DE19909979A1 - Verfahren zur Herstellung von Glycokonjugaten von 20(S)-Camptothecin - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Glycokonjugaten von 20(S)-CamptothecinInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Glycokonjugaten von 20(S)-Camptothecin, in denen ein 3-O-methylierter beta-L-Fucose-Baustein über Thioharnstoff-modifizierte Peptidspacer mit der 20-Hydroxylgruppe eines Camptothecin-Derivats verknüpft ist, wobei der entscheidende Schritt in der Verknüpfung des Bausteins (II) DOLLAR F1 mit dem Baustein (V) DOLLAR F2 in Gegenwart eines besonderen Kupplungsreagenzes wie beispielsweise N-[(Dimethylamino)-1H-1,2,3-triazolo[4,5-b]pyridin-1-yl-methylen]-N- DOLLAR A methylmethan-aminiumhexafluorphosphat-N-oxid (HATU) besteht.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Glyco
konjugaten von 20(S)-Camptothecin, in denen ein 3-O-methylierter β-L-Fucose-
Baustein über Thioharnstoff-modifizierte Peptidspacer mit der 20-Hydroxylgruppe
eines Camptothecin-Derivats verknüpft ist.
20(S)-Camptothecin ist ein pentacyclisches Alkaloid, das 1966 von Wall et al.
isoliert wurde (J. Am. Chem. Soc. 88, 3888 (1966)). Es besitzt ein hohes Antitumor-
Wirkpotential in zahlreichen In-vitro- und In-vivo-Tests. Leider scheiterte jedoch die
Realisierung des vielversprechenden Potentials in der klinischen Untersuchungsphase
an Toxizitäts- und Löslichkeitsproblemen.
Durch Öffnung des E-Ring-Lactons und Bildung des Natriumsalzes wurde eine
wasserlösliche Verbindung erhalten, die in einem pH-abhängigen Gleichgewicht mit
der ringgeschlossenen Form steht. Klinische Studien führten auch hier bisher nicht
zum Erfolg.
Etwa 20 Jahre später wurde gefunden, daß die biologische Aktivität auf eine Enzym
inhibition der Topoisomerase I zurückzuführen ist. Seither wurden die Forschungs
aktivitäten wieder verstärkt, um verträglichere und in-vivo wirksame Camptothecin-
Derivate zu finden.
Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit wurden Salze von A-Ring- und B-Ring-
modifizierten Camptothecin-Derivaten sowie von 20-O-Acyl-Derivaten mit ionisier
baren Gruppen beschrieben (Vishnuvajjala et al. US 4943579). Letzteres Prodrug-
Konzept wurde später auch auf modifizierte Camptothecin-Derivate übertragen
(Wani et al. WO 9602546). Die beschriebenen 20-O-Acyl-Prodrugs haben allerdings
in-vivo eine sehr kurze Halbwertszeit und werden sehr schnell zum Grundkörper
gespalten.
In der WO 9631532 werden zuckermodifizierte Cytostatika und Verfahren zu Ihrer
Herstellung beschrieben, bei denen die Verknüpfung von verschiedenen cyto
toxischen oder cytostatisch aktiven Verbindungen mit z. B. regioselektiv modifi
zierten Kohlenhydratbausteinen über bestimmte Spacer zu einer Verbesserung der
Tumorselektivität führt.
In der WO 9851703 werden spezifische Glycokonjugate von 20(S)-Camptothecin der
Formel (I) sowie Verfahren zu Ihrer Herstellung beschrieben:
worin
R1 für eine sterisch anspuchsvolle unpolare Seitenkette einer Aminosäure steht und
R2 für eine basische Seitenkette einer Aminosäure steht.
R1 für eine sterisch anspuchsvolle unpolare Seitenkette einer Aminosäure steht und
R2 für eine basische Seitenkette einer Aminosäure steht.
Es zeigte sich überraschend, daß der besondere Aufbau der dort beschriebenen
Camptothecinderivate, nämlich die Anknüpfung von in 3-Stellung modifizierten β-L-
Fucose-Bausteinen über einen Thioharnstoff-modifizierten Peptid-Spacer, bestehend
aus einer sterisch anspruchsvollen unpolaren und einer basischen Aminosäure an die
20-Hydroxyl-Gruppe von 20(S)-Camptothecin, zu ganz besonders bevorzugten
Konjugaten führt, die gegenüber den bislang bekannten Verbindungen eine beson
ders hohe Stabilität, bessere Wasserlöslichkeit, höhere Verträglichkeit, größere thera
peutische Wirksamkeit gegenüber verschiedenen Tumoren sowohl in vitro als auch
in vivo und eine deutlich höhere Tumorselektivität insbesondere im Hinblick auf
Knochenmarktoxizität zeigen.
