgelenkt, um auf einem anderen Höhenniveau einen oder mehrere andere Produktträger zu überströmen. Die Umlenkeinrichtungen sind geeignet hintereinandergeschaltet, so daß die Trockenluft die Trockenkammer mäanderförmig durchströmt und/oder in einzelnen Unterabschnitten zirkuliert. Durch geeignete Hintereinanderschaltung von Umlenkeinrichtungen kann bei hoher Beschickungsdichte der Trockenkammer ein nahezu beliebiges Temperaturprofil gefahren werden. Die Produktträger werden bevorzugt während der Trocknung in Vertikalrichtung durch die verschiedenen Trocknungsbereiche geführt. Die Vertikalförderung der Produktträger erfolgt bevorzugt nach dem Paternoster-Prinzip.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Trockenvorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 sowie ein Trocknungsverfahren nach Anspruch 13 zum
Trocknen von Produkten, insbesondere von Produkten pflanzlicher Herkunft,
beispielsweise landwirtschaftliche Erzeugnisse, Früchte, extrudierte Fleischprodukte,
Kräuter, Nahrungsmittelgrundstoffe und Nahrungs- bzw. Lebensmittel.
Zur Trocknung insbesondere großer Mengen pflanzlicher Produkte werden häufig
Bandtrockner eingesetzt, bei denen eine vertikale Luftströmung das Band mit dem
aufgebrachten Gut durchströmt. Damit die Parameter der Trocknungsluft in An
passung an den Trocknungsprozeß geeignet eingestellt bzw. variiert werden können,
können mehrere hintereinanderfolgende Trocknungsstationen vorgesehen sein, die
von dem Förderband des Trockners durchlaufen werden. Ein solcher mehrstufiger
Bandtrockner erfordert sehr viel Platz. Nachteilig ist auch, daß das zu trocknende
Gut in unmittelbare Berührung mit dem Band gelangt, was zur geschmacklichen Be
einflussung nachfolgender Güter, zum Festkleben bzw. Verbleiben von Gutsresten
auf dem Band und gegebenenfalls zu einem mikrobiologischen Bewuchs, beispiels
weise mit Bakterien oder Mikroben, des Bands führt, so daß
gesetzliche Hygienevorschriften nur schwer einzuhalten sind.
Um eine geschmacksneutrale Trocknung bei vergleichsweise hoher Beschickungs
dichte der Trockenvorrichtung zu ermöglichen, wurde im Stand der Technik der gat
tungsbildende Durchström-Wanderhorden-Schachttrockner gemäß Fig. 7 vorgeschla
gen. Die zu trocknenden Produkte werden in geeignete Produktträger 3 eingebracht
und vertikal von oben nach unten durch die Trocken- bzw. Prozeßkammer 2 geför
dert. Die Trocknungsluft durchströmt die Trockenkammer und die Produktträger ver
tikal aufwärts, d. h. im Gegenstrom zum Gutsweg. Um in der Trockenkammer die
Parameter der Trocknungsluft geeignet einzustellen, ist in etwa auf halber Höhe der
Trockenkammer eine Zwischenbatterie 34 zur Aufbereitung der Trockenluft
angeordnet.
Bei dieser Anordnung müssen die Produktträger umständlich um die Zwischenbatte
rie 34 herumgeführt werden und verlassen dabei vorübergehend die Trockenkammer.
Dennoch ist es vergleichsweise aufwendig, die Parameter der Trockenluft in den
beiden Kammerbereichen völlig unabhängig voneinander einzustellen. Nachteilig ist
auch der vergleichsweise große Strömungswiderstand, da gleichzeitig eine Mehrzahl
von Produktträgern mit aufgebrachtem Gut vertikal durchströmt werden muß.
Schließlich führt auch ein Schrumpfen des Produkts bei der Trocknung zu einer
Änderung des Strömungswiderstands und zu einer erheblichen Änderung der Trock
nungsbedingungen. Dies führt zu ungleichmäßigen Trocknungsbedingungen, was sich
insbesondere an den Rändern der Horden bemerkbar macht, da sich das Gut beim
Einbringen in den Randzonen der Horden weniger dicht anlagert als weiter innen (so
genannte Randgängigkeit).
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den gattungsbildenden Trockner dahin
gehend weiterzubilden, daß eine individuelle Konditionierung der Trockenluft in ein
zelnen Unterabschnitten der Trockenkammer möglich ist, um eine schonendere und
gleichmäßigere Trocknung des Guts zu ermöglichen, wobei zugleich eine möglichst
große Beschickungsdichte des Trockners geschaffen werden soll. Außerdem soll ein
entsprechendes Trocknungsverfahren geschaffen werden.
Diese Aufgabe wird durch eine Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 und durch ein
Verfahren nach Anspruch 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der rückbezogenen Unteransprüche.
Unter einem ersten Gesichtspunkt der Erfindung umfaßt die Trockenvorrichtung eine
Trockenkammer mit einer Halteeinrichtung bzw. einem Halte- bzw. Hubrahmen zum
Tragen einer Anzahl abständig übereinander angeordneten Produktträger, eine Ein
richtung zum Erzeugen einer Luftströmung in der Trockenkammer, eine Heizein
richtung zum Erwärmen der Luftströmung sowie mindestens eine Umlenk- bzw. Um
lufteinrichtung zum Umlenken der Luftströmung in der Trockenkammer in eine
andere Richtung. Erfindungsgemäß ist die Trockenkammer so ausgelegt, daß die
Luftströmung bzw. Trockenluft nach Überströmen von einem oder mehreren Pro
duktträgern auf einem ersten Höhenniveau, d. h. in einem ersten Unterabschnitt der
Trockenkammer, mindestens einmal mit Hilfe einer Umlenkeinrichtung auf ein
anderes Höhenniveau so umgelenkt wird, daß auf dem anderen Höhenniveau, in dem
ersten Unterabschnitt oder in einem anderen Unterabschnitt der Trockenkammer,
mindestens ein anderer Produktträger, vorzugsweise mehrere andere Produktträger,
überströmt wird. Durch geeignete Hintereinanderschaltung mehrerer solcher Umlenk-
bzw. Umlufteinrichtungen können in der Trockenkammer mehrere, voneinander
praktisch unabhängige Unterabschnitte geschaffen werden, vorzugsweise mit jeweils
anderen Parametern der Trockenluft, so daß das zu trocknende Gut in ein und dersel
ben Trockenkammer eine Anzahl vorzugsweise unterschiedlicher Trocknungszonen
durchlaufen kann.
