DE19858647A1 - Ergonomische Maussteuerung - Google Patents
Ergonomische MaussteuerungInfo
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Abstract
Angegeben ist ein verbessertes Verfahren zum Bewegen eines Zeigesymbols (PTR) über eine auf einem Bildschirm (MON) dargestellte graphische Benutzeroberfläche (GUI). Zur Auswahl eines von mehreren graphischen Objekten (ICN1-ICN3) der Benutzeroberfläche (GUI) wird das Zeigesymbol (PTR) mittels einer Zeigeeinrichtung (ZE) über den Bildschirm (MON) bewegt. Als Proportionalitätsfaktor für die Umsetzung von physikalischer Bewegung der Zeigeeinrichtung (ZE) zu angezeigter Bewegung des Zeigesymbols (PTR) dient ein Geschwindigkeitsfaktor, der in Abhängigkeit eines ersten vom Abstand des Zeigesymbols (PTR) zum nächstgelegenen graphischen Objekt abhängigen Kriteriums beeinflußt wird, wenn ein zweites, vom Abstand des Zeigesymbols (PTR) zum nächstgelegenen graphischen Objekt unabhängiges Kriterium erfüllt ist. Als zweites Kriterium kann z. B. die physikalische Geschwindigkeit der Zeigeeinrichtung (ZE) verwendet werden. Dadurch wird erreicht, daß nach einer Grobpositionierung für eine Feinpositionierung und um ein versehentliches Verrutschen zu vermeiden, eine Einfangfunktion aktiviert wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bewegen eines Zeigesymbols über
eine graphische Benutzeroberfläche nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 eine graphisch gesteuerte Vorrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 7 und eine Zeigeeinrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 9.
Aus der Patentschrift US 5,508,71 7 ist eine Zeigeeinrichtung für
Computersysteme bekannt, mit der ein Zeiger über den Bildschirm des
Computersystems bewegt wird. Dabei wird geprüft, ob sich der Zeiger in
einer Kontrollzone eines auf dem Bildschirm dargestellten Objektes, z. B.
eines Icons, befindet. Ist dies der Fall, so wird der Geschwindigkeitsfaktor
für die Mausbewegung reduziert. Dadurch soll es für einen Benutzer
vereinfacht werden, ein Icon auszuwählen. Bei einer derartigen
Maussteuerung hat sich jedoch als nachteilig erwiesen, daß die
Mausbewegung auch bei großzügigen Bewegungen des Mauszeigers, d. h.
beim "Überfliegen" des Bildschirms mit dem Mauszeiger, beeinflußt
werden, was eine intuitive Bedienung erschwert.
Aus der Patentschrift US 5,808,601 ist ein Verfahren bekannt, bei dem ein
Mauszeiger über einen Bildschirm bewegt wird und dabei mit auf dem
Bildschirm angezeigten auswählbaren Objekten wechselwirkt. Dazu wird
mathematisch ein abstandsabhängiges, gravitationsähnliches Feld auf dem
Bildschirm generiert, welches eine anziehende oder abstoßende Kraft auf
den Mauszeiger ausübt, je nachdem ob ein Objekt auswählbar ist oder
nicht. Dem Mauszeiger wird dazu ein mathematischer Massenwert
zugeordnet. Gelangt der Mauszeiger in den Aktionsradius eines
auswählbaren Objektes, so wird der Mauszeiger durch die Wirkung mit
dem Feld angezogen und eingefangen. Nachteilhaft und störend wirkt sich
bei diesem Verfahren jedoch aus, daß der Mauszeiger bei Bewegungen
über den Bildschirm durch die Feldwirkung eine Zickzack-Bewegung
ausführt. Außerdem kann der Mauszeiger auch von nicht zur Auswahl
beabsichtigten Objekten versehentlich eingefangen werden und klebt dann
daran. Dadurch wird eine intuitive Bedienung erschwert.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum
Bewegen eines Zeigesymbols über eine graphische Benutzeroberfläche
anzugeben, bei dem eine ergonomischere Bedienung möglich ist. Weitere
Aufgaben der Erfindung bestehen darin, eine graphisch gesteuerte
Vorrichtung anzugeben, die in verbesserter Weise und ergonomischer als
bisher mittels einer Zeigevorrichtung bedienbar ist, sowie eine
Zeigevorrichtung die besonders zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeignet ist. Durch die Erfindung soll insbesondere erreicht
werden, daß ein schnelles Überfliegen des Bildschirms mit einem
Zeigesymbol ungestört möglich ist.