In der WO 9851703 sind zwei Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der
Formel (I) beschrieben.
Gemäß dem ersten Verfahren werden die erfindungsgemäßen Glycokonjugate der
Formel (I) durch sequentielle Verknüpfung von 20(S)-Camptothecin mit zwei
entsprechenden Aminosäuren über ein Peptidyl-Camptothecin der Formel (II) zu
einem Peptidyl-Camptothecin der Formel (III) und anschließende Anbindung des
Isothiocyanats der Formel (IV) hergestellt (lineare Synthese):
wobei R1 und R2 die vorstehend angegebenen Bedeutungen haben.
Dieses Verfahren weist jedoch den Nachteil auf, daß von toxischem Camptothecin
ausgegangen und bei weiteren Stufen des Verfahrens jeweils ein toxikologisch nicht
unbedenkliches Camptothecinderivat erhalten wird.
Es wurde deshalb in der WO 9851703 noch ein zweites Verfahren zur Herstellung
der Verbindungen der Formel (I) vorgeschlagen, bei welchem das Isothiocyanat der
Formel (IV) zunächst mit einer gegebenenfalls geschützten terminalen basischen
Aminosäure zu einem Baustein der Formel (V) verknüpft und dieser Baustein
anschließend mit der freien Aminogruppe des Aminosäurekonjugats der Formel (II)
aus 20(S)-Camptothecin und einer unpolaren, sterisch anspruchsvollen Aminosäure
umgesetzt wird (konvergente Synthese):
Bei diesem Verfahren wird bei der Herstellung des Bausteins (V) kein toxikologisch
bedenkliches Camptothecinderivat als Zwischenprodukt durchlaufen, weswegen es
aus Gründen der Sicherheit und der damit verbundenen Verringerung an einzu
haltenden Sicherheitsmaßnahmen gegenüber dem ersten Herstellungsverfahren be
vorzugt ist. Zudem besteht bei der konvergenten Syntheseroute die längste Reak
tionsfolge aus zwei Stufen, was gegenüber der aus drei Stufen bestehenden linearen
Syntheseroute eine Einsparung eines Reaktionsschritts mit den damit verbundenen
ökonomischen Vorteilen bedeutet.
Der Schlüsselschritt beim zweiten Verfahren besteht in der Kupplung der Bausteine
(II) und (V). Hierfür wird die Carboxylgruppe des Bausteins (V) aktiviert und
anschließend mit der freien Aminogruppe des Bausteins (II) zur Reaktion gebracht.
In der WO 9851703 werden für die Aktivierung der Carboxylgruppe die in der
Peptidchemie bekannten Kupplungsreagenzien verwendet, wie sie z. B. in
Jakubke/Jeschkeit: Aminosäuren, Peptide, Proteine; Verlag Chemie 1982 oder
Tetrahedr. Lett. 34, 6705 (1993) beschrieben sind. Als Beispiele sind N-Carbon
säureanhydride, Säurechloride oder gemischte Anhydride, Addukte mit Carbodi
imiden z. B. N,N'-Diethyl-, N,N'-Diisopropyl-, N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid,
N-(3-Dimethylaminopropyl)-N'-ethyl-carbodiimid-Hydrochlorid, N-Cyclohexyl-
N'-(2-morpholinoethyl)-carbodiimid-metho-p-toluolsulfonat, oder Carbonylverbin
dungen wie Carbonyldiimidazol, oder 1,2-Oxazoliumverbindungen wie 2-Ethyl-5-
phenyl-1,2-oxazolium-3-sulfat oder 2-tert-Butyl-5-methyl-isoxazoliumperchlorat,
oder Acylaminoverbindungen wie 2-Ethoxy-1-ethoxycarbonyl-1,2-dihydrochinolin,
oder Propanphosphonsäureanhydrid, oder Isobutylchloroform, oder Benzotriazolyl
oxy-tris-(dimethylamino)-phosphonium-hexafluorophosphat, 1-Hydroxybenzo
triazol- oder N-Hydroxysuccinimidester genannt. Weiterhin wird vorgeschlagen, die
Aminosäurekomponente in Form eines Leuchs'schen Anhydrids einzusetzen.
Es zeigte sich jedoch, daß mit den in der WO 9851703 offenbarten Kupplungs
reagenzien die Verbindung der Bausteine (II) und (V) insbesondere mit zunehmender
Größe der Reste R1 und R2 überhaupt nicht oder nur in mittelmäßigen bis schlechten
Ausbeuten gelingt. Insbesondere wird für den Fall, daß R2 für die Seitenkette der
Aminosäure Histidin steht, eine Vielzahl von Nebenreaktionen beobachtet (z. B.