Vorteilhaft ist, daß durch geeignete Hintereinanderschaltung mehrerer
Umlenkeinrichtungen, die auch Einrichtungen zur Änderung der Parameter der
Trockenluft aufweisen können, wie nachfolgend ausführlicher erläutert wird, ein
nahezu beliebiges Trockenprofil in ein und derselben Trockenvorrichtung gefahren
werden kann. Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die Temperatur
der Trockenluft, insbesondere bei Produkten, die zur Oberflächenverbesserung
neigen bzw. führen und dies nicht gewollt ist, zu Beginn der Trocknung nicht zu
hoch gewählt wird, während gegen Ende bei vergleichsweise hoher Temperatur und
vorzugsweise geringer Feuchte eine Nachtrocknung des Guts bis auf eine geeignete
Restfeuchte des Guts erfolgt. Bei anderen Produkten, bei welchen eine hohe
Eingangstemperatur sich nicht nachteilig auswirkt, kann diese hohe Temperatur zur
Keimreduzierung eingesetzt werden. Um den Flüssigkeitsstrom vom Produktmittel
punkt zur Produktoberfläche nicht abreißen zu lassen, kann eine Temperaturreduzie
rung im Verlaufe des Trocknungsprozesses von Vorteil sein.
Es hat sich gezeigt, daß aufgrund der vergleichsweise moderaten Temperatur zu Be
ginn der Trocknung Wasser, das aus dem Inneren des zu trocknenden Guts zur Ober
fläche aufsteigt, um dort zu verdunsten, vergleichsweise wenig Stärke, Zucker und
andere Inhaltsstoffe zur Oberfläche hin mitreißt, wo diese Stoffe sonst zu einer Ver
hornung der Oberfläche des Guts führen würden. In Anpassung an die Eigenschaften
des zu trocknenden Guts werden die Parameter der Trockenluft vorzugsweise so ge
wählt, daß die Oberflächenverhornung möglichst gering ausfällt.
Es hat sich gezeigt, daß erfindungsgemäß aufgrund der geringeren Oberflächenver
hornung und der schonenden Vortrocknung die Trocknung ingesamt schonender ist.
So getrocknete Nahrungsmittel bzw. landwirtschaftliche Erzeugnisse sind nach der
Trocknung vorteilhaft aromatisch. Auch die Denaturierung von Eiweißstoffen und
anderen wichtigen Inhaltsstoffen kann herabgemildert werden.
Weil bei einer erfindungsgemäßen Trockenvorrichtung mehrere, voneinander prak
tisch unabhängige Trockenbereiche auf engstem Raum, d. h. in ein und derselben
Trockenkammer, geschaffen werden können, kann das zu trocknende Gut ein nahezu
beliebiges Temperaturprofil durchlaufen, ohne daß das Gut im Laufe der Trocknung
aus der Trockenkammer ausgetragen und erneut wieder eingetragen werden müßte.
Weil die Produktträger nicht vertikal durchströmt, sondern überströmt werden, kann
der Strömungswiderstand der Trockenkammer auch bei sehr hoher Beschickungs
dichte insgesamt vorteilhaft niedrig gehalten werden. Vorteilhaft ist auch, daß, weil
die Produktträger überströmt werden, die Schrumpfung des Guts im Verlaufe der
Trocknung die Trocknungsverhältnisse insgesamt weniger stark beeinflußt als bei
einer vertikalen Durchströmung der Produktträger. Insgesamt kann das Gut somit
gleichmäßiger und homogener getrocknet werden.
Bei den Produktträgern handelt es sich beispielsweise um Platten mit angestellten
Rändern, um schalenförmige Behälter, Horden oder dergleichen aus Metall oder
Kunststoff, wobei der Bodenbereich vorzugsweise gelocht oder als Gitter oder Rost
mit geeigneter Öffnungsweite oder auch als im wesentlichen luftundurchlässiger Bo
den ausgebildet ist. Die mit dem zu trocknenden Gut beschickten Produktträger sind
somit für eine vertikale Luftströmung im wesentlichen undurchlässig. Somit wird die
Trockenluft in der Kammer in horizontaler Richtung praktisch zwangsgeführt, was
praktisch automatisch zur Unterteilung der Trockenkammer in im wesentlichen
voneinander unabhängige Unterabschnitte führt. Weiterer Trennbleche zur Unter
teilung der Trockenkammer bedarf es deshalb nicht, so daß die Produktträger in der
Trockenkammer in vertikaler Richtung unterbrechungsfrei gefördert werden können.
Die Umlenk- bzw. Umlufteinrichtungen sind an einander gegenüberliegenden Seiten
der Trockenkammer angeordnet, mit Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen, die
sich zweckmäßig zumindest über die gesamte Breite der Produktträger erstrecken,
um den Luftströmungswiderstand insgesamt gering zu halten. Ist die Umlenkeinrich
tung als passives Element ausgelegt, so wird die durch die Lufteintrittsöffnung ein
strömende Luft lediglich in die entgegengesetzte Richtung umgelenkt. Vorzugsweise
ist die Umlenkeinrichtung als aktives Element ausgelegt und enthält zumindest einen
Ventilator, um die Luftströmung anzutreiben, so daß die Strömungsgeschwindigkeit
in der Trockenkammer im wesentlichen konstant und gerade so groß vorgegeben
werden kann, daß keine Aufwirbelung oder kein Verblasen des zu trocknenden Guts
auf den Produktträgern mehr erfolgt. Die Umlenkung der Luftströmung in der Um
lenkeinrichtung wird vorzugsweise unterstützt durch ein im Bereich der Seitenwand
der Trockenkammer angeordnetes, kurzes Trennstück, so daß die Umlenkung der
Luft im von der Trockenkammer abgewandten Bereich der Umlenkeinrichtung er
folgt, sowie durch geeignete Formgebung der Umlenkeinrichtungen, beispielsweise
als Horn, um den gesamten Luftströmungswiderstand gering zu halten. Insgesamt
wird die Trockenluft im wesentlichen im Kreuz-Gegenstrom durch die Trockenkam
mer geführt, d. h. gegenläufig auf unterschiedlichen Höhenniveaus der Trockenkam
mer.
Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung sind die Umlenkeinrichtungen
auf einander gegenüberliegenden Seiten der Trockenkammer und höhenversetzt ange
ordnet, so daß eine Luftaustrittsöffnung einer Umlenkeinrichtung auf einer Seite der
Trockenkammer einer Lufteintrittsöffnung einer Umlenkeinrichtung auf der anderen
Seite der Trockenkammer auf dem selben Höhenniveau gegenüberliegt. Bei dieser
Ausführungsform wird die Trockenluft im wesentlichen mäanderförmig durch Kam
merunterabschnitte der Trockenkammer, die sich auf unterschiedlichen Höhenniveaus
befinden, geführt. Da die Halte- bzw. Fördereinrichtung zum Halten bzw. Fördern
der Produktträger in der Trockenkammer angeordnet ist, sind die Umlenk
einrichtungen somit auch auf einander gegenüberliegenden Seiten der Halteein
richtung angeordnet.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform sind die Umlenkeinrichtungen zu
beiden Seiten der Halteeinrichtung jeweils paarweise auf gleicher Höhe und so ange
ordnet, daß eine Luftaustrittsöffnung einer Umlenkeinrichtung auf einer Seite der
Trockenkammer einer Lufteintrittsöffnung einer Umlenkeinrichtung auf der anderen
Seite der Trockenkammer auf dem selben Höhenniveau gegenüberliegt. Bei dieser
Ausführungsform zirkuliert die Trockenluft in einem oder bevorzugt mehreren Kam
merunterabschnitten, wobei die Parameter der Trockenluft in diesen Abschnitten
praktisch völlig unabhängig voneinander vorgegeben werden können. Dies hat bei
spielsweise Vorteile bei der gleichzeitigen Trocknung unterschiedlicher Produkte
unter verschiedenen Bedingungen. Die Trocknung kann dann in ein und derselben
Trockenkammer erfolgen. Diese Anordnung kann auch aus energetischen Gründen
vorteilhaft sein, beispielsweise dann, wenn während der Trocknung nacheinander
mehrere Abschnitte mit voneinander erheblich abweichenden Trocknungsverhält
nissen, beispielsweise erheblich abweichenden Temperaturen, durchlaufen werden
sollen. Wie nachfolgend noch ausführlicher dargelegt wird, werden dann die Pro
duktträger in vertikaler Richtung durch die Trockenkammer gefördert, um so ein ge
wünschtes Trockenprofil zu durchlaufen.
Um die Vorteile der beiden vorgenannten Ausführungsformen miteinander zu kombi
nieren, können gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung die Umlenk
einrichtungen auf einer oder auf beiden Seiten der Trockenkammer in der Höhe ver
stellt werden, so daß in einer ersten Stellung die Umlenkeinrichtungen zu beiden
Seiten der Kammer jeweils paarweise auf gleicher Höhe angeordnet sind und in einer
zweiten Stellung so angeordnet sind, daß die Luftaustrittsöffnung auf einer Seite der
Trockenkammer einer Lufteintrittsöffnung auf der anderen Seite der Kammer auf
dem selben Höhenniveau gegenüberliegt, daß also die Lufteintritts- bzw.
Luftaustrittsöffnungen relativ zueinander um etwa die Höhe einer Lufteintritts- bzw.
Luftaustrittsöffnung zueinander höhenversetzt sind. Die Höhenverstellung kann vor
zugsweise für sämtliche Umlenkeinrichtungen individuell vorgenommen werden, so
daß die Trockenkammer in nahezu beliebiger Weise in Unterabschnitte mit
mäanderförmiger Luftströmung und mit Luftzirkulation unterteilt werden kann, was
die Anzahl zugänglicher Temperaturprofile weiter erhöht.
Die Hintereinanderschaltung der Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen der Um
lenkeinrichtungen kann auch in anderer Weise geändert werden, beispielsweise durch
geeignetes Verbinden mittels Schlaucharmaturen oder auch durch Kombination indi
viduell zuschaltbarer und abschaltbarer Zuluft- und Abluftleitungen.
Um die Flexibilität der erfindungsgemäßen Trockenvorrichtung noch weiter zu er
höhen, können die relevanten Parameter der Trockenluft, wie Temperatur und/oder
Feuchtgehalt und/oder Geschwindigkeit der Luftströmung, in zumindest einer der
Umlenkeinrichtungen, vorzugsweise in sämtlichen Umlenkeinrichtungen individuell
eingestellt werden. Hierzu sind in der zumindest einen Umlenk- bzw. Umluftein
richtung geeignete Einrichtungen zur Änderung der relevanten Parameter vorgesehen,
insbesondere ein motorgetriebener Ventilator, eine Heiz- oder Kühleinrichtung, ein
Wärmetauscher, ein Wasserdampferzeuger und/oder ein Kondensator. Zweckmäßig
werden die Parameter in den Umlenkeinrichtungen kontinuierlich überwacht und
mittels einer Steuereinheit geregelt.
Weitere Vorteile ergeben sich, wenn mindestens eine der Umlenkeinrichtungen über
Absperrarmaturen mit einer Zuluft- und/oder Abluftleitung zum Zumischen und/oder
Abführen von Zuluft und/oder Abluft verbunden, weil auf diese Weise die Trocken
luft in den einzelnen Kammerunterabschnitten noch individueller aufbereitet werden
kann. Beispielsweise kann ein Teil der bereits feuchten oder kühleren Trockenluft
aus einem Kammerunterabschnitt abgeführt und einem anderen Kammerunterab
schnitt durch Vermischen wieder zugeführt werden, um dort die Trocknungspara
meter geeignet vorzugeben. Dies kann aus energetischen Gründen vorteilhaft sein.
Vorzugsweise werden bei sämtlichen der vorgenannten Ausführungsformen die Pro
duktträger in vertikaler Richtung durch die Trockenkammer gefördert, und zwar kon
tinuierlich oder getaktet. Hierzu ist die Halteeinrichtung bzw. der Rahmen zum
Tragen als Vertikalfördereinrichtung ausgebildet. Die Produktträger werden bei
spielsweise in ihren Randbereichen in Halte- bzw. Befestigungselemente der Halte
einrichtung eingehängt bzw. auf diese geeignet aufgelegt. Geeignete Vertikalförder
einrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. Vorzugsweise ist die Halte
einrichtung hierzu als umlaufende Kette bzw. Band mit einer Anzahl von zueinander
beabstandeten Vorsprüngen bzw. Aufnahmeleisten ausgebildet, und zwar zu beiden
Seiten der Trockenkammer, so daß eine Anzahl von Produktträgern, vorzugsweise
in gleichmäßigen Abständen, übereinander gestapelt angeordnet werden können und
in dieser Anordnung in vertikaler Richtung gefördert werden können. Eine solche
Vertikalfördereinrichtung läuft bevorzugt nach dem bekannten Paternoster-Prinzip
um, d. h. umlaufend in Aufwärts- und Abwärtsrichtung.