Die Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens gelöst durch die Merkmale
des Anspruch 1, hinsichtlich der Vorrichtung durch die Merkmale des
Anspruchs 7 und hinsichtlich der Zeigeeinrichtung durch die Merkmale des
Anspruchs 9. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den
abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß eine besonders
benutzerfreundliche Bedienung ermöglicht wird und daß das
erfindungsgemäße Verfahren äußerst einfach, z. B. durch einen neuen
Maustreiber, implementiert werden kann.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
virtuelle Wechselwirkung des Zeigesymbols mit einem auswählbaren
graphischen Objekt für den Benutzer physikalisch erfahrbar gemacht,
indem eine physikalische Kraft auf die Zeigeeinrichtung ausgeübt wird.
Dadurch wird eine besonders intuitive Bedienung ermöglicht. Die
erfindungsgemäße Zeigeeinrichtung ist zur Ausführung dieser vorteilhaften
Ausgestaltung konstruiert.
Ein weiterer Vorteil läßt sich durch die Integration von Braille-Elementen in
die Zeigeeinrichtung erzielen. Hierdurch wird eine Bedienung durch Blinde
ermöglicht, indem die Wechselwirkung zwischen Zeigesymbol und
nächstgelegenem Objekt physikalisch erfahrbar wird und so eine
Orientierung über die Position des Mauszeigers auf dem Bildschirm
ermöglicht wird und indem gleichzeitig eine Information über Art und
Charakter des entsprechenden Objektes über die Braille-Elemente auf die
Zeigevorrichtung übertragen werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der
Figuren beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1: Eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit Bildschirm und
Zeigeeinrichtung;
Fig. 2: eine besonders bevorzugte, für Blinde geeignete
Zeigeeinrichtung und
Fig. 3: ein Flußdiagram eines Ausführungsbeispiels für das Verfahren.
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der Erfindung ist ein
Computersystem, welches aus einem Bildschirm MON, einer Rechnereinheit
VOR und einer Zeigeeinrichtung ZE besteht. Eine eventuell zusätzlich
vorhandene Tastatur ist in der Figur nicht gezeigt. Von der Rechnereinheit
wird auf dem Bildschirm eine graphische Benutzeroberfläche GUI
dargestellt, die mehrere graphische Objekte ICN1-ICN3 enthält. Die
graphischen Objekte sind mit einem Zeigesymbol PTR auswählbar, indem
das Zeigesymbol mit der Zeigeeinrichtung ZE auf eines der Objekte
positioniert wird und dann durch ein- oder zweimaliges Drücken einer
Auswahltaste der Zeigeeinrichtung ZE ausgewählt wird.
Bei den graphischen Objekten handelt es sich um übliche Icons. Die
Zeigeeinrichtung ist im Ausführungsbeispiel eine Computermaus. Das
Zeigesymbol ist ein Mauszeiger. Anstelle einer Computermaus kann aber
auch ein Trackball, ein Joystick oder ein Bedienstift für Laptops verwendet
werden. Andere graphische Objekte können beispielsweise Bildlaufleisten,
Buttons oder einzelne Menüpunkte in einem Pullup-Menü sein. Das
Zeigesymbol kann auch ein Cursor, ein Faden kreuz oder ein ähnliches
geeignetes Symbol sein.
Eine Grundidee der Erfindung besteht nun darin, das Zeigesymbol durch
Bewegen der Zeigeeinrichtung so über die Benutzeroberfläche zu bewegen,
daß ein Positionieren erleichtert wird und eine versehentlich falsche Auswahl
beispielsweise eines benachbarten graphischen Objektes vermieden wird.