Epimerisierung, intramolekulare Thiolyse des aktivierten Bausteins (V), andere
Acylierungen am Baustein (II) usw.), welche die gewünschte Kupplungsreaktion
entweder vollständig unterbinden oder nur in sehr schlechten Ausbeuten gelingen
lassen. Wird die Kupplung beispielsweise mit N-(3-Dimethylaminopropyl)-N'-ethyl
carbodiimid-Hydrochlorid (EDC1) als Kupplungsreagenz durchgeführt, liegen die
erzielten Ausbeuten unter 10%. Ebenso werden bei der Kupplung in Gegenwart von
Benzotriazolyloxy-tris-(dimethylamino)-phosphonium-hexafluorophosphat (BOP)
erhebliche Nebenreaktionen der Carboxylkomponente (V) und lediglich eine sehr
geringe Umsetzung zur Zielverbindung (I) beobachtet.
Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das vorstehende konvergente
Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel (I) zu verbessern und
insbesondere für eine größere Variationsbreite der Reste R1 und R2 durchführbar zu
machen.
Überraschend wurde gefunden, daß durch die Verwendung bestimmter
Kupplungsreagenzien bei dem Schritt der Kupplung der Bausteine (II) und (V) das
vorstehende zweite Herstellungsverfahren mit allen herkömmlichen Aminosäuren in
moderaten bis guten Ausbeuten durchführbar ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von Ver
bindungen der Formel (I),
worin
R1 für eine sterisch anspuchsvolle unpolare Seitenkette einer Aminosäure steht und
R2 für eine basische Seitenkette einer Aminosäure steht,
bei dem man das Isothiocyanat der Formel (IV)
R1 für eine sterisch anspuchsvolle unpolare Seitenkette einer Aminosäure steht und
R2 für eine basische Seitenkette einer Aminosäure steht,
bei dem man das Isothiocyanat der Formel (IV)
mit einer gegebenenfalls geschützten terminalen basischen Aminosäure
worin R2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
zu einem Aminosäurekonjugat der Formel (V) umsetzt,
zu einem Aminosäurekonjugat der Formel (V) umsetzt,
worin R2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
dieses dann mit Aminosäurekonjugaten der Formel (II) umsetzt,
dieses dann mit Aminosäurekonjugaten der Formel (II) umsetzt,
worin R1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
die Seitenkettenschutzgruppe abspaltet und die Verbindungen gegebenenfalls in ein geeignetes Salz überführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplung der Bausteine (II) und (V) in Gegenwart eines Kupplungsreagenzes durchgeführt wird, daß aus der aus folgenden Verbindungen bestehenden Gruppe ausgewählt ist:
die Seitenkettenschutzgruppe abspaltet und die Verbindungen gegebenenfalls in ein geeignetes Salz überführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kupplung der Bausteine (II) und (V) in Gegenwart eines Kupplungsreagenzes durchgeführt wird, daß aus der aus folgenden Verbindungen bestehenden Gruppe ausgewählt ist:
Besonders bevorzugt wird als Kupplungsreagenz N-[(Dimethylamino)-1H-1,2,3-
triazolo[4,5-b]pyridin-1-yl-methylen]-N-methylmethanaminiumhexafluorphosphat-
N-oxid (HATU) eingesetzt:
Weiterhin ist erfindungsgemäß bevorzugt, bei dem vorstehenden Verfahren zur
Herstellung von Verbindungen der Formel (I) Aminosäuren zu verwenden, bei denen
R1 für einen verzweigten Alkylrest mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen steht und R2 für
einen Rest der Formel -(CH2)n-R3 steht, wobei
R3-NH2,
R3-NH2,
bedeutet und n für eine Zahl von 1 bis 4
steht.