Die Vertikalförderung kann kontinuierlich oder getaktet erfolgen, so daß in Kombi
nation mit der Luftströmungsführung in der Trockenkammer ein nahezu beliebiges
Trocknungsprofil gefahren werden kann. Als weiterer Parameter dient hierzu auch
die Geschwindigkeit und die Taktung der Vertikalförderung.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform weist sowohl einen Elevatorabschnitt als
auch einen Delevatorabschnitt auf, wobei die Produktträger in dem Elevatorabschnitt
vertikal aufwärts und in dem Delevatorabschnitt vertikal abwärts gefördert werden.
Insgesamt weist eine solche Trockenvorrichtung zwei Trockenschächte auf. Die
Trockenvorrichtung kann jedoch auch mit einer noch größeren Anzahl von Elevator-
und Delevatorabschnitten versehen sein. Vorteilhaft ist, daß bei nur unwesentlich
größerem Platzbedarf eine doppelte oder gar mehrfache Beschickungsdichte der
Trockenvorrichtung erreicht werden kann.
Bei dieser Ausführungsform sind zu beiden Seiten eines jeden Trockenschachtes Um
lenkeinrichtungen in der zuvor beschriebenen Auslegung und Konfiguration angeord
net. Wenn die Vertikalfördereinrichtungen, wie zuvor beschrieben als umlaufende
Ketten bzw. Bänder mit Vorsprüngen bzw. Aufnahmeleisten ausgebildet sind, kann
ein Produktträger im oberen bzw. unteren Umkehrbereich einem Horizontalförderer,
beispielsweise einem angetriebenen Endlosband, übergeben, von diesem zu einem
anderen Trockenschacht überführt und dort wieder in eine entsprechende Vertikal
fördereinrichtung eingehängt bzw. gelegt werden. Die Überführung kann dabei durch
Roboterarme, Kettenzüge mit Armen oder dergleichen unterstützt werden. Alternativ
kann die Vertikalfördereinrichtung zum Überführen der Produktträger von dem einen
zum anderen Trockenschacht nach dem bekannten Paternosterprinzip funktionieren.
Hierzu können die Produktträger jeweils in eine geeignete Schaukelanordnung in die
Vertikalfördereinrichtung eingehängt sein. Wenn ein Produktträger den oberen bzw.
unteren Umkehrbereich der Vertikalfördereinrichtung erreicht, wird die Schaukelan
ordnung aufgrund der Schwerkraft ausgelenkt, so daß der Produktträger auch beim
Überführen in den anderen Trockenschacht im wesentlichen horizontal ausgerichtet
bleibt und kein Gut von dem Produktträger verloren gehen kann.
Im Eintrags- und Austragsbereich weist die Trockenkammer seitliche Öffnungen zum
Eintragen bzw. Austragen der Produktträger auf. Durch diese Öffnungen kann auch
die Zuluft bzw. Abluft geführt werden. Bevorzugt wird jedoch, daß die Trockenkam
mer insgesamt zur Umgebung hin abgeschlossen ist, so daß die Trockenluft nicht un
kontrolliert aus der Kammer entweichen kann. Hierzu sind dem Eintrags- und Aus
tragsabschnitt jeweils Eintritts- und Austrittsklappen bzw. -Türen zugeordnet, die
unter Steuerung einer zentralen Steuereinheit jeweils nur dann eintritts- oder austritts
seitig geöffnet werden, wenn ein Produktträger in den jeweiligen Abschnitt einge
führt, in die Trockenkammer überführt oder in die Umgebung ausgetragen werden
soll. Hierzu sind den Eintrags- und Austragsabschnitten jeweils Horizontalförderein
richtungen zugeordnet, beispielsweise in Form von motorgetriebenen Endlosbändern,
umlaufenden Ketten- oder Exzenterförderern oder Roboterarmen.
Damit die Luftströmung in der Trockenkammer nicht durch die Halte- bzw.
Vertikalfördereinrichtung behindert wird, sind die Halte- bzw. Befestigungselemente
vorzugsweise außerhalb des Bereichs der Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen der
Umlenkeinrichtungen angeordnet, beispielsweise an den den Umlenkeinrichtungen
abgewandten Seitenwänden der Trockenkammer. Die Luftströmung kann auch durch
Öffnungen in den Seitenwänden der Trockenkammer geführt werden, an denen sich
die Vertikalfördereinrichtung befindet. Hierzu können die Halterungen entsprechend
luftdurchlässig konzipiert werden. In einem solchen Fall können die den Umlenkein
richtungen abgewandten Seitenränder der Trockenkammer vorteilhaft mit Reinigungs-
und Wartungsöffnungen versehen werden.
Zur Trocknung wird das Gut in geeigneter Höhe auf die Produktträger aufgebracht
und vergleichmäßigt. Anschließend werden die Produktträger dem Eintragsabschnitt
übergeben und von dort in die Halteeinrichtung bzw. Vertikalfördereinrichtung in der
Trockenkammer überführt. Die Trocknung selbst kann auch ohne gleichzeitig erfol
gende Vertikalförderung ausgeführt werden. Bevorzugt wird jedoch eine getaktete,
quasikontinuierliche Vertikalförderung vom Eintragsabschnitt zum Austragsabschnitt,
vorzugsweise mit konstanter Geschwindigkeit. Dort erfolgt der Austrag der Produkt
träger entsprechend dem Eintrag.
In der Trockenkammer wird die Trockenluft im Kreuz-Gegenstrom, d. h. gegenläufig
auf verschiedenen Höhenniveaus, in einer Zirkulationsströmung oder auch in beliebi
gen Kombinationen solcher Luftströmungen auf verschiedenen Höhenniveaus geführt.
Durch geeignete Konditionierung der Trockenluft in den Umlenkeinrichtungen
können in den einzelnen Unterabschnitten der Trockenkammer nahezu beliebige
Trocknungsverhältnisse geschaffen werden.