Insbesondere soll vermieden werden, daß das Zeigesymbol beim Drücken
der Auswahltaste verrutscht. Dazu wird entweder ein virtuelles anziehendes
Potential zwischen Zeigesymbol und nächstgelegenem graphischen Objekt
berechnet um das Zeigesymbol einzufangen oder es wird ein
Geschwindigkeitsfaktor für Bewegungen des Zeigesymbols reduziert, wen n
das Zeigesymbol sich in einem Wirkungsradius eines graphischen Objektes
befindet. Bei beiden Maßnahmen wird also in Abhängigkeit eines
abstandsabhängigen Kriteriums der Geschwindigkeitsfaktor beeinflußt,
entweder herabgesetzt oder sogar negativ gemacht, wie im Fall des
anziehenden Potentials. Beide Maßnahmen können im weiteren Sinne als
"Einfangfunktion" für das Zeigesymbol bezeichnet werden. Diese
Maßnahmen sind aus dem eingangs beschriebenen Stand der Technik
bekannt.
Um störende Effekte beim Bewegen des Zeigesymbols zu vermeiden,
besteht eine weitere Grundidee der Erfindung darin, den
Geschwindigkeitsfaktor nur dann zu beeinflussen, wenn ein zweites
Kriterium erfüllt ist, das nicht vom Abstand zum nächstgelegenen
graphischen Objekt abhängt. Durch dieses zweite Kriterium kann
sichergestellt werden, daß bereits eine grobe Positionierung stattgefunden
hat und lediglich eine Feinpositionierung gewünscht ist oder ein Verrutschen
des Zeigesymbols beim Drücken der Auswahltaste verhindert werden soll.
Als zweites Kriterium bieten sich folgende Kriterien oder auch eine
Kombination folgender Kriterien an:
- 1. Die Geschwindigkeit des Zeigesymbols, die aus der physikalischen Geschwindigkeit, mit der die Zeigeeinrichtung bewegt wird, kann als zweites Kriterium herangezogen werden. In diesem Fall wird der Geschwindigkeitsfaktor nur dann reduziert, wenn der Betrag der phasikalischen Geschwindigkeit oder eine Richtungskomponente der phasikalischen Geschwindigkeit der Zeigeeinrichtung einen vorgebbaren Schwellenwert unterschreitet.
- 2. Als zweites Kriterium kann auch geprüft werden, ob das Zeigesymbol nach einer zuvor stattgefundenen Bewegung für eine kurze, vorgegebene Zeitspanne in der Nähe eines graphischen Objektes verweilt hat. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, daß nach einer Grobpositionierung in der Regel eine kurzer Stop des Zeigesymbols auftritt, der nun zur Aktivierung der erfindungsgemäßen Einfangfunktion verwendet wird.
- 3. Als zweites Kriterium kann geprüft werden, ob ein erster Tastendruck auf die Auswahltaste stattgefunden hat. Dies ist besonders dann vorteilhaft, wenn zur Auswahl ein Doppelklick (d.i. kurz aufeinanderfolgendes zweimaliges Drücken der Auswahltaste) vollführt werden muß. Bei einem Doppelklick ist die Gefahr des Verrutschens des Zeigesymbols zwischen den zwei aufeinanderfolgenden Tastenbetätigungen besonders groß. Um dies zu verhindern, kann die erfindungsgemäße Einfangfunktion nach der ersten Betätigung der Auswahltaste aktiviert werden um ein sicheres zweites Betätigen zu gewährleisten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist zu diesem Zweck Mittel auf, zum
Prüfen, ob das zweite, vom Abstand des Zeigesymbols zum
nächstgelegenen graphischen Objekt unabhängige Kriterium erfüllt ist. Dies
wird im vorliegenden Ausführungsbeispiel von der CPU der Recheneinheit
VOR ausgeführt, indem ein entsprechendes Programmodul, das in einem
Speicher der Recheneinheit angelegt ist, ausgeführt wird. Ein solches
Programmodul besteht aus von der CPU ausführbaren Steuerbefehlen und
stellt eine funktionale Einheit der Betriebssystemsoftware der Rechnereinheit
dar. Im vorliegenden Fall ist die Steuerung der Bewegung des Zeigesymbols
durch einen Maustreiber realisiert. Erst wenn das zweite Kriterium erfüllt ist,
wird der Geschwindigkeitsfaktor der Bewegung des Zeigesymbols in an sich
bekannter Weise beeinflußt, um eine bessere Bedienbarkeit zu erreichen.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der
Geschwindigkeitsfaktor richtungsabhängig und wird nur in Richtungen weg
von dem nächstliegenden graphischen Objekt reduziert. Dadurch wird
erreicht, daß das Zeigesymbol leicht auf ein zur Auswahl gewünschtes
Objekt positioniert werden kann während ein Verrutschen des Zeigesymbols
durch den reduzierten Geschwindigkeitsfaktor unterbunden wird. Erst durch
größere Bewegung oder durch ein schnelleres Bewegen der
Zeigeeinrichtung, wodurch die Fangfunktion wieder deaktiviert wird, ist es
möglich das Zeigesymbol wieder von dem nächstliegenden graphischen
Objekt zu entfernen.