Insbesondere bevorzugt ist hierbei die Verwendung von Aminosäuren, bei denen R1
für einen verzweigten Alkylrest der Formeln
steht und R2 für einen
Rest der Formeln
Gemäß der am meisten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Verbindung
wird beim vorstehenden Herstellungsverfahren zunächst das Isothiocyanat der
Formel (IV) mit gegebenenfalls geschütztem Lysin oder Histdin, vorzugsweise
ungeschütztem Histidin, und das Camptothecin mit Valin umgesetzt. Nach Kupplung
der so erhaltenen Bausteine (V) und (II) in Gegenwart von N-[(Dimethylamino)-1H-
1,2,3-triazolo[4,5-b]pyridin-1-yl-methylen]-N-methylmethanaminiumhexafluorphos
phat-N-oxid (HATU) und gegebenenfalls anschließender Schutzgruppenabspaltung
werden dann gemäß der am meisten bevorzugten Ausführungsform des erfin
dungsgemäßen Verfahrens als Verbindungen der Formel (I) 20(S)-20-O-{Nα-[4-(3-
O-Methyl-β-L-fucopyranosyl-oxy)-phenylamino-thiocarbonyl]-L-histidyl-L-valyl}-
camptothecin oder 20(S)-20-O-{Nα-[4-(3-O-Methyl-β-L-fucopyranosyl-oxy)-phenyl
amino-thiocarbonyl]-L-lysyl-L-valyl}-camptothecin erhalten, besonders bevorzugt
20(S)-20-O-{Nα-[4-(3-O-Methyl-β-L-fucopyranosyl-oxy)-phenylamino-thiocarbon
yl]-L-histidyl-L-valyl}-camptothecin.
Nach Anknüpfung der ersten Aminosäure an Camptothecin unter Bildung des
Bausteins (II) können Diastereomerengemische entstehen. Reine Diastereomere der
erfindungsgemäßen Verbindungen lassen sich nach den oben angegebenen Verfahren
beispielsweise herstellen, in dem man nach Anknüpfung des ersten Aminosäure
bausteins an das Camptothecin und anschließender Schutzgruppenabspaltung die
Diastereomere in geeigneter Weise trennt. Aus einer diastereomerenreinen Zwischen
verbindung (II) kann auf dem oben angegebenen Weg die diastereomerenreine
Zielverbindung (I) hergestellt werden.
Ebenfalls können nach Kupplung der Bausteine (II) und (V) Diastereomeren
gemische entstehen. Diese können auf der Stufe des salzfreien Glykokonjugats (I)
entweder durch Säulenchromatographie oder durch Kristallisations- oder Digera
tionsverfahren voneinander getrennt werden. Bevorzugt ist ein Verrühren mit
Methanol oder eine Fällung aus Dichlormethan/Methanol mit Diethylether oder
Methyl-t-butylether.
Die Einzelschritte des vorstehenden erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens
können bei verschiedenen Druck- und Temperaturverhältnissen, beispielsweise 0,5
bis 2 bar und vorzugsweise unter Normaldruck, bzw. -30 bis +100°C und vorzugs
weise -10 bis + 80°C, in geeigneten Lösungsmitteln wie Dimethylformamid (DMF),
Tetrahydrofuran (THF), Dichlormethan, Chloroform, niederen Alkoholen, Aceto
nitril, Dioxan, Wasser oder in Gemischen der genannten Lösungsmittel durchgeführt
werden. In der Regel sind Reaktionen in DMF, Dichlormethan, THF, Dioxan/Wasser
oder THF/Dichlormethan bei Raumtemperatur oder unter Eiskühlung und Normal
druck bevorzugt.
Das als Ausgangsverbindung dienende Isothiocyanat der Formel (IV) kann bei
spielsweise gemäß dem in der WO 98/51703 beschriebenen Verfahren aus käuflich
erhältlichem p-Nitrophenyl-β-L-fucopyranosid durch selektive Veretherung der
Hydroxygruppe in 3-Position des Saccharidrestes mit Methyliodid und Dibutyl
zinnoxid, Reduktion der Nitrogruppe mittels katalytischer Hydrierung und an
schließender Umsetzung mit einem Thiokohlensäurederivat wie beispielsweise Thio
phosgen oder Thiocarbonyl-bisimidazol in Gegenwart einer Base wie Ethyldiiso
propylamin hergestellt werden.
Für die Aktivierung der Carboxylgruppen kommen die in der Peptidchemie be
kannten Kupplungsreagenzien wie sie z. B. in Jakubke/Jeschkeit: Aminosäuren,
Peptide, Proteine; Verlag Chemie 1982 oder Tetrahedr. Lett. 34, 6705 (1993)
beschrieben sind, in Frage. Bevorzugt sind beispielsweise N-Carbonsäureanhydride,
Säurechloride oder gemischte Anhydride.