Relevante Parameter, die die Trocknungsverhältnisse festlegen, sind unter anderem
die Temperatur, Feuchte und Geschwindigkeit der Trockenluft in den einzelnen
Kammerabschnitten, die Geschwindigkeit und Taktung der Vertikalförderung, die
Schütthöhe des Guts auf den Produktträgern, der vertikale Abstand der Produktträger
zueinander in der Halte- bzw. Vertikalfördereinrichtung sowie die Stückgröße des
Guts.
Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, in denen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Trockenvorrich
tung mit einteiliger Trockenkammer und mäanderförmiger Kreuz-
Gegenstromluftführung zeigt;
Fig. 2 eine Modifikation der ersten Ausführungsform mit zwei Trocken
schächten und Vertikalförderung der Produktträger in Aufwärts- und
Abwärtsrichtung zeigt;
Fig. 3 eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Trockenvor
richtung mit einteiliger Trockenkammer, und Zirkulation der Trocken
luft in mehreren Unterabschnitten der Trockenkammer auf unter
schiedlichen Höhenniveaus;
Fig. 4 eine Modifikation der zweiten Ausführungsform mit zwei Trocken
schächten und Vertikalförderung der Produktträger in Aufwärts- und
Abwärtsrichtung;
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung einer Umlenk- bzw. Umlufteinrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 6 ein ausführlicheres Schema einer erfindungsgemäßen Trockenvorrich
tung mit Umlenk- bzw. Umlufteinrichtungen gemäß Fig. 5; und
Fig. 7 einen Hordentrockner mit vertikaler Luftdurchströmung der Horden
bzw. Produktträger gemäß dem Stand der Technik.
In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche bzw. gleich wirkende
Elemente.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Trockenvorrich
tung. Diese umfaßt eine Trockenkammer bzw. einen Trockenschacht 2 und an
Seitenwänden davon angeordnete Umlenk- bzw. Umlufteinrichtungen 4 zur Umlenk
ung der Luftströmung in eine andere Richtung und gegebenenfalls Konditionierung
der Trockenluft. Bis auf die erforderlichen Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen
sind die Seitenwände der Trockenkammer 2 im wesentlichen luftundurchlässig. Die
nur schematisch angedeuteten Lufteintritts- und Luftaustrittsöffnungen der Umlenk
einrichtungen 4 erstrecken sich zumindest über die gesamte Breite eines Produktträ
gers 3 und können zur Kammer hin düsenförmig auslaufen. Ein Trennstück, das an
der Seitenwand der Trockenkammer 2 anliegt, sorgt dafür, daß die Luftströmung erst
in dem der Trockenkammer abgewandten Teil der Umlenkeinrichtung 4 umgelenkt
wird. Zur weiteren Verringerung des Strömungswiderstands ist die Umlenkeinrich
tung geeignet geformt, beispielsweise als Horn.
Bei dieser Ausführungsform strömt die Zuluft durch eine nicht dargestellte Eintritts
öffnung in die Trockenkammer 2 ein und überströmt im oberen Bereich der Kammer
mehrere Produktträger 3, bevor sie in die auf gleicher Höhe angeordnete
Lufteintrittsöffnung der Umlenkeinrichtung 4 auf der gegenüberliegenden Seite der
Trockenkammer 2 eintritt und dort in die entgegengesetzte Richtung umgelenkt wird.
Anschließend tritt die Trockenluft durch die nur schematisch gezeigte Luftaustritts
öffnung der Umlenkeinrichtung 4 aus, überströmt in der Trockenkammer eine
Anzahl von Produktträgern 3 auf einem anderen Höhenniveau h1 und tritt schließlich
in die Lufteintrittsöffnung der Umlenkeinrichtung 4 auf der gegenüberliegenden Seite
der Trockenkammer 2 ein, um dort wiederum auf ein anderes Höhenniveau h2 umge
lenkt zu werden. Insgesamt durchströmt die Trockenluft die Trockenkammer 2 mäan
derförmig und tritt schließlich aus der nur schematisch angedeuteten Austrittsöffnung
als Abluft aus der Trockenkammer 2 aus.
Im Eintrags- und Austragsabschnitt 5, 6 angeordnete Türen bzw. Klappen 9a, 9b sor
gen dafür, daß die Trockenkammer 2 zur Umgebung hin im wesentlichen abgedichtet
ist, so daß Trockenluft nicht unkontrolliert in die Umgebung austreten kann.
Eine oder mehrere der Umlenkeinrichtungen 4 können Einrichtungen zum Ändern
der relevanten Parameter der Trockenluft, z. B. Temperatur oder Feuchte, aufwei
sen. Dies ist schematisch in Fig. 5 in einer vergrößerten Ansicht dargestellt. Die
Umlenkeinrichtung 4 kann einen mit Hilfe eines Motors M angetriebenen Ventilator
20 zum Antreiben der Luftströmung umfassen. Die Temperatur der Trockenluft wird
mit Hilfe eines Temperaturfühlers 19 erfaßt und mit Hilfe einer Heizeinrichtung, bei
spielsweise einer elektrischen Heizung, oder eines Wärmetauschers 15 geeignet ge
regelt werden. Über eine Absperrarmatur 17 kann Zuluft 10 zugemischt bzw. Abluft
11 abgeführt werden. Die Luftfeuchte kann mit Hilfe der Wärmetauscher WT1, WT2
durch Abkühlen von Dampf durch die Trockenluft geeignet eingestellt werden.
Kondensat, das beim Abkühlen der Trockenluft entsteht, wird dabei über den
Kondensatableiter 21 und die Leitung 23 abgeführt. Auf diese Weise wird die Luft
feuchte in der Trockenkammer über die Verweilzeit der Trockenluft in einem Luft
kreislauf des Prozesses eingestellt. Die Luftfeuchte kann ferner durch Einspeisen von
trockener Zuluft und Abführen von feuchter Abluft geeignet eingestellt werden. Hier
zu ist es auch möglich, in die Zuluft mittels einer Dampflanze Feuchtigkeit einzu
speisen. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn eine Oberflächenverhornung
der zu trocknenden Produkte, insbesondere im Anfahrzustand der Anlage, verhindert
werden soll. Vor dem Austritt der Trockenluft in die Trockenkammer 2 kann diese
ferner mit Hilfe eines Umluftfilters 14 gefiltert werden. Mit Hilfe einer solchen Um
lenkeinrichtung 4 lassen sich die relevanten Parameter der Trockenluft in den je
weiligen Unterabschnitten der Trockenkammer 2 geeignet vorgeben.