Die erfindungsgemäße Einfangfunktion kann z. B. nach einer vorgebbaren
Zeitspanne wieder deaktiviert werden oder wenn die Zeigeeinrichtung über
einen vorgebbaren Schwellenwert beschleunigt wird, wenn die physikalische
Geschwindigkeit der Zeigeeinrichtung über einem vorgebbaren
Schwellenwert liegt oder nach erfolgreicher Auswahl eines der graphischen
Objekte.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung weist die
Zeigeeinrichtung ZE Mittel auf, um eine einer Bewegung der
Zeigeeinrichtung entgegenwirkende Kraft auszuüben. Diese Mittel werden
von der Rechnereinheit VOR derart gesteuert, daß eine entgegenwirkende
Kraft dann ausgeübt wird, wenn Bewegungen der Zeigeeinrichtung
ausgeführt werden, die zu einer Bewegung des Zeigesymbols weg von dem
nächstliegenden graphischen Objekt führen. Dadurch wird die
erfindungsgemäße Einfangfunktion für den Benutzer körperlich erfahrbar.
Wenn der Benutzer das Zeigesymbol von einem Objekt weg bewegen will,
so muß er den Widerstand der entgegenwirkenden Kraft überwinden. Dies
führt zu einer wesentlich intuitiveren Bedienbarkeit der Vorrichtung.
Diese Ausführungsform läßt sich z. B. dadurch realisieren, daß in der
Zeigeeinrichtung, beispielsweise einer Computermaus, zwei orthogonale
Rollen angeordnet sind, die jeweils von einem kleinen Elektromotor
getrieben werden. Der Elektromotor wird über entsprechende
Steuerleitungen von der Rechnereinheit derart angesteuert, daß eine
bremsende Kraft auf die Rollen ausgeübt wird. Die Rollen können
beispielsweise an der üblichen Rollkugel der Computermaus angeordnet
sein und auf diese wirken. Die Elektromotoren können zusätzlich auch so
betrieben werden, daß die Computermaus so bewegt wird, daß das
Zeigesymbol auf ein graphisches Objekt zentriert wird. Dadurch werden
Potentialmulden in einem virtuellen Potentialfeld der graphischen
Benutzeroberfläche körperlich erfahrbar. Eine derart ausgestaltete
Zeigeeinrichtung kann selbstverständlich auch ohne Prüfung des zweiten
Kriterium betrieben werden, doch ist die Verwendung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren bevorzugt. Statt Elektromotoren kann auch
ein Druckluftantrieb verwendet werden.
Vorteilhaft können zusätzlich noch Braille-Elemente BRAILLE in die
Zeigeeinrichtung ZE integriert werden, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.
Dadurch wird erreicht, daß ein mit dieser Zeigeeinrichtung ausgerüstetes
Computersystem auch von Blinden bedient werden kann. Die Positionierung
des Zeigesymboles auf einem graphischen Objekt wird durch die einer
Bewegung entgegenwirkende Kraft signalisiert und Art und Charakter des
Objektes kann über die Braille-Elemente BRAILLE dem Benutzer angezeigt
werden. Dazu sind die Braille-Elemente vorzugsweise in den Bedientasten
L_BT und R_BT integriert, da der Benutzer seine Fingerkuppen ohnehin auf
diese Tasten legt. Durch zusätzliche akustische Unterstützung der Bedienung
kann mit dieser besonders ausgestalteten Zeigeeinrichtung als Grundstein
ein Computersystem für Blinde oder stark sehbehinderte Benutzer
geschaffen werden.