Weiterhin geeignet zur Aktivierung der Carboxylgruppen ist die Bildung von
Addukten mit Carbodiimiden z. B. N,N'-Diethyl-, N,N'-Diisopropyl-, N,N'-Dicyclo
hexylcarbodiimid, N-(3-Dimethylaminopropyl)-N'-ethyl-carbodiimid-Hydrochlorid,
N-Cyclohexyl-N'-(2-morpholinoethyl)-carbodiimid-metho-p-toluolsulfonat oder Car
bonylverbindungen wie Carbonyldiimidazol, oder 1,2-Oxazoliumverbindungen wie
2-Ethyl-5-phenyl-1,2-oxazolium-3-sulfat oder 2-tert-Butyl-5-methyl-isoxazolium
perchlorat, oder Acylaminoverbindungen wie 2-Ethoxy-1-ethoxycarbonyl-1,2-di
hydrochinolin, oder Propanphosphonsäureanhydrid, oder Isobutylchloroform, oder
Benzotriazolyloxy-tris-(dimethylamino)-phosphonium-hexafluorophosphat, 1-Hy
droxybenzotriazol- oder N-Hydroxysuccinimidester.
Weiterhin kann die Aminosäurekomponente auch in Form eines Leuchs'schen
Anhydrids eingesetzt werden. Diese Art der Aminosäureaktivierung ist bevorzugt bei
der Acylierung von 20(S)-Camptothecin mit Aminosäurenkomponenten.
Wie vorstehend erwähnt ist für die Kupplung der Bausteine (II) und (V) ein beson
deres Kupplungsreagenz erforderlich, das aus der aus folgenden Verbindungen be
stehenden Gruppe ausgewählt ist:
Besonders bevorzugt wird hierbei als Kupplungsreagenz N-[(Dimethylamino)-1H-
1,2,3-triazolo[4,5-b]pyridin-1-yl-methylen]-N-methylmethanaminiumhexafluorphos
phat-N-oxid (HATU) eingesetzt:
Diese besonderen Kupplungsreagenzien sind käuflich erhältlich. Beispielsweise kann
HATU von der Firma Perseptive Biosystems GmbH, Wiesbaden. Deutschland, be
zogen werden.
Als Basen können bei den Einzelschritten des erfindungsgemäßen Herstellungs
verfahrens beispielsweise Triethylamin, Ethyldiisopropylamin, Pyridin, N,N-Di
methylaminopyridin oder andere in derartigen Schritten herkömmlich verwendete
Basen eingesetzt werden.
Als Schutzgruppen für Drittfunktionen der Aminosäuren können die in der Peptid
chemie bekannten Schutzgruppen beispielsweise vom Urethan-, Alkyl-, Acyl-, Ester-
oder Amid-Typ eingesetzt werden.
Aminoschutzgruppen im Rahmen der Erfindung sind die üblichen in der Peptid-
Chemie verwendeten Aminoschutzgruppen.
Hierzu gehören bevorzugt: Benzyloxycarbonyl, 3,4-Dimethoxybenzyloxycarbonyl,
3,5-Dimethoxybenzyloxycarbonyl, 2,4-Dimethoxybenzyloxycarbonyl, 4-Methoxy
benzyloxycarbonyl, 4-Nitrobenzyloxycarbonyl, 2-Nitrobenzyloxycarbonyl, 2-Nitro-
4,5-dimethoxybenzyloxycarbonyl, Methoxycarbonyl, Ethoxycarbonyl, tert-Butoxy
carbonyl (Boc), Allyloxycarbonyl, Vinyloxycarbonyl, 3,4,5-Trimethoxybenzyloxy
carbonyl, Phthaloyl, 2,2,2-Trichlorethoxycarbonyl, 2,2,2-Trichlor-tert-butoxy
carbonyl, Menthyloxycarbonyl, 4-Nitrophenoxycarbonyl, Fluorenyl-9-methoxy
carbonyl (Fmoc), Formyl, Acetyl, Propionyl, Pivaloyl, 2-Chloracetyl, 2-Bromacetyl,
2,2,2-Trifluoracetyl, 2,2,2-Trichloracetyl, Benzoyl, Benzyl, 4-Chlorbenzoyl, 4-Brom
benzoyl, 4-Nitrobenzoyl, Phthalimido, Isovaleroyl oder Benzyloxymethylen, 4-Nitro
benzyl, 2,4-Dinitrobenzyl, 4-Nitrophenyl oder 2-Nitrophenylsulfenyl. Besonders
bevorzugt sind die Fmoc-Gruppe und die Boc-Gruppe.
Die Abspaltung von Schutzgruppen in entsprechenden Reaktionsschritten kann zum
Beispiel durch Säure- oder Base-Einwirkung, hydrogenolytisch oder auf andere
Weise reduktiv erfolgen.
Der als Ausgangsverbindung verwendete Camptothecin-Baustein kann in der 20(R)-
oder in der 20(S)-Konfiguration oder als Gemisch dieser beiden steroisomeren
Formen vorliegen. Bevorzugt ist die 20(S)-Konfiguration.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Aminosäuren können in der L-
oder in der D-Konfiguration auftreten oder auch als Gemisch von D- und L-Form.