Wie in Fig. 1 gezeigt, ist im Eintrags- und Austragsabschnitt eine Eintragskammer
5 und eine Austragskammer 6 angeordnet. Durch Öffnen der äußeren Klappe bzw.
Tür 9a kann ein Produktträger in die Eintragskammer 5 eingebracht werden. Nach
Schließen der äußeren Tür bzw. Klappe 9a und Öffnen der inneren Tür bzw. Klappe
9b wird der Produktträger 3 mit Hilfe einer üblichen, hier nicht dargestellten Hori
zontalfördereinrichtung in die Trockenkammer 2 überführt und dort in einen Halte
rahmen (nicht dargestellt) eingehängt. Der Halterahmen umfaßt beispielsweise zwei
Förderelemente mit Aufnahmeleisten zu gegenüberliegenden Seiten der Trockenkam
mer 2, zur beiderseitigen Halterung der Produktträger 3. Der Halterahmen ist als
Vertikalfördereinrichtung ausgebildet, mit deren Hilfe der Produktträger 3 vom Ein
tragsabschnitt in Richtung des Austragsabschnitts gefördert wird, wo der Produkt
träger in analoger Weise wieder ausgetragen wird. Die Förderelemente zu beiden
Seiten der Trockenkammer können nach dem benannten Paternoster-Prinzip arbeiten.
Die Eintritts- und Austrittsklappen der Eintrags- bzw. Austragskammer werden so
gesteuert, daß diese im Betrieb der Trockenkammer niemals gleichzeitig geöffnet
sind. Die Förderung der Produktträger 3 durch die Trockenvorrichtung 1 erfolgt
unter Steuerung durch eine zentrale Steuereinheit, die auch die Signale von optoelek
tronischen Sensoren oder Ultraschallsensoren verarbeitet, um die Eintritts- und Aus
trittsklappen 9a, 9b zum geeigneten Zeitpunkt zu öffnen und zu schließen.
Im Betrieb werden die Produktträger 3 kontinuierlich oder getaktet durch die
Trockenkammer 2 gefördert und durchlaufen dabei nacheinander verschiedene
Kammer-Unterabschnitte, in denen geeignete Trocknungsverhältnisse vorgegeben
werden, entsprechend dem zu fahrenden Trocknungsprofil.
Die in Fig. 2 gezeigte, prinzipiell gleich aufgebaute Trockenvorrichtung umfaßt
zwei Trockenschächte 2a, 2b, in denen ein Elevator bzw. Delevator die Produkt
träger 3 vertikal aufwärts bzw. abwärts fördert. Die Trockenschächte 2a, 2b sind aus
Darstellungsgründen in Fig. 2 nebeneinanderliegend dargestellt, können jedoch auch
in der Zeichenebene hintereinander angeordnet sein. Vom oberen Bereich des
Trockenschachts 2a werden die Produktträger 3 in den oberen Bereich des Trocken
schachts 2b überführt. Hierzu dient bevorzugt ein (nicht dargestellter) Horizontalför
derer, auf den die Produktträger zunächst geschoben und anschließend wieder von
diesem entfernt und in den Trockenschacht 2b bzw. den dort vorgesehenen Halte
rahmen geschoben werden. Sofern die Beschickungsdichte des Trockners auch gerin
ger gewählt werden kann, kann die Vertikalfördereinrichtung auch nach dem Pater
noster-Prinzip, arbeiten dergestalt, daß die Produktträger 3 jeweils in eine Pendel
aufhängung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, eingehängt werden und
beim Überführen in dem Trockenschacht 2b im wesentlichen horizontal ausgerichtet
bleiben, ohne daß Produkte verloren gehen.
In jedem der dargestellten Trockenschächte 2a, 2b können an geeigneter Stelle
Rütteleinrichtungen vorgesehen sein, um durch Rütteln der Produktträger 3 ein Um
lagern des zu trocknenden Guts während der Trocknung zu ermöglichen. Besonders
geeignet zum Umlagern des zu trocknenden Guts ist der obere Umkehrpunkt der
Vertikalfördereinrichtung. Statt der in Fig. 2 dargestellten zwei Trockenschächte
können auch mehrere Trockenschächte vorgesehen sein.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform strömt die Trockenluft im Gegen
stromprinzip vom Austragsabschnitt 6 zum Eintragsabschnitt 5, so daß die heiße, in
die Trockenkammer 2 eintretende Trockenluft zunächst das bereits vorgetrocknete
Gut bei hoher Temperatur und geringer Luftfeuchte bis auf eine geeignete Rest
feuchte nachtrocknet, sich jedoch beim weiteren Durchströmen der Trockenkammer
2 zunehmend abkühlt und feuchter wird, so daß das in die Trockenkammer 2 im Be
reich des Eintragsabschnitts eingetragene Gut bei geringerer Temperatur und gege
benenfalls höherer Luftfeuchte schonend vorgetrocknet wird.
Grundsätzlich kann die Trockenluft die Trockenkammer 2 jedoch auch, wie in Fig.
1 dargestellt, im Gleichstromprinzip vom Eintragsabschnitt 5 zum Austragsabschnitt
6 durchströmen. Durch Einstellen der relevanten Trockenparameter und Wahl einer
geeigneten Luftströmung können nahezu beliebige Trockenprofile in der Trocken
kammer 2 gefahren werden.
Fig. 3 zeigt eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei der die
Umlenkeinrichtungen 4 zu beiden Seiten der Trockenkammer 2 bzw. der Halteein
richtung jeweils paarweise auf gleicher Höhe angeordnet sind, so daß die Luftaus
trittsöffnung der Umlenkeinrichtung auf einer Seite der Trockenkammer 2 der Luft
eintrittsöffnung einer Umlenkeinrichtung 4 auf der anderen Seite der Trockenkammer
2 auf dem selben Höhenniveau h1, h2 gegenüberliegt. Auf diese Weise zirkuliert die
Trockenluft in mehreren Kammerabschnitten K1, K2, etc. die nahezu vollständig
voneinander getrennt sind, da die Produktträger 3 mit dem aufgeschütteten Gut für
eine vertikale Luftströmung im wesentlichen oder völlig undurchlässig sind.