In Fig. 3 ist ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Es enthält die folgenden Schritte:
Schrift S1: Durch Bewegen der Zeigeeinrichtung, z. B. einer Computermaus
oder eines Trackballs, wird das Zeigesymbol über die auf dem
Bildschirm dargestellte graphische Benutzeroberfläche bewegt.
Als Proportionalitätsfaktor für die Umsetzung von physikalischer
Bewegung der Zeigeeinrichtung zu angezeigter Bewegung des
Zeigesymbols dient ein beeinflußbarer Geschwindigkeitsfaktor.
Schritt S2: Für die graphische Benutzeroberfläche wird ein virtuelles
Potentialfeld berechnet, welches Minima an Positionen der
Benutzeroberfläche aufweist, an denen auswählbare graphische
Elemente angeordnet sind. Als erstes Kriterium für die
Beeinflussung des Geschwindigkeitsfaktors kann dienen, ob sich
das Zeigesymbol in einem voreingestellten Wirkungsradius eines
der graphischen Objekte befindet.
Schritt S3: Es wird das zweite vom Abstand unabhängige Kriterium
überprüft, z. B. ob die physikalische Geschwindigkeit der
Zeigeeinrichtung unter einem voreingestellten Schwellenwert
liegt.
Schritt S4: Befindet sich das Zeigesymbol in einem voreingestellten
Wirkungsradius eines der graphischen Objekte und ist das zweite
Kriterium erfüllt, so wird der Geschwindigkeitsfaktor in
Abhängigkeit des Gradienten des Potentialfeldes in einem
fünften Schritt S5 reduziert, und zwar in Richtungen mit positivem
Feldgradienten, also in Richtungen weg von dem
nächstliegenden graphischen Objekt.
Hierbei ist es vorteilhaft, wenn durch den Benutzer die Tiefe der
Potentialmulden um die graphischen Objekte voreinstellbar ist. Dadurch
kann das Verhalten der Mausbewegung an Benutzerverhalten und
Benutzerwünsche angepaßt werden. Wird als Potentialtiefe Null eingestellt,
so ist die erfindungsgemäße Einfangfunktion abgeschaltet. Bei Realisierung
der Erfindung in Form eines Maustreibers, lassen sich Voreinstellungen wie
Potentialtiefe und Wirkungsradius über Schieberegler in einem graphischen
Menü des Treibers einstellbar gestalten.
Claims (11)
1. Verfahren zum Bewegen eines Zeigesymbols (PTR) über eine auf einem
Bildschirm (MON) dargestellte graphische Benutzeroberfläche (GUI) zwecks
Auswahl eines von mehreren graphischen Objekten (ICN1-ICN3) der
Benutzeroberfläche (GUI), bei dem das Zeigesymbol (PTR) mittels einer
Zeigeeinrichtung (ZE) über den Bildschirm (MON) bewegt wird und bei dem
ein Geschwindigkeitsfaktor der Bewegung des Zeigesymbols (PTR) in
Abhängigkeit eines ersten vom Abstand des Zeigesymbols (PTR) zum
nächstgelegenen graphischen Objekt abhängigen Kriteriums beeinflußt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Geschwindigkeitsfaktor nur dann beeinflußt wird, wenn ein zweites,
vom Abstand des Zeigesymbols (PTR) zum nächstgelegenen graphischen
Objekt unabhängiges Kriterium erfüllt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Geschwindigkeitsfaktor nur
dann reduziert wird, wenn der Betrag der physikalischen Geschwindigkeit
oder eine Richtungskomponente der physikalischen Geschwindigkeit der
Zeigeeinrichtung (ZE) einen vorgebbaren Schwellenwert unterschreitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Geschwindigkeitsfaktor der
Bewegung des Zeigesymbols (PTR) richtungsabhängig ist und bei dem der
Geschwindigkeitsfaktor in Richtungen weg von dem nächstgelegenen
graphischen Objekt reduziert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 mit folgenden Schritten:
- - Bewegen des Zeigesymbols (PTR) über den Bildschirm (MON) mittels der Zeigeeinrichtung (ZE);
- - Berechnen eines virtuellen Potentialfeldes für die graphische Benutzeroberfläche (GUI), wobei das virtuelle Potentialfeld Minima aufweist an Positionen der Benutzeroberfläche, an denen auswählbare graphische Objekte (ICN1-ICN3) angeordnet sind und wobei der Gradient des virtuellen Potentialfeldes als erstes Kriterium zur Beeinflussung des Geschwindigkeitsfaktors dient;
- - Prüfen ob das zweite Kriterium erfüllt ist; und
- - Reduzieren des Geschwindigkeitsfaktors der Bewegung in Richtungen mit positivem Feldgradienten.
5. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Zeigeeinrichtung (ZE) eine
Computermaus oder ein Trackball ist und bei dem das Zeigesymbol ein
Mauszeiger ist.
6. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem auf die Zeigeeinrichtung (ZE) eine
einer Betätigung der Zeigeeinrichtung entgegenwirkende Kraft in
Bewegungsrichtungen der Zeigeeinrichtung, die eine Bewegung des
Zeigesymbols (PTR) in Richtungen weg von dem nächstgelegenen
graphischen Objekt verursachen, ausgeübt wird.
7. Graphisch gesteuerte Vorrichtung (VOR) mit einem Bildschirm (MON) auf
dem eine graphische Benutzeroberfläche (GUI) anzeigbar ist, die mehrere
graphische Objekte (ICN1-ICN3) aufweist, mit einer Zeigeeinrichtung (ZE)
zum Bewegen eines Zeigesymbols (PTR) über die auf dem Bildschirm (MON)
angezeigte graphische Benutzeroberfläche (GUI) zwecks Auswahl eines der
mehreren graphischen Objekte (ICN1-ICN3) und mit einem ersten Mittel
zum Bestimmen eines ersten vom Abstand des Zeigesymbols (ZE) zum
nächstgelegenen graphischen Objekt abhängigen Kriteriums zur
Beeinflussung eines Geschwindigkeitsfaktors der Bewegung des
Zeigesymbols (PTR),
gekennzeichnet durch,
ein zweites Mittel zum Prüfen, ob ein zweites, vom Abstand des
Zeigesymbols (PTR) zum nächstgelegenen graphischen Objekt
unabhängiges Kriterium erfüllt ist und zum Beeinflussen des
Geschwindigkeitsfaktors wenn das zweite Kriterium erfüllt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7 zur Verwendung bei dem Verfahren nach
Anspruch 6, bei der die Zeigeeinrichtung (ZE) Mittel zum Ausüben der
entgegenwirkenden Kraft aufweist, die von der Vorrichtung (VOR) über
Steuerleitungen derart angesteuert werden, daß bei Betätigung der
Zeigeeinrichtung (ZE) die entgegenwirkende Kraft in Bewegungsrichtungen
der Zeigeeinrichtung, die eine Bewegung des Zeigesymbols (PTR) in
Richtungen weg von dem nächstgelegenen graphischen Objekt
verursachen, ausgeübt wird.
9. Zeigeeinrichtung (ZE) zur Verwendung bei dem Verfahren nach Anspruch
6, gekennzeichnet durch Mittel zum Ausüben der entgegenwirkenden Kraft.
10. Zeigeeinrichtung (ZE) nach Anspruch 9, bei der es sich um eine
Computermaus handelt, die senkrecht zueinander angeordnete,
elektromotorgetriebene Rollen aufweist, wobei die Elektromotoren derart
betreibbar sind, daß sie die entgegenwirkende Kraft erzeugen.
11. Zeigeeinrichtung (ZE) nach Anspruch 9 oder 10, bei der zusätzlich
Braille-Elemente (BRAILLE) vorgesehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998158647 DE19858647A1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Ergonomische Maussteuerung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1998158647 DE19858647A1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Ergonomische Maussteuerung |
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DE19858647A1 true DE19858647A1 (de) | 2000-06-29 |
Family
ID=7891691
Family Applications (1)
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DE1998158647 Ceased DE19858647A1 (de) | 1998-12-18 | 1998-12-18 | Ergonomische Maussteuerung |
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