Der Begriff "Aminosäuren" bezeichnet erfindungsgemäß insbesondere die in der
Natur vorkommenden α-Aminosäuren, umfaßt darüber hinaus aber auch deren
Homologe, Isomere und Derivate. Als Beispiel für Isomere können Enantiomere
genannt werden. Derivate können beispielsweise mit Schutzgruppen versehene
Aminosäuren sein.
Unter Aminosäuren mit "sterisch anspruchsvollen" Seitenketten werden solche
Aminosäuren verstanden, deren Seitenkette in der β- oder γ-Position eine Verzwei
gung aufweist; als Beispiele seien Valin und Isoleucin bzw. Leucin genannt.
Als typische Beispiele für Aminosäuren mit unpolaren Seitenketten seien genannt:
Alanin, Valin, Leucin, Isoleucin, Prolin, Tryptophan, Phenylalanin, Methionin.
Als typische Beispiele für Aminosäure mit basischen Seitenketten seien genannt:
Lysin, Arginin, Histidin, Ornithin, Diaminobuttersäure.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen liegen bevorzugt in Form ihrer Salze vor. Im
allgemeinen seien hier Salze mit organischen oder anorganischen Säuren genannt.
Diese Salze können durch Umsetzung der freien Verbindungen der Formel (I) mit
organischen oder anorganischen Säuren hergestellt werden. Als Säuren kommen
hierbei erfindungsgemäß vorzugsweise Halogenwasserstoffsäuren, wie z. B. die
Chlorwasserstoffsäure und die Bromwasserstoffsäure, insbesondere die Chlorwasser
stoffsäure, ferner Phosphorsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, mono- und bifunk
tionelle Carbonsäuren und Hydroxycarbonsäuren, wie z. B. Essigsäure, Trifluor
essigsäure, Maleinsäure, Malonsäure, Oxalsäure, Gluconsäure, Bernsteinsäure,
Fumarsäure, Weinsäure, Zitronensäure, Salizylsäure, Sorbinsäure und Milchsäure
sowie Sulfonsäuren, wie z. B. p-Toluolsulfonsäure, 1,5-Naphthalindisulfonsäure oder
Camphersulfonsäure in Frage.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand von nicht einschränkenden Bei
spielen und Vergleichsbeispielen veranschaulicht.
Bei den nachstehenden Beispielen beziehen sich alle Mengenangaben, soweit nicht
anders angegeben, auf Gewichtsprozente.
6 g (21 mmol) p-Nitrophenyl-β-L-fucopyranosid in 300 ml absol. Methanol werden
mit 7,84 g (31,5 mmol) Dibutylzinnoxid versetzt und 2 h unter Rückfluß erhitzt.
Anschließend wird eingeengt, der Rückstand getrocknet und dann in 300 ml DMF
aufgenommen. Nach Zugabe von 15,7 ml Methyliodid wird der Ansatz 40 h bei 70°C
gerührt. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und der Rückstand in 300 ml
Dichlormethan aufgenommen. Die Suspension wird filtriert, die verbleibende Lösung
erneut eingeengt und einer Flash-Chromatographie (Dichlormethan/Methanol 99 : 1)
unterzogen. Nach Einengen erhält man 3,82 g (83%) des Zielproduktes.
3,81 g (12,73 mmol) des so erhaltenen p-Nitrophenyl-3-O-methylß-L-fucopyrano
sids werden in Methanol gelöst und nach Zusatz von Palladium auf Aktivkohle
(10%) in einer Wasserstoffatmosphäre bei geringem Überdruck hydriert. Nach
Abfiltrieren des Katalysators und Fällen mit Ether erhält man 3 g (88%) des
Zielprodukts. [DC: Dichlormethan/Methanol 9 : 1 Rf = 0,53].
Eine Lösung des nach 1a) erhaltenen 6,8 g (25,3 mmol) p-Aminophenyl-3-O-methyl
β-L-fucopyranosids in 600 ml Dioxan/Wasser 1 : 1 wird unter Rühren mit 2,72 ml
Thiophosgen (1,4 Äq.) versetzt. Nach 10 min. versetzt man mit 26 ml Ethyl
diisopropylamin, rührt weitere 5 min bei RT und engt anschließend im Vakuum auf
ein Volumen von 150 ml ein. Man setzt 800 ml Dichlormethan zu und trennt die
Phasen. Die organische Phase wird zweimal mit Wasser gewaschen, über Natrium
sulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird mit 200 ml Methyl-tert.-
butylether und 200 ml Petrolether verrührt und abgesaugt. Man erhält 7,26 g (92%)
des Isothiocyanats.