Einige der Umlenkeinrichtungen 4 sind über Absperrarmaturen 12 mit Zuluft- und
Abluftleitungen 10, 11 verbunden, so daß durch weitere Luftmischung in den einzel
nen Kammerabschnitten K1, K2 geeignete Trocknungsverhältnisse geschaffen werden
können. Hierzu können auch eine oder mehrere der Umlenkeinrichtungen 4 gemäß
Fig. 5 ausgebildet sein.
Produktträger 3, die mit Hilfe der Vertikalfördereinrichtung vertikal von oben nach
unten durch die Trocknungskammer 2 gefördert werden, durchlaufen nacheinander
eine Anzahl unterschiedlicher Kammerabschnitte, in denen unterschiedliche Trock
nungsverhältnisse vorherrschen. Diese Ausführungsform erweist sich insbesondere
auch bei statischem Betrieb, d. h. ruhender Halteeinrichtung, als vorteilhaft, da
gleichzeitig in ein und derselben Trockenvorrichtung Güter in unterschiedlichen
Kammerabschnitten unter unterschiedlichen Bedingungen getrocknet werden können.
Um einen oder mehrere der Kammerabschnitte K1, K2 von der in Fig. 3 darge
stellten zirkulierenden Luftströmung in die in Fig. 1 dargestellte Kreuz-Gegenstrom
luftführung zu überführen, kann die Hintereinanderschaltung der Lufteintritts- und
Luftaustrittsöffnungen der Umlenkeinrichtungen 4 verändert werden. Hierzu dient
die schematisch in Fig. 3 angedeutete Höhenverstellung 13 einer oder mehrerer
Umlenkeinrichtungen auf einer oder beiden Seiten der Trockenkammer 2. Die vorzu
nehmende Höhenverstellung entspricht dabei etwa der Höhe einer Lufteintritts- bzw.
Luftaustrittsöffnung. Auf diese Weise können die Strömungsverhältnisse in der
Trockenkammer 2 in beinahe beliebiger Weise variiert werden.
Über die Zuluft- und Abluftleitungen 10, 11 und die zugehörigen Absperrarmaturen
12 können die Luftströmungen in den einzelnen Kammerabschnitten K1, K2 auch
untereinander geeignet vermischt oder kombiniert werden, was aus energetischen
Gründen vorteilhaft sein kann.
Auch die Ausführungsform gemäß Fig. 3 kann zwei oder mehrere Trockenschächte
2a, 2b aufweisen, wie schematisch in Fig. 4 gezeigt, wozu die Vertikalförderein
richtung zweckmäßig nach dem Paternoster-Prinzip arbeitet.
Fig. 5 zeigt die bereits zuvor beschriebene Umlenkeinrichtung 4 mit Einrichtungen
zur individuellen Einstellung der relevanten Trockenparameter in den zugehörigen
Kammerabschnitten.
Schließlich zeigt die Fig. 6 ein ausführliches Schaltschema einer erfindungsgemäßen
Trocknungsvorrichtung mit zwei Umlenk- bzw. Umlufteinrichtungen 4 gemäß Fig.
5 zur Anwendung auf die erste Ausführungsform gemäß den Fig. 1, 2 oder die
zweite Ausführungsform gemäß den Fig. 3, 4.
Bevorzugte Anwendung findet die vorliegende Erfindung zur Trocknung von land
wirtschaftlichen Erzeugnissen jeglicher Provenienz, insbesondere Früchte, Obst und
Gemüse, Pilze und Beerenfrüchte oder auch Heilkräuter und Arzneimittelwirkstoffe.
Andere Verwendungformen betreffen die Trocknung von extrudierten Fleischpro
dukten, beispielsweise für Katzen- oder Hundenahrung. Hierzu werden die Produkte,
gegebenenfalls nach geeigneter Vorbehandlung, beispielsweise Waschen und
Schneiden, in die Produktträger 3 eingebracht. Nachdem die Produktträger 3 die
Trockenkammer 2 durchlaufen haben und die getrockneten Produkte wieder ausge
bracht wurden, können die Produktträger geeignet gereinigt werden, beispielsweise
durch Bürsten oder Waschen, je nach den einzuhaltenden gesetzlichen Hygienevor
schriften.
K1/K2 obere/untere Trockenkammer
30
Gutsweg
31
a/b Eintrags-/Austragsklappe obere Trockenkammer
32
a/b Eintrags-/Austragsklappe untere Trockenkammer
33
Hauptbatterie/Hauptheizung
34
Zwischenbatterie
35
Luftweg
Claims (19)
1. Trockenvorrichtung zum Trocknen von Produkten, insbesondere pflanzlicher
Herkunft, umfassend eine Trockenkammer (2) mit einer Halteeinrichtung zum
Tragen einer Anzahl abständig übereinander angeordneter Produktträger (3),
eine Einrichtung (4) zum Erzeugen einer Luftströmung in der Trockenkam
mer, eine Heizeinrichtung zum Erwärmen der Luftströmung sowie minde
stens eine Umlenkeinrichtung (4) zum Umlenken der Luftströmung in eine
andere Richtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenkammer so
ausgelegt ist, daß die Luftströmung nach Überströmen von einem oder
mehreren Produktträgern auf einem ersten Höhenniveau (h1) mindestens
einmal mit Hilfe einer Umlenkeinrichtung (4) auf ein anderes Höhenniveau
(h2) so umgelenkt wird, daß auf dem anderen Höhenniveau (h2) mindestens
ein anderer Produktträger (3) überströmt wird.
2. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
mindestens eine Umlenkeinrichtung (4) so ausgelegt ist, daß die Luftströmung
auf dem anderen Höhenniveau (h2) in entgegengesetzter Richtung strömt,
wobei die Produktträger (3) im wesentlichen horizontal überströmt werden.
3. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Anzahl Umlenkeinrichtungen auf einander gegen
überliegenden Seiten der Halteeinrichtung und höhenversetzt angeordnet ist,
so daß eine Luftaustrittsöffnung einer Umlenkeinrichtung (4) auf einer Seite
der Halteeinrichtung einer Lufteintrittsöffnung einer Umlenkeinrichtung (4)
auf der anderen Seite der Halteeinrichtung auf demselben Höhenniveau (h1,
h2) gegenüberliegt.
4. Trockenvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Umlenkeinrichtungen (4) zu beiden Seiten der Halteein
richtung jeweils paarweise auf gleicher Höhe und so angeordnet sind, daß
eine Luftaustrittsöffnung einer Umlenkeinrichtung (4) auf einer Seite der
Halteeinrichtung einer Lufteintrittsöffnung einer Umlenkeinrichtung (4) auf
der anderen Seite der Halteeinrichtung auf demselben Höhenniveau (h1, h2)
gegenüberliegt.
5. Trockenvorrichtung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hintereinanderschaltung der Lufteintritts- und Luftaustritts
öffnungen der Umlenkeinrichtungen (4) veränderbar ist.
6. Trockenvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umlenkeinrichtungen (4) auf einer oder auf beiden Seiten der Halteein
richtung in der Höhe verstellbar (13) sind, so daß zumindest ein Paar der
Umlenkeinrichtungen (4) in einer ersten Stellung zu den beiden Seiten jeweils
paarweise auf gleicher Höhe angeordnet sind und in einer zweiten Stellung
jeweils in etwa um eine Höhe der Lufteintritts- bzw. Luftaustrittsöffnungen
höhenversetzt angeordnet sind.
7. Trockenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine Umlenkeinrichtung (4) einen Wasser
dampferzeuger (22) und/oder einen Kondensator bzw. Wärmetauscher
und/oder eine weitere Heizeinrichtung und/oder einen Ventilator (20) auf
weist, um den Feuchtegehalt und/oder die Temperatur und/oder die Ge
schwindigkeit der Luftströmung geeignet einzustellen.
8. Trockenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine der Umlenkeinrichtungen (4) über
Absperrarmaturen (12) mit einer Zuluft- und/oder Abluftleitung (10, 11)
verbindbar ist, um die Temperatur und/oder den Feuchtegehalt der Luft
strömung geeignet einzustellen.
9. Trockenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung eine Vertikalfördereinrichtung (24,
25) umfaßt, um die Produktträger (3) kontinuierlich oder getaktet von einem
Eintragsabschnitt (5) zu einem Austragsabschnitt (6) der Trockenkammer (2)
zu fördern.
10. Trockenvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vertikalfördereinrichtung einen Elevatorabschnitt (24) und/oder einen
Delevatorabschnitt (25) umfaßt, um die Produktträger (3) in dem Elevator
abschnitt (24) aufwärts und/oder in dem Delevatorabschnitt (25) abwärts zu
fördern.
11. Trockenvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umlenkeinrichtungen (4) so ausgelegt sind, daß die Luftströmung im
Gegenstrom vom Austragsabschnitt (6) zum Eintragsabschnitt (5) oder im
Gleichstrom vom Eintragsabschnitt (5) zum Austragsabschnitt (6) geführt
wird.
12. Trockenvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Eintrags- und Austragsabschnitt (5, 6) jeweils
Eintritts- und Austrittsklappen bzw. -türen (9) aufweist, um den unkon
trollierten Austritt von Luft aus der Trockenkammer (2) im wesentlichen
vollständig zu unterbinden.
13. Verfahren zum Trocknen von Produkten, insbesondere pflanzlicher Herkunft,
bei welchem Verfahren
- - das zu trocknende Produkt auf einen Produktträger (3) aufgebracht wird,
- - eine Anzahl Produktträger (3) in einer Trockenkammer (2) in einer Halteeinrichtung abständig übereinander angeordnet wird,
- - in der Trockenkammer (2) eine Luftströmung mit für die Trocknung geeignete Temperatur erzeugt wird, und
- - die Luftströmung so durch die Trockenkammer (2) geführt wird, daß sie nach Überströmen von einem oder mehreren Produktträgern (3) auf einem ersten Höhenniveau (h1) mindestens einmal auf ein anderes Höhenniveau (h2) so umgelenkt wird, daß auf dem anderen Höhenni veau (h2) mindestens ein anderer Produktträger (3) überströmt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, bei dem die Luftströmung mit Hilfe mindestens
einer Umlenkeinrichtung auf das andere Höhenniveau (h2) umgelenkt wird,
wobei die Luftströmung auf dem anderen Höhenniveau in entgegengesetzter
Richtung strömt und die Produktträger (3) im wesentlichen horizontal
überströmt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem die Luftströmung mäanderförmig
durch die Trockenkammer (2) strömt.
16. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem die Luftströmung in der Trockenkam
mer (2) in einer Anzahl von zueinander höhenversetzten Kammerunterberei
chen (K) zirkuliert.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16, bei dem der Feuchtegehalt
und/oder die Temperatur und/oder die Geschwindigkeit der Luftströmung
beim Umlenken auf ein anderes Höhenniveau geeignet eingestellt wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 17, bei dem die Produktträger
(3) kontinuierlich oder getaktet in vertikaler Richtung von einem Eintrags
abschnitt (5) zu einem Austragsabschnitt (6) der Trockenkammer (2) vertikal
aufwärts und/oder abwärts gefördert werden.
19. Verfahren nach Anspruch 18, bei dem die Luftströmung im Gegenstrom vom
Austragsabschnitt (6) zum Eintragsabschnitt (5) oder im Gleichstrom vom
Eintragsabschnitt (5) zum Austragsabschnitt (6) geführt wird.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999110791 DE19910791A1 (de) | 1999-03-11 | 1999-03-11 | Trockenvorrichtung und -verfahren |
DE29924483U DE29924483U1 (de) | 1999-03-11 | 1999-03-11 | Trockenvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999110791 DE19910791A1 (de) | 1999-03-11 | 1999-03-11 | Trockenvorrichtung und -verfahren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19910791A1 true DE19910791A1 (de) | 2000-09-21 |
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ID=7900560
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1999110791 Ceased DE19910791A1 (de) | 1999-03-11 | 1999-03-11 | Trockenvorrichtung und -verfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19910791A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE10357410A1 (de) * | 2003-12-04 | 2005-07-07 | Institut für Agrartechnik Bornim e.V. | Verfahren und Schachttrockner zum Trocknen von rieselfähigen Schüttgütern |
CN109682192A (zh) * | 2019-01-29 | 2019-04-26 | 昆山众劲机械有限公司 | 重载存储立式烤箱和具有其的烘烤流水线 |
CN115289792A (zh) * | 2022-05-18 | 2022-11-04 | 安徽信诺家具有限公司 | 一种包覆门板的板材烘干装置 |
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1999
- 1999-03-11 DE DE1999110791 patent/DE19910791A1/de not_active Ceased
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