Eine Lösung von 10 g (0,0321 mol) des unter 1b) erhaltenen Isothiocyanats und 4,98
g (0,0321 mol) L-Histidin werden in 400 ml Dioxan/Wasser 1 : 1 suspendiert und mit
11 ml N-Ethyldiisopropylamin versetzt. Man rührt für 16 h bei Raumtemperatur,
engt dann im Vakuum ein und redestilliert mit Dichlormethan/Methanol 1 : 1. Das
Rohprodukt wird in 200 ml Methanol gelöst und in 1 L Methyl-t-butylether (MTBE)
getropft. Der Rückstand wird abfiltriert, mit MTBE gewaschen und im Vakuum
getrocknet. Man erhält das Zielprodukt in einer Ausbeute von 95% [DC: Aceto
nitril/Wasser/Eisessig 5 : 1 : 0,2 Rf = 0,14].
Eine Suspension von 10 g (28,7 mmol) 20(S)-Camptothecin in 500 ml absolutem
Dichlormethan wird unter Rühren mit 14 g (2 Äquivalenten) N-(tert-Butoxy-car
bonyl)-valin-N-carbonsäureanhydrid sowie 1 g 4-(N,N-Dimethylamino)-pyridin ver
setzt. Nach 4 Tagen Erhitzen unter Rückfluß wird im Vakuum eingeengt. Der
Rückstand wird mit 100 ml MTBE für 20 Minuten verrührt. Man setzt dann 200 ml
Petrolether zu und filtriert. Man erhält 14,9 g (95%) der Zielverbindung. [DC:
Acetonitril Rf = 0,34].
Eine Lösung von Verbindung 2a (11,65 g, 21 mmol) in einer Mischung aus 300 ml
Dichlormethan und 70 ml wasserfreier Trifluoressigsäure wird für 1 h bei 5°C
gerührt. Nach Einengen im Vakuum auf ein kleines Volumen wird das Produkt mit
Diethylether ausgefällt und gründlich mit Diethylether gewaschen. Das Produkt wird
nochmals aus Dichlormethan/Methanol mit Diethylether gefällt. Gegebenenfalls wird
das Rohprodukt nochmals in 40 ml Methanol aufgenommen, mit 120 ml Methyl-t
butylether versetzt und auf 0°C abgekühlt. Der Niederschlag wird abfiltriert, und man
erhält 9,4 g (80%) der gewünschten Verbindung [DC: Acetonitril/Wasser 20 : 1 Rf =
0,39].
1,04 g (1,96 mmol) Nα-[4-(3-O-Methyl-β-L-fucopyranosyl-oxy)-phenylamino-thio
carbonyl]-L-histidin (V, Beispiel 1) und 1 g (1,78 mmol) 20(S)-20-O-L-Valyl
camptothecin Trifluoracetat (II, Beispiel 2) werden in 35 ml Dimethylformamid
gelöst, die Mischung auf 0°C abgekühlt und anschließend mit 1,35 g (3,56 mmol) N-
[(Dimethylamino)-1H-1,2,3-triazolo[4,5-b]pyridin-1-yl-methylen]-N-methylmethan
aminiumhexafluorphosphat-N-oxid (HATU) und 616 µl N-Ethyldiisopropylamin
versetzt. Man läßt über Nacht bei 0°C rühren. Die Mischung wird dann in 400 ml
MTBE getropft, der Rückstand abfiltriert und anschließend in 100 ml Methanol und
5 ml DMF aufgenommen. 3 ml einer 17%igen wäßrigen Ammoniak-Lösung werden
zugegeben und die Mischung 10 Minuten gerührt. Anschließend wird die Mischung
in 500 ml MTBE getropft. Der Rückstand wird abfiltriert, anschließend mit MTBE
gewaschen und dann mit 25 ml Wasser verrührt. Nach 15 Minuten wird der Rück
stand erneut gesammelt und über Nacht getrocknet. Das so erhaltene Rohprodukt
besteht im wesentlichen aus einem Diastereomerengemisch (L-Histidin- und D-
Histidin-Epimer der Zielverbindung). Die Abtrennung des als Nebenprodukt
erhaltenen D-Histidin-Epimers erfolgt durch Verrühren des Rohproduktes mit 35 ml
Methanol für 2 Stunden. Anschließend wird der Niederschlag abfiltriert und noch
zweimal dieser Reinigungsoperation unterzogen. Man erhält so 819 mg (51%) des
diastereomerenreinen Zielproduktes [DC: Acetonitril/Wasser/Eisessig 5 : 1 : 0,2 Rf =
0,38].
806 mg (0,9 mmol) der Verbindung aus Beispiel 3a werden in 40 ml Wasser
suspendiert und mit 0,86 ml (0,95 Eq) einer 1M-Salzsäurelösung in das Hydrochlorid
überführt. Unter Rühren entsteht eine Lösung, die anschließend lyophilisiert wird.
Man erhält so 814 mg (97%) der Zielverbindung [DC: Acetonitril/Wasser 10 : 1,
Rf = 0,15, [a] 22|D = -37,6° (c = 0,21 DMF)].].
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I),
worin
R1 für eine sterisch anspuchsvolle unpolare Seitenkette einer Aminosäure steht und
R2 für eine basische Seitenkette einer Aminosäure steht,
bei dem man das Isothiocyanat der Formel (IV)
mit einer gegebenenfalls geschützten terminalen basischen Aminosäure
worin R2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
zu einem Aminosäurekonjugat der Formel (V) umsetzt,
worin R2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, dieses dann mit Aminosäurekonjugaten der Formel (II) umsetzt,
worin R1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, die Seiten kettenschutzgruppe abspaltet und die Verbindungen gegebenenfalls in ein geeignetes Salz überführt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung der Bausteine (II) und (V) in Gegenwart eines Kupplungsreagenzes durchgeführt wird, daß aus der aus folgenden Verbindungen bestehenden Gruppe ausgewählt ist:
worin
R1 für eine sterisch anspuchsvolle unpolare Seitenkette einer Aminosäure steht und
R2 für eine basische Seitenkette einer Aminosäure steht,
bei dem man das Isothiocyanat der Formel (IV)
mit einer gegebenenfalls geschützten terminalen basischen Aminosäure
worin R2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat,
zu einem Aminosäurekonjugat der Formel (V) umsetzt,
worin R2 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, dieses dann mit Aminosäurekonjugaten der Formel (II) umsetzt,
worin R1 die vorstehend angegebene Bedeutung hat, die Seiten kettenschutzgruppe abspaltet und die Verbindungen gegebenenfalls in ein geeignetes Salz überführt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung der Bausteine (II) und (V) in Gegenwart eines Kupplungsreagenzes durchgeführt wird, daß aus der aus folgenden Verbindungen bestehenden Gruppe ausgewählt ist:
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung der
Bausteine (II) und (V) in Gegenwart von N-[(Dimethylamino)-1H-1,2,3-
triazolo[4,5-b]pyridin-1-yl-methylen]-N-methylmethanaminiumhexafluor
phosphat-N-oxid (HATU)
durchgeführt wird.
durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
Aminosäuren verwendet werden, bei denen
R1 für einen verzweigten Alkylrest mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen steht und
R2 für einen Rest der Formel -(CH2)n-R3 steht, wobei
R3 -NH2,
bedeutet und
n für eine Zahl 1 bis 4 steht.
R1 für einen verzweigten Alkylrest mit bis zu 4 Kohlenstoffatomen steht und
R2 für einen Rest der Formel -(CH2)n-R3 steht, wobei
R3 -NH2,
bedeutet und
n für eine Zahl 1 bis 4 steht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Aminosäuren verwendet werden, bei denen
R1 für einen verzweigten Alkylrest der Formeln
steht und
R2 für einen Rest der Formeln
R1 für einen verzweigten Alkylrest der Formeln
steht und
R2 für einen Rest der Formeln
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Isothiocyanat der Formel (IV) mit gegebenenfalls geschütztem Lysin oder
Histdin umgesetzt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Isothiocyanat der Formel (IV) mit ungeschütztem Histdin umgesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Camptothecin mit gegebenenfalls geschütztem Valin umgesetzt wird.
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WO (1) | WO2000053614A1 (de) |
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WO2002057242A2 (en) * | 2001-01-19 | 2002-07-25 | Almirall Prodesfarma, S.A. | Urea derivatives as integrin alpha 4 antagonists |
EP2968381A4 (de) * | 2013-03-15 | 2016-11-30 | Sidney Hecht | Zucker-linker-wirkstoffkonjugate |
US10046068B2 (en) | 2013-03-15 | 2018-08-14 | Arizona Board Of Regents On Behalf Of Arizona State University | Saccharide conjugates |
CN113286796A (zh) * | 2019-01-30 | 2021-08-20 | 四川科伦博泰生物医药股份有限公司 | 喜树碱衍生物及其水溶性前药、包含其的药物组合物及其制备方法和用途 |
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